(19)
(11) EP 0 563 610 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.10.1993  Patentblatt  1993/40

(21) Anmeldenummer: 93103455.7

(22) Anmeldetag:  04.03.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F16C 11/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 28.03.1992 DE 9204269 U

(71) Anmelder: LEMFOERDER METALLWAREN AG.
D-49441 Lemförde (DE)

(72) Erfinder:
  • Richter, Reinhard
    W-4508 Bohmte (DE)
  • Bohne, Manfred
    W-2844 Quernheim (DE)

(74) Vertreter: Bruse, Willy Hans Heinrich 
Edisonstrasse 14
28357 Bremen
28357 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kugelgelenk für ein Kraftfahrzeug mit einem Haltering zur Befestigung des Dichtungsbalgs


    (57) Die Erfindung betrifft einen Haltering zur Befestigung des Dichtungsbalgs an einem Kugelgelenk in einem Kraftfahrzeug, bei dem der Dichtungsbalg (6) mit einem Randwulst (11) in ein komplementäres Querschnittsprofil des Halteringes (5) eingreift und durch einen Spannring (13) gehalten ist. Der Haltering (5) weist einen sich radial erstreckenden, in eine ringförmige Innennut am Rande des Gehäuses (1) dicht eingreifenden Flansch (7) und eine sich etwa axial zur Gelenkmittelachse (9) erstreckende Zylinderfläche (10) zur Anlage des Randwulstes (11) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Haltering zur Befestigung des Dichtungsbalgs eines Kugelgelenks in einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Aus der GB-1 477 649 ist ein Haltering mit Merkmalen dieser Gattung für die Befestigung des Dichtungsbalgs am Kugelzapfen eines Kugelgelenks bekannt. Es weist einen winkelförmigen oder einen u-förmigen Querschnitt auf. Auch in der DE 37 05 847 -C2- ist ein solcher Haltering mit einem winkelförmigen Querschnitt für die Befestigung des Dichtungsbalgs am Kugelzapfen eines Kugelgelenks offenbart.

    [0003] Das gehäuseseitige Ende des Dichtungsbalgs ist bei bekannten Ausführungen mit einem Randwulst unmittelbar in einer am Gehäuse umlaufend angeordneten Ausnehmung eingesetzt und darin durch einen Spannring befestigt. Durch axiale Bewegungen treten Verschleißerscheinungen am Dichtungsbalg auf. An nicht zylindrischen Anlageflächen sind Verspannungen möglich, so daß es insbesondere bei niedrigen Temperaturen zu Lebensdauereinschränkungen kommen kann. Bei bisherigen Ausbildungen sind auch nur begrenzte Bewegungsspielräume um die Gelenkkugel des Kugelgelenks realisierbar, da der Dichtungsbalg leicht aus seinem Befestigungssitz gleitet.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach herzustellende, kostengünstige und leicht montierbare Halterung des Dichtungsbalgs am Gehäuse eines Kugelgelenkes zu schaffen, die große Ausschläge des Kugelzapfens gegenüber der Längsachse des Kugelgelenks gestattet, ohne in der Dichtungsfunktion nachzulassen.

    [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Ausbildung eines Kugelgelenks der eingangs genannten Gattung mit Merkmalen nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1.

    [0006] Der Haltering wird mittels eines Mehrfachwerkzeuges aus einem Stück hergestellt. Dabei wird zunächst aus einem ebenen Blech ein kreisförmiges Teil ausgestanzt und anschließend gelocht. Das so entstandene Rohteil wird mittels mehrerer Preßvorgänge in die entsprechende Form gebracht. Als Material für den Haltering dienen weiche metallische Werkstoffe mit einem entsprechend geringen Kohlenstoffanteil.

    [0007] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
    Figur 1
    einen teilweisen Längsschnitt durch ein Kugelgelenk in einer Mittelachsebene und
    Figur 2
    eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Halteringes.


    [0008] Das Kugelgelenk besteht aus dem Gehäuse 1, der darin angeordneten Gelenkschale 2 und der Gelenkkugel 3, welche an dem einen Ende eines Kugelzapfens 4 einstückig mit diesem ausgebildet ist. In das dem Kugelzapfen 4 zugewendete Ende des Gehäuses 1 ist ein Haltering 5 eingesetzt, welcher gleichzeitig zur Befestigung eines Dichtungsbalgs 6 aus elastisch verformbarem Werkstoff dient. Der Haltering 5 weist einen sich radial erstreckenden Flansch 7 auf, dessen Rand in eine ringförmige Innennut am Gehäuserand 8 eingreift und darin befestigt ist. Im Beispiel ist der Gehäuserand 8 nach innen eingerollt, so daß er den Rand des Radialflansches 7 am Haltering 5 übergreift. Auf der Außenseite des Flansches 7 geht der Haltering in eine sich etwa axial zur Gelenkmittelachse 9 erstreckende Zylinderfläche 10 über, die eine Anlage für einen Randwulst 11 am gehäuseseitigen Ende des Dichtungsbalgs 6 bildet. Im Anschluß an diese zylindrische Anlagefläche 10 weist der Haltering an dem dem Flansch 7 gegenüberliegenden Ende einen nach außen gekrümmten Rand 12 auf, so daß eine im Querschnitt etwa u-förmige Ausnehmung zur Aufnahme des Randwulstes 11 am Dichtungsbalg 6 gebildet wird. In dieser Ausnehmung des Halteringes 5 ist der Randwulst 11 des Dichtungsbalgs 6 mittels eines oder mehrerer Spannringe 13 befestigt. Zur Erzielung einer stabilen Bauform des Halteringes 5 aus einem weichen metallischen Werkstoff mit einem entsprechend geringen Kohlenstoffanteil wird der Ring mittels eines Mehrfachwerkzeuges aus einem Stück hergestellt, wobei zunächst aus einem ebenen Blech ein Rohling mit dem radialen Flansch und einer sich zur Innenseite hin erstreckenden Rückfaltung gebildet wird, an die sich dann der zylindrische Teil mit der Anlagefläche 10 anschließt, die dann in den gekrümmten Rand 12 übergeht, wie es deutlich in der Figur 2 dargestellt ist. Ein am zapfenseitigen Ende des Dichtungsbalgs 6 angeordneter Randwulst 14 ist mittels eines Spannringes 15 eng anliegend am Kugelzapfen 4 gehalten.


    Ansprüche

    1. Haltering zur Befestigung des Dichtungsbalgs eines Kugelgelenks in einem Kraftfahrzeug, bei dem der Dichtungsbalg mit einem Randwulst in ein komplementäres Querschnittsprofil des Halteringes eingreift und durch einen Spannring gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering (5) einen sich radial erstreckenden, in eine ringförmige Innennut am Rand des Gehäuses (1) dicht eingreifenden Flansch (7) und eine sich etwa axial zur Gelenkmittelachse (9) erstreckende Zylinderfläche (10) zur Anlage des Randwulstes (11) aufweist.
     
    2. Haltering nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er im Anschluß an die zylindrische Anlagefläche (10) auf dem dem sich radial erstreckenden Flansch (7) gegenüberliegenden Ende einen nach außen gekrümmten Rand (12) aufweist.
     
    3. Haltering nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Flansch (7) eines einstückigen Halteringes durch Bördelung im Gehäuse (1) befestigt ist.
     
    4. Haltering nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der sich radial erstreckende Flansch (7) mit einer Rückfaltung in den etwa zylindrischen Anlagebereich (10) für den Randwulst (11) des Dichtungsbalges (6) übergeht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht