[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein radarmunterstütztes Stapelfahrzeug nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Stapelfahrzeug ist zum Beispiel aus der DE 15 56 713 bekanntgeworden.
Am drei- oder mehrrädrigen Fahrzeug ist ein Hubgerüst angebracht, an dem seinerseits
ein in der Höhe verstellbarer Hubschlitten mit zwei Gabelzinken angebracht ist. Aufgrund
der Abmessungen genormter oder üblicher Ladehilfsmittel ist der Innen- und Außenabstand
der Gabelzinken festgelegt. Bei derartigen Fahrzeugen ist auch üblich, die Gabelzinken
oder -arme nicht separat aufzuhängen, sondern unmittelbar mit dem Hubschlitten zu
verbinden. Zu diesem Zweck ist bekannt, die Gabelzinken U-förmig auszubilden, damit
sie im abgesenkten Zustand des Hubschlittens die Radarme aufnehmen. Die Schenkel des
U-Profils werden üblicherweise von Vierkantprofilen gebildet, die mit dem Hubschlitten
durch Schweißung verbunden sind. Sie übernehmen tragende Funktion, während das Deckblech,
an dessen Unterseite die Vierkantprofile angeschweißt sind, lediglich Abdeckfunktion
übernehmen.
[0003] Für viele Anwendungsbereiche, insbesondere bei der Blockstapelung oder der Be- und
Entladung von Regalen ist erwünscht, die Hubgerüste so schmal wie möglich auszulegen,
damit zwei Stapler in einem Lagergang aneinander vorbeifahren können. Insbesondere
bei großen Stapelhöhen besteht dann die Gefahr, daß das Fahrzeug wegen der geringen
Unterstützungsfläche kippt. Aus der genannten Druckschrift ist daher bekanntgeworden,
die Schwenkrollen eines Dreiradstaplers an den Enden von Stützarmen anzuordnen, die
mit ihrem anderen Ende in vertikalen Achsen an den Außenseiten des Hubmastes angelenkt
und mit Hilfe einer hydraulischen Antriebseinrichtung zwischen einer eingezogenen
Stellung und einer nach außen gerichteten Stellung geschwenkt werden, in der die Schwenkrollen
etwa beiderseits des Hubmastes liegen. Beim Ausschwenken der Stützarme wird eine hohe
Stabilität des Staplers erzielt. In diesem Zustand können jedoch die Hubfahrzeuge
sich nicht mehr in einem relativ engen Lagergang begegnen. Es ist daher notwendig,
je nach den Einsatzbedingungen die auslegerartig ausgebildeten Stützarme von Fall
zu Fall auszufahren oder wieder einzuziehen. Dies ist jedoch verhältnismäßig aufwendig.
Auch der Herstellungs- und Montageaufwand ist bei dem bekannten Stapelfahrzeug nicht
unerheblich.
[0004] Wird das Hubgerüst aus den oben genannten Gründen verhältnismäßig schmal ausgebildet,
können die Gabelzinken nicht mehr innerhalb des Profils des inneren Mastschusses am
Hubschlitten befestigt werden. Es ist daher notwendig, den Hubschlitten um Traversenabschnitte
zu verbreitern, damit das äußere Vierkantprofil angeschweißt werden kann. Damit wird
die Länge des Hubgerüstes zwangsläufig um die Dicke der Quertraverse vergrößert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein radarmunterstützes Stapelfahrzeug zu
schaffen, bei dem das Hubgerüst trotz geringer Breite sehr kurz ausgebildet werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Stapelfahrzeug sind die Gabelzinken im Querschnitt L-förmig
ausgebildet. Die bisher verwendeten äußeren Tragprofile der U-förmigen Gabelzinken
sind weggelassen. Damit wird die Tragfunktion allein von den inneren Profilen aufgenommen,
die gegenüber den herkömmlichen Gabelzinken mit größerer Dicke und Breite ausgeführt
werden müssen, beispielsweise etwa doppelt so breit wie bei den konventionellen Gabelzinken.
Das wie bisher vorgesehene Deckblech hat keine wesentliche tragende Funktion und könnte
sogar fortgelassen werden. Durch eine geeignete Formgebung des Bleches kann jedoch
das Einfahren in die Paletten erleichtert werden.
[0008] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Gabelzinken ist mit erheblichen Vorteilen verbunden.
Die Radarme des Staplers können bei unverändertem Außenabstand der Gabelzinken weiter
nach außen gelegt werden, da eine Begrenzung durch die äußeren Tragprofile der Gabelzinken
entfällt. Auf diese Weise wird die Standsicherheit und damit die Resttragfähigkeit
des Staplers signifikant erhöht.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Gabelzinken sind lediglich zwei Teile notwendig,
die vorzugsweise miteinander verschweißt werden. Dadurch können die Herstellungskosten
gegenüber der Fertigung der bekannten Gabelzinken gesenkt werden.
[0010] Aus einleuchtenden Gründen ist bei den herkömmlichen Gabelzinken zwischen dem Radarm
und den beiden Tragprofilen eine ausreichend breite Fuge vorzusehen. Bei den erfindungsgemäßen
L-förmigen Gabelzinken ist nur noch eine Trennfuge zwischen Radarm und dem Tragprofil
vorhanden. Der auf diese Weise zusätzlich zur Verfügung stehende Raum kann zur Verbreiterung
des Radarms und/oder des Gabelzinkentragprofils genutzt werden. Eine Verbreiterung
des Radarms erhöht die Steifigkeit des Staplers und verbessert somit die Resttragfähigkeit.
Die Verbreiterung des Tragprofils der Gabelzinken erlaubt höhere Tragkräfte.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen Schnitt durch das Hubgerüst eines radarmunterstützten Stapelfahrzeugs
mit Draufsicht auf einen Hubschlitten nach dem Stand der Technik.
- Fig. 2
- zeigt eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1 eines bekannten Stapelfahrzeugs.
- Fig. 3
- zeigt eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1, jedoch mit erfindungsgemäßer Ausbildung
des Hubschlittens.
- Fig. 4
- zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1 entlang der Linie 4-4.
- Fig. 5
- zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 3 entlang der Linie 5-5.
[0012] In den Figuren 1 bis 3 ist von einem radarmunterstützten Stapelfahrzeug lediglich
das Hubgerüst 10, 10a, 10b dargestellt, das aus zwei beabstandeten Profilen 12, 14
eines inneren Mastschusses und aus zwei Profilen 16, 18 eines äußeren Mastschusses
besteht. Der Aufbau des Hubgerüstes ist konventionell und soll im einzelnen nicht
beschrieben werden. Das nicht gezeigte Fahrzeug weist Radarme 20, 22 auf, die in bekannter
Weise am vorderen Ende durch eine Rolle abgestützt sind.
[0013] An den Hubgerüsten 10 und 10a der herkömmlichen Fahrzeuge ist ein Hubschlitten 24
bzw. 24a geführt, die unterschiedlich aufgebaut sind. Der Hubschlitten 24a ist im
Querschnitt ein U-förmiges Profil, das zwischen den Profilen 12, 14 des inneren Mastschusses
angeordnet ist. Damit kann das Hubgerüst und auch der gesamte Stapler sehr kurz ausgeführt
werden. Allerdings ist die Breite des Hubgerüstes unter das angegebene Maß nicht verringerbar.
Soll die Breite hingegen verringert werden, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, sind
zu beiden Seiten des Schlittens 24 Traversenabschnitte 26, 28 vorzusehen, damit die
Gabelzinken 30, 32 den gleichen Abstand voneinander behalten. Dieser Außenabstand
ist bei allen drei Versionen nach den Figuren 1 bis 3 gleich.
[0014] Der Aufbau der Gabelzinken 30 bzw. 32 geht aus Fig. 4 näher hervor. Er besteht aus
zwei beabstandet angeordneten Vierkantprofilen 34, 36, die fest mit dem Schlitten
24 bzw. 24a zu verbinden sind, vorzugsweise durch Schweißung. Auf die Tragprofile
34, 36 ist ein Deckblech 38 geschweißt. In der abgesenkten Position des Hubschlittens
24, 24a sind die Radarme 20, 22 vollständig von den Zinken 30, 32 aufgenommen, wobei
Trennfugen 40, 42 zu den Radarmen 20, 22 gebildet sind.
[0015] Bei der in Fig. 3 gezeigten erfindungsgemäßen Ausführung ist ein Hubschlitten 24b
vorgesehen, der in seinem Aufbau dem Hubschlitten 24a nach Fig. 2 gleicht und ebenfalls
zwischen den Profilen 12, 14 des inneren Mastschusses angeordnet ist. Wie jedoch zu
erkennen, ist die Breite des Schlittens 24b gegenüber der des Schlittens 24a deutlich
verringert, weil insgesamt die Breite des Hubgerüstes 10 geringer ist und der Breite
des Hubgerüstes 10 nach Fig. 1 entspricht. Der Aufbau der Gabelzinken 44, 46 geht
aus Fig. 5 hervor.
[0016] Die Gabelzinken 44, 46 haben im Querschnitt ein L-förmiges Profil und bestehen aus
einem im Querschnitt rechteckförmigen Tragprofil 48, auf das einseitig ein Deckblech
50 aufgeschweißt ist. Wie zu erkennen, wird der Radarm 20 bzw. 22 im abgesenkten Zustand
des Hubschlittens ebenfalls vollständig aufgenommen. Die Radarme 20, 22 können jedoch
einen größeren Abstand voneinander erhalten entsprechend dem Maß a, weil das zweite
Tragprofil herkömmlicher U-förmiger Gabelzinken (Fig. 4) fortgefallen ist. Ein entsprechend
Fig. 3 ausgeführtes radarmgestütztes Stapelfahrzeug kann daher sowohl in der Breite
als auch in der Länge extrem klein gebaut werden, ohne daß eine Einbuße an Tragfähigkeit
des Hubschlittens hinzunehmen ist. Darüber hinaus läßt sich trotz der geringen äußeren
Abmessungen eine maximale Stabilität durch relativ weit auseinanderliegende Radarme
erreichen.
1. Radarmunterstütztes Stapelfahrzeug, mit einem Hubgerüst, an dem ein Hubschlitten höhenverstellbar
angebracht ist und mit dem Hubschlitten verbundenen, an der Oberseite ein Deckblech
aufweisenden Gabelzinken, die die Radarme im abgesenkten Zustand des Hubschlittens
aufnehmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelzinken (44, 46) im Querschnitt L-förmig
ausgebildet sind mit einem einzigen im abgesenkten Zustand sich auf der Innenseite
der Radarme (20, 22) erstreckenden Steg (48), auf dem das Deckblech (50) angebracht
ist, vorzugsweise durch Schweißung.
2. Stapelfahrzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine Anwendung auf ein Hubgerüst
(10b), bei dem der Hubschlitten (24b) zwischen den Profilen (12, 14) des inneren Mastschusses
angeordnet ist.