[0001] Die Erfindung betrifft eine Einlegesohle für Schuhe, die an ihrer Oberseite Profilierungen
aufweist.
[0002] Verschiedenartige Einlegesohlen sind seit langem zum Ausgleich von Schuh-Überweiten,
zum Warmhalten der Füße und/oder zur Unterstützung des Fußgewölbes bekannt. Daneben
existieren auch bereits ein- und mehrschichtige Einlegesohlen aus insbesondere Kork,
die an ihrer Oberseite durchgehende Profilierungen in Form von Stegen und Rillen aufweisen.
Die Form dieser Einlegesohlen ist der Sohlenfläche der inneren Schuhsohle angepaßt,
so daß die gesamte Sohlenfläche eines Schuhs von einer derartigen Einlegesohle überdeckt
wird und Verschiebungen der lose aufliegenden Einlegesohle durch Anstoßen an den angrenzenden
Oberschuh verhindert werden. Die sich über die gesamte Oberfläche der Einlegesohle
erstreckenden Profilierungen üben auf die Fußsohle eines Trägers beim Gehen einen
Massageeffekt aus, um die Blutzirkulation im Fuß zu aktivieren. Eine weitergehende
therapeutische Wirkung kann mit diesen Einlegesohlen nicht erzielt werden.
[0003] Als Reflexzonentherapie wird eine Behandlungsmethode bezeichnet, die von der Erkenntnis
ausgeht, daß spezielle Zonen der Fußsohlen und Handflächen in Wechselbeziehung zu
bestimmten inneren Organen stehen. Bestimmte Erkrankungen dieser Organe können vom
Therapeuten frühzeitig erkannt werden, indem von ihm auf die entsprechenden Reflexzonen
der Fußsohle ein Druck ausgeübt wird, der dem Patienten ein mehr oder minder starkes
Schmerzgefühl verursacht. Andererseits kann eine behutsame Massage in diesen speziellen
Zonen durch den Therapeuten eine intensivierte Stimulation in dem zugeordneten Organ
bewirken.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einlegesohle zu schaffen, die eine über den durchblutungsfördernden
Effekt des Fußgewebes hinausgehende therapeutische Wirkung besitzt und mit der die
Funktion bestimmter innerer Organe gezielt beeinflußt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die auf der Sohlenoberfläche
als Noppen ausgebildeten Profilierungen in speziellen Bereichen der Sohlenfläche angeordnet
sind, welche nach den Gesichtspunkten der Reflexzonentherapie zur Aktivierung bestimmter
innerer Organe ausgewählt sind.
[0006] Durch die gezielte Anordnung der Noppen in vorbestimmten Zonen der Sohlenfläche werden
beim Gehen automatisch bestimmte Zonen der Fußsohle massiert, was wiederum entsprechende
Auswirkungen auf die diesen Zonen zugeordneten Organe hat. Dabei ist es wesentlich,
daß die Form, die Anordnungsdichte und auch die Konsistenz der Noppen so gewählt werden,
daß eine ausreichend wirksame Massagewirkung dieser Fußsohlen-Zonen erreicht wird,
ohne jedoch ein Schmerzempfinden zu verursachen. Aufgrund dieser Massagewirkung erfolgt
eine Aktivierung der den jeweiligen Fußsohlen-Zonen zugeordneten Körperorgane. Besonders
geeignet sind die erfindungsgemäßen Einlegesohlen für über-gewichtige Personen, wenn
die Noppen in den der Leber, des Magens, der Blase, dem Dünn- und Dickdarm, den Nieren
zugeordneten Zonen auf der Sohlenoberfläche angeordnet werden, weil durch die Aktivierung
dieser Organe deren Tätigkeit intensiviert und damit die gesamten Stoffwechselvorgänge
incl. der Ausscheidung gefördert werden. Reihenversuche haben ergeben, daß durch das
zeitweilige Tragen derartiger Einlegesohlen eine kontinuierliche Gewichtsabnahme erreicht
werden kann, und zwar ohne Beeinträchtigung des Wohlbefindens der jeweiligen Person.
[0007] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Noppenhöhe
von etwa 0,3 bis 3,0 mm und einen Durchmesser von 1,0 bis 4,0 mm haben und aus einem
gummielastischen Material bestehen. Zweckmäßig sollte die Einlegesohle ferner mehrschichtig
aufgebaut sein, wobei eine untere gummielastische Schicht die einstückig angeformten
Noppen trägt und eine obere Deckschicht aus Leder, Textilmaterial, Kork o.dgl. auf
den nicht von Noppen bedeckten Bereichen befestigt ist, um das Fußklima auch nach
längeren Tragezeiten zu fördern.
[0008] Zweckmäßig erstreckt sich die Einlegesohle nicht über die gesamte Sohlenfläche sondern
nur von der Ferse bis vor den Zehenbereich, wobei ein verjüngter vorderer Rand der
Leder-Deckschicht über die Vorderkante der gummielastischen Unterschicht hinausragt.
Durch diese Größe und Form der Einlegesohle ergibt sich der Vorzug, daß mit einer
relativ geringen Anzahl von vier verschiedenen Größen der gesamte Größenbereich an
Schuhen (Damen- und Herrenschuhen) abgedeckt werden kann, da die Bereiche des Fußgewölbes
und der Ferse in geringerem Maße als die Bereiche des Fußballens und der Zehen variieren.
Um ein Verrutschen dieser sich nur über etwa 3/4 der Sohlenfläche erstreckenden Einlegesohlen
zu verhindern, sind an deren Unterfläche zweckmäßig Haftmittel in Form von z.B. beidseitig
wirksamen Klebestreifen vorgesehen, mit denen die Einlegesohle auf der Innensohle
des Schuhes lösbar fixiert werden kann.
[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung sind bei den in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen verwirklicht, die im folgenden ausführlich beschrieben werden.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Einlegesohle in Draufsicht,
- Fig. 2
- je eine rechte und linke Einlegesohle mit in unterschiedlichen Zonen angeordneten
Noppen,
- Fig. 3
- eine Einlegesohle nach Fig. 1 in Seitenansicht,
- Fig. 4a bis 4c
- eine für die Gewichtsabnahme eines Trägers konzipierte Einlegesohle in Draufsicht,
im Längsschnitt b-b und in Unteransicht.
[0010] Die dargestellte Einlegesohle 1 hat eine dem Fersenbereich und dem Mittelfuß angepaßte
Außenkontur und besteht vorzugsweise aus einem weichelastischen Material, wie beispielsweise
Gummi oder biegsamem Kunststoff von einigen Millimetern Dicke.
[0011] Damit eine einzige Einlegesohlen-Größe für mehrere Schuhgrößen geeignet ist, erstreckt
sich die dargestellte Einlegesohle 1 nur über ca. 3/4 der Sohlenfläche, wobei der
Zehenbereich freibleibt. Eine derartige Form hat den Vorteil, daß zur Abdeckung sämtlicher
Schuhgrößen nur vier verschieden große Einlegesohlen benötigt werden.
[0012] In ausgewählten Bereichen 2 weist die Einlegesohle an ihrer Oberseite Noppen 2a auf,
die in bestimmten Mustern über Teile der Sohlenfläche verteilt angeordnet sind. Die
Noppen bestehen vorzugsweise aus dem weichelastischen Material der Einlegesohle 1
und sind an dieser einstückig angeformt. Die Noppen 2a können jedoch auch aus einem
anderen Werkstoff, z.B. einem Kork-Latex-Gemisch bestehen und auf der Einlegesohle
aus z.B. Leder, formsteifem Kunststoff o.dgl. dauerhaft befestigt sein. Um eine ausreichende
Massagewirkung ohne übermäßige Beanspruchung der Fußsohlenzonen zu erzielen, sollten
die Noppen 2a eine Höhe von 0,3 bis 3,0 mm und einen Durchmesser von etwa 1,0 bis
4,0 mm haben, wobei die Zwischenabstände zwischen zwei benachbarten Noppen etwa im
Bereich ihrer Durchmesser liegen sollten. Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich, ist
bei dieser einfachsten Ausführungsform im mittleren Abschnitt des Fersenbereichs ein
etwa kreisrundes Polsterstück 3 ausgebildet, das aus dem weichelastischen Sohlenmaterial
oder aus einem Schaumgummi besteht und die beim Aufsetzen des Fußes erzeugten Stoßbelastungen
mindert.
[0013] Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 4 ersichtlich, sind die Noppen 2a entsprechend
den Erkenntnissen der Reflexzonentherapie in bestimmten Zonen 2 auf der Sohlenoberfläche
verteilt angeordnet. Bei der Reflexzonen-Therapie wird bekanntlich davon ausgegangen,
daß Körperfunktionen und Körperorgane durch Massage bestimmter Fußsohlenzonen stimuliert
bzw. beeinflußt werden können. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Noppen in
ausgewählten Zonen 2 auf der Oberfläche der Einlegesohlen wird eine selbsttätige Massagewirkung
der Fußsohlen-Zonen durch die Gehbewegung des Trägers erzielt, um nicht nur die Durchblutung
des Fußgewebes zu intensivieren, sondern auch die diesen Fußsohlenzonen zugeordneten
Körperorgane anzuregen. Da die speziellen Zonen für die verschiedenen Körperorgane
auf der Fußsohle nicht symmetrisch verteilt sind, haben auch die mit Noppen besetzten
Zonen 2 auf der Einlegesohle eine entsprechend unsymmetrische Verteilung, wie dies
in Fig. 2 für die rechte und die linke Einlegesohle eines Sohlenpaares dargestellt
ist. Diese Sohlenausführung ist zur selbsttätigen Behandlung von Übergewichtigkeit
konzipiert, wobei Noppen nur in denjenigen Bereichen angeordnet sind, die den Fußsohlenzonen
zur reflexzonentherapeutischen Aktivierung der Leber, des Magens, des Darmtraktes,
der Niere und der Blase gegenüberliegen.
