[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern einer Zentralverriegelungsanlage
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 und auf eine - insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens geeignete - Zentralverriegelungsanlage mit den Gattungs-Merkmalen
des nebengeordneten Patentanspruchs 4.
[0002] Es ist eine Zentralverriegelungsanlage (ZVA) bekannt (DE 32 43 411 C2), in der eine
elektromotorisch antreibbare Bidruck-Luftpumpe sowohl Verschluß-Stellelemente für
Tür- und Klappenverschlüsse der ZVA, die einem ZV-Zweig der Anlage zugeordnet sind,
als auch weitere Luftdruckverbraucher versorgt, z. B. aufblasbare Sitzlehnenpolster
und einen Druckpufferbehälter in einem Komfortzweig der Anlage. Letztere Verbraucher
werden im folgenden zusammengefaßt als Komfortverbraucher bezeichnet; "ZV" steht hier
und im folgenden als Abkürzung für "Zentralverriegelung".
[0003] Die beiden erwähnten Anlagenzweige können wechselweise mittels eines Schaltventils
mit dem Pumpenausgang - der je nach Laufrichtung der Pumpe die Druckarten Über- oder
Unterdruck liefert - verbunden werden; dabei wird das Ventil in Abhängigkeit von der
Stelle der Druckanforderung - Komfort- oder ZV-Zweig - geschaltet, wobei üblicherweise
der ZV-Zweig wegen seiner Sicherheitsrelevanz Vorrang genießt.
[0004] In dem ZV-Zweig ist ein ZV-Druckschalter vorgesehen, der zur selbsttätigen Endabschaltung
der Pumpe nach Abschluß eines Ent- oder Verriegelungsvorgangs dient, ansonsten jedoch
keine weitere Überwachungsfunktion hat.
[0005] Hingegen umfaßt der Komfortzweig der Anlage auch einen Druckwächter- oder Drucküberwachungsschalter,
dessen wesentliche Aufgabe es ist, das in diesem Zweig vorgeschriebene Druckniveau
durch bedarfsweise elektrische Aktivierung der Pumpe und des zugehörigen Schaltventils
aufrechtzuerhalten.
[0006] In einer anderen bekannten Zentralverriegelungsanlage eines Kraftfahrzeugs (DE 34
00 945 A1) werden einer elektronischen Zentralsteuerschaltung Signale wenigstens eines
Steuerschalters und eines dem pneumatischen Leitungssystem zur Versorgung der Stellelemente
der ZVA zugehörigen Druckwächterschalters zugeführt und von dieser ausgewertet.
In einer Ausführungsform umfaßt diese bekannte ZVA auch einen pneumatischen Leitungszweig
(Komfortzweig) zum Anschließen wenigstens eines aufpumpbaren Kissens an die Pumpe
der ZVA; auch in diesem Leitungszweig ist ein elektrisch mit der Zentralsteuerschaltung
verbundener Druckwächterschalter vorgesehen.
[0007] Die Gattungsmerkmale der unabhängigen Patentansprüche sind aus diesem Stand der Technik
entnehmbar.
[0008] Es ist darüber hinaus bekannt (DE 27 35 119 C2), eine Unterdruckpumpe einer ZVA periodisch
zur Aufrechterhaltung eines bestimmten betriebsnotwendigen Unterdruckniveaus im Leitungssystem
und einem Unterdruck-Puffer der ZVA selbsttätig mittels eines Druckwächterschalters
zu aktivieren. Eine Schutzschaltung verhindert eine übermäßige Beanspruchung der Pumpe
und deren Versorgungsspannungsquelle z. B. bei auftretenden größeren Leckagen.
Die ausschließlich mit Unterdruck betreibbaren Stellelemente dieser ZVA werden im
Gegensatz zu den aktuellen Bidruck-Stellelementen im Ruhezustand ständig einseitig
mit dem Unterdruck aus dem Puffer beaufschlagt.
[0009] Unbefugte können bei pneumatisch steuerbaren ZVA der in Rede stehenden Art versuchen,
durch Aufschneiden einer von außen zugänglichen Leitung und Druckeinleitung an der
Schnittstelle eine widerrechtliche Entriegelung der angeschlossenen Verschlüsse zu
erreichen. Zu dieser Problematik ist es bisher bekannt (DE 37 17 515 A1), ein pneumatisch
steuerbares Ventil in eine Leitung zu einem Verbraucher einzuschleifen, welches eine
entriegelnde Druckbeaufschlagung des Verbrauchers nur dann zuläßt, wenn dieser Druck
von der Pumpe her erzeugt wird, und ansonsten die betreffende Leitung mit der Atmosphäre
kurzschließt.
[0010] Unter ungünstigen Randbedingungen kann ferner bei einer pneumatischen Zentralverriegelungsanlage
mit einem Komfortzweig das zur Versorgung der Komfort-Verbraucher von der Pumpe aufgebaute
Druckniveau ungewollt auch den Verschluß-Stellelementen zugeführt werden. Damit kann
ebenfalls ein unerwünschter Zustand der Fahrzeugverriegelung eintreten, z. B. kann
während des Fahrzeugbetriebs eine zentrale Verriegelung der Verschlüsse durchgeführt
werden, obwohl der Fahrzeugführer dies nicht wünscht.
[0011] Die Erfindung hat die Aufgabe, ausgehend von einem gattungsgemäßen Verfahren zum
Steuern einer Zentralverriegelungsanlage solche Verfahrensschritte anzugeben, mit
denen einer unerwünschten ZV-Betätigung der vorstehend erwähnten Arten entgegengewirkt
werden kann, sowie eine gattungsgemäße Zentralverriegelungsanlage gegen derartige
unerwünschte oder Fehl-Betätigungen sicherer zu machen.
[0012] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Verfahrensanspruchs 1 und
des nebengeordneten Vorrichtungsanspruchs 5 erfindungsgemäß gelöst.
[0013] Die jeweils auf die unabhängigen Ansprüche zurückbezogenen Unteransprüche geben weitere
zweckmäßige und vorteilhafte Verfahrensschritte bzw. Vorrichtungsmerkmale an.
[0014] Der für die Abschaltung der Pumpe nach jedem Betriebszyklus der ZVA ohnehin vorhandene
Druckschalter wird über seine Endabschaltfunktion hinaus nun auch für die Erfassung
von unbefugtem und/oder ungewolltem Druckaufbau bzw. -abbau an den Verschluß-Stellelementen
verwendet.
Aus der Erkenntnis, daß sein Schaltsignal regulär nur im Zusammenhang mit einer Aktivierung
der Pumpe durch ein Signal eines Steuerschalters erzeugt wird, der von Fahrzeugbenutzern
zum zentralen Entriegeln und Verriegeln der Verschlüsse z. B. direkt manuell (Innenschalter)
oder mittels eines Schließzylinders oder eines Innensicherungsknopfes betätigt wird,
wurde abgeleitet, daß ein Ansprechen des Druckschalters ohne Zusammenhang mit einem
Signal des Steuerschalters nur auf eine unerwünschte Druck- oder Unterdruckeinleitung
zurückgehen kann.
In diesem Fall kann, vorzugsweise abhängig von der Ansprechrichtung des Druckschalters,
eine entsprechende gegensinnige Aktivierung der Pumpe den vorher eingestellten (Verriegelungs-
oder Entriegelungs-) Zustand wiederherstellen.
[0015] Es versteht sich, daß es keines den vorherigen Zustand der Stellelemente wiederherstellenden
selbsttätigen Einschaltens der Pumpe bedarf, wenn sichergestellt ist, daß sich durch
das erfaßte Druckniveau nichts am aktuellen bzw. vorher eingestellten Verriegelungszustand
geändert hat.
[0016] Mit diesem Steuerverfahren kann eine Diebstahlsicherung des Fahrzeugs wirksam unterstützt
werden, denn auch einer Fremdeinleitung z. B. eines entriegelnden Überdrucks an irgendeiner
Stelle des ZVA-Leitungssystems wird damit selbsttätig entgegengewirkt, indem die Pumpe
in diesem Fall zur Unterdruckerzeugung eingeschaltet wird (oder zur Überdruckerzeugung,
falls Unterdruck zur Entriegelung verwendet wird).
[0017] Es kann sinnvoll sein, dem ZV-Druckschalter zusätzlich zu seinem üblichen Schaltpunkt,
der nach dem Umstellen der ZV-Stellelemente der Endabschaltung der Pumpe dient, einen
weiteren Schaltpunkt mit (absolut gesehen) niedrigerer Schaltschwelle hinzuzufügen
(zusätzlicher Kontaktsatz oder auch zusätzliche, vom ZV-Druckschalter im weiteren
Sinne umfaßte Schaltereinheit), welche Schaltschwelle spätestens gleichzeitig mit
dem Ansprechen der Stellelemente, ggf. auch bereits vorher, bei Druckauf- oder -abbau
durch die Pumpe erreicht wird. Dieser zusätzliche Schaltpunkt dient dann lediglich
der Druckwächterfunktion des ZV-Druckschalters; im Normalbetrieb der ZVA wird er ohne
Schaltwirkung überfahren.
[0018] Moderne ZVA werden von einer Zentralsteuerschaltung beherrscht, der die Eingangssignale
von verschiedenen Steuer- und Druckabschaltern zugeführt werden und die in Abhängigkeit
von ihren Eingangssignalen den Betrieb der ZVA steuert, z. B. durch Antreiben der
Pumpe und Schalten von Ventilen etc.
Diese Zentralsteuerschaltung umfaßt regelmäßig einen programmierbaren Mikroprozessor.
Dies vereinfacht die Realisierung des hier beschriebenen Verfahrens, denn die hierzu
erforderlichen logischen Vergleichsoperationen können durch eine entsprechende Programmierung
rein softwaremäßig dargestellt werden.
[0019] Selbstverständlich kann eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens auch mit
diskreten elektronischen Bausteinen, also logische Gatter, Speicherschaltungen etc.,
ausgeführt werden.
[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile gehen aus der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
und deren sich hier anschließender eingehender Beschreibung hervor.
Die einzige Figur zeigt einen schematischen Schaltplan einer Zentralverriegelungsanlage,
mit der das Verfahren durchgeführt werden kann.
[0021] Eine Zentralverriegelungsanlage (ZVA) umfaßt gemäß der
Figur eine Zentralsteuerschaltung (im folgenden kurz ZS) 1 mit eigener Spannungsversorgung
aus dem Bordnetz eines nicht weiter dargestellten Fahrzeugs, der über einen Eingang
EV (Eingang Verriegelung) Signale von zueinander parallelgeschalteten Steuerschaltern
2 und über einen Eingang EE (Eingang Entriegelung) Signale von ebenfalls zueinander
parallelgeschalteten Steuerschaltern 3 zuführbar sind.
[0022] Wird einer der Steuerschalter 2 betätigt - z. B. durch Verriegeln des Fahrzeugs von
außen mittels eines Schließzylinders, dem je einer der Steuerschalter 2 und 3 zugeordnet
ist -, so schaltet die ZS 1 einen reversierbaren Elektromotor 4 zum Betreiben einer
Bidruck-Pumpe 5 zur Unterdruckerzeugung ein. Diese evakuiert daraufhin ein ZV-Leitungssystem
6, an welches in der üblichen Weise die Arbeitskammern von nicht dargestellten Verschluß-Stellelementen
und ferner ein ZV-Druckschalter 7 angeschlossen sind. Die angeschlossenen Stellelemente
werden daraufhin aus ihrer Entriegelungs- in ihre Verriegelungsstellung umgestellt.
Wird hingegen einer der Steuerschalter 3 betätigt - z. B. bei entgegengesetzter Schlüsselbetätigung
des erwähnten Schließzylinders im Entriegelungssinn -, so wird die Pumpe 5 zur Überdruckerzeugung
eingeschaltet, mit der die angeschlossenen Stellelemente aus ihrer Verriegelungs-
in ihre Entriegelungsstellung umgestellt werden.
Ersichtlich kann die ZVA von mehreren, jeweils mit Steuerschaltern 2 und/oder 3 versehenen
Schließstellen aus, insbesondere an Fahrertür, Beifahrertür und Heckdeckel, gesteuert
werden (Mehrstellenbedienung), wobei jedoch nur zwei Steuereingänge EE und EV für
beliebig viele Bedienstellen an der ZS 1 erforderlich sind.
Es versteht sich, daß die bistabilen Verschluß-Stellelemente nur dann bewegt werden
können, wenn eine Druckart sie beaufschlagt, welche derjenigen, die den Ist-Zustand
hergestellt hat, entgegengesetzt wirkt. Bei wiederholter Beaufschlagung der Verschluß-Stellelemente
mit derselben Druckart ändert sich deren Stellung bei den Wiederholungen nicht.
In einer entsprechend ausgelegten Anlage wäre natürlich auch Unterdruckbeaufschlagung
zum Einstellen der Entriegelung und Überdruckbeaufschlagung zum Einstellen der Verriegelung
möglich.
[0023] Der ZV-Druckschalter 7 ist elektrisch mit der ZS 1 verbunden; er spricht in der üblichen
Weise sowohl auf Unter- als auch auf Überdruck im ZV-Leitungssystem 6 an, wenn das
jeweilige Druckniveau einen bestimmten Schwellwert unter- bzw. überschreitet, und
erzeugt dann ein der jeweils erfaßten Druckart entsprechendes Signal, welches normalerweise
zum Abschalten der Pumpe 5 bzw. des Elektromotors 4 führt. Die erwähnten Schwellwerte
der Druckniveaus sind üblicherweise so gewählt, daß die Verschluß-Stellelemente sicher
vor dem Ansprechen des ZV-Druckschalters 7 umgestellt worden sind.
[0024] Zwischen der Pumpe 5 und dem ZV-Leitungssystem 6 ist ein schaltbares Ventil 8, hier
als federnd in eine Ruhestellung zurückgestelltes 3/2-Wege-Magnetventil ausgeführt,
vorgesehen, welches elektrisch durch ein Signal von der ZS 1 aus der Ruhestellung
- ZV-Leitungssystem mit der Pumpe verbunden - in eine einen Komfortzweig 9 der Anlage
mit der Pumpe 5 verbindende Schaltstellung umschaltbar ist.
Derartige Mehrfachnutzungen einer Pumpe sind mannigfach bekannt; es kann sich dabei
sowohl - wie hier skizziert - um Unterdruck-Nebenzweige als auch um Überdruck-Nebenzweige
handeln; sollten beide Arten von Nebenzweigen gleichzeitig vorhanden sein, so sind
diese über je ein - nur für die benötigte Druckart durchlässiges - Rückschlagventil
- hinter dem schaltbaren Ventil 8 im Komfortzweig 9 - voneinander zu trennen; natürlich
könnte auch für jeden Zweig ein schaltbares Abzweigventil vorgesehen werden.
[0025] Im vorliegenden Fall dient der Komfortzweig dazu, in einem Unterdruckversorgungssystem,
das normalerweise durch den Saugrohr-Unterdruck des Verbrennungsmotors des Fahrzeugs
evakuiert wird, eine druckniveauabhängige Unterstützung durch die elektrisch betreibbare
Pumpe 5 zu leisten. Mit dem schaltbaren Ventil 8 ist im Komfortzweig 9 ein Rückschlagventil
10 in Reihe geschaltet, das eine unerwünschte Belüftung des Komfortzweigs beim Umschalten
des schaltbaren Ventils 8 verhindert.
[0026] Der Komfortzweig 9 ist in bekannter Weise mit einer elektrisch mit der ZS 1 verbundenen
Druckwächtereinrichtung 11 ausgestattet, die ein Anforderungs-Signal an die ZS 1 erzeugt,
wenn der Druck im Komfortzweig über einen vorbestimmten Schwellwert hinaus ansteigt.
Der Schwellwert ist durch das Unterdruckniveau bestimmt, bei welchem die hier angeschlossenen
Verbraucher, z. B. einfachwirkende Stellantriebe für die Klappensteuerung einer Klimatisierungsautomatik,
nicht mehr sicher betätigt werden können.
Es versteht sich, daß entsprechende Einrichtungen auch für einen mit Überdruck betreibbaren
Nebenzweig der Anlage vorgesehen werden können.
[0027] Liegt nun ein Anforderungs-Signal der Druckwächtereinrichtung 11 an der ZS 1 an,
so schaltet diese zunächst das Ventil 8 um und schaltet dann die Pumpe 5 zur Unterdruckerzeugung
ein. Damit wird das vorgeschriebene Unterdruckniveau wiederhergestellt. Das Absinken
des Absolutdrucks unter den Schwellwert kann z. B. durch Wegfallen des elektrischen
Signals der Druckwächtereinrichtung erfaßt werden, wobei zweckmäßig eine Hysterese
zwischen den Schaltpunkten "Anforderung" und "Druckabbau erfolgt" vorgesehen wird.
[0028] Es ist noch als weiterer Eingang der ZS 1 ein Anschluß für einen Betriebsschalter
Zü angedeutet. Je nach Auslegung kann die Unterdruckunterstützung durch die Pumpe
ausschließlich bei nicht laufendem Verbrennungsmotor (dann ist regelmäßig der Betriebsschalter
geöffnet) gewährleistet werden, es kann aber auch vorgesehen werden, daß nur im Fahrbetrieb
des Fahrzeugs (Betriebsschalter geschlossen) Signale der Druckwächtereinrichtung auch
zu dem oben erwähnten Anlaufen der Pumpe 5 führen.
[0029] Es kann nun vorkommen, daß zwar kein Signal eines der Steuerschalter 2 oder 3 nach
dem letzten Abschalten der Pumpe 5 im ZV-Betrieb zur ZS 1 gelangt, daß aber trotzdem
ein Unter- oder Überdruck das ZV-Leitungssystem beaufschlagt. Sollte das jeweilige
Druckniveau ausreichen, um den ZV-Druckschalter zu betätigen, so erzeugt dieser auch
unabhängig von einem laufenden Betrieb der Pumpe ein entsprechendes Signal.
[0030] Mit einem einfachen Plausibilitätstest und/oder einer logischen Signalverknüpfung
(z. B. NAND) kann dann festgestellt werden, daß eine Beaufschlagung des ZV-Leitungssystems
derzeit vom Benutzer nicht erwünscht ist.
[0031] Es wäre beispielsweise möglich, ein "Flag" bzw. einen Speicher (z. B. ein Flip-Flop)
bei jeder Betätigung eines der Steuerschalter 2 oder 3 so lange zu setzen, bis der
ZV-Betrieb der Pumpe 5 durch den ZV-Druckschalter 7 wieder beendet wird (RESET durch
Signal des ZV-Druckschalters).
Damit wird auch dem Vorrang Rechnung getragen, den der Betrieb der ZVA gegenüber der
Versorgung des Komfortzweigs immer genießt. Insbesondere wird eine laufende Belieferung
des Komfortzweigs sofort unterbrochen, wenn ein Signal eines der Steuerschalter 2
oder 3 von der ZS 1 erfaßt wird.
[0032] Tritt nun ein Schaltsignal des ZV-Druckschalters 7 auf, ohne daß das Flag bzw. der
Speicher gerade gesetzt sind, so kann ohne weiteres auf eine unerwünschte Druckbeaufschlagung
des ZV-Leitungssystems 6 geschlossen werden.
[0033] In diesem Fall kann dann zweckmäßig noch geprüft werden, ob mit der unerwünschten
Beaufschlagung eine Zustandsänderung der Verschluß-Stellelemente eintreten kann, also
ein Umstellen von entriegelter in verriegelte Stellung oder umgekehrt, je nach Ausgangszustand
bei oder vor dem Auftreten des Schaltsignals des ZV-Druckschalters.
[0034] Diese Prüfung kann beispielsweise anhand einer Stellungsrückmeldung vorgenommen werden,
die von einem oder von allen Verschlüssen bzw. Verschluß-Stellelementen der ZS 1 in
Form eines elektrischen Signals zugeführt wird. Es kann aber auch z. B. die Ansprechrichtung
des ZV-Druckschalters 7 beim letzten Abschalten der Pumpe gespeichert werden. Ist
dieses dem neuerlichen Signal dieses Schalters, das ohne Steuerschalter-Signal auftritt,
entgegengesetzt gewesen, so muß der Ausgangszustand durch Einschalten der Pumpe wiederhergestellt
werden.
[0035] Für den Fall, daß bei unerwünschter Beaufschlagung des ZV-Leitungssystems keine Zustandsänderung
aufgetreten ist bzw. auftreten kann, ist keine Reaktion der Anlage erforderlich.
