[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung einer Emulsion, insbesondere
einer Fettemulsion. Die Emulsion kann dispergierte und/oder kolloidal gelöste und/oder
echt gelöste Inhaltsstoffe enthalten.
[0002] Emulsionen, insbesondere Fettemulsionen, die disperse und/oder echt gelöste Systeme
enthalten, sind vielfach Grundlage und/oder Bestandteile oder Hauptbestandteile von
Produkten der Lebensmittelindustrie und der Kosmetikindustrie. Sie sind außerdem von
großer Bedeutung bei der Herstellung von Klebstoffen, Schmiermitteln, Schuhcreme,
Schädlingsbekämpfungsmitteln usw..
[0003] Aufgrund dieser unterschiedlichen Einsatzgebiete, aber auch hinsichtlich unterschiedlichster
Produkteigenschaften werden an derartige Emulsionen hinsichtlich Art und Menge des
zugrundeliegenden Fettanteils, hinsichtlich Emulsionsgrad und Emulsionsstärke, hinsichtlich
Emulgatoren und deren funktionellen und vorliegenden Eigenschaften usw. die unterschiedlichsten
Anforderungen gestellt.
[0004] So werden Emulsionen beispielsweise in der Lebensmittelindustrie verwendet zur Herstellung
von Kaffeesahne, von Kaffeeweißern, von Schlagsahne, von Butter und Streichfetten
der verschiedensten Art, von Mayonaisen, Remouladen, zur Herstellung von Getränken
und als Grundsubstanzen für Fettanreicherungen.
[0005] Aus diesem Grund ist die Variationsbreite funktioneller Eigenschaften, die solche
Emulsionen in ihrem Einsatzbereich besitzen müssen, sehr breit gefächert.
[0006] In der Lebensmittelindustrie werden nach dem Stand der Technik entweder natürlich
vorliegende Emulsionen, wie emulgiertes Fett in Milch, oder durch Separation gewonnene
fettangereicherte Emulsionen (Sahne) eingesetzt. Es werden aber auch Öle mit Emulgatoren
vermischt und zu einer Emulsion aufbereitet.
[0007] An alle diese Emulsionen sind wegen unterschiedlicher Produkteigenschaften jeweils
abhängig vom herzustellenden Produkt unterschiedliche Anforderungen an deren funktionelle
Eigenschaften zu stellen. Das Erreichen dieser so verschiedenen Eigenschaften ist
nach dem Stand der Technik nur mit aufwendigen Techniken und Mehrfachbehandlungen
möglich.
[0008] Die DE-OS 21 02 891 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Lösung oder Suspension
durch Homogenisierung unter Einwirkung einer Schwingung, wobei die Lösung bzw. Suspension
zeitlich stabil und homogen ist. Die Lösung oder Suspension wird einer Kavitation
unterzogen, die durch eine Ultraschallschwingung erzeugt wird, und zwar vor dem Gefrieren
dieser Lösung oder Suspension. Im Ausführungsbeispiel wird zum Homogenisieren von
Milch Luft verwendet.
[0009] Aus der DE-PS 29 33 176 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Homogenisierung oder
Emulgierung von Flüssigkeiten bekannt, also ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
einer Emulsion, bei dem die unbehandelte Flüssigkeit kontinuierlich über eine Zuführleitung
in eine Ultraschallkammer gefördert wird. In der Ultraschallkammer wird die Flüssigkeit
mit Ultraschall behandelt. Damit wirksam eine große Flüssigkeitsmenge pro Zeiteinheit
bei geringem Energieverbrauch behandelt werden kann, wird in der Ultraschallkammer
eine Umlaufströmung erzeugt und wird die unbehandelte Flüssigkeit während der kontinuierlichen
Beimischung zu der Umlaufströmung als dünne Fließschicht über die Ultraschallgenerator-Oberflächen
geführt.
[0010] Die DE-PS 39 22 299 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von homogenen Mischungen
aus festen Parfümrohstoffen durch Mischen der Bestandteile und Verflüssigen der Mischung,
bei dem die festen Rohstoffe in beliebiger Reihenfolge zusammengegeben und mit Ultraschall-
oder Mikrowellenbehandlung bis zur vollständigen homogenen Auflösung der festen Phasen
verflüssigt werden, um es auf diese Weise zu ermöglichen, Parfümmischungen ohne Schädigungen
herzustellen. Erneut wird eine Mischung hergestellt, nicht aber eine bereits hergestellte
Mischung behandelt.
[0011] Aus der AT-PS 339 258 ist ein Verfahren zum Herstellen von Emulsionen durch Beschallen
eines einen Emulgator enthaltenden Gemisches der zu emulgierenden Stoffe bekannt,
also ein Verfahren zur Herstellung und nicht ein Verfahren zur Behandlung einer Emulsion.
[0012] Die DE-PS 904 525 offenbart einen Vorrichtung zum Emulgieren von Flüssigkeiten mit
festen Stoffen, also eine Vorrichtung zur Herstellung einer Emulsion, bei der die
Flüssigkeit beschallt und geheizt wird.
[0013] Aus der DE-PS 940 822 ist ein Emulgierungsgerät mit einem Ultraschallerreger bekannt.
Auch dabei wird eine Emulsion hergestellt, nicht aber eine bereits bestehende Emulsion
behandelt.
[0014] Die DE-PS 940 344 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Emulsionen mittels
Ultraschall, bei dem das zu behandelnde Gut vor oder während der Einwirkung der Ultraschallenergie
mechanisch vordispergiert bzw. -emulgiert wird.
[0015] Allen Vorveröffentlichungen ist gemeinsam, daß es um die Herstellung oder Homogenisierung
einer Emulsion geht und nicht um die Behandlung einer bestehenden Emulsion.
[0016] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einer Verfahrensanwendung alle diese unterschiedlichen
Eigenschaften, die an Emulsionen gestellt werden, zu ermöglichen.
[0017] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren zur Behandlung einer Emulsion,
insbesondere einer Fettemulsion, die dispergierte und/oder kolloidal gelöste und/oder
echt gelöste Inhaltsstoffe enthält, nach dem Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, daß die Emulsion mit Ultraschall behandelt wird. Es hat sich gezeigt, daß
es mit Hilfe von Ultraschallbehandlung von Emulsionen möglich ist, die geforderten
unterschiedlichen Eigenschaften, die an Emulsionen gestellt werden, zu ermöglichen.
Die Emulsionsstabilitäten der Emulsionen bzw. Fettemulsionen können unterschiedlich
sein.
[0018] Je nach Einsatzweise der Ultraschallbehandlung (Dauer und Intensität), je nach im
Substrat vorhandener Fettart, Fettanteil und Fettzustand (z.B. Kristallisationsgrad),
je nach vorhandenen oder zugesetzten Emulgatoren und deren mikrostrukturellem Zustand
(z.B. Micellen oder Submicellen), je nach Temperaturgeschichte, Temperaturzustand
und Temperaturwahl bei der Beschallung können die unterschiedlichsten Eigenschaften
von Emulsionen eingestellt werden.
[0019] Die Erfindung kann mit Emulsionen aller Art durchgeführt werden, insbesondere - aber
nicht zwingend - mit Fettemulsionen.
