[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem
im vorderen Bereich um eine horizontale Sitzträger-Schwenkachse schwenkbaren und in
der Neigung verbänderbaren Sitzträger mit Sitz und einem in Abhängigkeit von der Neigungsänderung
des Sitzträgers zwangsweise überproportional in der Neigung veränderbaren Rückenlehnenträger
mit Rückenlehne, bei dem mit zunehmender Neigung des Sitzträgers dieser in Richtung
zur Rückenlehne begrenzt verstellbar und mit seinem vorderen Bereich begrenzt absenkbar
ist, wobei die Sitzträger-Schwenkachse in nach rückwärts abfallenden Führungen verstellbar
geführt ist, bei dem der Rückenlehnenträger unter den Sitz geführt und am Sitzträger
drehbar gelagert ist, bei dem der Rückenlehnenträger über dieses Sitzträger-Drehlager
hinaus in Richtung zur Sitzträger-Schwenkachse verlängert ist und sich mit seinem
Ende gelenkig am Lagerbock abstützt und bei dem der Lagerbock mit einer Standsäulen-Aufnahme
für die Standsäule des Stuhlgestelles versehen ist.
[0002] Ein Stuhl dieser Art ist aus der DE 39 16 474 C2 bekannt. Bei diesem bekannten Stuhl
befindet sich der gesamte, für die Synchronverstellung von Sitzträger und Rückenlehnenträger
erforderliche Stellmechanismus unterhalb des Sitzes. Dasselbe trifft auch für die
Federanordnung zu. Bei diesem bekannten Stuhl ist als Federanordnung eine Gasdruckfeder
vorgesehen, welche sich am Lagerbock und am Rückenlehnenträger gelenkig abstützt.
Diese Federanordnung besitzt aber keine Möglichkeit, eine eingestellte Neigung von
Sitzträger und Rückenlehnenträger festzulegen. Außerdem besteht keine Möglichkeit,
die Grundeinstellung der Federcharakteristik an das Gewicht des Benutzers anzupassen,
d.h. einen sogenannten Gewichtsausgleich vorzunehmen.
[0003] Die DE 36 17 539 C1 zeigt eine Federanordnung für einen Stuhl mit einem Sitzträger
und einem Rückenlehnenträger, die mittels eines Rückenlehnen-Schwenklagers schwenkbar
miteinander verbunden und beide gegenüber einem mit dem Fußgestell verbundenen Lagerbock
verschwenkbar sind, wobei der Sitzträger im vorderen Bereich um eine horizontale Sitzträger-Schwenkachse
am Lagerbock schwenkbar gelagert ist, bei dem zu beiden Seiten der Standsäule Gasdruckfedern
mit etwa derselben Kennlinie angeordnet sind, die sich am Lagerbock abstützen und
bei dem mittig zwischen den beiden Gasdruckfedern eine am Lagerbock und am Sitzträger
abgestützte, einstellbare Gewichtsausgleichsfeder angeordnet ist.
[0004] Bei diesem bekannten Stuhl sind Sitzträger und Rückenlehnenträger unabhängig voneinander
verstellbar und einstellbar. Dies erfordert jedoch eine weitere, blockierbare Gasdruckfeder,
die sich an dem Rückenlehnenträger und dem Sitzträger abstützt. Die beiden an dem
Lagerbock abgestützten Gasdruckfedern sind ebenfalls blockierbar und stützen sich
zusätzlich am Sitzträger ab. Die Gewichtsausgleichsfeder greift zwischen der Sitzträger-Schwenkachse
und der Standsäule am Sitzträger an und ist als Druckfeder ausgebildet, die sich am
Lagerbock abstützt. Der Verstellmechanismus ist kompliziert und der Aufwand der Federanordnung
groß. Außerdem werden die Schwenklager ungleich belastet.
[0005] Aus der DE 40 20 868 ist ein Stuhl der eingangs erwähnten Art bekannt, bei dem der
Aufwand für die Federanordnung reduziert ist und die Belastung der Schwenklager gleichmäßig
erfolgt. Der Sitzträger und der Rückenlehnenträger werden dabei synchron verstellt.
