(57) Preßpolster aus asbestfreiem Material beispielsweise zum Einsatz in Pressen für die
Herstellung von Hochdrucklaminaten. Das Polster besteht aus einem textilen Gewebe
aus einem Garn aus aromatischem Polyamid, das ggf. mit anderen Garnmaterialien gemischt
ist und das, bezogen auf das Geamtgewicht des Preßpolsters, Metallfäden in einem Anteil
zwischen 0 Gew.% und etwa 70 Gewichtsprozent enthält, vorzugsweise zwischen etwa 0
Gew.% und etwa 40 Gewichtsprozent, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberseite und/oder
auf die Unterseite der Gewebeschicht ein Vlies aufgenadelt ist.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Preßpolster aus asbestfreiem Material, beispielsweise
für Hochdruck-Etagenpressen oder für Hochdruck-Kurztaktpressen für die Herstellung
von Hochdrucklaminaten, mit einem textilen Gewebe aus einem Garn aus aromatischem
Polyamid, das ggf. mit anderen Garnmaterialien gemischt ist und das, bezogen auf das
Geamtgewicht des Preßpolsters, Metallfäden in einem Anteil zwischen etwa 0 Gew.% und
etwa 70 Gewichtsprozent enthält, vorzugsweise zwischen 0 Gew.% und etwa 40 Gew.%.
[0002] Ein derartiges für Hochdruck-Etagenpressen geeignetes Preßpolster ist in der deutschen
Gebrauchsmusterschrift 90 17 587.5 der Anmelderin beschrieben. Es hat sich an und
für sich bewährt, insbesondere weil die eingewebten Metallfäden, verglichen mit dem
seinerzeitigen Stand der Technik, einen fühlbar verbesserten Wärmeübergang bewirken.
[0003] Dieses Preßpolster wird in Hochdruckpressen eingesetzt, mit denen dekorative oder
technische Hochdrucklaminate hergestellt werden. Sie arbeiten in einem Druckbereich
zwischen 85 und 120 Kp/cm² und bei Temperaturen zwischen etwa 130 und 160°C. Die Preßzeit
liegt zwischen etwa 20 und 120 Minuten. Die Aufgabe des Preßpolsters ist es, den Druck
vollflächig auf das Laminat zu übertragen. Die Preßpolster müssen den erwähnten hohen
Drücken und Temperaturen standhalten können.
[0004] Die deutsche Gebrauchsmusterschrift 91 15 681.5 beschreibt den Einsatz derartiger
Preßpolster für Hochdruck-Kurztaktpressen, mit denen Hochdrucklaminate im Kurztaktverfahren
hergestellt werden. Diese Anlagen arbeiten ohne Aufheizzeit und ohne Rückkühlzeit.
Die Preßzeit bei diesem Kurztaktverfahren liegt zwischen etwa 60 und 120 Sekunden,
verglichen mit einer Zykluszeit von etwa Zwei Stunden bei üblichen Hochdruck-Etagenpressen.
Die Temperatur liegt zwischen etwa 130 und 180°C und der Druck etwa zwischen 80 und
100 Kp/cm².
[0005] Im Gegensatz zu Etagenpressen, bei denen das Preßpolster in der Regel zusammen mit
dem Preßgut in die Presse ein- und wieder ausgefahren wird, verbleibt das Preßpolster
bei den Hochdruck-Kurztaktpressen in der Presse und wird dort zwischen Heizplatte
und Preßblech installiert.
[0006] Auch bei diesen Hochdruck-Kurztaktpressen haben die Preßpolster die Aufgabe, den
Preßdruck gleichmäßig und vollflächig auf das Laminat zu übertragen. Außerdem muß
das Preßpolster eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzen, damit der Wärmeverlust zwischen
der Heizplatte und dem Preßblech so gering wie möglich bleibt und damit ein möglichst
schneller Wärmeübergang zum Preßgut erreicht wird.
[0007] Es gibt auch Varianten, bei denen das Preßpolster zusammen mit dem Preßgut und dem
Preßblech in die Presse eingefahren und wieder ausgefahren wird.
[0008] Die Preßpolster müssen nicht nur den erwähnten hohen Drücken und den angegebenen
Temperaturen standhalten können, sondern sie müssen ihre Polster- und Wärmeleitfähigkeit
über längere Zeit beibehalten.
[0009] Preßpolster mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1, die also aus
den beiden erwähnten Gebrauchsmusterschriften bekannt sind, haben sich in der Praxis
an und für sich gut bewährt. Allerdings hat sich herausgestellt, daß die Struktur
des Gewebes sich gelegentlich beim Preßvorgang in geringem Maße, trotz der Zwischenlage
eines Preßblechs aus Metall in einer Stärke von einigen Millimeter, auf dem Laminat
abgezeichnet, wenn sehr hohe Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der Laminatoberfläche
gestellt werden. Auch hat sich herausgestellt, daß bei einigen Anwendungsfällen der
Wärmeübergang durch das Preßpolster zu schnell vonstatten geht.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Preßpolster mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Patentanspruch 1, wie es durch die beiden erwähnten Gebrauchsmusterschriften
bekanntgeworden ist, vorzuschlagen, bei dem trotz der zur Anwendung kommenden Temperaturen
und sehr hohen Drücke ein Abdruck der Oberflächenstruktur des Preßpolsters durch das
Preßblech hindurch ausgeschlossen ist, so daß das erfindungsgemäße Preßpolster auch
bei sehr hohen Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der Laminatoberfläche mit Erfolg
eingesetzt werden kann.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt dadurch, daß auf die Oberseite und/oder auf die
Unterseite der Gewebeschicht ein Vlies aufgenadelt ist.
[0012] Bedingt durch die Gewebestruktur ist die Oberfläche der Gewebeschicht sehr unruhig
und diese unruhige oder rauhe Oberfläche wird erfindungsgemäß durch das aufgebrachte
Vlies geglättet, so daß die Außenflächen des Preßpolsters vollständig glatt sind,
und zwar trotz der erwähnten rauhen Struktur ihres Kerns, nämlich der Gewebeschicht.
Im Betrieb ergeben sich also keinerlei Abdrücke der Preßpolsterstruktur auf der Laminatoberfläche,
auch nicht bei sehr hohen Anforderungen an die Oberflächengüte des in der Hochdruckpresse
hergestellten Laminats.
[0013] Die erwähnte unruhige Oberfläche der Gewebeschicht verbietet eine Reihe von an sich
ebenfalls möglichen Verbindungsarten zwischen der Gewebeschicht und dem Vlies, beispielsweise
ein Verkleben. Es würden sich dann nämlich nebeneinander Klebstellen unterschiedlicher
Dicke ergeben mit dem Nachteil eines ungleichmäßigen Wärmedurchgangs, bedingt durch
die ungleichmäßige Klebstoffschicht. Aus diesem Grunde erfolgt bei der Erfindung die
Verbindung zwischen der Gewebeschicht und dem Vlies durch ein Aufnadeln des Vlieses
auf die Gewebeschicht (beim Aufnadeln werden die Fasern der Vliesschicht durch speziell
geformte Nadeln oder Widerhaken mit der Gewebeschicht mechanisch verhakt).
[0014] Die Stärke des Vlieses wird man entsprechend den jeweiligen Anforderungen wählen.
Dies gilt auch für die Menge an beigegebenen Metallfäden. Hierbei ist es wichtig,
daß der Anteil der Metallfäden nicht zu hoch gewählt wird, weil sonst der Wärmedurchgang
zu groß ist; insbesondere sog. Postformingteile ließen sich dann nach dem Pressen
nicht mehr ausreichend verformen, weil der Kunststoff zu stark ausgehärtet wäre.
[0015] Erfindungsgemäße Preßpolster mit einem Anteil der Metallfäden von 0 % eignen sich
insbesondere zum Einsatz in mit Radiofrequenz arbeitenden Pressen. Dort würde nämlich
jedwedes Metall zu Funkenbildungen führen, die das Polster darüber hinaus zerstören.
[0016] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Deckschicht (Vlies) wird gleichzeitig der Wärmedurchgang
verringert, was bei einer Reihe von Anwendungsfällen ebenfalls vorteilhaft ist.
[0017] Bezüglich weiterer Einzelheiten der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Gewebeschicht
wird auf die beiden eingangs erwähnten Gebrauchsmusterschriften 90 17 587.5 und 91
15 681.5 verwiesen, deren Offenbarung somit ebenfalls zur Offenbarung dieser Erfindung
gehört. Insbesondere sei hervorgehoben, daß die Metallfäden vorzugsweise aus Messing
und/oder Kupfer bestehen. Das Gewebe kann einlagig oder mehrlagig sein.
1. Preßpolster aus asbestfreiem Material, beispielsweise zum Einsatz in Pressen für die
Herstellung von Hochdrucklaminaten, mit einem textilen Gewebe aus einem Garn aus aromatischem
Polyamid, das ggf. mit anderen Garnmaterialien gemischt ist und das, bezogen auf das
Geamtgewicht des Preßpolsters, Metallfäden in einem Anteil zwischen 0 Gew.% und etwa
70 Gewichtsprozent enthält, vorzugsweise zwischen etwa 0 Gew.% und etwa 40 Gewichtsprozent,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Oberseite und/oder auf die Unterseite der Gewebeschicht ein Vlies aufgenadelt
ist.
2. Preßpolster nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewebeschicht einen Anteil der Metallfäden von 0 Gew.% hat.