[0020] Ferner kann die Erfindung sowohl mit OW-Emulsionen als auch mit WO-Emulsionen durchgeführt
werden. Schließlich kann die Erfindung sowohl mit stabilen als auch mit instabilen
oder noch nicht stabilen Emulsionen durchgeführt werden. Emulsionen im Sinne der Erfindung
liegen demnach auch vor, wenn beispielsweise Fettkügelchen nicht stabil sind bzw.
wenn beispielsweise freies Fett in geringen Mengen kleinstverteilt ist (hydrophob)
und im Lösungsmittel enthalten ist. Unter einer "Fettemulsion" im Sinne dieser Erfindung
ist dabei jede Lösung von Fettkügelchen in einer Flüssigkeit, vorzugsweise in Wasser,
vorzugsweise mit Hilfe von Emulgatoren, zu verstehen. Eine "Emulsion" im Sinne dieser
Erfindung liegt insbesondere unabhängig davon vor, ob noch weitere Bestandteile in
der Lösung enthalten sind oder nicht. Insbesondere ist auch ein sogenanntes Emulsionssubstrat,
bei dem in der Lösung noch weitere Bestandteile enthalten sind wie beispielsweise
eine Dispersion (dispergierte Inhaltsstoffe) und/oder eine Suspension und/oder eine
kolloidale Lösung und/oder eine echte Lösung (gelöste Inhaltsstoffe, Salze), als "Emulsion"
im Sinne dieser Erfindung anzusehen. In derartigen Emulsionssubstraten können beispielsweise
Inhaltsstoffe, insbesondere dispergierte und/oder echt gelöste Inhaltsstoffe enthalten
sein, die als Emulgatoren wirken und zur Förderung von Emulsions- bzw. Reemulsionsvorgängen
verwendet werden können bzw. derartige Vorgänge beschleunigen können. Beispielsweise
ist fetthaltige Milch oder auch Sahne ein derartiges Emulsionssubstrat, das als "Emulsion"
im Sinne der Erfindung anzusehen ist, weil Eiweiß beispielsweise als Emulgator verwendet
werden kann und Milchzucker, Salze, Enzyme, Vitamine und/oder Spurenelemente diesen
Vorgang stützen können. Die Behandlung einer Emulsion mit Ultraschall gemäß der Erfindung
ist besonders vorteilhaft, wenn neben der zu behandelnden Emulsion weitere Bestandteile
wie Eiweiß, Lactose, Salze usw. enthalten sind.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geht es um die Behandlung einer bereits bestehenden
Emulsion, in der sich neben bereits emulgiertem Fett im 10⁻⁶ m-Bereich auch Stoffe
in dispergiertem Zustand (also bereits als Suspension im Bereich von 10⁻⁶ bis 10⁻⁹
m) und ionendispersem Zustand (also echt gelöst) befinden können, die durch Anwendung
der Ultraschalltechnik zu Reaktionen bzw. Veränderungen bzw. Neugestaltungen der unterschiedlichen
Stoffgruppen miteinander führen und damit Eigenschaftsänderungen bewirken können.
Ziel der Erfindung ist nicht die Herstellung oder Homogenisierung einer Emulsion aus
freiem bzw. verflüssigbaren Fett, wenngleich durch das erfindungsgemäße Verfahren
ein gewisser Homogenisierungseffekt (also eine weitere Homogenisierung) einer bereits
bestehenden homogenen Verteilung auftreten kann.
[0022] Gemäß der Erfindung kann während der Ultraschallbehandlung gezielt eine Temperaturänderung
durchgeführt werden. Eine Temperatursteigerung ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn eine Membranverstärkung der Fettkügelchen erzielt werden soll. Eine Temperaturverminderung
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Demulgiervorgang erzielt werden soll.
[0023] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0024] Vorteilhaft ist es, wenn die Intensität der UItraschallbehandlung mindestens 1800
Watt, 20 kHz und 50 µm beträgt bei einem Wirkungsgrad von 20 bis 100 %.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird der Emulsion bzw. den Emulsionssubstraten
Fett zugemischt und werden während und/oder nach der Zumischung eine oder mehrere
Ultraschallbehandlungen der vorstehend beschriebenen Art durchgeführt.
