[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Leistungssteuergerät mit gepulster An- und Abschaltung,
bei welchem über ein Stellglied das Verhältnis zwischen Anschaltzeit und Abschaltzeit
von einem Nullwert (Ausschaltstellung) über eine kleinste Leistungsstufe bis zu einem
Maximalwert einstellbar ist. Derartige Leistungssteuergeräte für die steuerbare Zuführung
von elektrischer Leistung zu einem Verbraucher, insbesondere einer Kochplatte, benutzen
häufig ein beheiztes Bimetall mit Kompensationsbimetall, das auf einen Schnappschalter
wirkt. Die dem Verbraucher zuzuführende Leistung wird hierbei über eine Steuerkurve
eingestellt, die auf die Bimetallansteuerung einwirkt.
[0002] Bekannte Leistungssteuergeräte dieser Bauart steuern die Leistung von etwa 7 % bis
Vollast von 100 %. Die 7-%-Leistung war die bisher kleinste erreichbare Leistungsstufe,
welche bei einer Kochplatte beispielsweise die Warmhaltestufe bildet. Es hat sich
jedoch in der Praxis gezeigt, daß 7 % häufig zum Warmhalten zu viel sind und unnötigerweise
Energie verbraucht wird. Mit den bisher bekannten Konstruktionen läßt sich eine niedrigere
Leistungsstufe nur unter sehr großem Justieraufwand oder überhaupt nicht einstellen,
weil die in der Praxis auftretenden Fertigungstoleranzen insbesondere bei dem Schnappschalter
eine genaue Justierung nicht oder nur schwer möglich machen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher die Leistungsverminderung verhindernde
Schalthysterese unwirksam zu machen und ein Leistungssteuergerät zu schaffen, welches
in der Lage ist, auch kleinere Leistungen zuverlässig über längere Zeitdauer zu schalten.
[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale. Dieses Prinzip kann bei den bekannten durch ein beheiztes
Bimetall geschalteten Schnappschaltern dadurch verwirklicht werden, daß auf der Steuerkurve
zur Ansteuerung des Bimetalls ein Nocken angebracht wird, der auf der Steuerkurve
im Bereich zwischen der Nullstellung und der kleinsten Einstellung von 5 % liegt.
Durch diesen Nocken wird ein Zwischenbereich geschaltet, in dem die Leistung kurzzeitig
auf etwa 30 bis 50 % der maximalen Leistung erhöht wird. Bei der darauffolgenden Rückschaltung
bleibt die pulsierende Kontaktgabe des Schnappschalters gewährleistet.
[0005] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines erfindungsgemäß ausgebildeten als Nockenschalter ausgebildeten
Leistungssteuergerätes,
Fig. 2 eine Ansicht von hinten in Richtung des Pfeiles II gemäß Fig. 1 betrachtet,
mit aufgebrochener Abdeckkappe,
Fig. 3 eine unter Verwendung des Schalters nach Fig. 1 und 2 aufgebaute Kochplattenschaltung,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V gemäß Fig. 1,
Fig. 6 eine unter Zuhilfenahme des Schalters nach Fig. 1 aufgebaute Kochplattenschaltung,
Fig. 7 und 9 Schnittansichten des Schalters nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 1 in unterschiedlichen
Schaltstellungen,
Fig. 8 und 10 Schnittansichten des Schalters nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie
V-V in den Fig. 7 bzw. 9 entsprechenden Schaltstellungen.
[0007] Das erfindungsgemäße Leistungssteuergerät dient der steuerbaren Zuführung von elektrischer
Leistung in Leistungsimpulsen zu einem Verbraucher, insbesondere zu einer Kochplatte.
Das Leistungssteuergerät ist als Nockenschalter ausgebildet, der ein Schaltergehäuse
10 mit Abdeckkappe 11 aufweist und eine Stellwelle 12 drehbar lagert, auf der eine
Nockenhohlwelle 14 drehfest aufgesetzt ist, die in bekannter Weise Schaltnocken 16
für die Hauptkontakte 18 trägt. Die Nockenwelle 14 weist außerdem eine Rastnockenscheibe
20 auf, die mit einer Rastvertiefung 22 für die Ausschaltstellung, einer Rastvertiefung
24 für 5 % Leistung und einer Rastvertiefung 26 für 100 % Leistung versehen ist. In
die Rastvertiefungen steht ein federbelasteter Raststößel 28 ein. Auf dem der Rastnockenscheibe
20 entgegengesetzten Ende der Nockenwelle 14 sitzt eine Steuernockenscheibe 30, auf
deren äußerem Umfang ein Nockenstößel 32 abläuft. Dieser Nockenstößel wird von einem
Arm 34 getragen, der mit einem Joch 36 verbunden ist, das um eine parallel zur Stellwelle
12 im Gehäuse gelagerte Achse 38 schwenkbar ist. Um die gleiche Achse 38 ist ein weiteres
Joch 40 schwenkbar, welches auslegerartig eine Blattfeder und einen Arm mit einem
Anschlagwinkel 44 aufweist. Über dem Anschlagwinkel 44 liegt ein Lagerwinkel 46 des
Armes 34, der ein Innengewinde mit einer Justierschraube 48 aufweist. An einem Fortsatz
50 des Armes 34 ist eine Zugfeder 52 verankert, die mit ihrem anderen Ende am Gehäuse
angreift und den Kopf der Justierschraube 48 gegen den Anschlagwinkel 44 vorspannt.
[0008] Ein mit einer Heizwicklung versehenes Schaltbimetall 54 ist mit seinem einen Ende
um eine unter der Achse 36 liegende Achse schwenkbar und erstreckt sich im wesentlichen
parallel zu der Blattfeder 42. Ein am Bimetall 54 festgelegter Stift 56 liegt mit
seinem Ende der Blattfeder 42 an. Das Bimetall 54 wirkt auf die Kontaktfeder 58 der
Schnappfederkontakte 60.
[0009] Die radiale Nockenbahn der Steuernockenscheibe 30 weist einen Abschnitt 62 mit kleinstem
Radius auf. Befindet sich der Nockenstößel 32 auf diesem Abschnitt, dann befindet
sich der Schalter in der Nullstellung und der Raststößel 28 fixiert die Drehstellung
der Stellwelle durch Eingriff in die mittlere Rastvertiefung 22 der Rastnockenscheibe
20. Der Abschnitt 62 geht einerseits in einen Schaltnocken 64 und andererseits in
einen Steuernocken 66 über. An den Nocken 64 schließt sich die Steuerkurve 68 mit
ihrer radial tiefsten Stelle 70 an. Dies ist die Stellung für 5 % Leistung (Stellung
gemäß Fig. 9). Diese Stellung ist, wie aus Fig. 10 ersichtlich, dadurch verrastet,
daß der Raststößel 28 in die Rastvertiefung 24 einfällt. Von dieser Stelle 70 steigt
die Steuerkurve 68 bis zu dem Steuernocken 66 an. Wenn der Nockenstößel von diesem
Steuernocken 66 angehoben ist, wird die Stellwelle durch Einfall des Raststößels 28
in die Vertiefung 22 fixiert. Es ist dies die Stellung mit 100 % Leistung.
[0010] Der erfindungsgemäße Leistungssteller arbeitet wie folgt:
Die Stellwelle befindet sich in der Nullstellung, d. h. die Hauptkontakte 18 sind
unterbrochen und der Schnappfederkontakt 60 ist von seinem Gegenkontakt 72 abgehoben.
