[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Holzbautafel für Wände, Decken oder Bedachungen
und dergleichen, die mehrere, jeweils durch Einzelelemente gebildete, miteinander
verbundene Schichten aufweist.
[0002] Solche Holzbautafeln sind bereits in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt.
Sie dienen zur Rationaliserung und zur teilweisen Verlagerung des Herstellungsprozesses
von der Baustelle in die Werkstatt.
Aus der EP 0 214 088 kennt man bereits ein Holzbauelement, das kastenförmig mit Außenplanken
und diese verbindenden Seitenwänden ausgebildet ist. Die hier verwendeten einzelnen
Bauteile sind vergleichsweise aufwendig und teuer, was sich insbesonder bei größerflächigen
Formaten nachteilig auswirkt.
[0003] Weiterhin ist aus der DE-PS 16 59 175 ein Bauelement bekannt, daß in Blockbauweise
aus aufeinanderliegenden und außen verbundenen Balken gebildet ist. Dadurch ist ein
praktisch massives Bauelement mit entsprechendem Gewicht vorhanden, daß schwer handhabbar
ist und einen hohen Materialverbrauch bedingt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Holzbautafel der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die gut handhabbar ist, eine hohe Stabilität und Dichtigkeit sowie
gute Isolationswerte aufweist und die kostengünstig herstellbar ist. Weiterhin soll
ein problemloses Verlegen von Installationsleitungen innerhalb der Holzbautafel möglich
sein.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen, daß die
Holzbautafel wenigstens fünfschichtig mit rostartig angeordneten, kreuzweisen und
parallelen Schichtelementen ausgebildet ist, daß sie eine aus zueinander seitlich
beabstandeten Leisten, Brettern oder dergleichen Einzelelemten gebildete Mittelschicht
aufweist, deren Einzelelemente durch etwa parallele oder kreuzweise dazu angeordnete
Einzelelemente beidseitig benachbarter Schichten aus zueinander seitlich beabstandeten
Einzelelementen verbunden sind, daß beidseitig der Mittelschicht wenigstens zwei benachbarte
Schichten mit zueinander etwa parallelen, sich längsrandseitig überlappenden, beabstandeten
Einzelelementen vorgesehen sind und daß die Holzbautafel außenrandseitg eine aus unterschiedlichen
Schichten gebildete Anschlußprofilierung aufweist.
[0006] Man kennt zwar bereits aus der DE-PS 21 48 585 ein Wandelement, bei dem zwei Mittelschichten
aus parallel verlaufenden und sich randseitig teilweise überdeckenden Brettern vorhanden
sind, wobei rahmenartig angeordnete Bretter zum zusätzlichen Verbinden dienen.
Solche Wandelemente lassen sich zwar für Zwischenwände bei geringen Anforderungen
an Schall- und Wärmeisolation einsetzen, für statisch tragende Wände, insbesondere
Außenwände, sind solche Bauelemente jedoch praktisch nicht geeignet.
[0007] Die erfindungsgemäße Holzbautafel weist einerseits durch die bei einem Teil der Schichten
vorgesehenen Kreuzlage der Bretter zu benachbarten Schichten eine hohe Stabilität
und auch Schwindfreiheit auf und andererseits ist durch die Schichten mit parallellagigen
Brettern beidseitig der Mittelschicht eine gute Abdichtung vorhanden.
Durch die parallellagigen Schichten sind auch Kanäle und Hohlräume für eine Installation
bereits vorhanden, wobei diese Hohlräume auch mit zur guten Isolation beitragen.
Die durch die einzelnen Schichten gebildeten Nut- und Federanordnungen ergeben durch
die Vielzahl ineinandergreifender Einzelelemente eine dichte und stabile Verbindung
benachbarten Holzbautafeln.
[0008] Bei einer mit fünf Schichten aufgebauten Holzbautafel ergibt sich bereits bei der
erfindungsgemäßen Anordnung der Schichten und dem dabei vorgesehenen Aufbau mit den
Einzelelemente eine hohe Stabilität und Isolationsfähigkeit; bevorzugt ist jedoch
nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die Holzbautafel siebenschichtig
mit beidseitig der Mittelschicht angeordneter, quer oder vorzugsweise parallel bezüglich
der Einzelelemente angeordneter Zwischenschicht und auf dieser befindlicher, aus zwei
Parallellagen bestehenden Doppelschicht ausgebildet ist.
