[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragtasche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zum Schutz von empfindlichen Geräten, insbesondere Meß- oder Prüfgeräten, verwendet
man üblicherweise Tragtaschen, die nur beim Transport Verwendung finden. Vor seinem
Einsatz wird das Gerät der Tragtasche entnommen und diese zur Seite gestellt. In der
Folgezeit ist deshalb das Gerät nicht nur ungeschützt, sondern auch die Tragtasche
ist oft im Weg und dadurch nur hinderlich. Aus diesem Grund wird bisweilen ganz auf
die Anschaffung einer eigentlich nützlichen Tragtasche verzichtet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tragtasche der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Art zu schaffen, die nicht nur das Gerät vor äußeren Einwirkungen schützt,
sondern durch Übernahme weiterer Funktionen vielseitiger anwendbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen
genannt.
[0005] Durch die besondere Ausbildung des Klappdeckels, der in aufgeklapptem Zustand um
180° gedreht werden kann, und sich dann parallel zur Bodenplatte erstreckt, verwandelt
man die Tragtasche in einen nach oben offenen Kasten, in dem sich das zu schützende
Gerät, z.B. ein Prüfgerät befindet und an der offenen Seite des Kastens mit seiner
Bedienfläche dem Benutzer präsentiert. Mit dem Deckel unten auf der Bodenplatte aufliegend,
kann die Tragtasche mit dem Gerät auf einen Tisch gestellt werden, um z.B. Prüf- und
Meßarbeiten durchzuführen. Gerade aber für Prüfarbeiten vor Ort, wo kein Tisch zur
Verfügung steht, kommt eine weitere sehr nützliche Funktion der Tragtasche zur Geltung,
die darin besteht, daß die Tasche einschließlich dem Gerät mittels eines Traggurtes
um den Hals eines Benutzers gehängt werden kann. Der Benutzer hat somit bei kurzen
Wegen von einer Meßstelle zur anderen das Gerät ständig in der für ihn optimalen Bedienstellung
im Brust- oder Bauchbereich vor sich hängen. Nach getaner Arbeit ist es wesentlich,
daß der Traggurt an der Tragtasche belassen werden kann, sich aber dennoch in dieser
so verstauen läßt, daß er das Schließen der Tragtasche nicht behindert.
[0006] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß
im Innenraum der Tragtasche Raumteilerwände angeordnet sind, die einen zur Aufnahme
des Gerätes dienenden Hauptraum von mindestens einem Nebenraum trennen und der Traggurt
an zwei einander gegenüberliegenden Raumteilerwänden befestigt ist. Durch diese innerhalb
der Tasche liegende Befestigung des Traggurtes findet dieser leicht in dem für Zubehör
vorgesehenen Nebenraum Platz, und muß diesem nur dann entnommen werden, wenn er zum
Tragen der Tragtasche benötigt wird.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die an den Raumteilerwänden zur Befestigung des
Traggurtes vorgesehenen Befestigungselemente bezüglich ihrer Lage mit den am Gerät
für den Traggurt vorgesehenen Befestigungselementen korrespondieren. Als Befestigungselemente
wird man in der Regel Schlitze vorsehen, durch die eine Schlaufe des Traggurtes hindurchgezogen
werden kann. Besitzt das zu schützende Gerät selbst bereits Befestigungselemente,
die zur Befestigung eines Traggurtes dienen, so kann der hier zur Anwendung kommende
Traggurt mit den Befestigungselementen der Tragtasche wie auch des Gerätes gemeinsam
verbunden werden, und bewirkt dadurch auch eine lösbare Verbindung zwischen der Tragtasche
und dem Gerät.
[0008] Nützlich ist es auch, die Befestigungselemente für den Traggurt so anzuordnen, daß
der Zugriff zur Bedienfläche des Gerätes nicht behindert wird. In vielen Fällen ist
es zweckmäßig, eine Anordnung vorzunehmen, bei der die beiden Enden des Traggurtes
sich nicht symmetrisch gegenüberliegen, sondern zueinander versetzt sind.
