[0001] Die Erfindung betrifft eine Niederdruckentladungslampe gemäß des Oberbegriffs des
Schutzanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Lampe ist beispielsweise aus der FR-PS 1 152 572 bekannt. Bei dieser
Lampe handelt es sich um eine Leuchtstofflampe mit sogenannten kaltstartfähigen Elektroden.
Die Elektroden bestehen hier aus jeweils einer dreifach gewendelten, mit einem Elektronenemitter
versehenen Elektrodenwendel, die jeweils von einem an seinen Enden offenen Metallzylinder
umhüllt werden. Außerdem besitzen die Elektrodenwendeln neben einer Stromzuführung
noch jeweils eine Rückführung, die es ermöglicht, den Elektronenemitter auf den Wendeln
mittels eines Heizstromes durch die Elektrodenwendel zu formieren.
[0003] Dieses Elektrodensystem hat den Nachteil, daß es keinen definierten Ansatzpunkt für
den Entladungsbogen gewährleisten kann, so daß eine Leuchtstofflampe mit einem derartigen
Elektrodensystem zum Flackern neigen wird. Anstatt an der Elektrodenwendel kann der
Entladungsbogen beispielsweise auch an der Rückführung oder an der Stromzuführung
unterhalb der Wendel ansetzen. Außerdem kann der offene Metallzylinder eine Schwärzung
des Lampenkolbens nicht im gewünschten Maße unterdrücken.
[0004] Nachteilig wirkt sich auch die Verwendung einer Tripelwendel anstelle einer Einfachwendel
aus. Da die Tripelwendel eine höhere Wärmekapazität als eine vergleichbare Einfachwendel
besitzt, wird der Übergang von der für die Elektroden schädlichen Glimmentladung in
die Bogenentladung bei Verwendung einer Tripelwendel verzögert.
[0005] In der US-PS 3 883 764 ist eine Niederdruckentladungslampe offenbart, die als UV-Strahler
arbeitet und ebenfalls zwei kaltstartfähige Elektroden besitzt. Die Elektroden bestehen
hier aus jeweils einer mit einem Elektronenemitter versehenen Elektrodenwendel, die
von einem offenen Metallzylinder umhüllt wird. Neben einer Stromzuführung zur Energieversorgung
weisen die Elektrodenwendeln auch eine Rückführung auf, die es ermöglicht, den Elektronenemitter
auf den Wendeln mittels eines Heizstromes durch die Elektrodenwendeln zu formieren.
Die Rückführung verläuft entlang der Innenwand des Metallzylinders und ist am entladungsseitigen
Ende der axial angeordneten Elektrodenwendel mit dieser verschweißt. Dieser Schweißpunkt
wirkt sich nachteilig aus, weil er anstelle der Elektrodenwendeln den bevorzugten
Ansatzpunkt für den Entladungsbogen bilden wird, was zu einem frühzeitigen Ausfall
der Elektrode führen kann.
Außerdem kann der offene Metallzylinder eine Schwärzung des Lampenkolbens durch absputterndes
Emittermaterial nicht im gewünschten Maße verhindern. Das in der US-PS 3 883 764 offenbarte
Elektrodensystem ist auch aufgrund seiner relativ großen Abmessungen für kompakte
Niederdruckentladungslampen ungeeignet.
[0006] Aus der CH-PS 449 117 sind sogenannte Becherelektroden bekannt. Sie bestehen aus
einem becherartigen Elektrodengefäß, in welchem ein Elektronenemitter angeordnet ist.
Diese Elektroden besitzen keine Elektrodenwendel und können einen stabilen Entladungsbogenansatz
nicht im gewünschten Maße gewährleisten.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Niederdruckentladungslampe mit verbesserten
kaltstartfähigen Elektroden und verminderter Lampenkolbenschwärzung bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgefäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruchs
1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Die Elektroden der erfindungsgemäßen Niederdruckentladungslampe bestehen jeweils
aus einer Elektrodenwendel, die axial in einem Metallzylinder angeordnet ist.