Der Raststößel 28 liegt in der mittleren Rastvertiefung 22. Der Nockenstößel 32 liegt
in dem Abschnitt 62 der Steuernockenscheibe 30 zwischen den Nocken 64 und 66. Die
Feder 52 zieht die Justierschraube 48 gegen den Anschlagwinkel 44 und die Blattfeder
42 drückt über den Stift 56 auf das Bimetall 54, das seinerseits auf die Kontaktfeder
58 drückt und den Kontakt 60 gegen die Wirkung der Schnappfeder vom Gegenkontakt 72
abhebt. Erfolgt nunmehr eine Drehung der Stellwelle im Uhrzeigersinn, dann läuft der
Nockenstößel 32 auf den Schaltnocken 34 auf, wobei über die Schaltnocken 16 die Hauptkontakte
18 geschlossen werden (Übergangsstellung gemäß Fig. 4 und 5). Das Ausheben des Nockenstößels
hat zur Folge, daß die Blattfeder 42 das Bimetall freigibt und der Schnappfederkontakt
60, 62 mit Sicherheit schließt. Aus dieser Stellung wird die Stellwelle über den Raststößel
in die Raststellung 24 gedrängt, in der gemäß Fig. 9 der Nockenstößel an der tiefsten
Stelle 70 der Nockenbahn liegt. Das Bimetall 54 ist mit einer Heizwicklung versehen,
die an Spannung liegt, solange die Kontakte 60, 72 geschlossen sind. Die Aufheizung
des Bimetalls bewirkt, daß dieses sich deformiert und eine Öffnung der Kontakte 60,
72 bewirkt. Je weiter der Nockenstößel 32 beim Weiterdrehen der Stellwelle über die
Steuerkurve angehoben wird, desto länger bleiben die Schnappfederkontakte 60, 72 geschlossen.
Wenn der Nockenstößel auf dem Steuernocken 66 aufliegt (Raststößel 28 befindet sich
in der Rastvertiefung 26), bleiben die Kontakte 60, 72 ständig geschlossen.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Leistungssteuergerät lassen sich zahlreiche Schaltprobleme
lösen. Einige ergeben sich aus der beiliegenden Zeichnung in Verbindung mit der nachfolgenden
Beschreibung. Es sind darüber hinaus jedoch noch zahlreiche weitere Schaltungen möglich.
Wesentlich für die Erfindung ist es, daß die Schalthysterese des Schnappschalters
überwunden wird, weil auf der Steuernockenscheibe 30 zur Ansteuerung des Bimetalls
der Nocken 64 vorgesehen ist, der im Bereich zwischen der Nullstellung und der kleinsten
Einstellung 5 % Leistung liegt. Durch diesen Nocken 64 wird die Bimetallansteuerung,
welche auf den Schnappschalter einwirkt, in eine Lage gebracht, die etwa 30 bis 50
% ED entspricht. Damit schaltet der Schnappschalter 58, 60, 72 sicher ein. Wenn dieser
Nocken 64 überwunden ist, kommt die Bimetallansteuerung, die auf den Schnappschalter
einwirkt, in die Stellung 5 % ED und der Schnappschalter bleibt dann für die vorgesehenen
Perioden sicher eingeschaltet.
[0012] Bei verschiedenen Schaltvariationen kann es erforderlich sein, daß die Hauptkontakte
18 noch geöffnet sind, wenn die Bimetallsteuerung auf dem höchsten Punkt des Nockens
64 steht, oder daß die Hauptkontakte zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen haben.
Die Fig. 3 zeigt eine Schaltung, bei der es erforderlich ist, daß die Hauptkontakte
18 bereits geschlossen haben, wenn die Bimetallansteuerung auf dem höchsten Punkt
des Nockens 64 sitzt. Als Last ist hierbei eine Kochplatte 74 vorgesehen, die in Reihe
mit dem Hauptschaltkontakt 18 und dem Schnappschalter 60, 72 an Spannung liegt. Eine
Betriebsanzeigelampe 76 liegt über einem Signalkontakt 78 an Spannung. Außerdem ist
noch ein Sicherheitsanzeigelämpchen 80 vorgesehen, welches über einen Thermokontakt
82 an Spannung gelegt wird, wenn die Kochplatte bzw. das entsprechende Keramikfeld
auf einer eine vorbestimmte Temperatur überschreitenden Temperatur steht. Damit beim
Einschalten der Kochplatte das Sicherheitsanzeigelämpchen 80 sofort angeht, auch wenn
der Kontakt 82 für die Heißanzeige im Thermostat noch nicht geschlossen ist, ist eine
Brücke 84 vorgesehen, durch die eine Erregung des Sicherheitsanzeigelämpchens 80 über
den Hauptschaltkontakt 18 bewirkt wird.
[0013] Wird beim Ausschalten des Gerätes der Schalter nicht ganz in die Nullstellung gebracht,
so würde der volle Heizstrom über den Kontakt 82 für die Heißanzeige fließen. Deshalb
muß bei dieser Schaltung sichergestellt sein, daß es nicht möglich ist, die Bimetallsteuerung
auf dem höchsten Punkt des Nockens stehenzulassen, und dies wird, wie aus Fig. 4 und
5 ersichtlich ist, dadurch bewirkt, daß der Raststößel 28 den höchsten Punkt des Rastnockens
überwunden hat, wenn die Bimetallansteuerung auf dem höchsten Punkt der Steuernockenscheibe
steht.
[0014] Bei einer weiteren Schaltungsmöglichkeit gemäß Fig. 6 fehlt die Verbindungsbrücke
84. Bei dieser Schaltungsvariante sollen Hauptschaltkontakte 18 und Signalkontakte
78 in der Zwischenstellung, in der die Bimetallansteuerung auf dem höchsten Punkt
der Steuernockenscheibe steht, geöffnet sein (vgl. Fig. 7 und 8).
[0015] Die Fig. 9 und 10 zeigen die kleinste Einstellung von 5 % ED. Hierbei hat die Bimetallansteuerung
den Nocken auf der Steuerkurve überwunden und der Raststößel ist in der Stellung 5
% ED eingerastet.
1. Leistungssteuergerät mit gepulster An- und Abschaltung, bei welchem über ein Stellglied
das Verhältnis zwischen Anschaltzeit und Abschaltzeit von einem Nullwert (Ausschaltstellung)
über eine kleinste Leistungsstufe bis zu einem Maximalwert einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schaltbereich des Stellgliedes zwischen Ausschaltstellung und kleinster Leistungsstufe
ein Bereich mit einer Leistungsstufe eingeschaltet ist, die zwischen der kleinsten
Leistungsstufe und der höchsten Leistungsstufe liegt.
2. Leistungssteuergerät nach Anspruch 1 mit einem beheizten Bimetall (42), welches durch
einen auf einer Stellwelle (12) sitzenden Steuernocken (30) über einen Nockenstößel
(32) aushebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nockenbahn des Steuernockens zwischen einem tiefsten Nullstellungsabschnitt
(62) und der tiefsten Stelle (70) der Steuerkurve (68) einen erhöhten Schaltnocken
(64) aufweist.
3. Leistungssteuergerät nach den Ansprüchen 1 und 2 mit einem Nockenschalter, dessen
Nockenwelle (14) über einen Raststößel (28) in verschiedenen Winkelstellungen verrastbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Schaltnocken (64) benachbarte Stellung des Nockenstößels (32) (kleinste
Leistungsstufe) verrastbar (24) ist.
4. Leistungssteuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen die Nullstellung und die kleinste Leistungsstufe geschaltete Zwischenstufe
bei etwa 30 bis 50 % der vollen Leistung liegt.
5. Leistungssteuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptschalterkontakte (18) noch geöffnet sind, wenn die über den Nockenstößel
(32) erfolgte Bimetallansteuerung auf dem höchsten Punkt des Schaltnockens (64) steht.
6. Leistungssteuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptschalterkontakte (18) bereits geschlossen haben, wenn die über den Nockenstößel
(32) erfolgte Bimetallansteuerung auf dem höchsten Punkt des Schaltnockens (64) steht.
7. Leistungssteuergerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß über den Hauptschaltkontakt (18) eine Heizanzeigelampe (80) über eine Brücke (84)
einschaltbar ist, die über einen parallel zu den Hauptschaltkontakten (18) liegenden
Thermoschalter (82) abschaltbar ist.
8. Leistungssteuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Raststößel (28) den höchsten Punkt des Rastnockens überwunden hat, wenn die
Bimetallansteuerung auf dem höchsten Punkt des Schaltnockens (64) steht.