(19)
(11) EP 0 563 590 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.10.1993  Patentblatt  1993/40

(21) Anmeldenummer: 93103257.7

(22) Anmeldetag:  02.03.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A45F 3/02, A45C 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 31.03.1992 DE 4210525

(71) Anmelder: Gossen- Metrawatt GmbH
D-8500 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hochreuther, Karl
    W-8500 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Hafner, Dieter, Dr.rer.nat., Dipl.-Phys. 
Dr. Hafner & Stippl, Patentanwälte, Ostendstrasse 132
D-90482 Nürnberg
D-90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tragtasche


    (57) Übliche Tragtaschen haben nur die Aufgabe ein Gerät vor gefährlichen äußeren Einwirkungen zu schützen und dessen Transport zu erleichtern. Es soll eine Tragtasche geschaffen werden, die darüberhinaus weitere zweckmäßige Funktionen wahrnimmt. Erfindungsgemäß wird ein Klappdekkel (1) einer Tragtasche über eine Halteplatte (1e) nur mit einem Drehelement an einer ersten Seitenwand (2a) etwa in deren Mitte so befestigt, daß nach einer Drehung des aufgeklappten Deckels um 180° dieser in eine zweite Grundstellung bringbar ist, in der er sich außen über eine Bodenplatte (2b) der Tasche legt. Durch Verschlußelemente (4) wird er in dieser Stellung gehalten. Ein um den Hals eines Gerätebenutzers legbarer, entsprechend langer Traggurt ist an der Tragtasche so befestigt, daß er, ohne ihn von der Tragtasche zu lösen, in dieser verstaut werden kann, ohne dabei den Klappdeckel (1) in seiner Schließstellung (1) zu behindern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Tragtasche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Zum Schutz von empfindlichen Geräten, insbesondere Meß- oder Prüfgeräten, verwendet man üblicherweise Tragtaschen, die nur beim Transport Verwendung finden. Vor seinem Einsatz wird das Gerät der Tragtasche entnommen und diese zur Seite gestellt. In der Folgezeit ist deshalb das Gerät nicht nur ungeschützt, sondern auch die Tragtasche ist oft im Weg und dadurch nur hinderlich. Aus diesem Grund wird bisweilen ganz auf die Anschaffung einer eigentlich nützlichen Tragtasche verzichtet.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tragtasche der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die nicht nur das Gerät vor äußeren Einwirkungen schützt, sondern durch Übernahme weiterer Funktionen vielseitiger anwendbar ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen genannt.

    [0005] Durch die besondere Ausbildung des Klappdeckels, der in aufgeklapptem Zustand um 180° gedreht werden kann, und sich dann parallel zur Bodenplatte erstreckt, verwandelt man die Tragtasche in einen nach oben offenen Kasten, in dem sich das zu schützende Gerät, z.B. ein Prüfgerät befindet und an der offenen Seite des Kastens mit seiner Bedienfläche dem Benutzer präsentiert. Mit dem Deckel unten auf der Bodenplatte aufliegend, kann die Tragtasche mit dem Gerät auf einen Tisch gestellt werden, um z.B. Prüf- und Meßarbeiten durchzuführen. Gerade aber für Prüfarbeiten vor Ort, wo kein Tisch zur Verfügung steht, kommt eine weitere sehr nützliche Funktion der Tragtasche zur Geltung, die darin besteht, daß die Tasche einschließlich dem Gerät mittels eines Traggurtes um den Hals eines Benutzers gehängt werden kann. Der Benutzer hat somit bei kurzen Wegen von einer Meßstelle zur anderen das Gerät ständig in der für ihn optimalen Bedienstellung im Brust- oder Bauchbereich vor sich hängen. Nach getaner Arbeit ist es wesentlich, daß der Traggurt an der Tragtasche belassen werden kann, sich aber dennoch in dieser so verstauen läßt, daß er das Schließen der Tragtasche nicht behindert.

    [0006] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß im Innenraum der Tragtasche Raumteilerwände angeordnet sind, die einen zur Aufnahme des Gerätes dienenden Hauptraum von mindestens einem Nebenraum trennen und der Traggurt an zwei einander gegenüberliegenden Raumteilerwänden befestigt ist. Durch diese innerhalb der Tasche liegende Befestigung des Traggurtes findet dieser leicht in dem für Zubehör vorgesehenen Nebenraum Platz, und muß diesem nur dann entnommen werden, wenn er zum Tragen der Tragtasche benötigt wird.

