(19)
(11) EP 0 565 833 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.1993  Patentblatt  1993/42

(21) Anmeldenummer: 93102929.2

(22) Anmeldetag:  25.02.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06C 5/40, E02F 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 24.03.1992 DE 4209513
16.05.1992 DE 4216331
04.02.1993 DE 4303208

(71) Anmelder: IVECO MAGIRUS AG
D-89079 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Keller, Paul
    W-7933 Schelklingen (DE)
  • Raidt, Nikolaus
    W-7900 Ulm-Söflingen (DE)
  • Hörsch, Heiner
    W-7907 Langenau (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum lotrechten Ausrichten der Hochachse eines mit einem Untergestell dreh- und neigungsverstellbar verbundenen Aufbaus


    (57) Es wird eine Vorrichtung (10) zum lotrechten Ausrichten der Hochachse (9) eines mit einem Untergestell (11) dreh- und neigungsverstellbaren Aufbaus (7) beispielsweise mit einer Drehleiter (12) vorgeschlagen, welche einen oberen Drehkranz (8) und einen unteren Drehkranz (2) aufweist, wobei ein Wippwerk (1) mit zentraler Schwenkachse (13) und zugeordnetem Wippantrieb in Form von hydraulischen Stellzylindern (6) zwischengeordnet ist. Anstelle des Wippwerks können zwischen dem oberen und dem unteren Drehkranz ein oder mehrere Stellzylinder (17) direkt zwischengeordnet sein, wobei oberer und unterer Drehkranz auf zwei schiefen Bahnen oder Schrägen (18,19) verschoben werden können. Der untere Drehkranz (2) kann durch eine Kugeldrehverbindung (14) mit zugeordneter Feststellbremse (15) ersetzt sein, was einsatztaktisch von großem Vorteil ist. Der Kraftfluß erfolgt dann nicht mehr über zwei Verzahnungen, sondern nur über einen Drehantrieb und einen Drehkranz.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum lotrechten Ausrichten der Hochachse eines mit einem Untergestell dreh- und neigungsverstellbaren Aufbaus, beispielsweise eines Rettungsgerätes mit Drehleiter, Teleskop- oder Knickmast, mit mittels Drehantrieb verstellbarem oberen Drehkranz, welcher dem verstellbaren Aufbau zugeordnet ist.

    [0002] Aus DE 35 40 666 A1 ist eine Ausrichtvorrichtung der vorgenannten Art bekannt, welche drei Drehkränze und entsprechend viele Stellantriebe aufweist, um den verstellbaren Aufbau bei einem auf einem schrägen Untergrund positionierten Untergestell horizontal auszurichten. Der mittlere der drei übereinander angeordneten Drehkränze liegt hierbei schräg, um eine maximale Schräglage zwischen den beiden anderen Drehkränzen bei einer Relativdrehung der Einzelteile einzurichten. Der mittlere Drehkranz einschließlich des zugehörigen Antriebsritzels ist vergleichsweise kompliziert im Aufbau und impliziert hohe Fertigungs- und Montagekosten.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Ausrichtvorrichtung der eingangs genannten Art, welche ein lotrechtes Ausrichten der Hochachse zuverlässig und insbesondere mit Hilfe einfacher Mittel ermöglicht.

    [0004] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.

    [0005] Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der Unteransprüche 2 bis 19.

    [0006] Wesen der Erfindung ist, ein Wippwerk zwischen zwei Drehkränzen vorzusehen. Das Wippwerk weist vorzugsweise eine zentrale Schwenkachse auf, welches auch dem Durchmesser der Drehkränze entspricht.

