[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Faltenbalg gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Solche Bälge werden eingesetzt, um Übergangsbrücken zwischen gelenkig miteinander
verbundenen Fahrzeugen röhren- oder tunnelförmig zu umgeben, so daß Personen über
die Übergangsbrücken von einem zum anderen Fahrzeug überwechseln können und dabei
vor Umgebungseinflüssen geschützt sind. Solche Faltenbälge sind deswegen "großvolumig"
weil sie im wesentlichen der stirnseitigen Fahrzeugkontur folgen und volle Stehhöhe
gewährleisten sollen. Trotz ihrer Größe haben diese Bälge bisher aber noch stets nur
ein solches Gewicht gehabt, daß sie vom Bedienungspersonal ohne besonderen Kraftaufwand
gehandhabt werden konnten. Dies unterstützt insbesondere die Querteilung des jeweiligen
Balges, so daß an jeder Stirnseite eines von zwei miteinander gekuppelten Fahrzeugen
nur eine Balghälfte mit ihrem Anschraubrahmen befestigt werden mußte und nur jeweils
eine Balghälfte zum Kuppeln oder Entkuppeln mit und von der anderen Balghälfte in
Fahrzeuglängsrichtung verstellt werden mußte. Die Balghälfte eines Endläufers wird
nach dem Trennen von einer zweiten Balghälfte mit ihrem Kuppelrahmen an der Wagenstirnseite
herangebracht und dort bei geringstmöglicher Balglänge festgelegt. In die Betriebsstellung
wird sie ausgezogen, so daß ihr Kuppelrahmen mit dem Kuppelrahmen der zweiten Hälfte
eines Balges zwischen zwei Fahrzeugen verbunden werden kann. Für alle damit verbundenen
Manipulationen waren keine besonderen Hilfsmittel erforderlich. Um das Zusammenbringen
der Kuppelrahmen der Balghälften zu erleichtern sind auf die Länge der beiden Kuppelrahmen
abwechselnd Zapfen und dazupassende Trichter angeordnet und die Teilung der beiden
Reihen aus Trichtern und Zapfen ist so gegeneinander verschoben, daß zum Ausrichten
beider Rahmen relativ zueinander die Zapfen des einen Kuppelrahmens in die Trichter
des anderen Kuppelrahmens eingeführt werden müssen. Ist diese Kuppelstellung manuell
herbeigeführt, so werden Schraubverbindungen, Riegel oder andere Verbindungsmittel
eingesetzt, um die durch die Zentriermittel (Zapfen und Trichter) bewirkte Position
der beiden Balghälften bzw. deren Kuppelrahmen relativ zueinander für die Betriebsdauer
zu gewährleisten.
[0003] Die vorliegende Erfindung geht nun von der Erwartung aus, daß diese bewährten Systeme
dann zu Schwierigkeiten führen, wenn die Bälge größer als bisher dimensioniert sein
müssen, "großvolumig" also eine andere Kategorie von Faltenbälgen als bisher kennzeichnet.
Soll für den Stand der Technik ein "großvolumiger" Balg dessen Einsatz beispielsweise
bei Reisezugwagen oder Gelenkomnibussen kennzeichen, so soll im Zusammenhang mit der
Erfindung unter einem großvolumigen Balg ein Faltenbalg verstanden werden, der die
Übergangseinrichtung zwischen Spezialwaggons der Eisenbahnverwaltungen umgibt, die
beispielsweise im Durchladebetrieb doppelstöckig schwere LKW oder Omnibusse befördern.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen in diesem Sinn großvolumigen Faltenbalg so auszugestalten,
daß er wie die bekannten wesentlich kleineren Faltenbälge ohne die Zuhilfenahme besonderer
Hilfsmittel manuell gehandhabt werden kann, wenn zwei Fahrzeuge miteinander gekuppelt
oder voneinander getrennt werden sollen und der Balg dabei in seine Betriebs- oder
in seine Außerbetriebsstellung gebracht werden soll.
