[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen zweiteiligen Rohling für Münzen, Medaillen,
Wertmarken, Spielmarken und dergleichen, bestehend aus einer inneren Scheibe aus einem
ersten Metall oder einer Metall-Legierung, die in die zentrale Öffnung eines äußeren
Rings aus einem zweiten Metall oder einer zweiten Metall-Legierung eingepreßt ist.
[0002] In der Vergangenheit sind Münzen hauptsächlich aus massivem Metall einheitlicher
Zusammensetzung aus einem Stück hergestellt worden. Darüber hinaus werden Münzen auch
aus unterschiedlichen Metallen und Metallegierungen hergestellt. Es handelt sich dabei
überwiegend um Schichtverbundwerkstoffe, wie sie beispielsweise durch Walzplattieren
eines Stahlkerns mit einer beidseitigen Auflage aus Messing hergestellt werden. In
jüngerer Vergangenheit finden für die Herstellung von Münzen zunehmend auch solche
Werkstoffverbunde Anwendung, die aus einer inneren Scheibe aus einem Metall bestehen,
welche von einem äußeren Ring aus einem anderen Metall oder aus einer anderen Metallegierung
umgeben ist. So besteht die italienische 500-Lire-Münze aus einer inneren Scheibe
aus einer goldfarbenen Kupferlegierung. Konzentrisch um diese innere Scheibe ist ein
äußerer Ring aus einem bläulich schimmernden silbergrauen Chromstahl gepreßt. Die
schnellaufenden Prägemaschinen nach heutiger Maschinentechnik, mit denen diese Werkstoffverbunde
mit tragbarem Aufwand auch in großen Stückzahlen hergestellt werden, erfordern bei
der Herstellung der Komponenten eines solchen konzentrischen Werkstoffverbunds besondere
Aufmerksamkeit. Besondere Maßnahmen sind daher erforderlich, um beim Prägen einen
gut aneinander haftenden Verbund der inneren Scheibe und des äußeren Ringes zu erzielen.
[0003] In der US-A- 3 499 739 wird vorgeschlagen, den äußeren Ring etwas dicker zu wählen
als die innere Scheibe. Dadurch soll beim Prägevorgang der äußere Ring über die Kanten
der inneren Scheibe gedrückt werden, um einen formschlüssigen Verbund der Scheibe
und des Rings zu erreichen. Die JP-A- 58-3743 enthält den Vorschlag, die innere Scheibe
oder alternativ den äußeren Ring mit einer umlaufenden Randnut zu versehen. Zum Zusammenfügen
werden beide Komponenten ineinandergelegt, um mit Hilfe eines speziellen Werkzeugs
Material der inneren Scheibe in die Nut im äußeren Ring oder umgekehrt zu pressen.
[0004] Aus der EPA-A- 0 080 437 ist bekannt, den Innenrand des äußeren Ringes keilförmig
zu gestalten und die innere Scheibe mit einem Randwulst zu versehen. Beim Prägevorgang
kann dann Material aus diesem Wulst über den verjüngten Innenrand des äußeren Ringes
fließen. Zugleich sind am Innenrand des äußeren Ringes noch mehrere hervorspringende
Zähne vorgesehen, die sich beim Prägen in die innere Scheibe eindrücken sollen. So
wird die Möglichkeit eines gegenseitigen Verdrehens von äußerem Ring und innerer Scheibe
nach dem Prägen ausgeschlossen.
[0005] Die EP-A- 0 160 343 greift diese Idee mit einem sehr ähnlich gestalteten äußeren
Ring auf. Bei der aus der EP-A- 0 280 615 bekannten Münze wird in den äußeren Ring
eine Kugel eingeführt und sodann plastisch zur inneren Scheibe umgeformt. Bei der
EP-A- 0 415 892 wird der Innenrand des äußeren Ringes mit einer unterbrochenen Umfangsnut
versehen, in die beim Prägevorgang dann Material der inneren Scheibe hineinfließt.
[0006] Während sich die Lehre der US-A- 3 499 739 für die praktische Anwendung als nicht
ausreichend erwiesen hat und die Lehre der vorgenannten JP-A ein spezielles Werkzeug
für das Zusammenfügen erfordert, haben die Lehren der EP-A- 0 080 437, 0 160 343 und
0 415 892 den Nachteil, daß der Innenseite des äußeren Ringes eine komplizierte geometrische
Gestalt gegeben werden muß.