    [0007] Das Wippwerk kann insbesondere durch Stellzylinder dadurch ersetzt sein, daß der obere Drehkranz über zumindest einen Stellzylinder mit dem unteren Drehkranz verbunden und längs zweier entgegengesetzter Schrägen des unteren Drehkranzes verschiebbar ist. Insbesondere schneiden sich die Verlängerungen der Schrägen des unteren Drehkranzes in der senkrechten Mittelachse des unteren Drehkranzes oberhalb desselben. Im besonderen können zwei identische Schrägen auf jeder Seite bezüglich der senkrechten Mittelachse vorgesehen sein. Die Schrägen sind bevorzugt Kulissenführungen separater Bauteile, welche mit dem unteren Drehkranz fest verbunden sind, wobei in den Kulissenführungen Kulissensteine des oberen Drehkranzes verschieblich eingreifen. Der Vorteil dieser letztgenannten Ausführungsvarianten besteht darin, daß geringere Lagerkräfte auftreten durch einen größeren Hebelarm und der Kraftverlauf direkter auf das Untergestell übertragen werden kann.

    [0008] Ist zwischen den beiden Drehkränzen ein Wippwerk vorgesehen, so besitzt dieses vorzugsweise zwei periphere Schwenklager, welche auf dem Umfang der beiden Drehkränze an diametral entgegengesetzter Stelle liegen.

    [0009] Das Wippwerk umfaßt einen Wippantrieb, welcher über einen Neigungsfühler ansteuerbar ist, um die Hochachse des verstellbaren Aufbaus automatisch lotrecht auszurichten. Insbesondere weist der Wippantrieb zwei hydraulische periphere Stellzylinder auf, welche auf dem Umfang der beiden Drehkränze an diametral entgegengesetzter Stelle angeordnet sind, wobei die Schwenkachse des Wippwerks in der Mitte zwischen den beiden Stellzylindern liegt.

    [0010] Für eine Verstellung des verstellbaren Aufbaus wird vorab das Untergestell, welches das Fahrgestell eines Rettungsfahrzeuges sein kann, auf dem in der Regel schrägen Untergrund positioniert. Oberer und unterer Drehkranz liegen hierbei planparallel zueinander. Die Hochachse des Fahrzeugs ist entsprechend der Schräge des Untergrunds geneigt. Anschließend wird der untere Drehantrieb des unteren Drehkranzes vorzugsweise über einen weiteren Niveau- oder Neigungsfühler betätigt, um die beiden diametral gegenüberliegenden Stellzylinder in die tiefste bzw. in die höchste Lage durch Drehbewegung zu verstellen. Hierbei dreht sich der gesamte Aufbau, Drehleiter, etc. mit. Sind die höchste und die tiefste Lage der beiden Stellzylinder eingestellt, wird der untere Drehantr ieb bzw. dessen Antriebsritzel kraftschlüssig mit dem Fahrzeuggestell bzw. Untergestell verbunden, so daß der untere Drehkranz blockiert ist. Daraufhin setzt der Wippantrieb des Wippwerks ein, welcher über den zugeordneten Neigungsfühler zwecks Lotrechtstellung der Hochachse des verstellbaren Aufbaus angesteuert wird. Im einzelnen wird hierbei der an tiefster Stelle gelegene eine hydraulische Stellzylinder des Wippwerks ausgefahren, während der andere an höchster Stelle gelegene hydraulische Stellzylinder eingefahren wird, bis der obere Drehkranz exakt horizontal ausgerichtet ist. Entsprechend horizontal ausgerichtet ist dann auch der obere verstellbare Aufbau, und es kann dieser durch den oberen Stellantrieb des oberen Drehkranzes exakt in der Horizontalen verdreht und beispielsweise eine darauf angeordnete Drehleiter in eine bestimmte Dreh- und Höhenposition gefahren werden.

    [0011] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind der obere und untere Drehantrieb während des Ausgleichsvorgangs zum Ausrichten der Hochachse gleichzeitig und gegenläufig betreibbar derart, daß der Aufbau sich dabei nicht dreht und lediglich die Wippbewegung mitmacht.

    [0012] Ein besonders einfacher Aufbau der Ausrichtvorrichtung ergibt sich, wenn Drehkränze, Stellantriebe und/oder Stellzylinder im wesentlichen gleich ausgebildet sind.