[0005] Der Lösung dieser Aufgabe dient ein Balg in einer Ausbildung, wie sie nachfolgend
beschrieben und beansprucht ist. Anspruch 1 kennzeichnet dabei die eher grundsätzliche
erfindungsgemäße Ausbildung, während die Unteransprüche besonders zweckmäßige eher
konkrete bauliche Lösungen angeben. Die Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand
der Zeichnung, in der zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht auf die Stirnseite eines Eisenbahnwagens mit der dieser Eisenbahnwagenstirnseite
zugeordneten Hälfte eines erfindungsgemäßen Faltenbalgs,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Darstellung in Figur 1, wobei aus demselben Grund die Gesamtheit
der Fig. 2 in eine obere Teilfigur Fig. 2"O" und eine untere Teilfigur Fig. 2U unterteilt
und der Übergang zwischen beiden Teilfiguren wiederum durch Anschlußpfeile gekennzeichnet
ist,
- Fig. 3
- eine Einzeldarstellung eines Vorzentriermittels zur Vorzentrierung zweier Balghälften
eines erfindungsgemäßen Balges in vertikaler Richtung, wobei sich die Zuordnung solcher
Vorzentriermittel zu den beiden Kuppelrahmen eines erfindungsgemäßen Balges aus Fig.
1,2 ergibt,
- Fig. 4
- eine Einzeldarstellung eines Vorzentriermittels zur Vorzentrierung zweier Balghälften
eines erfindungsgemäßen Balges in horizontaler Querrichtung, wobei sich die Zuordnung
solcher Vorzentriermittel zu den beiden Kuppelrahmen eines erfindungsgemäßen Balges
aus Fig. 1,2 ergibt,
- Fig. 5
- in einer Seitenansicht auf die Innenseite eines erfindungsgemäßen Balges im Bereich
einer Seitenwand und des Aneinanderliegens der beiden Kuppelrahmen der beiden Balghälften
eines der beiden auf jeder Balgseite angeordneten Mittel, mit denen die Kuppelrahmen
während der Vorzentrierung einander angenähert werden, wobei jedoch der Einbau bevorzugt
in einer Stellung erfolgen sollte, die gegenüber der Darstellung in der Zeichnung
um 180° gedreht ist.
- Fig. 6
- ein Endzentriermittel für einen erfindungsgemäßen Falten- bzw. Wellenbalg in der Position,
die die beiden Kuppelrahmen der beiden Balghälften eines erfindungsgemäßen Balges
am Ende der Vorzentrierung etwa einnehmen; Zapfen und Aufnahmetrichter sind weitgehend
einander genähert, zum Zwecke der End- bzw. Feinzentrierung wird der Zapfen aus der
dargestellten Position heraus in den Aufnahmetrichter eingeführt; die Zuordnung solcher
Endzentriermittel zu den beiden Kuppelrahmen ergibt sich aus Fig. 1,2;
- Fig. 7
- einen Balgquerschnitt im Bereich einer Balgseitenwand und
- Fig. 8
- einen Balgquerschnitt im Bereich des Balgdachs und gegebenenfalls auch des Balgbodens.
[0006] Ein als Wellenbalg ausgebildeter Faltenbalg zwischen zwei gelenkig miteinander gekuppelten
Eisenbahnwagen 1,2 umgibt eine Übergangsbrücke 3, wobei die Gesamtheit des den Bereich
zwischen den Eisenbahnwagen überbrückenden Faltenbalgs quergeteilt ist, so daß zwei
im wesentlichen gleiche Balghälften 4,5 vorliegen. Der Balg besteht aus einer zu Wellen
geformten Gewebebahn, die beiderseits mit Gummi oder einem gummiartigen Material beschichtet
ist. Jede Balghälfte hat am hinteren Ende einen Anschraubrahmen 6,7, mit dem sie unter
Zwischenschaltung einer Doppellippendichtung an einer der Wagenstirnseite angeschraubt
ist. An ihrem vorderen Ende hat jede Balghälfte einen Kuppelrahmen 8,9, und im Betriebszustand
sind die beiden Kuppelrahmen miteinander verbunden. Jede Welle des Balges hat die
Kontur einer nach dem vom Balg umschlossenen Übergangsbereich hin offenen halbkreisförmigen
Rinne oder Welle und je zwei aneinanderliegende Wellenränder sind in einem gemeinsamen
Zwischenrahmen 38 zusammengehalten. Die Gesamtheit des Balges bildet eine ringsum
geschlossene Röhre zwischen beiden Wagen, deren Kontur von dem Rahmen und dem Balgmaterial
bestimmt wird. Wie erwähnt, ist der Balg aufgrund seines Volumens und des darin begründeten
Gewichts schwierig handhabbar.
[0007] Der Wellenbalg ist insbesondere zusätzlich deswegen besonders schwer, weil er doppelwandig
ausgebildet ist.
[0008] Im Bereich jeder Seitenwand sind jedem Kuppelrahmen zwei Zentriermittelpaare mit
einem relativ langen Zentrierweg zur vertikalen Vorzentrierung, zwei Zentriermittelpaare
mit einem relativ langen Zentrierweg zur Vorzentrierung in horizontaler Querrichtung
und zwei Zentriermittelpaare mit relativ kurzem Zentrierweg zur horizontalen und vertikalen
Endzentrierung und auf den gesamten Umfang verteilt sind jedem Kuppelrahmen mehrere
Verbindungsmittel zugeordnet.
[0009] Jedes der Zentriermittelpaare mit langem Zentrierweg zur vertikalen Zentrierung besteht
aus einem Zentrierklotz 10 am einen der beiden Kuppelrahmen 8,9, beispielsweise dem
Kuppelrahmen 8 und einem Zentrierklotz 11 am anderen der beiden Kuppelrahmen 8,9,
beispielsweise dem Kuppelrahmen 9. Jeder der beiden Zentrierklötze 10,11 ist ein abgekantes
Blech, das am Kuppelrahmen 8 bzw. 9 angeschweißt, angeschraubt oder in anderer zweckgerichteter
Weise befestigt ist, wobei die beiden Zentrierklötze mit Schrägflächen 12,13 übereinanderliegen.
Die Schrägflächen 12,13 sind so geneigt, bemessen, angeordnet und am vorderen Ende
abgerundet, daß beim Zusammenführen der beiden Kuppelrahmen bei maximalem Höhenversatz
die Zentrierklötze so mit ihren vorderen abgerundeten Enden aufeinandertreffen, daß
sich bei weiterer Annäherung der beiden Kuppelrahmen die Schrägflächen 12,13 übereinanderschieben
und dabei die beiden Kuppelrahmen aufeinander in vertikaler Richtung ausrichten, also
in vertikaler Richtung zentrieren.
[0010] Jedem vertikalen Schenkel jedes der beiden ringsumlaufenden Kuppelrahmen sind zwei
der Zentrierklötze 10 bzw. 11 zugeordnet und zwar sind die Zentrierklötze am einen
Schenkel des einen Kuppelrahmens so gegenüber den Zentrierklötzen am anderen vertikalen
Schenkel desselben Kuppelrahmens so höhenversetzt angeordnet, daß beliebige Wagen
mit erfindungsgemäßen Faltenbalghälften gemäß der Erfindung in beliebiger Reihenfolge
zu einem Zug zusammengestellt werden können.
[0011] Jedes der zeitgleich wirkenden Zentriermittelpaare mit langem Zentrierweg zur horizontalen
Zentrierung besteht aus einem Zentrierklotz 14 mit einer Schrägfläche 15 und am einen
der beiden Kuppelrahmen 8,9, beispielsweise dem Kuppelrahmen 8. Das zweite Teil jedes
Zentriermittelpaares mit langem Zentrierweg zur horizontalen Zentrierung ist eine
Rolle 16, die mit der Schrägfläche 15 zusammenwirkt. Werden die beiden Kuppelrahmen
in der vorbeschriebenen Weise zur Vorzentrierung einander genähert, so trifft zeitgleich
mit dem Zusammentreffen der beiden Klötze 10,11 die Rolle 16 bei ungünstiger Relativstellung
der Kuppelrahmen zueinander auf das vordere abgerundete Ende der Schrägfläche 15 und
bei weiterer Annäherung der beiden Kuppelrahmen 8,9 aneinander rollt die Rolle 16
auf der Schrägfläche 15 ab und die beiden Kuppelrahmen werden in horizontaler Richtung
aufeinander ausgerichtet bzw. relativ zueinander zentriert.
[0012] Auch insoweit ist Sorge dafür getragen, daß beliebige Eisenbahnwagen mit erfindungsgemäßen
Faltenbälgen in beliebiger Reihenfolge zu einem Zug zusammengestellt werden können.
Dem einen vertikalen Schenkel eines Kuppelrahmens 8,9 sind übereinander zwei Klötze
14 und dem anderen vertikalen Schenkel desselben Kuppelrahmens sind in entsprechender
Weise und Beabstandung vertikal übereinander zwei Rollen 16 mit fluchtenden vertikalen
Drehachsen zugeordnet.
