[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zuführen von Farbe
zu einer Auftragswalze für eine Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und 2.
[0002] Entsprechend der US 916 357 ist eine rotierende Farbwalze für Druckmaschinen bekannt,
bei welcher die Druckfarbe aus dem Inneren der Farbwalze über zwei zueinander einstellbare
hohlzylinderförmige sowie Perforationen aufweisende Körper zu einem farbdurchlässigen
Außenmantel abgegeben wird. Mittels eines im Inneren der Farbwalze frei drehbaren
Hohlzylinders wird die Druckfarbe durch die Perforationen zum Außenmantel gedrückt.
[0003] Nachteilig bei dieser rotierenden Farbwalze ist, daß diese zum Nachfüllen der Druckfarbe
zum Stillstand gebracht werden muß, d. h. der Druckprozeß unterbrochen wird. Weiterhin
ist von Nachteil, daß nur eine ungleichmäßige Benetzung des farbdurchlässigen Außenmantels
durch die Auflage des frei drehbaren Hohlzylinders im Inneren der Farbwalze erfolgt.
Bei höheren Drehzahlen der Farbwalze führt der im Inneren der Farbwalze angeordnete
frei drehbare Hohlzylinder zu Unwuchterscheinungen, was eine schlechte Druckqualität
zur Folge hat.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Zuführen von Farbe zu einer Auftragswalze für eine Rotationsdruckmaschine, welche
Farbe vom Walzeninneren durch einen Mantel aus porösem Material nach außen zum Druckwerk
abgibt, zu schaffen mit einer während des Betriebszustandes und entsprechend den drehzahlabhängigen
Produktionsbedingungen fein dosierbaren Farbmenge, die kontinuierlich von der Mantelfläche
der Farbwalze einer Farbauftragwalze übergeben wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 und 2 gelöst.
[0006] Bei der Benutzung der Erfindung treten insbesondere folgende Vorteile auf: Durch
die Anordnung der Rohre aufeinander und durch die Funktion der erfindungsgemäßen Farbwalze
insgesamt kann die Druckfarbe - den jeweiligen Produktionsbedingungen angepaßt - dosiert
werden. Dies geschieht durch das Regulieren der Durchlaßfähigkeit in radialer Richtung
mittels der Stellung der Bohrungen zueinander. Dabei steht an allen Bohrungen, die
von der Hohlachse aus in radialer Richtung verlaufen, unabhängig von der Lage der
Farbzuführung zunächst der gleiche Farbdruck an, da die Farbabnahme zwischen der Hohlachse
und dem ersten Rohr zwecks Aufbau des Farbdruckes frequenzabhängig öffen- und schließbar
ist.
[0007] Durch das Erzeugen einer konstanten Differenzdrehzahl zwischen dem zweiten Rohr und
dem porösen Mantelrohr wird durch die Druck- und Sogwirkung des polygonen Profils
der Oberfläche des zweiten Rohres auf das poröse dritte Mantelrohr eine pulsierende
Sog- und Druckwirkung erzielt, die zu einem gleichmäßigen, homogenen Farbfilm auf
der Oberfläche der Farbwalze führt. Dabei ist dieser Farbfilm in seiner Dicke dosierbar
infolge der einstellbaren Durchlaßfähigkeit der Hohlachse zum ersten Rohr.
[0008] Darüberhinaus besteht ein Gleichgewicht zwischen zugeführter und abgenommener Farbmenge
bei einem jeweils gleichen Farbangebot.
[0009] Die Vorrichtung muß nicht gereinigt werden. Sie kann nach der Benutzung ungereinigt
aus der Maschine genommen, in eine Umhüllung, z. B. Folie, gepackt und bis zum nächsten
Auftrag mit gleicher Farbe zwischengelagert werden. Dies ist vor allem von Vorteil
bei Aufträgen mit kundenspezifischer Farbe.
