[0001] Die Erfindung betrifft ein druckmittelbetriebenes Rammbohrgerät für Erdbohrungen
mit einer von einem in einem Gerätegehäuse hin- und herbewegten Schlagkolben beaufschlagten
radial verstellbar im Gehäuse angeordneten Schlagspitze.
[0002] Der Aufbau und die Funktion eines druckmittelbetriebenen Rammbohrgeräts sind in der
deutschen Patentschrift 21 57 295 beschrieben. Ein derartiges Rammbohrgerät dient
in erster Linie dazu, Versorgungsleitungen, wie beispielsweise Wasserleitungen oder
Kabel unter Straßen oder Dämmen oder sonstigen Gebäuden und Hindernissen zu verlegen,
ohne daß gleichzeitig die Straßendecke bzw. die Erd-Oberfläche aufgerissen werden
muß. Dies geschieht in der Weise, daß das sich im Erdreich vorwärtsbewegende Rammbohrgerät
das Erdreich nach der Seite verdrängt und einen Kanal hinterläßt, in dem gleichzeitig
oder später die Versorgungsleitung eingezogen wird. Die Schlagspitze dient dazu, während
der Vorwärtsbewegung des Rammbohrgerätes Steine oder andere Hindernisse zu zertrümmern
und zur Seite zu drücken, d.h. den Weg für das nachrückende Gehäuse freizuschlagen.
Jedoch läßt es sich nicht immer vermeiden, daß das Rammbohrgerät beim Treffen auf
ein Hindernis aus der gewollten Richtung läuft.
[0003] Ein Rammbohrgerät mit gezielter Laufrichtung ist aus der DE-OS 22 42 605 bekannt
und weist an seinem rückwärtigen Ende eine rohrförmig gebogene Verlängerung auf, die
ebenfalls mit gebogenen Leitflächen versehen ist, um auf diese Weise einen bogenförmigen
Verlauf der Erdbohrung zu erreichen. Derartige bogenförmig verlaufende Erdbohrungen
herzustellen ist beispielsweise dann erforderlich, wenn in engen Straßen mit schmalen
Bürgersteigen keine Möglichkeit besteht, Start- und Zielgruben auszuheben, die wenigstens
so tief sein müssen, daß das Rammbohrgerät in der Startgrube waagerecht angesetzt
werden kann und dabei noch sämtliche, unterhalb der Straßendecke liegende Leitungen
unterfährt. Die starren Leitflächen dienen folglich dazu, einen bereits vor dem Ansetzen
des Gerätes beabsichtigten bogenförmigen Verlauf der Erdbohrung zu ermöglichen; während
des Betriebes läßt sich die Richtung nicht beeinflussen.
[0004] In der britischen Patentschrift 1 303 547 ist ein druckmittelbetriebenes Rammbohrgerät
für Erdbohrungen mit einer von einem im Gerätegehäuse hin- und herbewegten Schlagkolben
beaufschlagten Schlagspitze beschrieben, das von einem Mantelrohr mit Abstand umhüllt
und gegenüber dem Mantelrohr mittels wahlweise druckmittelbeaufschlagbarer Stellmittel
radial verstellbar ist, um die Vorschubrichtung des Rammbohrgeräts während des Betriebes
zu beeinflussen bzw. zu korrigieren.
[0005] Bei einem aus der belgischen Patentschrift 865 955 bekannten Bohrgerät mit einer
Schlagspitze läßt sich mittels gesteuert verstellbarer Stellelemente die Spitze des
Bohrgeräts radial verstellen. Bei diesem Bohrgerät wird der Vortrieb nicht durch ein
druckmittelbetriebenes Rammbohrgerät erzeugt, sondern durch Schläge auf das Ende eines
mit der Spitze verbundenen Rohres.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rammbohrgerät zu schaffen, mit dem
sich gezielte Richtungsänderungen durchführen lassen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch mehrere in einer Radialebene um einen Zapfen
der Schlagspitze herum angeordnete Stellelemente gelöst. Bedingt durch die radiale
Verstellbarkeit läßt sich die Schlagspitze, die entweder längsbeweglich im Gehäuse
angeordnet oder starr mit dem Gehäuse verbunden sein kann, bei von der geraden Vortriebsrichtung
entweder in horizontaler oder vertikaler Ebene abweichendem Verlauf aus ihrer üblicherweise
zentrischen Lage im Gehäuse beliebig verstellen und damit der Richtungsabweichung
entsprechend entgegenwirken. Richtungsabweichungen lassen sich beispielsweise durch
einen am Rammbohrgerät angeordneten Meßaufnehmer registrieren und auf einem entfernten
Schaltpult von einer Bedienungsperson ablesen. Bei Richtungsänderungen kann die Bedienungsperson
die entsprechende Korrektur vom Schaltpult aus veranlassen, beispielsweise über hydraulische
oder pneumatische, an die Schlagspitze angeschlossene Druckleitungen.
[0008] Zum Verstellen der Schlagspitze aus ihrer Mittellage lassen sich gemäß einer bevorzugten
Ausführung mehrere in einer Radialebene um den Zapfen der Schlagspitze herum angeordnete
Stellkolben vorsehen. Hierbei lassen sich vorteilhaft drei unabhängig voneinander
beaufschlagbare Kolben umfangsverteilt anordnen und über im Gehäuse des Rammbohrgerätes
angeordnete Druckleitungen mit Versorgungsanschlüssen verbinden. Während der Kolben
der einen Pumpe beaufschlagt wird, dabei z.B. mit einer Schale gegen den Zapfen drückt
und die Spitze aus ihrer Mittellage bewegt, fahren die Kolben der anderen Pumpen entsprechend
in das Pumpengehause bzw. in den Zylinderraum hinein, d.h. der Zapfen bzw. die Schlagspitze
wird mittels koordinierter Stellbewegungen der Kolbenpumpen positioniert.
[0009] Bei einer vorteilhaft mit einer Druckfeder zusammenwirkenden entriegelbaren Arretierhülse,
die in der Mittellage der Schlagspitze einen Zentrierring des Zapfens der Schlagspitze
umschließt, läßt sich ein Geradeauslauf des Rammbohrgerätes im drucklosen Zustand
der Kolben gewährleisten, d.h. die Schlagspitze liegt während des normalen Betriebes
in ihrer Mittellage fest, aus der sie sich nur bei gewünschten Richtungsänderungen
verstellen läßt, was das vorherige Entriegeln der Arretierhülse gegen die Kraft der
Druckfeder voraussetzt. Die Arretierhülse läßt sich von ihren den Zentrierring umschließenden
Sitz durch Zuführen eines Druckmittels, wie insbesondere Hydraulikflüssigkeit, in
einen die Arretierhülse aufnehmenden Zylinderraum entfernen.
[0010] Die Arretierhülse läßt sich vorteilhaft als axial beweglicher Steuerschieber ausbilden,
der in einem mittels eines Druckmittels beaufschlagbaren Verlängerungszapfen eine
axiale Zentralbohrung und entsprechend der Anzahl der zu versorgenden Kolben radiale
Verteilerbohrungen aufweist, die an Steuerleitungen der Kolben anschließbar sind.
In diesem Fall lassen sich sämtliche Kolben mittels lediglich einer vom rückwärtigen
Ende durch das Gehäuse des Rammbohrgerätes geführten Druckleitung mit Hydraulikflüssigkeit
speisen; denn der Steuerschieber wird abhängig von dem einstellbaren, auf dem als
Kolben wirkenden Verlängerungszapfen anstehenden Druck axial soweit vorgeschoben,
bis eine Strömungsverbindung hergestellt ist, die die Zentralbohrung mit der radialen
Verteilerbohrung und der Steuerleitung des angesteuerten Kolbens verbindet. Die radialen
Verteilerbohrungen sind axial mit Abstand voneinander umfangsverteilt im Verlängerungszapfen
angeordnet.
[0011] Bei einer anderen Lösung können axial verschiebbare Stellkolben mit schrägen Kolbenflächen
an korrespondierenden, entgegengesetzt geneigten Schrägflächen am Ende des Zapfens
der Schlagspitze anliegen. Das radiale Verstellen der Schlagspitze wird hierbei durch
Verschieben mindestens eines Kolbens in die der Verschieberichtung der anderen Kolben
entgegengesetzte Richtung erreicht, d.h. alle Kolben werden aus ihrer durch die Mittellage
der Schlagspitze definierten Ausgangsposition bewegt, jedoch zumindest ein Kolben
in anderer Richtung als die anderen Kolben. Mittels der von den korrespondierenden
Schrägflächen definierten schiefen Ebene lassen sich beliebige radiale Verstellungen
durchführen.
[0012] Die Stellkolben können sich gegen Druckfedern abstützen, die vorteilhaft in Ausnehmungen
einer einer kugelförmigen Verdickung des Zapfens formschlüssig anliegenden Zentrierschale
angeordnet sind. Während des Normalbetriebs des Rammbohrgerätes, d.h. solange keine
Richtungsänderungen erforderlich sind, halten die Druckfedern die Schlagspitze in
ihrer Mittellage, wobei die Federkraft dem auf die Kolben anstehenden Druck entspricht,
d.h. die Kolben sind zwischen der Federsäule und der Flüssigkeitssäule eingespannt.
Beim Verstellen der Schlagspitze aus der Mittellage wird der eine Kolben mit einem
die Federkraft übersteigenden Druck belastet, während die anderen Stellkolben drucklos
sind. Die drucklosen Stellkolben werden von den sich entspannenden Druckfedern entgegen
der Richtung des mit höherem Druck beaufschlagten Stellkolbens aus ihrer Ausgangslage
bewegt. Nach der Richtungskorrektur werden sämtliche Kolben mit demselben, der Federkraft
entsprechenden Druck belastet. Die zusammengepreßte Feder entspannt sich dann, während
die entspannten Federn bis zur Ausgangslage der Kolben zusammengedrückt werden; die
Federn führen die Kolben in ihre Ausgangslage zurück.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführung können in einer Radialebene um den Zapfen der Schlagspitze
herum vorzugsweise pneumatisch aufblasbare Gummibälge angeordnet sein. Die beim Aufblasen
der sich in dem Gehäuse des Rammbohrgerätes abstützenden Gummibälge bewirkte Reaktionskraft
übt eine die Schlagspitze aus ihrer Mittellage verstellende Bewegung aus.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- im Längsschnitt das vordere Ende eines eine längsbewegliche Schlagspitze mit Stufenkopf
aufweisenden Rammbohrgerätes und erfindungsgemäß radial um einen Zapfen der Schlagspitze
herum angeordnete Stellkolben, entlang der Linie VI-VI von Fig. 2 geschnitten,
- Fig. 2
- das Rammbohrgerät gemäß Fig. 1 entlang der Linie VII-VII von Fig. 1 geschnitten,
- Fig. 3
- das Rammbohrgerät gemäß Fig. 1 mit aus der Mittellage verstellter Schlagspitze,
- Fig. 4
- im Längsschnitt das vordere Ende eines Rammbohrgerätes mit einem starren, d.h. mit
dem Gehäuse einstückigen Stufenkopf und darin angeordneter Schlagspitze, die am Ende
eines in das Gehäuse ragenden Zapfens einen von einer als Steuerschieber ausgebildeten
Arretierhülse umschlossenen Zentrierring aufweist,
- Fig. 5
- das Rammbohrgerät gemäß Fig. 4 entlang der Linie X-X von Fig. 4 geschnitten,
- Fig. 6
- das Rammbohrgerät gemäß Fig. 4 mit aus der Mittellage verstellter Schlagspitze,
- Fig. 7
- das Rammbohrgerät gemäß Fig. 6 entlang der Linie XII-XII von Fig. 6 geschnitten,
- Fig. 8
- das vordere Ende eines Rammbohrgerätes mit starrem Stufenkopf und darin angeordneter
Schlagspitze, die am Ende eines in das Gehäuse ragenden Zapfens schräge Flächen besitzt,
die mit Schrägflächen axial beweglicher Stellkolben korrespondieren, entlang der Linie
XIII-XIII von Fig. 9 geschnitten,
- Fig. 9
- das Rammbohrgerät gemäß Fig. 8 entlang der Linie XIV-XIV von Fig. 8 geschnitten,
- Fig. 10
- das Rammbohrgerät gemäß Fig. 8 mit aus der Mittellage verstellter Schlagspitze,
- Fig. 11
- im Längsschnitt das rückwärtige Ende eines ein Rammbohrgerät aufnehmenden Mantelrohres
mit Anschlüssen sowie Druckleitungen zum Zuführen des die Verstellbewegungen des nicht
dargestellten Rammbohrgerätes bewirkenden Druckmediums.
[0015] In den Fig. 1 bis 3 ist ein Rammbohrgerät 201 mit einer längsbeweglichen, mit einem
Stufenkopf 203 versehenen Schlagspitze 204 dargestellt. Die Schlagspitze 204 des Rammbohrgerätes
201 wird während des Normalbetriebs, d.h. während des Geradeauslaufs des Rammbohrgerätes
201 von einer Arretierhülse 20 in der Mittellage gehalten. Dazu schiebt eine Druckfeder
21 die in einem Zylinderraum 22 axial verschiebliche Arretierhülse 20 über einen an
dem dem Bund 206 abgewandten Ende des Zapfens 5 der Schlagspitze 204 angeordneten
Zentrierring 23. Um den Zapfen 205 herum sind in einer Radialebene drei Stellkolben
24, 25, 26 angeordnet (Fig. 2), deren Zylinderräume 27 über Druckleitungen 17 mit
den am rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes 201 angeordneten Versorgungsanschlüssen
18 (vgl. Fig. 11) verbunden sind.
[0016] Zum radialen Verstellen der Schlagspitze 204 aus ihrer Mittellage gemäß Fig. 1 in
die in Fig. 3 dargestellte außermittige Position wird der Zylinderraum 22 mit über
eine nicht dargestellte Hydraulikleitung zugeführte Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt
und die Arretierhülse 20 gegen die Kraft der Druckfeder 21 von dem Zentrierring 23
geschoben. Durch anschließendes Beaufschlagen einer der Stellkolben 24 bis 26 verstellt
sich die Schlagspitze 204 in die gewünschte außermittige Lage; entsprechend der in
Fig. 3 dargestellten außermittigen Position der Schlagspitze 204 wirkt der Stellkolben
24 mit einer größeren Kraft als die Stellkolben 25, 26 auf den Zapfen 205 und damit
die Schlagspitze 204 ein. Die Stellkolben 25, 26 können ggf. völlig drucklos sein,
wobei die Hydraulikflüssigkeit aus den Zylinderräumen 27 über nicht dargestellte Rückleitungen
abläuft. Nach der Richtungskorrektur wird der Zylinderraum 22 der Arretierhülse 20
entlastet, so daß die sich daraufhin entspannende Druckfeder 21 die Arretierhülse
20 auf den zentrierring 23 schiebt und die Mittellage der Schlagspitze 204 festlegt.
Sowohl der Zentrierring 23 als auch die Arretierhülse 20 besitzen das Aufschieben
der Arretierhülse 20 unterstützende schräge Führungsflächen 28 bzw. 29. Die die Schlagspitze
204 in der Mittellage festlegende Arretierhülse 20 erlaubt es, daß die Stellkolben
24 bis 26 während der Arretierung drucklos sein können, d.h. auf die Stellkolben wirkt
ein Druck lediglich bei Richtungsänderungen ein.
[0017] Das Rammbohrgerät 301 mit starrer, d.h. nicht längsbeweglicher Schlagspitze 304 gemäß
den Fig. 4 bis 7 besitzt in einer Radialebene um einen Zapfen 305 der Schlagspitze
304 herum angeordnete Stellkolben 324, 325, 326 sowie eine als Steuerschieber 30 ausgebildete
Arretierhülse 320. Die Arretierhülse 320 des Steuerschiebers 30 nimmt in einem Hohlraum
31 eine Druckfeder 321 auf, die in der in Fig. 4 dargestellten Mittellage eine außerdem
in dem Hohlraum 31 angeordnete, freibewegliche Begrenzungsscheibe 32 in Anlage an
ein sich verjüngendes Mundstück 33 der Arretierhülse 320 hält. Das Mundstück 33 umgreift
in dieser Position einen Zentrierring 323, der sich an dem der kugelförmigen Verdickung
316 abgewandten Ende des Zapfen 305 der Schlagspitze 304 befindet. Die Arretierhülse
320 setzt sich an der dem Mundstück 33 abgewandten Seite als Verlängerungszapfen 34
fort, der in einen über eine Druckleitung 35 mit einer nicht dargestellten Druckmittelquelle
verbundenen Zylinderraum 36 ragt. Der Verlängerungszapfen 34 ist mit einer axialen
Zentralbohrung 37 sowie radialen, umfangsverteilten, axial einen Abstand voneinander
aufweisenden Verteilerbohrungen 38 versehen. Von jedem Zylinderraum 327 der Stellkolben
324, 325, 326 führt eine Steuerleitung 39 zu dem Verlängerungszapfen 34 des Steuerschiebers
30. Die Steuerleitungen 39, von denen in den Längsschnitten gemäß den Fig. 4 und 6
lediglich die den Stellkolben 324 und 326 zugehörigen Steuerleitungen 39 dargestellt
sind, lassen sich wahlweise mit den radialen Verteilerbohrungen 38 des Verlängerungszapfens
34 verbinden.
