Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine induktive Kochstellenbeheizung für Kochgefäße o. dgl.
[0002] Induktionsbeheizungen haben den Vorteil einer sehr trägheitsarmen Wärmeerzeugung
unmittelbar im Kochgefäß, nämlich im Kochtopfboden. Das Kochgerät selbst bleibt weitgehend
kalt. Ihr Nachteil ist der relativ hohe Bauaufwand und die schwierige Steuerbarkeit.
Da zur notwendigen Hochfrequenzerzeugung und ihrer Steuerung elektronische Bauteile
benötigt werden und andererseits durch die Verlustwärme in der Elektronik und der
Induktionsspule sich die Induktionserzeugungsmittel doch stärker erwärmen, war es
notwendig, die Umwandlungs- und Steuerelektronik getrennt von der Kochstelle anzuordnen.
Dadurch wurde der Einbau in normale Kochherde oder Kochmulden behindert und Induktionskochstellen
waren daher meist in Sondergeräten eingebaut.
Aufgabe
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine induktive Kochstellenbeheizung so zu steuern,
daß das Aufsetzen oder Abnehmen eines geeigneten Kochgefäßes auf die bzw. von der
Kochstelle mit der nötigen Sicherheit und Schnelligkeit erkannt wird. Insbesondere
soll dies ohne aufwendige Zusatzabtastungen etc. in einer leicht in die Hochfrequenzerzeugung
zu integrierenden Schaltung geschehen.
Lösungen und Erläuterungen
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
[0005] Nach der Erfindung wird also der Schwingkreis, in dem die Induktionserzeugungsmittel
selbst liegen, auch zur Topferkennung herangezogen, indem in einem in Zeitabständen
wiederholten Prüfzyklus jeweils eine Messung der Dämpfung, d. h. der Leistungsabnahme
des Schwingkreises, durchgeführt wird und in Abhängigkeit von dessen Ergebnis entschieden
wird, ob die volle Leistung eingeschaltet wird.
[0006] Die benötige Prüfleistung ist wegen der Kürze der Prüfphasen und der Möglichkeit,
mit einem geringeren Prüfstrom zu arbeiten, außerordentlich gering und energetisch
und für den Umwelteinfluß unbedeutend.
[0007] Insbesondere bei Verwendung einer Halbbrücken-Schaltung für den Induktions-Schwingkreis
mit zwei wechselweise schaltenden elektronischen Leistungsschaltern ist es möglich,
die eine Halbbrücke des Schwingkreises durch kurzzeitiges Schließen eines der beiden
Leistungsschalter zu einer Prüfschwingung zu veranlassen und dann nach Ablauf einer
kurzen Pause durch Wiedereinschaltung zu prüfen, wie groß die Schwingungsamplitude
dann ist, d. h. wieviel Energie bis dahin abgenommen wurde. Dies kann beliebig oft
wiederholt werden, aber schon nach der zweiten Schwingung ist das Ergebnis fehlerfrei
und kann zur Entscheidung darüber, ob die Dämpfung ausreichend ist, herangezogen werden.
Die Abnahme erfolgt normalerweise nach einer e-Funktion mit unterschiedlicher Konstante.
Dementsprechend werden auch aufgrund der Messung während der ersten Einschaltung die
Grenzwerte für die zweite Einschaltung festgelegt, deren Überschreitung eine nicht
ausreichende Dämpfung anzeigt. Der Meßstrom kann in dem Schwingkreis direkt abgegriffen
und, ggf. über einen Meßwandler in der Steuerschaltung verarbeitet werden. Es ist
auch möglich, stattdessen mit der Spannung im Schwingkreis, beispielsweise an einem
der Schwingkreiskondensatoren, in vergleichbarer Weise zu arbeiten.
[0008] Während der eigentlichen Prüfung, d. h. des Zeitraumes, in dem einer der Leistungsschalter
des Leistungskreises einige Male nacheinander eingeschaltet wird, einschl. der Pausen
dazwischen, wird dem Schwingkreuz, kaum Energie von außen zugeführt, weil dies über
eine hochohmige Widerstandsbrücke erfolgt, die in dieser kurzen Zeit nur unbedeutende
Energiemengen zuführen kann. Sollte dieser Wert bedeutender sein, könnte er auch durch
entsprechende Grenzwertbemessung berücksichtigt werden. Wegen der großen Genauigkeit
der Topferfassung könnte die Topferkennungsschaltung auch dafür eingesetzt werden,
eine Wertung des aufgesetzten Topfes vorzunehmen und in Abhängigkeit davon unterschiedliche
Leistungsstufen festzulegen, so könnte beispielsweise die Freigabe der absoluten Höchstleistung
einer bestimmten Dämpfungsgröße vorbehalten sein.
[0009] Bekanntlich benötigen diese Beheizungen Töpfe mit ferromagnetischem Boden, um ihre
volle Wirksamkeit zu erreichen. Durch die Erfindung läßt sich eine so genaue Überprüfung
der Leistungsabnahme bewerkstelligen, daß das Aufsetzen anderer Gegenstände auf die
Induktionskochstelle, beispielsweise von Aluminiumtöpfen, o. dgl. nicht zu einer Einschaltung
führt.
[0010] Während die positive Topferkennung, d. h. das Einschalten bei aufgesetztem Topf,
zeitlich nicht so kritisch ist und deswegen die einzelnen Prüfzyklen in Abständen,
die in der Größenordnung von Bruchteilen bis zu einigen Sekunden dauern, geschehen
kann, ist vorteilhaft vorgesehen, daß die Abschaltung bei Wegnahme eines Topfes unmittelbar
und ohne die geringste Verzögerung erfolgt. Dazu wird die Größe des Stromes im Schwingkreis
ständig überwacht und führt bei Überschreitung eines festgelegten Maximalwertes augenblicklich
zur Abschaltung. Die dabei im Schwingkreis noch vorhandene Leistung kann über Freilaufdioden
in einen den Schwingkreis versorgenden Zwischenkreis zurückgeleitet werden. Ein solcher
Zwischenkreis kann zur Versorung mehrerer, vorzugsweise zweier Schwingkreise bzw.
Umrichter vorgesehen sein, die jeweils eine Induktionskochstelle betreiben.
