(19)
(11) EP 0 565 804 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.1993  Patentblatt  1993/42

(21) Anmeldenummer: 92810276.3

(22) Anmeldetag:  15.04.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 5/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL PT SE

(71) Anmelder: CAFAG AG
CH-1701 Fribourg (CH)

(72) Erfinder:
  • Aebischer, Jean-Paul
    CH-1731 Ependes (CH)

(74) Vertreter: AMMANN PATENTANWAELTE AG BERN 
Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufrichtbare Karton-Einlage für Faltschachteln


    (57) Auf einem flachen Bodenteil (1) befinden sich zwei Trottoirs (2, 3, 4) rechteckigen Querschnitts mit Ausschnitten (6). In den Kanal zwischen den beiden Trottoirs und in die Ausschnitte kann ein zu verpackender Gegenstand eingelegt werden. Die inneren Seitenteile (4) der Trottoirs weisen Fortsätze (7) auf, welche in einen Ausschnitt (8) einer beweglichen Verriegelungszunge (9) greifen. Ueber diese Fortsätze (7) werden damit die beiden Trottoirs (2, 3, 4) in aufgerichteter Stellung gehalten. Das Aufrichten der Einlage aus flachem Zustand kann dadurch besonders einfach erfolgen, dass die flach auf dem Bodenteil (1) liegenden Teile (2, 3, 4) der beiden Trottoirs aufgerichtet werden, bis die Fortsätze (7) in den Ausschnitt (8) der Verriegelungszunge (9) eintreten und die Verriegelungszunge die beiden Trottoirs in aufgerichteter Stellung verriegelt.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Karton-Einlage für eine Verpackungsschachtel zur Aufnahme eines zu verpackenden Gegenstandes. Einlagen dieser Art werden häufig in Kunststoff ausgeführt. Ziel vorliegender Erfindung ist es, diese nicht sehr ästhetischen und umweltfreundlichen Kunststoff-Einlagen durch eine Karton-Einlage zu ersetzen, die rationell hergestellt und aus dem angelieferten, flachen Zustand von Hand oder maschinell besonders einfach aufgerichtet werden kann. Zu diesem Zweck weist die erfindungsgemässe Karton-Einlage zwei seitliche Trottoirs aus je zwei aufrechten Seitenteilen und einem Deckteil sowie mindestens eine Verriegelungszunge, welche das eine oder beide Trottoirs in aufrechter Stellung hält, auf. Das Aufrichten dieser Einlage kann dabei dadurch besonders einfach gestaltet werden, dass die Verriegelungszunge beim Aufrichten der Trottoirs automatisch in ihre Verriegelungslage übergeführt wird, in welcher sie das oder die Trottoirs in aufgerichteter Stellung verriegelt.

    [0002] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Erstellen der Einlage sowie einen Zuschnitt zur Herstellung der Einlage.

    [0003] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die fertiggestellte Einlage,

    Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht derselben,

    Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht von links in Fig. 1 oder 2,

    Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die flachliegende, verklebte Einlage, wie sie vom Hersteller dem Verbraucher angeliefert wird, und

    Fig. 5 zeigt den Zuschnitt zur Herstellung der Einlage.



    [0004] Die Einlage weist einen rechteckigen Bodenteil 1 auf, auf welchem zwei symmetrisch gegenüberliegende sogenannte Trottoirs mit je einem äusseren Seitenteil 2, einem Deckteil 3, einem inneren Seitenteil 4 und einem mit dem Bodenteil 1 verklebten Klebelasche 5 angeordnet sind. Ausschnitte 6 und der Kanal zwischen den beiden Trottoirs dienen der Aufnahme eines in die Einlage einzulegenden Gegenstandes, beispielsweise einer Uhr mit Armband.

    [0005] Die inneren Seitenteile 4 weisen an der in den Fig. 1, 2 und 4 linken Seite je einen frei vorstehenden Fortsatz 7 auf. Bei der aufgerichteten Einlage nach Fig. 1 bis 3 greifen diese Fortsätze 7 in einen rechteckigen Ausschnitt 8 einer Verriegelungszunge 9 ein, welche längs einer Faltrille 10 mit einem Materiallappen 11 verbunden und um diese Faltlinie schwenkbar ist, da er durch Schnitte 12 vom Materiallappen 11 getrennt ist. Der Materiallappen 11 ist um Faltlinien 13, zwischen welchen eine Schnittlinie 14 liegt, auf den Bodenteil 1 zurückgefaltet und mit demselben verklebt, nicht aber die Verriegelungszunge 9, welche frei schwenkbar bleibt. Aus dem Bodenteil 1 ist eine Zunge 15 freigeschnitten, die bei der fertiggestellten Einlage gemäss Fig. 1 nach aussen gerichtet ist. Mit dem einen Deckteil 3 ist über eine Faltlinie 16 eine Rückwand 17 verbunden, welche gemäss Fig. 1 und 2 einen hinteren Abschluss des einen Trottoirs bildet. Sternförmige Schnitte 18 in dieser Rückwand dienen beispielsweise der Aufnahme eines Hilfsteils. Der Bodenteil ist mit einem weiteren Materiallappen 19 verbunden, welcher gemäss Fig. 1 und 2 aufgerichtet werden kann.

