(19)
(11) EP 0 561 134 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.09.1993  Patentblatt  1993/38

(21) Anmeldenummer: 93101533.3

(22) Anmeldetag:  02.02.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 30/04, B41F 21/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 14.03.1992 DE 4208209

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wehle, Josef
    W-6830 Schwetzingen (DE)
  • Spiegel, Nikolaus, Dr.
    W-6909 Walldorf (DE)
  • Jahn, Hans-Georg
    W-6901 Wiesenbach (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Spannen eines Tuches auf Überführzylindern von Bogendruckmaschinen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spannen eines Tuches (6) auf Überführzylindern (1) von Bogendruckmaschinen, bei der das Tuch an einem Ende in einem Zylinderkanal gehalten ist und das andere Ende an einem Kippsegment (8) befestigt ist, wobei durch Schließen des Kippsegments das Tuch gespannt wird, und bei der auch innerhalb der Maschine ein einfaches Aufspannen bzw. Wechseln eines Tuches möglich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spannen eines Tuches auf Überführzylindern von Bogendruckmaschinen, bei der das Tuch an einem Ende in einem Zylinderkanal gehalten ist und das andere Ende an einem Kippsegment befestigt ist, wobei durch Schließen des Kippsegments das Tuch gespannt wird.

    [0002] Ein Kippsegment zum Spannen ist aus der US-PS 1,858,305 bekannt. Es handelt sich hier jedoch um eine Druckplattenspannvorrichtung auf einem Plattenzylinder, bei der das Aufspannen eines Tuches, wie dies bei einem Überführzylinder vorgesehen ist, nicht möglich ist. Weiterhin ist aus der DE-GM 75 22 036 eine Aufspannvorrichtung für ein Tuch bekannt, bei der jedoch das Aufspannen des Tuches nicht auf einfache Weise möglich ist.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Spannvorrichtung für ein Tuch auf einem Überführzylinder von Bogendruckmaschinen zu schaffen, bei dem auch innerhalb der Maschine ein einfaches Aufspannen bzw. Wechseln eines Tuches möglich ist.

    [0004] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Tuch am Druckende am äußeren Rand mehrere, über die Breite nebeneinander angeordnete Bolzen trägt, die in Ausnehmungen an einer über die Zylinderlänge reichenden Blattfeder eingehängt sind, wobei die Blattfeder im Zylinderkanal befestigt ist, daß das Tuch am Druckanfang im Randbereich eine Federstange trägt, die über die Tuchbreite reicht und in mehrere, über die Breite nebeneinander am Kippsegment angebrachte Bolzen eingehängt ist, und daß das Kippsegment in geschlossenem Zustand durch Spannschrauben befestigt ist. Mit dieser Lösung ist ein einfaches Einsetzen bzw. Austauschen eines Tuches auch in der Maschine möglich, wobei gleichzeitig gewährleistet ist, daß das Tuch im bespannten Zustand immer genau die benötigte Spannung aufweist und eventuelle Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden.

    [0005] Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen, bei denen das Kippsegment durch Justierschrauben einstellbar ist, die Enden des Tuches durch Blattfedern gesichert sind und bei dem unter dem Tuch ein Unterlagebogen vorgesehen ist, der die Zylinderfläche bedeckt.

    [0006] Das aufzuspannende Tuch dient dazu, daß bei frisch bedruckten Bogen ein Abschmieren und somit Beschädigen des Druckbildes verhindert wird. Anstelle eines Tuches kann auch eine Metallfolie benutzt werden, die eine farbabweisende Oberfläche besitzt. In Abwandlung der zuvor offenbarten Lösung kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Metallfolie am Druckanfang abgebogen, am Kippsegment eingehängt und durch Blattfedern gesichert werden. Genau wie bei der Spannung eines Tuches wird das Kippsegment geschlossen und durch Spannschrauben befestigt, so daß auch die Metallfolie eine exakte Spannung aufweist.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt
    Fig. 1
    einen Teilquerschnitt durch einen Überführzylinder mit aufgespanntem Tuch,
    Fig. 2
    einen Teilquerschnitt durch einen Überführzylinder mit geöffnetem Kippsegment,
    Fig. 3
    eine Einzelheit der Blattfeder am Druckende,
    Fig. 4
    einen Teilquerschnitt durch die Blattfeder mit eingehängtem Tuch,
    Fig. 5
    eine eingehängte Metallfolie mit Unterlagebogen.


    [0008] Auf dem Überführzylinder 1 werden die zu transportierenden Bogen 2 von einem Greifersystem 3 und einer Greiferleiste 4 gehalten und dem nächsten Überführzylinder oder Druckzylinder übergeben. Das Greifersystem 3 ist auf einer Greiferwelle 5 befestigt und wird von nicht dargestellten Kurven gesteuert. Nachdem von derartigen Überführzylindern auch frisch bedruckte Bogen transportiert werden müssen, besteht die Gefahr, daß der frische Druck auf der Mantelfläche des Überführzylinders abschmiert und somit das Druckbild beschädigt wird. Um das Abschmieren zu verhindern, werden Tücher z. B. aus Textil benutzt, die so beschaffen sind, daß sie keine Farbe annehmen, so daß eine Beschädigung des Druckbilds verhindert wird. Die Tücher bedecken die ganze Mantelfläche des Überführzylinders und werden unter Spannung befestigt.

    [0009] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist ein Tuch 6 auf der Mantelfläche des Überführzylinders 1 aufgespannt und trägt am Druckanfang im Randbereich eine Federstange 7, die über die ganze Tuchbreite reicht. An einem Kippsegment 8 sind über die Breite mehrere Bolzen 9 angebracht, in die die Federstange 7 mit dem Tuch 6 eingehängt wird. Im Bereich der Bolzen sind hierfür im Randbereich des Tuches 6 Ausnehmungen vorgesehen.

    [0010] In Fig. 2 ist das Kippsegment 8 in geöffnetem Zustand gezeigt, in dem das Tuch 6 entspannt ist. Um ein Aushaken der Federstange 7 zu verhindern, sind Haltefedern 10 vorgesehen, die mit den Bolzen 9 befestigt sind. Das Kippsegment 8 ist beiderseits auf einem Drehzapfen 11 gelagert, der über Lagerungen 12 am Überführzylinder 1 befestigt ist. Im eingeklappten Zustand wird das Kippsegment 8 beiderseits durch Spannschrauben 13 befestigt.

    [0011] Im Bereich des Druckendes ist am äußeren Rand des Tuches 6 eine Leiste 14 befestigt. An dieser Leiste 14 sind nebeneinander Bolzen 15 angebracht, die in Ausnehmungen 16 einer Blattfeder 17 eingehängt werden. Die Blattfeder 17 reicht über die ganze Zylinderlänge und ist über Schrauben 18 und eine Leiste 19 im Zylinderkanal 20 des Überführzylinders 1 befestigt.

    [0012] In Fig. 3 ist die Blattfeder 17 mit den Ausnehmungen 16 gezeigt, in denen die Bolzen 15 eingehakt sind. Die Bolzen 15 mit den Ausnehmungen 16 sind hierbei in gewissen Abständen gleichmäßig über die Zylinderlänge verteilt. Um auch hier ein Herausgleiten der Bolzen 15 aus den Ausnehmungen 16 bei entspanntem Tuch 6 zu verhindern, ist eine Federstange 21 vorgesehen, die in einem Halter 22 befestigt ist, der wiederum mittels Schrauben 23 an der Blattfeder 17 angeschraubt ist. Fig 4 zeigt hierzu eine Seitenansicht, wobei an den Bolzen 15 ein Haken 24 befestigt sein kann, über den auf einfache Weise die Bolzen 15 aus den Ausnehmungen 16 ausgehakt werden können.

    [0013] In Fig. 5 ist in Abwandlung der Erfindung anstelle eines Tuches auf der Zylindermantelfläche des Überführzylinders 1 eine Metallfolie 25 aufgespannt, die eine farbabstoßende Außenfläche aufweist und somit ebenfalls eine Beschädigung des Druckbilds verhindert. Zum Anpassen des Zylinderdurchmessers kann die Metallfolie 25 mit einem Unterlagebogen 26 unterlegt sein. Mit einer Abwinkelung 27 ist die Metallfolie am Druckanfang am Kippsegment 8 eingehängt und durch eine Blattfeder 28 gegen Herausgleiten gesichert. Die Befestigung am Druckende ist wie bei einem Tuch ausgebildet.

    [0014] In Fig. 5 ist das Kippsegment 8 eingeschwenkt und durch die Spannschrauben 13 befestigt. Die Spannschrauben 13 sind hierbei in einem drehbaren Widerlager 29 eingeschraubt, das über eine Drehfeder 30 die Schrauben 13 in Ruhestellung schwenkt (Fig. 2). Zum Einstellen des Kippsegments 8 können Justierschrauben 31 vorgesehen sein.

    Teileliste



    [0015] 
    1
    Überführzylinder
    2
    Bogen
    3
    Greifersystem
    4
    Greiferleiste
    5
    Greiferwelle
    6
    Tuch
    7
    Federstange
    8
    Kippsegment
    9
    Bolzen
    10
    Haltefeder
    11
    Drehzapfen
    12
    Lagerung
    13
    Spannschraube
    14
    Leiste
    15
    Bolzen
    16
    Ausnehmung
    17
    Blattfeder
    18
    Schrauben
    19
    Leiste
    20
    Zylinderkanal
    21
    Federstange
    22
    Halter
    23
    Schrauben
    24
    Haken
    25
    Metallfolie
    26
    Unterlagebogen
    27
    Abwinkelung
    28
    Blattfeder
    29
    Widerlager
    30
    Drehfeder
    31
    Justierschraube



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Spannen eines Tuches auf Überführzylindern von Bogendruckmaschinen, bei der das Tuch an einem Ende in einem Zylinderkanal gehalten ist und das andere Ende an einem Kippsegment befestigt ist, wobei durch Schließen des Kippsegments das Tuch gespannt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Tuch (6) am Druckende am äußeren Rand mehrere, über die Breite nebeneinander angeordnete Bolzen (15) trägt, die in Ausnehmungen (16) an einer über die Zylinderlänge reichenden Blattfeder (17) eingehängt sind, wobei die Blattfeder (17) im Zylinderkanal (20) befestigt ist, daß das Tuch (6) am Druckanfang im Randbereich eine Federstange (7) trägt, die über die Tuchbreite reicht und in mehreren, über die Breite nebeneinander am Kippsegment (8) angebrachten Bolzen (9) eingehängt ist, und daß das Kippsegment (8) in geschlossenem Zustand durch Spannschrauben (13) befestigt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Kippsegment (8) durch Justierschrauben (31) einstellbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Enden des Tuches (6) durch Federn (7, 21) gesichert sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß unter dem Tuch (6) ein Unterlagebogen (26) aufgespannt ist, der die Zylindermantelfläche bedeckt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 zum Spannen einer Metallfolie auf Überführzylindern von Bogendruckmaschinen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Metallfolie (25) am Druckanfang abgebogen (27), am Kippsegment (8) eingehängt und durch Blattfedern (28) gesichert ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht