[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Steuerung von Anlagen ist es oft notwendig, den Zustand der Anlage durch
sogenannte Meldebilder graphisch darzustellen. Dies ist insbesondere in Eisenbahnanlagen,
wie Stellwerken, der Fall. Dabei ist es von Bedeutung, daß Fehler des Meldebildes
erkennbar gemacht werden, d. h. daß die Darstellung signaltechnisch sicher ist.
[0003] Ein auf einem Datensichtgerät dargestelltes Meldebild gilt dann als signaltechnisch
sicher, wenn, wie z. B. in der DE-AS 24 14 247 beschrieben, jede Bildinformation von
voneinander unabhängig arbeitenden Komponenten erstellt wird und eine Nichtübereinstimmung
beispielsweise durch Farbänderung einer Bildkomponente dem Bedienpersonal kenntlich
gemacht wird. Das Bedienpersonal weiß dann, daß auf der Grundlage dieses fehlerhaften
Bildes keine sicherheitsrelevanten Entscheidungen getroffen werden dürfen.
[0004] Die DE-OS 2 150 389 beschreibt eine Anordnung zum Darstellen von Blindschaltbildern,
bei welcher zwei Speicher vorgesehen sind, wobei die statischen Bildelemente in einem
der beiden Speicher und die veränderlichen Daten bzw. Bildelemente in dem zweiten
Speicher enthalten sind, und wobei die Teilbilder über einen Videosignalgeber an eine
Anzeige geliefert werden.
[0005] Weiters beschreibt die DE-PS 2 104 349 eine Anordnung zum Darstellen eines aus Teilbildern
zusammengesetzten Bildes auf dem Schirm eines Datensichtgerätes, bei welchem zwei
unterschiedliche Typen von Teilbildern in je einem Speicher abgelegt sind und unter
Zwischenschaltung einer Bildmischeinrichtung an dem Datensichtgerät angezeigt werden.
Die in einem der beiden Speicher abgelegten Teilbilder werden durch Abtasten eines
Diapositivs mittels einer Kamera erzeugt und enthalten unveränderliche bzw. statische
Bildelemente. Die in dem zweiten Speicher abgelegten Teilbilder sind von dynamischer
Natur und werden von einer Signalverarbeitungseinrichtung ständig erneuert. Das Hauptmerkmal
dieser Anordnung ist eine Ausrichtung der beiden unterschiedlichen Typen von Teilbildern,
die mittels einer an dem Diapositiv vorgesehenen Markierung und mit Hilfe eines Abszissenwertzählers
realisert wird, wobei dieser Abszissentwertzähler Kenntnis über die Lage der Markierung
liegt und das Anzeigen dynamischer Teilbilder an den hierfür vorgesehenen Positionen
veranlaßt. Eine solche Ausrichtung der Teilbilder wird benötigt, wenn wahlweise unterschiedliche
statische bzw. unveränderliche Teilbilder angezeigt werden sollen und die dynamischen
bzw. veränderlichen Bildelemente daran ausgerichtet werden sollen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die signaltechnisch erreibare Sicherheit bei der Darstellung
eines Bildes auf einem Datensichtgerät mittels einer einfachen Vorrichtung weiter
zu erhöhen.
[0007] Dies geschieht erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach dem Anspruch 1.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung liefert eine signaltechnisch sichere Darstellung
eines Bildes, wobei nur ein einziger Steuerrechner notwendig ist. Da der Steuerrechner
die aufwendigste Komponente der Vorrichtung ist, bedeutet der durch die Erfindung
ermöglichte Verzicht auf einen zweiten Steuerrechner eine wesentliche Einsparung gegenüber
herkömmlichen Vorrichtungen.
[0009] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung nach
dem Anspruch 2 gelöst.
[0010] Mit dieser Vorrichtung wird ebenfalls die Darstellungssicherheit erhöht. Durch den
mittels Analog/Digital-Konvertereinrichtung gebildeten Rückkopplungszweig werden auch
Fehler der Digital/Analog-Konvertereinrichtung oder im Umschalter erkannt.
[0011] Durch die Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 3 ist eine Kontrolle der Funktion
des Bildspeichers gegeben.
[0012] Vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 4. Diese ermöglicht
es, zustandsunabhängige Infor- mationen wie beispielsweise einen Graukeil oder einen
Farb- balken in das Bild einzublenden. Dadurch kann die Farb- oder Grauwertwiedergabe
des Datensichtgerätes überprüft werden.
[0013] Eine Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 5 ist bei Einsatz eines Farb-Monitors
als Datensichtgerät vorteilhaft. Damit wird der Speicherbedarf der Bildspeicher wesentlich
verringert.
[0014] Günstig ist eine Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 6. In den Zusatzspeichern
ist üblicherweise ein sogenannter Farbbalken gespeichert. Die Überwachung dieses Farbbalkens
bringt eine einfache und sichere Fehlererkennung mit sich.
[0015] Die Erfindung wird anhand von drei Figuren näher erläutert. Es zeigen beispielhaft:
- FIG 1
- eine Vorrichtung mit zwei Signalwegen,
- FIG 2
- eine Vorrichtung mit Rückkopplung der analogen Farbsignale und
- FIG 3
- eine Vorrichtung mit Rückkopplung der drei digitalen Farbsignale.
[0016] Die in FIG 1 schematisch dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Steuerrechner 1, zwei
Bildspeicher 2, 3, zwei Zusatz- speicher 9, 10, zwei Farbtabellen 4, 5, einen Umschalter
6, eine Digital/Analog-Konvertereinrichtung 7 und ein Datensichtgerät 8.
[0017] Die Funktion der dargestellten Vorrichtung ist wie folgt: Im Steuerrechner 1 wird
aufgrund der von der zu steuernden Anlage empfangenen Zustandsinformation ein Meldebild
berechnet. Dieses Bild ist aus einzelnen Bildpunkten (Pixel) aufgebaut. Für jeden
Bildpunkt muß daher bei einem Farbmonitor als Datensichtgerät die Farbe und die Helligkeit
angegeben werden.
[0018] Diese Information wird in codierter Form in dem ersten Bildspeicher 2 gespeichert,
wobei jeder Bildpunkt in einer Speicherzelle mit einer bestimmten Speicheradresse
gespeichert ist.
[0019] Üblich ist eine Zuordnung der Bildpunkte zu den Speicherzellen des ersten Bildspeichers
2 derart, daß der in der linken oberen Ecke des Datensichtgerätes dargestellte Bildpunkt
entweder in der Speicherzelle mit der höchsten oder der niedrigsten Adresse des Bildspeichers
gespeichert wird, also beispielsweise in der Speicherzelle mit der Adresse 0. Danach
folgen zeilenweise die übrigen Bildpunkte, da bei herkömmlichen Datensichtgeräten
nach dem Elektronenstrahlprinzip das Bild zeilenweise dargestellt wird.
[0020] Zum Beispiel werden die 1024 Bildpunkte der ersten Zeile eines typischen Datensichtgerätes
in den Speicherzellen mit den Adressen 0-1023 gespeichert, die Bildpunkte der zweiten
Zeile in den Speicherzellen mit den Adressen 1024-2047 usw.
[0021] Bei den genannten Datensichtgeräten 8 ist es weiterhin üblich, daß jeder Bildpunkt
aus drei Teilpunkten aufgebaut ist, von denen jeder eine der drei Grundfarben rot,
grün und blau aufweist.
[0022] Die Information über die Helligkeit jedes Teilpunktes wird an das Datensichtgerät
8 mittels dreier Analogsignale (eines für jede Grundfarbe) übertragen. Träger der
Information ist dabei die Amplitude des Analogsignals, welche zu einem bestimmten
Zeitpunkt der Helligkeit eines bestimmten Teilpunktes proportional ist.
