[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zum Reinigen von Geschirr in den
bekannten mehrstufigen Durchlaufspülanlagen. Diese Geschirrspülautomaten enthalten
mindestens eine Vorspülstufe ("Vorabräumzone"), eine Hauptspülstufe und eine abschließende
Klarspülzone, in der mit Klarspülmittel versetztes Frischwasser eingesetzt wird. Das
Spülwasser wird mittels Pumpen in den einzelnen Spülstufen umgewälzt und dabei gesiebt.
Das um Ausschleppverluste verringerte Frischwasser durchströmt die Spülanlage über
Kaskaden im Gegenstrom zur Transportrichtung und wird am Einlauf als Abwasser verworfen,
nachdem es in der vorgeschriebenen Weise mechanisch (Leichtflüssigkeitsabscheider
mit Schlammfang) oder physiko-chemisch (Emulsionsspaltanlage) von die Einleitbedingungen
beeinflussenden Schmutzstoffen befreit worden ist. Die Abwasserbehandlungsanlage ist
in der Regel örtlich weit weg von der Spülanlage installiert und wird demnach auch
vernachlässigt. Bei den Reinigungsintervallen des Abscheiders werden oft die in der
Norm vorgegebenen Zeitabstände nicht eingehalten. Der dann entsorgte Abscheiderinhalt
ist nur noch als Sonderabfall zu beseitigen, weil er sich durch saure Gärung in nicht
wiederverwertbare Stoffe zersetzt hat.
[0002] Die Aufgabe, die Abwasserbehandlung der Geschirrspülanlage zu verbessern und dabei
die Inhaltsstoffe in wiederverwertbarer Form zu gewinnen, wird nunmehr dadurch gelöst,
daß das in der Vorspülstufe anfallende Abwasser in einer integrierten Behandlungsstufe
mechanisch und ggf. chemisch gereinigt wird. Die Anordnung der Abwasserbehandlungsstufe(n)
in der Spülanlage eröffnet die Möglichkeit, die abgetrennten Abwasser-Inhaltsstoffe
in kurzen Zeitabständen in frischem und damit wiederverwertbarem Zustand zu entsorgen.
Dies geschieht vorzugsweise in einem Abscheider, der ohne Luftzutritt arbeitet. Wenn
die dort abgetrennten Inhaltsstoffe erfindungsgemäß in einen Behälter überführt werden,
der ebenfalls kein Luftvolumen enthält, dann können die Inhaltsstoffe ohne Zersetzung
gesammelt und zur Widerverwertung gegeben werden.
[0003] Was das bei der Abtrennung der Inhaltsstoffe anfallende Wasser angeht, so ist dieses
durchaus geeignet, in der Vorspülstufe als Spülwasser wiederverwendet zu werden: Dies
hat gegenüber der bisherigen Praxis der Verwendung von Abwasser aus der Hauptspülstufe
den Vorteil, daß die Schmutzstoffe aus der Hauptspülstufe schon eliminiert sind und
die Vorspülstufe nicht mehr belasten. Wenn erfindungsgemäß die Abwässer auch chemisch
gereinigt, also z.B. die in emulgierter Form vorhandenen Inhaltsstoffe abgetrennt
sind, dann kann dieses so gereinigte Wasser durchaus in der Klarspülzone wiederverwendet
und damit im Kreislauf geführt werden. Der Frischwasserverbrauch wird dadurch drastisch
verringert. Das so gereinigte Abwasser erfüllt des weiteren die Einleitbedingungen
und kann in die Kanalisation geleitet werden.
[0004] Es ist ferner denkbar und sehr vorteilhaft, zwei Abwasserkreisläufe einzurichten:
die Abwässer der Vorspülstufe werden getrennt aufgefangen und nach Reinigung in diese
Stufe rezykliert; die Abwässer der Haupt- und Klarspülstufe werden ebenfalls getrennt
aufgefangen, können aber, da sie nur gering verschmutzt werden, im Überschuß in die
Kanalisation abgeleitet werden.
[0005] In der Vorspülstufe werden die festen Schmutzstoffe in der Regel durch ein Grobsieb
zurückgehalten. Dieses Sieb muß in regelmäßigen Abständen gesäubert werden. Um diesen
Vorgang zu mechanisieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die abgesiebten Schmutzstoffe
in einem sog. Naßzerkleinerer zu zerkleinern und mit der Vorspülstufe entnommenem
ungereinigten Abwasser zu einer Preßentwässerung zu transportieren. Das bei der Preßentwässerung
anfallende Preßwasser wird in der anlageneigenen Reinigungsanlage gesäubert und dann
in die Vorspülstufe rezykliert. Der Naßzerkleinerer kann sogar für an anderen Stellen
des Küchen- bzw. Kantinenbetriebs anfallende feste Schmutzstoffe verwendet werden,
die somit ebenfalls einer geregelten Wiederverwertung zugeführt werden. Die preßentwässerten
Schmutzstoffe werden in dem Sammelbehälter bis zur Entsorgung gestapelt. An anderen
Stellen anfallende Abwässer mit abscheidbaren Inhaltsstoffen können in der Abscheideranlage
des Spülautomaten mitbehandelt und die gereinigten Abwässer in der Spülanlage mitverwendet
werden. Dadurch ergibt sich eine Zweitnutzung dieser Wässer.
[0006] Dem Sammelbehälter können schließlich verbrauchte Speiseöle und -fette, wie z.B.
Friteusenfett, zugeführt werden, so daß auch deren Entsorgung und Rückführung zur
Wiederverwertung gesichert ist.
1. Verfahren zum Reinigen von Geschirr in mehrstufigen Spülanlagen mit frischwasserbetriebener
Klarspülstufe und im Gegenlauf zur Geschirrtransportrichtung erfolgendem Spülwasserdurchlauf
bis zur Vorspülstufe, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Vorspülstufe anfallende Abwasser in einer integrierten Behandlungsstufe
mechanisch und ggf. chemisch gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanisch gereinigte Abwasser in die Vorspülstufe als Spülwasser rezykliert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das auch chemisch gereinigte Abwasser in die Klarspülzone als Spülwasser rezykliert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwässer der Haupt- und Klarspülzone getrennt aufgefangen und in die Kanalisation
abgeleitet werden und daß die Abwässer der Vorspülstufe getrennt aufgefangen, gereinigt
und nach der Reinigung in die Vorspülstufe rezykliert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht rezyklierten Abwasseranteile nach der Reinigung der Kanalisation zugeführt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung der Abwasserinhaltsstoffe in einem Schwerkraft-Abscheider unter
Luftabschluß vorgenommen wird und die abgeschiedenen Inhaltsstoffe in kurzen Zeitabständen
in einen gegebenfalls unter Luftabschluß stehenden Sammelbehälter überführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Vorspülstufe anfallenden, vorzugsweise durch Sieben abgetrennten
festen Schmutzstoffe zerkleinert und mit der Vorspülstufe entnommenem ungereinigtem
Abwasser zur Preßentwässerung transportiert werden, und daß das bei der Preßentwässerung
anfallende Preßwasser gereinigt und dann wieder in die Vorspülstufe rezykliert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zerkleinerer aus anderen Anfallstellen stammende Abfälle zugeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abwasserbehandlungsstufe der Spülanlage auch aus anderen Abwasseranfallstellen
stammende Abwässer gereinigt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abscheider auch an anderen Stellen anfallende verschmutzte Abwässer behandelt
und die dabei abgetrennten Inhaltsstoffe in den Sammelbehälter überführt werden.