[0036] Sollte hingegen das ZV-Leitungssystem 6 mit einer Druckart beaufschlagt worden sein
bzw. werden, welche derjenigen, die den Ist-Zustand herbeigeführt hat, entgegengesetzt
wirkt - d. h. es wurde beispielsweise bei vorliegendem Entriegelungszustand Unterdruck
angelegt oder bei vorliegendem Verriegelungszustand Überdruck aufgebaut, so kann nunmehr
wiederum aufgrund einer logischen Verknüpfung der elektrischen Eingangssignale der
ZS 1 bzw. ihres Mikroprozessors dieser unerwünschten Beaufschlagung entgegengewirkt
werden, indem das schaltbare Ventil 8 in seine Ruhestellung abgeschaltet wird und
die Pumpe 5 bzw. deren Elektromotor 4 in dem Sinne eingeschaltet werden, daß der vorher
eingestellte Zustand der Verschluß-Stellelemente wieder hergestellt wird. Dies wird
letztlich durch ein erneutes Signal des ZV-Druckschalters 7 bestätigt.
[0037] Es sei nochmals ausdrücklich angemerkt, daß mit dieser Einrichtung nicht nur einer
eventuellen Fehlfunktion des Ventils 7 vorgebeugt werden kann, sondern auch - und
unabhängig vom Vorhandensein eines Komfortzweigs der Anlage - einer unbefugten Einleitung
insbesondere einer Druckart in das ZV-Leitungssystem, die zu einer Entriegelung der
verriegelten Verschlüsse führen soll.
[0038] Als weitere Option kann der ZV-Druckschalter zusätzlich zu seiner üblichen, nach
dem Umstellen der ZV-Stellelemente erreichbaren Schaltpunkt (Endabschaltung der Pumpe)
speziell für seine Druckwächterfunktion einen weiteren Schaltpunkt erhalten oder eine
entsprechende Einrichtung mit einem solchen Schaltpunkt umfassen, der bereits früher,
also vor oder spätestens gleichzeitig mit dem Ansprechen der Stellelemente erreicht
wird. Für die Endabschaltung bleibt dieser Schaltpunkt dann außer Betracht, d. h.
im Regelbetrieb der ZVA wird er einfach überfahren, ohne eine Schaltwirkung auszulösen.
[0039] In jedem Fall wird mit dem beschriebenen Verfahren und durch eine entsprechend ausgelegte
ZVA eine unerwünschte Betätigung der ZVA bzw. deren Stellelemente wenn nicht verhindert,
so doch unverzüglich und selbsttätig rückgängig gemacht, wobei der ZV-Druckschalter
als Bestandteil, insbesondere als Sensor, einer Fahrzeug-Diebstahlsicherung anzusehen
ist.
1. Verfahren zum Steuern einer Zentralverriegelungsanlage für Tür- und Klappenverschlüsse,
insbesondere in einem Fahrzeug, mit Verschluß-Stellelementen, die mittels einer Pumpe
der Zentralverriegelungsanlage auf ein Signal wenigstens eines Steuerschalters hin
über ein Leitungssystem mit Über- oder Unterdruck beaufschlagt werden, um eine zentrale
Ent- oder Verriegelung der Verschlüsse zu bewirken,
wobei die Pumpe nach Abschluß eines Ent- oder Verriegelungs-Betriebszyklus mittels
eines ZV-Druckschalters in Abhängigkeit vom aufgebauten Druckniveau selbsttätig abschaltbar
ist und die Verschluß-Stellelemente im Ruhezustand drucklos sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe (5), bei Auftreten eines Schaltsignals des ZV-Druckschalters (7) ohne
Vorliegen eines Signals des wenigstens einen Steuerschalters (2, 3), selbsttätig zur
Erzeugung einer - den vor dem Auftreten des Schaltsignals eingestellten Zustand der
Stellelemente herstellenden - Druckart im Leitungssystem (6) der Zentralverriegelungsanlage
einschaltbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe nur dann zum Wiederherstellen des vor dem Auftreten des Schaltsignals
eingestellten Zustands der Stellelemente eingeschaltet wird, wenn die vom ZV-Druckschalter
erfaßte, dessen Schaltsignal auslösende Druckart der diesen Zustand einstellenden
Druckart entgegengesetzt wirkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Signal eines Steuerschalters mittels einer Speichereinrichtung erfaßt wird,
daß vor einem selbsttätigen Einschalten der Pumpe nach Auftreten eines Schaltsignals
des ZV-Druckschalters eine logische Verknüpfung zwischen diesem Schaltsignal und dem
aktuellen gespeicherten Wert der Speichereinrichtung erfolgt, insbesondere eine NAND-Verknüpfung,
und
daß die Speichereinrichtung rückgesetzt wird, wenn die Pumpe nach Abschluß eines ZV-Betriebszyklus
mittels eines Signals des ZV-Druckschalters abgeschaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der ZV-Druckschalter sein Schaltsignal zum selbsttätigen Einschalten der Pumpe
bei einem Druckniveau erzeugt, welches höchstens gleich dem Ansprechdruckniveau der
Stellelemente, jedoch (absolut) niedriger als das zum Endabschalten der Pumpe aufzubauende
Druckniveau ist.
