[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Ein- oder ein Mehrleiterverbundkabel mit
integrierter Kühlung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Mit Erhöhung der zu übertragenen Leistung überschreiten bekannte Energiekabel ihre
zulässige Temperaturgrenze. Dann helfen Zwangskühlungen weiter. Es sind verschiedene
Ausgestaltungen von gekühlten Energiekabeln bekannt. Beispielsweise zeigt die DE OS
16 40 122 ein mehradriges elektrisches Druckkabel, bei dem in den Zwickelräumen zwischen
den Energieadern ein Kühlrohr angeordnet ist. Die Form des Kühlrohres ist kreisförmig,
so daß zur Leiterader nur ein linienförmiger Kontakt entsteht. Weiterhin ist die Lage
der ovalen Adern des Kabels über die Kabellänge nicht fixiert; ihre Lage ist wegen
der im Verseilprozeß nicht zu verhindernden Verdrehungen zufällig. Das Kühlrohr hat
nur ungenügenden Kontakt zur Ader. Eine andere Form gekühlter Kabel besteht darin,
zentral in den Leiter der Energieader ein Kühlmittelrohr zu legen (DE 23 27 316).
[0003] Mit zunehmender Übertragungsleistung wird die thermische Belastung eines Kabels größer.
Es müssen Wege gefunden werden, um der Erhöhung der Leistung Rechnung zu tragen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von vorhandenen Konstruktionsprinzipien
gekühlte Energiekabel für höhere Leistungen vorzuschlagen. Die erfindungsgemäßen Energiekabel
sollen sich durch kompakten Aufbau auszeichnen. Die Aufgabe wird mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0005] Zum Beispiel können bei Gasaußendruckkabel vorhandene Rohre von Kabeln genutzt werden,
wenn die alte Kabeln herausgezogen und erfindungsgemäße Kabel eingezogen werden. Mit
ihnen können höhere Leistungen übertragen werden, wobei kostenträchtige Erdarbeiten
beim Legevorgang eingespart werden. Mit der geringeren thermischen Belastung des Kabels
ist auch eine geringer thermische Belastung des Erdbodens verbunden.
[0006] Ebenfalls stellt sich als vorteilhaft heraus, daß ein geringerer Aufwand für die
thermische Stabilisierung des Kabelgrabens notwendig ist und daß sich die Lebensdauer
des Kabels erhöht.
[0007] Die erfindungsgemäßen Verbundprofile haben auch Stützfunktion, was sich günstig auf
die Festlegung der Adern im Kabel auswirkt.
[0008] Ein typisches Anwendungsgebiet der Erfindung ist ein mehradriges Gasaußendruckkabel.
In den Aderzwickelräumen liegen Verbundprofile, die mit einem oder mehreren Hohlkanälen
unterschiedlichen Querschnitts durchzogen sind. Durch die Hohlkanäle wird ein Kühlmedium
geführt.
[0009] Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kabels wird für Einleiterkabel
vorgeschlagen, die in Höchstleistungsnetzen, z.B. für 400 kV, einsetzbar sind. Die
Verbundkanäle, die im Raum über der Ader eingebracht werden, haben etwa Nierenform.
[0010] Je nach Höhe der geforderten Kühlleistung werden die Verbundprofile eng oder weniger
eng benachbart um die Ader herumgelegt. Das Kantenprofil der zueinander benachbarten
Verbundprofile ist ebenflächig ausgebildet, wenn die maximale Füllung des Raums über
der Ader gefordert ist.
[0011] Die Querschnitte der Verbundprofile sind erfindungsgemäß dem Querschnitt der Zwickelräume
im Mehrleiterkabel angepaßt. Die Außenkontur der Verbundprofile ist so gestaltet,
daß sie den Zwickelraum im Mehrleiterkabel optimal ausfüllen und eng an der Oberfläche
der Adern anliegen, so daß ein guter Wärmeübergang gewährleistet ist. Die aderzugewandte
Kontur des Verbundprofils entspricht erfindungsgemäß der verbundprofilzugewandten
Kontur der Ader.
[0012] Je nach Lage der ovalen Adern im Gasaußendruckkabel entstehen unterschiedlich große
Zwickelräume. so daß der Zwickelraum maximal gefüllt ist. Erfindungsgemäß wird auch
vorgeschlagen, unterschiedlich große Zwickelräume mit Verbundprofilen unterschiedlichen
Querschnitts zu füllen. Beispielsweise kann in zwei Zwickelräumen mit kleinem Dreiecksquerschnitt
je ein Verbundprofil und im dritten Zwickelraum nur ein Verbundprofil mit großem Dreiecksquerschnitt
liegen.
[0013] Ein annähernd dreieckiger Querschnitt füllt den Zwickelraum optimal aus und erlaubt
einen großflächigen Kontakt mit der Aderoberfläche. In einer kostengünstigen erfindungsgemäßen
Alternative wird vorgeschlagen, neben Verbundprofilen mit dreieckiger Querschnittsfläche
mindestens ein Verbundprofil mit kreisrundem Querschnitt in einem Kabel zu verwenden.
[0014] Die erfindungsgemäßen Verbundprofile können insbesondere im Einleiterkabel mitverseilt
sein. In Mehrleiterkabeln werden durch das Mitverseilen der erfindungsgemäßen Verbundprofile
die Lagen der Achsen der ovalen Adern festgelegt. Die Zwickelräume erhalten definierte
Größen und die Aderachsen eine feste Lage. Es entsteht eine profiltreue Aderlage über
die gesamte Kabellänge.
[0015] Das Verbundprofil wird vorzugsweise aus hochwärmeleitendem Material hergestellt.
Als Materialien stehen vornehmlich Aluminum oder Kupfer zur Verfügung. Das Verbundprofil
wird als zuvor extrudiertes Kabelelement mit den Adern verseilt.
[0016] Der enge Kontakt der Verbundprofile aus gut wärmeleitendem Material erlaubt wirksame
Wärmeableitung von den Aderoberflächen. Um den korrosionsfreien Betrieb bei der Durchleitung
des Kühlmediums (Wasser, Kühlöl oder Flüssiggas) sicherzustellen, werden erfindungsgemäß
die Hohlkanäle aus dünnen korrosionsfesten Röhrchen, vorzugsweise aus Edelstahl, ausgeführt.
Die Verbundprofile lassen sich aus extrudiertem Aluminium herstellen, wobei die Edelstahlröhrchen
von der Einlaufseite her in die Presse eingeleitet werden, in der die Verbundprofile
extrudiert werden.
[0017] Die vom Kühlmedium aufgenommene Wärme wird über Wärmetauscher, die an bestimmten
Stationen an der Kabelstrecke angeordnet sind, abgeführt.
[0018] Erfindungsgemäß wird bei Kabeln, die ein Verbundprofil mit mehreren Hohlkanälen oder
mehrere Verbundprofile mit einem Hohlkanal enthalten, vorgeschlagen, mindestens einen
Hohlkanal thermisch zu isolieren. Als Isolierung wird ein thermisch isolierendes Material
aus Glas oder Kunststoff in Form von Geflecht, Pulver, Fasern oder feinkörnig vorgesehen.
Der thermisch isolierte Hohlkanal dient der Rückleitung des erwärmten Kühlmediums,
so daß thermische Kopplungen zwischen der Kühlmediumhinleitung und -rückleitung unterbunden
werden. Mit dieser Maßnahme kann das erwärmte Kühlmedium im selben Kabelabschnitt
zu einem Wärmeaustauscher zurückgeführt werden. Dadurch kann man die Wärmetauscherstationen
auf bestimmte Orte konzentrieren und muß dennoch den Abstand der Stationen nicht verkleinern.
[0019] Die thermische Isolierung kann aus einem Geflecht aus Glasfasern bestehen, mit der
der Mantel des Hohlkanals umsponnen ist. Eine andere Lösung besteht darin, zwischen
zwei koaxialen Röhrchen einen feinkörnigen thermischen Isolator einzubetten. Die beiden
Röhrchen können aus Edelstahl sein oder das innere Röhrchen ist aus Edelstahl und
das äußere aus Aluminium.