    [0007] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die an den Raumteilerwänden zur Befestigung des Traggurtes vorgesehenen Befestigungselemente bezüglich ihrer Lage mit den am Gerät für den Traggurt vorgesehenen Befestigungselementen korrespondieren. Als Befestigungselemente wird man in der Regel Schlitze vorsehen, durch die eine Schlaufe des Traggurtes hindurchgezogen werden kann. Besitzt das zu schützende Gerät selbst bereits Befestigungselemente, die zur Befestigung eines Traggurtes dienen, so kann der hier zur Anwendung kommende Traggurt mit den Befestigungselementen der Tragtasche wie auch des Gerätes gemeinsam verbunden werden, und bewirkt dadurch auch eine lösbare Verbindung zwischen der Tragtasche und dem Gerät.

    [0008] Nützlich ist es auch, die Befestigungselemente für den Traggurt so anzuordnen, daß der Zugriff zur Bedienfläche des Gerätes nicht behindert wird. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, eine Anordnung vorzunehmen, bei der die beiden Enden des Traggurtes sich nicht symmetrisch gegenüberliegen, sondern zueinander versetzt sind.

    [0009] Weiterhin ist es zweckmäßig, die Raumteilerwände den Konturen des Gerätes und gegebenenfalls auch des mit dem Gerät verbundenen Zubehörs anzupassen. So ist vorgesehen, eine der Raumteilerwände mit einem Ausschnitt zu versehen, der seitlich aus dem Gerät herausgeführten Anschlußleitungen Platz macht und deren Einlegen in den für das Zubehör vorgesehenen Nebenraum erleichert.

    [0010] Zum Festlegen des Klappdeckels in seinen beiden Grundstellungen dient eine der Halteplatte gegenüberliegende Schließplatte, sowie an dieser und einer der ersten Seitenwand gegenüberliegenden zweiten Seitenwand befestigte Verschlußelemente, die so angebracht sind, daß sie den Klappdeckel in seinen beiden 180° zueinander gedrehten Grundstellungen durch gegenseitigen Eingriff festhalten.

    [0011] Da der Traggurt nur bei Einsatz des Gerätes benötigt wird, bei geschlossener Tragtasche jedoch in dieser verschwindet, wird für den Transport ein Tragelement benötigt, das in einer zweckmäßigen Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes vorzugsweise als Handriemen ausgebildet ist. Um die Tragtasche mit diesem Tragelement transportieren zu können, muß sie um 90° in ihre Transportstellung gedreht werden, so daß dann eine gegenüber der Bodenplatte kleinere Seitenwand zu unterst liegt. Während der Betriebszeit des Gerätes steht somit eine relativ breitflächige Öffnung der Tragtasche dem Benutzer zur Verfügung, während beim Transport eine wesentliche schmalere Fläche oben liegt und dadurch den Transport erleichtert.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1
    die Tragtasche in Arbeitsstellung mit eingesetztem Gerät,
    Fig. 2
    die Tragtasche mit aufgeklapptem Klappdeckel ohne Gerät,
    Fig. 3
    die Tragtasche von der Rückseite gesehen.


    [0013] Die Figuren 1 bis 3 veranschaulichen die Wirkungsweise der Tragtasche. Diese besteht aus einem den Klappdeckel bildenden Oberteil 1 und einem Unterteil 2. Das Unterteil besitzt eine Bodenplatte 2b und vier Seitenwände, von denen eine erste Seitenwand 2a zur Befestigung des Klappdeckels 1 dient. Letzterer besitzt hierzu eine Halteplatte 1b, die über ein Drehelement 3 etwa in der Mitte der ersten Seitenwand 2a drehbeweglich befestigt ist. Über einen im Bereich der oberen Kante der ersten Seitenwand liegenden scharnierartig wirkenden Drehfalz ist die Halteplatte 1b mit einer Deckplatte 1a verbunden, die in eine Schließplatte 1c übergeht, an deren Ende sich ein Verschlußelement 4a befindet.

    [0014] Der, wie in Figur 2 dargestellt, zu einem Öffnungswinkel von etwa 90° aufgeklappte Klappdeckel 1 kann um das Drehelement 3 um 180° gedreht werden, und sich in dieser Stellung über die Bodenplatte 2b legen, wobei das erste Verschlußelement 4a in ein zweites Verschlußelement 4b eingreift, das an einer der ersten Seitenwand 2a gegenüberliegenden zweiten seitenwand 2c befestigt ist. Durch geschickte Anordnung der Verschlußelemente 4a, 4b können diese in beiden Grundstellung des Klappdeckels 1 wirksam werden.