[0011] Besonders bevorzugt kann die Überwachung des Maximalstromes im Schwingkreis zur Schnellabschaltung
und die Messung des Prüfstromes für die "einschaltende Topferkennung" durch die gleichen
Schaltungsbauteile durchgeführt werden, so daß die Schaltung einfach ist.
[0012] Diese und weitere Merkmale der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus
der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils
für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für
sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird.
Figuren-Kurzbeschreibung
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Bauelement zur induktiven Kochstellenbeheizung,
- Fig. 2
- einen schematischen Längsschnitt durch das Bauelement,
- Fig. 3
- einen Querschnitt,
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild der Steuerung und Leistungsversorgung von zwei Induktionsspulen,
- Fig. 5
- ein teilweise detaillierteres Schaltbild für den Betrieb einer Induktionsspule,
- Fig. 6 + 7
- schematische Darstellungen einer Abschirmung,
- Fig. 8a) - d)
- Darstellungen "Strom über Zeit" verschiedener Impulsgrundmuster,
- Fig. 9
- eine tabellarische Darstellung der Zusammensetzung einzelnen Leistungsstufen aus Grundimpulsmustern,
- Fig. 10
- ein erläuterndes Diagramm eines Strom/Zeitverlaufes,
- Fig. 11a) + b)
- den Strom/Zeitverlauf und die zugehörigen Einschaltzeiten eines Topferkennungs-Prüfzyklus
und
- Fig. 12
- einen Querschnitt durch eine Litze, aus der eine Induktionsspule aufgebaut ist.
Bauelement
[0014] Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Bauelement 11 für zwei Induktions-Kochstellen 10. Es
ist zur Anordnung unter einer Platte 12 vorgesehen, beispielsweise einer Glaskeramik-Platte.
Das Bauelement bildet eine kompakte, relativ flache, handhabbare Baueinheit, die mit
Ausnahme des Netzanschlusses und eines Einstell- und Regelorgans 27 mit Einstellknopf
26, das auch eine Leistungssteuereinrichtung beinhalten kann, die alle zum Betrieb
notwendigen Elemente enthält. Das Bauelement kann beispielsweise durch nicht dargestellte
Federelemente von unten an die Platte 12 an-gedrückt werden. Durch diese Anordnung
und den Einschluß aller wesentlichen Bauteile läßt sich die Induktions-Beheizung auch
anstelle und zusätzlich zu üblichen Strahlungs-Kochstellen in einem Glaskeramik-Kochfeld
anordnen.
[0015] Das Bauelement enthält in einer Blechschale 23 einen Kühlkörper 15, vorzugsweise
ein Aluminiumformteil mit oben weitgehend geschlossener Fläche und Kühlrippen 18 an
der Unterseite, die zwischen sich Kühlkanäle 19 bilden. Sie verlaufen etwa längs einer
die beiden Kochstellen 10 verbindenden Achse 9. An der Oberseite besitzt der Kühlkörper
Ausnehmungen 29, in denen Induktionserzeugungsmittel 14 angeordnet sind, die jeweils
einer Kochstelle 10 zugeordnet sind. An der Unterseite des Kühlkörpers ist eine Platine
16 vorgesehen, beispielsweise mit den äußeren Kühlrippen verschraubt, so daß die Kühlkanäle
19 und weitere, ebenfalls als Kühlkanäle dienende größere Räume 28 an der Unterseite
des Kühlkörpers 15 einschließen. In diesen sind, vorzugsweise in wärmeleitender Verbindung
mit dem Kühlkörper 15, elektronische Leistungssteuerelemente 21 angeordnet. Die Platine
trägt ebenfalls elektronische Bauelemente, jedoch vorwiegend die zur Steuerung eingesetzten,
mit relativ kleinen Strömen und daher geringerer Erwärmung arbeitenden Elemente. Das
ganze ist passend in eine Blechschale eingesetzt. Die Platine könnte aber auch selbst
die untere Abdeckung bilden. Im Bereich einer kurzen Randseite 24 des langgestreckt
rechteckigen Bauelementes 11 sind Lüftungsöffnungen 25 vorgesehen, durch die ein in
einer Ausnehmung des Kühlkörpers 15 angeordneter Ventilator 37 Luft ansaugt bzw. nach
Durchströmen der Kühlkanäle 19, 28 ausbläst. Auch ein mittig auf dem Kühlkörper angeordneter
Ventilator mit einem Luftaustritt nach zwei oder mehr Seiten ist möglich. Dadurch
werden die Leistungssteuerelemente und die Steuerelektronik unmittelbar vom Kühlluftstrom
gekühlt und die Leistungssteuerelemente geben zudem ihre Wärme durch Leitung an den
luftgekühlten Kühlkörper ab.
Induktionsspule
[0016] Die Induktionserzeugungsmittel 14 bestehen aus einer Induktionsspule 30 in Form einer
flachen, scheiben- bzw. ringförmigen Platte, darunter angeordneten Magnet-Rückschlußmitteln
31 und einer thermischen Isolierung 32 an der der Platte zugekehrten Seite, in deren
Bereich eine Abschirmung 33 vorgesehen sein kann.
[0017] Die Induktionsspule 30 enthält als Wendel und/oder Spirale gewickelte Litzen 38,
die aus Einzelleitern 39 (siehe Figur 12) aufgebaut sind. Die Litze 38 ist aus mehreren,
vorzugsweise fünf bis neun, im vorliegenden Falle sieben Kardeelen 40 aufgebaut, die
miteinander verseilt sind und ihrerseits eine Anzahl zwischen fünf und neun, vorliegend
sieben miteinander verseilter Einzeldrähte enthalten. Die Einzelleiter sind auf übliche
Weise, beispielsweise durch eine wärmebeständige Lackschicht, elektrisch gegeneinander
isoliert.
[0018] Die aus Kupfer bestehenden Einzelleiter 39 haben einen Durchmesser d zwischen 0,1
und 0,4 mm, vorzugsweise 0,2 mm. Dieser Wert gilt für die hier bevorzugte Frequenz
des der Induktionsspule Zugeführten Stromes zwischen 20 und 30 kHz, vorzugsweise ca.
25 kHz. Im einzelnen läßt sich auch für andere Frequenzen ein Basiswert D des Durchmessers
des Einzelleiters nach folgender Formel ermitteln:
wobei D in Metern ermittelt wird. Die elektrische Leitfähigkeit k des Einzelleitermaterials
ist in A/V*m, dessen Permeabilität µ in V*s/A*m einzusetzen ist und die Frequenz f
in 1/s. Die bevorzugt verwendete Drahtstärke d liegt vorzugsweise zwischen einem Viertel
und drei Viertel des nach dieser Formel berechneten Basiswertes D. Es hat sich erstaunlicherweise
gezeigt, daß bei diesen geringen Durchmessern des Einzelleiters die Verlustleistung
in der Induktionsspule 30 wesentlich gesenkt werden konnte.
[0019] Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen, die auch durch theoretische Rechnungen als
erwiesen galten, sollten die Spulenverluste zwar bei Verringerung des Durchmessers
d bis zu einem Wert gleich dem Basiswert D nach der o. g. Formel abnehmen, danach
aber kaum noch. Die theoretischen, bisher als gesichert geltenden Erkenntnisse gingen
von dem Skin-Effekt eines Einzelleiters aus und ermittelten für den o. g. Durchmesser
D eine optimale Größe, weil dann der gesamte Durchmesser trotz der Stromverdrängung
zur Oberfläche hin gleichmäßig durchflossen sei. Der Basiswert D entspricht der Eindringtiefe
des Stromes in eine Leiteroberfläche, wobei wegen der runden Drahtform sich ein Eindringen
von allen Seiten gleichzeitig ergibt und somit eine gleichmäßige Strombelegung über
den Querschnitt. Die von dieser Theorie ausgehende Überlegung wurde jedoch erstaunlicherweise
durch Versuche widerlegt. Bevorzugt wäre sogar ein Durchmesser von weniger als 0,2
mm, d. h. geringer als der Hälfte des Basiswertes D, jedoch setzen die mechanischen
Möglichkeiten der Verarbeitung einer Durchmesserverkleinerung irgendwann ein Ende.
[0020] Versuche haben gezeigt, daß die Verluste durch Wirbelströme
und ohmsche Verluste in den Einzelleitern infolge der von der Spule selbst erzeugten
Induktion bei aufgrund der bisherigen Theorie üblicherweise angewendeten Drahtstärken
(gleich dem Basiswert D von 0,4 mm bei 25 kHz Frequenz) bei 70 - 100 W liegen, während
sie bei einer Spule gleicher Leistung bei einem Drahtdurchmesser d von 0,2 mm halbiert
sind und nur etwa 40 W betragen. Dadurch ist die Spulenerwärmung wesentlich geringer
und neben nicht unerheblicher Engergieeinsparung können sonst auftretende Probleme
mit der Spulenisolierung und der Wärmeabfuhr aus der Spule ausgeschaltet werden.
Rückschlußmittel
[0021] Unter der Spule liegt, ebenfalls als flache, ringförmige Schicht mit einer mittleren
Öffnung 35, das magnetische Rückschlußmittel 31, das aus Ferritsegmenten aufgebaut
ist. Es schließt das an der Unterseite der Induktionsspule entstehende magnetische
Feld mit geringem magnetischen Widerstand, jedoch hohem elektrischen Widerstand, so
daß auch dort die Wirbelstromverluste gering bleiben. Daher entsteht an der Unterseite
der Induktionserzeugungsmittel 14 kein wesentliches Induktionsfeld. Die magnetischen
Rückschlußmittel 31 bilden ferner eine Wärmeleitbrücke zwischen der Induktionsspule
30 und dem Kühlkörper, an dem sie anliegen, so daß die Spulen-Verlustwärme unmittelbar
in den Kühlkörper abgeführt wird.
Thermische Isolation
[0022] Die thermische Isolation 32 liegt in Form einer die Induktionsspule 30 abdeckenden
Platte mit mittlerer Öffnung 35 zwischen dieser und der Glaskeramikplatte 12. Sie
besteht aus einem sehr gut wärmedämmenden und möglichst auch elektrisch isolierenden
Material, beispielsweise einem pyrogenen Kieselsäure-Aerogel, das zu einer Platte
verpreßt ist.
[0023] Es erscheint ungewöhnlich, das eigentliche Heizelement, nämlich die Induktionsspule,
thermisch gegenüber dem wärmeaufnehmenden Kochgefäß abzuschirmen. Selbst wenn man
berücksichtigt, daß die Energieübertragung durch Induktion und nicht durch Wärmeübertragung
selbst geschieht, so sollte man meinen, daß zumindest für die Wärmeabfuhr der Verlustwärme
in der Induktionsspule ein möglichst guter Wärmeschluß zum Verbraucher hin, dem Kochgefäß
13, vorteilhaft wäre. Es hat sich aber gezeigt, daß die Induktionsspule, insbesondere
bei dem vorher erwähnten verlustarmen Spulenaufbau, so wenig Wärme erzeugt, daß durch
eine Wärmebrücke zum Verbraucher diesem eher Wärme entzogen als ihm zugeführt würde.
Durch die Wärmedämmung wird die Induktionsspule auf einem niedrigeren Temperaturniveau
gehalten, was für die Spulenauslegung und - isolation Vorteile hat. Es ergibt sich
ferner eine Wirkungsgradverbesserung dadurch, daß die Wärme des Kochgefäßes 13 nicht
durch die Glaskeramikplatte nach unten abgeleitet wird. Die thermische Isolation 32
bildet vorteilhaft auch gleichzeitig eine elektrische Isolation gegen die Glaskeramikplatte
12, die bei erhöhter Temperatur elektrisch leitfähig wird.
Platten-Überwachung
[0024] Im Bereich der mittleren Öffnung 35, die durch Isolation 32, Induktionsspule 30 und
Rückschlußmittel 31 hindurchgeht, ist ein optischer Fühler 36 angeordnet, der die
von der Glaskeramikplatte herkommende Strahlung aufnimmt. Er überwacht somit mittelbar
die der Glaskeramikplatte gefährlich werden könnende Temperatur des Kochgefäßes mittels
berührungsloser Messung, die sonst im Magnetfeld einer Induktionskochstelle nur schwierig
durchzuführen wäre. Es handelt sich also um eine Messung der Ursache für die Temperaturgefährdung
der Glaskeramikplatte, da diese nur vom Kochgefäß erwärmt wird. Die Glaskeramik läßt
die Strahlung weitgehend durch und ist daher selbst kaum berührungsfrei zu messen.
Bei anderen Plattenmaterialien können diese auch selbst die Strahlungsquelle sein.
[0025] Der optische Fühler ist ein Infrarot-Detektor, dessen spektrale Empfindlichkeit im
Infrarot-Bereich liegt. Bei steigender Temperatur des Kochgefäßes erhöht sich auch
das Maximum der Frequenz der abgestrahlten Photonen nach dem Wien'schen Verschiebungsgesetz.
Ab einer vorgegebenen Temperatur entspricht die Energie der abgestrahlten Photonen
der spektralen Empfindlichkeit des IR-Detektors, so daß ein auswertbares Signal entsteht,
das dann zur Abschaltung oder Verringerung der Leistung der Induktionsbeheizung verwendet
wird. Dazu wirken die optischen Fühler 36 jeder Induktions-Kochstelle über Komparatoren
41 auf einen Mikro-Computer 42 ein (Fig. 4), von denen je einer zur Steuerung und
Regelung einer Induktions-Kochstelle vorgesehen ist. Er ist jeweils über das Einstellorgan
mit dem Einstellknopf 26 auf eine bestimmte Temperatur oder Leistungsstufe einstellbar.
Die optischen Fühler 36 können Silicium-Dioden sein.
[0026] Alternativ könnten auch Meßwiderstände an die Platte angelegt werden, z. B. zwischen
Isolation und Platte im Spulenbereich, wenn die Meßwiderstände vom Magnetfeld nicht
oder nur wenig beeinflußt werden und eine Beeinflussung schaltungstechnisch oder im
Meßprogramm kompensiert wird.
Abschirmung
[0027] Die Abschirmung 33 ist zwischen Induktionsspule 30 und Glaskeramikplatte 12 vorgesehen.
Sie kann an der Unter- oder Oberseite der thermischen Isolierung 32 liegen oder vorteilhaft
in sie eingebettet sein. Die Abschirmung besteht aus einem beispielsweise in den Figuren
4 und 6 dargestellten Draht- oder Bandgebilde, das wirbelstromarm ausgebildet ist.
Das bedeutet einerseits, daß die Dicke der einzelnen Strukturelemente 45 (Drähte,
Streifen o. dgl.) geringer ist als die Strom-Eindringtiefe bei der verwendeten Frequenz
und andererseits die Strukturen keinesfalls elektrisch geschlossen sind. Es ist daher
in Fig. 6 ein offener Ringleiter 46 mit nach innen ragenden Ästen 45 vorgesehen, die
unterschiedlich lang sind, so daß die gesamte Fläche gleichmäßig belegt wird. Der
Ring 46 ist mit einer Erdung 34 verbunden, beispielsweise durch Anschluß an die geerdete
Blechschale 23 des Bauelementes 11 (Fig. 1).
[0028] Fig. 7 zeigt eine Struktur, bei der von einem Mittelpunkt, an dem die Erdung angreift,
Äste mit Leiterstrukturen 45 nach außen reichen, die ebenfalls so verästelt sind,
daß sie das Kochfeld möglichst gleichmäßig abschirmen.
[0029] Durch diese Abschirmung wird, ohne daß wesentliche Verluste entstehen, das um die
Induktionsspule herum ausgebildete elektrische Feld nach oben hin abgeschirmt und
damit die elektrische Störstrahlung. Ferner können die Ableitströme vom Kochgefäß
reduziert werden. Die Abschirmung könnte auch durch eine geerdete Schicht aus einem
Widerstandsmaterial gebildet sein. Wesentlich ist, daß das Material unmagnetisch ist
und zur Vermeidung von Wirbelstromverlusten einen gegenüber metallischen Leitern relativ
hohen elektrischen Widerstand hat.
Basisschaltung
[0030] In Fig. 4 ist im Blockschaltbild und in Fig. 5 etwas detaillierter die Energieversorgung,
Regelung und Steuerung der Induktionsspulen 30 dargestellt. Fig. 4 zeigt, daß der
von dem Netzanschluß 22 kommende Wechselstrom über eine Funkentstörung 50 und Gleichrichtung
51 einem gemeinsamen Zwischenkreis 52 zugeführt wird, von dem aus beide Umrichter
53, die man auch als Hochfrequenz-Generatoren bezeichnen könnte, für jede Induktionsspule
30 versorgt werden. Zwischenkreis und Umrichter werden von einer Steuerung 54 gesteuert,
die ihrerseits von den Mikro-Computern (MG) 42 Signale erhält.
[0031] In Fig. 5 ist die Schaltung einer Induktionsspule 30 detaillierter dargestellt, wobei
Steuerung, Umrichter 53 und Induktionsspule 30 einer zweiten Kochstelle, die auch
an den Zwischenkreis 52 angeschlossen ist, der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt
ist. Wegen der Einzelheiten der Schaltung wird ausdrücklich auf Fig. 5 hingewiesen.
[0032] Jede Induktionsspule 30 liegt in einem Schwingkreis mit einer Halbbrücken-Schaltung,
d. h. es sind zwei Zweige 55, 56 vorgesehen, in denen jeweils ein Kondensator 57,
58 und ein elektronischer Schalter 60, 61 liegt. Dabei kann es sich um IGBT-Bauelemente
handeln, d. h. elektronische Halbleiter-Bauelemente, die mehrere Transistorfunktionen
beinhalten und, von der Steuerung 62 angesteuert, außerordentlich schnell schalten
können. Parallel zu diesen Leistungsschaltern 60, 61 ist je eine Freilaufdiode 63,
64 und ein Widerstand 65, 66 geschaltet. Diese Elemente bilden den als Schwingkreis
ausgebildeten Umrichter 53, dem der Zwischenkreis 52 und die Gleichrichtung 51 vorgeschaltet
ist. Eine Gleichrichterbrücke erzeugt eine pulsierende Gleichspannung, bei der also
durch Gleichrichtung des Netz-Wechselstroms Sinus-Halbwellen der jeweils gleichen
Polarität aneinandergereiht sind. Die Ausgänge der Gleichrichterbrücke 51 sind an
die beiden Zweige 55, 56 gelegt. Im Zwischenkreis ist ein gemeinsamer Kondensator
67 zwischen den beiden Zweigen und ein von einem elektronischen Schalter 69 geschalteter
Widerstand 68 vorhanden. Bei dem Schalter 69 kann es sich um einen MOS-FET handeln,
der im Zusammenwirken mit dem Widerstand vermeidet, daß beim Einschalten des Umrichters
Knackgeräusche auftreten. Er entlädt den Zwischenkreis.
[0033] Im Ansteuerungsweg zu den Schaltern 60, 61 ist je eine Ansteuereinheit 80 vorgesehen,
die eine galvanische Trennung zwischen dem Niederspannungsteil 54 und der Leistungsseite
enthält, beispielsweise durch Optokoppler. Ferner werden darüber die Schalter mit
der Ssteuerenergie versorgt. Diese wird über Versorgungseinheiten 81 zugeführt, die
in den Zweigen der Widerstände 65, 66 liegen und die je eine Zener-Diode 82 und eine
Diode 83 sowie einen Kondensator 84 enthält. Die Zener-Dionde begrenzt die Spannung
auf die für die Schalter 60, 61 erforderliche Steuerspannung und Diode und Kondensator
wirken als Gleichrichtung. Es wird dadurch ein einfaches "Netzgerät" für die Schalter-Ansteuer-Energie
geschaffen, das seine Energie aus dem Widerstandszweig bezieht, d. h. aus einer ohnehin
zur Verfügung stehenden Energiequelle. Die Widerstände werden dadurch geringere Verlustenergie
erzeugen und trotzdem werden die übrigen Verhältnisse nicht beeinträchtigt, z. B.
der Stromwert am Punkt 70.
[0034] Der dargestellte Schwingkreis im symmetrischen Schaltungsaufbau könnte auch durch
einen mit unsymmetrischem Aufbau ersetzt werden, bei dem statt der beiden Schwingkreiskondensatoren
57, 58 nur einer vorgesehen ist. Der Schwingkreis nimmt dann nur halbseitig Energie
aus dem Netz auf. Insbesondere in Fällen, in denen es nicht auf die Einhaltung bestimmter
Funkentstörwerte ankommt, könnte dieser schaltungstechnisch einfachere Aufbau vorteilhaft
sein.
[0035] An einem Abgreifpunkt 70 zwischen der Induktionsspule 30 und den Kondensatoren 57,
58 des Schwingkreises ist eine Schaltsteuerung 71 für den Umrichter 53 angeschlossen,
die ein Abtaste-Halteglied 72, einen Grenzwertspeicher 73, einen Komparator 74 und
einen Ja/Nein-Speicher 75 enthält.
[0036] Diese Schaltsteuerung ist dazu vorgesehen, die Induktionsbeheizung sofort abzuschalten,
wenn keine Leistungsabnahme erfolgt, beispielsweise wenn das Kochgefäß 13 von der
Kochstelle entfernt ist und sie erst wieder einzuschalten, wenn ein Kochgefäß vorhanden
ist. Dazu wird in relativ kurzen Zeitabständen eine Überprüfung vorgenommen, ob ein
Abnehmer vorhanden ist. Dies geschieht durch eine Messung der Dämpfung der Induktionsspule
30.
Leistunassteuerung
[0037] Die Einschaltung des Schwingkreises erfolgt grundsätzlich im Nulldurchgang der Netzspannung,
und zwar nach einem bestimmten Schema, das vom Mikro-Computer 42 vorgegeben wird und
im folgenden noch erläutert wird. Der Schwingkreis wird über die elektronischen Leistungsschalter
60, 61 gesteuert, und zwar von der Steuerung 62 aus. Vor jeder Halbwelle der erzeugten
Hochfrequenz-Spannung, die in der Größenordnung von 25 kHz liegt, erfolgt im Nulldurchgang
eine Umschaltung zwischen den Leistungsschaltern 60, 61. Es entsteht damit ein vollkommen
freischwingender Umrichter bzw. Wechselrichter 53, der geringe Schaltverluste hat.
Zur Leistungseinstellung bzw. -regelung wird, wie noch erläutert wird, keine Phasenanschnitt-Steuerung
verwendet, die in einer erzwungenen Schwingung resultieren würde. Die Frequenz ist
nicht konstant und kann sich entsprechend der Sättigungseffekte durch Frequenzmodulation
einstellen. Dadurch ist keine Überdimensionierung der elektrischen Leistungsschalter
60, 61 notwendig und es folgt auch eine geringe Oberwellenerzeugung.
[0038] Die Leistungseinstellung erfolgt durch eine Schwingungspaketsteuerung. Der Umrichter
ist dabei im normalen Betrieb immer für eine volle Netzhalbwelle eingeschaltet. Grundlage
der Leistungseinstellung ist, daß unterschiedliche Leistungsstufen durch Einschaltmuster
bestimmt sind, die aus einer Aneinanderreihung bzw. Kombination gleicher oder auch
unterschiedlicher, in sich symmetrischer Grundmuster von Wellenpaketen bestehen. Durch
die vollständige Symmetrie wird eine Netzrückwirkung minimiert.
[0039] Die Figuren 8 und 9 zeigen ein Beispiel eines Musterbelegungsplans für eine solche
Schwingungspaketsteuerung:
Ein Gesamt-Zeitintervall Z von 2,1 Sekunden Dauer ist in 35 Teilintervalle T von je
60 Millisekunden, d. h. sechs Netz-Halbwellen bei einer Frequenz von 50 Hz unterteilt.
Es gibt insgesamt vier Grundmuster von Teilintervallen T, die in Fig. 8 a) bis d)
als Diagramme "Spannung über Zeit" dargestellt sind:
Fig. 8 a) zeigt ein Teilintervall T mit der Bezeichnung "*", in dem alle sechs Netzhalbwellen
vorhanden sind. Es ist also ein "Volleistungs"-Intervall.
[0040] Fig. 8b) zeigt ein Teilintervall T mit der Bezeichnung "X", bei dem insgesamt vier
Netzhalbwellen so verteilt sind, daß sich insgesamt eine symmetrische Verteilung ergibt.
Gegenüber dem "Volleistungs"-Muster nach Fig. 8 a) fehlt die dritte und sechste Netzhalbwelle
(je eine positive und eine negative), so daß dieses Teilintervall "X" mit zwei Drittel
Leistung belegt ist.
[0041] Fig. 8 c) enthält insgesamt nur zwei Netzhalbwellen, und zwar die erste als positive
und die vierte als negative.
[0042] Auch hier ergibt sich eine symmetrische Aufteilung. Dieses Teilintervall T mit der
Bezeichnung "Y" hat also einen Leistungsanteil von einem Drittel.
[0043] Fig. 8 d) zeigt die Nulleistung, d. h. während dieses Teilleistungsintervalles "0"
wird keine Leistung freigegeben.
[0044] Fig. 9 zeigt nun die Belegungspläne unter Verwendung der insgesamt 35 Teilintervalle
T, die zusammen das Zeitintervall Z von 2,1 Sekunden Dauer bilden. Es sind dort lediglich
beispielsweise verschiedene Leistungsstufen, beispielsweise entsprechend der Knebelstellung
des Einstellknopfes 44, dargestellt, denen die unterschiedlichsten Kombinationen der
Grundmuster entsprechend Fig. 8, jeweils hintereinandergereiht, zugeordnet sind. Aus
den dahinter angegebenen Prozentsätzen der Leistungsfreigabe ist zu erkennen, daß
auf diese Weise die Leistungskennlinie bei einer leistungsgesteuerten Induktionskochstelle
beliebig den Praxisforderungen angepaßt werden kann. So ist beispielsweise die Leistung
in den unteren Einstellstufen viel feiner regulierbar als in den oberen, was den Anforderungen
der Praxis entspricht. Da jedes Grundmuster "Y" nach Fig. 8 c) nur weniger als einem
Prozent Leistung innerhalb des Zeitraumes Z entspricht, kann die Leistung also prozentweise
angepaßt werden. Es können dabei auch durchaus völlig unregelmäßige oder auch unstetige
Verläufe erzielt werden, wenn sich dies als zweckmäßig herausstellt. Trotzdem ist
jeweils eine Schaltung im Nulldurchgang der Spannung sichergestellt.
[0045] Fig. 8 zeigt positive und negative Netzhalbwellen, wie sie vor der Gleichrichtung
vorliegen, um die Rückwirkungsfreiheit auf das Stromnetz zu demonstrieren. Im Schwingkreis
liegen Netzhalbwellen in Form von gleichgerichtetem Wechselstrom vor.
[0046] In dem Zeitintervall Z, das beim erläuterten Beispiel 2,1 Sekunden beträgt, jedoch
beliebig lang sein kann und in beliebig bemessene Teilintervalle T unterteilt sein
kann, werden also die Grundmuster durch den Mikro-Computer gesteuert beliebig gemischt
und erzeugen so eine netzseitig gleichstromfreie Steuerung bzw. Regelung in relativ
kurzen, jedoch jeweils eine ganze Netzhalbwelle enthaltenen Impulsen. Die Einstellung
kann über die Einstellelemente 43, wie in Fig. 9 dargestellt, rein leistungsabhängig
sein, es können jedoch auch Regeleinflüsse von Temperaturfühlern o. dgl. mit auf den
Mikro-Computer einwirken, so daß ein Regelkreis entsteht.
[0047] Der Start des Schwingkreises zur Erzeugung der die Induktionsspule 30 speisenden
Hochfrequenz beginnt also grundsätzlich im Nulldurchgang der Netzspannung und Amplitude
wie Frequenz im Schwingkreis ändern sich mit dem Ansteigen und Abfallen von Strom
und Spannung über die einzelnen Netzhalbwellen. Die Frequenz ist also am Beginn jeder
Halbwelle größer und nimmt im Bereich von deren Maximum ab, weil der Umrichter frei
schwingt. Ferner ändert sich die Frequenz nicht nur mit dem Strom, sondern auch mit
dem Topfmaterial, weil beispielsweise durch magnetische Sättigung im Topfboden die
Induktivität nicht konstant ist. Wenn die Induktivität der Gesamtanordnung kleiner
wird, ergibt sich eine höhere Frequenz. Diese Anordnung hat auch Vorteile bezüglich
der Funkentstörbarkeit, weil breitbandige Störer leichter zu entstören sind. Außerdem
werden weniger Oberwellen erzeugt, weil Phasenanschnitt nicht nötig ist.
Topferkennung
[0048] Die anhand von Fig. 5 dargestellte Topferkennung, die auch einen Schutz der Umgebung
gegen zu starke Induktionsfelder und einen Selbstschutz des Umrichters bewirkt, arbeitet
wie folgt:
Wenn bei eingeschalteter Kochstelle das Kochgefäß von dieser entfernt wird, so steigt
der Strom im Schwingkreis stark an, weil die Dämpfung abnimmt. Der Strom im Umrichter
wird im Punkt 70 abgegriffen und von dem Abtast-Halteglied 72 detektiert. Überschreitet
er einen in dem Grenzwertspeicher 73 gespeicherten Grenzwert, so wird der Umrichter
über die Steuerung 62 ausgeschaltet, indem die Leistungsschalter 60, 61 geschlossen
bzw. nicht mehr geöffnet werden. Dies kann auch innerhalb einer Netzhalbwelle geschehen.
Die im Schwingkreis dann vorhandene Energie wird über die Freilaufdioden 63, 64 in
den Zwischenkreis 52 zurückgeleitet. Die Abschaltung arbeitet also in Abhängigkeit
vom Strom im Schwingkreis außerordentlich schnell und verlustfrei.
[0049] Trotz eingeschalteter Kochstelle wird dann keine Leistung freigesetzt, bis wieder
ein geeignetes Kochgefäß aufgesetzt wird. Diese Einschaltüberprüfung findet am Beginn
jedes Zeitintervalls Z (im Beispiel 2,1 Sekunden) statt. Der Prüfvorgang läuft wie
folgt ab:
In der Steuerung 62 gibt eine phasengesteuerte Schleifenschaltung (PLL "Phase Locked
Loop") die Steuerungstaktfrequenz für die Leistungsschalter 60, 61 vor. Während des
Betriebs des Schwingkreises stellt sie sich auf die Frequenz des Hauptschwingkreises
ein und schaltet die Leistungsschalter 60, 61 abwechselnd um. Im Leerlauf, d. h. während
der Prüfphase gibt die Schleifenschaltung auf Anstoß durch den Mikro-Computer durch
Schließen eines der beiden Leistungsschalter 60 oder 61 eine Halbschwingung frei.
Vorher war über die Widerstände 65, 66 der Abgreifpunkt 70 auf eine bestimmte Spannung
aufgeladen und damit eine gewisse Energie im Schwingkreis vorhanden. Bei der Einschaltung
eines der Leistungsschalter fließt demnach für eine Hochfrequenz-Halbwelle Strom.
Das Abtast-Halteglied, z. B. ein Spitzenwert-Detektor, das auch einen Stromwandler
enthält, um die tatsächlich fließenden Ströme in Meßströme umzuwandeln, mißt den Strom
während dieses Anschwingens und speichert das Ergebnis. Es entspricht dem Wert i
max in Fig. 10. In dem Schwingkreis klingt nun die Amplitude entsprechend dem Energieverbrauch
durch die Dämpfung nach einer bestimmten Funktion (entsprechend einer e-Funktion)
ab. Falls dieses Abklingen zu langsam vor sich geht, ist die Dämpfung zu niedrig und
die Bedingungen für eine Leistungseinschaltung sind nicht gegeben. Dies ist an Fig.
10 beispielsweise demonstriert, wo eine abklingende Schwingung gezeigt ist und die
Grenzwerte G1, G2, G3 und G4 beispielsweise die Werte angeben, die im Grenzwertspeicher
73 gespeichert sein könnten. Werden sie überschritten, so bedeutet dies "keine ausreichende
Dämpfung" und es wird ein Signal an den Mikro-Computer: "Keine Einschaltung" gegeben.
[0050] Die Topferkennung arbeitet also nach dem Prinzip der Dämpfungsmessung, wobei die
Prüfung nur mit einer Hälfte des Umrichters arbeitet, so daß der Leistungsschwingkreis
nicht anläuft, wozu eine wechselweise Einschaltung der beiden Leistungsschalter 60,
61 nötig wäre.
[0051] Beim Ausführungsbeispiel der Schaltung nach Fig. 4 und 5 findet der Prüfvorgang so
statt, daß aus der ersten Schwingung beim Einschalten eines der Leistungstransistoren
60 oder 61 für einen sehr kurzen Zeitraum E von beispielsweise 20 Mikrosekunden (etwa
eine Halbschwingung in Leerlauffrequenz) der Stromwert gemessen, durch das Abtast-Halteglied
72 festgehalten und daraus im Grenzwertspeicher 73 die nachfolgenden Grenzwerte, z.
B. G1 bis G5 abgeleitet werden. Unter Steuerung durch den Mikro-Computer legt die
Schleifenschaltung PLL danach Pausen P in gleicher Größenordnung ein und schaltet
dann wiederum den Leistungstransistor ein. Aus dem Stromabfall in der nächsten Schwingung
(siehe Fig. 11 a) kann nun durch Vergleich mit den Grenzwerten, was über den Komparator
74 erfolgt, festgestellt werden, ob der Strom diese Grenzwerte (hier G2 und G3) überschritt.
Das Ergebnis dieser Überprüfung wird im Speicher 75 zwischengespeichert.
[0052] Es erfolgt dann noch eine zweite Einschaltung, wo die Grenzwerte G4 und G5 zum Vergleich
herangezogen werden. Diese zweite Messung erfolgt sicherheitshalber, um eine Verfälschung
durch starke Frequenzabweichung, z. B. bei einem Aluminium- oder Kupfergegenstand
statt eines Kochgefäßes Fehler zu vermeiden. Ergibt diese Messung ebenfalls kein Überschreiten
der Grenzwerte, so ist die Dämpfung ausreichend und es erfolgt eine Leistungseinschaltung
des Schwingkreises durch die Steuerung 62. Da die ganze Messung sich im Bereich von
Mikrosekunden abspielte, klang die Energie im Schwingkreis ab, weil sie über den den
Leistungsschaltern 60, 61 parallel geschalteten hochohmigen Spannungsteiler 65, 66
in dieser Zeit nicht ersetzt werden konnte. Bis zum nächsten Prüfzyklus am Beginn
des nächsten Zeitintervalls Z (nach 2,1 Sekunden) ist jedoch der Schwingkreis über
diesen Spannungsteiler wieder mit der entsprechenden Prüfspannung versorgt und eine
erneute Prüfung kann beginnen, falls eine Überschreitung der Grenzwerte festgestellt
und damit "zu wenig Dämpfung" detektiert wurde und der Schwingkreis nicht im Leistungsbetrieb
geschaltet wurde.
[0053] Die Prüfung kann mit einem sehr geringen Prüfstrom stattfinden, beispielsweise mit
einem Zehntel des Nennstroms bei Leistungsbetrieb. Da außerdem durch die sehr geringen
Einschaltzeiten von beispielsweise 20 Mikrosekunden innerhalb des Prüfzyklus von 2
Sekunden der Schwingkreis im Prüfbetrieb ca. nur 1/100.000stel der Gesamtzeit in Betrieb
ist, beträgt die Gesamtleistungsfreigabe während der Prüfung nur einen völlig unbedeutenden
Bruchteil der Gesamtleistung der Kochstelle und kann sowohl energetisch als auch von
der Beeinflussung der Umgebung her vernachlässigt werden. Es liegt beispielsweise
bei einer Kochstelle von 2.000 W in der Größenordnung von 1 bis 4 mW.
[0054] Durch diese Topferkennung mittels Überprüfung der möglichen Leistungsabnahme (Dämpfung)
findet also eine sehr zuverlässige, kurzfristig zugreifende und prüfenergiearme Messung
statt. Statt der Strommessung im Schwingkreis kann beispielsweise auch eine Spannungsmessung
am Schwingkreiskondensator verwendet werden, um durch Messung des Abklingens der Spannungsamplitude
einen Vergleich mit den aufgrund der Anfangsmessung ermittelten Grenzwerten die Prüfung
durchzuführen.
[0055] Die Prüfung arbeitet jedenfalls nur mit einer Hälfte des Umrichters, daher läuft
der Leistungsschwingkreis während der Prüfphase nicht an. Ergeben bei den beiden aufeinanderfolgenden
Messungen (zweite und dritte Einschaltung des PLL) die im Speicher 75 gespeicherten
Werte beide "Dämpfungausreichend" (Grenzwerte nicht überschritten), so wird in der
Steuerung 72 unter Taktgabe der Schleifenschaltung PLL der Schwingkreis durch wechselseitiges
Einschalten der Leistungsschalter 60, 61 mit vollem Strom in Gang gesetzt. Die Leistungsfreigabe
selbst erfolgt dann entsprechend dem anhand der Figuren 8 und 9 erläuterten Leistungsschema
so lange, bis entweder die Kochstelle über das Einstellglied 43 ausgeschaltet wird
oder durch Wegnahme des Topfes der Selbstschutz zugreift und die Leistung abgeschaltet
wird, so daß sie wieder in die Prüfphase übergeht.
1. Verfahren zum Betrieb einer induktiven Kochstellenbeheizung mit wenigstens einem Induktionserzeugungsmittel
(14), das in einem Schwingkreis liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die leistungsbeaufschlagende
Einschaltung des Schwingkreises in Abhängigkeit von einer Dämpfungsmessung im Schwingkreis
gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer Leistungsbeaufschlagung
eine Prüfphase vorgeschaltet wird, in der die Dämpfungsmessung vorgenommen wird, nach
der vorzugsweise eine leistungsbeaufschlagende Einschaltung des Schwingkreises nur
erfolgt, wenn die Dämpfungsmessung eine ausreichend große Dämpfung ermittelt hat,
wobei bevorzugt während der Prüfphase eine Energiezufuhr zum Schwingkreis, vorzugsweise
durch zeitlich verzögerte Zufuhr, gering gehalten wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Einschaltung des Schwingkreises dieser auf Überschreitung eines Maximalwertes überwacht
wird und in Abhängigkeit davon eine Abschaltung des Schwingkreises ausgelöst wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämpfungsmessung durch Messung von Stromwerten im Schwingkreis erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwingkreis in einen ausklingenden, ggf. unterbrochenen Schwingungszustand versetzt
wird und die Messung als Vergleichsmessung zwischen einem Anfangswert und einer oder
vorzugsweise mehreren darauf folgenden Werten durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messungen während aufeinanderfolgender Prüf-Zeitabschnitte (E) vorgenommen werden,
in denen der Schwingkreis jeweils zu einer oder wenigen Schwingungen angeregt wird,
wobei vorzugsweise die Prüf-Zeitabschnitte (E) Bruchteile einer Millisekunde, vorzugsweise
zwischen 10 und 100 Mikrosekunden dauern, und einen zeitlichen Abstand (P) voneinander
in der gleichen Größenordnung haben, und/oder die Prüfphasen einen zeitlichen Abstand
(Z) voneinander in der Größenordnung von Bruchteilen von Sekunden bis zu einigen Sekunden
haben.
7. Induktive Kochstellenbeheizung mit Induktionserzeugungsmitteln (14) in einem Schwingkreis
und einer elektronischen Steuerung (54) dafür, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (54) Schwingkreis-Steuerungsmittel (62) und Topferkennungsmittel (71) aufweist.
8. Kochstellenbeheizung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (54) Abschaltmittel aufweist, die eine Abschaltung des Schwingkreises bei
fehlender Leistungsabnahme bewirken, und/oder Schwingkreissteuerungsmittel enthält,
die eine phasengesteuerte Schleifenschaltung (PLL) enthalten, die die elektronischen
Leistungsschalter (60, 61) steuert und die vorzugsweise in einer Leerlauf-Steuerungstaktfrequenz
arbeitet, wenn der Schwingkreis nicht angeregt ist und nach dessen Anlaufen dessen
Frequenz übernimmt, wobei insbesondere die Topferkennungsmittel (71) unter Steuerung
durch die Leerlauf-Steuerungstaktfrequenz zur Schließung des elektronischen Leistungsschalters
(60, 61) in einem der Zweige eines Halbbrücken-Schwingkreises für mehrere aufeinanderfolgende
Prüfzeitabschnitte (E) ausgebildet ist.
9. Kochstellenbeheizung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Topferkennungsmittel
(71) eine Meßschaltung (72) für die Größe des im Schwingkreis fließenden Strom- oder
Spannungswertes, einen Speicher (75) für Stromwertgrößen, Mittel zur Festlegung und
Speicherung von Stromgrenzwerten (72, 73) in Abhängigkeit von den gemessenen Stromwerten
und einen Vergleicher (74) zur Feststellung einer Grenzwertüberschreitung enthält,
wobei ggf. die Meßschaltung in einen Halbbrücken-Schwingkreis mit je einem elektronischen
Leistungsschalter (60, 61) in beiden Schwingkreiszweigen (55, 56) eine Widerstandsbrücke
(65, 66) enthält, die eine Energiezufuhr zum Schwingkreis während einer Prüfphase
auf eine unbedeutende Zunahme begrenzt.
10. Kochstellenbeheizung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
Topferkennungs- und Abschaltmittel (61) in einer gemeinsamen Schalteinrichtung enthalten
sind und sie abhängig von der Tatsache, ob der Schwingkreis sich im Leistungsbetrieb
befindet oder nicht, wechselseititg aktivierbar sind.
11. Kochstellenbeheizung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leistungsschalter (60, 61) über je eine Ansteuereinheit (80) angesteuert werden,
die ggf. eine galvanische Trennung enthält und vorzugsweise über eine Versorgungseinheit
(81) mit Steuerenergie versorgt wird, die aus einem Schaltungsteil abgezweigt wird,
der dem Schwingkreis eine definierte Anfangsenergie zuführt, insbesondere dem die
Widerstandsbrücke (65, 66) enthaltenden Schaltungsteil.