[0009] Weiterhin ist es zweckmäßig, die Raumteilerwände den Konturen des Gerätes und gegebenenfalls
auch des mit dem Gerät verbundenen Zubehörs anzupassen. So ist vorgesehen, eine der
Raumteilerwände mit einem Ausschnitt zu versehen, der seitlich aus dem Gerät herausgeführten
Anschlußleitungen Platz macht und deren Einlegen in den für das Zubehör vorgesehenen
Nebenraum erleichert.
[0010] Zum Festlegen des Klappdeckels in seinen beiden Grundstellungen dient eine der Halteplatte
gegenüberliegende Schließplatte, sowie an dieser und einer der ersten Seitenwand gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand befestigte Verschlußelemente, die so angebracht sind, daß sie den
Klappdeckel in seinen beiden 180° zueinander gedrehten Grundstellungen durch gegenseitigen
Eingriff festhalten.
[0011] Da der Traggurt nur bei Einsatz des Gerätes benötigt wird, bei geschlossener Tragtasche
jedoch in dieser verschwindet, wird für den Transport ein Tragelement benötigt, das
in einer zweckmäßigen Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes vorzugsweise als Handriemen
ausgebildet ist. Um die Tragtasche mit diesem Tragelement transportieren zu können,
muß sie um 90° in ihre Transportstellung gedreht werden, so daß dann eine gegenüber
der Bodenplatte kleinere Seitenwand zu unterst liegt. Während der Betriebszeit des
Gerätes steht somit eine relativ breitflächige Öffnung der Tragtasche dem Benutzer
zur Verfügung, während beim Transport eine wesentliche schmalere Fläche oben liegt
und dadurch den Transport erleichtert.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Tragtasche in Arbeitsstellung mit eingesetztem Gerät,
- Fig. 2
- die Tragtasche mit aufgeklapptem Klappdeckel ohne Gerät,
- Fig. 3
- die Tragtasche von der Rückseite gesehen.
[0013] Die Figuren 1 bis 3 veranschaulichen die Wirkungsweise der Tragtasche. Diese besteht
aus einem den Klappdeckel bildenden Oberteil 1 und einem Unterteil 2. Das Unterteil
besitzt eine Bodenplatte 2b und vier Seitenwände, von denen eine erste Seitenwand
2a zur Befestigung des Klappdeckels 1 dient. Letzterer besitzt hierzu eine Halteplatte
1b, die über ein Drehelement 3 etwa in der Mitte der ersten Seitenwand 2a drehbeweglich
befestigt ist. Über einen im Bereich der oberen Kante der ersten Seitenwand liegenden
scharnierartig wirkenden Drehfalz ist die Halteplatte 1b mit einer Deckplatte 1a verbunden,
die in eine Schließplatte 1c übergeht, an deren Ende sich ein Verschlußelement 4a
befindet.
[0014] Der, wie in Figur 2 dargestellt, zu einem Öffnungswinkel von etwa 90° aufgeklappte
Klappdeckel 1 kann um das Drehelement 3 um 180° gedreht werden, und sich in dieser
Stellung über die Bodenplatte 2b legen, wobei das erste Verschlußelement 4a in ein
zweites Verschlußelement 4b eingreift, das an einer der ersten Seitenwand 2a gegenüberliegenden
zweiten seitenwand 2c befestigt ist. Durch geschickte Anordnung der Verschlußelemente
4a, 4b können diese in beiden Grundstellung des Klappdeckels 1 wirksam werden.
[0015] Innerhalb der Tragtasche sind Raumteilerwände 6 angeordnet, wobei an zwei gegenüberliegenden
Raumteilerwänden als Schlitze ausgebildete Befestigungselemente 8 vorgesehen sind,
die zur Befestigung eines Traggurtes 5 dienen, mit dessen Hilfe ein Benutzer die Tragtasche
mitsamt dem Gerät 7 um den Hals vor sich hertragen kann. Die Anordnung der Befestigungselemente
8 ist schräg gegenüberliegend so vorgenommen, daß ein leichter Zugriff zu den Bedienelementen
des Gerätes sichergestellt ist und der Traggurt die Bedienung nicht behindert. In
einer der Raumteilerwände 6 ist ein Ausschnitt 9 vorgesehen, durch den Anschlußleitungen
10 des Gerätes 7 hindurchragen können. Diese Leitungen einschließlich daran befestigter
Meßspitzen finden in dem für Zubehör vorgesehenen Nebenraum ausreichend Platz. Sie
können somit auch bequem abgelegt werden, wenn z.B. die Messung unterbrochen werden
soll.
[0016] An der Tragtasche ist noch ein als Handriemen ausgebildetes Tragelement befestigt,
das einen bequemen Transport der Tragtasche bei geschlossenem Klappdeckel 1 ermöglicht.
1. Tragtasche für ein zu schützendes, tragbares Gerät (7), vorzugsweise ein Meß- oder
Prüfgerät, mit einem wannenartigen Unterteil (2) zur Aufnahme des Gerätes (7) mit
ggf. weiteren Zubehörteilen und einem als Klappdeckel ausgebildeten Oberteil (1) bei
dem zwischen einer Deckplatte (1a) und einer Halteplatte (1b) ein scharnierartig wirkender,
das Klappen ermöglichender Drehfalz (1d) vorgesehen ist, und wobei die Halteplatte
(1b) an einer ersten Seitenwand (2a) der von einer Bodenplatte (2b) des Unterteils
(2) aufragenden Seitenwände befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteplatte (1b) bei geöffnetem Klappdeckel (1) mit nur einem Drehelement
(3) an der ersten Seitenwand (2a) etwa in deren Mitte so befestigt ist, daß nach einer
Drehung des aufgeklappten Deckels um 180°, dieser in eine zweite Grundstellung bringbar
ist, in der er sich außen über die Bodenplatte (2b) legt und durch Verschlußelemente
(4) in dieser Stellung gehalten wird, und daß ein um den Hals eines Gerätebenutzers
legbarer, entsprechend langer Traggurt (5) an der Tragtasche so befestigt ist, daß
er, ohne ihn von der Tragtasche zu lösen, in dieser verstaut werden kann, ohne dabei
den Klappdeckel (1) in seiner Schließstellung zu behindern.
2. Tragtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in ihrem Innenraum Raumteilerwände
(6) angeordnet sind, die einen zur Aufnahme des Gerätes (7) dienenden Hauptraum von
mindestens einem Nebenraum trennen und der Traggurt (5) an zwei einander gegenüberliegenden
Raumteilerwänden (6) befestigt ist.
3. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
an den Raumteilerwänden (6) zur Befestigung des Traggurtes (5) vorgesehenen Befestigungselemente
(8) bezüglich ihrer Lage mit den am Gerät (7) für den Traggurt (5) vorgesehenen Befestigungselementen
(8) korrespondieren.
4. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungselemente (8) für den Traggurt (5) sich nicht symmetrisch gegenüberliegen,
sondern so zueinander versetzt sind, daß der Zugriff zur Bedienfläche des Gerätes
(7) erleichtert ist.
5. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der Raumteilerwände (6) einen Ausschnitt (9) besitzt, der seitlich aus dem Gerät herausgeführten
Anschlußleitungen (10) Platz macht und deren Einlegen in den für das Zubehör vorgesehenen
Nebenraum erleichtert.
6. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
am Klappdeckel (1) eine der Halteplatte (1b) gegenüberliegende Schließplatte (1c)
befindet, und an dieser, sowie außen an einer der ersten Seitenwand (2a) gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand (2c) miteinander in Eingriff bringbare Verschlußelemente (4) so
angebracht sind, daß sie den Klappdeckel (1) in seinen beiden um 180° zueinander gedrehten
Grundstellungen halten.
7. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
ihrer Außenseite ein Tragelement (11), vorzugsweise ein Handriemen, so befestigt ist,
daß die Tasche von ihrer Arbeitsstellung um 90° in ihre Transportstellung gedreht
werden muß, so daß eine gegenüber der Bodenplatte (2b) kleinere Seitenwand (2a) zu
unterst liegt.