Dadurch sind im Bereich der vorzugsweise durch horizontal verlaufende Bretter oder
Leisten gebildeten Mittelschicht sowie beidseitig davon quer verlaufende Kanäle und
in den weiter außenliegenden Schichten Vertikalkanäle gebildet, die eine problemlose
Verlegung von Installationsleitungen ermöglichen.
Die Stabilität ist bei diesem Aufbau so groß, daß diese Holzbautafeln für die Konstruktion
tragender Wände einsetzbar sind.
Trotz der guten, mit einer massiven Blockbauweise vergleichbaren Festigkeit ist eine
erhebliche Materialeinsparung und damit auch eine Gewichtsreduzierung vorhanden. Gegenüber
einem Mauerwerk ergibt sich bei sonst etwa vergleichbaren Werten eine ganz erhebliche
Volumenreduzierung, die dem verfügbaren Raumvolumen zugute kommt.
[0009] Die Einzelelemente können bevorzugt aus ein bis drei Meter langen Brettern, vorzugsweise
sogenannten Kürzungsbrettern bestehen. Dabei können die Bretter für die Einzelelemente
eine Dicke von etwa 1 cm bis etwa 4 cm, vorzugsweise etwa 2,4 cm und eine Breite von
etwa 6 bis 16 cm, vorzugsweise etwa 12 cm haben.
Die einzelnen Schichten sind somit aus einer Vielzahl vergleichsweise kleinformatiger
Einzelelemte aufgebaut, was die Verwendung von kostengünstigem Restholz und damit
insgesamt eine kostengünstige Herstellung der Holzbautafel ermöglicht.
[0010] Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüche aufgeführt.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen
noch näher erläutert.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Flach-Seitenansicht einer einzelnen Holzbautafel,
- Fig. 2
- eine Stirnseitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Holzbautafel,
- Fig. 3
- eine oberseitige Stirnseitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Holzbautafel,
- Fig. 4
- eine perspektifische Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Holzbautafel,
- Fig. 5
- eine schichtweise aufgebrochen dargestellte Seitenansicht einer Hozlbautafel,
- Fig. 6 und 7
- Verbindungsbereiche zweier Holzbautafeln in unterschiedlichen Anschlußbereichen,
- Fig. 8
- an gegenüberliegenden Schmalseiten einer Holzbautafel angebrachte Abschlußelemente,
- Fig. 9 und 10
- ebenfalls wie in Fig. 8 beidseitig an gegenüberliegenden Schmalseiten einer Holzbautafel
aufgesetzte An- bzw. Abschlußelemente unterschiedlicher Ausführungsform,
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung eines im wesentlichen aus erfindungsgemäßen Holzbautafeln
gebildeten Bauwerkabschnittes,
- Fig. 12
- einen Vertikalschnitt durch eine aus Zwei Teiltafeln bestehenden Holzbautafel,
- Fig. 13 und 14
- Horizontalschnitte durch Holzbautafeln, die bezüglich ihrer Schichtanzahl und der
Ausbildung der äußeren Schichten unterschiedlich ausgebildet sind,
- Fig. 15
- eine Schnittdarstellung im Vertikalstoßbereich zweier Holzbauplatten und
- Fig. 16 bis 20
- im Schnitt gehaltene Detaildarstellungen im Anschlußbereich beziehungsweise Eckbereich
unterschiedlicher Holzbauplatten.
[0012] Die Figuren 1 bis 5 zeigen in unterschiedlichen Ansichten eine einzelne Holzbautafel
1, die in diesem Ausführungsbeispiel sieben-schichtig aufgebaut ist. Diese Holzbautafel
kann als Wandtafel, als Deckenplatte oder als Dachplatte eingesetzt werden, wobei
mehrere solcher Holzbautafeln stirnseitig an ihren Schmalseiten über ein Nut- und
Federsystem zusammengesteckt und dort verbunden werden können. Als Anwendungsgebiet
kommen z. B. Wohnbauten, Bürobauten, gewerbliche Bauten und Nutzbauwerke aller Art
in Frage. Die Holzbautafel kann problemlos in Mischbauweise sowohl mit anderen Holzbausystemen
als auch mit Mauerwerk, Beton oder Stahlsytemen kombiniert werden.
[0013] Die einzelnen Schichten 2 bis 8 einer Holzbauplatte 1 bestehen jeweils aus zueinander
in Parallellage beabstandeten, aus Brettern oder Leisten gebildeten Einzelelementen
9, die jeweils durch Einzelelemente einer benachbarten Schicht verbunden sind. Dies
kann beispielsweise durch parallel zu den Einzelelementen der einen Schicht verlaufende
Einzelelemente der benachbarten Schicht oder aber durch rechtwinklig dazu verlaufende,
kreuzende Einzelelemente erfolgen.
Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Außenlagen 2,3 sowie 7,8 mit in Parallellage
verlaufenden Einzelelementen 9 versehen, wobei sich die Einzelelmente der benachbarten
Schichten jeweils längsrandseitig bereichsweise überlappen. Dies ist besonders gut
in Fig. 1 und 4 erkennbar.
Durch die parallellagigen, äußeren Doppelschichten 2,3 und 7,8 ist die Holzbautafel
an ihren Außenseiten dicht verschlossen, was Voraussetzung für eine gute Wärme- und
Geräuschisolation ist.
[0014] Die Mittelschicht 5 sowie die beiden benachbarten Zwischenschichten 4 und 6 sind
ebenfalls in Parallellage bezüglich ihrer Einzelelemente 9 ausgebildet, wobei hier
jedoch die Einzelelemente quer zu denen der äußeren Doppelschichten verlaufen. Durch
diesen Kreuzverband ist eine hohe Stabilität vorhanden, die eine zweidimensionale,
kreuzweise Kräfteübertragung sowohl für Normal- als auch für Biegekräfte ermöglicht.
Es ergibt sich hierbei auch eine hohe Scheibensteifigkeit. Weiterhin wird dadurch
ein Verwinden der Holzbautafeln und ein Schwund in der Länge und in der Breite vermieden.
In der schichtweise aufgebrochenen Darstellung gemäß Figur 5 sind die einzelnen Schichten
2 bis 8 und deren Zuordnung zueinander besonders gut erkennbar.
Die aus Brettern bestehenden Einzelelemente 9 für die einzelnen Schichten können bezüglich
ihres Querschnittes gleich, oder wie insbesondere in Figur 5 erkennbar, auch unterschiedlich
ausgebildet sein.
Stirnseitig ist die Holzbautafel umlaufend mit einem Nut- und Federsystem versehen,
wobei jeweils benachbarte Stirnseiten eine Nutausbildung 10 und die anderen beiden
Stirnseiten eine Federausbildung 11 aufweisen. Dies ist gut in den Figuren 1 bis 3
erkennbar. Umlaufend sowohl bei der Nutausbildung 10 als auch bei der Federausbildung
11 sind in Faserlängsrichtung auskragende Einzelelemente 9 vorhanden, über die zu
koppelnde Kräfte eingeleitet und übertragen werden können.
Durch das Ineinandergreifen benachbarter Holzbautafeln 1 (vgl. auch Fig. 6 und 7)
wird eine hohe Verbindungsstabilität erreicht und außerdem ist keine durchgehende
Fuge, die sonst zu Kältebrücken führen könnte, vorhanden.
In den Figuren 4 sowie 6 bis 10 ist auch erkennbar, daß die Randausbildung an den
Stirnseiten der Holzbautafel in Abweichung z. B. zu Fig. 1 bis 3, variierte werden
kann. Wesentlich ist hierbei nur, daß ein verzahnendes, überlappendes Ineinandergreifen
der Einzelschichten von benachbart angeordneten Holzbautafeln 1 vorhanden ist. Wie
bereits vorerwähnt, trägt dies wesentlich mit zu einem definiert vorgebbaren Wärme-
und Schallschutzverhalten bei.
[0015] Die Verbindung benachbarter Holzbautafeln 1 im Nut- und Federbereich kann durch Leimung
und/oder Nägel, Schrauben oder dergleichen erfolgen. Die Leimverbindung sorgt außer
zur Kraftübertragung auch für eine Dichtigkeit im Anschlußbereich. Bei kombinierter
Anwendung von Leim und z. B. Nägeln ergibt sich praktisch eine Preßleimverbindung
mit besonders guter Belastbarkeit.