[0014] Bei der Ausführung nach Fig. 4a bis c besteht die dargestellte Einlegesohle 1 aus
einer unteren weichelastischen Gummischicht 4, an deren Oberfläche die Noppen 2a einstückig
angeformt sind. Auf der Oberfläche dieser Gummischicht 4 ist eine Deckschicht 5 aus
Leder oder einem anderen feinporösen Material aufgeklebt oder aufvulkanisiert, die
jedoch nur die von den Noppen 2a freien Bereiche der Gummischicht überdeckt. Die Noppen
2a überragen diese Lederabdeckung 5 zweckmäßig um einige Millimeter. An der Unterseite
der Gummischicht 4 ist mindestens ein beidseitig wirksamer Klebestreifen 6 lösbar
befestigt, mit dem die Einlegesohle auf der Oberfläche einer Schuh-Innensohle rutschfest
fixiert wird. Bei dieser Ausführung ist auch im kreisförmigen Fersenbereich eine mit
Noppen 2a besetzte Zone ausgebildet, die von einem kreisförmigen Ausschnitt in der
Deckschicht 5 umgeben ist. Wie aus den Fig. 4a und c hervorgeht, ist der mit den Noppen
2a besetzte Bereich im mittleren Teil der Einlegesohle von der in diesem Bereich ausgeschnittenen
Lederdeckschicht 5 umgeben, wobei gemäß Fig. 4c der Kontur dieses Ausschnitts ein
durch eine Vielzahl von Querstegen 7 unterbrochener Schlitz 8 in der Gummischicht
folgt. Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung handelt es sich um eine linke Einlegesohle,
wobei die dazu passende rechte Einlegesohle ebenso wie bei der Ausführung nach Fig.
2 in anderen Zonen mit Noppen 2a versehen ist, weil die Verteilung der Reflexzonen
für bestimmte Organe auf den Fußsohlen nicht symmetrisch ist.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten und vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. So können beispielsweise die Noppen andere Gestalt
und Dimension haben. Ferner kann die Einlegesohle einen formsteifen Unterbau aufweisen,
wie er für orthopädische Zwecke verwendet wird. Schließlich ist es für besondere therapeutische
Maßnahmen auch möglich, die dargestellte Einlegesohle auch bis zur Sohlenspitze zu
verlängern und in diesem vorderen Bereich ebenfalls Noppen in bestimmten Zonen anzuordnen,
um eine Massagewirkung auf die Zehen ausüben zu können.
1. Einlegesohle für Schuhe, welche an ihrer Oberseite Profilierungen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die als Noppen (2a) ausgebildeten Profilierungen in speziellen
Bereichen (2) der Sohlenfläche angeordnet sind, die nach Gesichtspunkten der Reflexzonentherapie
zur Aktivierung bestimmter Körperorgane ausgewählt sind.
2. Einlegesohle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenlappen (1) der Einlegesohle aus weichelastischem
Gummi oder Kunststoff besteht und die Noppen (2a) aus gleichem Material einteilig
angeformt sind.
3. Einlegesohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenlappen
in den von
Noppen (2a) freien Bereichen eine flexible Deckschicht (5) aus Leder oder einem Textilmaterial
aufweist.
4. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (2a) zwischen 0,3 und 3,0 mm hoch sind und
einen Durchmesser von 1,0 bis 4,0 mm haben.
5. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ihre Länge nur etwa 3/4 der inneren Schuhsohle entspricht
und die Innensohle des Schuhs vom Absatzbereich bis zum Ballenbereich überdeckt wird,
wobei der Zehenbereich freibleibt.
6. Einlegesohle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite Haftmittel (6) zur lösbaren Fixierung
auf der Innensohle des Schuhs vorgesehen sind.
7. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Ferse eine erhöhte Polstereinlage (3) ausgebildet
ist.
8. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Fußgewölbes eine Aufwölbung ausgebildet
ist.
9. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (2a) in Bereichen auf der Einlegesohle angeordnet
sind, welche den nach der Reflexzonentherapie der Leber, den Verdauungsorganen zugehörigen
Reflexzonen auf der Fußsohle gegenüberliegen.