[0001] Die Erfindung betrifft einen elektro-pneumatischen Signalwandler, mit einem piezoelektrischen
Biegeelement, welches elastisch vorgespannt an zumindest drei Stützlagern anliegt,
von denen zumindest eines zur Justierung des Biegeelementes relativ zu dem (den) zu
steuernden Sitz(en) einstellbar ist.
[0002] Ein Signalwandler der genannten Art ist beispielsweise aus der EP-B1 191011 bekannt.
Das piezoelektrische Biegeelement ist dort durch eine im Gebergehäuse verankerte Lenkerfeder
gehalten, gegen die Stützlager gedrückt und unter Federvorspannung beispielsweise
am Zuluftsitz anliegend. Sobald eine elektrische Spannung an das Biegeelement angelegt
wird, hebt dieses vom Zuluftsitz ab und verschließt den Abluftsitz. Der Signalausgang
des Signalwandlers, der durch den Abluftsitz entlüftet war, wird dadurch mit dem Zuluftsitz
verbunden, sodaß das durch den Zuluftsitz zugeführte Druckmedium am Signalausgang
als pneumatisches Drucksignal ansteht. Sobald die Spannung am piezoelektrischen Biegeelement
abgeschaltet oder umgepolt wird, kehrt das Biegeelement in die Ausgangslage zurück,
wobei der Signalausgang wieder entlüftet wird. Dieser elektrischpneumatische Signalwandler
zeichnet sich durch einen geringen Leistungsbedarf aus und arbeitet ohne nennenswerten
Energieverbrauch, sodaß er die herkömmlichen Magnetventile für die elektrische Betätigung
pneumatischer Schaltkreise und Geräte vorteilhaft ersetzen kann.
[0003] Die Dreipunktauflage des piezoelektrischen Biegeelementes an den Stützlagern ermöglicht
eine anfängliche Einstellung bzw. Erstjustierung der Lage des Biegeelementes zwischen
den zu steuernden Sitzen. Neben einer Einstellung durch axiale Verstellung der zu
steuernden Sitze kann diese Anfangsjustierung insbesonders auch durch Einstellung
zumindest eines der drei Stützlager vorgenommen werden, wobei die Auswirkungen auf
das pneumatische Ausgangssignal leicht beobachtet werden können.
[0004] Im Verlauf der Montage der bekannten, oben angesprochenen Signalwandler ist es üblicherweise
kaum zu vermeiden, daß die piezoelektrischen Biegeelemente zumindest kurzzeitig mechanisch
gebogen werden. Diese Verbiegung geht zufolge der sogenannten mechanischen Relaxation
(dies ist eine bekannte Eigenschaft insbesonders von Piezokeramik) unmittelbar nach
der mechanischen Entlastung nur teilweise zurück. Da die Entlastung des Biegeelementes
durch die Justiereinstellung des Stützlagers erfolgt, welches danach vorzugsweise
durch Verkleben gesichert wird, kann eine mechanische Relaxation auch noch nach dieser
anfänglichen Justiereinstellung stattfinden. Signalwandler die so reagieren driften
im Laufe von einigen Stunden nach der Montage bzw. Justierung aus dem brauchbaren,
justierten Bereich der Biegeelementposition, was wegen dem bereits bleibend gesicherten
(insbesonders verklebten) einstellbaren Stützlager dazu führt, daß der gesamte Signalwandler
als Ausschuß zu betrachten ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Signalwandler der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß die beschriebenen Nachteile vermieden werden und daß insbesonders
durch nach dem anfänglichen Justieren auftretende weitere mechanische Relaxation des
piezoelektrischen Biegeelementes, bzw. auch durch erst nachträglich bemerkte Justierfehler,
der Produktionsausschuß nicht erhöht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung bei einem Signalwandler der genannten
Art dadurch gelöst, daß das einstellbare Stützlager einen in einer konzentrischen
Einsetzhülse, deren Position relativ zu den anderen Stützlagern nach der Justierung
festgelegt ist, angeordneten, in axialer Richtung gegenüber der Einsetzhülse verstellbaren
Stützstift aufweist. Das einstellbare Stützlager ist also im wesentlichen zweigeteilt
gefertigt. Der als konzentrische Einsetzhülse ausgebildete äußere Teil kann wie bekannt
bei der anfänglichen Einstelljustierung bzw. nach Abschluß derselben relativ zum Gehäuse
bzw. zu den anderen Stützlagern gesichert werden, beispielsweise durch Verkleben,
Einpressen oder dergleichen. Der als Stützstift ausgebildete zweite Teil ist auch
nach der anfänglichen Justierung bzw. Festlegung des ersten Teiles in axialer Richtung
gegenüber der Einsetzhülse verstellbar, womit auch nach der anfänglichen Justierung
des Signalwandlers noch Korrekturen beispielsweise zum Ausgleich der beschriebenen
weitergehenden mechanischen Relaxation möglich sind. Der Stützstift braucht an sich
nur mehr sehr kleine Verstellwege, da die nach der anfänglichen Justierung auftretenden
Lagefehler des Biegeelementes üblicherweise nur relativ klein sind. Soferne keine
zusätzliche Sicherung für den verstellbaren Stützstift relativ zur Einsetzthülse vorgesehen
werden soll, darf der Stützstift natürlich in der Einsetzhülse nur relativ schwer
beweglich sein, sodaß unbeabsichtigte Verstellungen ausgeschlossen werden.
[0007] Bei einem Signalwandler der eingangs genannten Art, bei dem das zur Justierung einstellbare
Stützlager auch als elektrischer Kontakt für das Biegeelement ausgebildet ist, ist
in bevorzugter weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der verstellbare
Stützstift unmittelbar als Kontaktstift dient. Dies ermöglicht eine einfache Ausgestaltung
des Signalwandlers, da sowohl der Stützstift als auch der Kontaktstift ohnedies direkten
Kontakt mit der Oberfläche des piezoelektrischen Biegeelementes bzw. den dort angebrachten
Elektroden braucht.
[0008] Der Stützstift kann nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ein mit der Einsetzhülse
zusammenwirkendes Gewinde mit kleiner Steigung aufweisen, was eine genaue Einstellbarkeit
bei gleichzeitig einfacher Ermöglichung einer schweren Verstellbarkeit über die Dimensionierung
der zusammenwirkenden Gewinde sicherstellt.
[0009] Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann der Stützstift aber auch ein
abgeschrägtes vorderes Ende aufweisen, welches an einem exzentrisch zum Stützstift
am Biegeelement vorstehenden Gegenlager anliegt. Auch damit ergibt sich eine einfache
und präzise nachträgliche Verstellbarkeit des Stützstiftes relativ zur Einsetzhülse.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden noch anhand des in der Zeichnung teilweise schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei Fig. 1 einen Axialschnitt
durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Signalwandler nach der Linie I-I in Fig.
2, Fig. 2 dazu einen Querschnitt nach der Linie II-11 in Fig. 1 und Fig. 3 einen Axialschnitt
nach der Linie III-III in Fig. 2 zeigt.
[0011] Derelektrisch-pneumatische Signalwandler nach den Fig. 1 bis 3 besteht aus einem
Gebergehäuse 1, das eine dicht abgeschlossene Kammer 2 bildet, in der ein piezoelektrisches
Biegeelement 3 angeordnet ist. Aus der Kammer2 ist ein Signalausgang 4 herausgeführt.
Außerdem sind ein Zuluftsitz 5 und ein Abluftsitz 6 in miteinander fluchtenden Bohrungen
des Gehäuses 1 eingesetzt. Das piezoelektrische Biegeelement 3 ist durch eine Lenkerfeder
7 in der Kammer 2 gehalten und geführt. Es steuert den Zuluftsitz 5 und den Abluftsitz
6. Für die Zuführung der elektrischen Spannung zum piezoelektrischen Biegeelement
3 sind Kontaktstifte 8 und 9 in das Gebergehäuse 1 eingesetzt.
[0012] Das Gebergehäuse 1 besteht aus zwei massiven Platten 10 und 11, die aus starrem,
vorzugsweise elektrisch isolierendem Werkstoff bestehen, z.B. aus Keramik oder Glas.
