[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag für einen um eine etwa mittlere Achse
drehbaren, an einem festen Rahmen gelagerten Flügel, insbesondere Schwingflügel eines
Fensters, mit zwei Drehlagern, wobei jedes aus einem Flügellagerteil und einem Rahmenlagerteil
besteht, mit jeweils mindestens einem zwischen den beiden Lagern angeordneten, über
ein am Flügel verschiebbares Schubglied betätigbaren Verschluß, wobei das Schubglied
mit einer Antriebsvorrichtung am Flügel gekuppelt ist. Man verwendet derartige Beschläge
in erster Linie für Schwingflügel, jedoch können sie auch bei Wendeflügeln verwendet
werden. Schwingflügel haben eine im Gebrauch horizontale Lagerachse des Flügels, während
die Lagerachse des Flügels bei einem Wendeflügel in vertikaler Richtung verläuft.
Beiden Flügelarten ist gemeinsam, daß die eine Hälfte des Flügels beim Öffnen nach
außen und die gegenüberliegende andere Flügelhälfte nach innen bewegt wird. Bei einem
Schwingflügel bewegt sich in der Regel die obere Flügelhälfte einwärts, also in den
Raum hinein, während die untere Flügelhälfte gleichzeitig nach außen tritt. Dementsprechend
wandert beim Öffnen eines Wendeflügels beispielsweise die rechte Hälfte ins Rauminnere
und die linke Flügelhälfte nach außen.
[0002] Die Rahmen solcher Flügel werden in der Regel mit Überschlag hergestellt, d.h. es
handelt sich um sogenannte gefälzte Rahmen, welche ein dichtes Schließen gewährleisten.
Bei mit wenigstens einem Falz ausgestatteten Rahmen von Fenstern und Türen, übergreift
der Flügelrahmen den festen Rahmen oder Blendrahmen. Dies wirft beim Öffnen eines
herkömmlichen Drehflügels oder Dreh-Kippflügels keine besonderen Probleme auf. Bei
einem Schwingflügel oder Wendeflügel ist die Rahmenkonstruktion des Flügelrahmens
und des festen Rahmens demgegenüber schon schwieriger, weil, wie gesagt, die eine
Flügelhälfte nach innen und die anderen nach außen gedreht wird. Man benötigt infolgedessen
einen wechselnden Anschlag, wobei der Wechsel im Lagerbereich stattfindet.
[0003] Nachfolgend wird lediglich noch auf den Schwingflügel, also den um eine horizontale
Achse drehbaren Flügel Bezug genommen, ohne daß dies einschränkend ausgelegt werden
darf. Bei einem solchen Schwingflügel übergreift eine sogenannte Deckleiste der oberen
Flügelrahmenhälfte sowohl eine Falzleiste der oberen Flügelrahmenhälfte als auch die
obere Hälfte des festen Rahmens. Entsprechend befindet sich innen am festen Rahmen
eine Deckleiste, welche eine Falzleiste der unteren Hälfte des festen Rahmens übergreift
und an welcher die untere Flügelrahmenhälfte beim Schließen des Fensters anschlägt.
Die beiden Falzleisten werden im Hinblick auf eine rationelle Fertigung der beiden
Rahmen vorzugsweise separat hergestellt und dann mit dem Grundrahmen des Flügels einerseits
bzw. dem Grundrahmen des Blendrahmens andererseits fest verbunden. Die beiden Grundrahmen
selbst haben dann durchgehend das gleiche Profil.
[0004] Schwingflügel aber auch Wendeflügel sind in der Regel Großflächenfenster. Damit sie
ringsum gut schließen, muß man beim Schwingflügel oberhalb und unterhalb der Drehlager
entsprechende Verschlüsse vorsehen. Vor dem Öffnen des Flügels müssen die Verschlüsse
gelöst werden.
[0005] Die oberhalb der Drehlager des Schwingflügels aufgesetzten Falzleisten bereiten hinsichtlich
dieser Verschlüsse Probleme. Bei rechtwinkligen Rahmen werden die senkrechten Verschlußteile
auf den eigentlichen Flügelrahmen montiert. Erst anschließend wird oberhalb dieser
Drehlager die Falzleiste angebracht. Eine obere waagrechte Verriegelung wird außen
aufgesetzt, wobei zumindest bei Fenstern aus Kunststoff- oder Aluminiumprofilen noch
eine Kupplungsverbindung erforderlich ist. Infolgedessen braucht man Sonderteile und
bei Profilsystemen ist man auch noch vom jeweiligen System abhängig. Die zugehörigen
Lösungen sind infolgedessen aufwendig und erfordern komplizierte Durchbrüche für die
Kupplungsverbindung. Bei runden Fenstern sind diese Schwierigkeiten aufgrund der besonderen
Form sehr groß.
[0006] Es liegt infolgedessen die Aufgabe vor, einen Beschlag der eingangs beschriebenen
Art so weiterzubilden, daß er einfach zu fertigen und zu montieren ist, daß unabhängig
von der Rahmenform Sonderteile vermieden werden und komplizierte Durchbrüche nicht
notwendig sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Beschlag gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs
ausgebildet ist. Dieser Beschlag läßt sich, wie das Ausführungsbeispiel zeigt, leicht
auch an einem runden Fenster und genauso gut an einem rechteckigen oder anderweitig
geformten Fenster anbringen. Er erfordert keine speziellen Durchbrüche in den Rahmen
und er läßt auch die Verwendung herkömmlicher Profile für den Rahmen zu. Insofern
kann dieser Beschlag bei allen bekannten Materialien verwendet werden, also sowohl
bei Holzrahmen als auch bei Kunststoff- oder Aluminiumprofilen.
[0008] Zweckmäßigerweise wird man aber zumindest bei Holzrahmen nach wie vor separat gefertigten
Falzleisten den Vorzug geben und auch die Deckleisten getrennt herstellen.
[0009] Das Flügellagerteil und das Rahmenlagerteil lassen sich in sehr einfacher Weise am
jeweiligen Rahmen, insbesondere Grundrahmen befestigen. Daran, insbesondere am unteren
Flügelende, befindet sich die Antriebsvorrichtung für die Schubstange oder Schubstangen.
Ausgehend von dieser Antriebsvorrichtung verläuft die erste Schubstange entlang dem
Grundrahmen des Flügels bis zu dem bzw. ihrem zugeordneten Lager. Von letzterem aus
erfolgt die Verbindung zu dem oder den oberen Verschlüssen über die zweite Schubstange,
welche entlang der oberen Falzleiste des Flügels verschoben wird. Es findet also auch
bei einem runden Fenster ein Versatz der Schubstangen statt, wobei die zweite Schubstange
in radialer Richtung weiter außen liegt als die erste Schubstange. Entsprechendes
gilt selbstverständlich für den rechteckigen oder einen anders geformten Rahmen. Der
Versatz entspricht etwa der Dicke der Falzleiste - beim runden Fenster - in radialer
Richtung. Nach der Montage der beiden Lagerhälften jeder Lagerseite wird das bzw.
jedes Kupplungsteil mit der ersten und zweiten Schubstange verbunden. Somit lassen
sich alle Verschlüsse ohne weiteres mit Hilfe der Antriebsvorrichtung in öffnendem
und schließendem Sinne betätigen. Das Einhängen des Flügels in die beiden Rahmenlagerhälften
erfolgt in bekannter Weise. Wie das Ausführungsbeispiel zeigt, reicht es in der Regel
aus, wenn man lediglich eines der beiden Lager mit einem Kupplungsteil ausstattet
und die Schubstangen nicht über den ganzen Umfang des Flügels führt.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Flügellagerteil und das Rahmenlagerteil
je eine, in eine Aufnahme des zugeordneten Grundrahmens einsetzbare Befestigungsplatte
aufweisen. Die Ausnehmung wird man zweckmäßigerweise so wählen, daß die eingesetzte
Grundplatte bündig mit dem Material um die Ausnehmung, abschließt. Die Befestigung
erfolgt in bekannter Weise, beispielsweise durch Anschrauben.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 3. Sie schafft
den notwendigen Versatz in Querrichtung bzw. in radialer Richtung für die zweite Schubstange
in bezug auf die erste Schubstange. Wenn die Lagerplattenverdickung unmittelbar an
die Befestigungsplatte angeformt ist, so führt dies zu einer besonders preiswerten
Herstellung.