5. Zentralverriegelungsanlage für Tür- und Klappenverschlüsse, insbesondere in einem
Fahrzeug, mit Verschluß-Stellelementen, die mittels einer Pumpe der Zentralverriegelungsanlage
auf ein Signal wenigstens eines Steuerschalters hin über ein ZV-Leitungssystem mit
Über- oder Unterdruck beaufschlagbar sind, um eine zentrale Ent- oder Verriegelung
der Verschlüsse zu bewirken,
wobei die Pumpe in Abhängigkeit von dem im ZV-Leitungssystem aufgebauten Druck nach
Abschluß eines Ent- oder Verriegelungs-Betriebszyklus durch ein Signal eines ZV-Druckschalters
selbsttätig abschaltbar ist und die Verschluß-Stellelemente im Ruhezustand drucklos
sind,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Zentralsteuerschaltung (1), der Signale des mindestens einen Steuerschalters
(2, 3) und des ZV-Druckschalters (7) zugeführt werden, eine Schaltung zur logischen
Verknüpfung der Signale des ZV-Druckschalters (7) mit den Signalen des Steuerschalters
(2, 3) vorgesehen ist, welche ein Signal zum selbsttätigen Einschalten der Pumpe (4,
5) erzeugt, wenn ohne vorangehende Erfassung eines Signals des Steuerschalters (2,
3) ein Signal des ZV-Druckschalters (7) erfaßt wird.
6. ZVA nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein über ein schaltbares Ventil (8) an die Pumpe (5) anschließbarer Komfortzweig
(9) der Anlage mit einer Druckwächtereinrichtung (11) vorgesehen ist, wobei auf ein
der Zentralsteuerschaltung (1) zugeführtes Signal der Druckwächtereinrichtung (11)
hin zunächst das schaltbare Ventil (8) zur Verbindung eines Ausgangs der Pumpe (5)
mit dem Komfortzweig umschaltbar und dann die Pumpe (4, 5) einschaltbar ist.
7. ZVA nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltung zur logischen Verknüpfung der Signale zumindest eine NAND-Verknüpfung
eines durch Betätigung eines Steuerschalters (2, 3) erzeugbaren Signals mit einem
bei Ansprechen des ZV-Druckschalters (7) erzeugbaren Schaltsignal umfaßt.
8. ZVA nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentralsteuerschaltung eine Speichereinrichtung zur Erfassung jedes Signal
eines Steuerschalters umfaßt, welche nach Erfassung einen bestimmten Signalzustand
annimmt,
daß die Schaltung zur logischen Verknüpfung der Signale ein aktuelles Schaltsignal
des ZV-Druckschalters mit dem aktuellen Signalzustand der Speichereinrichtung verknüpft
und
daß ein bei der Endabschaltung der Pumpe erzeugtes Signal des ZV-Druckschalters (7)
ferner als Rücksetzsignal für die Speichereinrichtung ausgewertet wird.
9. ZVA nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der ZV-Druckschalter eine Schalteinrichtung mit einer spätestens bei einem eine
Stellbewegung der Verschluß-Stellelemente bewirkenden Druckniveau erreichbaren Schaltschwelle
zur Erzeugung des Schaltsignals zur selbsttätigen Einschaltung der Pumpe umfaßt, welche
Schaltschwelle früher als die Endabschaltungs-Schaltschwelle erreicht wird.
10. ZVA nach einem der Ansprüche 5 - 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der ZV-Druckschalter (7) Teil, insbesondere Sensor, einer Diebstahlsicherungseinrichtung
des Fahrzeugs ist.