[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verwertung von Frischbetonresten
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine Vorrichtung zur Ausführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0002] Bei bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Entsorgung von Frischbetonresten und
dgl. Verbundbaustoffen, wie sie insbesondere aus Betonmischern, Betonfahrmischern
und dgl. Baumaschinen in Form eines Frischbeton-Spülwasser-Gemisches anfallen, wird
das Gemisch einem als eine rotierende Trommelmischanlage ausgebildeten Behandlungsaufbau
zugegeben, an dessen Ausgang die Einzelbestandteile in Form von Kies, Wasser und Zementschlamm
abführbar sind und danach dem Mischvorgang bei der Betonherstellung wieder zugegeben
werden können. Derartige Trennanlagen sind bei einem insgesamt hohen Bauaufwand sowohl
mit nachteilig hohen Gestehungs- und Betriebskosten als auch mit zusätzlichen Transport-und
Arbeitszeitaufwendungen verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Verwertung von Frischbetonresten und dgl. Verbundbaustoffen zu schaffen, womit bei
geringem konstruktiven Aufwand und schneller Verfügbarkeit der Vorrichtung eine vollständige
Entsorgung des Frischbeton-Spülwasser-Gemisches erreichbar ist.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
8. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis
7 bzw. 9 bis 14 verwiesen.
[0005] Die Erfindung schafft auf besonders einfache und kostengünstige Weise erstmals die
Möglichkeit, einen Frischbetonrest als ein beliebiges Frischbeton-Spülwasser-Gemisch
mit unterschiedlichster Konsistenz, die z.B. nach einem Spülvorgang von bereits entleerten
Betonmischern, Betonfahrmischern und dgl. Baugeräten am Ende einer Dienstschicht entsteht,
mit geringem Transportaufwand in den Behandlungsaufbau einzubringen und danach für
eine vorbestimmte Überbrückungsdauer unter periodischer Einleitung einer Mischbewegung
derart zwischenzulagern, daß mit geringem Energieaufwand ein Abbinden der Gemischbestandteile
vermieden und danach eine verlustlose Weiterverarbeitung des Frischbeton-Restgemisches
möglich ist.
[0006] Mit einer entsprechenden Steuerung wird der Behandlungsaufbau nur periodisch in Bewegung
versetzt, wobei vorteilhaft eine mit geringstem Energieverbrauch einhergehende Kipp-
oder Pendelbewegung des Behandlungsaufbaus ausgenutzt werden kann.
[0007] Der Behandlungsaufbau ist dabei insgesamt von einer Vorrichtung gebildet, die für
eine Be- und Entladung ohne Zusatzaggregate ausgebildet werden kann, so daß der damit
verbundene geringe Raumbedarf der Vorrichtung einen flexiblen Einsatz ermöglicht.
Der mit baulich einfachen Mitteln geschaffene konstruktive Aufbau der Vorrichtung
ist auf eine Reduzierung der verschleißbelasteten Bauteile ausgerichtet, so daß auch
unter rauhen Betriebsbedingungen die Betriebs- und Reparaturkosten wesentlich gesenkt
werden können.
[0008] Die Einzelheiten der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung
mit den Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung erfindungsgemäßer
Ausbildung schematisch veranschaulichen, näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer ersten, eine
Befüll- und/oder Entleerungsstellung bildenden Kippendstellung einer Schwenk-Misch-Einheit,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer zweiten Kippendstellung,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene vergrößerte Einzeldarstellung der Schwenk-Misch-Einheit
im Bereich deren Sammelbehälterteils,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Sammelbehälterteil gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene, vergrößerte Einzeldarstellung der Schwenk-Misch-Einheit
im Bereich eines Übergabebehälterteils in einer Befüllstellung,
Fig. 6 eine Einzeldarstellung des Übergabebehälterteils gemäß Fig. 5 in einer Entleerungsstellung,
Fig. 7 eine vergrößerte Schnittdarstellung von Trenngliedern im Bereich zwischen Mischbehälterteil
und Übergabebehälterteil gemäß einer Linie V-V in Fig. 5,
Fig. 8 eine Schnittdarstellung durch eines der Trennglieder gemäß einer Linie VII-VII
in Fig. 6, und
Fig. 9 eine Draufsicht auf die innerhalb eines Schutzzaunes angeordnete Schwenk-Misch-Einheit
in der Kippstellung gemäß Fig. 1.