[0013] Zur Annäherung der beiden Endrahmen 8,9 unter Einschluß der vorerwähnten Vorzentrierung
in horizontaler und vertikaler Richtung ist auf einen Zapfen 17 jedes Kuppelrahmens
ein Handgriff 18 aufzustecken. Diese Handgriffe oder einer von ihnen können bzw. kann
von einer Bedienungsperson erfaßt werden und die Annäherung bieder Kuppelrahmen kann
manuell erfolgen. In besonders zweckmäßiger Weise kann das Mittel zur manuellen Annäherung
beider Kuppelrahmen derart ausgebildet sein, daß der vorbeschriebene Handgriff 18
gemäß Fig. 5 gebogen ist, daß er drehbar auf den Zapfen 17 auf einem der beiden Kuppelrahmen,
beispielsweise dem Kuppelrahmen 8 aufsteckbar ist und daß in seinem Einflußbereich
dem anderen der beiden Kuppelrahmen 8,9, beispielsweise dem Kuppelrahmen 9 ein fester
Zapfen 19 zugeordnet ist, der, wenn die Kuppelrahmen auf beliebige Weise um einen
bestimmten Betrag einander angenähert wurden, von dem Handgriff 18 bügelförmig umgriffen
wird, so daß beim Schwenken des Handgriffs 18 um den Zapfen 17 dieser Handgriff mit
seiner bogeninneren Fläche den Zapfen 19 und damit den Kuppelrahmen 9 an den Kuppelrahmen
8 heranzieht bzw. umgekehrt, den Kuppelrahmen 9 an den Kuppelrahmen 9 heranzieht bzw.
beide Kuppelrahmen 8,9 einander nähert.
[0014] Hat die Vorzentrierung in der beschriebenen Weise in horizontaler Richtung und in
vertikaler Richtung während einer vorgegebenen Wegstrecke der Annäherung der beiden
Kuppelrahmen 8,9 einen vorgegebenen Wert erreicht, so haben sich Bolzen 20 von Endzentriermitteln,
die dem einen der beiden Kuppelrahmen, beispielsweise dem Kuppelrahmen 8 zugeordnet
sind, so weit Aufnahmetrichtern 21 des anderen der beiden Kuppelrahmen, beispielsweise
des Kuppelrahmens 9 genähert, daß bei weiterer Annäherung beider Kuppelrahmen die
Bolzen 20 in die Aufnahmetrichter 21 eindringen und die Endzentrierung bewirken, ohne
daß dies durch die Vorzentriermittel behindert würde, obwohl sich auch diese weiter
einander nähern. Während jedoch für die horizontale und vertikale Vorzentrierung gesonderte
Zentriermittel vorgesehen sind, erfolgt die Endzentrierung in horizontaler und vertikaler
Richtung durch dieselben Zentriermittel, nämlich die Aufnahmetrichter 21 und die Bolzen
20.
[0015] Auch bei den Endzentriermitteln 20,21 ist für die Möglichkeit Sorge getragen, daß
beliebige Eisenbahnwagen in beliebiger Reihe zu einem Zug zusammengestellt werden
können. Hierzu sind dem einen vertikalen Schenkel des einen ringsumlaufenden Kuppelrahmens
übereinander mehrere Aufnahmetrichter 21 zugeordnet, während dem anderen vertikalen
Schenkel desselben Kuppelrahmens in entsprechender Anordnung Bolzen 20 zugeordnet
sind. Sind zweckmäßigerweise auch dem oberen und unteren horizontalen Schenkel der
Kuppelrahmen solche Endzentriermittel 20,21 zugeordnet, so sind aus dem genannten
Grund links von der bei der Draufsicht auf eine Wagenstirnseite erkennbaren vertikalen
Faltenbalgmittellinie 100 Bolzen 20 und rechts von dieser Mittellinie am selben Schenkel
Aufnahmetrichter 21 entsprechend angeordnet, "rechts" und "links" am oberen und unteren
horizontalen Schenkel gegeneinander vertauscht,
[0016] Die Annäherung der beiden Kuppelrahmen 8,9 während der End- oder Feinzentrierung
erfolgt durch die Mittel, die die beiden Kuppelrahmen in ihrer Endstellung gegeneinander
festhalten. Jedes dieser Verbindungsmittel ist ein Haken 22 am einen der beiden Kuppelrahmen
8,9, beispielsweise dem Kuppelrahmen 8 und ein zugeordneter Bolzen 23 am anderen der
beiden Endrahmen, wobei der Haken 22 gegenüber dem Bolzen 23 translatorisch senkrecht
zur Längsachse des Bolzens verstellbar ist, um über den Bolzen zu greifen oder vom
Bolzen frei zu sein. Ist das Ende der Vorzentrierung erreicht, so befindet sich der
Bolzen 23 noch entfernt vom Haken aber bereits im Bewegungsbereich des Hakens 22.