[0010] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- die vereinfachte, schematische Darstellung der Anordnung einer erfindungsgemäßen Farbwalze
in einem Druckwerk;
- Fig. 2
- den Schnitt II - II nach Fig. 3;
- Fig. 3
- den Schnitt III - III nach Fig. 1;
- Fig. 4
- die Einzelheit X nach Fig. 2 in vergrößerter Darstellung.
[0011] Gemäß Fig. 1 ist die vereinfachte, schematische Darstellung der Anordnung einer erfindungsgemäßen
Farbwalze 1 neben einer Auftragwalze 2 und einem Formzylinder 3 eines Druckwerkes
gezeigt.
[0012] Gemäß den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß die insgesamt mit 1 bezeichnete erfindungsgemäße
Farbwalze eine Hohlachse 11 mit einem Farbspeicher 10 aufweist, die mittels Ringflanschen
12; 13 und Schrauben 14 an einem Gestell 16; 17 befestigt ist. Das Gestell 16; 17
ist an dem Maschinengestell 18; 19 befestigt. Die Hohlachse 11 ist über eine Bohrung
21 im Gestell 17 mit einer Farbzuleitung 22 verbunden, die zu einem nicht dargestellten,
druckmittelbeaufschlagten Farbvorratsbehälter führt.
[0013] Die Hohlachse 11 weist am Umfang ringförmig angeordnete Bohrungen 24 auf, die - von
der axial verlaufenden Mittellinie 23 der Farbwalze 1 aus gesehen - in radialer Richtung
verlaufen und am Umfang miteinander fluchten, so daß diese so gebildeten "Ringe" entstehen,
jeweils im Abstand a zueinander entfernt. Auf dieser Hohlachse 11 ist konzentrisch
ein erstes Rohr 26 angeordnet, welches an einer Stirnseite eine Lasche 27 aufweist,
an welcher gegen das Gestell 17 ein Arbeitszylinder 28 angelenkt ist. Der Arbeitszylinder
28 kann als pneumatischer Arbeitszylinder ausgeführt sein und mit einer bekannten,
nicht dargestellten Regeleinrichtung in Verbindung stehen.
[0014] Ferner weist das erste Rohr 26 ebenfalls Bohrungen 29 auf, die - von der Mittellinie
23 der Farbwalze 1 aus gesehen - radial nach außen verlaufen, miteinander fluchten
und ebenfalls in "Ringen" angeordnet und im Abstand a beabstandet sind. Die Anzahl
der Bohrungen 29 je "Ring" des ersten Rohres 26 entspricht auch der Anzahl der Bohrungen
24 je "Ring" auf der Hohlachse 11.
[0015] Fig. 2 zeigt die sogenannten "Ringe" mit der Anzahl der Bohrungen 29 je "Ring". Aufgrund
der Tatsache, daß der Arbeitszylinder 28 mit der Lasche 27 des ersten Rohres 26 verbunden
ist, ist dieses auf der Hohlachse 11 in Pfeilrichtung B abwechselnd hin- und her-,
d. h. alternierend um einen Rotationswinkel mit einer einstellbaren Frequenz, bewegbar.
Dieser Rotationswinkel ist so bemessen, daß dieser das maximale Maß c nach Fig. 2
betragen kann, gerade so viel, daß die radialen Bohrungen 24; 29 entweder miteinander
vollständig durchlaßfähig oder vollständig gegeneinander verschlossen sind. Das bedeutet,
daß der Kolben des Arbeitszylinders 28 in der einen Endlage die axiale Mittellinie
31 der Bohrungen 24 der Hohlachse 11 völlig in Übereinstimmung bringt mit der axial
verlaufenden Mittellinie 32 der Bohrung 29, so daß diese zueinander hundertprozentig
durchlaßfähig sind.