    [0013] Durch die Erfindung wird die Verwendung von nur zwei gleichen Standard-Drehkränzen ermöglicht, welche von nur zwei gleichen Standard-Stell- oder Drehantrieben angetrieben werden müssen. Es entfällt in vorteilhafter Weise die komplizierte schräge Ausbildung des eingangs genannten zwischengeordneten Drehkranzes sowie dessen Stellantrieb, insbesondere die vergleichsweise komplizierte Herstellung der konvexen bekannten Antriebsritzeln. Die Anordnung besteht insgesamt aus einfachen Bauteilen und auch ergibt sich eine einfache Steuerung und Lageregelung.

    [0014] Eine weitere besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der untere Drehkranz durch eine Kugeldrehverbindung in Form eines Wälzlagers ersetzt ist und letzteres anstelle des unteren Drehantriebs eine Feststelleinrichtung aufweist, durch welche die Kugeldrehverbindung bezüglich des Untergestells festgestellt werden kann. Durch Wegfall des unteren Drehkranzes mit zugehörigem Stellantrieb ergibt sich ein besonders einfach aufgebauter Niveaudrehblock. Vorteilhaft ist eine Verringerung des Drehspiels gegeben. Der Kraftfluß erfolgt nicht mehr über zwei Verzahnungen, sondern nur über einen Drehantrieb und einen (oberen) Drehkranz.

    [0015] Während des Ausgleichsvorganges wird zunächst das Wippwerk gedreht, bis sich die Stellzylinder in der Fallinie befinden. Dabei dient die Leiterauflage des Nutzfahrzeuges als Gegenhalteeinrichtung für den Aufbau während des Drehvorgangs des Wippwerkes. Befinden sich die Stellzylinder in der Fallinie, wird die Feststellbremse angezogen. Anschliessend wird die Leiter aufgerichtet. Nach einem Aufrichtwinkel von ca. 5o beginnen die Wippzylinder zu arbeiten und bringen die Hochachse ins Lot. Nach Erreichen des erforderlichen Niveauregulierungswinkels ist die Leiter in jeder Betriebsstellung ausreguliert und somit auf funktionssichere Weise betriebsbereit *Ein Niveaudrehblock mit oberem Drehkranz, Wippe, Wälzlager und Feststellbremse mit Wirkung in Richtung Untergestell hat neben einem einfachen Gesamtaufbau einsatztaktisch große Vorteile.
    * (wobei die vorliegende Erfindung mindestens den laut DIN 14701 geforderten Niveauregulierungswinkel von 7° leistet).

    [0016] Zwar ist aus DE-PS 20 36 559 eine wippenartige Jochanlenkung einer fahrbaren Ausziehleiter, insbesondere einer Feuerwehrleiter, bekannt. Die bekannte Jochanlenkung erfordert jedoch während der Drehbewegung auf der schiefen Ebene immer eine Nachstellung der Leiter bzw. des Korbbodens in die waagerechte Ebene.

    [0017] Auch die aus der US-PS 4 834 215 bekannte Ausrichtvorrichtung weicht vom Wesen der vorliegenden Erfindung deutlich ab. Insbesondere besitzt die bekannte Ausrichtvorrichtung untere vertikale bodenseitige Abstützzylinder, welche zur Ausregulierung benötigt werden.

    [0018] Schließlich entspricht auch die Ausrichtvorrichtung gemäß DE-A-22 65 165 nicht dem Wesen der Erfindung. Die bekannte Vorrichtung weist nämlich ein allseitig verschwenkbares Kugelgelenklager mit einem über Zylinder verstellbaren Gegenring auf.

    [0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben; es zeigen:
    Fig. 1
    ein Feuerwehrfahrzeug mit der Erfindung auf schräger Unterlage bei ausgerichteter Hochachse in schematischer Ansicht von hinten,
    Fig. 2
    eine schematische Seitenansicht des Erfindungsteils gemäß Fig. 1,
    Fig. 3
    ein Feuerwehrfahrzeug mit der Erfindung in anderer Ausführungsvariante ähnlich der Fig. 1,
    Fig. 4
    eine schematische Seitenansicht des Erfindungsteils gemäß Fig. 3,
    Fig. 5
    das Feuerwehrfahrzeug mit einem Erfindungsteil gesehen von der Seite ,
    Fig. 6
    eine andere Ausführungsvariante des Erfindungsteils ähnlich Fig. 2, wobei die beiden Drehkränze planparallel zueinander verstellt sind, und
    Fig. 7
    den Erfindungsteil nach Fig. 6 mit nicht planparallelen, verstellten Drehkränzen.