[0026] Vorteilhaft ist es, wenn das Verfahren derart durchgeführt wird, daß die Emulsionsstabilitäten
verbessert werden. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die Temperatur der zu behandelnden
Fettemulsion mindestens 35° C beträgt und die Leistungsabgabe der die Ultraschallbehandlung
bewirkenden Ultraschallsonde bei mindestens 40 % liegt.
[0027] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß während der
Ultraschallbehandlung ein Temperaturanstieg von 2 bis 10° C eintritt.
[0028] Vorzugsweise werden der zu behandelnden Emulsion bzw. den zu behandelnden Emulsionssubstraten
vor und/oder während der Ultraschallbehandlung Emulgatoren und/oder Stabilisatoren
und/oder Enzymsysteme in reiner und/oder gemischter Form zugegeben. Dies kann eine
Mischung von Emulgatoren, Stabilisatoren und/oder Enzymen sein, aber auch eine Mischung
mit sonstigen dispergierbaren und/oder lösbaren Stoffen in flüssiger und/oder pulverisierter
Form.
[0029] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
derart durchgeführt wird, daß eine Oberflächenvergrößerung emulgierter Fettanteile
stattfindet. Dies geschieht insbesondere dadurch, daß die Leistungsabgabe der die
Ultraschallbehandlung durchführenden Ultraschallquelle mindestens 60 % beträgt, die
Beschallungszeit (Einwirkungszeit der Ultraschallbehandlung) bei 2 bis 30 sec. liegt
und die Temperatur der zu behandelnden Emulsion mindestens 40° C, vorzugsweise 50°
C, beträgt.
[0030] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird das Verfahren derart durchgeführt,
daß eine Oberflächenreduzierung freier Fettanteile bewirkt wird. Dies geschieht insbesondere,
wenn die die Leistungsabgabe der die Ultraschallbehandlung bewirkenden Ultraschallquelle
unter 40 % liegt, die Beschallungszeit (Einwirkungszeit der Ultraschallbehandlung)
mindestens 30 sec. beträgt und die Temperatur der zu behandelnden Emulsion mindestens
50° C beträgt. Die Behandlung einer vorliegenden oder hergestellten Emulsion zum Zwecke
der Oberflächenreduzierung bzw. derart, daß eine Oberflächenreduzierung stattfindet
ist immer dann vorteilhaft, wenn Kristallisationsabläufe und/oder Demulgiervorgänge
nachfolgen sollen.
[0031] Vorzugsweise wird eine Erhöhung freier Fettanteile in der Fettemulsion bewirkt, insbesondere
dadurch, daß die Temperatur der zu behandelnden Emulsion unter dem Klarschmelzpunkt
der höchstschmelzenden Fettfraktion liegt. Eine "Erhöhung freier Fettanteile" ist
bei der Behandlung einer vorliegenden oder hergestellten Emulsion immer dann besonders
vorteilhaft, wenn aus der behandelten Emulsion aufgeschäumte Produkte hergestellt
werden sollen. Temperaturen unter dem Klarschmelzpunkt sind dabei vorteilhaft, aber
nicht zwingend.
[0032] Die Ultraschallbehandlung kann mehrfach bei unterschiedlichen Temperaturen unter
dem Klarschmelzpunkt der jeweiligen Fettfraktionen durchgeführt werden.
[0033] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß vor und/oder
während und/oder nach einer Ultraschallbehandlung emulsionsstabilisierende Stoffe
durch Separation oder ähnliche Verfahren entzogen werden.
[0034] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Beeinflussung
von Kristallisationsabläufen stattfindet. Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß
die Ultraschallbehandlung zunächst oder überhaupt bei einer Temperatur über dem Klarschmelzpunkt
durchgeführt wird. Die Fettkügelchen liegen in einem Größenbereich von einem Tausendstel
mm vor. Sie sind mit einer Membran von etwa 2,5 Angström umgeben. Bei einer Beeinflussung
von Kristallisationsabläufen in derartigen Fettkügelchen dient die erste Ultraschallbehandlung
bei einer Temperatur über dem Klarschmelzpunkt der Fette zur Stabilisierung und Verfestigung
der Membran (Emulsionsstabilisierung).
[0035] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß anschließend
eine oder mehrere UItraschallbehandlungen bei einer Temperatur unter dem Klarschmelzpunkt
durchgeführt werden. Die unter dem Klarschmelzpunkt liegende Temperatur kann beispielsweise
20° C betragen. Es erfolgt also eine weitere Ultraschallbehandlung bei beispielsweise
20° C (also unterhalb des Klarschmelzpunktes), um die Kristallisation der bis zu dieser
Temperatur kristallisierenden Fette zu beeinflussen, zu beschleunigen und andere Fette
an einer Mischkristallbildung zu hindern (Fettkristallselektierung).
[0036] Vorzugsweise werden nacheinander mehrere Ultraschallbehandlungen bei abnehmender
Temperatur und mit abnehmender Leistungsabgabe der Ultraschallquelle durchgeführt.
Sofern erforderlich (wenn sehr viele unterschiedliche Fettsäurengemische vorliegen,
z.B. bei tierischen Fetten), erfolgt eine erneute Ultraschallbehandlung bei beispielsweise
15° C und eventuell bei 10° C. Dabei wird die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle
auf 20° C, gegebenenfalls auch darunter, reduziert. Ansonsten bestünde die Gefahr,
daß die Emulsion instabil wird.
[0037] Die Ultraschallbehandlung kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden: Zunächst
wird eine Ultraschallbehandlung bei einer Temperatur über dem Klarschmelzpunkt durchgeführt,
die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle beträgt 100 %. Anschließend wird eine Ultraschallbehandlung
bei 20° C durchgeführt, die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle beträgt 60 %. Anschließend
wird eine Ultraschallbehandlung bei 15° C durchgeführt, die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle
beträgt 40 %. Anschließend wird eine Ultraschallbehandlung bei 10° C durchgeführt;
die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle beträgt 20 %. Schließlich wird noch eine
letzte Ultraschallbehandlung bei einer Temperatur von weniger als 10° % durchgeführt;
die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle bleibt jetzt bei 20 %.
[0038] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle mit abnehmender Temperatur der Emulsion
abnimmt. Je geringer also die Temperatur der Emulsion ist, desto geringer ist auch
die Leistungsabgabe der Ultraschallquelle.
[0039] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird ein Demulgiervorgang durchgeführt.
[0040] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fettemulsion
bei einer Temperatur von 15° C und weniger einmal oder mehrmals einer Ultraschallbehandlung
unterzogen wird, die Leistungsabgabe der die Ultraschallbehandlung bewirkenden Ultraschallsonde
mindestens 60 % beträgt und die Beschallungszeit (Einwirkungszeit der Ultraschallbehandlung)
50 sec. und mehr beträgt. Hierdurch wird eine Demulgierung der Fettemulsion bewirkt.
Nach einem derartigen Demulgiervorgang finden vorzugsweise weitere Behandlungen zur
Vereinigung der demulgierten Fettanteile statt.
[0041] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Emulsion, vorzugsweise
einer Fettemulsion, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine oder mehrere Emulsionen
bzw. Fettemulsionen erfindungsgemäß behandelt werden und daß die Emulsionen bzw. Fettemulsionen
während oder nach der Behandlung in gleichen oder unterschiedlichen Anteilen zusammengefügt
werden. Hierdurch ist es möglich, eine Emulsion bzw. Fettemulsion mit bestimmten Eigenschaften
herzustellen.
[0042] Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachstehend beschrieben:
Es wird eine aufschlagfähige Fettemulsion hergestellt.
[0043] 10 % einer vorliegenden Fettemulsion werden so behandelt, daß eine Erhöhung freier
Fettanteile in der Fettemulsion eintritt. Die Fettemulsion wird mit Ultraschall behandelt.
Die Temperatur der zu behandelnden Fettemulsion liegt unter dem Klarschmelzpunkt der
höchstschmelzenden Fettfraktion.
[0044] 40 % der Fettemulsion werden so behandelt, daß eine Oberflächenreduzierung emulgierter
Fettanteile eintritt. Die Fettemulsion wird mit Ultraschall behandelt. Die Leistungsabgabe
der Ultraschallquelle liegt unter 40 %, die Beschallungszeit beträgt 30 sec. oder
mehr und die Temperatur der zu behandelnden Emulsion beträgt mindestens 50° C.
[0045] 40 % der Fettemulsion werden so behandelt, daß eine Oberflächenvergrößerung emulgierter
Fettanteile eintritt. Die Fettemulsion wird mit Ultraschall behandelt. Die Leistungsabgabe
der Ultraschallquelle beträgt mindestens 60 %, die Beschallungszeit liegt bei 2 bis
30 sec. und die Temperatur der zu behandelnden Emulsion beträgt mindestens 40° C,
vorzugsweise 50° C.
[0046] 10 % der Fettemulsion werden so behandelt, daß eine Beeinflussung von Kristallisationsabläufen
in der Fettemulsion stattfindet. Die Fettemulsion wird mit Ultraschall behandelt.
Die Ultraschallbehandlung wird zunächst bei einer Temperatur über dem Klarschmelzpunkt,
dann bei 20° C, bei 15° C und bei 10° C und einer Leistungsabgabe der Ultraschallquelle
von 60 %, 40 % und 20 % durchgeführt.
[0047] Nach diesen Behandlungen werden die unterschiedlich behandelten Teilmengen zusammengebracht.
Es entsteht eine Fettemulsion mit nunmehr definierten Eigenschaften, im Fall des gewählten
Beispiels mit optimierten Aufschlagverhalten und beständigen Schäumen.
[0048] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird bei der Behandlung einer vorliegenden Fettemulsion
weder emulgiert noch homogenisiert; es tritt vielmehr eine Erhöhung freier Fettanteile
ein. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird eine homogene Feinverteilung nicht bezweckt
und erreicht, weil die Temperatur der zu behandelnden Fettemulsion unter dem Klarschmelzpunkt
liegt, Fett also nicht flüssig vorliegt. 40 % der vorliegenden Fettemulsion werden
so behandelt, daß eine Oberflächenreduzierung bereits emulgierter Fettanteile eintritt.
Es findet also keine mit einer Oberflächenvergrößerung verbundene Homogenisierung
statt.
[0049] Lediglich ein Teil der vorliegenden Fettemulsion wird so behandelt, daß eine Oberflächenvergrößerung
eintritt, dies jedoch nicht im Sinne einer bloßen Homogenisierung, sondern zum Zwecke
der Membranverstärkung der Fettkügelchen.
[0050] Weitere 10 % der vorliegenden Fettemulsion werden nicht zum Zweck der Homogenisierung
behandelt, sondern um Kristallisationsabläufe zu beeinflussen.
[0051] Bei dem Ausführungsbeispiel geht es ferner nicht darum, eine Emulsion herzustellen,
sondern bei einer bestehenden Emulsion eine Veränderung bzw. Umemulgierung durchzuführen.