[0016] Bei den einzelnen Schichten sind durch die jeweils beabstandeten Einzelelemente 9
in Längsrichtung oder in Querrichtung durchgehende Kanäle 12 (vgl. Fig. 1 bis 3) gebildet,
in denen Installationsleitungen oder Installationsrohre verlegt werden können. Auch
ist dadurch die Möglichkeit gegeben, selbst nach dem Fertigstellen einer Gebäudewand
und einer gegebenenfalls auf die aus Holzbautafeln 1 bestehende Wand aufgebrachten
Beplankung (z. B. Gipskartonplatten), noch Zusatzinstallationen vorzunehmen.
Die vorhandenen Kanäle bilden insgesamt Hohlkammern, durch die eine ganz wesentliche
Gewichtseinsparung und auch Materialeinsparung vorhanden ist. Trotzdem ist noch soviel
Masse vorhanden, daß gegenüber einer üblichen Ständerbauweise eine wesentlich verbesserte
Schalldämmung sowie Wärmespeicherkapazität vorhanden ist.
Durch die gegenseitige, kleinflächige, bzw. kleinstrukturierte Abstützung der Einzelelemente
9 gegeneinander, wird auch ein "Hohlraumeffekt" vermieden, da keine größerflächigen,
schwingfähigen Plattenabschnitte vorhanden sind.
Auch ist dadurch das Befestigen von Regalen, Hängeschränken und dergleichen an solchen
Wänden an jeder beliebigen Stelle problemlos möglich.
[0017] Die Herstellung der Holzbautafeln 1 erfolgt durch eine industrielle Serienfertigung,
die eine hohe Maßgenauigkeit, vorgebbare Festigkeitswerte sowie eine kurze Herstellungszeit
ermöglicht.
Die Einzelelemente 9 der Schichten 2 bis 8 werden bevorzugt durch Preßleimung miteinander
verbunden, wodurch sich eine hohe Festigkeit ergibt.
[0018] Als Material können vergleichsweise kleinformatige Bretter verwendet werden, die
beispielsweise eine Breite von 12 cm und eine Dicke von 2,4 cm haben können. Da die
Holzbautafeln in handhabbaren Größen und in Anpassung an das vorhandene Mauerwerksraster
dimensioniert sind, können sogenannte Kürzungsbretter, die bis zu 3 m lang sein können,
verwendet werden. Dadurch ist in besonders vorteilhafter Weise eine Restholzverwertung
möglich, die die Materialkosten ganz erheblich reduziert. Der Qualitätsanspruch der
Hölzer beschränkt sich dabei auf die Festigkeit, wobei kein optischer Anspruch erforderlich
ist.
In Fig. 11 sind in einem Bauwerksabschnitt erkennbar, welche Dimensionen die einzelnen
Holzbautafeln 1 haben können. Es ist hieraus auch gut ersichtlich, daß praktisch ein
Baukastensysstem vorhanden ist, welches die Montage bzw. das Erstellen von Wänden
und Decken ganz erheblich vereinfacht. Außerdem können die Montagekosten durch einen
vergleichsweise geringen Zeitaufwand reduziert werden.
Die einzelnen Holzbautafeln 1 können in unterschiedlichen Rastergrößen, wie dies in
Fig. 11 gezeigt ist, vorgefertigt werden, so daß sie auch für die unterschiedlichsten
Grundrisse und Ausführungen des Bauwerkes passen.
Bei Eckausbildungen und Übergängen zu anderen Bauteilen können unterschiedliche Endprofilstäbe
13 (Fig. 11 sowie Fig.8 bis 10) vorgesehen sein. Solche als Anschlußstücke dienenden
Endprofilstäbe 13 sind in den Figuren 8 bis 10 in unterschiedlichen Ausführungsformen
gezeigt.
[0019] Die erfindungsgemäße Holzbautafel läßt sich nicht nur als tragende Konstruktionwand
einsetzen, sondern auch als Trennwand, wie dies beispielsweise in Figur 12 gezeigt
ist. Zur Montagevereinfachung ist diese Holzbautafel 1a aus zwei Einzelverbundplatten
14, 15 zusammengesetzt, wobei sich hier die Trennebene 16 mittig dazwischen befindet.
[0020] Die Einzelverbundplatten 14, 15 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus jeweils
drei kreuzweise zueinander angeordneten Schichten 17 bis 19 gebildet.
Vor der Montage lassen sich diese "halben" Holzbautafeln gut transportieren und handhaben.
Der besondere Vorteil liegt aber darin, daß sie sich besonders gut auch zum nachträglichen
Einbau von Trennwänden eignen.
Wie in Figur 12 erkennbar, sind am Boden 20 und an der Decke 21, gegebenenfalls auch
an den Seitenwänden, Schwellen 22 vorgesehen, an die von beiden Seiten her die Einzelverbundplatten
14, 15 angesetzt und befestigt werden können. Die Art der Befestigung richtet sich
hierbei nach der vorgesehenen Belastung der Holzbautafel. Gegebenenfalls können auch
die einander zugewandten Flachseiten der Einzelverbundplatten 14,15 miteinander verbunden
werden. Außer Schraubverbindungen kommen hier gegebenenfalls auch in Kombination Klebverbindungen
in Frage, so daß nach der Montage der Einzelverbundplatten zu einer Holzbautafel eine
hohe Stabilität erzielt werden kann.
Zumindest an den unteren und oberen Stirnrändern 23 sind Anschlußprofilierungen zum
verdeckten Anbringen an den Schwellen 22 vorgesehen. Dazu weisen die jeweils inneren
Schichten 17 einen Rücksprung gegenüber den anderen Schichten 18 und 19 etwa um die
Höhe der Schwellen 22 auf. Die Gestaltung dieser Anschlußprofilierung kann entsprechend
den jeweiligen Gegebenheiten variiert werden.
Durch die zweiteilige Ausbildung der Holzbautafel 1a und auch durch die vorgesehene
Anschlußprofilierung ist eine praktisch verdeckte Befestigung der Holzbautafel ohne
von außen sichtbare Befestigungsrahmen oder dergleichen möglich.
[0021] Die Figuren 13 und 14 zeigen Holzbautafeln, die entweder einstückig oder für eine
Zwischenwandmontage auch aus zwei Einzelverbundplatten 14, 15 ausgebildet sein können.
Die Holzbautafel 1b gemäß Figur 13 weist acht Schichten auf, während die Holzbautafel
1c gemäß Figur 14 sechs Schichten hat. Zur Verwendung als Trennwand, wie anhand Figur
12 beschrieben, könnten die Holzbautafeln 1b und 1c in einer Trennebene 16 auch getrennt
zweiteilig ausgebildet sein. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang, daß es nicht unbedingt
erforderlich ist, die Trennebene 16 in die Mittelebene der Holzbautafel zu legen.
Bei einer zum Beispiel siebenschichtigen Holzbautafel besteht ebenfalls die Möglichkeit,
diese in zwei Einzelverbundplatten aufzuteilen, wobei eine der Einzelverbundplatten
dann aus drei Schichten und die andere aus vier Schichten besteht.
In Abwandlung zu den in Figur 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispielen einer Holzbautafel
1 sind die Holzbautafeln 1b und 1c hinsichtlich ihrer Außenschichten geändert ausgebildet.
Bei der Holzbautafel 1b weisen die Einzelelemente 9 der Außenschichten 24 keinen oder
nur einen geringen Abstand zueinander auf, so daß man praktisch vollflächig durchgehende
Außenseiten erhält. Um Rißbildungen zu vermeiden, sind bevorzugt im Stoßbereich der
Einzelelemente 9 der Außenschichten 24 geringfügige Abstände von zum Beispiel 1 bis
2 mm vorgesehen. Die Abdichtung der Außenschicht 24 erfolgt durch die nächste, darunter
befindliche Schicht mit in gleicher Richtung orientierten und im Stoßbereich der äußeren
Einzelelemente 9 angeordneten Einzelelementen.
Wie in Figur 14 gezeigt, besteht aber auch die Möglichkeit, zur Abdichtung anstatt
zwei Schichten wie in Figur 13 nur eine Schicht 24a aus Nut- und Federbrettern vorzusehen.
Durch das Ineinandergreifen dieser Einzelelemente ergibt sich eine genügende Abdichtung,
so daß jeweils eine darunter befindliche Zwischenschicht vermieden werden kann. Je
nach Anforderungen hinsichtlich Dichtigkeit, Dicke und/oder Stabilität kann entweder
die Holzbautafel 1b oder 1c vorgesehen sein.