    [0020] Das in den Fig. 1 und 2 veranschauliche Feuerwehrfahrzeug umfaßt eine Vorrichtung (10) zum lotrechten Ausrichten der Hochachse (9) eines mit einem Untergestell (11) dreh- und neigungsverstellbaren Aufbaus (7) bestehend aus Lafette und Drehleiter (12).

    [0021] Dem Untergestell (11) des Feuerwehrfahrzeuges ist ein unterer kugelgelagerter Drehkranz (2) zugeordnet, welcher durch einen unteren Drehantrieb (4) verstellt bzw. gedreht werden kann. Der untere Drehantrieb (4) besitzt eine Blockiereinrichtung, um den unteren Drehkranz (2) festzustellen.

    [0022] Dem dreh- und neigungsverstellbaren Aufbau (7) ist unterseitig ein oberer Drehkranz (8) zugeordnet, welcher durch einen oberen Drehantrieb (3) angetrieben bzw. verstellt werden kann. Unterer (2) und oberer (8) Drehkranz sowie unterer (4) und oberer (3) Drehantrieb sind im wesentlichen gleich ausgebildet.

    [0023] Zwischen dem unteren Drehkranz (2) und dem oberen Drehkranz (8) befindet sich ein Wippwerk (1 ), welches im wesentlichen aus zwei Scheiben mit daran angeschlossenen Schwenklagern (5) besteht. Im besonderen sind zwei diametral entgegengesetzte Schwenklager (5) vorgesehen, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist. Beide Schwenklager (5) besitzen die gleiche zentrale Schwenkachse (13).

    [0024] Das Wippwerk (1) besitzt seinerseits einen Wippantrieb in Form zweier hydraulischer peripherer Stellzylinder (6), welche auf dem Umfang der beiden Drehkränze (2, 8) an diametral entgegengesetzter Stelle befestigt sind, wobei die Schwenkachse(13) des Wippwerks (1) in der Mitte zwischen den beiden Stellzylindern (6) liegt. Der Wippantrieb ist über einen Neigungsfühler ansteuerbar, um die Hochachse (9) des verstellbaren Aufbaus (7) in die lotrechte Lage auszurichten.

    [0025] Ist das Feuerwehrfahrzeug am Boden gemäß Fig. 1 abgestützt, steuert der Neigungsfühler mit Hilfe der Hydraulik die Wippzylinder bzw. die hydraulischen Stellzylinder (6) und die Stellantriebe (3, 4) an und stellt das Arbeitsgerät ins Niveau "Null" wie im einzelnen weiter oben beschrieben. Nach diesem Vorgang wird der untere Stellantrieb (4) kraftschlüssig mit dem Unterbau verbunden. Jetzt kann das Arbeitsgerät bzw. der verstellbare Aufbau (7) mit dem oberen Dreh- oder Stellantrieb (3) auf der waagerechten Ebene endlosdrehen, ohne irgendwelche weiteren Verstellungen vornehmen zu müssen (wie dies beispielsweise nach DE-PS 20 36 559 notwendig ist).

    [0026] In den Fig. 3, 4 und 5 ist die Vorrichtung (10) zum lotrechten Ausrichten der Hochachse (9) in einer anderen Ausführungsvariante gezeigt. Anstelle des unteren Drehkranzes (2) der vorstehend beschriebenen Ausführungsvariante ist eine kostengünstige Kugeldrehverbindung (14) in Form eins Wälzlagers und an die Stelle des unteren Drehantriebs (4) eine Feststellbremse (15) gesetzt, durch welche die Kugeldrehverbindung bezüglich des Untergestells (11) festgestellt werden kann.

    [0027] Während des Ausgleichsvorgangs wird zunächst das Wippwerk (1) gedreht, bis sich die Stellzylinder (6) in Fallinie befinden. Hierbei dient die Leiterauflage (16) gemäß Fig. 5 als Gegenhalteeinrichtung für den Aufbau (7) während des Drehvorganges des Wippwerkes (1).

    [0028] Nachdem sich die Stellzylinder (6) in Fallinie befinden, wird die Feststellbremse (15) angezogen.

    [0029] Nun wird die Drehleiter (12) aufgerichtet. Nach einem Aufrichtwinkel von ca. 5o beginnen die Wipp- oder Stellzylinder zu arbeiten und bringen die Hochachse ins Lot. Nach Erreichen des erforderlichen Niveauregulierungswinkels ist die Leiter in jeder Betriebsstellung ausreguliert und somit auf funktionssichere Weise betriebsbereit *Dies hat einsatztaktisch große Vorteile.
    * (wobei die vorliegende Erfindung mindestens den laut DIN 14701 geforderten Niveauregulierungswinkel von 7° leistet).

    [0030] Die Vorrichtung (10) zum lotrechten Ausrichten der Hochachse (9) gemäß den Fig. 6 und 7 besitzt anstelle des eingangs erwähnten Wippwerks zumindest einen Stellzylinder (17) zwischen dem oberen Drehkranz (8) und dem unteren Drehkranz (2). Hierbei ist die Kolbenstange (23) des Stellzylinders (17) an einer unteren Befestigungskonsole (24) des oberen Drehkranzes in einem oberen Anlenkpunkt (25) und das andere Ende des Stellzylinders (17) über eine obere Befestigungskonsole (26) des unteren Drehkranzes in einem unteren Anlenkpunkt (27) angelenkt. Beide Befestigungskonsolen (24, 26) sind im wesentlichen gleich ausgebildet.

    [0031] Am unteren Drehkranz (2) befinden sich zwei entgegengesetzte Schrägen (18, 19), deren Verlängerungen sich in der senkrechten Mittelachse (20) des unteren Drehkranzes oberhalb desselben schneiden und hierbei sind zwei identische Schrägen (18 bzw. 19) auf jeder Seite der senkrechten Mittelachse (20) vorgesehen. Die Schrägen (18, 19) sind insbesondere in Form von Kulissenführungen separater Bauteile ausgebildet, welche mit dem unteren Drehkranz (2) fest verbunden sind. In den Kulissenführungen (21) - in den Fig. 6 und 7 schematisch in strichpunktierter Linie veranschaulicht - greifen in verschieblicher Weise Bolzen oder Kulisse_nsteine (22) des oberen Drehkranzes (8) ein, so daß der obere Drehkranz nicht abgehoben werden kann. Die Kulissenführungen sind mithin in der Lage, Zug- und Druckkräfte aufzunehmen. Die Gesamtanordnung ist so getroffen, daß in der vollständig eingezogenen Stellung des oder der Stellzylinder (17) oberer Drehkranz (8) und unterer Drehkranz (2) planparallel exakt übereinander mit gleicher Mittelsenkrechten gemäß Fig.6 ausgerichtet sind, während gemäß Fig. 7 der Stellzylinder (17) in seiner vollständig ausgefahrenen Stellung einen maximalen Verstellwinkel zwischen oberem Drehkranz (8) und unterem Drehkranz (2) einrichtet. Der obere Teil wird im Betrieb zwecks lotrechter Ausrichtung der Hochachse immer nur in eine Richtung verschoben, und zwar immer entgegen der Falllinie. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante besteht darin, daß geringe Lagerkräfte auftreten durch den größeren Hebelarm und der Kraftverlauf praktisch direkt auf den Unterbau übertragen werden kann.

    [0032] Alle in der Beschreibung erwähnten und/oder in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale allein oder in sinnvoller Kombination sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung (10 ) zum lotrechten Ausrichten der Hochachse (9) eines mit einem Untergestell (11) dreh- und neigungsverstellbaren Aufbaus (7), beispielsweise eines Rettungsgerätes mit Drehleiter (12), Teleskop- oder Knickmast, mit mittels Drehantrieb verstellbarem oberen Drehkranz (8), welcher dem verstellbaren Aufbau (7) zugeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der obere Drehkranz (8) über ein Wippwerk (1) mit einem unteren, dem Untergestell (11) zugeordneten Drehkranz (2) verbunden ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Wippwerk (1) eine zentrale Schwenkachse (13) aufweist, welche dem Durchmesser der beiden Drehkränze (2,8) entspricht.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Wippwerk (1) zwei periphere Schwenklager (5) besitzt, welche auf dem Umfang der beiden Drehkränze (2,8) an diametral entgegengesetzter Stelle liegen (Fig.2).
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Wippwerk (1) einen Wippantrieb aufweist, welcher über einen Neigungsfühler zur lotrechten Ausrichtung der Hochachse (9) ansteuerbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Wippantrieb zumindest einen hydraulischen Stellzylinder (6) außerhalb der zentralen Schwenkachse (13) aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei periphere hydraulische Stellzylinder (6) vorgesehen sind, welche auf dem Umfang der beiden Drehkränze (2, 8) an diametral entgegengesetzter Stelle angeordnet sind, wobei die Schwenkachse (13) in der Mitte zwischen den beiden Stellzylindern (6) liegt.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der untere Drehantrieb (4) des unteren Drehkranzes (2) einen weiteren Niveau- oder Neigungsfühler zur Verstellung des einen Stellzylinders (6) in die tiefste und des anderen Stellzylinders (6) in die höchste Lage aufweist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der untere Drehantrieb (4) des unteren Drehkranzes (2) eine Blockiereinrichtung besitzt.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest der untere Drehantrieb (4) mit Blockiereinrichtung ein Elektromotor ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden Drehkränze (2, 8) kugelgelagert sind.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden Drehkränze (2, 8) im wesentlichen gleich ausgebildet sind.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprühe 6 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden Stellzylinder (6) im wesentlichen gleich ausgebildet sind.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der obere (3) und untere (4) Drehantrieb während des Ausgleichsvorgangs zum Ausrichten der Hochachse gleichzeitig und gegenläufig betreibbar sind derart, daß der Aufbau (7) sich dabei nicht dreht und lediglich die Wippbewegung mitmacht.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der untere Drehkranz (2) durch eine Kugeldrehverbindung in Form eines Wälzlagers (14) ersetzt ist und letzteres anstelle des unteren Drehantriebs (4) eine Feststelleinrichtung (15) aufweist, durch welche die Kugeldrehverbindung bezüglich des Untergestells (11) festgestellt werden kann.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Leiterauflage (16) vorgesehen ist, welche als Gegenhalteeinrichtung für den Aufbau (7) während des Drehvorgangs des Wippwerks (1) dient (vgl. Fig.5).
     
    16. Vorrichtung (10) zum lotrechten Ausrichten der Hochachse (9) eines mit einem Untergestell (11) dreh- und neigungsverstellbaren Aufbaus (7), beispielsweise eines Rettungsgerätes mit Drehleiter (12), Teleskop- oder Knickmast, mit mittels Drehantrieb verstellbarem oberen Drehkranz (8), welcher dem verstellbaren Aufbau (7) zugeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der obere Drehkranz (8) über Stellzylinder (17) mit einem, dem Untergestell (11) zugeordneten Drehkranz (2) verbunden und längs zweier entgegengesetzter Schrägen (18, 19) des unteren Drehkranzes (2) verschiebbar ist (Fig. 6 und 7).
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich die Verlängerungen der Schrägen (18, 19) des unteren Drehkranzes (2) in der senkrechten Mittelachse (20) des unteren Drehkranzes (2) oberhalb desselben schneiden.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei identische Schrägen (18 bzw. 19) auf jeder Seite bezüglich der senkrechten Mittelachse (20) vorgesehen sind.
     
    19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schrägen (18, 19) Kulissenführungen (21) separater Bauteile sind, welche mit dem unteren Drehkranz (2) fest verbunden sind, wobei in den Kulissenführungen (21) Kulissensteine (22) des oberen Drehkranzes (8) verschieblich eingreifen.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht