[0001] Die Erfindung betrifft einen Türschliesser mit einem durch die Türbewegung in einem
Gehäuse gegen eine Federkraft beweglichen und fluidgedämpften Kolben, welcher Kolben
das Gehäuse in zwei Druckräume unterteilt.
[0002] Solche Türschliesser sind bekannt. Beim Oeffnen der Türe wird zunächst das Fluid
durch den sich im Gehäuse verschiebenden Kolben vom ersten Druckraum durch eine Bypass-Oeffnung
im Kolben in den drucklosen Raum gefördert; in dieser Bewegungsphase wird die Türöffnung
praktisch nicht gedämpft, um ein leichtes Oeffnen der Türe zu ermöglichen. Bei einem
Türöffnungswinkel von ca. 70 Grad verschliesst ein Steuerstab die Bypass-Oeffnung.
Das Fluid wird nun durch einen speziellen Strömungskanal und ein erstes einstellbares
Ventil (Drosselventil) in den zweiten Druckraum geleitet. Das Ventil bestimmt durch
seine Einstellung die Dämpfung der sich öffnenden Türe für den restlichen Türöffnungsweg.
Zum Schliessen der Türe wird der Kolben von der gespannten Feder in Gegenrichtung
bewegt. Ein zweiter Strömungskanal mit einem zweiten einstellbaren Ventil (Steuerventil),
für das vom Kolben vom zweiten Druckraum zum ersten Druckraum zurückbewegte Fluid,
bestimmt dabei die Schliessgeschwindigkeit der Türe. Kurz vor Erreichen der Schliessstellung
wird in der Regel ein dritter Strömungskanal mit einem dritten einstellbaren Ventil
aktiviert, um den sogenannten Endschlag zu ermöglichen, das heisst, die Türe mit genügender
Geschwindigkeit ins Schloss fallen zu lassen.
[0003] Die bekannte Lösung ist aufwendig in der Herstellung, da für die Oeffnungsdämpfung
und die Schliessgeschwindigkeit je ein Strömungskanal im Gehäuse ausgebildet werden
muss und je ein einstellbares Ventil vorzusehen ist. Es hat sich ferner in der Praxis
gezeigt, dass die richtige Einstellung der Oeffnungsdämpfung bisher nicht möglich
war, da die zu drosselnde Oelmenge (Druckmittel) zu gering ist. So war bisher in der
Praxis nur möglich, das Ventil offen oder geschlossen zu halten. Beim offenen Ventil
war die Oeffnungsdämpfung ausgeschaltet. Beim geschlossenen Ventil wird die zu verdrängende
Oelmenge im Druckraum via Ueberdruckventil abgelassen.
[0004] Dies hat vor allem den Nachteil, dass eine sich langsam öffnende Türe genau so gebremst
wird, wie eine sich schnell öffnende Türe. Das Drosselventil hat jedoch die Aufgabe,
dass bei einer heftig aufgestossenen Türe die Dämpfung verstärkt, bei einer sich langsam
öffnenden Türe die Dämpfung verringert oder sogar ausgeschaltet wird.
[0005] Weiter hat es sich gezeigt, dass die Verschmutzung von Drosselventil und Steuerventil
die Funktion des Türschliessers beeinträchtigen kann.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Türschliesser zu schaffen,
der die genannten Nachteile nicht aufweist, und welcher insbesondere einfacher in
der Herstellung und einfacher zum Einstellen ist, und bei welchem Ventilverschmutzung
nicht auftritt.
[0007] Dies wird bei einem Türschliesser der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass
im Gehäuse ein Strömungskanal für das Fluid vorgesehen ist, welcher die beiden Druckräume
verbindet und in welchem ein Ventil angeordnet ist, welches sowohl die Oeffnungsdämpfung
als auch die Schliessgeschwindigkeit des Türschliessers bestimmt.