Die Gasdruckfedern stützen sich an einer über das Rückenlehnenträger-Schwenklager
hinaus geführten Verlängerung des Rückenlehnenträgers ab. Es ist nur noch eine Gasdruckfeder
blockierbar und die Gewichtsausgleichsfeder ist vor der Sitzträger-Schwenkachse angeordnet
und zieht das vordere Ende des Sitzträgers nach unten. In der Ausgangsstellung steht
der Rückenlehnenträger annähernd senkrecht, so daß auch die Verlängerung mit der Abstützung
der Gasdruckfeder nach unten ragt. Daher ist ein ausreichender Platz unterhalb des
Sitzes erforderlich, der innerhalb der Abdeckung des Verstellmechanismus freigehalten
werden muß. Außerdem erfordert die Gewichtsausgleichsfeder mit der Lagerung und den
Einstellmitteln gerade unterhalb des vorderen Sitzbereiches zusätzlichen Platz, was
die Bewegungsfreiheit des Benutzers im Bereich der Kniekehlen beeinträchtigt.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Sitz der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
der einen raumsparenden Verstellmechanismus unterhalb des Sitzes aufweist, dennoch
eine Synchronverstellung von Sitzträger und Rückenlehnenträger mit zusätzlicher Absenkbewegung
der Rückenlehne beim Verändern der Rückenlehnenneigung aufweist und mit einer einfachen
Federanordnung die Festlegung einer eingestellten Neigung von Sitzträger und Rückenlehnenträger
sowie einen Gewichtsausgleich ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß auf beiden Seiten der Standsäulen-Aufnahme
des Lagerbockes jeweils eine Gasdruckfeder angeordnet ist, daß sich die einen Enden
der Gasdruckfedern hinter der Standsäulen-Aufnahme am Lagerbock gelenkig abstützen,
daß sich die anderen Enden der Gasdruckfedern im Bereich der Sitzträger-Schwenkachse
am Sitzträger gelenkig abstützen, daß zwischen der Sitzträger-Schwenkachse und der
Standsäulen-Aufnahme ein zweiarmiger Einstellhebel mit einer horizontalen Lagerachse
am Sitzträger drehbar gelagert ist, daß der zur Rückenlehne gerichtete Hebelarm des
Einstellhebels gelenkig mit einem Ende einer Gewichtsausgleichs-Druckfeder verbunden
ist, die sich mit dem anderen Ende vor der Standsäulen-Aufnahme am Lagerbock gelenkig
abstützt, und daß sich der zur Sitzträger-Schwenkachse gerichtete Hebelarm des Einstellhebels
unter Spannung auf dem Ende einer im Sitzträger verstellbaren Spannschraube abstützt.
[0008] Bei dieser Ausgestaltung ist der Rückenlehnenträger nicht mit dem hinteren Ende des
Sitzträgers schwenkbar verbunden, sondern unterhalb des Sitzträgers vor der Standsäule
am Lagerbock abgestützt. Außerdem ist der Rückenlehnenträger unterhalb des Sitzes
am Sitzträger drehbar gelagert. Die beiden Gasdruckfedern stützen sich hinter der
Standsäule am Lagerbock ab und sind bis in den Bereich der Sitzträger-Schwenkachse
nach vorne geführt und stützen sich am Sitzträger ab. Die Gasdruckfedern liegen ziemlich
flach und werden beim Verändern der Neigung von Sitzträger und Rückenlehnenträger
nicht so abgesenkt, daß zusätzlicher Platz in der Abdeckung freigehalten werden muß.
Die Abdeckung kann sich daher direkt an den Lagerbock anschließen. Die Gewichtsausgleichs-Druckfeder
wird zwischen die Sitzträger-Schwenkachse und die Standsäule gelegt und zwischen dem
Sitzträger und dem Lagerbock angeordnet, wobei für ihre Einstellung mittels eines
Einstellhebels und einer Spannschraube eine Übersetzung einbezogen werden kann. Die
Verstellung des Sitzes in Richtung zur Rückenlehne und die Absenkung des vorderen
Sitzbereiches bleibt erhalten und bei der Veränderung der Neigung des Rückenlehnenträgers
führt die Rückenlehne eine zusätzliche Absenkbewegung in Richtung zum Sitz aus, wodurch
der sogenannte "Hemdauszieheffekt" vermieden wird. Dies wird allein durch die Drehlagerung
des Rückenlehnenträgers am Sitzträger und durch die drehbare Abstützung der Enden
des Rückenlehnenträgers am Lagerbock unterhalb des Sitzes erreicht.
[0009] Die Schwenkverbindung von Sitzträger und Lagerbock ist nach einer Ausgestaltung so
ausgeführt, daß die Sitzträger-Schwenkachse im Lagerbock festgelegt ist und in Führungen
des Sitzträgers verstellbar ist. Dabei kann vorgesehen sein, daß die Führungen als
abfallende Langlöcher oder kreisbogenförmige Führungen mit zur Standfläche gerichteter
konvexer Wölbung ausgebildet sind.
[0010] Ist zusätzlich vorgesehen, daß die der Rückenlehne zugekehrten Enden der Führungen
als Rastaufnahmen für die Sitzträger-Schwenkachse ausgebildet sind, dann ist die Ausgestaltung
des Sitzträgers mit dem Sitz nur durch Krafteinwirkung aufzuheben.
[0011] Für die Festlegung der Neigungen von Sitzträger und Rückenlehnenträger reicht es
aus, wenn vorgesehen ist, daß eine der beiden Gasdruckfedern als blockierbare Gasdruckfeder
ausgebildet ist.
[0012] Für die Ausgestaltung und die Lagerung des Rückenlehnenträgers ist vorgesehen, daß
der Rückenlehnenträger aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Trägerrohren besteht,
die mit den dem Sitzträger zugekehrten Enden mit einer Anschlußplatte verbunden sind,
daß an der Anschlußplatte zwei in Richtung zur Sitzträger-Schwenkachse gerichtete
Schwenkhebel angebracht sind, die mittels getrennter Sitzträger-Drehlager mit dem
Sitzträger drehbar verbunden sind und sich mit ihren Enden auf einer gemeinsamen Abstützwelle
des Lagerbockes abstützen.
[0013] Der Einbau der Gewichtsausgleichs-Druckfeder ist nach einer Ausgestaltung so ausgeführt,
daß die Gewichtsausgleichs-Druckfeder zwischen dem Sitzträger und dem Lagerbock Leicht
nach vorne geneigt eingebaut ist, wobei eine Gelenkwelle zwischen dem Einstellhebel
und der Gewichtsausgleichs-Druckfeder zur Standsäulen-Aufnahme des Lagerbockes einen
größeren Abstand aufweist, wie eine Abstützwelle zwischen der Gewichtsausgleichs-Druckfeder
und dem Lagerbock.
[0014] Die Einstellmittel für die Gewichtsausgleichs-Druckfeder sind so ausgeführt, daß
der Einstellhebel etwa horizontal im Sitzträger angeordnet ist, und daß die Spannschraube
in einer Gewindeaufnahme des Sitzträgers verstellbar ist und sich an der Unterseite
des zur Sitzträger-Schwenkachse gerichteten Hebelarmes des Einstellhebels abstützt,
wobei vorgesehen ist, daß die Spannschraube durch einen Durchbruch des Lagerbockes
herausgeführt und mit einer Handhabe verbunden ist.
[0015] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch die Mittes des in Ausgangsstellung befindlichen Stuhles, der von
der Vorderseite des Sitzes ausgeht und sich bis zur Rückenlehne erstreckt,
- Fig. 2
- einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt, wobei die Rückenlehne nach hinten in die
Endstellung gebracht ist und die Ausgangsstellung gestrichelt eingezeichnet ist, und
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf den Verstellmechanismus bei abgenommenem Sitz.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel eines Stuhles nach den Fig. 1 bis 3 ist das Stuhlgestell
mit der Standsäule nicht gezeigt. Lediglich in einem Lagerbock 10 ist eine Standsäulen-Aufnahme
11 angebracht, so daß der Lagerbock 10 mit der Standsäule des Stuhlgestelles verbunden
werden kann, welche in an sich bekannter Weise eine einstellbare Hubeinrichtung enthält.
[0017] Der Lagerbock 10 erstreckt sich zur Vorderseite des Stuhles und nimmt in vertikalen
Streben eine Sitzträger-Schwenkachse 15 auf (wie Fig. 3 zeigt), die sich über die
Breite des Lagerbockes 10 erst reckt und mit ihren Enden in Führungen 22 eines Sitzträgers
20 verstellbar geführt ist, wie die Fig. 1 und 2 zeigen. Die Führungen 22 sind als
kreisbogenförmige Langlöcher ausgebildet, wobei die konvex gewölbte Seite der Standfläche
zugekehrt ist. Die Führungen 22 fallen zur Rückseite des Stuhles hin ab und sind an
den zugeordneten Enden selbst als Rastaufnahmen für die Sitzträger-Schwenkachse 15
ausgebildet, so daß die in Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung des Sitzes 30 eingehalten
wird und nur durch Krafteinwirkung aufgehoben werden kann. Dies ist der Fall, wenn
der Sitzträger 20 mit dem darauf befestigten Sitz 30 hinten abgesenkt wird und seine
Neigung ändert. Dabei wird ein Rückenlehnenträger mit einer Rückenlehne 33 in seiner
Neigung überproportional verändert, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist. Außerdem wird
die Rückenlehne 33 in Richtung zum Sitz 30 abgesenkt, wie die Abstände a und b in
Fig. 2 zeigen. Dieser Bewegungsablauf ist mit einer begrenzten Verstellung des Sitzträgers
20 in Richtung zur Rückenlehne 33 und mit einer begrenzten Absenkung des vorderen
Sitzbereiches, wie der Abstand c zeigt. In Fig. 2 ist die Ausgangsstellung des Stuhles
gestrichelt gezeichnet, während die maximale Veränderung der Neigung von Sitzträger
20 und Rückenlehnenträger durch die ausgezogen gezeichnete Endstellung wiedergegeben
ist. Um diesen Bewegungsablauf sicherzustellen, ist unterhalb des Sitzes 30 ein Verstellmechanismus
angeordnet, der neben dem Lagerbock 10 und dem Sitzträger 20 eine Federanordnung mit
zwei Gasdruckfedern 25 und 25' sowie eine Gewichtsausgleichs-Druckfeder 27 umfaßt.
Der Rückenlehnenträger umfaßt zwei beabstandete Rohrabschnitte 32, an denen die Rückenlehne
33 befestigt ist und die unterhalb dem Sitz 30 geführt sind. Dort sind sie auch unterhalb
des Sitzträgers 20 an einer Anschlußplatte 34 befestigt, an der zwei zur Vorderseite
des Stuhles gerichtete Schwenkhebel 31 abgehen, die mittels getrennter Sitzträger-Schwenklager
21 am Sitzträger 20 drehbar gelagert sind, wie der schematischen Darstellung in Fig.
3 zu entnehmen ist. Diese Sitzträger-Drehlager 21 sind im Bereich der Standsäulen-Aufnahme
11 des Lagerbockes 10, d.h. etwa im mittleren Bereich des Sitzes 30. Die Enden der
Schwenkhebel 31 sind nach den Sitzträger-Drehlagern 21 etwas zur Standfläche abgewinkelt
und zwischen der Standsäulen-Aufnahme 11 und der Sitzträger-Schwenkachse 15 am Lagerbock
10 drehbar abgestützt, wie die durchgehende Abstützwelle 13 zeigt, die in vertikalen
Stegen des Lagerbockes 10 gelagert ist.