[0018] Zum Verstellen der Schlagspitze 304 in die in Fig. 6 dargestellte außermittige Position
wird die gemäß Fig. 4 drucklose Leitung 35 zunächst mit einem Druck P₀ beaufschlagt,
worauf die Druckfeder 321 zusammengepreßt und der Steuerschieber 30 in Pfeilrichtung
40 verschoben wird. Das Mundstück 33 der Arretierhülse 320 schiebt sich dabei über
den Zentrierring 323 des Zapfens 305 der Schlagspitze 304 hinweg, d.h. der Zentrierring
323 dringt zusammen mit der Begrenzungsscheibe 32 relativ weiter in den Hohlraum 31
der Arretierhülse 320 ein; der ein Verstellen der Schlagspitze 304 aus der Mittellage
verhindernde Sitz von Arretierhülse 320 und Zentrierring 323 wird aufgehoben. Durch
Erhöhen des Druckes in der Leitung 35 auf den Betrag P₁ rückt der Steuerschieber 30
in Pfeilrichtung 40 weiter vor, bis die Steuerleitung 39 des Stellkolbens 324 mit
der dem Kolben 324 zugeordneten radialen Bohrung 38 verbunden ist. Die Druckflüssigkeit
strömt dann aus der Zentralbohrung 37 des Verlängerungszapfens 34 über die Verteilerbohrung
38 und die Steuerleitung 39 in den Druckraum 327 des Stellkolbens 324. Durch Erhöhen
des Druckes der über die Leitung 35 zugeführten Druckflüssigkeit auf den Betrag P₂,
P₃, ... P
n lassen sich durch entsprechende Lageänderungen des Steuerschiebers 30 Steuerleitungen
39 beliebiger Stellkolben an den Druckflüssigkeitsstrom anschließen und damit ein
Verstellen der Schlagspitze 304 erreichen.
[0019] Bei der in Fig. 6 dargestellten außermittigen Lage der Schlagspitze 304 herrscht
in dem Zylinderraum 36 der Druck P₁, d.h. es besteht über die dem Stellkolben 324
zugeordnete Verteilerbohrung 38 und Steuerleitung 39 eine Strömungsverbindung zwischen
der Druckleitung 35 und dem Zylinderraum 327 des Stellkolbens 324. Der druckbeaufschlagte
Stellkolben 324 stellt die Schlagspitze 304 in ihrem durch die kugelförmige Verdickung
316 definierten Kugelgelenk in die gewünschte außermittige Position. Nach der Richtungskorrektur
wird die Druckleitung 35 drucklos geschaltet; die sich daraufhin entspannende Druckfeder
321 bewegt den Steuerschieber 30 entgegen der Pfeilrichtung 40 in seine in Fig. 4
dargestellte Ausgangsposition zurück, in der das Mundstück 33 der Arretierhülse 320
den Zentrierring 323 umschließt und radiale Verstellungen der Schlagspitze 304 verhindert.
Bei dem mit dem Steuerschieber 30 ausgerüsteten Rammbohrgerät 301 können beliebig
viele Stellkolben über lediglich eine von dem rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes
301 durch das Gehäuse 302 bis zu dem Zylinderraum 36 des Steuerschiebers 30 geführte
Druckleitung 35 versorgt werden; außerdem bedarf es lediglich einer Rückleitung.
[0020] Bei der in den Fig. 8 bis 10 dargestellten Ausführung des Rammbohrgerätes 401 mit
nicht längsbeweglicher Schlagspitze 404 sind drei axial verstellbare Stellkolben 41,
42, 43 in einer Radialebene um das im Inneren des Rammbohrgerätes 401 liegende Ende
des Zapfens 405 der Schlagspitze 404 angeordnet. Die Stellkolben 41, 42, 43 liegen
mit schrägen Kolbenflächen 44 radialer Kolbenvorsprünge 45 an korrespondierenden,
entgegengesetzt geneigten Schrägflächen 46 des innenliegenden Endes 47 des Zapfens
405 an. Die Stellkolben 41, 42, 43 werden in der in Fig. 8 dargestellten verriegelten
Mittellage der Schlagspitze 404 von der über die Druckleitungen 17 (vgl. Fig. 11)
in die Zylinderräume 48 zugeführten Druckflüssigkeit und von Druckfedern 49 in der
neutralen Stellung gehalten. Die Druckfedern 49 sind in Ausnehmungen 50 einer Zentrierschale
51 angeordnet, die etwa die Hälfte der Mantelfläche der kugelförmigen Verdickung 416
der Schlagspitze 404 umschließt; das Kugelgelenklager wird durch entsprechend geformte
Innenflächen des Stufenkopfes 403 vervollständigt, der mit innenliegenden Schalenflächen
die andere Hälfte der kugelförmigen Verdickung 416 umschließt.