[0008] Die Anordnung nur eines Ventils, das die Funktion von Drossel- und Steuerventil erfüllt,
und nur eines Strömungskanals im Gehäuse für die Oeffnungsdämpfungsfunktion und die
Schliessgeschwindigkeitsfunktion, vereinfacht die Herstellung wesentlich. Das Ventil
kann ferner an beliebiger Stelle des Strömungskanals angeordnet werden. Da beim Betrieb
des Türschliessers für die genannten Funktionen nur ein Ventil einzustellen ist, wird
auch die Einstellung wesentlich erleichtert. Es hat sich gezeigt, dass mit dem selben
Ventil jeweils ein für beide Funktionen zutreffender Einstellwert erzielbar ist, insbesondere
auch bei einer schweren Türe. Da bei dieser die Schliesskraft (Federkraft) erhöht
wird, muss das Ventil etwas geschlossen werden, um die richtige Schliessgeschwindigkeit
zu erreichen. Dadurch wird auch der Drosselspalt der Oeffnungsdämpfung synchron verkleinert.
Das hat wiederum zur Folge, dass die Oeffnungsdämpfung verstärkt wird und genau dem
Türgewicht angepasst ist.
[0009] Eine Ventilverschmutzung tritt zudem praktisch nicht auf, da das Ventil bei jedem
Oeffnungs/Schliessvorgang von beiden Seiten vom Fluid durchflossen wird.
[0010] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 eine Draufsicht auf einen Türschliesser;
Figur 2 eine Schnittansicht durch den Türschliesser entlang der Linie A - A von Figur
1;
Figur 3 eine Schnittansicht entlang der Linie E - E von Figur 1;
Figur 4 eine Schnittansicht entlang der Linie D - D von Figur 1 mit quer zum Strömungskanal
angeordnetem Ventil;
Figur 5 eine Schnittansicht entlang der Linie C - C von Figur 2;
Figur 6 eine Teilansicht eines Strömungskanals mit axial im Strömungskanal angeordnetem
Ventil;
Figur 7 eine teilweise geschnittene Detailansicht des Drosselventils.
[0011] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Türschliesser 1 mit einem quaderförmigen
Gehäuse 21. Das Gehäuse 21 wird vorzugsweise von einem Profilstück gebildet, welches
stirnseitig jeweils mittels einer Platte 22 verschlossen ist. An den Platten 22 ist
jeweils ein Flansch 20 vorgesehen, welcher zur Befestigung des Türschliessers an der
Türe oder am Türrahmen dient. Die druckdichte Verbindung des Profilstückes mit den
Platten 22 erfolgt mittels Schrauben oder Nieten oder durch Schweissung, vorzugsweise
durch Elektronenstrahl-Schweissung. Zur Dichtung ist ein 0-Ring 25 vorgesehen. Die
Herstellung des Profilstückes erfolgt durch Strangpressen oder Stranggiessen. Das
Profilstück besteht z.B. aus Aluminium. Vorzugsweise sind dabei die nachfolgend beschriebenen
Strömungskanäle in dem Profil bereits vorgesehen; die Herstellung der Strömungskanäle
durch Bohren erübrigt sich in diesem Fall. Die Strömungskanäle sind in der Regel von
runder Querschnittsform, können aber auch andere Querschnittsformen aufweisen.
[0012] Figur 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A - A von Figur 1. Im hohlzylindrischen,
fluidgefüllten Innenraum (Figur 5) des Gehäuses 21 ist der Kolben 32 angeordnet. Dieser
ist als Hohlkolben mit dem Hohlraum 8 ausgebildet. Kolbeninnenseitig ist der Kolben
als Zahnstange ausgebildet, welche in eine Zahnachse 41 (Schliesserachse, Figur 5)
eingreift, die im Gehäuse 21 mittels Nadellager 42 gelagert ist. Die Schliesserachse
ist auf bekannte (nicht dargestellte) Weise mit der Türe bzw. dem Türrahmen gekoppelt,
so dass die Türbewegung in eine Drehung der Schliesserachse,bzw. in eine Linearbewegung
des Kolbens 32 umgesetzt wird. Der Kolben 32 unterteilt den zylindrischen Hohlraum
des Gehäuses in zwei Druckräume 10 bzw. 11. In der dargestellten Stellung ist der
Kolben in seiner einen Endlage, welche der Kolbenstellung bei geschlossener Türe entspricht.
