[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abfallpresse mit einem Pressenrahmen mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Abfallpressen sind in verschiedenen Ausführungsformen bereits entwickelt worden und
bekannt. Bei einer dieser bekannten Ausführungsformen ist der Pressenrahmen als offenes
U ausgebildet, wobei die beiden parallelen Schenkel horizontal angeordnet sind. Der
obere horizontale, frei auskragende Schenkel trägt eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit
mit einer horizontal liegenden Preßplatte, der untere horizontale Schenkel liegt am
Boden auf und dient als Widerlager für die Aufnahme des Preßdruckes. Der mit dieser
Presse zusammenwirkende Preßkorb mit einem Boden und vier vertikalen Wänden, wobei
mindestens zwei dieser Wände nach Art einer Türe aufschwenkbar sind, ist auf vier
Rollen verfahrbar, wobei diese Rollen in vertikalen Ebenen gegenüber der Kraft einer
Feder verschwenkbar sind und die Unterkante des Bodens des Preßkorbes so hoch liegt,
auch wenn er beladen ist, daß er auf den horizontalen Schenkel des Preßrahmens auffahren
kann, wobei bei eingefahrenem Preßkorb der bodenseitige horizontale Schenkel des Preßrahmens
zwischen den paarweise vorgesehenen Rädern des Preßkorbes liegt. Wird der Preßdruck
aufgebracht, so wird der Boden des Preßkorbes auf den mehrfach erwähnten Horizontalschenkel
des Pressenrahmens als Widerlager gedrückt, so daß die verschwenkbar gelagerten Rollen
nur in einem sehr geringen Ausmaß durch den Preßdruck belastet werden. Wenn die Räder
oder Rollen eines solchen Preßkorbes nicht nur in vertikalen Ebenen, sondern auch
um vertikale Achsen schwenkbar gelagert sind, so können pro Presse mehrere solche
verfahrbare Körbe vorgesehen werden, wobei die einzelnen Preßkörbe für unterschiedliches
Preßgut (Papier, Karton, Kunststoffe, Metalle) bevorratet werden. Pressen dieser Art
sind für kleinere Betriebe vorgesehen. Preßkörbe mit Rollen der letzterwähnten Art
können frei verfahren werden (US-PS 2 463 079; Prospekt "Frihopreß" F. Holzer).
[0003] Auch aus der DE-OS 22 33 444 ist eine Abfallpresse bekannt mit einem verfahrbaren
Preßkorb. An den vertikalen Schenkeln des U-förmigen Preßrahmens sind unten mittels
Hebel verschwenkbare Auflagen vorgesehen. Ist der Preßkorb in die Presse eingefahren,
dann werden durch Verschwenken der erwähnten Hebel die Auflagen angehoben und heben
dabei auch den Preßwagen an, so daß dessen Laufrollen den Bodenkontakt verlieren.
Solche Pressen sind nur für relativ geringe Drücke verwendbar, da diese hochschwenkbaren
Auflagen keine allzu hohen Reaktionskräfte aufnehmen können.
[0004] Eine weitere bekannte ebenfalls vergleichbare Art von Abfallpressen ist aus der DE-OS
26 35 605 entnehmbar, die auch mit einem mittels Rollen verfahrbaren Preßkorb arbeitet.
Die vertikalen Schenkel des U-förmigen Preßkorbes sind mit horizontalen Standschienen
verbunden, an welchen auf den einander zugewandten Seiten eine Vielzahl frei drehbarer
Rollen gelagert sind. Der mittels Rollen verfahrbare Preßkorb wird zur Abfallpresse
geschoben, dann durch Kippen etwas hochgeschwenkt und auf die vordersten Rollen der
Rollenreihe aufgeschoben und dann in die Presse eingefahren. Auf diesen frei drehbaren
Laufrollen liegt der Preßkorb randseitig während des Preßvorgangs auf. Auch eine solche
Presse ist nur für geringe Preßdrücke geeignet, da diese Auflagerollen keine allzu
hohen Drücke aufnehmen können, abgesehen davon, daß es kaum möglich ist, die Rollen
so pro Standschiene anzuordnen, daß bei der Druckausübung jede dieser zahlreichen
Rollen mit derselben Druckkraft beaufschlagt wird.
[0005] Auch die US-PS 3 800 694 zeigt und beschreibt eine Abfallpresse, die für geringe
Drücke, primär für Haushaltszwecke entwickelt wurde. In einem kastenartige Gestell
mit einer oben liegenden, vertikal verstellbaren Preßplatte ist schubkastenartig ein
Aufnahmebehälter für das Preßgut vorgesehen, der an Schubkastenführungen befestigt
ist, so daß dieser Aufnahmebehälter wie eine Schublade aus dem kastenartigen Gestell
vorgezogen bzw. in dieses eingeschoben werden kann. Auch diese Einrichtung ist nur
für beschränkte Drücke einsetzbar, da die Laufrollen solcher Schubkastenführungen
nicht beliebig stark dimensioniert werden können.
[0006] Pressen für hohe Leistungen haben einen umfangsgeschlossenen Rahmen mit einem oberen
und einem unteren Horizontalschenkel und zwei parallelen Vertikalschenkeln. Zwischen
den beiden Vertikalschenkeln erstreckt sich den unteren Horizontalschenkel überdeckend
und rechtwinkelig zur Ebene des Rahmens verlaufend eine Fahrbühne für den mit Rädern
oder Rollen bestückten Preßkorb. Unterhalb des horizontalen oberen Rahmenschenkels,
der die hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit mit der Preßplatte trägt, ist die Fahrbühne
blockartig überhöht. Die Räder bzw. Rollen des Preßkorbes sind hier in vertikalen
Ebenen verschwenkbar. Die Fahrbühne ist so lang, daß der Preßkorb zur Gänze aus dem
von der Preßplatte überfahrenen Wirkungsbereich gezogen werden kann. Beidseitig vorgesehene
Anschläge an der Fahrbahn begrenzen die Bewegungsmöglichkeit des Preßwagens. Da diese
Fahrbühne konstruktiv bedingt circa 10 bis 15 cm hoch ist, kann bei diesen Pressen
pro Einheit nur ein Preßkorb vorgesehen werden, da es nicht möglich ist, den gefüllten
Preßkorb ohne mechanische Hilfsmittel über die durch die Bauhöhe der Fahrbühne bedingte
Stufe zu heben. In ein und denselben Preßkorb ist daher in zeitlicher Folge das Preßgut
einzubringen, das bis zum Pressen in verschiedenen Behältern oder Räumen gelagert
werden muß. Das zu verpressende Gut wird von seiner Lagerstelle zur Presse geführt,
dann wird der Preßwagen auf der Fahrbühne aus der Presse herausgezogen mit dem Preßgut
gefüllt, in die Presse eingefahren und gepreßt, dann wieder aus der Presse ausgefahren
und anschließend wird das gepreßte Gut dem Preßkorb entnommen. Das ist umständlich
und aufwendig, was wohl keiner näheren Klärung bedarf.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, diese letzterwähnte
Abfallpresse dahingehend weiter zu entwickeln, daß pro Presseneinheit mehrere Preßkörbe
vorgesehen werden können, die mit unterschiedlichem Preßgut beschickt werden und die
dann wechselweise der eigentlichen Presse solange zugestellt werden, bis sie hinreichend
mit gepreßtem Gut gefüllt sind. Vor allem aber ist vorgesehen, daß solche Abfallpressen
für Industrie- und Gewerbebetriebe eingesetzt werden sollen, wobei die Preßkörbe ein
sehr großes Aufnahmevolumen besitzen, die als Leergewicht schon bis zu 500 kg und
mehr auf die Waage bringen, so daß Preßkörbe dieser Art nicht mehr auf Rollen verfahrbar
gelagert werden können, vielmehr für deren Ortswechsel Fahr- und Hubgeräte eingesetzt
werden müssen. Preßkörbe mit einem solchen Leergewicht können direkt nicht mehr verschoben
werden, sie sind zu schwer. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung jene Maßnahme
vor, die Inhalt und Gegenstand des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 sind.