[0018] Die Federanordnung weist die beiden Gasdruckfedern 25 und 25' auf, die symmetrisch
zu bei den Seiten der Standsäulen-Aufnahme 11 angeordnet sind. Beide Gasdruckfedern
25 und 25' stützen sich über die Schwenklager 14 hinter der Standsäulen-Aufnahme 11
am Lagerbock 10 ab. Die anderen Enden der Gasdruckfedern 25 und 25' sind bis in den
Bereich der Sitzträger-Schwenkachse 15 nach vorne geführt und stützen sich auf Abstützwellen
23 ab, die in vertikalen Stegen des Sitzträgers 20 gelagert sind. Die Gasdruckfeder
25' ist blockierbar, um in bekannter Weise die eingestellten Neigungen von Sitzträger
20 und Rückenlehnenträger festlegen zu können.
[0019] Für den Gewichtsausgleich ist eine Gewichtsausgleichs-Druckfeder 27 vorgesehen, die
zwischen der Sitzträger-Schwenkachse 15 und der Standsäulen-Aufnahme 11 des Lagerbockes
10 angeordnet ist. Das untere Ende der leicht nach vorne geneigten Gewichtsausgleichs-Druckfeder
27 stützt sich auf einer Abstützwelle 16 gelenkig ab, die vor der Standsäulen-Aufnahme
11 im Lagerbock 10 festgelegt ist. Das obere Ende der Gewichtsausgleichs-Druckfeder
27 ist auf einer Gelenkwelle 28 drehbar gelagert, die Teil eines zweiarmigen Einstellhebels
26 ist. Dieser Einstellhebel 26 ist nahezu horizontal in dem Sitzträger 20 drehbar
gelagert, wie die Lagerachse 24 zeigt. Der Einstellhebel 26 ist parallel zu den Gasdruckfedern
25 und 25' ausgerichtet und liegt in der Mittelebene der Fig. 3, d.h. in der Sitzmittelachse.
Der zur Sitzträger-Schwenkachse 15 gerichtete Hebelarm des Einstellhebels 26 liegt
unter der Kraft der Gewichtsausgleichs-Druckfeder 27 auf dem Ende einer Spannschraube
29, die in einer Gewindeaufnahme 15 des Sitzträgers 20 verstellbar ist. Der Lagerbock
10 hat einen Durchbruch 12, durch den die Spannschraube 29 herausgeführt und mit einer
Handhabe versehen ist. Mit der Spannschraube 29 kann der Einstellhebel 26 verschwenkt
und so die Verspannung der Gewichtsausgleichs-Druckfeder 27 verändert werden. Die
Gewichtsausgleichs-Druckfeder 27 übt dann am Sitzträger 20 ein Drehmoment aus, das
dem durch die Belastung des Sitzes 30 ausgelösten Drehmoment entgegenwirkt.
[0020] Der Verstellmechanismus nimmt unterhalb des Sitzes 30 nur wenig Raum ein, der zur
Standfläche hin durch den Lagerbock 10 begrenzt ist. Da keine Federn aus diesem Raum
ausschwenken, kann die Abdeckung direkt an den Lagerbock 10 anschließen.
1. Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem im vorderen Bereich um eine
horizontale Sitzträger-Schwenkachse schwenkbaren und in der Neigung veränderbaren
Sitzträger mit Sitz und einem in Abhängigkeit von der Neigungsänderung des Sitzträgers
zwangsweise überproportional in der Neigung veränderbaren Rückenlehnenträger mit Rückenlehne,
bei dem mit zunehmender Neigung des Sitzträgers dieser in Richtung zur Rückenlehne
begrenzt verstellbar und mit seinem vorderen Bereich begrenzt absenkbar ist, wobei
die Sitzträger-Schwenkachse in nach rückwärts abfallenden Führungen verstellbar geführt
ist, bei dem der Rückenlehnenträger unter den Sitz geführt und am Sitzträger drehbar
gelagert ist, bei dem der Rückenlehnenträger über dieses Sitzträger-Drehlager hinaus
in Richtung zur Sitzträger-Schwenkachse verlängert ist und sich mit seinem Ende gelenkig
am Lagerbock abstützt und bei dem der Lagerbock mit einer Standsäulen-Aufnahme für
die Standsäule des Stuhlgestelles versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Seiten der Standsäulen-Aufnahme (11) des Lagerbockes (10) jeweils eine
Gasdruckfeder (25,25') angeordnet ist,
daß sich die einen Enden der Gasdruckfedern (25,25') hinter der Standsäulen-Aufnahme
(11) am Lagerbock (10) gelenkig abstützen,
daß sich die anderen Enden der Gasdruckfedern (25,25') im Bereich der Stitzträger-Schwenkachse
(15) am Sitzträger (20) gelenkig abstützen,
daß zwischen der Sitzträger-Schwenkachse (15) und der Standsäulen-Aufnahme (11) ein
zweiarmiger Einstellhebel (26) mit einer horizontalen Lagerachse (24) am Sitzträger
(20) drehbar gelagert ist,
daß der zur Rückenlehne (33) gerichtete Hebelarm des Einstellhebels (26) gelenkig
mit einem Ende einer Gewichtsausgleichs-Druckfeder (27) verbunden ist, die sich mit
dem anderen Ende vor der Standsäulen-Aufnahme (11) am Lagerbock (10) gelenkig abstützt,
und
daß sich der zur Sitzträger-Schwenkachse (15) gerichtete Hebelarm des Einstellhebels
(26) unter Spannung auf dem Ende einer im Sitzträger (20) verstellbaren Spannschraube
(29) abstützt.
2. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzträger-Schwenkachse (15) im Lagerbock (10) festgelegt ist und in Führungen
(22) des Sitzträgers (20) verstellbar ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungen (22) als abfallende Langlöcher oder kreisbogenförmige Führungen
(22) mit zur Standfläche gerichteter konvexer Wölbung ausgebildet sind.
4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Rückenlehne (33) zugekehrten Enden der Führungen (22) als Rastaufnahmen
für die Sitzträger-Schwenkachse (15) ausgebildet sind.
5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der beiden Gasdruckfedern (z.B. 25') als blockierbare Gasdruckfeder ausgebildet
ist.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rückenlehnenträger aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Trägerrohren
(32) besteht, die mit den dem Sitzträger (20) zugekehrten Enden mit einer Anschlußplatte
(34) verbunden sind,
daß an der Anschlußplatte (34) zwei in Richtung zur Sitzträger-Schwenkachse (15) gerichtete
Schwenkhebel (31) angebracht sind, die mittels getrennter Sitzträger-Drehlager (21)
mit dem Sitzträger (20) drehbar verbunden sind und sich mit ihren Enden auf einer
gemeinsamen Abstützwelle (13) des Lagerbockes (10) abstützen.
7. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichtsausgleichs-Druckfeder (27) zwischen dem Sitzträger (20) und dem Lagerbock
(10) leicht nach vorne geneigt eingebaut ist, wobei eine Gelenkwelle (28) zwischen
dem Einstellhebel (26) und der Gewichtsausgleichs-Druckfeder (27) zur Standsäulen-Aufnahme
(11) des Lagerbockes (10) einen größeren Abstand aufweist, wie eine Abstützwelle (16)
zwischen der Gewichtsausgleichs-Druckfeder (27) und dem Lagerbock (10).
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einstellhebel (26) etwa horizontal im Sitzträger (20) angeordnet ist, und
daß die Spannschraube (29) in einer Gewindeaufnahme (35) des Sitzträgers (20) verstellbar
ist und sich an der Unterseite des zur Sitzträger-Schwenkachse (15) gerichteten Hebelarmes
des Einstellhebels (26) abstützt.
9. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannschraube (29) durch einen Durchbruch (12) des Lagerbockes (10) herausgeführt
und mit einer Handhabe verbunden ist.