[0012] Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung entnimmt man Anspruch
4. Wenn man das Flügellagerteil in der dort geschilderten Weise in den Grundrahmen
des Flügels einläßt, so befindet sich bei richtiger Anbringung der randoffenen ersten
Beschlagnut an der Falzleiste des Flügels diese erste Beschlagnut automatisch in Verlängerung
von der ersten Beschlagteilnut des Flügellagerteils.
[0013] Eine andere Ausbildung der Erfindung beschreibt Anspruch 5. Sie gewährleistet bei
richtiger Dimensionierung der zweiten Beschlagnut und korrekter Montage des Flügellagerteils
ein genaues Fluchten der zweiten Beschlagnut mit der zweiten Beschlagteilnut des Flügellagerteils.
[0014] Das lagerseitige Ende der ersten Schubstange ist in sehr vorteilhafter Weise am Flügellagerteil
von einer Halteplatte übergriffen. Diesbezüglich ergibt sich eine Weiterbildung der
Erfindung aus Anspruch 7. Die dort erwähnten Stifte befinden sich bevorzugterweise
am Flügellagerteil, wobei sie unmittelbar angeformt sein können, was selbstverständlich
die Herstellungskosten senkt. Aus Sicherheitsgründen ist es besser, wenn man die Lagerplatte
mit mindestens zwei Schrauben befestigt. Diese können vorteilhafterweise zugleich
Befestigungsschrauben für das Flügellagerteil sein.
[0015] Das lagerseitige Ende der Stulpschiene der zweiten Schubstange untergreift vorteilhafterweise
einen Steg des Flügellagerteils, wodurch es gegen Ausheben oder Abheben gesichert
ist. In diesem Bereich kann man gemäß Anspruch 10 ein Dichtelement anbringen, welches
für die notwendige Abdichtung am Lager sorgt.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 11. Die gegen den
festen Rahmen weisenden Enden der beiden L-Schenkel des Kupplungsteils reichen vorteilhafterweise
außen bis etwa an das freie Ende des Flügellagerteils. Um ein Ausheben aus der Führung
des Flügellagerteils zu verhindern und vor allen Dingen um die Stabilität zu verbessern,
kann man dessen Führung an geeigneter Stelle mittels eines Stegs oder dergleichen
übergreifen, wodurch an dieser Stelle ein Durchbruch entsteht.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befindet sich an jedem L-Schenkel
des Kupplungsteils ein Kupplungselement für ein Schubstangenende, wobei letzteres
mit einem Kupplungsgegenelement versehen ist. Dabei erfolgt das Ankuppeln bevorzugterweise
gemäß Anspruch 13. Die dort beschriebenen Verzahnungen sind dem Prinzip nach bekannt.
Das Ankuppeln erfolgt quer zur Längsachse und Ebene des Treibstangenendes. Außerdem
ist das Kupplungsteil in sehr vorteilhafter Weise mittels Führungsstegen spielfrei
in Aufnahmen des Flügellagerteils bzw. den Beschlagteilnuten verschiebbar gelagert.
[0018] Die erste Schubstange ist gemäß Anspruch 15 in einer zweiten Beschlagnut des Flügel-Grundprofils
verschiebbar gelagert. Der Nutquerschnitt des Flügel-Grundprofils sowie der Falzleiste
sind in bekannter Weise rechteckig und an ihrem äußeren Ende absatzartig erweitert,
wobei auf diesen Absätzen die Längskanten von Stulpschienen aufliegen. Die Befestigung
der letzteren erfolgt in bekannter Weise mit Hilfe von Schrauben, welche Langlöcher
der Schubstange durchsetzen und bei Holzrahmen in das Material des letzteren eingedreht
sind. Entsprechendes gilt für die Kunststoff- und Metallrahmen.
[0019] Die Verschlüsse sowie die Antriebsvorrichtung für die Schubstange oder Schubstangen
können in bekannter Weise ausgeführt werden.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Die Zeichnung zeigt
dieses Ausführungsbeispiel. Hier stellen dar:
- Figur 1
- eine Ansicht eines Schwingflügels mit kreisrunden Rahmen vom Rauminneren her gesehen,
wobei der Übersichtlichkeit wegen die Deckleisten weggelassen sind,
- Figur 2
- in perspektivischer Darstellung explosionsartig sowie in vergrößertem Maßstab einen
Ausschnitt im Bereich des rechten Lagers der Figur 1,
- Figur 3
- nochmals explosionsartig den flügelseitigen Teil des rechten Lagers,
- Figur 4
- perspektivisch das Kupplungsteil der Figur 3.
[0021] Beim Ausführungsbeispiel sind wie gesagt, der feste Rahmen 1 und der Flügelrahmen
2 jeweils kreisrund, jedoch ist dies keine Voraussetzung für den erfindungsgemäßen
Beschlag. Der Flügelrahmen ist um eine mittlere geometrische Achse 3 verschwenkbar,
die beim Ausführungsbeispiel und eingebautem Fenster in horizontaler Richtung verläuft.
Infolgedessen handelt es sich um einen Schwingflügel. Die in Figur 1 obere Hälfte
bewegt sich beim Öffnen raumeinwärts während die untere Flügelhälfte infolgedessen
nach außen hin verschwenkt wird. Es findet dadurch ein Wechsel in der Dichtebene und
auch bezüglich der in den Figuren 2 und 3 angedeuteten, etwa halbkreisförmigen Deckleisten
4 und 5 statt.
[0022] Der Flügelrahmen 2 ist mittels zweier Drehlager 6 und 7 am festen Rahmen 1, auch
Blendrahmen genannt, drehbar gelagert. Jedes besteht gemäß Figur 2 aus einem Flügellagerteil
8 und einem Rahmenlagerteil 9 (Figur 2). Beim Ausführungsbeispiel befindet sich am
Flügellagerteil 8 ein Lagerzapfen 10, der bei eingehängtem Flügel in eine Lagerbohrung
11 eines Lagerarmes 12 eingreift. Das Einhängen kann in bekannter Weise erfolgen und
ist bei einem runden Fenster nicht anders als bei einem rechteckigen oder allgemein
gesprochen polygonalen.
[0023] Jedes der beiden Lagerteile besitzt eine Befestigungsplatte 13 bzw. 14. Dabei ist
die Befestigungsplatte 13 des Rahmenlagerteils 9 in eine Ausfräsung oder Aufnahme
15 des festen Rahmens 1 oder genauer gesagt des Grundprofils 16 des festen Rahmens
1 außen bündig eingelassen. Eine Aufnahme 17 des Flügelrahmens 2 bzw. des Grundprofils
18 des letzteren nimmt die Befestigungsplatte 14 des Flügellagerteils 8 außen bündig
auf. Im Hinblick auf eine günstige Fertigung stellt man nämlich den festen Rahmen
1 sowie den Flügelrahmen 2 zweckmäßigerweise jeweils aus einem Grundrahmen sowie einer
Falzleiste 19 bzw. 20 her. Außerdem wird am Schluß noch die Deckleiste 5 bzw. 4 angebracht.
Bei Herstellung der beiden Rahmen aus Metall- oder Kunststoffprofilen kann die Rahmenfertigung
in anderer, aber an sich bekannter Weise erfolgen.
[0024] Die Befestigungsplatte 13 des Rahmenlagerteils 9 ist einstückig mit einer Plattenverdickung
21 hergestellt. Dementsprechend befindet sich an der Befestigungsplatte 14 des Flügellagerteils
8 eine Verdickung 21. Einstückig mit dem ganzen ist einerseits das Lagerauge 12 und
andererseits das Lagerauge 23 des Flügellagerteils 8 gefertigt. Es bleibt noch nachzutragen,
daß die Falzleiste 20 auch einstückig mit dem Grundprofil 18 und die Falzleiste 19
einstückig mit dem Grundprofil 16 oder der unteren Deckleiste 5 hergestellt werden
kann.
[0025] Am unteren Ende des Flügelrahmens 2 befindet sich eine Antriebsvorrichtung 24 mit
einem Getriebe 25, das mittels eines in eine Vierkantbohrung 26 des Getriebes einsteckbaren
Griffes betätigt werden kann. Das Drehen des Griffes bewirkt ein Verschieben einen
ersten Schubstange 27. Daran sind beim Ausführungsbeispiel beidseits der Antriebsvorrichtung
je ein Verschlußzapfen oder allgemeiner, ein Verschlußelement 28 befestigt. Gegenüberliegend
befindet sich am festen Rahmen 1 jeweils ein Schließblech 29. Beide bilden zusammen
jeweils einen Verschluß 30. Die Verschiebebewegung der ersten Schubstange 27 im Sinne
des Doppelpfeils 31 wird beim Ausführungsbeispiel im rechten Drehlager 7 in nachstehend
noch detailliert erläuterter Weise auf eine zweite Schubstange 32 übertragen, an welcher
sich beim Ausführungsbeispiel gleichfalls zwei Schließzapfen oder Verschlußelemente
28 zweier weiterer Verschlüsse 30 für das obere Flügelende befinden.
[0026] Zwischen die erste Schubstange 27 und die zweite Schubstange 32 ist gemäß der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Drehlagers 6 bzw. 7 ein Kupplungsteil 33 geschaltet. Dessen genaue
Form und Ausgestaltung ergibt sich aus Figur 4. Das Kupplungsteil 33 ist im Flügellagerteil
8 im Sinne des Doppelpfeils 31 verschiebbar gelagert. Insbesondere aus Figur 3 ersieht
man, daß die zweite Schubstange 32 in einer zum Falz hin randoffenen, im Querschnitt
U-förmigen, außen allerdings beidseits absatzartig erweiterten ersten Beschlagnut
34 verschiebbar gelagert ist. Eine zweite Beschlagnut 35 ist am Grundprofil 16 des
Flügelrahmens 2 angebracht. Sie nimmt die erste Schubstange 27 auf. Eine diese überdeckende
Stulpschiene 36 stützt sich auf den absatzartigen Nutverbreiterungen 37 und 38 ab.
Entsprechendes gilt für die Stulpschiene 39, welche die zweite Schubstange 32 übergreift.
[0027] Aus dem Vorstehenden folgt, daß die erste Schubstange 27 und die zweite Schubstange
32 beim runden Fenster in radialer Richtung gegeneinander versetzt sind, wobei der
Versatz etwa der Breite der Falzleiste 20 des Flügelrahmens 2, in radialer Richtung
gemessen, entspricht. Im übrigen ersieht man aus Figur 2, daß die an den Schubstangen
angebrachten Verschlußelemente 28 entsprechende Langlöcher 40 der beiden Stulpschienen
nach außen hin durchsetzen. Die Schließbleche 29 haben seitlich randoffene Schlitze.
Über diese treten die Verschlußelemente 28 beim Schließen des Flügels ein. Wenn man
nunmehr die Antriebsvorrichtung 24 im vorgegebenen Drehsinne betätigt, so werden die
Verschlußelemente 28 in den Schließblechen 29 verschoben, wobei sie einen entsprechenden
Steg hintergreifen und dadurch das Festziehen des Flügelrahmens 2 an den festen Rahmen
1 bewirken können und das Verschwenken des geschlossenen Flügels verhindern.
[0028] An der Plattenverdickung 22 des Flügellagerteils 8 befindet sich gemäß beispielsweise
Figur 3 eine erste Beschlagteilnut 41, welche fluchtend in Verlängerung der ersten
Beschlagnut 34 des Flügelrahmens 2 bzw. der Falzleiste 20 verläuft. Dementsprechend
ist an der Befestigungsplatte 14 des Flügellagerteils 8 eine zweite Beschlagteilnut
42 angebracht, in welcher der L-Schenkel 43 des Kupplungsteils 33 verschiebbar gelagert
und nach außen hin bündig untergebracht ist. Die erste Beschlagteilnut 41 ist aufgrund
der Länge des anderen L-Schenkels 44 des Kupplungsteils 33, selbstverständlich in
radialer Richtung gesehen, wesentlich tiefer und beide gehen unmittelbar ineinander
über. Weil sich am inneren Ende der ersten Beschlagteilnut 41 eine der Versteifung
dienende Querplatte 45 des Flügellagerteils 8 befindet, entsteht am Übergang von der
ersten Beschlagteilnut 41 zur zweiten Beschlagteilnut 42 ein Durchbruch 46. Durch
diesen hindurch erstreckt sich der L-Schenkel 43. Demgemäß wird also das Kupplungsteil
33 im Sinne des Pfeils 47 (Figur 3) in das Flügellagerteil 8 eingeschoben. Es kann
nur in Gegenrichtung wieder entfernt werden.