[0016] Die andere Endlage des Kolbens des Arbeitszylinders 28 bewirkt aufgrund der Bewegungsrichtung
B des ersten Rohres 26 in die Gegenrichtung, daß die Bohrungen 24 der Hohlachse 11
um das Maß c versetzt sind zu den Bohrungen 29 des ersten Rohres 26, so daß diese
Bohrungen 24; 29 zueinander hundertprozentig undurchlässig sind.
[0017] In Fig. 2 sind diese Bohrungen 24; 29 in einer Anordnung zueinander dargestellt,
die etwa eine fünfzigprozentige Durchlaßfähigkeit zur Folge hat. Das bedeutet, daß
das Maß c ebenfalls nur die Hälfte der Gesamthublänge des Kolbens des Arbeitszylinders
28 aufweist.
[0018] Auf diesem ersten Rohr 26 ist koaxial ein zweites Rohr 33 angeordnet, welches an
einer Stirnseite einen Flansch 34 aufweist, auf dem ein Zahnkranz 36 mittels Schrauben
37 befestigt ist. Der Zahnkranz 36 kämmt mit einem Zahnrad 38, das auf der Welle eines
gestellfesten Motors 39 befestigt ist. Der Motor 39 steht mit einer nicht dargestellten,
bekannten Regeleinrichtung in Verbindung.
[0019] Das zweite Rohr 33 weist eine Anzahl von Bohrungen 41 auf, die - von der axialen
Mittellinie der Farbwalze 1 aus gesehen - radial nach außen verlaufen und miteinander
fluchten, d. h. ebenfalls in "Ringen" nach Fig. 2 und im Abstand a nach Fig. 3 angeordnet
sind. Die Anzahl der Bohrungen 41 im "Ring" oder Umfang des zweiten Rohres 33 kann
so groß oder größer sein als die Anzahl der Bohrungen 24; 29 in der Hohlachse 11 bzw.
im ersten Rohr 26. In Fig. 2 ist diese Anzahl der Bohrungen 41 ein Mehrfaches, z.
B. dreimal so hoch wie die Anzahl der Bohrungen 24 oder 29.
[0020] Das dem ersten Rohr 26 abgewandte Ende der Bohrungen 41 des zweiten Rohres 33 endet
gemäß Fig. 4 jeweils in einem Grund 42 oder im Tal einer Nut des zweiten Rohres 33.
Mittig zwischen zwei Bohrungen 41 ist ein Plateau 43 gelegen, so daß das zweite Rohr
33 auf seinem Außenmantel ein regelmäßiges polygones Profil aufweist. Das zweite Rohr
33 ist über den Motor 39 sowie das Getriebe 38; 36 drehzahlgeregelt in Pfeilrichtung
D antreibbar.
[0021] Koaxial zur Mittellinie 23 ist auf dem zweiten Rohr 33 ein Mantelrohr 44 aus porösem
Material angeordnet, das an seiner Stirnseite einen Zahnkranz 47 aufweist, der mit
einem von der Maschine angetriebenen Zahnrad 48 kämmt. Der Zahnkranz 47 kann mittels
Schrauben 46 an der Stirnseite des Mantelrohres 44 befestigt sein oder durch Kleben.
[0022] Die Rohre 26; 33; 44 weisen jeweils an ihren beiden Stirnseiten je eine Aufnahme
für ein Kugellager 49, 55, 57 auf, die die einzelnen Rohre 26; 33; 44 zueinander bzw.
aufeinander abstützen und rotierbar gestalten. Dazu ist noch auf der Hohlachse 11
des ersten und zweiten Rohres 26; 33 ein Lagersitz vorhanden. Die Kugellager 49, 55,
57 werden durch Sicherungsringe 51 gegen Herausfallen gehalten.