Bei der Holzbautafel 1c ist strichliniert noch eine benachbarte, weitere Holzbautafel
1c eingezeichnet. Hier ist deutlich zu erkennen, wie die Anschlußprofilierungen nut-
und federartig ineinandergreifen.
[0022] Figur 15 zeigt den Vertikalstoßbereich zwischen zwei aneinandergesetzten Holzbautafeln
1b mit abgewandelten Anschlußprofilierungen. Die Außenschichten 24 sind in diesem
Ausführungsbeispiel gegenüber den inneren schichten etwas zurückversetzt und der Stoßbereich
25 wird dann durch äußere Bretter 26 abgedeckt, die zwischen die randseitig zurückversetzten
Einzelelemente 9 der Außenschichten 24 eingesetzt sind.
[0023] Figur 16 zeigt den Anschlußbereich zweier rechtwinklig aufeinander stoßender Holzbautafeln
1 und Figur 17 die Ausbildung im Eckbereich zweier Holzbautafeln 1. Die in Figur 16
und 17 jeweils verwendeten Holzbautafeln 1 weisen gleiche Dicken und auch eine gleiche
Anzahl von schichten auf.
[0024] Figur 18 zeigt den Anschlußbereich zwischen einer siebenschichtigen Holzbautafel
und einer fünfschichtigen, beispielsweise als Trennwand dienenden weiteren Holzbautafel.
Figur 19 und 20 zeigen schließlich den Anschluß beziehungsweise Eckbereich von fünfschichtigen
Holzbautafeln.
[0025] Als Material für die Einzelelemente 9 wird vorgetrocknetes Holz verwendet, so daß
auch dadurch eine Schwindfreiheit in Länge und Breite und damit präzise Abmessungen
der fertigen Holzbautafel 1 vorhanden sind. Nach dem Verleimen der einzelnen Schichten
wird die Holzbautafel zur Erzielung präziser Abmessungen auf Maß geschnitten und ringsherum
umfräst, wobei diese Umfräsung so vorgenommen wird, daß im Nut- und Federsystem evtl.
vorhandene Leimreste entfernt werden und gleichzeitig wird auch eine Anfasung der
äußeren Kanten vorgenommen, damit das Zusammenstecken benachbarter Holzbautafeln problemlos
und schnell möglich ist.
[0026] Erwähnt sei noch, daß durch die präzise Vorfertigung der Holzbautafeln 1 Wandunebenheiten
praktisch ausgeschlossen sind, so daß auf eine Unterkonstruktion (Lattenrost) für
eine aufzubringende Beplankung sowohl auf der Gebäudeinnenseite als auch auf der Außenseite
verzichtet werden kann.
[0027] Kurz zusammengefasst ergeben sich bei der erfindungsgemäßen Holzbautafel 1 bzw. damit
hergestellten Wänden, Decken oder Bedachungen folgende Hauptvorteile:
Materialeinsparung bei gleichbleibender Stabilität und gleichbleibendem Wärmeschutz;
Restholzverwertung und damit eine besonders preiswerte Herstellung möglich;
industrielle Serienfertigung im vorgegebenen Rasterformat;
geringe Abbund- und Montagekosten;
präzise Abmessungen;
Winddichtigkeit und atmungsaktiv;
problemlose Verlegung von Installationsleitungen und auch nachträgliche Installationsänderungsmöglichkeit;
Insgesamt sind somit durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Holzbautafel 1 eine
Vielzahl von Vorteilen in einem einzigen Bauteil vereint.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß Variationen bezüglich der Dimensionierung der
Einzelelemente 9 sowie der Anzahl und Anordnung der Schichten der Holzbautafel möglich
sind. Dies kann in Anpassung an die jeweiligen Festigkeits- und/oder Isolationseigenschaften
und dergleichen der Holzbautafel vorgenommen werden.
1. Holzbautafel für Wände, Decken oder Bedachungen und dergleichen, die mehrere, jeweils
durch Einzelelemente gebildete, miteinander verbundene Schichten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzbautafel wenigstens fünfschichtig mit rostartig angeordneten, kreuzweisen
und parallelen Schichtelementen ausgebildet ist, daß sie eine aus zueinander seitlich
beabstandeten Leisten, Brettern oder dergleichen Einzelelementen(9) gebildete Mittelschicht
(5) aufweist, deren Einzelelemente (9) durch etwa parallele oder kreuzweise dazu angeordnete
Einzelelemente (9) beidseitig benachbarter Schichten (4, 6) aus zueinander seitlich
beabstandeten Einzelelementen verbunden sind, daß beidseitig der Mittelschicht (5)
wenigstens zwei zueinander benachbarte Schichten (2, 3 und 7, 8) mit zueinander etwa
parallelen, sich längsrandseitig überlappenden, beabstandeten Einzelelementen (9)
vorgesehen sind und daß die Holzbautafel außenrandseitig eine aus unterschiedlichen
Schichten gebildete Anschlußprofilierung aufweist.
2. Holzbautafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die außenrandseitige Anschlußprofilierung
Nut- und Federanordnungen (10, 11) mit jeweils gleicher Ausbildung an zueinander benachbarten
Rändern einer Tafel aufweist.
3. Holzbautafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die außenrandseitige Anschlußprofilierung
an gegenüberliegenden Rändern der Tafel gleich ausgebildet ist.
4. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie siebenschichtig
mit beidseitig der Mittelschicht (5) angeordneter, quer oder vorzugsweise parallel
bezüglich der Einzelelemente (9) angeordneter Zwischenschicht (4, 6) und auf dieser
befindlicher, aus zwei Parallellagen bestehender Doppelschicht (2, 3 und 7, 8) ausgebildet
ist.
5. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
mehreren Einzelschichten gebildeten, randseitigen Nut- und Feder-Anordnungen in Faserlängsrichtung
auskragende Einzelelemente aufweisen.
6. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Überlappungsgrad
der miteinander verbundenen Einzelelemente (9) der Holzbautafel so bemessen ist, daß
eine wenigstens 30%ige Materialeinsparung gegenüber einem Vollquerschnitt vorhanden
ist.
7. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelelemente
(9) aus etwa 1m bis 3m langen Brettern, vorzugsweise sogenannten Kürzungsbrettern
bestehen.
8. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bretter
für die Einzelelemente (9) eine Dicke von etwa 1 cm bis etwa 4 cm, vorzugsweise etwa
2,4 cm und eine Breite von etwa 6 cm bis 16 cm, vorzugsweise etwa 12 cm haben.
9. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten
der nach der außen ragenden Einzelelemente (9) angefast sind.
10. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie bezüglich
ihrer Außenabmessungen unterschiedlich unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Maßrasters,
insbesondere des Mauerwerksrasters (ein achtel Meter) ausgebildet sind und vorzugsweise
hinsichtlich Gewicht und Größe handhabbar dimensioniert sind.
11. Holzbautafel nach einem der Ansprüch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie an
wenigstens einer Schmalseite zum Anschluß eines An- oder Abschlußelementes (13) ausgebildet
sind.
12. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelelemente
(9) zumindest einer der beiden Außenschichten (24) einen geringeren Abstand zueinander
aufweisen als die der anderen Schichten oder dicht beziehungsweise weitgehend dicht
aneinander, gegebenenfalls ineinander greifend angeordnet sind.
13. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbinden
der einzelnen Schichten der Holzbautafel sowie der Holzbautafeln untereinander Leim-
und/oder Nagel- oder Schraubverbindungen vorgesehen sind.
14. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbinden
der einzelnen Schichten ein Einkomponenten-Leim, vorzugsweise ein formaldehydfreier
Polyurethan-Klebstoff vorgesehen ist.
15. Holzbautafel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie in
einer Vormontagestellung in einer Flachseitenebene aufgeteilt ist in wenigstens zwei
aus jeweils einem Teil der Schichten der Holzbautafeln gebildeten Teiltafeln (14,
15), die am Montageort flachseitig zueinander gewandt eine Holzbautafel bilden.
16. Holzbautafel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennebene zur Bildung
zweier Teiltafeln (14, 15) etwa in einer Mittelebene der Holzbautafel vorgesehen ist
und daß die Teiltafeln vorzugsweise statisch stabile Einzelelemente bilden.
17. Holzbautafel nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Teiltafeln
(14, 15) zumindest an ihren unteren und/oder oberen Stirnrändern Anschlußprofilierungen
zum Verbinden mit einer Bodenbeziehungsweise Deckenschwelle (22) aufweisen, insbesondere
eine die Schwelle (22) jeweils von der Außenseite zumindest weitgehend überdeckende
Anschlußprofilierung.