[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein batteriegetriebenes Flurförderzeug nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE 29 32 668 A1 ist ein batteriegetriebener Hublader bekanntgeworden, bei
dem der unterhalb des Sitzes angeordnete Batterieraum durch eine Haube abgedeckt ist,
die zugleich den Sitz trägt. Die Haube ist am hinteren Ende des Fahrzeugs um eine
horizontale Achse schwenkbar gelagert. Neben dem Sitz ist ein handbetätigtes Steuerorgan
zum Beispiel für ein Steuerventil zur Betätigung der Hubeinrichtung angeordnet. Die
seitliche Anordnung der Betätigungsvorrichtung ist ergonomisch besonders vorteilhaft.
Sie hat jedoch den Nachteil, daß sie entweder den Batterieraum überdeckt oder diesen
entsprechend einschränkt. Da die Batterie zu Aufladezwecken wiederkehrend nach oben
entnommen wird, ist ein einwandfreier schneller Zugang erforderlich. Aus der DE-29
11 996 ist daher auch bereits bekanntgeworden, die pultartige Betätigungsvorrichtung
mittels eines Lagerarms schwenkbar zu lagern. Im Fall eines Zugangs zum Batterieraum
wird das Pult nach vorn verschwenkt und eine Batterieabdeckhaube nach hinten.
[0003] Bei dem zuletzt erwähnten batteriegetriebenen Hublader ist das Hydraulikventil ebenfalls
im Steuerpult angeordnet und wird von mindestens einem Steuerhebel betätigt. Die Anordnung
des Hydraulikventils im Steuerpult hat zur Folge, daß die Hydraulikleitungen zu- und
abgeführt werden müssen. Dies ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Außerdem
werden die Hydraulikleitungen oder -schläuche beim Verschwenken der Betätigungsvorrichtung
mitverschwenkt, was zu einer Belastung der Hydraulikleitungen führt, insbesondere
an ihren Anschlußstellen.
[0004] Die US-A-4 238 008 offenbart die Verwendung eines Steuerventils unterhalb der Trittfläche
und die Betätigung des Steuerventils über ein Gestänge. Die bekannte Vorrichtung hat
getrennte Schwenkachsen für das Gestänge einerseits und den Lagerarm andererseits.
Bei einer festen Verkoppelung der Hebel wird daher der Betätigungshebel verschwenkt,
wenn der Lagerarm verschwenkt werden soll. Dadurch ist der Verschwenkwinkel des Lagerarms
begrenzt durch den Verschwenkweg des Betätigungshebels. In jedem Fall kann nicht vermieden
werden, daß bei der Verschwenkung des Lagerarms eine Kraft auf das Steuerventil ausgeübt
wird. Ferner kann bei der bekannten Steuerventilbetätigung auch nicht dafür gesorgt
werden, daß ausschließlich Zug- und Druckkräfte auf die Eingangsbetägigung des Steuerventils
wirken.
[0005] Bei einer anderen Ausführungsform der gleichen Druckschrift wird zwar eine Verschwenkung
des Betätigungshebels vermieden, wenn der Lagerarm nach vorne geklappt wird. Dadurch
ist jedoch eine spielbehaftete Betätigung der Verstellstange erforderlich, die außerdem
eine besondere Axialführung benötigt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein batteriegetriebenes Flurförderzeug
zu schaffen, bei dem eine schwenkbare Betätigungsvorrichtung neben dem Fahrersitz
zwecks Freigabe des Batterieraums so ausgeführt ist, daß eine einwandfreie und weitgehend
spielfreie Betätigung des Steuerventils möglich ist.
zwecks Freigabe des Batterieraums so ausgeführt ist, daß sie mit geringem Aufwand
herstellbar ist und eine einwandfreie und weitgehend spielfreie Betätigung eines Steuerventils
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0008] Beim erfindungsgemäßen Flurförderzeug ist das hydraulische Steuerventil unterhalb
der Trittfläche angeordnet und das Stellorgan ist mit dem Steuerventil über eine mechanische
Triebverbindung gekoppelt. Erfindungswesentlich ist die zweigeteilte Betätigungsstange,
wobei der Anlenkpunkt der zweigeteilten Stange relativ weit oberhalb der Trittfläche
gelegt werden kann. Erfindungswesentlich ist ferner, daß die Schwenkachse des Lagerarms
mit der Drehachse der Stangenteile zusammenfällt. Es ergeben sich dadurch keine Relativbewegungen
von Betätigungsstange einerseits und Lager andererseits, wenn der Lagerarm nach vorn
geschwenkt wird. Erfindungswesentlich ist schließlich die Anordnung eines sogenannten
Viergelenks in Verbindung mit dem unteren Teil der Betätigungsstange. Ein Viergelenk
ist bekanntlich ein Mittel zur Geradführung. Auf diese Weise wird trotz Zweiteilung
der Betätigungsstange eine Geradführung des unteren Stangenteils erreicht, der mithin
lediglich auf Druck und Zug belastet ist. Entsprechend wirksam ist die Betätigung
des Steuerventils, wobei ein Übersetzungsverhältnis erhalten wird, das dem einer ungeteilten
Stange entspricht und dementsprechend günstig ist; es kommt mithin nicht zu unnötig
hohen Betätigungskräften. Das Steuerventil kann in seiner Einbaulage beliebig sein.