[0023] Das Material für das erste Rohr 26, für das zweite Rohr 33 sowie für die Hohlachse
11 kann aus Stahl bestehen. Das erste Rohr 26 kann aber auch aus einem Material mit
Notlaufeigenschaften, z. B. Messing, bestehen. Das Material für Mantelrohr 44 kann
aus poröser Keramik oder porösem Kunststoff bestehen. Die in Fig. 1 gezeigte Auftragwalze
2 kann entfallen, wenn das Mantelrohr 44 aus einem porösen Kunststoff besteht, welcher
kompressibel ist. Die Bohrungen der Hohlachse 11 bzw. des ersten Rohres 26 weisen
gleiche Durchmesser auf.
[0024] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Farbwalze 1 wird nachfolgend beschrieben:
Die Farbzufuhr erfolgt durch die Farbzuleitung 22 in Pfeilrichtung F in den Farbspeicher
10 der Hohlachse 11 von dem nicht dargestellten Farbvorratsbehälter. Die Farbe dringt
in die Bohrungen 24 der Hohlachse 11 ein und steigt in diesen hoch, von der Mittellinie
23 ausgehend, in radialer Richtung auf das erste Rohr 26 zu.
[0025] Je nach voreingestellter Hublänge des Kolbens des Arbeitszylinders 28, der an einer
Stirnseite des ersten Rohres 26 angreift bzw. des dadurch bewerkstelligten Rotationswinkels
des ersten Rohres 26, wird die Durchlaßfähigkeit der Bohrungen 24 zu den Bohrungen
29 bemessen. Die Durchlaßfähigkeit beträgt entsprechend der Darstellung in Fig. 2
etwa fünfzig Prozent und ist einstellbar entsprechend den Produktionsbedingungen.
Diese Durchlaßfähigkeit wird von einer nicht dargestellten, bekannten Steuer- und
Regeleinrichtung vorgenommen, die beispielsweise mit dem Rechner im Maschinenleitstand
der Druckmaschine zusammenarbeiten kann.
[0026] Durch die Vor- und Rückbewegung des ersten Rohres 26 in Pfeilrichtung B nach Fig.
2 wird beispielsweise die Durchlaßfähigkeit zu maximal fünfzig Prozent in der einen
Endstellung des Arbeitszylinders 28 und zu null Prozent in der anderen Endstellung
des Arbeitszylinders 28 geregelt.
[0027] Während der Zeitdauer der Durchlaßfähigkeit zu null Prozent kann sich im Inneren
der Hohlachse 11 ein neuer, gleichmäßiger Farbdruck aufbauen. Somit werden auch die
auf der gegenüberliegenden Seite der Farbzuleitung 22 in der Hohlachse 11 liegenden
Bohrungen 24, d. h. die in der Nähe des Ringflansches 12 liegenden Bohrungen 24, gleichmäßig
mit Druckfarbe beschickt.
[0028] Die Hubfrequenz des Kolbens des Arbeitszylinders 28 ist über die bereits oben erwähnte
nicht dargestellte, bekannte Steuer- und Regeleinrichtung einstellbar. Die Hubfrequenz
kann z. B. drei Hertz betragen. Es besteht ein umgekehrtes proportionales Verhältnis
zwischen Hublänge und Frequenz, d. h. je größer die Hublänge, desto geringer die Frequenz
und umgekehrt, für den gleichen Farbdurchsatz.
[0029] Durch die Rotation des zweiten Rohres 33 in Pfeilrichtung D werden zeitweilig die
Bohrungen 41 mit den Bohrungen 29 des ersten Rohres 26 in Übereinstimmung gebracht.
Eine größere Anzahl von Bohrungen 41 je "Ring" in dem zweiten Rohr 33 gegenüber einer
kleineren Anzahl von Bohrungen 29 je "Ring" in dem ersten Rohr 26 geben eine Gewähr
für eine Feinverteilung der Druckfarbe.
[0030] Durch die gegenläufige Rotation des Mantelrohres 44 in Pfeilrichtung E zum zweiten
Rohr 33 in Richtung D entsteht zwischen dem zweiten Rohr 33 und dem Mantelrohr 44
eine Relativdrehzahl oder ein Schlupf.
[0031] Gemäß Fig. 4 sind Kammern 50 gezeigt, die zwischen dem Grund 42 mit dem Ende der
Bohrung 41 und oberhalb mit der Innenseite 54 dem aus porösem Material bestehenden
Mantelrohr 44 gebildet und beidseitig durch jeweils ein Plateau 43 begrenzt werden.
In der linken Kammerhälfte 52 tritt infolge der Differenzdrehzahl des Mantelrohres
44 bzw. des zweiten Rohres 33 eine Sogwirkung oder ein Unterdruck ein und in der rechten
Kammerhälfte 53 ein Überdruck. Dadurch kommt an der Oberfläche 56 bzw. am Außenmantel
des Mantelrohres 44 ein Pulsieren zustande, was eine regelmäßige Farbbenetzung der
Oberfläche 56 des Mantelrohres 44 zur Folge hat. Somit kann - an die Produktionsbedingungen
angepaßt - eine dosierbare, kontinuierliche und über die gesamte Oberfläche feinst
verteilte Farbschicht erzielt werden, die gemäß Fig. 1 über die Auftragwalze 2 weiter
in das Druckwerk gegeben wird.
[0032] Die Differenzdrehzahl zwischen dem zweiten Rohr 33 und dem Mantelrohr 44 wird annähernd
konstant gehalten. So kann diese Differenzdrehzahl 2.500 bis 3.500 Umdrehungen pro
Stunde betragen. Das heißt: Bei einer Maschinendrehzahl von 3.000 Umdrehungen pro
Stunde durch das Mantelrohr 44 in Pfeilrichtung E nach Fig. 2 werden 500 Umdrehungen
pro Stunde in Gegenpfeilrichtung D durch das rotierende zweite Rohr 33 erbracht, so
daß insgesamt eine Differenzdrehzahl von 3.500 Umdrehungen pro Stunde entsteht. Infolge
der höheren Drehzahl des Mantelrohres 44 gegenüber der Drehzahl des zweiten Rohres
33 weist das Mantelrohr 44 eine positive Differenzdrehzahl auf.
[0033] Für den Fall, daß die Maschinendrehzahl steigt und somit auch die Anzahl der Umdrehungen
der Farbwalze 1, d. h. insbesondere des Mantelrohres 44, auf beispielsweise 6.000
Umdrehungen pro Stunde, muß bei einer Differenzdrehzahl von 2.500 Umdrehungen pro
Stunde zwischen dem Mantelrohr 44 und dem zweiten Rohr 33, das zweite Rohr 33 eine
Drehzahl von 3.500 Umdrehungen pro Stunde erbringen, die jedoch gleichsinnig in Pfeilrichtung
E gemäß Fig. 2 erfolgen muß. Das heißt, daß die Drehrichtung des zweiten Rohres 33
von D nach E umgekehrt wurde.
[0034] Ergänzend zu dem Vorgenannten wird noch folgendes ausgeführt:
Die zwischen den einzelnen Rohren 26, 33, 44 bzw. auf der Hohlachse 11 befindlichen
Kugellager 49, 55, 57 weisen beidseitig Dichtscheiben auf. Die Mantelflächen der koaxial
aufeinander angeordneten Rohre 11, 26, 33, 44 gleiten aufeinander in einer Passung,
so daß die Druckfarbe nur durch die in radialer Richtung angeordneten Bohrungen 24,
29, 41 zum Mantelrohr 44 gelangen kann. Die aus der linken Kammerhälfte 52 und der
rechten Kammerhälfte 53 gebildeten Kammern 50 weisen etwa linsenförmigen Querschnitt
auf, so daß infolge der Differenzdrehzahl beider Rohre 44, 33 in der linken Kammerhälfte
52 entsprechend der Drehrichtung E des Mantelrohres 44 im Uhrzeigersinn ein Sog und
in der rechten Kammerhälfte 53 ein Überdruck durch die in der Kammerhälfte 53 anliegende
Druckfarbe entsteht, so daß die in der rechten Kammerhälfte 53 befindliche Druckfarbe
von der Innenseite 54 des Mantelrohres 44 aufgenommen wird.
[0035] Im Grund 42 der Kammer 50 erfolgt die Farbzuführung durch die Bohrung 41. Am äußeren
Umfang des zweiten Rohres 33 befindet sich eine Vielzahl von Kammern 50, die jeweils
durch direkt an der Innenseite des Mantelrohres 44 und an ihre Krümmung angepaßte
anliegende Plateaus 43 getrennt sind.
[0036] Die in ihrem Querschnitt etwa linsenförmig ausgebildeten genannten Kammern 50 verlaufen
als Nut in axialer Richtung in der Mantelfläche des zweiten Rohres 33 und enden jeweils
an den inneren Laufringen der mit Dichtscheiben versehenen Kugellager 55, 57, die
zwischen dem zweiten Rohr 33 und dem Mantelrohr 44 angeordnet sind.
[0037] Es ist auch möglich, die Kammern 50 zwischen ihren stirnseitigen Begrenzungen durch
die Kugellager 49 nicht in axialer Richtung verlaufen zu lassen, sondern mit einem
geringen Drall zu versehen. Durch die abwechselnde Anordnung von Kammern 52, 53 und
Plateaus am Umfang des zweiten Rohres 33 ergibt sich ein polygoner Querschnitt derselben.
Unter einer polygonen Oberfläche des zweiten Rohres 33, wie früher in der Beschreibung
erwähnt, ist ein polygoner Querschnitt am Außenumfang des zweiten Rohres 33 zu verstehen.
Teileliste
[0038]
- 1
- Farbwalze
- 2
- Auftragwalze
- 3
- Formzylinder
- 4
- -
- 5
- -
- 6
- -
- 7
- -
- 8
- -
- 9
- -
- 10
- Farbspeicher
- 11
- Hohlachse
- 12
- Ringflansch (11)
- 13
- Ringflansch (11)
- 14
- Schraube
- 15
- -
- 16
- Gestell
- 17
- Gestell
- 18
- Maschinengestell
- 19
- Maschinengestell
- 20
- -
- 21
- Bohrung (17)
- 22
- Farbzuleitung (11)
- 23
- Mittellinie, axial verlaufend (1; 11; 26; 33; 44)
- 24
- Bohrung
- 25
- -
- 26
- erstes Rohr
- 27
- Lasche (26)
- 28
- Arbeitszylinder
- 29
- Bohrung (26)
- 30
- -
- 31
- Mittellinie (24)
- 32
- Mittellinie (29)
- 33
- zweites Rohr
- 34
- Flansch (33)
- 35
- -
- 36
- Zahnkranz
- 37
- Schraube
- 38
- Zahnkranz
- 39
- Motor
- 40
- -
- 41
- Bohrung (33)
- 42
- Grund
- 43
- Plateau
- 44
- Mantelrohr
- 45
- -
- 46
- Schraube
- 47
- Zahnkranz
- 48
- Zahnrad
- 49
- Kugellager
- 50
- Kammer (52, 53)
- 51
- Sicherungsring
- 52
- Kammer, linke Hälfte
- 53
- Kammer, rechte Hälfte
- 54
- Innenseite (44)
- 55
- Kugellager
- 56
- Oberfläche, Außenmantel (44)
- 57
- Kugellager
- a
- Abstand
- B
- Pfeilrichtung
- c
- Maß
- D
- Pfeilrichtung
- E
- Pfeilrichtung
- F
- Pfeilrichtung
1. Verfahren zum Zuführen von Farbe zu einer Auftragswalze in einer Rotationsdruckmaschine
mittels einer Farbwalze, deren Farbzufuhr aus dem Innenraum der Farbwalze durch radial
verlaufende Bohrungen in koaxial angeordneten Rohren dosiert zu einem Mantelrohr aus
porösem Material erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Bemessung der Farbmenge
durch ständig veränderbares Einstellen des Durchflußquerschnittes (c) der Bohrungen
(24, 29) einer Hohlachse (11) und einem ersten Rohr (26) zueinander erfolgt, daß die
Farbe anschließend durch eine in einem rotierenden zweiten Rohr (33) befindliche Anzahl
von Bohrungen (41) verteilt über Kammern (50) an das mit einer Differenzdrehzahl rotierende
Mantelrohr (44) abgegeben wird, durch welches die Druckfarbe der Auftragswalze (2)
zugeführt wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zum Zuführen von Farbe zu einer Auftragswalze
in einer Rotationsdruckmaschine mittels einer Farbwalze nach Patentanspruch 1, deren
Farbzufuhr aus einem Innenraum der Farbwalze durch radial verlaufende Bohrungen in
einem koaxial angeordneten ersten und zweiten Rohr dosiert in einem Mantelrohr aus
porösem Material erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer Hohlachse (11)
und dem Mantelrohr (44) koaxial zur Hohlachse (11) zwei Rohre (33, 44) aufeinander
in Umfangsrichtung mit einer Passung bewegbar angeordnet sind, daß das erste Rohr
(26) auf der Hohlachse (11) vor und zurück bewegbar ist, daß das koaxial zur Hohlachse
(11) angeordnete zweite Rohr (33) mittels eines Antriebes (46, 47, 48) um seine Längsachse
rotierbar ist, daß das zweite Rohr (33) gegenüber dem ersten Rohr (26) am Umfang eine
mehrfache Anzahl radialer Bohrungen (41) aufweist, daß die radialen Bohrungen (41)
in Nuten münden, daß die Nuten mit einer Innenseite (54) des Mantelrohres (44) in
axialer Richtung Kammern (52, 53) bilden, daß das Mantelrohr (44) zum zweiten Rohr
(33) mit einer Differenzdrehzahl antreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Rohr (26)
an einer Stirnseite eine Lasche (27) für den Antrieb mittels eines gestellfest gelagerten
Arbeitszylinders (28) aufweist.
4. Vorrichtung nach Patentansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationswinkel
des ersten Rohres (26) bezüglich Maß (c) und Frequenz sowie der Drehzahl des zweiten
Rohres (33) über eine Steuer- und Regeleinrichtung einstellbar ist, die mit dem Rechner
des Maschinenleitstandes in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Patentansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Rohr (33) an einer Stirnseite mit einem Zahnkranz (36) verbunden ist, der über einen
gestellfesten Antrieb (38; 39) geregelt antreibbar ist.
6. Vorrichtung nach Patentansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr
(44) an einer Stirnseite mit einem Zahnkranz (47) verbunden ist, der über einen Antrieb
(48) mit Maschinendrehzahl antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Patentansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
des zweiten Rohres (33) mit polygonem Querschnitt abwechselnd durch Plateaus (43)
und Grunde (42) gebildet ist, daß die Bohrung (41) jeweils in einem Grund (42) endet.
8. Vorrichtung nach Patentansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlachse
(11) und das erste Rohr (26) die gleiche Anzahl von Bohrungen (24; 29) aufweisen.
9. Vorrichtung nach Patentansprüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Rohr (33) die gleiche oder eine größere, eine 1,1 bis 4-fache Anzahl von Bohrungen
(41) gegenüber dem ersten Rohr (26) aufweist.
10. Vorrichtung nach Patentansprüchen 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und
zweite Rohr (26; 33) sowie das Mantelrohr (44) an ihren Stirnseiten jeweils einen
Einstich aufweisen zur Aufnahme eines Kugellagers (49, 55, 57).