[0020] Die Verbundprofile mit isoliertem Hohlkanal werden als Kabelelemente im Mehrleiterkabel
mit den Kabeladern oder im Einleiterkabel mit der Kabelader verseilt, da selbst ein
wärmeisolierender Überzug aus Geflecht um den Hohlkanalmantel in einem Arbeitsgang
bei der Herstellung der Verbundprofile im Extruder mit verarbeitbar ist.
[0021] Um den Strömungswiderstand der Hohlkanäle aufeinander anzupassen, kann die Summe
der Querschnitte der Hohlkanäle für die Hinleitung des Kühlmediums gleich der Summe
der Querschnitte der Hohlkanäle für die Rückleitung gewählt werden.
[0022] Es ist sinnvoll, die Verbundprofile in elektrischen Kontakt mit dem Kabelschirm zu
bringen, damit Kabelschirm und Verbundprofil auf Erdpotential liegen. Die einfachste
Maßnahme ist, zwischen den metallischen Verbundprofilen und dem Kabelschirm keine
elektrisch isolierenden Stoffe zu verseilen. Die im Kontakt mit dem Kabelschirm stehenden
Verbundprofile vergrößern den Leitungsquerschnitt oder Leitwert des Kabelschirms,
so daß der Schirm größere Ströme tragen kann. Die thermische Kabelbelastung ist daher
auch im Fehlerfall (Kurzschluß) geringer als bei bekannten Kabeln. Kabel mit erfindungsgemäßen
Verbundprofilen erlauben höhere Mantel- bzw. Schirmlängsströme, wodurch ein Sicherheitsgewinn
eintritt. Der größere Leitwert des Kabelschirms hat einen weiteren günstigen Effekt
zur Folge, daß sich nämlich das magnetische Streufeld des Kabels verringert.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verbundprofil parallel
zum Hohlkanal mit mehreren Parallelkanälen versehen. Es entsteht ein Zacken- oder
Zahnprofil um den Mantel des Hohlkanals herum. Günstig sind paarweise, symmetrisch
liegende Parallelkanäle. Mit Parallelkanälen ausgestattete Verbundprofile lassen sich
ebenfalls als Extrusionselement herstellen. Die Parallelkanäle können entweder geradeaus
(parallel) zur Achse des Verbundprofils ausgeführt sein oder in Schraubenlinie um
den Hohlkanal herumführen.
[0024] In mindestens einem Parallelkanal kann ein faserförmiger Sensor und/oder mindestens
ein optischer Nachrichtenleiter eingezogen sein. Die Parallelkanäle sind vorzugsweise
zum Mantel des Hohlkanals hin offen. In dieser Ausführung liegt ein in den Parallelkanal
eingefügter Sensor direkt auf dem Mantel auf. Als Sensoren werden physikalische oder
chemische Sensoren vorgeschlagen, die Betriebsgrößen des Kabels oder des Leitungssystems
melden, die auch zu Alarmmeldungen benutzt werden können.
[0025] Sehr geeignet als Sensoren sind Lichtwellenleiter. Sie sind beispielweise einsetzbar
zum Erkennen von Wärme (hot spots) oder von Magnetfeldänderungen.
[0026] Die Erfindung wird in den Figuren näher beschrieben. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform (Gasaußendruckkabel) des erfindungsgemäßen Kabels;
- Fig. 2
- ein Dreileiterkabel (Gasaußendruckkabel) mit unterschiedlich großen Zwickelräumen
und mit drei Verbundprofilen unterschiedlichen Querschnitts;
- Fig. 3
- ein Dreileiterkabel (Gasaußendruckkabel) mit gleichgroßen Zwickelräumen und mit gleichgroßen
Verbundprofilen;
- Fig. 4
- ein Dreileiterkabel (Gasinnendruckkabel) mit mehreren Verbundprofilen und einem isoliert
ausgeführten Hohlkanal;
- Fig. 5
- vier Ausführungsformen eines Einleiterkabels mit Verbundprofilen.
[0027] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mehrleiterkabels
dargestellt. Es ist ein Dreileiter-Gasaussendruckkabel 20 dargestellt. Die drei Adern
22,22',22'' (Leiterquerschnitt typischerweise 90 bis 800 mm² ) sind je mit einer Isolierung
24 umgeben, die mit einer inneren 26 und einer äußeren Leitschicht 27 versehen ist.
Darüber sitzt eine gasdichte, aber drucknachgiebige Membran, bestehend aus Metallmantel
29 und einer Druckschutzbandage 30. Der Verseilverbund wird durch eine Flachdrahtbewehrung
40 zusammengehalten, die gleitfähig ausgestaltet ist, so daß das Kabel leicht in Außenrohre
einziehbar ist. Im Gasraum 50 wird der Gasdruck aufrecht gehalten. Der Außenmantel
53 besteht aus einem festen Metallrohr 52 (Eisen) mit Korrosionsschutz 54.
[0028] In den Zwickelräumen liegt je ein Verbundprofil 62,62',62''. Die Verbundprofile sind
mit je drei Hohlkanälen 66,66',66'' unterschiedlich Querschnitts durchzogen, durch
die ein Kühlmedium strömen kann. Vorzugsweise besteht ein Hohlkanal aus einem Edelstahlröhrchen
64, welches im aus Aluminium extrudierten Verbundprofil 62 eingebettet ist. Die Kontur
31 der Verbundprofile ist so gestaltet, daß sie mit der Kontur der Aderoberfläche
32 des Leiters 22, 22',22'' übereinstimmt, so daß ein guter Wärmeübergang gewährleistet
ist. Der Raum 30 zwischen den Verbundprofilen 62, 62',62'' und den Adern 22,22',22''
ist ungefüllt.
[0029] In Fig. 1 laufen die Achsen AA,A'A' der ovalen Adern 22,22',22'' nahezu auf den Mittelpunkt
des Kabels zu. In Fig. 2, in der ebenfalls ein Gasaußendruckkabel mit Mantel 53 dargestellt
ist, fallen die Achsen AA,A'A' zweier Adern zusammen; die Achse BB der dritten Ader
liegt parallel zur Achse der ersten Ader. Es entstehen unterschiedlich große Zwickelräume.
Die Querschnitte der Verbundprofile sind erfindungsgemäß dem Querschnitt der Zwickelräume
und die Außenkontur 31 der Verbundprofile ist der Kontur 32 der Adern angepaßt. In
Fig. 2 ist nun gezeigt, daß in zwei Zwickelräumen 30 je ein Verbundprofil mit Dreiecksquerschnitt
und im dritten Zwickelraum ein kreisförmiges Verbundprofil 72 liegt. Der Kabelmantel
53 ist wie nach Fig. 1 aufgebaut.
[0030] Die Verbundprofile sind mit je einem kühlmittelführenden Hohlkanal 76,76',76'' mit
kreisförmigem Querschnitt durchzogen. Weiterhin ist dargestellt, daß ein Verbundprofil
mit einem Edelstahlrohr 64 versehen ist, das mit einem Material 68 geringer thermischer
Leitfähigkeit (Geflecht aus Glasfasern) umsponnen ist. Das äußere Rohr 70 kann aus
Alumium oder aus Edelstahl sein. Die Querschnitte zweier Hohlkanäle 76',76'' sind
klein und der Querschnitt des dritten Hohlkanals 76 entspricht etwa der Summe der
Querschnitte der beiden ersten Hohlkanäle. Die Hohlkanäle 76',76'' sind für die Hinleitung
des Kühlmediums und der thermisch isolierte Hohlkanal 76 ist für die Rückleitung des
erwärmten Kühlmediums vorgesehen.
[0031] Ohne Verbundprofil nehmen im Verseilvorgang die Achsen der Adern mehr oder weniger
beliebige Lagen ein. Da die Querschnitte der Verbundprofile auf die Außenkonturen
der Adern und die Größe der Zwickelräume abgestimmt sind, wird die Lage der ovalen
Leiteradern durch das Mitverseilen der Verbundprofile festgelegt.