[0008] In der beigefügten Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert,
ohne sie dadurch auf diese Beispiele einzuschränken. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Presse mit einem U-förmigen Preßrahmen in Ansicht;
- Fig. 2
- einen Horizontalschnitt nach der Linie II - II in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen zur Presse nach Fig. 1 gehörenden Preßkorb;
- Fig. 4
- den Preßkorb nach Fig. 3 in die Presse nach Fig. 1 eingesetzt; die
- Fig. 5 und 6
- in Schrägsicht verschiedene Ausführungsformen des balkenartigen Widerlagers;
- Fig. 7
- einen Teilschnitt gemäß der Schnittlinie VII - VII in Fig. 1;
- Fig. 8
- die Presse nach Fig. 1 in Draufsicht und
- Fig. 9
- eine Ansicht des unteren Teiles des Preßkorbes nach Fig. 3 (Blickrichtung Pfeil A);
- Fig. 10
- ein Detail des Bodens des Preßkorbes;
- Fig. 11
- eine Detaildarstellung in Schrägsicht einer weiteren Ausführungsvariante für das Widerlager;
- Fig. 12
- eine Detaildarstellung in Schrägsicht einer Abwandlung der Ausführungsform nach Fig.
11.
[0009] Die Abfallpresse nach Fig. 1 hat einen Pressenrahmen 1 mit zwei vertikalen Rahmenschenkeln
2 und einem oben liegenden, horizontalen Rahmenschenkel 3, der eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit
4 trägt, dessen Kolbenstange mit der zwischen den vertikalen Rahmenschenkeln 2 liegenden
horizontalen Preßplatte 5 verbunden ist. Horizontal verlaufende Standschienen 6 am
unteren Ende der vertikalen Rahmenschenkel 2 sichern die Standfestigkeit des Preßrahmens
1. Diese horizontalen Standschienen 6 erstrecken sich rechtwinkelig zur Ebene des
Pressenrahmens 1. Am unteren Ende der vertikalen Rahmenschenkel 2 bzw. an den horizontal
liegenden Standschienen 6, und zwar an deren einander zugewandten Innenseite, sind
hier Widerlager 7 befestigt, deren einander zugewandte Seiten als Rinnen 17 ausgebildet
sind. Die Länge L dieser Widerlager 7 entspricht etwa der Länge L des Pressenkorbes
10 (Fig. 9). Diese Widerlager 7 verlaufen parallel zu den horizontalen Standschienen
6, erstrecken sich also rechtwinkelig zur Ebene des Pressenrahmens 1.
[0010] Einen Preßkorb zeigt die Fig. 3 in Ansicht. An der Unterseite eines hinreichend stabil
ausgebildeten Bodens 11 des Preßkorbes 10 sind V-förmige Standfüße 12 befestigt, die
von den äußeren Rändern 13 des Bodens 11 nach innen gegen die Behältermittelebene
hin etwas versetzt sind (Fig. 3).
[0011] Diese Standfüße 12 sind, was ihre Neigung betrifft, korrespondierend zur Neigung
der Rinne 17 des Widerlagers 7 ausgebildet. Die Höhe h dieser Standfüße 12 ist um
ein geringes Maß größer als die Höhe H der Widerlager 7.
[0012] An jener Seite, von welcher her der Preßkorb 10 in die Presse eingefahren wird (Pfeil
B), sind im oberen Abschnitt der vertikalen Rahmenschenkel 2 Führungskulissen 9 angeordnet,
die frei horizontal auskragen und welche in Fig. 7 in Draufsicht dargestellt sind.
Der eigentliche Führungsabschnitt dieser Führungskulissen 9 ist durch mehrere frei
drehbar gelagerte, vertikale Drehachsen aufweisende Rollen 15 gebildet. Anstelle von
Rollen kann hier ein Gleitbelag mit geringem Reibungskoeffizienet vorgesehen sein.
[0013] Der obere Aufbau des Preßkorbes 10 entspricht jenem, der bei solchen Preßkörben üblich
ist: Auf dem Boden 11 stehen vier vertikale Wände 16, die obere Mündungsöffnung des
Preßkorbes bzw. deren Weite ist um ein geringes Maß größer als die entsprechenden
Abmessungen der horizontal liegenden Preßplatte 5.
[0014] Pro Presse werden zweckmäßigerweise mehrere Preßkörbe 10 der beschriebenen Art vorgesehen,
wobei jeder Preßkorb 10 für eine Art Abfall bereitgestellt ist (Papier - Karton -
Blech - Kunststoff, um einige Beispiele zu nennen). Ist der Preßkorb 10 an seinem
Aufstellungsort gefüllt worden, so wird er mit einem motorisch betriebenen oder handbetätigbaren
Gabelheber angehoben und zur und in die Presse gefahren, wobei die Führungskulissen
9 für die seitliche Positionierung sorgen. Ist der Pressenkorb 10 mit dem Gabelheber
in die Presse eingefahren und seitlich positioniert dann wird er auf die Widerlager
7 abgesetzt, wobei die Standfüße von den Rinnen 17 aufgenommen wird und die zusammenwirkenden
geneigten Flächen dafür sorgen, daß der Preßkorb 10 positionsgerecht in der Presse
steht. Für die Positionierung in der Einfahrtrichtung (Pfeil B) sorgen hinter der
Rahmenebene befindliche Anschläge und Begrenzungsmittel. Anschließend wird die Kolben-Zylinder-Einheit
in Betrieb gesetzt, das im Preßkorb 10 befindliche Gut verdichtet und dann wird der
Preßkorb 10 mit dem verdichteten Preßgut wieder an seinen Ausgangsort mit dem schon
erwähnten Gabelheber zurückgefahren.