Die Metallzylinder sind an einem Ende verschlossen, so daß sie einen besseren Schutz
vor einer Schwärzung des Lampenkolbens bieten als die Elektrodenabschirmungen im zitierten
Stand der Technik. Vorteilhafterweise ist dieses verschlossene Ende der Metallzylinder
zugequetscht, wobei die Stromzuführung für die Elektrodenwendel in dieser Quetschung
eingeklemmt ist und dadurch den Metallzylinder haltert.
[0010] Versuche haben gezeigt, daß sich die Kolbenschwärzung im Elektrodenbereich noch weiter
reduzieren läßt, wenn das offene Ende der Metallzylinder zusätzlich mit einer Abdeckung,
die eine zentrale Öffnung für den Entladungsstrom besitzt, versehen wird.
[0011] Die Elektrodenwendel ist vorzugsweise nur einfach gewendelt und besitzt eine geringe
Wärmekapazität, so daß sie sich durch den Entladungsstrom relativ schnell aufheizt
und die thermische Elektronenemission einsetzt. Dadurch verkürzt sich die Übergangsphase
von der für die Elektroden schädlichen Glimmentladung in die Bogenentladung und außerdem
wird das Absputtern von Wendelmaterial erheblich reduziert. Ferner gewährleisten die
erfindungsgemäßen Elektroden, daß der Entladungsbogen bevorzugt an den aufgeheizten
Elektrodenwendeln ansetzt.
[0012] Die Elektrodenwendeln bestehen vorteilhaft aus Tantal oder Niob, an denen das Emittermaterial
(Bariumperoxid, Bariumtantalat oder ein anderer Standardleuchtstofflampenemitter)
besser haftet als an einer Wolframwendel. Da das Formieren des Elektronenemitters
nicht mittels direktem Stromdurchgang durch die Elektrodenwendel, sondern vorzugsweise
durch induktives, hochfrequentes Aufheizen der Wendel erfolgt, genügt eine einzige,
gemeinsame Stromzuführung für die Elektrodenwendel und ihren sie umgebenden Metallzylinder.
Weitere Rückführungen, die, wie beim zitierten Stand der Technik beschrieben, den
Entladungsbogenansatz beeinflussen können, sind überflüssig.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Elektrode für eine Niederdruckentladungslampe
entsprechend eines ersten Ausführungsbeispiels
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Elektrode für eine Niederdruckentladungslampe
entsprechend eines zweiten Ausführungsbeispiels.
[0014] Die Figur 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Elektrode
für eine stabförmige Leuchtstofflampe mit einer Leistungsaufnahme von ca. 18 W. Die
Elektrode besteht aus einem Niobzylinder 1 mit einem offenen 1a und einem geschlossenen
1b Ende. Im Bereich des offenen Endes 1a weist der Niobzylinder 1 eine nahezu kreiszylindrische
Form mit einem Durchmesser von ungefähr 3,3 mm auf. Seine Wandstärke beträgt ca. 0,1
mm und seine Tiefe etwa 3 mm. Innerhalb des Niobzylinders 1 ist eine einfach gewendelte
Elektrodenwendel 2 aus Tantal axialsymmetrisch angeordnet, die von einer Stromzuführung
3 mit elektrischer Energie versorgt wird.
Das geschlossene Ende 1b des Niobzylinders 1 entsteht durch Zusammenquetschen seiner
Seitenwände. Dabei wird die Stromzuführung 3 zwischen den Wänden des Niobzylinders
1 eingeklemmt und dient somit auch als Haltestift für den Niobzylinder 1. Durch den
Quetschvorgang wird die kreiszylindrische Form des Niobzylinders 1 im Bereich des
geschlossenen Endes 1b natürlich aufgehoben.
[0015] Die Elektrodenwendel 2 und ihre Stromzuführung 3 sind vorzugsweise einteilig ausgeführt.