[0007] Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß durch eine einfach vorzunehmende geeignete
Formgebung des äußeren Randes der inneren Scheibe ein Verdrehen beider Teile und das
Herausfallen der inneren Scheibe aus dem äußeren Ring nach dem Prägen sicher verhindert
wird. Hierzu genügt es, den Außenrand der inneren Scheibe mit Vertiefungen in schräg
gegeneinander gerichteter Anordnung zu versehen. Diese Vertiefungen können auch als
schlangenförmige Nut ausgebildet sein. Dadurch wird das Fließen von Material des äußeren
Teils in die Vertiefungen des inneren Teils erleichtert.
[0008] In einer weiteren Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß äußerer Ring und innere
Scheibe des konzentrischen Münz-Werkstoffverbundes in ihrer elektrischen Leitfähigkeit
weit auseinanderliegen. Das wird am besten dadurch erzielt, daß für den elektrisch
gut leitenden Teil ein Kupfer-Münzwerkstoff mit einem spezifischen elektrischen Widerstand
von max. 25µΩ·cm Anwendung findet. Für den elektrisch schlecht leitenden Teil soll
ein Chrom- oder ein Chrom-Nickel-Stahl mit einem spezifischen elektrischen Widerstand
von wenigstens 70µΩ·cm gewählt werden. Der elektrisch schlechter leitende Teil kann
auch ein Schichtverbund aus ferritischem und austenitischem Stahl sein. Dadurch wird
folgendes erreicht:
Die heutigen elektronischen Münzzprüfgeräte nutzen in unterschiedlicher Weise das
Prinzip der elektromagnetischen Wechselwirkung zwischen elektromagnetischen Feldern
verschiedener Frequenz und den Münzmetallen. Es lassen sich beim Durchlauf der Münzen
durch die Spulensysteme von Münzprüfgeräten charakteristische Doppelsignale erzielen,
sofern ein erheblich besser leitender Teil des Werkstoffverbundes den äußeren Ring
bildet, oder alternativ ein Einzelsignal mit charakteristischer Kurvenform, wenn ein
erheblich besser leitender Teil die innere Scheibe bildet.
[0009] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung des äußeren Rings der Münze,
- Fig. 2
- die innere Scheibe in perspektivischer Darstellung in einer Ausführung und
- Fig. 3
- in einer gegenüber der inFig. 2 abgewandelten Ausführung.
[0010] Die Münze besteht aus einem äußeren Ring 2 nach Fig. 1, der eine zentrale Öffnung
aufweist, deren Umriß dem der inneren Scheibe 1 nach Fig. 2 oder 3 entspricht, derart,
daß die innere Scheibe 1 durch Einpressen in die zentrale Öffnung des äußeren Rings
2 mit diesem kraftschlüssig verbunden wird.
[0011] Um den Zusammenhalt der beiden Teile 1, 2 zu verbessern, sind erfindungsgemäß mehrere
schräge Vertiefungen 5 im Außenrand 4 der inneren Scheibe 1 (Fig. 2) angeordnet. Bei
der Ausführung gemäß Fig. 3 sind die Vertiefungen zu einer schlangenlinienförmigen
Nut 5a verbunden, die sich um den Außenrand 4 der inneren Scheibe 1 herum erstreckt.
In diese Vertiefungen 5, 5a fließt beim Zusammenpressen der Teile 1, 2 Material hinein.
Dadurch entsteht neben der kraftschlüssigen auch eine formschlüssige Verbindung der
Teile 1, 2.
[0012] Infolge der Schrägstellung der Vertiefungen 5, 5a gemäß der Erfindung wird das Hineinfließen
des Materials beim Zusammenpressen der beiden Teile 1, 2 erheblich erleichtert, weil
sich die Vertiefungen 5, 5a nach und nach mit dem Material des anderen Teils füllen,
in dem die Vertiefungen nicht vorhanden sind.
1. Zweiteiliger Rohling für Münzen, Medaillen, Wertmarken, Spielmarken und dergleichen,
bestehend aus einer inneren Scheibe aus einem ersten Metall oder einer Metall-Legierung,
die in die zentrale Öffnung eines äußeren Rings aus einem zweiten Metall oder einer
zweiten Metall-Legierung eingepreßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Scheibe
(1) schräg verlaufende Vertiefungen (5) an ihrem Außenrand (4) aufweist.
2. Rohling nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schrägen Vertiefungen eine
um den Außenrand (4) der inneren Scheibe (1) laufende schlangenlinienförmige Nut (5a)
bilden.
3. Rohling nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Materialien der
inneren Scheibe (1) und des äußeren Rings (2) mit ihrem spezifischen elektrischen
Widerstand um wenigstens 45µΩ·cm unterscheiden.
4. Rohling nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrisch schlechter leitende
Teil aus Chrom- oder Chrom-Nickel-Stahl besteht oder ein Schichtverbund aus einem
austenitischen und aus einem ferritischen nichtrostenden Stahl ist.