[0015] Fig. 5 zeigt die Ausführungsform des Widerlagers 7 im Detail. Die nach unten unter
einem spitzen Winkel konvergierend verlaufenden Flächen 8 der Widerlager 7 bilden
hier die Seitenwange einer im wesentlichen V-förmigen Rinne 17 und die Standfüße 12
des Preßkorbes 10 sind korrespondierend zum Querschnitt dieser Rinne 17 ausgebildet.
Querstege 18, die parallel zur Rahmenebene liegen, versteifen die V-förmige Rinne
17. Die Oberkanten der in Einfahrtsrichtung (Pfeil B) vorne liegenden Querstege 18
sind dabei zweckmäßigerweise etwas niedriger als jene des hintersten Quersteges, so
daß der Preßkorb 10 beim Einfahren in die Presse nur so hoch angehoben werden muß,
daß die Unterkanten seiner Standfüße 12 die niedrig liegenden Oberkanten der Querstege
18 überfahren können, wogegen der hinten liegende Quersteg 18 dann als Anschlagfläche
dienen kann. Bei der hier besprochenen Ausführungsform des Widerlagers sind die Standfüße
12 des eingefahrenen und eingesetzten Preßkorbes von beiden Seiten her abgestützt.
[0016] Ein Widerlager 7 in balkenartiger Ausführungsform zeigt Fig. 6 in Schrägsicht. Hier
sind in der Auflagefläche 20 des Widerlagers 7 Öffnungen 19 ausgespart. Diese Öffnungen
haben hier eine kreisrunde Form. Anstelle von V-förmigen Standfüßen 12 am Boden 11
des Preßkorbes 10 sind hier die Standfüße dann als Kegelstümpfe ausgebildet, die beim
Absetzen des Preßkorbes, wenn er in die Presse eingefahren ist, in diese Öffnungen
19 ragen, wodurch der Preßkorb 10 gegenüber dem Preßrahmen 1 positioniert ist.
[0017] Falls zum Transport der Preßkörbe 10 zwischen Aufstellungsort und Presse handbetätigte
Gabelheber verwendet werden, so können erfahrungsgemäß solche nur auf völlig ebenen
Böden verfahren werden. Aus diesem Grund ist auch der Pressenrahmen 1 nach Fig. 2
offen (Fig. 1,2 und 4). Wird zum Transport der Preßkörbe jedoch ein motorbetriebener
Gabelheber verwendet, so ist es möglich, Unebenheiten des Bodens zu überfahren, so
daß zwischen den paarweise vorgesehenen Widerlagern 7 ein Zugglied 21, beispielsweise
in Form einer flachen Stahlplatte, angeordnet werden kann (Fig. 6). Unter diesen dargelegten
Voraussetzungen kann ein solches Zugglied 21 auch bei einer Presse nach den Fig. 1
oder 5 vorgesehen werden.
[0018] Die für den Betrieb und die Druckbeaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheit 4 erforderlichen
und notwendigen Betriebsmittel (Pumpen, Ölvorratsbehälter, Ventile, Drosseln) und
Betätigungsschalter und -hebel sind hier in diesen schematischen Zeichnungen nicht
dargestellt. Diese Geräte und Einrichtungen können in einem Gehäuse untergebracht
werden, das beispielsweise seitlich an einem der beiden vertikalen Rahmenschenkel
2 befestigt wird.
[0019] Da bei dieser Presse der Boden 11 des Preßkorbes 10 beim betriebsmäßigen Einsatz
im Mittelbereich nicht unterstützt ist, ist dieser Boden entsprechend zu versteifen,
damit er sich unter der Wirkung des Preßdruckes nicht allzusehr verformt, nach unten
durchbiegt. Bei der Ausführungsform der Presse bzw. deren Widerlager nach den Fig.