[0029] An jedem L-Schenkel 43 bzw. 44 des Kupplungsteils 33 befindet sich ein insbesondere
angeformtes Kupplungselement 48 bzw. 49 für das zugeordnete Schubstangenende. Demzufolge
ist an jedem Schubstangenende ein Kupplungsgegenelement 50 bzw. 51 angebracht. Die
Kupplungselemente 48 und 49 sind gemäß beispielsweise Figur 4 im Querschnitt U-förmige
Zahnschlitten mit zwei gegeneinanderweisenden Längsverzahnungen 52 und 53 bzw. 54
und 55.
[0030] Aus Figur 2 ergibt sich, daß das lagerseitige Ende der Stulpschiene 39 der zweiten
Schubstange 32 einen Steg 60 des Flügellagerteils 8 untergreift und es dadurch festgehalten
ist. Unterhalb dieses Stegs ist ein Dichtelement 61 angebracht. Bei geschlossenem
Flügel 2 liegt daran eine entsprechende Kante des Rahmenlagerteils 9 an und bewirkt
so die Abdichtung im Lagerbereich.
[0031] Wie man insbesondere Figur 2 gut entnehmen kann, wird das lagerseitige Ende der ersten
Schubstange 27 am Flügellagerteil 8 von einer Halteplatte 62 übergriffen und niedergehalten.
Zwei Paßstifte 63 und 64 sorgen für die notwendige Zentrierung. Sie greifen in Bohrungen
65 bzw. 66 der Halteplatte 62 ein. Die Befestigung der letzteren erfolgt beim Ausführungsbeispiel
mit Hilfe zweier Schrauben 67 und 68, welche angesenkte Bohrungen 69 bzw. 70 der Halteplatte
62 durchsetzen. In Verlängerung davon sind an der Befestigungsplatte 14 des Flügellagerteils
8 Bohrungen 71 und 72 angebracht, durch welche hindurch die Schraubenenden in das
Material des Flügelrahmens eindringen.
[0032] Aus der Zeichnung (Figur 1) einerseits sowie indirekt aus der Beschreibung ergibt
sich, daß bei einem runden Fenster die Schubstangen 27 und 32 selbstverständlich bogenförmig
gestaltet sein müssen. Bei einem beispielsweise rechteckigen Fenster können demgegenüber
gerade Schubstangen verwendet werden, jedoch benötigt man dann in den Ecken entsprechende
Umlenkungen. Hierbei ist auf jeden Fall die Verwendung von Standard-Verschlußteilen
möglich. Die Verschlußteile eines runden Flügels sollten vorzugsweise der Rundung
folgen. Sowohl die Schubstangenenden als auch die Stulpschienenenden können auf das
notwendige Maß gekürzt werden, wobei es ohne weiteres möglich ist, beide in einem
Arbeitsgang abzuschneiden. Die zahnartigen Einhängungen können Fertigungstoleranzen
problemlos überbrücken.
1. Beschlag für einen um eine etwa mittlere Achse (3) drehbar an einem festen Rahmen
(1) gelagerten Flügel (2), insbesondere Schwingflügel eines Fensters, mit zwei Drehlagern
(6, 7), wobei jedes aus einem Flügellagerteil (8) und einem Rahmenlagerteil (9) besteht,
mit jeweils mindestens einem, zwischen den beiden Lagern (6, 7) angeordneten, über
ein am Flügel (2) verschiebbares Schubglied (z.B. 27) betätigbaren Verschluß (30),
wobei das Schubglied (z.B. 27) mit einer Antriebsvorrichtung (24) am Flügel (2) gekuppelt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Flügellagerteil (8) zumindest eines Lagers (6,
7) ein Kupplungsteil (33) verschiebbar gelagert ist, das einerseits mit einer unmittelbar
am Grundprofil (18) des Flügelrahmens (2) verschiebbaren, mit der Antriebsvorrichtung
(24) verbundenen ersten Schubstange (27) und andererseits mit einer an einer am Grundprofil
(18) des Flügelrahmens (2) angeordneten Falzleiste (20) verschiebbaren, weiterführenden
zweiten Schubstange (32) des Verschlusses (30) verbunden ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flügellagerteil (8) und
das Rahmenlagerteil (9) je eine, in einem Aufnahme (15, 17) des zugeordneten Grundprofils
(16, 18) einsetzbare Befestigungsplatte (13, 14) aufweisen.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an jeder Befestigungsplatte
(13, 14) eine über deren freie Oberfläche vorstehende, insbesondere daran angeformte
Plattenverdickung (21, 22) befindet, die etwa bündig mit einer Falzleiste (19, 20)
des betreffenden Rahmens (1, 2) verläuft.
4. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Falzleiste (20) des Flügels (1) mit einer zum Falzraum hin randoffenen ersten
Beschlagnut (34) für die zweite Schubstange (32) versehen ist und sich an der Plattenverdickung
(22) eine damit fluchtende erste Beschlagteilnut (41) für das Kupplungsteil (33) und
die zweite Schubstange (32) befindet.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an der Befestigungsplatte
(14) des Flügellagerteils (8) eine zweite Beschlagteilnut (42) für das Kupplungsteil
(33) mit der angekuppelten ersten Schubstange (27) befindet, die gegenüber der ersten
Beschlagnut (34) um etwa die Dicke der Falzleiste (20) versetzt ist.
6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das lagerseitige Ende der
ersten Schubstange (27) am Flügellagerteil (8) von einer Halteplatte (62) übergriffen
ist.
7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalteplatte (62) insbesondere
mittels zweier Paßstifte (63, 64), gegenüber der Befestigungsplatte (14) des Flügellagerteils
(8) ausgerichtet ist, und daß mindestens eine Befestigungssschraube (67, 68) für die
Halteplatte (62) die Befestigungsplatte (14) durchsetzt und in das Grundprofil (18)
des Flügelrahmens (2) eingedreht ist.
8. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Schubstange (27, 32) mittels je einer Stulpschiene (36,
39) abgedeckt sind.
9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das lagerseitige Ende der
Stulpschiene (39) der zweiten Schubstange (32) einen Steg (60) des Flügellagerteils
(8) untergreift.
10. Beschlag nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein Dichtelement (61) des Flügellagerteils
(8) im Bereich des Stegs (60), an dem eine Kante des Rahmenlagerteils (9) bei geschlossenem
Flügel (2) dichtend anliegt, wobei das Rahmenlagerteil (9) die Plattenverdickung (22)
des Flügellagerteils (8) in diesem Bereich etwas untergreift.
11. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsteil (33) eine im wesentlichen L-förmige Gestalt aufweist und der
Querschnitt des Flügellagerteils (8) im Bereich der Führung für das Kupplungsteil
(33) zumindest im wesentlichen U-förmig ist.
12. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an jedem L-Schenkel (43, 44) des Kupplungsteils (33) ein Kupplungselement
(48, 49) für ein Schubstangenende befindet und letzteres mit einem Kupplungsgegenelement
(50, 51) versehen ist.
13. Beschlag nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kupplungselement (48,
49) ein im Querschnitt U-förmiger Zahnschlitten mit zwei einander gegenüberliegenden
Längsverzahnungen (52, 53; 54, 55) ist und sich an den beiden Längskanten jeder Treibstange
zwei entsprechende Gegenverzahnungen (56, 57; 58, 59) befinden.
14. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsteil (33) mittels Führungsstegen spielfrei in Aufnahmen des Flügellagerteils
(8) verschiebbar gelagert ist.
15. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Schubstange (27) in einer zum Falzraum hin offenen, zweiten Beschlagnut
(35) des Flügel-Grundprofils (18) verschiebbar gelagert ist, die mit der zweiten Beschlagteilnut
(42) des Kupplungsteils (33) fluchtet.
17. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen Lagerzapfen (10) an jedem Flügellagerteil (8) und eine Lagerbohrung (11) an
jedem Rahmenlagerteil (9).
18. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Verschluß (30) aus einem an der oder jeder Schubstange (27, 32) angebrachten
Verschlußelement (28) und einem zugeordneten Schließblech (29) des festen Rahmens
(1) besteht.
19. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtung (24) ein Getriebe (25) aufweist, das mittels eine Handhabe
betätigbar ist.