Wird die Türe geöffnet, so wird der Kolben 32 über Zahnachse und Zahnstange gegen
die Kraft der Federn 5, 6 nach rechts (in der Zeichnung) verschoben. Das im Druckraum
befindliche Oel kann dabei zunächst durch die Bypass-Oeffnung 17 im Kolbenflansch
36 fliessen, wobei der Kolben 32 praktisch keinen Widerstand durch die Oelfüllung
des Gehäuses 21 erfährt. Ab einem Türöffnungswinkel von ca. 70 Grad verschliesst der
Steuerstab 82 die Bypass-Oeffnung. In Figur 2 ist der Steuerstab 82 als nicht gefederter
Steuerstab gezeigt, welcher jeweils in die Bypass-Oeffnung 17 eindringt. Der Steuerstab
kann auch als gefederter Steuerstab ausgeführt sein, welcher die Bypass-Oeffnung nur
beaufschlagt und sich danach federnd mit dem Kolben bewegt. Der Steuerstab dringt
dabei nicht in die Bypass-Oeffnung ein. Das im Druckraum 11 befindliche Oel fliesst
nun allein durch den Strömungskanal 45 (Figur 3) vom Druckraum 11 zum Druckraum 10.
Der Strömungskanal 45 ist jeweils über eine Bohrung 27 mit dem Druckraum 11 bzw. 10
verbunden. Im Strömungskanal ist das Ventil 30 als Drossel für den Oelfluss vorgesehen,
es tritt somit die vom Ventil 30 bestimmte Oeffnungsdämpfung in Funktion. In der gezeigten
Stellung versperrt das Ventil 30 den Strömungskanal 45 vollständig. Durch Hineindrehen
des als Schraube ausgestalteten Ventils 30 in den entsprechenden Sitz 31 im Gehäuse
21 gelangt der eingeschnürte Drosselbereich des Ventils mit geringerem Durchmesser
in den Strömungskanal 45 und gibt diesen teilweise frei, wodurch der Oelfluss einstellbar
gedrosselt wird. In Figur 1 ist die Einstellschraube des Ventils 30 von oben ersichtlich.
Hineindrehen der Schraube vermindert die Drosselung des Oels und damit die Oeffnungsdämpfung
der Türe; entsprechend ist die Schraubenbewegung im Uhrzeigersinn mit einem Minuszeichen
gekennzeichnet.
[0013] Das Ventil 30 wird bevorzugterweise aus einem Kunststoffmaterial mit einem hohen
Temperaturausdehnungs-Koeffizienten hergestellt. Dadurch können Viskositätsänderungen
des Fluids bei Temperaturänderungen ausgeglichen werden. Der druckdichte Verschluss
an den Stirnseiten des Strömungskanals erfolgt jeweils durch eine Kugel oder Stopfen
35 aus Kunststoff.
[0014] Beim Schliessen der Türe durch den Türschliesser wird der Kolben 32 durch die Federkraft
der gespannten Feder 5 nach links verschoben. Das Fluid im Druckraum 10 wird dabei
vom Kolben 32 bzw. durch dessen Schliesskolben-Flansch 34 via die Bohrung 27 in den
Strömungskanal 45 gedrückt, wo wiederum das Ventil 30 als Drossel für das Fluid wirkt,
welches nach dem Ventil aus dem Strömungskanal via die Bohrung 27 in den Druckaum
11 gelangt. Beim Schliessen der Türe bestimmt somit dasselbe Ventil 30, welches bereits
die wirksame Oeffnungsdämpfung bestimmt hat, die Schliessgeschwindigkeit der Türe.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass beide Funktionen durch das eine Ventil
gut erfüllbar sind.
[0015] Der gezeigte durchgehende Strömungskanal 45 erlaubt zudem den Einbau des Ventils
an einer beliebigen Stelle entlang des Strömungskanals. Das Ventil 30 kann, wie in
Figur 4 gezeigt, quer zum Strömungskanal 45 angeordnet sein. Es kann aber auch, wie
in Figur 6 gezeigt, axial im Strömungskanal liegen. In diesem Fall ist eine spezielle
Einstellschraube 4 vorgesehen, zur Verstellung des axial liegenden Ventilkörpers 40
gegen die Kraft einer Rückstellfeder 43.
[0016] Figur 4 zeigt einen weiteren Strömungskanal 55, der ebenfalls im Gehäuse 2 ausserhalb
des Bereichs der Welle für die Zahnachse 41 angeordnet ist. Ein kurzer Abschnitt dieses
Strömungskanals dient als Fluidleitung für die Endschlagfunktion des Türschliessers,
bei welcher am Ende des Schliessweges die Schliessdämpfung wesentlich reduziert wird,
damit die Türe sicher ins Schloss fällt. Zu diesem Zweck wird das Fluid aus dem Druckraum
10 via Kanalbohrungen 46, 47 über den Strömungskanal 55 in den Kolbenhohlraum 8 geleitet,
um die Dämpfung des Schliessvorganges durch das Fluid im Druckraum 10 zu vermindern.
Im Strömungskanal 55 ist ebenfalls ein Ventil 50 angeordnet, um den Endschlag einstellen
zu könnnen. Auch der Strömungskanal 55 ist mittels Kunststoffkugeln oder Stopfen 51
abgedichtet. Da bei der Endschlageinstellung nur ein kurzes Stück dieses Strömungskanals
55 verwendet wird, kann der Rest anderweitig verwendet werden. Der nicht verwendete
Teil kann zum Beispiel mit einem Stopfen 53 vom Endschlagteil abgetrennt werden. Der
Rest des Strömungskanals kann nun als Expansionskanal verwendet werden. Das bedeutet,
dass der Strömungskanal mit dem mittleren drucklosen Raum mittels Kanalbohrung verbunden
wird. In diese Kanalbohrung wird zudem ein Stift 57 gepresst, welcher die Durchlässigkeit
jedoch nicht verhindert. Der Stift dient als Anschlag für den Stopfen 53. Der Stift
ist also ein Spannstift oder ein unrunder Stift, welcher die Durchlässigkeit der Bohrung
gewährleistet.
[0017] In den Strömungskanal wird nun eine Kugel 58 (oder mehrere Kugeln) aus Kunststoff
oder Gummi eingeschoben. Die Kugel 58 wird bei Raumtemperatur bei der Montage bis
an den Stift 57 eingeschoben und trennt dichtend einen zwischen der Kugel 58 und dem
Stopfen 51 befindlichen luftgefüllten Strömungskanalteil (Kompressionsraum) von dem
oelgefüllten Strömungskanalteil (Expansionsraum 56), der mit dem mittleren Raum verbunden
ist. Tritt eine Erhöhung der Temperatur des Türschliessers ein, so folgt daraus eine
Ausdehnung des Oelvolumens. Die Vergrösserung des Oelvolumens im Türschliesser erzeugt
einen Ueberdruck im Türschliesser, welcher auf die Kugel 58 einwirkt. Diese verschiebt
sich im Strömungskanal Richtung Stopfen 51 und vergrössert somit das Oel-Aufnahmevolumen
des Türschliessers.
[0018] Beim Abkühlen des Türschliessers wird das Oelvolumen kleiner, die im Kompressionsraum
komprimierte Luft zwischen der Kugel 58 und dem Stopfen 51 presst nun die verschiebbare
Kugel 58 wieder an den Anschlagsstift 57 zurück, so dass im Türschliesser kein Vakum
entsteht. Somit ist es möglich, den Türschliesser komplett mit Oel zu füllen, ohne
dass bei einer Temperaturerhöhung der Türschliesser infolge inneren Ueberdrucks des
Fluids defekt wird.
[0019] Bevorzugterweise ist der Kolben 32 aus mehreren Teilen, einer Zahnstange als Mittelteil,
einem Oeffnungskolben-Flansch 36 und einem SchliesskolbenFlansch 34 aufgebaut, wobei
diese Teile miteinander verschraubt sind. Ein solcher Kolben ist besonders einfach
herstellbar und kostengünstig. Bevorzugterweise ist ferner zwischen der Zahnstange
und der Innenwandung des Gehäuses 2 eine Gleitfolie 33 aus Polytetrafluoräthylen (PTFE)
vorgesehen, um die Gleiteigenschaften des Kolbens (in der Regel aus Stahl) im Gehäuse
(in der Regel aus Aluminium) zu verbessern.
[0020] Bevorzugterweise ist weiter zwischen dem Spannteller 91 und der Feder 5 eine Haftscheibe
92, z.B. aus Gummi oder PVC, eingelegt, um ein Mitdrehen des Spanntellers 91 beim
Einstellen der Federvorspannung mittels der Spannschraube 71 zu vermeiden. Vorzugsweise
ist eine solche Haftscheibe auch zwischen der Federauflage am Kolben-Flansch 36 und
der Feder vorgesehen.
[0021] Bevorzugterweise sind im Türschliesser zwei Federn 5 bzw. 6 ineinanderliegend angeordnet.
Die längere Feder 5 erstreckt sich zwischen dem Kolbenflansch 36 und dem Spannteller
91, welcher mittels einer von der Aussenseite des Gehäuses 21 zugänglichen Spannschraube
71 im Gehäuse verschieblich ist. Mittels Spannteller und Spannschraube wird die auf
den Kolben wirkende Federvorspannung eingestellt. In der gezeigten, mittleren Vorspannungsstellung
wirkt in der gezeigten Kolbenruhelage (Türe geschlossen) nur die lange Feder 5 auf
den Kolben ein. Die kurze Feder 6 ist nicht wirksam. Bei der Verschiebung des Kolbens
nach rechts (in der Zeichnung) aufgrund der Türöffnungsbewegung, wird daher zunächst
eine Federkraft auf den Kolben, entsprechend der Federkennlinie der Feder 5 ausgeübt,
entsprechend einer Türschliesser-Grösse 3. Nach einem vorbestimmten, von der relativen
Lage des Spanntellers und des Kolbens abhängigen Türöffnungswinkel (ca. 60 Grad),
wird auch die kurze Feder 6 vom Kolben derart beaufschlagt, dass die Feder 6 wirksam
wird. Es ergibt sich die addierte Federkennlinie.
[0022] Beim Zurückschieben des Kolbens durch die Federn beim Schliessen der Türe ergibt
sich der umgekehrte Vorgang. Zunächst sind beide Federn 5, 6 wirksam (addierte Federkennlinie),
ab einem Türöffnungswinkel von ca. 60 Grad und kleiner, wirkt nur noch die Feder 5
mit entsprechend verringerter Federkraft auf den Kolben 32 ein.
[0023] Bei minimaler eingestellter Federvorspannung, das heisst, der Spannteller befindet
sich in seiner rechten Endstellung, ergibt sich ein anderer Vorgang. Die kurze Feder
6 kommt dabei bis zu einem Türöffnungswinkel von 90 Grad (oder mehr) gar nicht zum
Einsatz, da der zurückgelegte Kolbenweg nicht ausreicht, um die kurze Feder zwischen
Kolben 32 und Spannteller 91 wirksam werden zu lassen. Der Türschliesser arbeitet
beim Oeffnen und Schliessen zwischen 0 und 90 Grad nur mit der Federkennlinie der
langen Feder 5, entsprechend einer Türschliesser-Grösse 2. Bei der maximalen einstellbaren
Federvorspannung befindet sich der Spannteller 91 in seiner rechten Endstellung. Nun
ist der Abstand Ruhelage Kolben zu Spannteller derart, dass auch die kurze Feder 6
von Anfang an beim Oeffnen und Schliessen stets auf den Kolben 32 einwirkt. Es wirken
die Federn entsprechend der addierten Federkennlinie.
[0024] Durch diese Ausgestaltung des Türschliessers sind bei allen Vorspannungseinstellungen
die DIN-Werte für 2 Grad und 90 Grad Türöffnung erzielbar.
[0025] Figur 7 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Ventils 30, welches quer zum Strömungskanal
angeordnet ist. Das Ventil weist eine nicht lineare Drosselkurve auf. Durch diese
Massnahme, zusammen mit der bekannten Ausführung des Ventils als thermostatisches
Ventil, welches seine Länge mit der Temperatur ändert gelingt es, den Oeldurchfluss
durch den Strömungskanal im wesentlichen temperaturunabhängig zu halten.
