| (19) |
 |
|
(11) |
EP 0 559 073 A1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
| (43) |
Veröffentlichungstag: |
|
08.09.1993 Patentblatt 1993/36 |
| (22) |
Anmeldetag: 25.02.1993 |
|
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE DE DK ES FR GB IT NL PT SE |
| (30) |
Priorität: |
29.02.1992 DE 4206427
|
| (71) |
Anmelder: BESTAR STAHLHANDELS GmbH |
|
D-42855 Remscheid (DE) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- Wagner, Hans-Joachim
W-5620 Velbert 11 (DE)
|
| (74) |
Vertreter: Müller, Enno, Dipl.-Ing. et al |
|
Rieder & Partner
Anwaltskanzlei
Postfach 11 04 51 42304 Wuppertal 42304 Wuppertal (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
|
| |
|
|
|
|
| |
|
| (54) |
Verwendung eines Stahls für die Herstellung von Kuttermessern |
(57) Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Chrom-Molybdänstahls bestehend aus 0,68
- 0,75% C, weniger als 1% Si, weniger als 1% Mn, 1,71 - 2,00% Mo, 0,5 - 0,7% V, 0,7
- 0,86% Nb, 14,0 - 15,0% Cr, wobei der Rest Fe ist sowie erschmelzungsbedingte Verunreinigungen,
als Werkstoff zur Herstellung von Kuttermessern.
[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Stahls der in seinen Eigenschaften hochfest,
möglichst verschleißfest, zäh und korrosionsbeständig ist, für die Herstellung von
Kuttermessern.
[0002] Kuttermesser werden zur Zerkleinerung und Mischung von Fleisch und Fettgewebe verwendet.
Beispielsweise bei der Herstellung von Brühwurstbräten. Kuttermesser müssen unterschiedlichste
mechanische Anforderungen erfüllen, da sie das Material sowohl schneiden, mischen
wie auch scheren. Diese mechanischen Anforderungen bedingen auch besondere Werkstoffanforderungen.
[0003] Beim Schneiden von Fleisch und Fett treten entsprechende Flüssigkeiten auf, die insbesondere
salzartig oder säureartig sind. Entsprechend wird von einem Kuttermesser eine gute
Korrosionsbeständigkeit gefordert. Weiter werden Kuttermesser in Rotationsmaschinen
mit hohen Drehzahlen eingesetzt. Dies bedingt eine entsprechende Zähigkeit. Eine möglichst
gleichbleibende Schneideigenschaft geht mit einer Forderung nach einer hohen Härte
einher. Dabei sollen aber möglichst auch dann keine Beschädigungen auftreten, wenn
die zu bearbeitenden Fleischstücke größere mechanische Widerstände entgegensetzen,
wie beispielsweise Knochenteile oder tiefgefrorene Fleischteile. Darüber hinaus sollen
natürlich auch die Anforderungen an eine hohe Produktivität erfüllt sein, was werkstoffmäßig
einen guten Verschleißwiderstand erfordert im Hinblick auf eine möglichst hohe Standzeit.
[0004] Derartiger Stahl ist bereits aus der DE-PS 39 37 031 bekannt. Der dort in seiner
Zusammensetzung angegebene Stahl hat aber in der Praxis die gewünschten Ergebnisse
nicht in jeder Hinsicht erbracht.
[0005] Es besteht daher ein Bedürfnis, einen anderen Stahl zur Verwendung für die Herstellung
von Kuttermessern anzugeben.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, einen Stahl mit folgender Analyse
zu verwenden
| C = |
0,68 - 0,75 % |
| Si = |
1,00 % |
| Mn = |
1,00 % |
| V = |
0,5 - 0,7 % |
| Mo = |
1,71 - 2,00 % |
| Nb = |
0,70 - 0,86 % |
| Cr = |
14,0 - 15,00 % |
[0007] Ein Stahl gemäß vorgenannter Analyse läßt sich überraschend gut für Kuttermesser
einsetzen, da die teilweise unterschiedlichen Zielrichtungen wie hoher Verschleißwiderstand
und gute Zähigkeitseigenschaften, bei vor allem guter Korrosionsbeständigkeit von
dem genannten Stahl in Hinblick auf die Anwendung bei Kuttermessern optimiert sind.
Bei relativ niedrigem Kohlenstoffgehalt ergibt sich durch einen gegenüber dem Stand
der Technik angehobenen Chrom- und Molybdängehalt eine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit.
Da beide Legierungselenente aber auch Karbitbildner sind, wird der Karbitanteil in
Verbindung mit der Nb-Zulegierung erhöht, der Verschleißwiderstand steigt. Gleichzeitig
ist durch die Wahl eines relativ niedrigen Gehaltes an Kohlenstoff und Vanadium die
Bildung großer Vanadium-Kohlenstoffkarbide verhindert, so daß als Verschleißträger
die feineren Chromund Molybdänkarbide vorrangig werden. Der Stahl zeichnet sich gegenüber
bekannten für die Herstellungn von Kuttermessern verwendeten Stählen durch einen hohen
Verschleißwiderstand in Verbindung mit einer hohen Zähigkeit bei verbesserter Korrosionbeständigkeit
aus.
[0008] Die in der vorliegenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln auch auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Verwendung eines Chrom-Molybdänstahls bestehend aus
0,68 - 0,75 % C
weniger als 1 % Si
weniger als 1 % Mn;
1,71 - 2,00 % Mo,
0,5 - 0,7 % V,
0,7 - 0,86 % Nb,
14,0 - 15,0 % Cr.
wobei der Rest Fe ist sowie erschmelzungsbedingte Verunreinigungen, als Werkstoff
zur Herstellung von Kuttermessern.
2. Verwendung eines Stahls nach oder insbesondere nach Anspruch 1 mit 0,7 % C, o,5 %
Si, 0,5 96 Mn, 1,8 % Mo, 0,8 % Nb und 14,5 % Cr für den Zweck nach Anspruch 1.