[0009] Die in der Zeichnung gemäß Fig. 1 und Fig. 2 in verschiedenen Kippstellungen veranschaulichte,
insgesamt einen Behandlungsaufbau 1 bildende Vorrichtung zur Verwertung von Frischbetonresten
und dgl. Verbundbaustoffen, besteht aus einer Schwenk-Misch-Einheit 2, die über mehrere
Halteglieder 3,4 an einem Gestellrahmen 5 um eine Horizontalachse 6 schwenkbeweglich
festgelegt ist.
[0010] Der im Bodenbereich 7 abgestützte Gestellrahmen 5 ist in zweckmäßiger Ausführungsform
mit einer Bodenstrebe 10 und von dieser ausgehend den Gestellrahmen 5 in Form eines
Dreiecks komplettierenden, im oberen Spitzenbereich die Horizontalachse 6 ausbildenden
Stützstreben 9,10 versehen, wobei im Bereich der Horizontalachse 6 die die Schwenk-Misch-Einheit
2 unmittelbar tragenden Halteglieder 4 in Form von zwei Haltestreben 11,12 ausgebildet
sind.
[0011] Zur Einleitung eines die Schwenkbewegung der Schwenk-Misch-Einheit 2 um die Horizontalachse
6 ermöglichenden Drehmomentes in einer Pfeilrichtung 13 ist als ein Antriebsglied
14 ein Hydraulikzylinder 15 vorgesehen, dessen Zylinderstange 16 an dem zwei Führungsstreben
17,18 aufweisenden Halteglied 3 schwenkbeweglich im Bereich eines Schwenklagers 19
in deren Verbindungsbereich abgestützt ist. Der Hydraulikzylinder 15 ist dabei an
der Stützstrebe 9 im Bereich eines Stützlagers 20 gehalten.
[0012] In der in Fig. 1 dargestellten Kippstellung kann in den Behandlungsaufbau 1 über
eine Füllöffnung 21 ein zur Verwertung vorgesehener Frischbetonrest (nicht dargestellt),der
beispielsweise aus einem Betonmischer, einem Betonfahrmischer oder einer ähnlichen
Baumaschine abgeschüttet oder über eine Pumpe gefördert wird, in die Schwenk-Misch-Einheit
2 eingebracht werden. Dazu ist die Schwenk-Misch-Einheit 2 mit einem Sammelbehälterteil
22 ausgebildet, in dem das Frischbeton-Spülwasser-Gemisch in hinreichenden Mengen
gesammelt werden kann. Danach wird die Schwenk-Misch-Einheit einer periodischen, eine
Abbindung der Gemischbestandteile 27 (Fig. 3) verhindernden Mischbewegung ausgesetzt,
wobei die Bewegungseinleitung über die aus dem Hydraulikzylinder 15 ausfahrende Zylinderstange
16 erfolgt und der Behandlungsaufbau aus der Kippstellung gemäß Fig. 1 in die Kippstellung
gemäß Fig. 2 bewegt wird.
[0013] Das Frischbeton-Spülwasser-Gemisch wird dabei aus dem Sammelbehälterteil 22 in einen
Mischbehälterteil 23 bewegt, der im Bereich eines endseitigen Trenngliedes 24 mit
einem Übergabebehälterteil 25 verbunden ist. Dieses Trennglied 24 ist in der dargestellten
Kippstellung gemäß Fig. 2 flüssigkeitsdicht verschlossen, so daß das Frischbeton-Spülwasser-Gemisch
im Mischbehälterteil 23 solange verbleibt, bis durch eine Bewegung des Behandlungsaufbaus
1 in der Pfeilrichtung 13' eine Wiederholung der Mischbewegung erfolgt und das Gemisch
unter wiederholter Vermischung in den Sammelbehälterteil 22 gelangt.
