[0001] Die Erfindung betrifft ein Etikett zum Aufkleben auf ein Gefäß, insbesondere auf
einen Eisbehälter, bevorzugt auf einen Speiseeisbecher, aus Polystyrol.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Etikett dieser Art anzugeben, das bei der Wiederaufbereitung
(Recycling) des Gefäßes aus Polystyrol ohne Schwierigkeit zugleich mitaufbereitet
werden kann.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Etikett gekennzeichnet durch eine unterseitig mit
einer Haftklebstoffschicht versehene Etikettenfolie aus Polystyrol und eine mittels
einer Kaschierkleberschicht aufgeklebte Abdeckfolie aus durchsichtigem Polystyrol,
durch die hindurch ein Druck sichtbar ist.
[0004] Je nach den vorliegenden Verarbeitungsbedingungen sind unterschiedliche Aufbringungsflächen
für den Druck vorteilhaft. So kann es vorteilhaft sein, den Druck auf die Oberseite
der Etikettenfolie aufzubringen bzw. den Druck auf die Unterseite der Abdeckfolie
aufzubringen. Ein besonders wärmeisolierendes Etikett erhält man, wenn auf die Etikettenfolie
mittels einer Kaschierkleberschicht eine Zwischenfolie aus Polystyrol aufgeklebt ist
und auf diese Zwischenfolie die Abdeckfolie aufgeklebt ist. In diesem Fall wird der
Druck bevorzugt auf einer Seite, insbesondere der Oberseite, der Zwischenfolie aufgebracht.
[0005] Bevorzugt ist das Etikett dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettenfolie flach extrudiert
ist, biaxial gereckt ist, eine Reißdehnung in Längsrichtung von mindestens 5 % nach
ASTM-D 882 aufweist, eine Reißdehnung in Querrichtung von mindestens 45 % nach ASTM-D
882 aufweist, eine Reißfestigkeit von mindestens 60 N/mm² nach ASTM-D 882 aufweist,
eine Dichte von 1,05 bis 1,15 g/cm³, bevorzugt 1,11 bis 1,13 g/cm³, aufweist und eine
Dicke von 50 bis 70 µm, bevorzugt 62 bis 66 µm, aufweist. Ein Etikett mit einer solchen
Etikettenfolie ist besonders gut herstellbar und verarbeitbar.
[0006] Um den Druck besonders sicher aufzubringen, ist das Etikett bevorzugt dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenspannung derjenigen Folienseite, auf die der Druck aufgebracht
ist, bevorzugt durch Koronabehandlung, auf mindestens 46 mN/m erhöht ist.
[0007] Um auch den Klebstoff besonders fest, also abschälsicher, aufzubringen, ist das Etikett
bevorzugt dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenspannung derjenigen Folienseite,
auf die ein Klebstoff aufgebracht ist, bevorzugt durch Koronabehandlung, auf mindestens
36 mN/m erhöht ist.
[0008] Damit man den Druck durch die Abdeckfolie hindurch gut sehen kann, ist das Etikett
bevorzugt dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie eine Transparenz von mindestens
90 % nach ASTM-D 103 aufweist. Dabei kann die Abdeckfolie auch matt oder glänzend
sein.
[0009] Wie die Etikettenfolie ist auch die Abdeckfolie und/oder die Zwischenfolie beim Schockfrosten
- etwa 1 Stunde lang bis -36°C - besonders
dimensionsstabil, wenn sie biaxial gereckt ist, eine Reißdehnung in Längsrichtung
und Querrichtung von 1 bis 5 % nach ASTM-D 882 aufweist, eine Dichte von 1,05 bis
1,15 g/m³, bevorzugt 1,11 bis 1,13 g/cm³, aufweist und eine Dicke von 15 bis 40 µm,
bevorzugt 22 bis 28 µm, aufweist.
[0010] Damit die aufkaschierten Folien sich auch bei tiefen Temperaturen nicht von ihrer
Unterlage ablösen oder von ihrer Unterlage abplatzen, besteht die jeweilige Kaschierkleberschicht
bevorzugt aus einem - bevorzugt hochtransparenten, bevorzugt in Ethylalkohol löslichem
- Zweikomponentenklebstoff auf Polyurethanbasis mit einem Auftragsgewicht im Trockenzustand
von 1 bis 3 g/m², bevorzugt 1,8 bis 2,2 g/ m², und einer Schälfestigkeit von mindestens
1 N/15 mm nach FINAT FTM 1. Eine besondere Eigenschaft einer solchen Kaschierkleberschicht
ist, daß sie auch bei tiefen Temperaturen noch elastisch ist.
[0011] Damit auch die Haftklebstoffschicht tiefe Temperaturen verträgt und insbesondere
in einem Bereich von -40° bis +80°C haftfähig ist, besteht die Haftklebstoffschicht
bevorzugt aus einem wäßrig dispergierten Klebstoff auf Acrylatbasis mit einem Auftragsgewicht
von 15 bis 25 g/m², bevorzugt 18 bis 22 g/m².
[0012] Um den Druck besonders gut auf seiner jeweiligen Unterlage haftbar zu machen, ist
das Etikett bevorzugt dadurch gekennzeichnet, daß der Druck durch eine - bevorzugt
in Ethylacetat lösliche - thermoplastische Druckfarbe gebildet ist. Ethylacetat löst
die Polystyrolfolien etwas an, was die Haftung des Drucks verbessert. Die Thermoplastizität
der Druckfarbe bewirkt, daß die Wiederaufbereitung des Etiketts erleichtert wird,
was nicht der Fall wäre, wenn es sich um eine duroplastische Druckfarbe handeln würde.
[0013] Ein Etikett mit besonders hohen Wärmeisolationseigenschaften ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Etikettenfolie aus - bevorzugt in zwei Lagen koextrudiertem - geschäumtem
Polystyrol einer Dicke von 100 bis 200 µm, bevorzugt 140 bis 160 µm, besteht. Bedingt
durch die geringe Härte der geschäumten Polystyrolfolie läßt sich eine geschäumte
Polystyrolfolie schlecht bedrucken. Aus diesem Grund erfolgt der Druck bevorzugt auf
einer Zwischenfolie, die auf die geschäumte Polystyrolfolie aufkaschiert ist. Eine
solche Zwischenfolie erleichtert auch das Stanzen des Etiketts und das Entfernen eines
Stanzgitters, denn die Reißfestigkeit einer geschäumten Polystyrolfolie ist gering.
[0014] Das Etikett wird bevorzugt auf das Gefäß aus Polystyrol unmittelbar nach dessen Herstellung
aufgebracht, also in einem Zustand, bei dem das Polystyrol des Gefäßes noch Gas abgibt.
Um dieses Gas abzuführen und eine Blasenbildung zu vermeiden, ist das Etikett bevorzugt
dadurch gekennzeichnet, daß es insgesamt und dementsprechend seine Schichten eine
Gaspermeabilität von mehr als 25 cm³/100 cm² nach ASTM-D 1434 aufweist.
[0015] Vor dem Aufbringen des Etiketts befindet es sich bevorzugt, wie an sich bekannt,
abschälbar auf einem Träger. Besonders bewährt hat es sich, daß sich das Etikett vor
dem Aufkleben auf das Gefäß mit seiner Haftklebstoffschicht auf einer Silikonschicht
befindet, die auf eine Seite eines Trägers aus Kraftpapier aufgebracht ist, dessen
Flächengewicht 60 bis 90 g/m², bevorzugt 65 bis 70g/m², beträgt.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden an drei Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei die Material- und Bemessungsangaben so
sein können wie dargelegt.
- Fig. 1
- zeigt eine erste Ausführungsform des Etiketts auf einem Träger im Querschnitt.
- Fig. 2
- zeigt eine zweite Ausführungsform des Etiketts auf einem Träger im Querschnitt.
- Fig. 3
- zeigt eine dritte Ausführungsform des Etiketts auf einem Träger im Querschnitt.
[0017] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 befindet sich auf der Unterseite einer Etikettenfolie
2 eine Haftklebstoffschicht 4. Die Haftklebstoffschicht 4 haftet abschälbar (ablösbar)
auf einer Silikonschicht 6 eines Trägers 8. Auf die Oberseite der Etikettenfolie 2
ist ein Druck 10 aufgebracht. Auf den Druck 10 ist mittels einer Kaschierkleberschicht
12 eine Abdeckfolie 14 kaschiert.
[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 befindet sich auf der Unterseite einer Etikettenfolie
22 eine Haftklebstoffschicht 24, die sich abschälbar (ablösbar) auf einer Silikonschicht
26 eines Trägers 28 befindet.
[0019] Eine Abdeckfolie 34 ist mittels einer Kaschierkleberschicht 32 auf einem Druck 30
aufgebracht, mit dem die Oberseite einer Zwischenfolie 36 bedruckt ist, die ihrerseits
über eine Kaschierkleberschicht 38 auf der Oberseite der Etikettenfolie 22 haftet.
Die Etikettenfolie 22 ist aus zwei Lagen 22a und 22b koextrudierten, geschäumten Polystyrols
gebildet.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 befindet sich eine Etikettenfolie 42 aus zwei
Lagen 42a, 42b koextrudierten, geschäumten Polystyrols mittels einer Haftklebstoffschicht
44 auf einer Silikonschicht 46 eines Trägers 48. Auf die Etikettenfolie 42 ist mittels
einer Kaschierkleberschicht 52 eine Abdeckfolie 54 aufgeklebt, auf deren Unterseite
sich ein Druck 50 befindet.