Die Innenseite 24 des Hakens ist gegenüber der Gegenfläche 25 des Hakens so schräg
gerichtet, daß zwischen Haken und Gegenfläche ein sich verengender Schlitz 26 liegt
und der Bolzen der Gegenfläche angenähert wird, wenn der Haken über den Bolzen gebracht
wird. Die Annäherung des Bolzens an die Gegenfläche des Hakens bedeutet eine Annäherung
zwischen beiden Kuppelrahmen, und wenn der Bolzen den Grund des Schlitzes erreicht
hat, sind die beiden Kuppelrahmen so weit aneinander angenähert, daß sie unter Einschaltung
von Doppellippendichtungen aneinanderliegen und gleichzeitig diese Position für die
Einsatzdauer fixiert ist.
[0017] Die Zuordnung der Befestigungsmöglichkeit der Mittel zu den beiden Kuppelrahmen ist
aus dem schon mehrfach genannten Grund der beliebigen Zusammenstellung von Wagen für
einen Zug wie folgt.
[0018] In der Ansicht auf die Stirnseite eines der beiden Wagen (Fig. 1) läuft parallel
zum Wagenumfang ein Stellmittel 28 um, das in der lotrechten Mittellinie 100 geteilt,
symmetrisch zu dieser ausgebildet und angeordnet ist, so daß nur die eine Hälfte dieses
Stellmittels beschrieben werden muß, obwohl die eine Hälfte dem einen der beiden Kuppelrahmen,
beispielsweise dem Kuppelrahmen 8, die andere Hälfte dem anderen der beiden Kuppelrahmen,
beispielsweise dem Kuppelrahmen 9 zugeordnet ist. Die betrachtete Hälfte besteht aus
einer seitlichen, vertikalen Stellstange 29 zwischen oberem und unterem Faltenbalgbereich,
d.h. etwa zwischen Dach und Boden des Falten- bzw. Wellenbalgs. Im Dachbereich verläuft
eine horizontale obere und im Bodenbereich eine horizontale untere Stellstange 30
bzw. 31. In den Eckenbereichen zwischen Balgseitenwand einerseits und Balgboden und
Balgdach andererseits sind die Stellstangen durch ein gebogen geführtes zug- und druckfestes
Kabel 32 bzw. 33 miteinander verbunden. Das auf diese Weise aus den drei Stellstangen
29,30 und 31 und den beiden Kabeln 32 und 33 bestehende Stellorgan ist so geführt,
daß es in seinen beiden Längsrichtungen mittels eines Handgriffes 34 manuell verstellt
werden kann. Das Stellorgan läuft in einer Rinne, die von zwei seitlichen Wänden 35,36
und dem jeweiligen der beiden Kuppelrahmen 8 bzw. 9 gebildet wird. In vorgegebenen
Abständen ist die Rinne mit Stegen 37 überbrückt. Der vertikalen Stellstange 29 sind
in Längsrichtung der Stange gegeneinander versetzt zwei der Haken 22 fest zugeordnet,
der unteren und oberen horizontalen Stellstange 30 und 31 ist je ein solcher Haken
22 fest zugeordnet. Dem betrachteten Kuppelrahmen 8 sind auf der anderen Seite der
Mittellinie 100 Bolzen 23 zugeordnet und zwar in den Bereichen, in denen die dem anderen
Kuppelrahmen bzw. der diesem zugeordneten Stellmittelhälfte 29,30 und 31 in der vorbeschriebenen
Weise Haken 22 zugeordnet sind. Sind die beiden Kuppelrahmen 8,9 so weit einander
genähert, daß das Ende der Vorzentrierung erreicht ist und die Bolzen 20 unmittelbar
vor den Trichtern 21 liegen, so werden die beiden Stellmittelhälften manuell so verstellt,
daß die Haken 22 jeder Stellmittelhälfte über die zugehörigen Bolzen 23 der gegenüberliegenden
Kuppelrahmenhälfte greifen und in der weiter oben beschriebenen Weise die Kuppelrahmen
einander angenähert werden, bis sie aufeinanderliegen, wobei die End- oder oder Restzentrierung
erfolgt und die Kuppelrahmen schließlich unter Zwischenschaltung der stirnseitigen
Dichtungen gegeneinander festgelegt sind.
[0019] Wie bereits vorher erwähnt, ermöglicht die Erfindung eine erleichterte Handhabung
eines Balges, der nicht nur infolge seines großen Volumens, sondern auch infolge seines
hohen Gewichts an sich schwer handhabbar ist.
[0020] Er ist generell doppelwandig ausgeführt. Jede Seitenwand besteht aus zwei in einem
als zweckmäßig befundenen Abstand hintereinander und parallel zueinander angeordneten
Einzelwänden gemäß der Querschnittsdarstellung in Fig.7. Im Dach und gegebenenfalls
auch Boden wird die Doppelwandigkeit dadurch erzielt, daß zwei wiederum etwa halbkreisförmige
Rinnen konzentrisch ineinander liegen und mit ihren zusammengehörenden Rändern und
den Rändern des folgenden Wellenpaares in je einem gemeinsamen Profil 38a eingeklemmt
und gehalten sind.
[0021] Balgseitenwänden zum einfachen Dach bzw. Boden erfolgt in Übergangsbereichen, in
denen die Innenwellen an die Außenwände angenähert und schließlich auf dem gesamten
Umfang mit diesen verbunden sind. Die Profile 38 und 38a bilden die Zwischenrahmen
der jeweiligen Hälfte des Faltenbalgs zwischen dem Anschraubrahmen und dem Kuppelrahmen
8 bzw. 9.
[0022] Um die Formstabilität des Faltenbalgs zu erhöhen und weil die Erfindung ein hohes
Gewicht problemlos zuläßt, sind die Zwischenrahmen 38, 38a mit besonders hoher Masse
ausgeführt. Der jeweilige eigentliche Zwischenrahmen besteht in an sich üblicher Weise
aus einer Aluminiumlegierung. Er weist aber außer dem Schlitz 39 zur Aufnahme von
Faltenbalgstreifen an der gegenüberliegenden Stirnseite einen weiteren Schlitz 40
auf, in den ein Metallstreifen 41 aus nichtrostendem Stahl eingesetzt ist. Es ist
so ein Zwischenrahmen hoher Masse aus zwei preisgünstig zu beschaffenden Teilprofilen
zusammengesetzt.
[0023] Wegen dem hohen Gewicht ist es auch zweckmäßig, zumindest den Kuppelrahmen 8 bzw.
9 der jeweiligen Balghälfte im Bereich jeder Seitenwand in einem teleskopartig längenveränderlichen
Federbein 42 am Anschraubrahmen abzustützen.
[0024] Bezüglich der Doppelwandigkeit ist noch darauf hinzuweisen, daß der Seitenwandquerschnitt
gemäß Fig.7 ein Querschnitt durch die äußere der beiden hintereinander liegenden Seitenwände
ist, d.h. hinter der dargestellten äußeren Seitenwand, deren Balgbahn mit 100' bezeichnet
ist, liegt eine entsprechende Balg- bzw. Seitenwandanordnung. Die Metallstreifen 41
sind also Teile der "Außenwand" und liegen zwischen jedem Seitenwandpaar. Die Rahmen
38 der "Innenwand" weisen keine derartigen Metallstreifen 41 auf, so daß die Oberfläche
zur Übergangsbrücke hin die übliche Ausgestaltung hat. Die Materialbahnen 100' der
Außenwände der doppelwandigen Seitenwände des Balges setzen sich im Dach und gegebenenfalls
Boden als die innere Materialbahn fort, die deshalb in Fig.8 ebenfalls mit dem Bezugszeichen
100' versehen ist. Dieser Materialbahn ist als äußere "Wand" eine Stoffbahn 101 zugeordnet,
wobei die einander zugeordneten Materialbahnstreifen der Materialbahnen 100' und 101
zunächst an ihren einander zugehörigen Rändern miteinander verklebt und dann in den
jeweiligen Zwischenrahmen 38a eingesetzt sind, wobei zwischen den Klebebereichen im
Querschnitt etwa sichelförmige Zwischenräume 102 liegen.
1. Zum Einbau zwischen zwei gelenkig miteinander kuppelbaren Schienenfahrzeugen bestimmter,
großvolumiger Faltenbalg, der an jedem seiner Enden einen Anschraubrahmen zur Befestigung
an einem der beiden Fahrzeuge aufweist und der in der Mitte zwischen beiden Anschraubrahmen
geteilt ist, wobei jeder Balghälfte an ihrem dem Anschraubrahmen abgekehrten Ende
ein Kuppelrahmen zugeordnet ist und wobei die beiden Kuppelrahmen durch Zentriermittel
den Kuppelrahmen relativ zueinander zu zentrieren sind, um in einer gewollten Position
relativ zueinander durch Verbindungsmittel miteinander verbunden zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kuppelrahmen (8,9) Vorzentriermittel (10,11;14,16) mit einem relativ
langen Zentrierweg und Endzentriermittel (21,22) mit einem relativ kurzen Zentrierweg
aufweisen.
