[0001] Die Erfindung betrifft eine Wendeeinrichtung für eine automatische Querförderpresse
zur Verarbeitung zylindrischer, ab einem Draht abgescherter Abschnitte zu Pressteilen,
gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Bei herkömmlichen mehrstufigen Umformmaschinen, die Teile direkt ab Drahtring oder
Stangen umformen, wird das Ausgangsmaterial in Pressachsenrichtung neben dem Pressschlitten
gegen einen Anschlag gezogen und mit einem Schermesser abgeschert. Dabei dient der
Scherschlitten zugleich als Zuführung des abgescherten Rohlings vor die 1. Umformstation
oder in eine Ladestation, wobei die Längsachse parallel zur Pressachse bleibt.
[0003] Gilt es nun, ein Pressteil zu formen, dessen Querausdehnung, insbesondere in eine
Richtung, erheblich grösser ist als die Längsabmessungen, kann es wegen des grossen
Verformungsgrades und damit grosser Presskräfte sehr schwer oder sogar unmöglich sein,
derartige Teile auf solchen Mehrstufenpressen herzustellen.
[0004] Dieses Problem kann gelöst werden, indem eine Vorrichtung entwickelt wird, die es
ermöglicht, den abgescherten Rohling um 90° zu drehen, und dieser dadurch seine längste
Ausdehnung quer zur Pressachse hat; der Rohling liegt also quer vor der Matrize einer
ersten Umformstation. Diese Vorrichtung sollte ohne allzu grossen Aufwand und je nach
Bedarfsfall an die ursprünglichen Umformpressen angebaut werden können.
[0005] Das Wenden des Abschnittes kann in einer ersten Arbeitsstufe geschehen oder während
des Transportes von einer Stufe zur anderen. Im ersten Fall würde das erste Zangenpaar
einen bereits gewendeten Abschnitt übernehmen und vor die 1. Umformstufe (2. Arbeitsstufe)
transportieren.
[0006] Eine Ausführung der 1. Art (Wenden in 1. Stufe) ist in der DE-OS 2 114 674 beschrieben.
[0007] Gemäss dieser DE-OS 2 114 674 erfolgt das Wenden des Abschnitts innerhalb der 1.
Arbeitsstufe, wird aber nicht zwangsgesteuert eingeleitet. Auch haben dabei die Geometrie
und der Oberflächenzustand des Abschnittes einen sehr grossen Einfluss auf das störungsfreie
Funktionieren unter Produktionsbedingungen. In der Praxis hat sich diese Lösung daher
nicht bewährt.
[0008] Die europäische Patentschrift 41 690 zeigt eine Wendevorrichtung, die sich aufgrund
folgender Nachteile nicht durchsetzen konnte:
- Komplizierte Demontage des Amboss beim Werkzeugwechsel, da am Amboss bzw. am Ambossdeckel
feste Schwenkpunkte unten und oben angeschraubt sind.
- Die Drehachse der unteren Wendezange ist Prinzipbedingt vor der Ambossvorderkante
angeordnet. Daher ist sie durch das Kühlwasser extremer Verschmutzung ausgesetzt,
was den Verschleiss sehr begünstigt.
- Es besteht die Gefahr einer Kollision der unteren Zange, insbesondere mit zu entsorgenden
Teilen, was sich für eine drehbar angesteuerte Ausführung zerstörend auswirken muss.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Querförderpresse vorzuschlagen,
deren Wendestation im Gegensatz zu den bekannten Lösungsvorschlägen
- kein unteres drehbares Zangenelement erfordert und somit weniger störungsanfällig
ist,
- das Wenden hinter der Ambossvorderkante ausführt, so dass dieser Vorgang nicht durch
einen fallengelassenen Abschnitt gestört werden kann,
- einen problemlosen Werkzeugwechsel gestattet, indem beim Ausbau des Ambossdeckels
gleichzeitig die ganze Wendeeinrichtung ausgebaut werden kann,
- einen problemlosen Ausbau des Ambossdeckels erlaubt, da kein störendes Wendeantriebsgestänge,
d.h. räumliches Zweischlaggetriebe, den Zugang bei hochgeschwenkter oberer Zange versperrt
und
- eine Störung durch fallengelassene Abschnitte praktisch ausschaltet.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung, die im kennzeichnenden Teil des
unabhängigen Patentanspruchs 1 definiert ist, gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Patentansprüchen definiert.
[0011] Nachstehend wird anhand der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
erläutert. Es zeigen.
Fig. 1 eine vereinfachte Perspektivansicht dreier Umformstationen mit Wendestation
und Transporteinrichtung,
Fig. 1a/1b zwei Ausführungsdetails,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Wendeantriebs und
Fig. 3 bis 8 eine schematische Darstellung der verschiedenen Wendephasen.
[0012] Die Fig. 1 zeigt einen ortsfest in der Maschine angeordneten Amboss 1, in welchem
vier Arbeitsstationen I bis IV angeordnet sind. Die Arbeitsstationen II bis IV sind
reine Umformstationen, in welchen ein Stangenabschnitt von einem Stempel in eine Matrize
gestossen und dabei spanlos umgeformt wird. Die Stempel sind wie üblich koaxial zu
den Matrizen auf einem hin- und hergehend angetriebenen Pressschlitten angeordnet.
Die Ausbildung der herzustellenden Umformteile ist dem Fachmann bekannt und daher
nicht dargestellt. Ein typisches Ausgangsprodukt, dessen Querausdehnung die Längsabmessungen
um ein Mehrfaches übersteigt, ist beispielsweise in Figur 10 der DE OS 2 114 674 dargestellt.
[0013] Die Arbeitsstufe I ist eine Wendestation, an welcher der durch ein Schermesser 2
vom Draht D abgetrennte Abschnitt A vor dessen Umformung in einer Horizontalebene
um 90° gewendet wird.
[0014] Ein in Pfeilrichtung P hin- und herbewegbarer Zangenträger 3 ist über zwei Hohlwellen
4, wovon nur die obere sichtbar ist und die am Zangenträger 3 mittels Schrauben 5
eingespannt sind, mit einem nichtgezeigten Antrieb verbunden. Der Zangenträger 3 trägt
einen Zangenträgerkasten 6, an dessen Unter- und Oberseite frontseitig die mit 7 bis
12 bezeichneten Zangenkonsolen fest angeordnet sind. An letzteren sind die Transportzangen
Z befestigt, die sich daher mit dem Zangenträger periodisch hin- und herbewegen und
dabei den Abschnitt A von einer Arbeitsstation zur anderen bringen.
[0015] Zur Wendestation I gehört u.a. ein nach unten offenes U-Profil 13, das seiner Funktion
entsprechend hinfort als Führungskulisse 13 bezeichnet wird, am Zangenträgerkasten
6 befestigt ist und daher an dessen hin- und hergehender Bewegung teilnimmt. Die Kulisse
13 kann am Zangenträgerkasten 6 angeformt sein und mit diesem ein einziges Teil bilden.
In dem der ersten Arbeitsstation I entsprechenden Abschnitt des Amboss 1 ist ein Schwenkzapfen
14 drehbar gelagert und an seinem oberen, aus dem Amboss 1 herausragenden Teil 14a
drehstarr mit einem Schwinghebel 15 verbunden, dessen freies Ende eine in die Führungskulisse
13 hineinragende Uebertragungsrolle 16 trägt. Die leichte Ausbaubarkeit der Schwenkachse
14 wird durch eine Abdeckplatte 17 gewährleistet, die mittels Schrauben 18 am Amboss
1 befestigt ist.
[0016] Die hin- und hergehende Bewegung des Zangenträgers 3 überträgt sich somit von der
Fürhungskulisse 13 über die Uebertragungsrolle 16 und den Schwinghebel 15 auf den
Schwenkzapfen 14.
[0017] Am unteren Ende des Schwenkzapfens 14 befindet sich ein Mitnehmer 19, der gemäss
Fig. 2 durch eine Druckfeder 20 nach unten gedrückt wird, wobei der Hubweg des Mitnehmers
19 durch einen Anschlag 21 begrenzt ist. Der zylindrische Abschnitt A lässt sich so
zwischen den federbelasteten Mitnehmer 19 und einen ortsfesten Gegenhalter 22 einschieben,
der mittels Schrauben 23 am Amboss 1 befestigt ist. Der Gegenhalter 22 könnte je nach
Bedarf auch drehbar gelagert sein, um die Wendung des Abschnitts A zu erleichtern.