[0023] In diesem Zusammenhang wird auf die - bekannte - physikalische Wirkungsweise von
Datensichtgeräten 8 verwiesen, die vereinfacht dargestellt darin besteht, daß durch
einen Elektronenstrahl eine Leuchtschichte des Bildschirmes angeregt wird. Der Elektronenstrahl
überstreicht das Bild bekanntlich zeilenweise mit einer vorgegebenen konstanten Frequenz,
so daß jeder Phasenlage des die Intensität des Elektronenstrahles steuernden Analogsignals
ein bestimmter Teilpunkt eindeutig zugeordnet werden kann.
[0024] Im vorliegenden Fall ist es so, daß die durch den Steuerrechner 1 berechnete Information
über jeden Bildpunkt im ersten Bildspeicher 2 in der bereits beschriebenen Weise gespeichert
ist.
[0025] Der erste Bildspeicher 2 wird nun periodisch punktweise ausgelesen. Die Reihenfolge
der ausgelesenen Bildpunktinformationen und die Frequenz des Auslesevorganges müssen
dabei mit der durch den Elektronenstrahl vorgegebenen Bildpunktreihenfolge und Frequenz
übereinstimmen.
[0026] Die Bildpunktinformationen sind im vorliegenden Fall codiert, sie bilden jeweils
eine Adresse der ersten Farbtabelle 4. In der zu dieser Adresse gehörigen Speicherzelle
der Farbtabelle 4 sind die tatsächlichen Helligkeitswerte der drei Teilpunkte für
die Grundfarben rot, grün und blau gespeichert. Sie werden ausgelesen und durch die
Digital/Analog-Konvertereinrichtung 7 in die drei Analogsignale zur Ansteuerung des
Datensichtgerätes 8 umgewandelt.
[0027] Bei der beschriebenen Berechnung und Anzeige eines Meldebildes können Fehler auftreten.
Um zu einer signaltechnisch sicheren Darstellung zu gelangen, wie sie bei der Steuerung
bestimmter Anlagen gefordert ist, ist nun ein zweiter Signalweg, bestehend aus dem
zweiten Bildspeicher 3, dem zweiten Zusatzspeicher 10 und der zweiten Farbtabelle
5 vorgesehen.
[0028] Die Wirkungsweise dieses zweiten Signalweges entspricht weitgehend der des ersten
Signalweges. Ein Unterschied besteht nur darin, daß die einzelnen Bildpunkte im zweiten
Bildspeicher 3 an einer anderen Speicheradresse als im ersten Bildspeicher 2 abgespeichert
sind. Beispielsweise ist der erste Bildpunkt des Bildes, welcher im ersten Bildspeicher
2 in der Speicherzelle mit der Adresse 0 abgespeichert ist, im zweiten Bildspeicher
3 in der Speicherzelle mit der höchsten Speicheradresse abgespeichert.
[0029] Durch diese unterschiedliche Organisation der beiden Bildspeicher 2, 3 sind auch
zwei verschiedene Varianten der Programme für die Berechnung des Bildes im Steuerrechner
1 erforderlich. Durch diese unterschiedliche Gestaltung der Berechnungsprogramme und
des zweiten Bildspeichers 3 wird die notwendige, unabhängige Erstellung des Bildes
erreicht, die für eine signaltechnisch sichere Darstellung notwendig ist.
[0030] Ein Fehler bei der Berechnung des Bildes im Steuerrechner 1 hat daher unterschiedliche
Auswirkungen auf die beiden Bilder, die durch den Umschalter 6 abwechselnd an das
Datensichtgerät 8 angelegt werden. Die Frequenz des Umschalters 6 ist so gewählt,
daß im Fehlerfall, bei Abweichen der beiden Bilder voneinander ein für das menschliche
Auge gut sichtbares Blinken auftritt, welches den Bediener auf den Fehler hinweist
und ihn zum Eingreifen auffordert.
[0031] Die Vorrichtung nach FIG 2 umfaßt einen Steuerrechner 1, einen Bildspeicher 2, einen
Zusatzspeicher 9, eine Farbtabelle 4, eine Digital/Analog-Konvertereinrichtung 7,
ein Datensichtgerät 8 sowie eine Analog/Digital-Konvertereinrichtung 11. Die Wirkungsweise
von Bildspeicher 2, Zusatzspeicher 9, Farbtabelle 4, Digital/Analog-Konvertereinrichtung
7 und Datensichtgerät 8 entspricht der Wirkungsweise der entsprechenden Komponenten
bei der Fig. 1. Zusätzlich zu diesen Komponenten ist bei der Vorrichtung nach Fig.2
ein Rückkopplungszweig vorgesehen, der durch die Analog/Digital-Konvertereinrichtung
11 gebildet wird.