2. Faltenbalg nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch getrennte Vorzentriermittel (10,11; 14,16) zum Vorzentrieren in vertikaler
und horizontaler Quer-Richtung.
3. Faltenbalg nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zumindest ein Vorzentriermittel (10,11) mit längerem Zentrierweg, das die beiden
Kuppelrahmen (8,9) in vertikaler Richtung relativ zueinander zentriert, gekennzeichnet durch zumindest ein weiteres Vorzentriermittel (14,16) mit längerem Zentrierweg,
das die beiden Kuppelrahmen in horizontaler Richtung relativ zueinander zentriert
und gekennzeichnet durch mindestens ein Endzentriermittel (20,21) mit kürzerem Zentrierweg, das die
beiden Kuppelrahmen sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung relativ
zueinander zentriert.
4. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest eine vertikal wirkende Vorzentriermittel (10,11) mit längerem
Zentrierweg keilförmige Zentrierflächen (12,13) hat, um die beiden Kuppelrahmen (8,9)
aus einem relativ großen Versatz heraus so weit relativ zueinander auszurichten, daß
sie von dem zumindest einen Endzentriermittel (20,21) mit kurzem Zentrierweg aus dem
geringeren Versatz heraus zueinander zur Deckung zu bringen sind, wenn sie aneinanderliegen.
5. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorzentriermittel (10,11;14,16) zum Zentrieren allein in horizontaler bzw.
allein in vertikaler Richtung gleichzeitig wirken, während das zumindest eine Endzentriermittel
(20,21) zum Zentrieren in horizontaler und in vertikaler Richtung zeitgleich mit den
erstgenannten Zentriermitteln auf deren letztem Teil ihres Verstellweges zur Wirkung
kommt und die erstgenannten Verstellmittel während des ersten Teiles ihres Zentrierweges
die Kuppelrahmen (8,9) aus einen ursprünglichen Versatz so weit aufeinander ausrichten,
daß bei weiterer Annäherung der Kuppelrahmen aneinander das zumindest eine Endzentriermittel
zur Wirkung kommt und die Kuppelrahmen zu ihrer Endposition aufeinander ausrichtet,
während die Vorzentriermittel diese Endzentrierung nicht behindern.
6. Faltenbalg nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilflächen (12,13) des zumindest einen Vorzentriermittels zum Zentrieren
der Kuppelrahmen in vertikaler Richtung von einer starren Keilfläche des einen Kuppelrahmens
und einer starren Keilfläche des anderen Kuppelrahmens gebildet werden und beide Keilflächen
unmittelbar aufeinander gleitfähig sind.
7. Faltenbalg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest eine Vorzentriermittel (14,16) mit längerem Zentrierweg zum Zentrieren
in horizontaler Richtung eine Keilfläche (15) am einen Kuppelrahmen (8) und eine Rolle
(16) am anderen Kuppelrahmen (9) einschließt.
8. Faltenbalg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest eine Endzentriermittel mit kürzerem Zentrierweg einen Bolzen (20)
des einen Kuppelrahmens (8) und einen Bolzenaufnahmetrichter (21) des anderen Kuppelrahmens
(9) aufweist, wobei Bolzen und Trichter runden Querschnitt haben und im Endzustand
konzentrisch ineinander angeordnet sind.
9. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl mehrere Vorzentriermittel (10,11;14,16) mit größerem Zentrierweg als
auch mehrere Endzentriermittel (20,21) mit kleinerem Zentrierweg den beiden vertikalen
Abschnitten der beiden Kuppelrahmen (8,9) zugeordnet sind.
10. Faltenbalg nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Teile (10,14,20) der Zentriermittel (12, 13;14,16;20,21) dem einen
vertikalen Abschnitt des einen und die anderen Teile (11,16,21) der Zentriermittel
dem anderen vertikalen Abschnitt dieses einen Kuppelrahmens zugeordnet sind, während
die Zuordnung von Zentriermittelteilen beim anderen Kuppelrahmen demgegenüber seitenvertauscht
ist, um mit Faltenbälgen ausgerüstete Eisenbahnwagen in beliebiger Reihenfolge zu
einem Zug zusammenstellen zu können.
11. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch mechanische Mittel (17-19) zur Annäherung der Kuppelrahmen (8,9) auf dem Weg
der Vorzentrierung und Verriegelungsmittel (22,23) zum Verriegeln beider Kuppelrahmen
miteinander nach ihrer Annäherung aneinander, die gleichzeitig die Annäherung der
Kuppelrahmen auf dem Weg der Endzentrierung bewirken.
12. Faltenbalg nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Verriegelungsmittel mehrere Verriegelungshaken (22) einem an dem jeweiligen
Kuppelrahmen entlanggeführten, im Bereich der Seiten des Kuppelrahmens starren, in
den Übergangsbereichen zwischen den Seiten biegeweichen Stellmittel (29,30,31,32,33)
zugeordnet sind, wobei die Haken mit jeweils einem Bolzen (23) des jeweils anderen
Kuppelrahmens zusammenwirken.
13. Faltenbalg nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die starren Teile der Stellmittel Stangen (29-30) sind, denen die Haken zugeordnet
sind und die biegeweichen Teile der Stellmittel geführte Seile zwischen den Stangen
sind.
14. Faltenbalg nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanischen Mittel zur Verstellung der Kuppelrahmen auf dem längeren Vorzentrierweg
manuell zu betätigende, auf Bolzen (17) des einen Kuppelrahmens zeitweise aufsteckbaren
Handgriffe (18) sind, die mit Anlagebolzen (19) des jeweils anderen Kuppelrahmens
zusammenwirken.
15. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg ein Wellenbalg ist, dessen im Querschnitt etwa halbkreisförmige
Wellen vorzugsweise nach dem vom Faltenbalg umschlossenen Durchang hin offen sind.
16. Faltenbalg nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg doppelwandig ist.
17. Faltenbalg nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Faltenbalgbahnen entlang ihren einander zugeordneten Längskanten in
Zwischenrahmen (38,38a) gehalten sind.
18. Faltenbalg nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenrahmen aus je zwei Standardteilprofilen (38,38a;41) zusammengesetzt
sind, von denen das eine Teilprofil (38,38a) aus einer Aluminiumlegierung besteht
und die Faltenbalgbahnen hält und das andere Teilprofil (41) ein in das erste Teilprofil
eingesetztes, leistenförmiges Stahlprofil ist.
19. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Kuppelrahmen (8,9) jeder Faltenbalghälfte am Anschraubrahmen dieser Faltenbalghälfte
in Federbeinen (42) abgestützt ist.
20. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Balgseitenwände die Doppelwandigkeit dadurch gegeben ist, daß zwei selbständige
Wände (100') mit eigenen Balgbahnen, eigenen Zwischenrahmen (38) und vorzugsweise
auch eigenen Endrahmen in einem vorgegebenen Abstand, parallel zueinander verlaufend,
hintereinander liegen.
21. Faltenbalg nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder doppelwandigen
Balgseitenwand die Zwischenrahmen der Außenwand aus je zwei Standardteilprofilen (38,38a;41)
zusammengesetzt sind, von denen das eine Teilprofil (38,38a) aus einer Aluminiumlegierung
besteht und die Faltenbalgbahnen hält und das andere Teilprofil (41) ein in das erste
Teilprofil eingesetztes, leistenförmiges Stahlprofil ist, um die Masse jedes Zwischenrahmens
zu vergrößern.
22. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 15,16,20 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich des Balgdaches und gegebenenfalls des Balgbodens die Doppelwandigkeit dadurch
gegeben ist, daß je zwei hintereinander liegende Materialbahnstreifen (100',101) an
den einander zugehörigen Rändern in einem gemeinsamen Zwischenrahmen (38a) gehalten
sind.
23. Faltenbalg nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei hintereinanderliegende
Materialbahnstreifen (100',101) an den einander zugehörigen Rändern in einem gemeinsamen
Zwischenrahmen (28a) gehalten sind, nachdem sie in diesen Randbereichen miteinander
verklebt sind, im übrigen aber einen im Querschnitt etwa sichelförmigen Zwischenraum
(102) begrenzen.
24. Faltenbalg nach einem der Ansprüche 15,16,20,21 und einem der Ansprüche 22 und 23,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die äußeren Wände (100') der doppelwandigen Seitenwände
in der inneren Wand (100') des doppelwandigen Daches und gegebenenfalls Bodens fortsetzen.