1. Etikett zum Aufkleben auf ein Gefäß, insbesondere auf einen Eisbehälter, bevorzugt
auf einen Speiseeisbecher, aus Polystyrol,
gekennzeichnet durch
eine unterseitig mit einer Haftklebstoffschicht (4; 24; 44) versehene Etikettenfolie
(2; 22; 42) aus Polystyrol und eine mittels einer Kaschierkleberschicht (12; 32; 52)
aufgeklebte Abdeckfolie (14; 34; 54) aus durchsichtigem Polystyrol, durch die hindurch
ein Druck (10; 30; 50) sichtbar ist.
2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Druck (10) auf der Oberseite
der Etikettenfolie (2) befindet.
3. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Druck (50) auf der Unterseite
der Abdeckfolie (54) befindet.
4. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Etikettenfolie (22) mittels
einer Kaschierkleberschicht (38) eine Zwischenfolie (36) aus Polystyrol aufgeklebt
ist und auf diese Zwischenfolie (36) die Abdeckfolie (34) aufgeklebt ist.
5. Etikett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Druck (30) auf einer
Seite, bevorzugt der Oberseite, der Zwischenfolle (36) befindet.
6. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettenfolie
(2; 22; 42) vorzugsweise flach extrudiert ist, biaxial gereckt ist, eine Reißdehnung
in Längsrichtung von mindestens 5 % nach ASTM-D 882 aufweist, eine Reißdehnung in
Querrichtung von mindestens 45 % nach ASTM-D 882 aufweist, eine Reißfestigkeit von
mindestens 60 N/mm² nach ASTM-D 882 aufweist, eine Dichte von 1,05 bis 1,15 g/cm³,
bevorzugt 1,11 bis 1,13 g/cm³, aufweist und eine Dicke von 50 bis 70 µm, bevorzugt
62 bis 66 µm, aufweist.
7. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenspannung
derjenigen Folienseite, auf die der Druck (10; 30; 50) aufgebracht ist, bevorzugt
durch Koronabehandlung, auf mindestens 46 mN/m erhöht ist.
8. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenspannung
derjenigen Folienseite, auf die ein Klebstoff (4, 12; 24, 32, 38; 44, 52) aufgebracht
ist, bevorzugt durch Koronabehandlung, auf mindestens 36 mN/m erhöht ist.
9. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie
(14; 34; 54) eine Transparenz von mindestens 90 % nach ASTM-D 103 aufweist.
10. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie
(14; 34; 54) und/oder die Zwischenfolie (36) vorzugsweise flach extrudiert ist, biaxial
gereckt ist, eine Reißdehnung in Längsrichtung und Querrichtung von 1 bis 5 % nach
ASTM-D 882 aufweist, eine Dichte von 1,05 bis 1,15 g/m³, bevorzugt 1,11 bis 1,13 g/cm³,
aufweist und eine Dicke von 15 bis 40µm, bevorzugt 22 bis 28 µm, aufweist.
11. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaschierkleberschicht
(12; 32; 38; 52) aus einem - bevorzugt hochtransparenten, bevorzugt in Ethylalkohol
löslichem - Zweikomponentenklebstoff auf Polyurethanbasis mit einem Auftragsgewicht
im Trockenzustand von 1 bis 3 g/m², bevorzugt 1,8 bis 2,2 g/ m², und einer Schälfestigkeit
von mindestens 1 N/15 mm nach FINAT FTM 1 besteht.
12. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftklebstoffschicht
(4; 24; 44) aus einem wäßrig dispergierten Klebstoff auf Acrylatbasis mit einem Auftragsgewicht
von 15 bis 25 g/m², bevorzugt 18 bis 22 g/m², besteht.
13. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
(10; 30; 50) durch eine - bevorzugt in Ethylacetat lösliche - thermoplastische Druckfarbe
gebildet ist.
14. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettenfolie
(22, 42) aus - bevorzugt in zwei Lagen (22a, 22b; 42a, 42b) koextrudiertem - geschäumtem
Polystyrol einer Dicke von 100 bis 200 µm, bevorzugt 140 bis 160 µm, und einer Dichte
von mindestens 0,2, vorzugsweise 0,28 bis 0,32 g/cm³, besteht.
15. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es insgesamt
und dementsprechend seine Schichten eine Gaspermeabilität von mehr als 25cm³/100cm²
nach ASTM-D 1434 aufweist.
16. Etikett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Etikett vor dem Aufkleben auf das Gefäß mit seiner Haftklebstoffschicht (4; 24; 44)
auf einer Silikonschicht (6; 26; 46) befindet, die auf eine Seite eines Trägers (8;
28; 48) aus Kraftpapier aufgebracht ist, dessen Flächengewicht 60 bis 90 g/m², bevorzugt
65 bis 70 g/m², beträgt.