Als Elektronenemitter 4 für die Elektrodenwendel 2 dient Bariumperoxid, das mittels
induktivem, hochfrequentem Heizen der Elektrodenwendel 2 formiert wird.
Das Einschmelzen der Elektroden in den Lampenkolben erfolgt -vor dem Formieren des
Emitters 4- auf übliche Weise und soll daher hier nicht näher erläutert werden.
[0016] Die Figur 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Elektrode
gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels. Die Elektrode des zweiten Ausführungsbeispiels
ist nahezu identisch mit dem des ersten. Sie besitzt allerdings zusätzlich eine Abdeckung
5 aus einem dünnen Eisenblech, die das offene Ende 1a des Niobzylinders 1 abdeckt.
[0017] Diese Abdeckung 5 weist eine zentrale Öffnung 6 auf, durch welche der an der Elektrodenwendel
2 ansetzende Entladungsbogen hindurchgreifen kann.
In allen weiteren Details stimmen die beiden Ausführungsbeispiele überein.
[0018] Die Erfindung beschränkt sich allerdings nicht auf die beiden geschilderten Ausführungsbeispiele.
So können beispielsweise die Elektrodenwendeln auch aus Niob, Wolfram oder Molybdän
bestehen. Als Elektronenemitter kommen auch Bariumkarbonat, Bariumtantalat, Bariumniobat
oder ein anderer Standardemitter in Frage. Das Formieren des Emittermaterials kann
beispielsweise auch durch Aufheizen der Elektrodenwendeln mittels eines Lasers oder
durch den Entladungstrom erfolgen. Außerdem können die Elektrodenbecher auch aus Molybdän
oder einem anderen Metall gefertigt werden. Die Abmessungen der Metallzylinder sind
nicht kritisch. Sie können beispielsweise auch eine Tiefe von ca. 5 mm und eine Wandstärke
von ungefähr 0,3 mm aufweisen.
[0019] Ferner müssen die Stromzuführung und das ungewendelte Ende der Elektrodenwendel nicht
unbedingt im Boden des zugehörigen Metallzylinders eingequetscht sein, wie es im bevorzugten
Ausführungsbeispiel beschrieben ist. Die Stromzuführung mit der Elektrodenwendel kann
beispielsweise auch mittels eines Schweißpunktes mit dem verschlossenen Ende des Metallzylinders
verbunden sein. Außerdem müssen Stromzuführung und Elektrodenwendel nicht einteilig
ausgeführt sein, sondern können ebenfalls durch einen Schweißpunkt miteinander verbunden
sein.
1. Niederdruckentladungslampe bestehend aus einem Entladungsgefäß mit einer ionisierbaren
Füllung sowie zwei Elektroden zum Erzeugen einer Gasentladung, wobei jede Elektrode
aus jeweils einer mit einem Elektronenemitter versehenen Elektrodenwendel besteht,
die axial in einem Metallzylinder angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- die Metallzylinder (1) jeweils an einem Ende (1b) geschlossen sind,
- jeder Metallzylinder (1) und die darin befindliche Elektrodenwendel (2) eine einzige,
gemeinsame Stromzuführung (3) besitzen, die die Elektrodenwendel (2) und ihren Metallzylinder
(1) trägt.
2. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallzylinder
(1) jeweils an einem Ende (1b) zugequetscht sind.
3. Niederdruckentladungslampe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromzuführung (3) im geschlossenen Ende (1b) eingequetscht ist.
4. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenwendel
(2) und die entsprechende Stromzuführung (3) einteilig ausgeführt sind.
5. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenwendeln
(2) aus Tantal oder Niob bestehen.
6. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallzylinder
(1) aus einem hochschmelzenden Metall bestehen.
7. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das offene
Ende (1a) der Metallzylinder (1) mit jeweils einer Abdeckung (5) versehen ist, die
eine zentrale Öffnung (6) aufweist.