1. Verfahren zur Behandlung einer Emulsion, insbesondere einer Fettemulsion, die dispergierte
und/oder kolloidal gelöste und/oder echt gelöste Inhaltsstoffe enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Emulsion mit Ultraschall behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der Ultraschallbehandlung
mindestens 1800 Watt, 20 kHz und 50 µm beträgt bei einem Wirkungsgrad von 20 bis 100
%.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Emulsion Fett zugemischt
wird und während und/oder nach der Zumischung eine oder mehrere Ultraschallbehandlungen
nach Anspruch 1 oder 2 durchgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren derart durchgeführt wird, daß die Emulsionsstabilitäten verbessert werden,
vorzugsweise dadurch, daß die Temperatur der zu behandelnden Emulsion bzw. Fettemulsion
mindestens 35° C beträgt und die Leistungsabgabe der die Ultraschallbehandlung bewirkenden
Ultraschallsonde bei mindestens 40 % liegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Ultraschallbehandlung ein Temperaturanstieg von 2 bis 10° C eintritt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
zu behandelnden Emulsion vor und/ oder während der Beschallung (Durchführung der Ultraschallbehandlung)
Emulgatoren, Stabilisatoren und/oder Enzymsysteme in reiner und/oder gemischter Form
zugegeben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung eine Mischung
von Emulgatoren, Stabilisatoren und/oder Enzymen ist und/oder eine Mischung mit sonstigen
dispergierbaren und/oder lösbaren Stoffen in flüssiger und/oder pulverisierter Form.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren derart durchgeführt wird, daß eine Oberflächenvergrößerung emulgierter Fettanteile
stattfindet, vorzugsweise dadurch, daß die Leistungsabgabe der die Ultraschallbehandlung
bewirkenden Ultraschallquelle mindestens 60 % beträgt, die Beschallungszeit bei 2
bis 30 sec. liegt und die Temperatur der zu behandelnden Emulsion mindestens 40° C,
vorzugsweise 50° C, beträgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren derart durchgeführt wird, daß eine Oberflächenreduzierung emulgierter Fettanteile
bewirkt wird, vorzugsweise dadurch, daß die Leistungsabgabe der die Ultraschallbehandlung
bewirkenden Ultraschallquelle unter 40 % liegt, die Beschallungszeit mindestens 30
sec. beträgt und die Temperatur der zu behandelnden Emulsion mindestens 50° C beträgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Erhöhung freier Fettanteile in der Emulsion bewirkt wird, vorzugsweise dadurch, daß
die Temperatur der zu behandelnden Emulsion unter dem Klarschmelzpunkt der höchstschmelzenden
Fettfraktion liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallbehandlung
mehrfach bei unterschiedlichen Temperaturen unter dem Klarschmelzpunkt der jeweiligen
Fettfraktionen durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor
und/oder während und/oder nach einer Ultraschallbehandlung emulsionsstabilisierende
Stoffe durch Separation oder ähnliche Verfahren entzogen werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Beeinflussung von Kristallisationsabläufen stattfindet, vorzugsweise dadurch, daß
die Ultraschallbehandlung zunächst oder überhaupt bei einer Temperatur über dem Klarschmelzpunkt
durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend eine oder mehrere
Ultraschallbehandlungen bei einer Temperatur unter dem Klarschmelzpunkt durchgeführt
werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nacheinander
mehrere UItraschallbehandlungen bei abnehmender Temperatur und mit abnehmender Leistungsabgabe
der Ultraschallquelle durchgeführt werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leistungsabgabe der Ultraschallquelle mit abnehmender Temperatur der Emulsion abnimmt.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Demulgiervorgang stattfindet.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fettemulsion bei einer Temperatur von 15° C und weniger einmal oder mehrmals einer
Ultraschallbehandlung unterzogen wird, die Leistungsabgabe der die Ultraschallbehandlung
bewirkenden Ultraschallsonde mindestens 60 % beträgt und die Beschallungszeit (Einwirkungszeit
der Ultraschallbehandlung) 50 sec. und mehr beträgt.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß nach einem Demulgiervorgang
nach Anspruch 17 oder 18 weitere Behandlungen zur Vereinigung der demulgierten Fettanteile
stattfinden.
20. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion, vorzugsweise einer Fettemulsion,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere Emulsionen bzw. Fettemulsionen oder Teile davon nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche behandelt werden und daß die Emulsionen bzw.
Fettemulsionen während oder nach der Behandlung in gleichen oder unterschiedlichen
Anteilen zusammengefügt werden.