[0032] In Fig. 3 ist ein Druckaußenkabel mit Mantel 53 gezeigt, in dem die Achsen AA, BB,CC
der ovalen Leiter 22,22',22'' auf den Seiten eines Dreiecks liegen, so daß gleichgroße
Zwickelräume 30 entstehen. Das Außenkontur 31 der Verbundprofile ist entsprechend
der Kontur 32 der Aderoberfläche gestaltet. Die Verbundprofile sind mit je einem kühlmittelführenden
Hohlkanal 66,66',66'' durchzogen, wobei die Querschnitte (wie in Fig. 2) unterschiedlich
groß gewählt sind. Der Hohlkanal mit dem größeren Querschnitt besteht aus zwei koaxialen
Röhrchen 64,70. Der Zwischenraum zwischen den Röhrchen ist mit einem thermisch isolierenden
Medium 68 ausgefüllt. Der thermisch isolierte Hohlkanal 66 dient der Rückleitung des
erwärmten Kühlmediums.
[0033] Ein Verbundprofil 62' ist parallel zum Hohlkanal 66' mit zusätzlichen Parallelkanälen
80 versehen. Die Parallelkanäle können entweder parallel zur Achse des Verbundprofils
ausgeführt sein oder in Schraubenlinie um den Hohlkanal herumführen. In einem der
Parallelkanäle ist die Faser 82 eines Lichtwellenleiters eingezogen. Der Lichtwellenleiter
dient als physikalischer oder chemischer Sensor. Der Kabelmantel 53 ist wie nach Fig.
1 aufgebaut.
[0034] Fig. 4 zeigt mit den Bezugszeichen, wie sie in Fig. 2 verwendet wurden, ein Dreileiterkabel
(Gasinnendruckkabel) mit Mantel 53 und mit einem zentralen Verbundprofil 62', mit
vier in den Zwickelräumen 30 liegenden Verbundprofilen 62 und ein thermisch isoliert
ausgeführtes Verbundprofil 72 mit äußerem kreisrunden Querschnitt für die Kühlmittelrückführung.
Die Außenkontur 31 der Verbundprofile ist entsprechend der Kontur 32 der Aderoberfläche
gestaltet. Die Hohlkanäle 76,76' sind jeweils mit einem Längsrohr 64,64' umgeben.
[0035] Fig. 5 zeigt ein Einleiterkabel 100 mit Verbundprofilen und Hohlkanälen 116. In Fig.
5 sind vier Ausführungsformen dargestellt, die zeichnerisch als vier Sektoren S1,S2,S3,S4
des Kabels dargestellt sind. Die Ausführungsformen unterscheiden sich nur durch die
Gestaltung der Verbundprofile 108,108',108'',108'''.
[0036] Der Leiter 102 ist mit einer Leiterglättung 104 umgeben, darüber schließt sich die
Leiterisolierung 105 mit äußerer Leitschicht 106 an. Auf der Leitschicht 106 und mit
ihnen in elektrischem Kontakt liegen die Verbundprofile 108, 108',108'', 108''', die
mit einer Bandage 125 fixiert sind. Das Innenkabel ist umschlossen von einem Wellmantel
131, der in einem in konventioneller Art ausgeführtem Außenmantel 132 mit Korrosionsschutz
134 liegt.
[0037] Im Sektor S1 sind die Verbundprofile 108' kreisrund aus hochwärmeleitfähigem Material
mit innenliegendem Edelstahlrohr 122 ausgeführt. Im Sektor S2 liegen nur mantellose,
kreisrunde Verbundprofile 108'' im Zwischenraumraum 130. Im Sektor S3 und S4 stoßen
die benachbarten, nierenförmig ausgebildeten Verbundprofile aneinander. Ihre der Ader
zugekehrte Kontur 110 entspricht der Umrißkontur 106 der Ader. Im Sektor S3 ist das
Kantenprofil 111 zum benachbarten Verbundprofil etwa kreisförmig (Halbkreisbogen),
im Sektor S4 ist das Kantenprofil 112 flächig ausgebildet.
[0038] Der engste Kontakt benachbarter Verbundprofile 108 untereinander entsteht mit einem
flächigen Kantenprofil 112, wie in Sektor S4 dargestellt. Hierbei ist die thermische
und elektrische Leitfähigkeit optimal, weil der Zwischenraum 130 nahezu vollständig
ausgefüllt ist. Die magnetische Abschirmwirkung ist in dieser Ausführungsform hoch.
[0039] In der Regel wird ein Einleiterkabel mit einem Verbundprofil nur in einer der in
den vier Sektoren dargestellten Ausführungsform 108,108',108'',108''' hergestellt.
Es sind jedoch auch Mischformen von mindestens zwei Ausführungsformen der Verbundprofile
möglich.
[0040] Nicht in Fig. 5 dargestellt ist, daß die Hohlkanäle 116 verschiedene innere Querschnitte
aufweisen können. Ebenfalls ist nicht dargestellt, wie erfindungsgemäß vorgeschlagen
wird, daß Hohlkanäle in den Verbundprofilen des Einleiterkabels mit einem wärmeisolierten
Mantel umgeben sein können. Die wärmeisolierten Hohl - kanäle sind für die Rückleitung
des Kühlmedium vorgesehen. Wie schon erwähnt, können auch hier die Querschnitte so
gewählt werden, daß die Hinleitung des Kühlmediums durch ein oder mehrere Hohlkanäle
über eine Querschnittssumme erfolgt, die etwa der Querschnittssumme der Hohlkanäle
für die Rückleitung des Kühlmediums entspricht.
[0041] Die Hohlkanäle 116 in Einleiterkabeln 100 können, wie in den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen bei Mehrleiterkabeln, auch mit Parallelkanälen umgeben sein.
1. Elektrisches Ein- oder Mehrleiterverbundkabel mit integrierter Kühlung durch mindestens
ein mitverseiltes kühlmittelführendes Kabelelement, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein kühlmittelführender Hohlkanal (66,76,116) in einem Verbundprofil (62, 108) untergebracht
ist und daß das Verbundprofil (62,108) mit thermischem Kontakt auf der Aderoberfläche
(22,106) aufliegt.
2. Elektrisches Einleiterverbundkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbundprofile (108) den Raum über der Ader (130) maximal füllen.
3. Elektrisches Mehrleiterverbundkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Zwickelraum (30) mit einem Verbundprofil (62) maximal gefüllt ist.
4. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbundprofile (62,108) im Kabel (20,100) verseilt sind.
5. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die aderzugewandte Konturlinie (32,110) des Verbundprofils der verbundprofilzugewandten
Konturlinie (31) der Ader (22,106) entspricht.
6. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Kabel (20,100) Verbundprofile (62,72,108) mit ungleichen Querschnittsflächen
liegen.
7. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbundprofil (62,108) aus hochwärmeleitendem Material ist.
8. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der kühlmittelführende Hohlkanal (66,76,116) mit einem Mantel (64,122) aus korrosionsfestem
Material umgeben ist.
9. Elektrisches Verbundkabel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundprofil
mit Hohlkanalmantel (64,122) ein extrudiertes Element ist.
10. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Hohlkanal (66,76,116) mit einem wärmeisolierenden Material (68)
umgeben ist.
11. Elektrisches Verbundkabel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundprofil
mit wärmeisoliertem Hohlkanal (66,76,116) als extrudiertes Element ausgeführt ist.
12. Elektrisches Verbundkabel nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das wärmeisolierende Material (68) zwischen zwei koaxialen Rohren (64,70) eingebettet
ist.
13. Elektrisches Verbundkabel nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe der Querschnitte der isolierten Hohlkanäle (66,76) etwa der Summe der
Querschnitte der nicht isolierten Hohlkanäle (66',66'',76',76'') entspricht.
14. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkanal (66') mit einem Kranz von Parallelkanälen (80) umgeben ist.
15. Elektrisches Verbundkabel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelkanäle
(80) gerade im Verbundprofil (62') liegen.
16. Elektrisches Verbundkabel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelkanäle
(80) geschraubt im Verbundprofil (62') liegen.
17. Elektrisches Verbundkabel nach Anspruch 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Parallelkanäle (80) vom Hohlkanal (66') durch ein Längsrohr (64') getrennt sind.
18. Elektrisches Verbundkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Parallelkanal (80) mit einem Nachrichtenleiter oder einem Sensor
(82) gefüllt ist.
19. Elektrisches Verbundkabel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
(82) auf Änderung der Betriebsgrößen des Kabels (20,100) oder des Leitungssystems
anspricht.