[0018] Gemäss Fig. 3, die den Schwinghebel 15 schematisch in seiner Ausgangslage zeigt,
wurde der zylindrische Stangenabschnitt A gerade vom Scherschlitten 24 vor einen Haltestift
25 geschoben, der die Aufgabe hat, den Abschnitt A zwischen Mitnehmer 19 und Gegenhalter
22 einzuschieben. Wie ferner Fig. 4 zeigt, wird der Abschnitt A, nachdem er in seine
Wendeposition eingeschoben wurde, an seinen Stirnseiten durch den Haltestift 25 und
einen ortsfesten, verstellbaren Anschlagstift 26 gehalten. Um die Drehung des Abschnitts
A, welche beispielsweise 90° beträgt, aber in der Praxis um ± 45° variieren kann,
nicht zu behindern, sind die Stirnflächen von Haltestift 25 und Anschlagstift 26 mit
einer Einbuchtung E versehen, welche vorzugsweise kugelkalottenförmig ist. Der in
einer Büchse 27 geführte und durch eine Feder 28 vorgespannte Haltestift 25 ist mit
einem seitlich auskragenden Arm 29 versehen, die Feder 28, die als Schraubenfeder
ausgebildet ist, an deren Stelle aber auch ein Pneumatikzylinder verwendet werden
kann, schiebt den Abschnitt in die Wendestufe, während der Arm 29 den Vorwärtshub
des Haltestiftes 25 beim Auftreffen auf die Amboss-Vorderkante AV begrenzt.
[0019] Die Fig. 3 bis 8 veranschaulichen die Bewegung des Schwinghebels 15 und das Wenden
des Abschnitts A. Nach erfolgter 90°-Wendung (Fig. 7 und 8) wird der Abschnitt durch
einen Auswerfer 30 in die bereitstehenden Transportzangen 31 geschoben und von diesen
der ersten Umformstation II zugeführt.
[0020] Die beschriebene Wendevorrichtung lässt sich ohne Schwierigkeit an bestehende Maschinen
anbringen und auch leicht ausbauen, nachdem der schwenkbar gelagerte Zangenträger
6 mittels der in Fig. 1 bei 32 angedeuteten Schwenkvorrichtung hochgeschwenkt wurde.
Die an sich bekannte Schwenkvorrichtung 32, deren Kupplungszapfen sich in eine Bohrung
33 des Zangenträgerkastens 6 einschieben lässt, ist drehbar gelagert und kann durch
einen Antrieb 34 verschwenkt werden.
[0021] Die auf den Quertransporthub abgestimmte Rollenhebellänge und die symetrische Plazierung
der Kulissenhubendlagen bezüglich Achse der Wendestufe ergibt genau den erforderlichen
Schwenkwinkel.
[0022] Der Zangenträger 3 und der Scherschlitten 24 (Fig. 3), welcher den abgescherten Abschnitt
vor die Wendestufe I bringt, bewegen sich ungefähr synchron im Takt, so dass der Abschnitt
vor der Wendestufe I ist und durch den vorgefederten Haltestift 25 in dieselbe eingeschoben
wird, während der Quertransport in Endhublage "Bringen" verharrt. Noch vor Ende "Einschieben"
kann sich der Scherschlitten 24 wieder zur Scherstufe zurückbewegen.
[0023] Wenn der Abschnitt ganz eingeschoben ist, wird der vorgefederte Haltestift 25 durch
seinen Anschlagfinger 29 gegen die Ambossvorderkante AV in Ruhe gehalten, der Zangenträger
3 bewegt sich im Leerrücklauf in die Endlage zum Holen zurück und die am Zangenträger
3 befestigte Kulisse 13 schwenkt dabei den Schwinghebel 15 jetzt genau um die 90°,
so dass der in der Wendestufe gefedert festgehaltene Abschnitt A über den Formschluss
des Mitnehmers 19 horizontal gewendet wird. Nach dem Wenden sind die Greiferzangen
Z vor der Wendestation I, so dass die beiden kurvengesteuerten Auswerfer 30 (Fig.
7) von hinten den Abschnitt A, dessen längste Ausdehnung jetzt quer zur Pressachse
liegt, aus dem Mitnehmer 19 in die Greiferzange Z schieben, wobei der Mitnehmer 19
gegen die Federkraft nach oben aufgestossen werden muss.
[0024] Die Greiferzangen Z bringen den gewendeten Abschnitt A durch den Quertransport vor
die 1. Umformstufe, gleichzeitig wird durch die mitlaufende Führungskulisse 13 die
Wendevorrichtung wieder in die Grundstellung, d.h. Abschnitt-Einschiebestellung, zurückgedreht.
[0025] Rechtzeitig werden die Auswerferstifte 30 von der nicht dargestellten Steuerkurve
freigegeben und bei Bedarf zurückgezogen bzw. freigegeben, damit sie zurückgestossen
werden können.
[0026] Der Mitnehmer 19 in der Wendestufe I und der festangeordnete gegenüberliegende Gegenhalter
22 sind Verschleissteile und abhängig vom Abschnittdurchmesser dimensioniert und können
nur bei ausgebauter Wendestufe ausgetauscht werden. Dies läuft folgendermassen ab:
Der obere Antrieb des Quertransport-Zangenträgers 3 wird ausgekuppelt, so dass
der Zangenträger 3 über die Endlage "Holen" (Fig. 1) hinaus bewegt und an eine nur
teilweise gezeigte Hochschwenkeinrichtung (32, 34) angekuppelt werden kann; dabei
wurde durch die Kulissse 13 der Schwinghebel 15 über die 90°-Wenden-Stellung hinausgedreht,
so dass eine Schnappvorrichtung 35 den Schwinghebel 15 in dieser Aus- und Einbaustellung
E behält. Der Zangenträger 3 kann jetzt in seine hochgeschwenkte Position gebracht
werden, dabei hebt sich gleichzeitig die nach unten offene Kulisse 13, und der Ambossdeckel
der Wendestufe I mit dem nach oben ragenden Schwinghebel ist für den Ausbau frei zugänglich.
[0027] Das Herausheben des Ambossdeckels erfolgt durch eine Hebevorrichtung, deren Haken
in eine Öffnung 36 des Ambossdeckels eingreift. Eine am Schwinghebel 15 befestigte
Abdeckfahne 37 liegt während des Betriebs der Wendestufe I direkt über der Öffnung
36, so dass diese für den genannten Haken nicht zugänglich ist. In der Aus- und Einbaustellung
des Schwinghebels 15 wird durch die weggeschwenkte Abdeckfahne 37 die Einklinköffnung
36 des Ambossdeckels für die Hebevorrichtung freigegeben, so dass beim Wiedereinbau
der kompletten Wendestation der Schwinghebel 15 in der einzig erlaubten Stellung für
das Absenken der Führungskulisse 13 auf die Rolle 16 ist.
[0028] Bei Umformprozessen, welche keine Wendestation benötigen, kann die 1. Stufe wieder
in eine normale Umformstufe umgebaut werden, in diesem Fall hat dann die Führungskulisse
keine Funktion.
[0029] Wie bereits erwähnt wurde, ist es dank der vorliegenden Erfindung möglich, auf die
Anbringung eines unteren drehbaren Zangenelementes zu verzichten. Das Zangenelement
kann daher beispielsweise so ausgebildet werden, wie dies Fig. 1b zeigt, was eine
bedeutende Einsparung und eine Verminderung von Störungen mit sich bringt. Weitere,
wesentliche Vorteile der beschriebenen Anordnung liegen in der einfachen Ausbaubarkeit
bzw. Zugänglichkeit des Zangenträgers und des Matritzenträgers (Amboss) sowie der
Verlegung des Wendevorganges hinter die Umformebene.
[0030] In Abweichung von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die als U-Profil ausgebildete
Führungskulisse 13 auch am Schwinghebel 15 angeordnet bzw. der Schwinghebel 15 selbst
als Führungskulisse mit U-förmigem Querschnitt ausgebildet sein, wobei hier der U-förmige
Querschnitt
nach oben offen und die am Zangenträgerkasten 6 drehbar gelagerte Uebertragungsrolle von oben
in die Führungskulisse hineinragen sollte, damit auch bei dieser Ausführung der Zangenträgerkasten
6 zwecks Ausführung von Austausch- und Reparaturarbeiten problemlos hochgeschwenkt
werden kann.
[0031] In den meisten Fällen dürfte es zweckmässig sein, die beschriebene Wendevorrichtung
als erste Arbeitsstation , vor der ersten Umformstufe II, anzubringen. Es wäre aber
auch möglich, eine Wendestation zwischen zwei beliebigen Umformstationen einzubauen,
wobei die Führungskulisse 13 dann an der Unterseite des Zangenträgerkastens 6 angebracht
werden könnte.
[0032] Der im vorliegenden Zusammenhang verwendete Ausdruck "Führungskulisse" ist so zu
verstehen, dass er nicht nur eine geschlossene Kulisse (U-Profil), sondern auch offene
Kulissen umfasst, die z.B. als flaches "Lineal" ausgebildet sein können, wobei die
Uebertragungsrolle durch Federkraft am Lineal anliegt.
1. Wendeeinrichtung für automatische Querförderpressen zur Verarbeitung metallischer,
insbesondere ab einem Stahldraht abgescherter Abschnitte (A) zu Pressteilen, deren
quer zur Pressrichtung liegende Ausdehnung grösser ist, als ihre in der Pressrichtung
liegende Ausdehnung, wobei die Querförderpresse einen Matrizenträger (Amboss 1) mit
mehreren horizontal nebeneinander angeordneten ortsfesten Matrizen (M) sowie einen
hin und hergehend angetriebenen Pressschlitten mit koaxial vor den Matrizen (M) angeordneten
Stempeln aufweist, sowie eine einen hin- und hergehenden Zangenträger (3) aufweisende
Transporteinrichtung, welche den umzuformenden Abschnitt (A) mit mindestens einem
Greiferpaar (Z) erfasst und von einer Umformstation (II-IV) zur anderen vor die jeweilige
Matrize (M) bringt, wobei die Wendeeinrichtung vorgesehen ist, um den Abschnitt um
90° ± 45° in einer Horizontalebene zu wenden, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe
einen ausserhalb der Quertransportebene angeordneten, im Matrizenträger (1) um seine
Längsachse drehbar gelagerten vertikalen Schwenkzapfen (14) aufweist, dessen oberes
Ende drehstarr mit einem Schwinghebel (15) verbunden ist, wobei entweder am Zangenträger
(3) oder am Schwinghebel (15) eine Führungskulisse (13) angeordnet ist, in welcher
ein am Schwinghebel (15) bzw. am Zangenträger (3) angeordnetes Uebertragungsorgan
(16) so gelagert ist, dass die hin- und hergehende Bewegung des Zangenträgers (3)
über die Führungskulisse (13) und das Uebertragungsorgan (16) in Form einer oszillierenden
90° + 45°-Verschwenkung auf den Schwenkzapfen (14) und von diesem auf den zu wendenden
Abschnitt (A) übertragen wird.
2. Wendeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskulisse
(13) ein am Zangenträger (3) der Transporteinrichtung vorzugsweise lösbar angeordnetes,
im Hinblick auf anfallenden Zunder und die Ausbaubarkeit des Zangenträgers nach unten
offenes U-Profil ist, zwischen dessen beiden parallelen Führungswänden (F) die lose
Rolle (16) des Schwinghebels (15) geführt ist.
3. Wendeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwinghebel (15)
eine Führungskulisse von U-förmigem Querschnitt trägt bzw. selbst als U-förmige Führungskulisse
ausgebildet ist und dass in dieselbe eine am Zangenträger (3) angeordnete lose Rolle
(16) hineinragt.
4. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
genannte Schwenkzapfen (14) an seinem unteren Ende einen Mitnehmer (19) aufweist,
der von einer innerhalb des Schwenkzapfens (14) angeordneten Feder (20) nach unten
gegen den zu haltenden Abschnitt (A) gedrückt wird, der seinerseits auf einem ortsfesten
Gegenhalter (22) ruht (Fig. 2).
5. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Wendestation (I) als
erste Arbeitsstufe vor der ersten Umformstation (II) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der zylindrische Abschnitt (A) nach dem Abscheren in der Wendestation stirnseitig
zwischen einem gefederten Haltestift (25) und einem am Matrizenkörper ortsfest angeordneten
Anschlagstift (26) gehalten ist, wobei die dem Abschnitt (A) zugewandten Stirnflächen
des Halte- und Anschlagstifts jeweils eine dem Wenderadius der Abschnittkanten entsprechende
Einbuchtung (E) aufweisen.
6. Wendeeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Einbuchtung
kugelkalottenförmig ist.
7. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
gefederte Haltestift (25) einen seitlich dessen Vorderkante überragenden Anschlagfinger
(29) aufweist, der den Hub des Haltestifts (25) in Richtung auf den zu wendenden Abschnitt
(A) beim Auftreffen auf die Amboss-Vorderkante (AV) begrenzt.
8. Wendeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am
Schwinghebel (15) eine Abdeckfahne (37) befestigt ist, welche in der Betriebsstellung
der Wendeeinrichtung eine zu deren Ausbau für das Einklinken einer Hebevorrichtung
vorgesehene Öffnung (36) abdeckt, in einer für den Ausbau vorgesehenen Endlage (E)
aber freigibt.