Die Kammer 2 ist aus flachen Ausnehmungen 12 und 13 in den Platten 10 und 11 gebildet.
Insbesondere aus den Fig. 1 und 3 ist ersichtlich, daß die Ausnehmungen 12, 13 in
den Platten 10, 11 das piezoelektrische Biegeelement 3 und die zugehörige Lenkerfeder
7 eng umschließen, so daß lediglich das erforderliche Bewegungsspiel und das für die
Fertigungstoleranzen notwendige Übermaß verbleiben. Um die Ausnehmungen 12, 13 herum
liegen die beiden Platten 10, 11 luftdichtaufeinander auf, vorzugsweise sind sie miteinander
verklebt.
[0013] Das piezoelektrische Biegeelement 3 ist in der Kammer 2 im wesentlichen an drei Stützlagern
abgestützt, die im Abstand voneinander vorgesehen sind. Das eine Stützlager 14 ist
im Ausführungsbeispiel vom unteren Ende eines gleichzeitig als Kontaktstift 8 ausgebildeten
Stützstiftes gebildet. Dieser ist mit einer Einsetzhülse 15 in eine Bohrung der Platte
11 des Gebergehäuses 1 eingesetzt. Die anderen Stützlager sind hier dagegen als Kipplager
16 ausgeführt, die von der Platte 11 noppenförmig in die Kammer 2 vorragen. In Fig.
2 sind die beiden Stütz- bzw. Kipplager 16 gestrichelt dargestellt. Die Lenkerfeder
7, die in Fig. 2 in Draufsicht dargestellt ist, hat die Aufgabe, das piezoelektrische
Biegeelement 3 gegen die Stützlager 14 und 16 zu drücken. Sie greift mit einer punktförmigen
Auflagestelle 17, die von einer halbkugelförmigen Sicke gebildet ist, am piezoelektrischen
Biegeelement 3 an, u. zw. in einem in axialer Richtung zwischen den Stützlagern 14
einerseits und 16 andererseits liegenden Bereich. Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß
die Auflagestelle 17 auf einerZunge 18 vorgesehen ist, die durch seitliche Einschnitte
19 gebildet ist. Am Gebergehäuse 1 ist die Lenkerfeder 7 durch Laschen 20 befestigt,
die seitlich über das piezoelektrische Biegeelement 3 vorragen und zwischen den beiden
Platten 10 und 11 des Gebergehäuses 1 festgespannt sind. ZurZentrierung greifen die
im Gebergehäuse 1 verankerten Kontaktstifte 9 in Bohrungen in den Laschen 20 ein.
Dadurch erfolgt auch die Spannungszuführung über die Kontaktfeder 7 zum piezoelektrischen
Biegeelement 3. Eine zwischen den Laschen 20 quer zur Lenkerfeder 7 verlaufende Sicke
21 bildet eine Versteifung. Dem gleichen Zweck und auch zur zusätzlichen Zentrierung
dient der umgebogene Rand 22 der Lenkerfeder 7, der in eine Nut 23 in der Platte 10
des Gebergehäuses 1 hineinragt. Im Bereich der Zunge 18 besitzt die Lenkerfeder 7
gleichfalls seitlich vorragende Haltelaschen 24, die über das piezoelektrische Biegeelement
3 umgebogen sind und dieses festhalten.
[0014] Aus den Zeichnungen ist zu erkennen, daß das piezoelektrische Biegeelement 3 durch
die Lenkerfeder 7 im Gebergehäuse 1 sicher befestigt und genau geführt ist. Sie drückt
das piezoelektrische Biegeelement 3 gegen die Stützlager 14 und 16, die gegenseitig
so ausgerichtet sind, daß das Ende des piezoelektrischen Biegeelementes 3 auf den
Zuluftsitz 5 aufgedrückt wird und diesen dichtabschließt. In dieser Stellung, die
in Fig. 1 dargestellt ist, steht der Signalausgang 4 über die Kammer 2 mit dem Abluftsitz
6 in Verbindung und ist dadurch druckentlastet. Wenn über die Kontaktstifte 8 und
9 eine elektrische Spannung zugeführt wird, biegt sich das piezoelektrische Biegeelement,
wobei es sich vom Zuluftsitz 5 abhebt und den Abluftsitz 6 verschließt. Das durch
den Zuluftsitz 5 zugeführte Druckmedium kann hierauf in die Kammer und aus dieser
zum Signalausgang 4 gelangen, wodurch das zugeführte elektrische Signal in ein pneumatisches
Drucksignal umgewandelt wird. Sobald die Spannungszufuhr aufhört, kehrt das piezoelektrische
Biegeelement 3 in die Ausgangsstellung zurück, wobei der Signalausgang 4 wieder druckentlastet
wird.
[0015] Die Dreipunktauflage des piezoelektrischen Biegeelementes 3 an der Platte 11 des
Gebergehäuses 1, bzw. an den Stützlagern 14 und 16, ermöglicht eine genaue Einstellung
der Lage des Biegeelementes 3 zwischen dem Zuluftsitz 5 und dem Abluftsitz 6. Eine
anfängliche Einstellung bzw. Justierung ist durch axiale Verstellung des Zuluftsitzes
5 und des Abluftsitzes 6 sowie auch der Einsetzhülse 15 samt Stütz- bzw. Kontaktstift
8 möglich, dessen unteres Ende das Stützlager 14 bildet. Nach dieser anfänglichen
Einstellung der korrekten Lage des Biegeelementes relativ zu den beiden Sitzen 5,
6 wird die Einsetzhülse 15 relativ zum Gebergehäuse 1 in ihrer Lage fixiert, wozu
beispielsweise eine Verklebung der Einsetzhülse in der Bohrung erfolgen kann.
[0016] Um auch nach dieser anfänglichen Justierung, bzw. nach dem endgültigen Festlegen
der Lage der Einsetzhülse 15 relativ zum Gebergehäuse 1, erforderlichenfalls noch
eine nachträgliche Korrektur dieser Justierung vornehmen zu können, ist der Stütz-
bzw. Kontaktstift 8 hier über ein mit der Einsetzhülse 15 zusammenwirkendes Gewinde
25 mit kleiner Steigung durch Verdrehung gegenüber der Einsetzhülse 15 in axialer
Richtung verstellbar, womit das Stützlager 14 auch nachträglich verstellbar bzw. nachjustierbar
bleibt. Trotz der geringen Auslenkung des piezoelektrischen Biegeelementes 3 ist dadurch
auch nachträglich eine genaue Justierung des Signalwandlers möglich.
[0017] Abgesehen von der dargestellten und besprochenen Anordnung von drei Stützlagern,
von denen das gleichzeitig auch zur elektrischen Kontaktierung dienende anfänglich
einstellbar und nachträglich verstellbar ist, könnten natürlich auch mehrere Stützlager
vorgesehen sein, von denen wiederum mehrere anfänglich einstellbar und/oder nachträglich
verstellbar- und zwar auch unabhängig von der elektrischen Kontaktierung - sein könnten.
1. Elektro-pneumatischer Signalwandler, mit einem piezoelektrischen Biegeelement,
welches elastisch vorgespannt an zumindest drei Stützlagern anliegt, von denen zumindest
eines zur Justierung des Biegelementes relativ zu dem (den) zu steuernden Sitz(en)
einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das einstellbare Stützlager (14) einen
in einer konzentrischen Einsetzhülse (15), deren Position relativ zu den anderen Stützlagern
(16) nach der Justierung festgelegt ist, angeordneten, in axialer Richtung gegenüber
der Einsetzhülse (15) verstellbaren Stützstift (8) aufweist.
2. Signalwandler nach Anspruch 1, wobei das zur Justierung einstellbare Stützlager
auch als elektrischer Kontakt für das Biegeelement ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß derverstellbare Stützstift (8) unmittelbar als Kontaktstift dient.
3. Signalwandler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützstift
(8) ein mit der Einsetzhülse (15) zusammenwirkendes Gewinde (25) mit kleiner Steigung
aufweist.
4. Signalwandler nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützstift
ein abgeschrägtes vorderes Ende aufweist, welches an einem exzentrisch zum Stützstift
am Biegeelement vorstehenden Gegenlager anliegt.