(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 559 111 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
08.09.1993 Patentblatt 1993/36 |
(22) |
Anmeldetag: 27.02.1993 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE |
(30) |
Priorität: |
02.03.1992 DE 4206486 20.03.1992 DE 4208982
|
(71) |
Anmelder: Lück, Werner |
|
D-46395 Bocholt (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Lück, Werner
D-46395 Bocholt (DE)
|
(74) |
Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. |
|
Postfach 34 29 D-48019 Münster D-48019 Münster (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Verfahren zur Herstellung von Polster- und Kissenfüllstoffen |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Polster- und Kissenfüllstoffen,
bei welchem natürliche und/oder synthetische Fasern verdichtet und anschließend aus
den so gebildeten Halbprodukten Füllkörper geschnitten werden. Anschließend können
die Füllkörper mit einem Überzug versehen werden.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Polster- und Kissenfüllstoffen.
[0002] In der DE-PS 26 02 706 wird ein aus Schaumstoff bestehender polygonaler Körper als
Polster- oder Kissenfüllstoff beschrieben, der ein bestimmtes Größenverhältnis zwischen
Länge, Breite und Höhe aufweist und dadurch eine Kombination aus Formelastizität und
Materialelastizität schafft. Diese Körper haben sich in der Praxis ausgezeichnet bewährt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen als Füllstoff für Polster, Kissen
oder Decken dienenden Formkörper vorzuschlagen, der nicht aus Schaumstoff hergestellt
wird, trotzdem aber ausreichende elastische Eigenschaften aufweist.
[0004] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß natürliche
und/oder synthetische Rohstoffe aus Fasern, die auch als Garne, Textilreste, Papierreste
od. dgl. vorliegen können, stark verdichtet werden, so daß beispielsweise platten-
oder bahnförmige, ein Halbprodukt darstellende Körper erzielt werden. Das platten-
oder bahnförmige Halbprodukt kann auch aus dem im Stand der Technik bekannten sogenannten
Gummihaar bestehen.
[0005] Aus diesem Halbprodukt werden dann Füllkörper gestanzt oder geschnitten, die nicht
nur rechteckige Form, sondern jede beliebige Form aufweisen können, wobei durch die
Formgebung das Elastizitätsverhalten dieses Füllkörpers gesteuert werden kann.
[0006] Vorzugsweise werden die aus dem Halbprodukt geschnittenen Füllkörper an ihrer Außenseite
beschichtet bzw. mit einem filmartigen Überzug versehen, der beispielsweise aus Latex
bestehen kann, so daß dadurch einerseits eine Absicherung der Innenseite des Füllkörpers
erzielt wird, andererseits die Gleiteigenschaften der Füllkörper aneinander beeinflußt
werden können. Die Füllkörper können aber auch getränkt werden, wobei die derart getränkten
Füllkörper dann ggf. zusätzlich noch anschließend mit einem filmartigen Überzug versehen
werden können.
[0007] Es kann so vorgegangen werden, daß die ausgestanzten oder ausgeschnittenen Füllkörper
allseitig beschichtet oder mit dem filmartigen Überzug versehen werden. Es kann aber
auch so vorgegangen werden, daß das Halbprodukt, d. h. die durch das Verdichten entstandenen
platten- oder bahnartigen Gebilde, an ihrer Ober- und Unterseite beschichtet oder
mit einem filmartigen Überzug versehen oder getränkt werden und daß erst dann anschließend
das Ausstanzen oder Ausschneiden der eigentlichen Füllkörper erfolgt.
[0008] Auf das Halbprodukt und/oder auf das Fertigprodukt, d. h. auf die Füllkörper, kann
im Fall der Beflockung auch ein Faserflor aus natürlichen oder synthetischen Fasern
durch Beflocken aufgetragen werden. Hierbei werden die bahn- oder plattenförmigen
Halbprodukte oder die Füllkörperchen z. B. mit einer Klebstoffschicht versehen und
werden dann über eine negativ geladene Metallplatte geführt. Über der Platte befindet
sich ein positiv geladener Behälter für die kurzgeschnittenen Fasermaterialien. In
dem zwischen Platte und Behälter vorhandenen elektrischen Feld werden die Faserteilchen
senkrecht zur Platte geschossen und treffen dort auf den Klebstoff der Füllkörper
bzw. bahn- oder plattenartigen Halbprodukte auf. Beim anschließenden Trocknen und
Fixieren verbinden sie sich fest mit dem Füllkörper oder dem Halbprodukt und bilden
so einen samtartigen Flor.
[0009] Zusammenfassend ist also festzustellen, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren
das Herstellen eines Polsterfüllkörperchens vorgeschlagen wird, das nicht mehr aus
Schaumstoff besteht, sondern aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern. Beim Einsatz
der natürlichen Fasern wird ein biologisches Abbauen der hergestellten Körperchen
anschließend an ihre Verwendung ohne weiteres möglich, während die aus synthetischen
Fasern hergestellten Körperchen recycelt werden können.
1. Verfahren zur Herstellung von Polster- und Kissenfüllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß natürliche und/oder synthetische Fasern (auch im verarbeiteten Zustand) (Ausgangsprodukt)
verdichtet und anschließend aus dem so gebildeten Halbprodukt Füllkörper geschnitten
oder gestanzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halbprodukt bahn- bzw. plattenartig gestaltet wird und an seinen beiden
Flächen (Oberseite und Unterseite) beschichtet bzw. mit einem filmartigen Überzug
versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Halbprodukt gewonnenen Füllkörper allseitig beschichtet bzw. mit
einem filmartigen Überzug versehen werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Halbprodukt gewonnenen Füllkörper mit einem Verfestigungs- bzw.
Gleitmittel getränkt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halbprodukt und/oder die aus dem Halbprodukt gewonnenen Füllkörper ummantelt
werden, z. B. durch Beflockung.