1. Türschliesser mit einem durch die Türbewegung in einem Gehäuse (21) gegen eine Federkraft
beweglichen und fluidgedämpften Kolben (32, 34, 36), welcher Kolben das Gehäuse in
zwei Druckräume (10, 11) für das Fluid unterteilt, dadurch gekennzeichnet, dass im
Gehäuse (21) ein Strömungskanal (45) für das Fluid vorgesehen ist, welcher die beiden
Druckräume (10, 11) verbindet und in welchem ein Ventil (30) angeordnet ist, welches
sowohl die Oeffnungsdämpfung als auch die Schliessgeschwindigkeit des Türschliessers
bestimmt.
2. Türschliesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (21) von einem
Hohlprofil gebildet ist, welches stirnseitig je mit einer Abschlussplatte (22) versehen
ist.
3. Türschliesser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussplatte (22)
jeweils einen Befestigungsflansch (20) zur Befestigung des Türschliessers an der Türe
oder dem Türrahmen aufweist.
4. Türschliesser nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal
(45) von einer Profilausnehmung des Hohlprofils gebildet ist.
5. Türschliesser nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal
jeweils abschlussplattenseitig mittels eines im Strömungskanal anliegendem Pfropfen
(35) abgedichtet ist.
6. Türschliesser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil
einen quer zum Strömungskanal (45) angeordneten und verstellbaren Ventilkörper (30)
umfasst, mittels welchem das durch den Strömungskanal zirkulierende Fluid einstellbar
drosselbar ist.
7. Türschliesser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil
einen längs zum Strömungskanal (45) angeordneten und verstellbaren Ventilkörper (40)
umfasst, mittels welchem das durch den Strömungskanal zirkulierende Fluid einstellbar
drosselbar ist.
8. Türschliesser nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
in sich selber einen drucklosen dritten Raum (8) bildet, und dass ein zweiter Strömungskanal
(55) vorgesehen ist, durch welchen bei einer vorbestimmten Kolbenstellung der eine
Druckraum (10) mit dem drucklosen Raum (8) verbindbar ist, um einen Endschlag der
Türe zu bewirken.
9. Türschliesser nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Strömungskanal
ein einstellbares Ventil (50) vorgesehen ist, um den Fluidfluss für den Endschlag
einstellbar zu drosseln.
10. Türschliesser nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Strömungskanal
(55) ein Abschnitt vorgesehen ist, welcher von der Verbindung des einen Druckraums
(10) mit dem drucklosen Raum (8) getrennt ist, und dass dieser Abschnitt durch ein
im Strömungskanal verschiebbares Dichtelement (58) in zwei Teile getrennt ist, wobei
der eine Teil geschlossen und luftgefüllt ist, und der andere Teil mit dem drucklosen
Raum (8) fluidverbunden ist.
11. Türschliesser nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kolben aus mehreren miteinander verbundenen Kolbenteilen (32, 34, 36) zusammengesetzt
ist.
12. Türschliesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben aus einer Zahnstange
(32), einem Oeffnungskolben-Flansch (36) und einem Schliesskolben-Flansch (34) zusammengesetzt
ist, welche Teile miteinander verschraubt sind.
13. Türschliesser nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass am Kolben eine
Gleitfolie (33) angeordnet ist, um die Reibung zwischen Kolben und Gehäuseinnenwand
herabzusetzen.
14. Türschliesser nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf
den Kolben eine vorspannungseinstellbare Federkraft einwirkt, dass mindestens zwei
Federn (5, 6) vorgesehen sind, und dass die eine Feder (5) stets vom Kolben beaufschlagt
ist, und die andere Feder (6) abhängig von der Vorspannungseinstellung vom Kolben
beaufschlagbar ist.
15. Türschliesser nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das
Ventil als thermostatisches Ventil ausgestaltet ist, dessen Ventilkörper (30, 40)
eine temperaturabhängige Längenänderung ausführt, um den Einfluss der Temperatur auf
den Fluidfluss zu vermindern, und dass der Drosselwinkel des Ventils (30, 40) nicht
linear ist, um den Einfluss der Temperatur auf den Fluidfluss im wesentlichen zu eliminieren.
16. Türschliesser nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
einem mitttels einer Spannschraube (71) verstellbaren Spannteller (91) zur Einstellung
der Federvorspannung und der Feder (5) eine Haftscheibe (92) zur Erhöhung der Reibung
zwischen Spannteller und Feder angeordnet ist.