[0014] Die periodische Bewegung des Frischbeton-Spülwasser-Gemisches durch die vorbeschriebene
Kipp oder Pendelbewegung des Behandlungsaufbaus 1 kann über eine automatische Steuereinrichtung
(nicht dargestellt) so geregelt werden, daß die periodische Bewegung in einem entsprechenden
Zeitintervall, beispielsweise ein- oder zweimal pro Stunde durchgeführt wird. Damit
kann mit hinreichender Sicherheit eine Abbindung der Gemischbestandteile verhindert
und das Gemisch über eine vorbestimmte Verweildauer, z.B. über die Zeitdauer einer
oder mehreren Schichtpausen eines Frischbeton herstellenden Betonmischwerkes, wiederverwertbar
aufbewahrt wird.
[0015] Das in dem Behandlungsaufbau 1 befindliche Frischbeton-Spülwasser-Gemisch kann dabei
aus zeitversetzt eingebrachten und in der Konsistenz unterschiedlichen Teilmengen
gebildet sein, die jeweils in der Kippstellung gemäß Fig. 1 über die Füllöffnung 21
in den Sammelbehälterteil 22 zugegeben werden.
[0016] Nach Ablauf der vorbestimmten Verweildauer wird das Frischbeton-Spülwasser-Gemisch
in eine der Kippstellung in Fig. 1 entsprechende Ruhestellung verbracht, so daß die
Gemischbestandteile 27 durch ein sich einstellendes Sedimentationsgleichgewicht in
Einzelbestandteile getrennt werden.
[0017] In Fig. 3 ist ein Innenraum 26 des Sammelbehälterteils 22 dargestellt, in dem sich
die insgesamt mit 27 bezeichneten Gemischbestandteile in Form eines einen Bodensatz
bildenden Frischbeton-Restgemischanteil 28, eines Feinstschwemmteils 29 und eines
Spülwasseranteils 30 befinden. Diese in horizontalen Ebenen getrennten Gemischbestandteile
27 bilden sich nach einer vorbestimmbaren Absetzzeit, während der die Schwenk-Misch-Einheit
2 in der Ruhestellung verbleibt.
[0018] Der geklärte Spülwasseranteil 30 kann nunmehr mit geringem Aufwand aus dem Sammelbehälterteil
22 abgeleitet werden. Dazu wird ein auf den Füllstand im Sammelbehälterinnenraum 26
einstellbarer Auslaß 31 so positioniert, daß das Spülwasser 30 über einen Ablaßschlauch
32 austreten kann. In zweckmäßiger Ausführungsform weist der Auslaß 31 dazu ein inneres
Saugrohr 33 auf, das über einen Stellhebel 34 in Pfeilrichtung 35 derart verschwenkt
werden kann, daß ein vollständiger Abfluß des Spülwassers 30 erreicht ist. Über eine
einfache Sichtkontrolle am zumindest bereichsweise durchsichtigen Ablaßschlauch 32
kann der Ablaßvorgang neu einreguliert werden, sobald das Sammelrohr 33 in den Bereich
der Feinstschwemmteile 29 eintaucht.
[0019] Im Bereich des Auslasses 31 kann zur Beschleunigung des Absaugvorganges eine Pumpe
(nicht dargestellt) vorgesehen sein, so daß auch größere Mengen des Spülwassers 30
in kurzer Zeit aus der Schwenk-Misch-Einheit 2 entfernbar sind. Über die Steuerung
des Behandlungsaufbaus 1 kann die Kipp- oder Pendelbewegung jederzeit beliebig unterbrochen
werden, so daß beispielsweise auch während der Verweildauer unmittelbar vor der Wiederholung
der Mischbewegung des Behandlungsaufbaus 1 der zumindest teilweise geklärte Spülwasseranteil
30 abgeleitet und ein zusätzlicher, die Auslastung des Sammelbehälterteils 22 verbessernder
Gemischanteil zugeführt werden kann.
[0020] Der Anteil des im Frischbeton-Spülwasser-Gemisch enthaltenen Spülwassers 30 kann
bei der Durchführung des Verfahrens vorzugsweise etwa 10 bis 50 % betragen, wobei
jedoch auch höhere Spülwasseranteile möglich sind.
[0021] Für die Durchführung des Verfahrens unter rauhen Betriebsbedingungen, z.B. bei niedrigen
Außentemperaturen, kann der Behandlungsaufbau mit einer Elektroheizung oder einer
sonstigen Heizung (nicht dargestellt) versehen sein, die beispielsweise im Bereich
unterhalb des Sammelbehälterteils 22 angeordnet ist und eine die Mischbarkeit ermöglichende
Temperatur von über 0
° C innerhalb des Frischbeton-Spülwasser-Gemisches gewährleistet.
[0022] In Fig. 5 und Fig. 6 ist der Übergabebehälterteil 25 mit dem Trennglied 24 in der
bodennahen Kippstellung (Fig. 5) sowie in einer oberen Kippstellung (Fig. 6) dargestellt,
wobei gemäß der Seitenansicht in Fig. 7 deutlich wird, daß als Trennglied 24 zwischen
dem Mischbehälterteil 23 und dem Übergabebehälterteil 25 zwei hydraulisch betätigte
Trennschieberplatten 40,41 mit entsprechenden Durchgangsöffnungen 42,43 vorgesehen
sind.
[0023] In der in Fig. 5 dargestellten Position der Schwenk-Misch-Einheit 2 kann das im Mischbehälterteil
23 befindlicher Frischbeton-Restgemisch (Fig. 3) in einer Füllrichtung 44 in den Übergabebehälterteil
25 eingeleitet werden, wozu die Trennschieberplatte 40 in einer Bewegungsrichtung
45 (Fig. 7) derart bewegt wird, daß mit der Durchgangsöffnung 42 ein zwischen zwei
Führungskörpern 46,47 befindlicher Auslaßbereich 48,48' freigegeben wird. Nach dem
Füllen des Übergabehälterteils 25 wird der Auslaßbereich 48,48' durch die Bewegung
der entsprechenden Trennschieberplatte 40 in einer Schließrichtung 49 (in Fig. 7 in
analoger Ausführung für die Trennschieberplatte 41 angegeben) flüssigkeitsdicht verschlossen
und danach in die Kippstellung gemäß Fig. 6 verbracht.
[0024] In der damit erreichten Position befindet sich der Übergabebehälterteil 25 in einem
Bodenabstand H (Fig. 1), der insbesondere so bemessen sein kann, daß in dieser Position
ein Betonfahrmischer die Schwenk-Misch-Einheit 2 zumindest im Bereich eines Auslaßrohres
50 unterfahren kann. Dieses Auslaßrohr 50 ist dabei der Trennschieberplatten 41 derart
zugeordnet, daß beim Öffnen der Trennschieberplatte 41 (Fig. 6) das im Übergabebehälterteil
25 befindliche Frischbeton-Restgemisch 28 mit geringem Aufwand in einer Füllrichtung
44.1 abgeleitet werden kann, wobei insbesondere die damit in einen befüllten Betonfahrmischer
geleitete Menge des Frischbeton-Restgemisches 28,29 auf das Volumen und die Zusammensetzung
des im Betonfahrmischer enthaltenen Frischbetons abgestimmt ist.
[0025] Der vorbeschriebene Übergabevorgang zum Austrag des Frischbeton-Restgemisches 28,29
aus der Schwenk-Misch-Einheit 2 kann in umgekehrter Reihenfolge, ausgehend von der
Positionierung des Übergabebehälterteils in der Stellung gemäß Fig. 5, ebenfalls für
eine Befüllung des Behandlungsaufbaus 1 am Ende einer Dienstschicht genutzt werden.
[0026] Zur Betätigung der Trennschieberplatten 40,41 sind im Bereich des Trenngliedes 24
gemäß Fig. 7 und Fig. 8 in zweckmäßiger Ausführungsform Hydraulikzylinder 51,52 vorgesehen,
die die jeweilige Bewegung in Pfeilrichtung 45 bzw. 49 ermöglichen. Dabei ist in Anpassung
an das in den Auslaßbereichen 48,48' jeweils anliegende Frischbeton-Restgemisch 28,29
mit grobkörnigen Kies-, Sand- und Feinstanteilen die Schließrichtung 49 so gewählt,
daß im Bereich jeweiligen Abstreifringe 53,54 entsprechend feinkörniges Material von
den Trennschieberplatten 40,41 entfernt und die grobkornigeren Materialbestandteile
unter Wirkung der Schwerkraft selbsttätig ferngehalten wird. Damit ist eine hohe Langzeitdichtigkeit
erreicht und die Störanfälligkeit im Bereich des Trenngliedes 24 nahezu vollständig
ausgeschlossen.
[0027] Die Führungskörper 46,47 sind in zweckmäßiger Ausführungsform jeweils als ein elastischer,
mit unterschiedlichem Innendruck beaufschlagbarer Gummiringkörper vorgesehen, der
über entsprechende Ventile 55,56 (Fig. 7, Fig. 8) beliebig nachgefüllt werden kann
und damit eine hinreichende Flüssigkeitsdichtigkeit gewährleistet.
[0028] In Fig. 9 veranschaulicht eine Draufsicht auf einen Behandlungsaufbau 1 die für einen
Betrieb der Schwenk-Misch-Einheit 2 notwendigen Sicherheitsbedingungen, wozu ein den
Behandlungsaufbau 1 umgebender Sicherheitszaun 57 vorgesehen sein kann, dessen Zugangstore
58,59 im Bereich ihrer Schlösser 60,61 eine mit der Maschinensteuerung gekoppelte
Sicherheitseinrichtung aufweisen, so daß die Bewegung der Schwenk-Misch-Einheit 2
in die unterschiedlichen Kippstellungen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 nur dann erfolgt,
wenn eine bei geschlossenen Toren 58,59 signalisierte Freigabe erfolgt.
[0029] Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten und
das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr sind im Rahmen
der Ansprüche auch anderweitige Ausgestaltungen und Modifikationen denkbar. So kann
z.B. der Aufbau der Schwenk-Misch-Einheit 2 unterschiedliche Gestalt aufweisen und
die Größenverhältnisse von Sammelbehälterteil 22 sowie Übergabebehälterteil 25 können
an verschiedene Aufnahmevolumen des Behandlungsaufbaus 1 insgesamt mit geringem konstruktiven
Aufwand angepaßt werden. Das Verfahren und/oder die Vorrichtung gemäß der Erfindung
können auch Anwendung finden auf der Behandlung bzw. Verwertung von aus Wasser und
Erde und/oder sonstigen Bestandteilen bestehenden Schlammgemischen.
1. Verfahren zur Verwertung von Frischbetonresten und dgl. Verbundbaustoffen, wobei
der aus Betonmischern, Betonfahrmischern und dgl. Baumaschinen entfernte, insbesondere
als ein Frischbeton-Spülwasser-Gemisch anfallende Frischbetonrest in einem behälterförmigen
Behandlungsaufbau (1) einem Entsorgungsschritt unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Frischbeton-Spülwasser-Gemisch in dem Behandlungsaufbau (1) gesammelt, in
diesem einer zumindest periodischen, eine Abbindung der Gemischbestandteile (27) verhindernden
Mischbewegung ausgesetzt, das Gemisch nach einer vorbestimmten Verweildauer in eine
die Gemischbestandteile (27) durch ein Sedimentationsgleichgewicht trennende Ruhestellung
verbracht, ein nach einer Absetzzeit geklärter Spülwasseranteil (30) aus dem Behandlungsaufbau
(1) abgeleitet und danach ein verbleibendes Frischbeton-Restgemisch (28,29) einer
Weiterverarbeitung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die periodische Bewegung
des Frischbeton-Spülwasser-Gemisches durch eine Kipp- oder Pendelbewegung des Behandlungsaufbaus
(1) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die periodische Bewegung
mindestens einmal pro zwei Stunden durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Verweildauer unmittelbar vor der Wiederholung der Mischbewegung des Behandlungsaufbaus
(1) der geklärte Spülwasseranteil (30) abgeleitet und zusätzliche Gemischanteile zugeführt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das in
dem Behandlungsaufbau (1) befindliche Frischbeton-Spülwasser-Gemisch aus zeitversetzt
eingebrachten und in der Konsistenz unterschiedlichen Teilmengen gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
des im Frischbeton-Spülwasser-Gemisch enthaltenen Spülwassers etwa 10 bis 50 % beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Frischbeton-Spülwasser-Gemisch
auf einer die Mischbarkeit ermöglichenden Temperatur von über 0 ° C gehalten wird.
8. Vorrichtung zur Verwertung von Frischbetonresten und dgl. Verbundbaustoffen, wobei
für den aus Betonmischern, Betonfahrmischern und dgl. Baumaschinen entfernten, insbesondere
als ein Frischbeton-Spülwasser-Gemisch anfallenden-Frischbetonrest ein diesen aufnehmender
behälterförmiger Behandlungsaufbau (1) mit einem Antriebsteil (14) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsaufbau (1) als eine einen Sammelbehälterteil
(22), einen Mischbehälterteil (23) und einen Übergabebehälterteil (25) aufweisende
Schwenk-Misch-Einheit (2) ausgebildet ist, die mit dem Antriebsteil (14) schwenkbeweglich
in einem sowohl eine Befüllungs- und Entleerungsstellung als auch eine Mischbewegung
des Frischbeton-Spülwasser-Gemisches ermöglichenden Abstützungseingriff an einem Gestellrahmen
(5) über mehrere Halteglieder (3,4) festlegbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälterteil
(22) und der Mischbehälterteil (23) einstückig ineinander übergehen und der Mischbehälterteil
(23) über ein Trennglied (24) mit dem Übergabebehälterteil (25) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenk-Misch-Einheit
(2) über Haltestreben (11,12) unmittelbar am Gestellrahmen (5) und über zwischen sich
und dem Gestellrahmen (5) jeweils einen Hydraulikzylinder (15,15') als Antriebsglied
(14) aufweisenden Führungsstreben (17,18) abgestützt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
im Bereich des Sammelbehälterteils (22) ein auf den Füllstand im Sammelbehälterinnenraum
(26) einstellbarer Auslaß (31) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als
Trennglied (24) zwischen dem Mischbehälterteil (23) und dem Übergabebehälterteil (25)
zumindest eine hydraulisch betätigte Trennschieberplatte (40,41) mit einer Durchgangsöffnung
(42,43) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennglied (24)
zwei Trennschieberplatten (40,41) vorgesehen sind, wovon eine mit einem Auslaßrohr
(50) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Trennschieberplatte (40,41) beidseits zwischen jeweils einen mittleren Auslaßbereich
(48,48') aufweisenden Führungskörpern (46,47) mit Abstreifringen (53,54) gehalten
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß als
Führungskörper (46,47) jeweils ein elastischer, über Ventile (55,56) mit unterschiedlichem
Innendruck beaufschlagbarer Gummiringkörper vorgesehen ist.