[0021] Zum Verstellen der Schlagspitze 404 in die in Fig. 10 dargestellte außermittige Lage
wird der Zylinderraum 48 des Stellkolbens 41 mit einem die Kraft der Druckfeder 49
überwindenden Druck beaufschlagt, so daß sich die an dem Stellkolben 41 abstützende
Druckfeder 49 zusammenpreßt. Der Druck in den Zylinderräumen 49 der Stellkolben 42,
43 wird gleichzeitig bis auf einen unter der Kraft der den Stellkolben 42, 43 zugeordneten
Druckfedern 49 liegenden Wert verringert. Der Stellkolben 41 verstellt sich in Pfeilrichtung
52 und die Stellkolben 42, 43 gemäß Pfeil 53 in entgegengesetzter Richtung. Bedingt
durch die von den schrägen Flächen 44 der Stellkolben 41, 42, 43 und den entgegengesetzt
geneigten Schrägflächen 46 der Schlagspitze 405 definierte schiefe Ebene wird die
Schlagspitze 404 in die außermittige Position gemäß Fig. 10 verstellt. Zum Einstellen
der Mittellage nach der Richtungskorrektur wird der Druck im Zylinderraum 48 des Stellkolbens
41 verringert und der Druck in den Zylinderräumen 48 der Stellkolben 42, 43 erhöht.
Der Stellkolben 41 wird von der sich entspannenden Druckfeder 49 entgegen der Pfeilrichtung
52 vorgeschoben und gleichzeitig werden die den Stellkolben 42, 43 zugeordneten Druckfedern
49 von den sich vorwärtsbewegenden Stellkolben 42, 43 entgegen der Pfeilrichtung 53
zusammengepreßt, bis die neutrale Ausgangsstellung gemäß Fig. 8 erreicht ist.
1. Druckmittelbetriebenes Rammbohrgerät für Erdbohrungen mit einer von einem in einem
Gerätegehäuse 202, 302, 402 hin- und herbewegten Schlagkolben beaufschlagten, radial
verstellbar im Gehäuse (202, 302, 402) angeordneten Schlagspitze (204, 304, 404).
2. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch drei umfangsverteilt angeordnete, unabhängig voneinander beaufschlagbare Kolben (24,
25, 26; 41, 42, 43).
3. Rammbohrgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (24, 25, 26; 324, 325, 326; 41, 42, 43) über im Gehäuse (202, 302,
402) angeordnete Druckleitungen (17) mit Versorgungsanschlüssen (18) verbunden sind.
4. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine entriegelbare Arretierhülse (20, 320), die in der Mittellage der Schlagspitze
(204, 304) einen Zentrierring (23, 323) des Zapfens (205, 305) der Schlagspitze (304,
204) umschließt.
5. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 1, 2, 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierhülse (320) als axial beweglicher Steuerschieber (30) ausgebildet
ist, der in einem mittels eines Druckmittels beaufschlagbaren Verlängerungszapfen
(34) eine axiale Zentralbohrung (37) und entsprechend der Anzahl der Kolben (324,
325, 326) radiale Verteilerbohrungen (38) aufweist, die an Steuerleitungen (39) der
Kolben (324, 325, 326) anschließbar sind.
6. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierhülse (20, 320) mit einer Druckfeder (21, 321) zusammenwirkt.
7. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß axial verschiebbare Stellkolben (41, 42, 43) mit schrägen Kolbenflächen (44)
an korrespondierenden, entgegengesetzt geneigten Schrägflächen (46) am innenliegenden
Ende (47) des Zapfens (405) der Schlagspitze (404) anliegen.
8. Rammbohrgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stellkolben (41, 42, 43) gegen Druckfedern (49) abstützen.
9. Rammbohrgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfedern (49) in Ausnehmungen (15) einer einer kugelförmigen Verdickung
(416) des Zapfens (405) formschlüssig anliegenden Zentrierschale (51) angeordnet sind.
10. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere in einer Radialebene um einen Zapfen (205, 305, 405) der Schlagspitze (204,
304, 404) herum angeordnete, aufblasbare Gummibälge.
11. Rammbohrgerät nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch pneumatisch aufblasbare Gummibälge.