5 und 6 dient der Boden 11 des Preßkorbes 10 zusammen mit seinen Standfüßen 12 als
Zugglied zwischen den beiden freien Enden der vertikalen Rahmenschenkel 2, da in diesen
Fällen diese Widerlager formschlüssig mit dem steifen Boden 11 des Preßkorbes 10 verbunden
sind.
[0020] Der Preßkorb, wie er bei solchen Pressen verwendet besitzt 4 Wände 16, von welchen
mindestens eine, in der Regel jedoch 2 benachbarte Wände um vertikale Achsen nach
Art von Türen aufschwenkbar sind. Um diese verschwenkbaren Wände des Preßkorbes in
ihrer Schließstellung zu halten, sind am Preßkorb Riegelglieder vorgesehen, die hier
jedoch nicht dargestellt sind. Solche Riegel- und Schließglieder sind in zahlreichen
Ausführungsformen bei Preßkörben dieser Art bekannt. Diese Preßkörbe können eine so
große Bodenfläche haben, daß eine Palette mit Normmaß eingesetzt werden kann. Da am
Boden 11 des Preßkorbes 10 einzelne, voneinander distanzierte Standfüße 12 vorgesehen
sind, ist es auch möglich, mit den Gabeln eines Gabelhebers entweder von vorne oder
von der Seite her unter den Boden 11 des Preßkorbes einzufahren.
[0021] Fig. 10 veranschaulicht noch ein Detail des Bodens 11 einer besonderen Ausführungsart
eines Preßkorbes. Der Boden 11 besitzt hier zwei parallel zueinander verlaufende rinnenartige
Vertiefungen 22, deren mittlerer Abstand C dem Abstand der Gabeln eines Gabelhebers
entspricht. Bezogen auf Fig. 10 verlaufen diese rinnenartigen Vertiefungen 22 rechtwinkelig
zur Zeichenebene. Ist das Preßgut verdichtet, so kann nach dem Öffnen der Wand 16
mit den Gabeln des Gabelhebers direkt unter den Preßballen eingefahren werden. Um
zu verhindern, daß sich diese rinnenartigen Vertiefungen 22 mit dem zu verpressenden
Material füllen, sind in diese Rinnen zweckmäßigerweise U-Profilschienen 23 eingelegt,
die so den für die Aufnahme der Gabeln notwendigen Freiraum aussparen. Diese Schienen
sind so eingelegt, daß sie mit ihrer offenen Seite nach unten weisen. Ihre Höhe bzw.
ihre Breite ist so bemessen, daß sie das Profil der rinnenartigen Vertiefung sozusagen
auffüllen. Diese Schienen werden dann zusammen mit dem gepressten Ballen aus dem Preßkorb
10 entnommen.
[0022] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 5 ist das Widerlager als einfache Rinne
17 ausgebildet. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel - wie in Fig. 11 veranschaulicht
- liegt in der Rinne 17 eine im wesentlichen querschnittsgleiche weitere zweite Rinne
24, wobei zwischen den beiden Rinnen ein reibungsarmer Gleitbelag zweckmäßigerweise
angeordnet ist. Die von der Rinne 17 aufgenommene Rinne 24 besitzt an ihrem vorderen
Ende eine mittels Federn abgestützte Laufrolle 25, die direkt auf dem Boden aufliegt.
An der Rückseite 26 dieser inneren Rinne 24 greift die Kolbenstange 27 einer hier
nicht weiter dargestellten Kolben-Zylinder-Einheit 28 an, die ihrerseits an der Standschiene
6 bzw. einem die Standschienen verbindenden Querholm 29 abgestützt sein kann. Diese
Anordnung ist paarweise an beiden Seiten der Presse vorgesehen. Mit der Kolben-Zylinder-Einheiten
28, die hydraulisch parallelgeschaltet sind, können die Rinnen 24 aus- bzw. vorgefahren
werden. Dann wird der gefüllte Preßkorb auf die ausgefahrenen Rinnen 24 gestellt und
dann werden die Rinnen 24 mit den Kolben-Zylinder-Einheiten 28 eingezogen, bis der
Preßkorb seine bezüglich der Abfallpresse positionsgerechte Lage erreicht hat. Während
des Preßvorganges werden die die Laufräder 25 abstützenden Federn so weit zusammengedrückt,
daß die Rinnen 24 und 17 unmittelbar aneinander vollflächig anliegen. Diese rinnenförmigen
Widerlager bilden zusammen mit den Standfüßen 12 und dem Boden 11 des Preßkorbes während
des Pressens einen umfangsgeschlossenen stabilen Rahmen.
[0023] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 12 sind ebenfalls zwei ineinander liegende Rinnen
17 und 24 auf beiden Seiten der Presse vorgesehen mit stirnseitig angeordneten, federnd
gestützten Laufrollen 25. Die beiden Standschienen 6 sind hier über einen Querholm
29 miteinander verbunden, an dessen Mittelbereich eine liegende Kolben-Zylinder-Einheit
30 vorgesehen ist. Diese liegt in der horizontalen Mittelebene der Abfallpresse. Die
Kolbenstange 31 dieser Kolben-Zylinder-Einheit 30 trägt an ihrem freien Ende einen
hakenartigen Ansatz 32; am Boden des Preßkorbes, hier nicht dargestellt, ist eine
für die Aufnahme des hakenartigen Ansatzes 32 vorgesehene Aufnahmeöse od. dgl. angeordnet.
Die Rinnen 24 können entweder frei ausgeschoben werden oder aber mit der Kolbenstange
32 durch horizontal liegende Querverbindungen verbunden sein, die ja nur geringe Kräfte
übertragen müssen, denn die eigentliche Zugkraft wird ja über den hakenartigen Ansatz
32 direkt auf die Kolben-Zylinder-Einheit eingeleitet, denn der Preßkorb, der auf
die ausgezogenen Kinnen 24 aufgesetzt wird, wird mit der Kolben-Zylinder-Einheit 30
in die Presse eingezogen bzw. aus der Presse ausgestoßen.
[0024] Dank der geoffenbarten Konstruktionen können hier Preßkörbe mit hohem Fassungsvolumen
eingesetzt werden, deren Leergewicht 500 und mehr Kilo betragen kann. Die hydraulische
Kolben-Zylinder-Einheit 4, mit welcher die Preßplatte 5 betätigt wird, ist so dimensioniert,
daß sie eine Druckkraft bis zu 25 Tonnen aufzubringen imstande ist. Dank der erfindungsgemäßen
Maßnahme können nun auch solche Hochdruckpressen mit einem U-förmigen, offenen Preßrahmen
ausgebildet werden. Solche U-förmige, offene Preßrahmen wurden bislang nur für Abfallpressen
mit geringer Druckkraft zur Verfügung gestellt, wie sie primär für Haushaltszwecke
eingesetzt werden.
[0025] Werden Kunststoffmaterialien, Textilien oder Schaumstoffe verpreßt, so ist festzustellen,
daß sich das gepreßte Teilpaket nach dem Aufheben des Preßdruckes noch oben ausdehnt.
Es ist daher zweckmäßig, beim betriebsmäßigen Einsatz Bänder in den Korb einzulegen
und damit nach dem Pressen das gepreßte Paket abzubinden, und zwar über dessen Höhe
mehrmals, jedesmal nach der Beendigung eines Preßvorganges.