Insbesondere kann es auch horizontal eingebaut werden, was besonders platzsparend
ist.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Betätigungsvorrichtung pultförmig
oberhalb einer den Sitz tragenden Abdeckhaube angeordnet. Der Batterieraum kann daher
von der Abdeckhaube komplett geschlossen werden. Es bestehen keine Fugen oder sonstigen
Öffnungen, über die Verunreinigungen eindringen können.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch in Seitenansicht ein Teil eines Fahrzeugs nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt vergrößert die Führung des unteren Teils der Betätigungsstange.
[0011] In den Figuren 1 und 2 ist ein batteriegetriebenes Flurförderzeug, beispielsweise
ein Hublader oder Gabelstapler allgemein mit 10a bezeichnet. Man erkennt eine vordere
Begrenzung 14 eines Fuß- oder Beinraums 16.
[0012] An einem Lagerarm 24 ist am oberen Ende ein pultartiges Gehäuse 26 im rechten Winkel
angebracht. Es erstreckt sich im Abstand oberhalb einer nicht gezeigten Haube, auf
der der Fahrersitz angebracht ist und die einen Batterieraum abdeckt. Im Gehäuse 26
ist ein Bedienungshebel 28 schwenkbar gelagert.
[0013] Mit dem Bedienungshebel 28 ist mindestens eine vom Lagerarm aufgenommene Schubstange
60 verbunden, die an ein hydraulisches Steuerventil 38 angelenkt ist.
[0014] Der Fußraum 16 wird nach unten durch eine Trittfläche 40 abgeschlossen. Der Lagerarm
24 erstreckt sich durch die Trittfläche 40 nach unten.
[0015] Die Betätigungsstange 60 ist zweigeteilt in einen oberen geknickten Abschnitt 62,
der mit dem Stellhebel 28 verbunden ist und einen unteren Abschnitt 64, der an einem
Betätigungshebel 66 für das Steuerventil 38 angelenkt ist. Die Stangenabschnitte 62,
64 sind bei 68 aneinandergelenkt. Die Schwenkachse des Lagerarms 24 befindet sich
ebenfalls bei 68. Auf diese Weise kann ein durchgehendes Bodenblech 40 verwendet werden.
[0016] Die Anlenkung bzw. Aufhängung des unteren Abschnitts 64 der Stange 60 ist in Fig.
2 näher dargestellt. Der Betätigungshebel 66 für das Steuerventil 38 ist bei 70 fahrzeugfest
angelenkt. Eine nach unten weisende Ausnehmung 72 wirkt mit einer Stange 74 zur Betätigung
des Ventils 38 zusammen. Der Hebel 66 ist bei 76 am unteren Ende des Stangenabschnitt
64 angelenkt. Etwas oberhalb des Anlenkpunkts 76 ist ein weiterer Hebel 78 bei 80
am Stangenabschnitt 64 angelenkt. Er ist am anderen Ende bei 82 fahrzeugfest angelenkt.
Auf diese Weise ist ein Viergelenk gebildet, das eine Führung bildet für den unteren
Stangenabschnitt 64 bei Betätigung des oberen Stangenabschnitts 62 über den Stellhebel
28. Man erkennt, daß der Abstand der Schwenkpunkte 80, 82 größer ist als der zwischen
den Schwenkpunkten 70, 76. Auf diese Weise wird erreicht, daß im Punkt 76 ausschließlich
Zug- und Druckkräfte wirken, auch wenn bei Betätigung des oberen Stangenabschnitts
62 Querkräfte in den Gelenkpunkt 68 zwischen den Stangenabschnitten 62, 64 eingeleitet
werden. Dadurch wird ein Übersetzungsverhältnis zur Betätigung des Steuerventils 38
erhalten, das einer ungeteilten Stange gleicht.
1. Batteriegetriebenes Flurförderzeug mit einem Fahrersitz, einer vor dem Sitz angeordneten,
tiefer liegenden Trittfläche, einer in Greifweite neben dem Fahrersitz angeordneten,
mindestens ein Stellorgan lagernden Betätigungsvorrichtung, die u.a. mit einem Steuerventil
unterhalb der Trittfläche für eine hydraulische Hubvorrichtung zusammenwirkt, einem
von einer oberen Abdeckung verschließbaren Batterieraum unterhalb der Sitzebene und
hinter der Trittfläche und einem mit der Betätigungsvorrichtung verbundenen Lagerarm,
der vor der Vorderseite des Batterieraums um eine horizontale Achse schwenkbar am
Fahrzeug gelagert ist, wobei das Stellorgan über ein die Schwenkbewegung des Lagerarms
mit vollziehendes Gestänge gekoppelt ist und die Schwenkachse des Lagerarms oberhalb
des Bodenblechs liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Triebverbindung von einer zweigeteilten
Betätigungsstange gebildet ist, der Schwenkpunkt der Stange mit der Schwenkachse des
Lagerarms zusammenfällt und der untere Abschnitt (64) der Betätigungsstange (60) mit
Hilfe eines Viergelenks (66, 78, 80, 76, 70) so geführt ist, daß das Übersetzungsverhältnis
annähernd dem einer ungeteilten Stange ist.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Hebel (78)
parallel zum Schwenkhebel (66) an dem unteren Abschnitt (64) der Betätigungsstange
(60) angelenkt ist, der am anderen Ende einen festen Schwenkpunkt (82) aufweist und
die Länge der Hebel (66, 78) so bemessen ist, daß auf den Schwenkhebel (66) bei Betätigung
des Steuerventils ausschließlich Zug- oder Druckkräfte wirken.
3. Flurförderzeug Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung
(26) sich pultförmig oberhalb einer den Sitz tragenden Abdeckhaube (20) erstreckt,
die am hinteren Ende des Fahrzeugs schwenkbar gelagert ist.