    [0006] Wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, ist die Verriegelungszunge 9 an der aufgerichteten Einlage nach oben geneigt und sichert die beiden Fortsätze 7 bzw. die damit verbundenen Seitenteile 4 und damit auch die beiden Trottoirs in der aufgerichteten Stellung.

    [0007] Zur Herstellung der Einlage aus dem Zuschnitt gemäss Fig. 5 werden zuerst die beiden Trottoirs um die in Fig. 5 dargestellten aber nicht näher bezeichneten Faltlinien flach über den Bodenteil 1 gefaltet, und die Klebelasche 5 werden mit dem Bodenteil 1 verklebt. Dann wird der Materiallappen 11 um die Faltlinien 13 auf den Bodenteil 1 zurückgefaltet und ausserhalb der Verriegelungszunge 9 mit demselben verklebt. Dabei legt sich nun der Verriegelungslappen 9 gemäss Fig. 4 über die Fortsätze 7 der inneren Seitenteile 4. In diesem flachen Zustand gemäss Fig. 4 werden die Einlagen vom Hersteller an den Verbraucher geliefert. Zum Aufrichten der Einlagen genügt ein Druck auf die aussen liegenden Faltlinien, womit die beiden Trottoirs aufgerichtet werden. Dabei heben die Fortsätze 7 die Verriegelungszunge 9 vorerst an, bis die Fortsätze 7 in den Ausschnitt 8 der Verriegelungszunge eintreten, womit die Verriegelungszunge in die geneigte Lage gemäss Fig. 2 und 3 einschnappt und die Fortsätze 7 bzw. die ganzen Trottoirs in der aufgerichteten Stellung gemäss Fig. 1 bis 3 verriegelt. Es können dann auch noch die Materiallappen 17 und 19 in die Stellung gemäss Fig. 1 umgelegt werden, sofern dies überhaupt erforderlich und erwünscht ist.

    [0008] Anstelle der einen gemeinsamen Verriegelungszunge 9 für die beiden Trottoirs könnten separate Verriegelungszungen für jedes der Trottoirs vorgesehen sein. Die Einlage kann selbstverständlich auch ohne die Teile 15, 17 und 19 hergestellt werden. Die Dimensionen der Einlage und die Form der Ausschnitte 6 sind beliebig wählbar.

    [0009] Die Verriegelungszunge 9 kann dank einer gewissen Vorspannung der Faltlinie oder -rille 10 in ihrer Verriegelungsstellung gemäss Fig. 2 und 3 gehalten werden. Es wäre jedoch auch möglich, dass die Verriegelungszunge mit der Kante am Grund ihres Ausschnittes 8 gegen die Vorderkanten der Fortsätze 7 anliegt und damit in ihrer geneigten Verriegelungsstellung gehalten ist.


    Ansprüche

    1. Karton-Einlage für eine Verpackungsschachtel, zur Aufnahme eines zu verpackenden Gegenstandes, gekennzeichnet durch zwei seitliche Trottoirs (2, 3, 4) aus je zwei aufrechten Seitenteilen (2, 4) und einem Deckteil (3), und durch mindestens eine Verriegelungszunge (9), welche das eine oder beide Trottoirs in aufrechter Stellung hält.
     
    2. Einlage nach Anspruch 1, mit einem Bodenteil 1, mit welchem die Trottoirs (2, 3, 4) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungszunge(n) (9) an einem mit dem Bodenteil (1) verbundenen Materiallappen (11) gebildet ist.
     
    3. Einlage nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Verriegelungszunge (9) für beide Trottoirs (2, 3, 4), die einen Ausschnitt (8) aufweist, in welchen die beiden inneren, benachbarten Seitenteile (4) der Trottoirs (2, 3, 4) eingreifen.
     
    4. Einlage nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungszunge (9) längs einer Faltlinie (10) schwenkbar mit dem Materiallappen (11) verbunden ist.
     
    5. Einlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Materiallappen (11) über eine Faltlinie (13) mit dem Bodenteil (1) verbunden ist.
     
    6. Einlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die Verriegelungszunge (9) frei vorstehende Fortsätze (7) der Seitenteile (4) eingreifen.
     
    7. Verfahren zum Erstellen einer Einlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trottoirs (2, 3, 4) flach auf den Bodenteil (1) und unter die Verriegelungszunge (9) gelegt hergestellt werden, worauf die Trottoirs (2, 3, 4) aufgerichtet und damit die Verriegelungszunge (9) angehoben wird bis sie hinter die Seitenteile (4) bzw. deren Fortsätze (7) einschnappt.
     
    8. Zuschnitt zur Herstellung einer Einlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einem Bodenteil (1), an welchem seitlich Trottoirteile (2, 3, 4) anschliessen, gekennzeichnet durch einen am Bodenteil (1) anschliessenden Materiallappen (11) mit einer schwenkbaren Verriegelungszunge (9).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht