[0001] Die Erfindung betrifft eine Türschloßsicherung, insbesondere für Wohnungstüren mit
einem am Türschloß angeordneten und mit einem Schlüssel im Türschloß wechselwirkenden
Anbauteil.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 27 57 045 bekannt. Die dort vorgestellte
Schlüsselsicherung dient der Blockierung eines im Türschloß steckenden Schlüssels
in horizontaler Stellung. Die Vorrichtung weist ein am Drückerschaft schwenkbar gelagertes
Sicherungsblech auf. Das Sicherungsblech ist mit einem seitlich offenen Arretierungsschlitz
versehen, der den aus dem Türshhloß herausragenden Teil des Schlüssels ühergreift,
wobei das Sicherungsblech am Drückerschaft in Längsrichtung verschiebbar gelagert
ist.
[0003] Die Vorrichtung dient der Sicherung gegen Einbrüche. Nachteilig ist, daß ein Steckenlassen
des Schlüssels beim Verlassen der Wohnung nicht sicher vermieden wird. Eine Ausschließsperre
ist nicht verwirklicht.
[0004] In der DE-OS 33 47 161 wird eine Ausschließsperre beschrieben, die am Rahmen einer
Wohnungstür befestigt ist und ein verschiebbares elastisches Teil aufweist, das mit
dem Türschlüssel in Sperrstellung gehalten wird. In Sperrstellung der Ausschließsperre
wird ein unbeabsichtigtes Schließen der Wohungstür dadurch verhindert, daß das elastische
Bauteil in den Türfalz eingreift und so ein Einschnappen der Türverriegelung verhindert.
[0005] Nachteilig ist, daß der Türschlüssel vom Türschloß entfernt werden muß, um ihn in
eine gesonderte Vorrichtung einzustecken. Ferner wird kein zusätzlicher Einbruchschutz
erreicht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend von der DE-OS 27 57 045 eine Türschloßsicherung
anzugeben, bei der eine Ausschließsperre und eine zusätzliche Einbruchsicherung kombiniert
wird, so daß einerseits ein Steckenlassen des Schlüssels beim Verlassen der Wohnung
und andererseits ein Herausfallen des im Türschloß eingesteckten Schlüssels unmöglich
sind.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Anbauteil als Riegel mit einer Verriegelungs-
und Offenstellung ausgebildet ist, wobei der Riegel selbsttätig die Offenstellung
einnenmend ausgebildet ist und in seiner Verriegelungsstellung vom Schlüssel feststellbar
ist.
[0008] Eine besonders einfache Wechselwirkung zwischen Schlüssel und Riegel wird verwirklicht,
wenn der Riegel das Schlüsselloch des Türschlosses wenigstens teilweise überdeckt
und in Verriegelungsstellung das Schlüsselloch freilegt. In der Verriegelungsstellung
des Riegels ist des Schlüssel in das Schlüsselloch einsteckbar. Die Tür ist damit
von innen zusätzlich verriegelt. Zum Öffnen der Tür muß der Schlüssel abgezogen werden,
um den Riegel in Offenstellung zu bringen.
[0009] Wenn der Riegel zur Einnahme der Offenstellung von einer Feder in Öffnungsrichtung
vorgespannt ist, kann die Vorrichtung bei entsprechender Einstellung auch in unterschiedlichen
Lagen für spezielle Einsatzzwecke montiert werden.
[0010] Dadurch, daß der Riegel zur Einnahme der Offenstellung in der Öffnungsrichtung schwerkraftbelastet
ist, indem der Massenschwerpunkt des Riegels bei Vershiebung in Öffnungsrichtung eine
nach unten gerichtete Bewegungskomponete aufweist, wird eine besonders robuste Vorrichtung
geschaffen, die mit geringem Montageaufwand an einer Wohnungstür angebracht werden
kann.
[0011] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Riegel eine Öffnung aufweist, die
in Verriegelungsstellung des Riegels das Schlüsselloch freilegt. Diese Lösung läßt
sich mit vorteilhaft geringem Aufwand fertigen.
[0012] Für Türen mit Zylindershloß weist die Öffnung vorteilhaft einen im wesentlichen halbkreisförmigen
Querschnitt mit einer Anlagekante für den Schlüssel auf. Der in Öffnungsrichtung vorbelastete
Riegel liegt mit der geradlinigen Anlagekante möglichst großflächig am flachen Zylinderschloßschlüssel
an.
[0013] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Anlagekante einen spitzen Winkel
α mit der Lotrechten bildet. Der im Schloß eingesteckte Schlüssel wird dadurch in
leicht verdrehter Stellung gehalten, so daß ein Herausfallen oder Herausdrücken des
Schlüssels nicht möglich ist.
[0014] Für die nachträgliche Montage einer Türschloßsicherung an Wohnungstüren ist es vorteilhaft,
wenn der Riegel, vorzugsweise in Langlöchern, von an der Tür angeordneten Führungsbolzen
geführt ist.
[0015] Haken oder U-förmig ausgebildete Riegelwiderlager eignen sich besonders zur Nachrüstung
bestehender Wohnungstüren. Der Montageaufwand bleibt gering. Das Anbringen kann auch
von Laien erfolgen.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform wird anhand der Zeichnung beschrieben.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht, teilweise geschnitten, der an einer Wohnungstür montierten Türschloßsicherung,
- Fig. 2
- eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung an der Innenseite der Wohnungstür,
und
- Fig. 3
- schematisch eine Ausführungsform eines schwerkraftbelasteten Riegels.
[0018] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt des Türblattes einer Wohnungstür 4 mit einem Türrahmen
5 und einem Türschloß 2, wobei die Tür 4 in geschlossenem Zustand dargestellt ist.
Auf der Innenseite der Wohnungstür 4 ist die erfindungsgemäße Türschloßsicherung angeordnet.
Die im Türblatt und -rahmen gelegenen Details des Türshlosses sind nicht dargestellt,
um die Zeichnung übersichtlicher zu halten.
[0019] Die Türschloßsicherung weist einen in Langlöchern 14 auf Führungsbolzen 15 geführten
Riegel 1 auf. Der Riegel 1 hintergreift ein Riegelwiderlager 16, das am Türrahmen
5 befestigt ist.
[0020] Der verschiebbare Riegel 1 ist durch Zugfeder 8, die zwischen der Tür 4 und dem Riegel
1 angeordnet ist, vorgespannt. Zur Verringerung des Montageaufwandes der Türschloßsicherung
kann die Zugfeder 8 auch beidseitig am Riegel 1 befestigt werden und im Bogen um einen
der Führungsbolzen 15 herumgeführt werden.
[0021] In Figur 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung an der Tür 4 und dem Türrahmen 5
montiert von innen zu sehen. Dabei hintergreift der Riegel 1 das Riegelwiderlager
16. Der Riegel 1 ist in den Langlöchern 14 in Öffnungsrichtung 11 und Schließrichtung
10 verschiebbar auf Führungsbolzen 15 angeordnet, die an der Tür 4 befestigt sind.
In seiner Offenstellung 17 nimmt der Riegel 1 die in Figur 2 auf der linken Seite
gestrichelt dargestellte Stellung ein und gibt das Riegelwiderlager 16 frei.
[0022] Die verdeckt hinter dem Riegel 1 angeordnete Feder 8 spannt den Riegel 1 in Öffnungsrichtung
11 vor.
[0023] Der Riegel 1 ist parallel zur Türblattebene und unmittelbar vor dem Türschloß 2 in
einer Position angeordnet, so daß das Schlüsselloch 6 hinter dem Riegel 1 liegt. Eine
Öffnung 7 im Riegel 1 legt das Schlüsselloch 6 des Türchlosses 2 in der Verriegelungsstellung
12 des Riegels 1 frei. Der in das Schlüsselloch 6 eingezteckte Schlüssel 3 hält den
Riegel 1 in Verriegelungsstellung 12 gegen die in Öffnungsrichtung 11 wirkende Federkraft
der Zugfeder 8.
[0024] Die Öffnung 7 weist im wesentlichen eine halbkreisförmige Kontur auf. Die im wesentlichen
geradlinige Grundlinie des Halbkreises ist in einem spitzen Winkel α zur Lotrechten
13 angeordnet und bildet eine Anlagekante 9, an dem die seitliche Schlüsselfläche
des Schlüssels 3 zur Anlage kommt.
[0025] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Türschloßsicherung wird im folgenden anhand
des Ausführungsbeispiels erläutert.
[0026] In geöffneter Stellung des Riegels 1, d.h. bei nicht eingestecktem Schlüssel 3, wird
der Riegel 1 durch die Zugfeder 8 vorgespannt in Offenstellung gehalten. Die Tür 4
kann normal geöffnet und geschlossen werden.
[0027] Zur Aktivierung der Türschloßsicherung wird nach dem Schließen der Tür 4 der Riegel
1 gegen die Kraft der Feder 8 in Verriegelungsstellung 12 gebracht. Dabei legt Öffnung
7 das Schlüsselloch 6 des Türschlosses 2 frei, so daß der Bewohner den Türschlüssel
3 in das Schlüsselloch 6 einstecken kann. Sobald der Riegel 1 losgelassen wird, hält
der in das Schlüsselloch 6 eingesteckte Schlüssel 3 den Riegel in der Verregelungsstellung
12. Dabei hintergreift der Riegel 1 das Riegelwiderlager 16. Die Wohnungstür 4 kann
nun nicht mehr geöffnet werden, da Riegel 1 mit Widerlager 16 die Tür verriegelt.
[0028] Die Öffnung 7 in Riegel 1 ist so geformt, daß der in Schlüsselloch 6 eingesteckte
Schlüssel 3 gedreht werden kann, wobei der Riegel 1 lediglich kleine oszillierende
Bewegungen ausführt, im übrigen aber in seiner das Riegelwiderlager 16 hintergreifenden
Verriegelungsstellung 12 verbleibt.
[0029] Durch die Kraft der Feder legt sich der Schlüssel 3 mit seiner flachen Seitenfläche
an die Anlagekante 9 der Öffnung 7 und wird in einer um den Winkel α zur Lotrechten
13 verdrehten Stellung im Türschloß 2 gehalten. In dieser Stellung ist aber der Schlüssel
3 in handelsüblichen Zylinderschlössern nicht abziehbar. Somit bildet die erfindungsgemäße
Türschloßsicherung auch eine Sicherung vor versehentlichem Herausfallen des Schlüssels
3. Ferner ist in dieser Schlüsselstellung auch ein Herausdrücken des in das Schlüsselloch
6 eingesteckten Schlüssels 3 unmöglich, so daß die Sicherheit gegen Einbrüche verbessert
wird.
[0030] Diese Sicherheitsstellung des Schlüssels 3 wird durch die Form der Öffnung 7 und
die ständig in Öffnungsrichtung 11 auf den Riegel 1 wirkende Zugkraft der Feder 8
weitgehend selbsttätig eingenommen. Will man nun das Haus verlaseen, so muß zur Entriegelung
der Tür zunächst der Haustürschlüssel 3 aus dem Türschloß 2 herausgezogen werden.
Erst dann kann die Tür geöffnet werden. Das Vergessen des Haustürschlüssels wird somit
unwahrscheinlich.
[0031] Sollte jedoch der Schlüssel 3 bei geöffneter Tür im Türschloß 2 stecken, so läßt
sich die Tür 4 weder willentlich noch versehentlich schließen, da der Riegel 1 durch
den eingesteckten Schlüssel 3 in seiner Verriegelungsstellung 12 gehalten ist. Somit
wirkt die erfindungsgemäße Türschloßsicherung auch als eine zuverlässige Ausschließsperre.
[0032] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Türschloßsicherung
an Tür 4 und Türrahmen 5 montiert dargestellt. Riegel 1 ist in Langlöchern 14 auf
an der Tür 4 befestigten Führungsbolzen 15 in Öffnungsrichtung 11 und Schließrichtung
10 verschiebbar angeordnet.
[0033] Die Führungsbolzen 15 sind auf nicht dargestellten Sockelplatten angeordnet. Damit
wird die nachträglich Montage vereinfacht, beispielsweise lassen sich die Sockel mit
dem Türblatt verkleben. Durch Verändern der Sockelhöhe laßt sich vorteilhaft die Einbaulänge
der Riegel 1 einstellen. Ferner wird die auf den Führungsbolzen 15 wirkende Last großflächig
von der Tür 4 aufgenommen. Ein Ausbrechen des Führungsbolzens wird vermieden. Insbesondere
eignet sich diese Befestigungsart für Glastüren oder Türen aus anderen empfindlichen
Materialien.
[0034] Die Langlöcher 14 sind zur Horizontalen geneigt angeordnet, so daß der Riegel 1 in
Öffnungsrichtung 11 schwerkraftbelastet ausgebildet ist. In dargestellter Verriegelungsstellung
hintergreift der Riegel 1 ein Riegelwiderlager 16, das am Türrahmen 5 befestigt ist.
In Verriegelungsstellung 12 ist ein Schlüsselloch 6 unterhalb des Riegels 1 freigelegt.
Bei in das Schlüsselloch 6 eingestecktem Schlüssel 3 wird der Riegel 1 in seiner Verriegelungsstellung
12 gehalten. Wird der Schlüssel aus dem Schlüsselloch 6 gezogen, rutscht der Riegel
1 in Öffnungsrichtung 11 in seinen Langlöchern 14 auf den Führungsbolzen 15 in Offenstellung
17, die in unterbrochener Linie dargestellt ist. Das Schlüsselloch 6 ist dann vom
Riegel 1 größtenteils überdeckt. Soll der Schlüssel 3 eingesteckt werden, muß der
Riegel manuell in Schließrichtung 10 geschoben werden, womit Schlüsselloch 6 freigelegt
wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 1
- Riegel
- 2
- Türschloß
- 3
- Schlüssel
- 4
- Tür
- 5
- Türrahmen
- 6
- Schlüsselloch
- 7
- Öffnung
- 8
- Zugfeder
- 9
- Anlagekante
- 10
- Schließrichtung
- 11
- Öffnungsrichtung
- 12
- Verriegelungsstellung
- 13
- Lotrechte
- 14
- Langloch
- 15
- Führungsbolzen
- 16
- Riegelwiderlager
- 17
- Offenstellung
1. Türschloßsicherung, insbesondere für Wohnungstüren, mit einem Anbauteil, das mit einem
Schlüssel (3) des Türschlosses (2) wechselwirkend ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil als Riegel (1) mit einer Verriegelungs- und Offenstellung ausgebildet
ist, wobei der Riegel selbsttätig die Offenstellung (17) einnehmend ausgebildet ist
und in seiner Verriegelungsstellung (12) vom Schlüssel (3) feststellbar ist.
2. Türschloßsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (1) das Schlüsselloch (6) des Türschlosses (2) wenigstens teilweise
überdeckt und in Verriegelungsstellung (12) das Schlüsselloch (6) freilegt.
3. Türschloßsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (1) zur Einnahme der Offenstellung (17) von einer Feder (8) in Öffnungsrichtung
(10) vorgespannt ist.
4. Türschloßsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (1) zur Einnahme der Offenstellung (17) in der Öffnungsrichtung (10)
schwerkraftbelastet ist, indem der Massenschwerpunkt des Riegels (1) bei Verschiebung
in Öffnungsrichtung (10) eine nach unten gerichtete Bewegungskomponete aufweist.
5. Türschloßsicherung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel eine Öffnung (7) aufweist, die in Verriegelungsstellung (12) des Riegels
(1) das Schlüsselloch (6) freilegt.
6. Türschloßsicherung für Türen mit Zylinderschloß nach Anspruch 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (7) im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt mit einer Anlagekante
(9) für den Schlüssel (3) aufweist.
7. Türschloßsicherung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagekante (9) einen spitzen Winkel α mit der Lotrechten (13) bildet.
8. Türschloßsicherung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (1), vorzugsweise in Langlöchern (14), von an der Tür (4) angeordneten
Führungsbolzen (15) geführt ist.
9. Türschloßsicherung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Riegelwiderlager (16) aufweist, das auf dem Türrahmen (5) montierbar
ausgebildet ist, vorzugsweise als Haken oder U-Profilblech.