Legende zu den Hinweisziffern: |
1 |
Pressenrahmen |
17 |
Rinne |
2 |
vertikaler Rahmenschenkel |
18 |
Quersteg |
3 |
horizontaler Rahmenschenkel |
19 |
Öffnung |
4 |
hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit |
20 |
Auflagefläche |
5 |
Preßplatte |
21 |
Zugglied |
6 |
Standschienen |
22 |
rinnenartige Vertiefung |
7 |
Widerlager |
23 |
U-Profilschiene |
8 |
Fläche |
24 |
Rinne |
9 |
Führungskulisse |
25 |
Laufrolle |
10 |
Preßkorb |
26 |
Rückseite |
11 |
Boden |
27 |
Kolbenstange |
12 |
Standfuß |
28 |
Kolben-Zylinder-Einheit |
13 |
Rand |
29 |
Querholm |
14 |
Außenseite |
30 |
Kolben-Zylinder-Einheit |
15 |
Rolle |
31 |
Kolbenstange |
16 |
Wand |
32 |
hakenartiger Ansatz |
1. Abfallpresse mit einem Preßrahmen, der mindestens einen horizontalen Rahmenschenkel
und zwei vertikale Rahmenschenkel aufweist, wobei der oben liegende, horizontale Rahmenschenkel
eine Antriebseinheit trägt, mit welcher eine zwischen den vertikalen Rahmenschenkel
befindliche, horizontal liegende Preßplatte in einem das Preßgut aufnehmenden Preßkorb
vertikal verschiebbar ist, wobei an den vertikalen Rahmenschenkel des Preßrahmens
im Bodenbereich und an den einander zugewandten Seiten Widerlager angeordnet sind,
von welchen der Preßkorb randseitig aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
sich rechtwinkelig zur Ebene des Preßrahmens erstreckenden Widerlager (7) rinnenartig
oder balkenartig ausgebildet sind,
- wobei die das rinnenartige Widerlager bildenden Flächen unter einen spitzen Winkel
konvergierend nach unten verlaufen und eine im Querschnitt im wesentlichen V-förmige,
nach oben offene Rinne bilden, und der Preßkorb Standfüße aufweist, welche korrespondierend
zum Querschnitt der Rinne ausgebildet sind und/oder,
- wobei die balkenartigen Widerlager an ihrer Oberseite vorzugsweise mehrere Öffnungen
aufweisen, in welche am Boden (11) des Preßkorbes (10) randseitig vorgesehene, als
Pyramiden oder Kegelstümpfe ausgebildete Standfüße (12) des in die Presse eingefahrenen
und eingesetzten Preßkorbes eingreifen (Fig. 5 und Fig. 6).
2. Abfallpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (h) der Standfüße
(12) des Preßkorbes (10) größer sind als die Höhe (H) der Widerlager (7).
3. Abfallpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der als Pyramiden-
oder Kegelstümpfe ausgebildeten Standfüße (12) kleiner ist als die Höhe der Widerlager
(7).
4. Abfallpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Widerlager (7) bildende
V-förmige Kinne (17) durch parallel zur Rahmenebene liegende Querstege (18) versteift
ist.
5. Abfallpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstege (18) der V-förmigen
Rinne (7), die der Einfahrseite des Preßkorbes (10) zugewandt sind niedriger ausgebildet
sind als die Längsseiten der V-förmigen Rinne (17).
6. Abfallpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der im wesentlichen V-förmigen,
nach oben offenen, mit den Rahmenschenkeln verbundenen Rinne (17) eine weitere Rinne
(24) liegt von zum Querschnitt der als Widerlager dienenden Rinne (17) korrespondierendem
Querschnitt, wobei diese beiden Rinnen gegeneinander verschiebbar gelagert sind und
die verschiebbare Rinne (24) an ihrer einen vorderen Stirnseite eine am Boden abgestützte,
federgelagerte Laufrolle (25) aufweist.
7. Abfallpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Rinnen
(7, 24) ein reibungsarmer Belag angeordnet ist.
8. Abfallpresse nach einem der Anspräche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
die horizontalen Standschienen (6) verbindenden, bodennahen Querholm (29) mindestens
eine horizontal liegende Kolben-Zylinder-Einheit (30) angeordnet ist, die mit den
verschiebbaren Rinnen (24) verbunden ist.
9. Abfallpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden verschiebbaren
Rinnen (24) eine Kolben-Zylinder-Einheit zugeordnet ist (Fig. 11).
10. Abfallpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylindereinheit (30)
in der vertikalen Mittelebene des Preßrahmens (1) liegt und die Kolbenstange (31)
der Kolben-Zylinder-Einheit (30) an ihrem freien Ende einen hakenartigen Ansatz (32)
aufweist, der mit einem diesen Ansatz (32) aufnehmenden Gegenstück am Preßkorb (10)
in Wirkverbindung bringbar ist.
11. Abfallpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den
vertikalen Rahmenschenkel (2) auf jener Seite, von der her der Preßkorb (10) in die
Abfallpresse eingefahren wird, horizontale und gegen die Einlaufrichtung (B) gerichtete
Führungskulissen (9) vorgesehen sind.
12. Abfallpresse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem einzuschiebenden
bzw. einzufahrenden Preßkorb unmittelbar zusammenwirkenden Abschnitte der Führungskulissen
(9) mit reibungsarmen Belägen ausgestattet oder durch frei drehbare, vertikale Drehachsen
aufweisende Rollen (15) gebildet sind.
13. Abfallpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die balken- oder blockartigen
Widerlager (7) über ein am Boden aufliegendes streifen- oder bandartiges Zugglied
(21) miteinander verbunden sind.