[0001] Die Erfindung betrifft eine flexible Welle für Spielzeugmodelle gemäß der Gattung
des Anspruches 1.
[0002] Zur Kraftübertragung in Spielzeugmodellen oder entsprechenden Modellanordnungen werden
für unterschiedliche Zwecke, beispielsweise für den Antrieb oder für die Lenkung eines
Fahrzeuges, Wellen verwendet. Zur Lenkung von Spielzeugmodellen ist es bekannt, eine
aus einem Draht bestehende und in einem biegsamen Führungsrohr gelagerte Lenkwelle
mit der Lenksäule des Fahrzeuges auf der einen Seite und mit einer Kurbel auf der
anderen Seite zu verbinden. Lenksäule und Kurbel weisen zu diesem Zweck Kupplungsstücke
auf, in denen die Lenkwelle fest eingeklemmt ist. Eine solche Vorrichtung ist somit
fester Bestandteil eines fertigen Spielzeugmodells und demzufolge für eine universelle
Anwendung als Bauteil eines Konstruktionsbaukastens nicht geeignet. Neben der Drehmomentübertragung
sind in Spielzeugmodellen häufig Funktionen erforderlich, bei denen auch Druck- und
Zugkräfte zu übertragen sind. Für Zugkräfte ist es bekannt, Bowdenzüge zu verwenden,
die allerdings nicht für die Übertragung von Druckkräften geeignet sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexible Welle für Spielzeugmodelle
zu schaffen, die universell einsetzbar und insbesondere zur Drehmomentübertragung
und zur Übertragung von Zug- und Druckkräften geeignet ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. An beiden
Enden der flexiblen Welle sind Anschlußelemente angeordnet, die über eine Vielzahl
von starr verbundenen Ringelementen aus Kunststoff flexibel miteinander verbunden
sind. Die Ringelemente haben dabei gegenüber einer stabförmigen Welle den Vorteil,
daß einerseits eine hohe Flexibilität der Welle erhalten wird, während andererseits
auch ein hohes Drehmoment übertragen werden kann. Die vorzugsweise in einem Winkel
von 90
o zueinander versetzt angeordneten Ringelemente bringen den Vorteil, daß die flexible
Welle in jeder Richtung gleichermaßen biegsam ist und in jeder Lage ein hohes Drehmoment
übertragen kann.
[0005] Die von den Ringelementen umschlossenen Ringebenen liegen bei gerade ausgerichteter
Welle vorzugsweise auf deren Mittelachse. Dadurch erhält man eine homogene Drehmomentübertragung,
d. h. jedes Ringelement wird bei der Drehmomentübertragung gleichermaßen beansprucht.
Beim Biegen der flexiblen Welle ändert sich dagegen die Biegebeanspruchung in den
einzelnen Ringelementen je nach Stellung der Welle.
[0006] Die flexible Welle ist vorzugsweise im Spritzgußverfahren aus Kunststoff einstückig
hergestellt, wobei die Verbindungsstellen zwischen benachbarten Ringelementen Kreuzungspunkte
bilden.
[0007] Die in Reihe angeordneten Ringelemente können teilweise oder vollständig von einem
Führungsrohr umschlossen sein, wodurch sich höhere Druckkräfte und höhere Drehmomente
problemlos übertragen lassen. Ein Führungsrohr oder dgl. ist auch dann erforderlich,
wenn bei gebogener Welle Zugkräfte übertragen werden sollen.
[0008] Zur Verbindung der flexiblen Welle mit einer Antriebswelle oder einer Abtriebswelle
besitzt diese an ihren Anschlußstücken jeweils stirnseitig befindliche Kupplungsstücke.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Figur 1
- die Seitenansicht einer flexiblen Welle,
- Figur 2
- den Schnitt A-A gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- die perspektivische Ansicht der in Figur 1 dargestellten flexiblen Welle.
[0011] Die in Figur 1 dargestellte flexible Welle besitzt an ihren beiden Enden Anschlußelemente
1, 2, die über eine Reihe von Ringelementen 3 miteinander verbunden sind. Aufeinanderfolgende
Ringelemente 3 sind jeweils um 90
o zueinander verdreht angeordnet und sind über Kreuzungspunkte 4 einstückig miteinander
verbunden. Die von den Ringelementen 3 umschlossenen Ringebenen 5 verlaufen durch
die Mittelachse 6 der gerade ausgerichteten flexiblen Welle.
[0012] Die flexible Welle ist einstückig aus Kunststoff im Spritzgießverfahren hergestellt,
wobei je nach Anforderungen und Anwendungsgebiet ein entsprechend elastischer oder
härterer Kunststoff verwendet werden kann. Um eine kraftschlüssige Verbindung mit
hier nicht dargestellten Antriebswellen und Abtriebswellen herstellen zu können, besitzt
die flexible Welle an den Anschlußelementen 1, 2 stirnseitig angeordnete Kupplungsstücke
7, 8, die so profiliert sind, daß eine Drehmomentübertragung und auch eine Übertragung
von Druck- und Zugkräften möglich ist.
[0013] Der Schnitt A-A ist in Figur 2 vergrößert dargestellt. Die hier sichtbaren Ringelemente
sind mit den Bezugszahlen 31, 32 bezeichnet.
[0014] In Figur 3 ist die flexible Welle im Bereich der Ringelemente 3 von einem Führungsrohr
9 umschlossen, welches hier mit unterbrochenen Linien angedeutet ist.
1. Flexible Welle für Spielzeugmodelle zur Drehmomentübertragung und zur Übertragung
von Zug- und Druckkräften, die an ihren beiden Enden Anschlußelemente hat, die mit
Antriebs- und Abtriebswellen verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußelemente (1,2) über eine Vielzahl von in Reihe angeordneten, starr
verbundenen Ringelementen (3) aus Kunststoff flexibel verbunden sind.
2. Flexible Welle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aufeinanderfolgende Ringelemente (3) um 90o zueinander verdreht angeordnet sind.
3. Flexible Welle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei gerade ausgerichteter Welle deren Mittelachse (6) und die von den einzelnen
Ringelementen (3) umschlossenen Ringebenen (5) gleichgerichtet verlaufen.
4. Flexible Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringelemente (3) am Übergang zum benachbarten Ringelement einen Kreuzungspunkt
(4) bilden.
5. Flexible Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußelemente (1) zusammen mit den Ringelementen (3) einstückig im Spritzgußverfahren
aus Kunststoff hergestellt sind.
6. Flexible Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in Reihe angeordneten Ringelemente (3) teilweise oder vollständig von einem
Führungsrohr (9) umschlossen sind.
7. Flexible Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußelemente (1,2) gerade Wellenabschnitte sind, die an ihren freien
Stirnseiten jeweils ein Kupplungsstück (7,8) haben.