[0032] Der Ausgang dieses Rückkopplungszweiges ist mit dem Steuerrechner verbunden. Im Steuerrechner
wird aus den rückgekoppelten Daten ein Bild ermittelt, mit dem ursprünglich errechneten
Bild verglichen und ein auftretender Fehler angezeigt.
[0033] Der dargestellte Rückkopplungszweig läßt sich auch in eine Vorrichtung nach FIG 1
integrieren, so daß ein zusätzlicher Kontroll- und Schutzmechanismus gegeben ist.
[0034] Bei der Schaltung nach FIG 3 ist ebenfalls ein Rückkopplungszweig vorgesehen, dieser
führt allerdings vom Ausgang der Farbtabelle 4 zurück in den Steuerrechner 1. Es ist
daher keine Analog/Digitalwandlung notwendig. Dieser Rückkopplungszweig, der sehr
einfach zu realisieren ist, bringt ebenfalls eine Erhöhung der Übertragungssicherheit
und bietet vor allem eine zusätzliche Möglichkeit der Fehleroffenbarung, wenn Fehler
auftreten.
1. Vorrichtung zur signaltechnisch sicheren Darstellung eines Bildes auf einem Datensichtgerät
(8), mit einem Steuerrechner (1) zur Berechnung der einzelnen Bildpunktinformationen,
einem ersten Bildspeicher (2) zur Zwischenspeicherung der Bildpunktinformationen und
mit einer Digital/Analog-Konvertereinrichtung (7) zur Umsetzung der Bildpunktinformationen
in zumindest ein, der Ansteuerung des Datensichtgerätes (8) dienendes Analogsignal,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Bildspeicher (3) in der Weise vorgesehen ist, daß jede Bildpunktinformation
in den beiden Bildspeichern (2, 3) unter unterschiedlichen Speicheradressen gespeichert
ist, daß im Steuerrechner (1) unabhängig voneinander jeweils die beiden Bildpunktinformationen
berechnet werden, die in den beiden Bildspeichern (2, 3) derselben Speicheradresse
zugeordnet sind und daß weiterhin ein periodisch schaltender Umschalter (6) vorgesehen
ist, der jeweils einen der beiden Bildspeicher (2, 3) mit der Digital/Analog-Konvertereinrichtung
(7) verbindet.
2. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Analog/Digital-Konvertereinrichtung (11) zwischen dem Ausgang der Digital/Analog-Konvertereinrichtung
(7) und Dateneingänge des Steuerrechners (1) eingefügt ist, und daß im Steuerrechner
(1) ein Vergleich zwischen dem darzustellendem Bild und einem Bild, welches aus der
an den Dateneingängen des Steuerrechners (1) anliegenden Information ermittelt wird,
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Bildspeichers (2) mit weiteren Dateneingängen des Steuerrechners
(1) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zu jedem Bildspeicher (2, 3) ein Zusatzspeicher (9, 10) zur dauerhaften Speicherung
der Information über einen bestimmten Teil der Bildpunkte vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Bildspeicher (2, 3) und den Umschalter (6) jeweils eine Farbtabelle
(4, 5) zur Umsetzung der Bildpunktinformationen in drei, den Grundfarben rot, grün
und blau zugeordnete, digitale Farbsignale eingefügt ist, und daß zur Ansteuerung
des Datensichtgerätes (8) die Analogsignale vorgesehen sind.
6. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerrechner (1) ein Vergleich zwischen der in den Zusatzspeichern (9,10)
gespeicherten Information über einen bestimmten Teil der Bildpunkte und der an den
Dateneingängen des Steuerrechners (1) anliegenden Information über diesen Teil der
Bildpunkte erfolgt.