    [0015] Innerhalb der Tragtasche sind Raumteilerwände 6 angeordnet, wobei an zwei gegenüberliegenden Raumteilerwänden als Schlitze ausgebildete Befestigungselemente 8 vorgesehen sind, die zur Befestigung eines Traggurtes 5 dienen, mit dessen Hilfe ein Benutzer die Tragtasche mitsamt dem Gerät 7 um den Hals vor sich hertragen kann. Die Anordnung der Befestigungselemente 8 ist schräg gegenüberliegend so vorgenommen, daß ein leichter Zugriff zu den Bedienelementen des Gerätes sichergestellt ist und der Traggurt die Bedienung nicht behindert. In einer der Raumteilerwände 6 ist ein Ausschnitt 9 vorgesehen, durch den Anschlußleitungen 10 des Gerätes 7 hindurchragen können. Diese Leitungen einschließlich daran befestigter Meßspitzen finden in dem für Zubehör vorgesehenen Nebenraum ausreichend Platz. Sie können somit auch bequem abgelegt werden, wenn z.B. die Messung unterbrochen werden soll.

    [0016] An der Tragtasche ist noch ein als Handriemen ausgebildetes Tragelement befestigt, das einen bequemen Transport der Tragtasche bei geschlossenem Klappdeckel 1 ermöglicht.


    Ansprüche

    1. Tragtasche für ein zu schützendes, tragbares Gerät (7), vorzugsweise ein Meß- oder Prüfgerät, mit einem wannenartigen Unterteil (2) zur Aufnahme des Gerätes (7) mit ggf. weiteren Zubehörteilen und einem als Klappdeckel ausgebildeten Oberteil (1) bei dem zwischen einer Deckplatte (1a) und einer Halteplatte (1b) ein scharnierartig wirkender, das Klappen ermöglichender Drehfalz (1d) vorgesehen ist, und wobei die Halteplatte (1b) an einer ersten Seitenwand (2a) der von einer Bodenplatte (2b) des Unterteils (2) aufragenden Seitenwände befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteplatte (1b) bei geöffnetem Klappdeckel (1) mit nur einem Drehelement (3) an der ersten Seitenwand (2a) etwa in deren Mitte so befestigt ist, daß nach einer Drehung des aufgeklappten Deckels um 180°, dieser in eine zweite Grundstellung bringbar ist, in der er sich außen über die Bodenplatte (2b) legt und durch Verschlußelemente (4) in dieser Stellung gehalten wird, und daß ein um den Hals eines Gerätebenutzers legbarer, entsprechend langer Traggurt (5) an der Tragtasche so befestigt ist, daß er, ohne ihn von der Tragtasche zu lösen, in dieser verstaut werden kann, ohne dabei den Klappdeckel (1) in seiner Schließstellung zu behindern.
     
    2. Tragtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in ihrem Innenraum Raumteilerwände (6) angeordnet sind, die einen zur Aufnahme des Gerätes (7) dienenden Hauptraum von mindestens einem Nebenraum trennen und der Traggurt (5) an zwei einander gegenüberliegenden Raumteilerwänden (6) befestigt ist.
     
    3. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Raumteilerwänden (6) zur Befestigung des Traggurtes (5) vorgesehenen Befestigungselemente (8) bezüglich ihrer Lage mit den am Gerät (7) für den Traggurt (5) vorgesehenen Befestigungselementen (8) korrespondieren.
     
    4. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (8) für den Traggurt (5) sich nicht symmetrisch gegenüberliegen, sondern so zueinander versetzt sind, daß der Zugriff zur Bedienfläche des Gerätes (7) erleichtert ist.
     
    5. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Raumteilerwände (6) einen Ausschnitt (9) besitzt, der seitlich aus dem Gerät herausgeführten Anschlußleitungen (10) Platz macht und deren Einlegen in den für das Zubehör vorgesehenen Nebenraum erleichtert.
     
    6. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Klappdeckel (1) eine der Halteplatte (1b) gegenüberliegende Schließplatte (1c) befindet, und an dieser, sowie außen an einer der ersten Seitenwand (2a) gegenüberliegenden zweiten Seitenwand (2c) miteinander in Eingriff bringbare Verschlußelemente (4) so angebracht sind, daß sie den Klappdeckel (1) in seinen beiden um 180° zueinander gedrehten Grundstellungen halten.
     
    7. Tragtasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an ihrer Außenseite ein Tragelement (11), vorzugsweise ein Handriemen, so befestigt ist, daß die Tasche von ihrer Arbeitsstellung um 90° in ihre Transportstellung gedreht werden muß, so daß eine gegenüber der Bodenplatte (2b) kleinere Seitenwand (2a) zu unterst liegt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht