[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Membran-Zelle mit jeweils beiderseits
einer Membran angeordneten Elektroden, wobei zwecks gleichmäßiger Stromverteilung
sowohl die anodische als auch die kathodische Elektrode über eine elektrisch leitende,
als Abstandhalter dienende Stromzuführungsstruktur mit einem als Stromverteiler dienenden
Träger aus Metallblech verbunden sind und wenigstens eine Stromzuführungsstruktur
der Zelle mit der dazugehörigen Elektrode über flächige Teile lösbar verbunden ist.
[0002] Eine nach dem Membranverfahren arbeitende elektrolytische Zelle ist in der EP-OS
55 930 beschrieben; sie wird auch als Membranzelle bezeichnet. Die beidseitig der
Membran befindliche Elektrodenanordnung ist beispielsweise anhand der DE-OS 36 25
506 näher erläutert, in der eine folienartige Membran mit beidseitg eng anliegenden
Elektroden beschrieben ist.
[0003] Weiterhin ist aus der DE-PS 35 19 272 eine Elektrodenstruktur für Membran- bzw. Diaphragmazellen
bekannt, die einen als Stromverteiler dienenden Träger aus Metallblech aufweist, auf
dem eine Vielzahl plattenförmiger Elektrodenteile eine Lamellenstruktur mit ebener
Oberfläche bilden, die direkt andie Membran gepresst wird. Bei derartigen Membranzellen
ist es erforderlich, die katalytisch aktive Beschichtung der Elektroden in gewissen
zeitlichen Abständen zu erneuern; in der Praxis erreichen dabei die Beschichtungen
der Kathoden in Membranzellen im Vergleich zu Beschichtungen der Anode eine geringere
Betriebszeit. Zur Wiederbeschichtung der Elektroden ist es notwendig, die kompletten
Membranzellenelemente auszubauen, wobei die Elektroden von den Zellenelementen abgetrennt,
wiederbeschichtet und wieder eingebaut, gegebenenfalls verschweißt werden.
[0004] Aus der DE-OS 37 26 674 ist eine Elektrodenstruktur für Membranelektrolysezellen
mit einem ebenen Elektrodenteil bekannt, das über metallische Abstandshalter mit einem
als Stromverteiler dienenden Träger aus Metallblech verbunden ist. Die Abstandshalter
sind dabei in Form einer Klemmhalterung ausgebildet, die aus einem federnden Teil
und einem starren Teil bestehen, wobei jeweils der federnde Teil mit dem Träger unverrückbar
verbunden ist, während der starre Teil am Elektrodenteil verbunden ist. Im Falle einer
erforderlichen Reaktivierung können die aktiven Elektrodenteile somit von ihren jeweiligen
Trägern getrennt und nach der Demontage direkt in die Reaktivierung eingesandt werden.
Als problematisch erweist sich hier die verhältnismäßig aufwendige Klemmhalterung,
wobei der Stromübergang zwischen den Klemmhalterungen sehr entscheidend von der jeweiligen
Federspannung abhängig ist und nicht ohne weiteres nachträglich verstärkt werden kann.
Somit kann sich der Übergangswiderstand aufgrund der verhältnismäßig kleinen Kontaktierungsflächen
zwischen den Elementen der Federhalterung als widerstandserhöhend erweisen. Weiterhin
ist eine gleichmäßige Umverteilung bei den in Reihe angeordneten Kontaktfederelementen
schwierig.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine lösbare Verbindung zwischen der Elektrode
und dem jeweiligen Zellenelement zu schaffen, deren Übergangswiderstand praktisch
vernachlässigbar ist, wobei außerdem eine gleichmäßige Stromversorgung über die Elektrodenfläche,
erzielt werden soll.
[0006] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Stromzuführungsstruktur
gegen die flächigen Teile der zugehörigen Elektrode über eine Spannstruktur, die auf
die Außenseiten der Metallbleche wirkt, mechanisch gegeneinander, einen elektrischen
Flächenkontakt bildend gepreßt.
[0008] Als vorteilhaft erweist es sich, daß die Kathode aufgrund ihres einfachen Aufbaus
eine Verringerung der Herstellkosten zur Folge hat; weiterhin erweist es sich als
vorteilhaft, daß der Ein- und Ausbau der Kathoden vor Ort (d. h. beim Anwender) möglich
ist und somit ein kostspieliger Transport von kompletten Zellen zwecks Reaktivierung
der Kathoden vermieden werden kann. Durch eine Bevorratung von Austausch-Kathoden
vor Ort ist eine sofortige Wiederinbetriebnahme möglich.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Auflagenflächen zwischen der Elektrodenstruktur
der Kathode und Zellenelement durch formschlüssig ineinander greifende Arretierungselemente
zentriert, so daß stets die optimale Position erhalten wird. Dabei bestehen die Arretierungselemente
jeweils aus einer Ausnehmung und einem in die Ausnehmung ragenden Vorsprung, wobei
diese Anordnung neben der sehr wichtigen flächenhaften Kontaktierung ebenfalls der
elektrischen Kontaktierung dienen kann.
[0010] Als vorteilhaft erweist es sich hier, daß die reaktivierten Elektroden auf verhältnismäßig
einfache Weise auch vom Benutzer der Anlage in die Zellenelemente wieder eingebaut
bzw. ausgebaut werden können, ohne daß zugehöriges Fachpersonal erforderlich ist;
auch ist ein Umbau älterer Zellenelemente mit verschweißten Kathoden auf einfache
Weise zu erfindungsgemäßen Zellenelementen möglich.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Figuren 1 a, 1 b, 1 c, 1
d, 1 e, 1 f und 2 a, 2 b und 2 c näher erläutert.
Figur 1 a zeigt ein Zellenelement einer Membranzelleneinheit mit Anode und Kathode
und den zugehörigen Elektrodenstrukturen;
Figur 1 b zeigt gemäß Ausschnitt A eine ausschnittsweise Vergrößerung des gestrichelt
dargestellten Kreises in Figur 1 a;
Figur 1 c zeigt ausschnittsweise eine perspektivische Ansicht der auf dem Träger aufgebrachten
Stromzuführungsstruktur zusammen mit einem Teil der Kathode.
Figur 1 d zeigt den bereits anhand Figur 1 a erläuterten Aufbau mit einer Vielzahl
von Zellen;
Figur 1 e zeigt gemäß Ausschnitt B den Kontakt-Übergangsbereich zweier benachbarter
Zellen;
Figur 1 f zeigt gemäß Ausschnitt C den räumlich auseinandergezogenen Bereich zwischen
Membran, Kathode und kathodischer Stromzuführungsstruktur.
Figur 2 a zeigt in einem seitlichen Querschnitt die Zusammenschaltung mehrerer Zellenelemente;
Figur 2 b stellt gemäß Ausschnitt D eine ausschnittsweise Vergrößerung des in Figur
2 a gestrichelt dargestellten Kreises dar;
Figur 2 c zeigt eine perspektivische Ansicht der im Zusammenbau befindlichen Membran-Zelle
mit zwei schematisch dargestellten Zellenelementen.
[0013] Gemäß Figur 1 a besteht das Zellenelement 1 aus zwei Halbschalen 2 und 3, welche
jeweils eine Anode 4 mit einer anodischen Stromzuführungsstruktur 5 und eine Kathode
6 mit einer kathodischen Stromzuführungsstruktur 7 umschließen. Zwischen Anode 4 und
Kathode 6 ist eine Membran 8 eingespannt, welche das Innere des Zellenelements 1 in
einem Anolytraum 9 und einen Katholytraum 10 unterteilt. Im Anolytraum 9 und Katholytraum
10 befinden sich jeweils die anodische Stromzuführungsstruktur 5 bzw. kathodische
Stromzuführungsstruktur 7, welche zwischen den Elektroden und der inneren Wand der
Halbschalen 2 und 3 die Stromverbindung herstellen und für die mechanische Abstützung
der Elektroden gegen die Membran 8 sorgen. Die beiden Halbschalen 2 und 3 sind an
ihren Rändern im Rahmenbereich 50 durch Verschlußelemente 11 sowie umlaufende Dichtelemente
12 gegen Gas- und Flüssigkeitsaustritt geschützt. Anodische und kathodische Stromzuführungsstruktur
5 und 7 sind in Form von Wellbändern ausgeführt, die jeweils durch Schweißverbindungen
16, 19 mit der Innenseite der jeweiligen Halbschalen 2 und 3 elektrisch leitend und
mechanisch fest verbunden sind. Auf der Außenseite der zum anodischen Teil gehörenden
Halbschale 2 sind zwecks Kontaktierung zur benachbarten, hier jedoch nicht dargestellten
Kathode Kontaktstreifen 13 vorgesehen, welche aus einem diffusions- bzw. explosionsverschweißten
Titan-Nickelband bestehen, dessen Titanfläche 14 mit der aus Titan bestehenden Halbschale
2 durch Verschweißen verbunden ist und deren Nickeloberfläche 15 den äußeren Kontakt
zum benachbarten Kathodenelement darstellt. Die symbolisch dargestellten Schweißpunkte
26 zwischen Kontaktstreifen 13 und Halbschale 2 sind durch Widerstandsschweißen erzeugt.
Auf der der Halbschale 2 abgekehrten Seite ist die aus Wellenbändern bestehende Anodenstruktur
5 ebenfalls mit Schweißpunkten 17 durch Widerstandsschweißen mit der aktivierten Fläche
der Anode 4 verbunden. Zwischen der Anode 4 und der Membran 8 sind elektrisch isolierende,
anolytbeständlge Abstandshalter 18 vorgesehen, welche die Anode 4 gegen die Membrane
abstützen. Auf der Kathodenseite ist die Halbschale 3 ebenfalls durch Widerstandsschweißen
mittels der Schweißpunkte 19 mit dem als kathodische Stromzuführungsstruktur 7 eingesetzten
Wellenband elektrisch leitend und mechanisch fest verbunden. Halbschale 3 sowie das
als kathodische Stromzuführungsstruktur 7 dienende Wellenband und die Kathode 6 bestehen
im wesentlichen aus Nickel.
[0014] Als Membran 8 wird eine Kationenaustauscher-Membran eingesetzt.
[0015] Wie der auf Ausschnitt A gemäß Figur 1 a gerichteten Figur 1 b näher zu ersehen ist,
sind zwischen Kathode 6 und Membran 8 kongruent zur Anodenseite Abstandshalter 23
aus katholytbeständigem elektrisch isolierendem elastischen Werkstoff eingesetzt.
Zur Arretierung der Kathode 6 auf den als kathodische Stromzuführungsstruktur 7 dienenden
Wellenbändern sind in den sich berührenden Bereichen sowohl In der Kathode 6 als auch
im Wellenband übereinanderliegende Öffnungen 21, 22 vorgesehen, durch die jeweils
ein Fixierungsstift 38 mit seinem Schaft geführt ist, während der verbreiterte Kopf
39 des Stiftes auf der Außenseite der Kathode zu liegen kommt; die Stifte 38 bestehen
im wesentlichen aus Nickel, es ist jedoch auch möglich Fixierungsstifte aus anderem
Werkstoff, z.B. Kunststoff einzusetzen. Die elektrische Kontaktierung erfolgt dabei
im wesentlichen über die flächenhaft aufeinander gepreßten Kontaktbereiche der kathodischen
Stromzuführungsstruktur 7 und der Kathode 6.
[0016] Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß die Köpfe 39 der Fixierungsstifte
38 gleichzeitig zur Arretierung der zwischen Kathode und Membran angeordneten Abstandshalter
23 eingesetzt sind.
[0017] Die aus Membran 8, Abstandshaltern 18, 23, Anode, anodische Stromzuführungsstruktur,
Kathode, kathodische Stromzuführungsstruktur und den Halbschalen 2 und 3 bestehende
Anordnung wird senkrecht zur Fläche der Membran durch eine von außen wirkende Kraft
zusammengepreßt und in der arretierten Stellung gehalten und somit gegen seitliche
Verschiebung geschützt.
[0018] Zur Demontage eines Zellenelements 1 wird die Preßkraft aufgehoben und die die Dichtelemente
12 zusammenpressenden Verschlußelemente 11 werden gelöst; anschließend wird die als
Träger 3 dienende Halbschale von Halbschale als Träger 2 entfernt, so daß die Kathode
6 aus der kathodischen Stromzuführungsstruktur 7 zu entnehmen ist. Nach Reaktivierung
der Kathode 6 wird diese auf die als Kathodenstruktur dienenden Wellenbänder aufgebracht,
wobei die Fixierungsstifte 38 in die Ausnehmungen 21, 22 von Kathode 6 und Stromzuführungsstruktur
7 hineinragen, so daß mittels der Kontaktstifte eine Arretierung gegen seitliche Verschiebungen
erfolgt. Nach dem Zusammenbau der Zellenelemente 1 wird durch Ausübung der von außen
wirkenden Preßkraft der zur Kontaktierung erforderliche Druck erzeugt, wie dies schematisch
anhand der nachfolgend erläuterten Figur 1 d erkennbar ist.
[0019] In Figur 1 c ist ausschnittsweise Träger 3 mit den aufgebrachten kathodischen Stromzuführungsstrukturen
7 erkennbar. Die Stromzuführungsstrukturen 7 haben die Form eines Wellbandes, wobei
die der Kathode 6 zugewandten Flächen jeweils eine Öffnung 22 zur Aufnahme des durch
die Öffnung 21 der Kathode geführten Fixierungsstifts 38 aufweisen. Dabei ist es möglich,
an Stelle einzelner Fixierungsstifte auch Bänder 40, gegebenenfalls auch Abstandshalter
mit Stiftstruktur einzusetzen, wobei der jeweilige stlftförmige Schaft 41 als Fixierungsstift
durch beide Öffnungen 21, 22 ragt. Auf die Öffnungen 21 werden die hier nicht dargestellten
Abstandshalter aufgebracht, welche zwecks besserer Arretierung ebenfalls mit einer
Ausnehmung versehen sind, in welche die Köpfe 39 der Stifte 38 ragen.
[0020] Figur 1 d zeigt den bereits anhand Figur 1 a beschriebenen Zellenaufbau mit einer
Vielzahl von Zellen, wobei die einzelnen Zellen schematisch in verschiedenen Fertigungszuständen
dargestellt sind und die auf die beiden äußeren Zellen wirkende Preßkraft F symbolisch
dargestellt ist.
[0021] Anhand der Zelle 45 ist der Fertigungszustand erkennbar, bei dem die Fixierungsstifte
38 sich noch vor dem Einsetzen In die Öffnungen von Kathode 6 und kathodischer Stromzuführungsstruktur
7 befinden, wobei die Köpfe 39 der Fixierungsstifte jeweils zur Membran hin ausgerichtet
sind. Auf der anodischen Seite sind Anode 4 und anodische Stromzuführungsstruktur
5 in den sich flächenhaft berührenden Bereichen durch Punktschweißung elektrisch und
mechanisch fest miteinander verbunden; die Zelle 46 befindet sich unmittelbar vor
der Zusammensetzung, wobei die Stifte 38 bereits in die sich überlagernden Öffnungen
21, 22 von Kathode 6 und Stromzuführungsstruktur 7 eingesetzt sind, während Abstandshalter
und Membran noch nicht auf den Köpfen 39 aufliegen.
[0022] Die Zellen 47, 48, 49 zeigen bereits endgültig montierte Zellen, wobei die zugehörigen
Dicht- und Verschlußelemente am Rande zwecks besserer Übersicht nicht dargestellt
sind.
[0023] Figur 1 e zeigt im Detail eine Vergrößerung des Ausschnitts B gemäß Figur 1 d. Anhand
Figur 1 e ist der Kontakt-Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Zellen 47, 48
erkennbar, wobei unter Anwendung des wirkenden Preßdrucks eine Kontaktierung zwischen
dem Kontaktstreifen 13 und der Außenseite der kathodischen Halbschale 3 erfolgt.
[0024] Figur 1 f zeigt eine Vergrößerung des Ausschnitts C gemäß Figur 1 d, wobei zwecks
besserer Übersicht die Membran 8 im Abstand zur Kathode 6 mit ihrer teilweise dargestellten
Stromzuführungsstruktur 7 auseinandergezogen gezeigt sind. Der Fixierungsstift 38
ragt zwecks Arretierung durch die Öffnungen 21 und 22 von Kathode 6 und Stromzuführungsstruktur
7.
[0025] Der in Figur 2 a dargestellte Längsschnitt zeigt die Serienschaltung mehrerer Zellenelemente
zusammen mit den beiden Stirnplatten, über welche die Kontaktierung erfolgt und die
Federkraft ausgeübt wird; zwecks besserer Übersicht sind hier jedoch nur drei Zellen
in entspanntem Zustand dargestellt, d.h., daß nach Figur 2 a keine Preßkraft ausgeübt
wird.
[0026] Jedes der drei Zellenelemente 1 weist jeweils eine Anoden- und Kathodenstruktur 5,
7 auf, die jeweils aus mehreren, parallel angeordneten Wellbändern besteht, welche
hier in der Seitenansicht dargestellt sind. Im vorliegenden Ausführungsbeisplel sind
drei Wellenbänder dargestellt, es Ist jedoch auch möglich, je nach Größe der Elektrodenfläche,
die Anzahl der Wellbänder zu erhöhen.
[0027] Gemäß Figur 2 b (Ausschnitt D) ist anodenseitig im Querschnitt der Kontaktstreifen
13 sichtbar, welcher aus einem Titan-Nickelband besteht, wobei Titan und Nickel durch
Diffusionsverschweißung bzw. Exploslonsverschweißung miteinander verbunden sind und
der Kontaktstrelfen 13 titanseitig auf der Außenseite der anodischen Halbschale 2
durch Widerstandsschweißung aufgebracht ist. Aufgrund der Serienschaltung kontaktiert
das Nickelteil 15 die ebenfalls im wesentlichen aus Nickel bestehende Außenseite der
benachbarten kathodischen Halbschale 3.
[0028] Kathode und Anode der beiden äußeren Zellen sind gemäß Figur 2 a jeweils mit der
Kathodenstirnplatte 24 und der Anodenstirnplatte 25 verbunden, wobei beide Stirnplatten
zwecks Übertragung der Federkraft einen unelastischen Aufbau aufweisen und jeweils
auf der den Zellenelementen zugewandten Seite Kontaktelemente 34, 35 aufweisen, welche
überwiegend aus Nickel bestehen. Die beiden Stirnplatten 24, 25 werden durch die teilweise
gezeigten Schraubbolzen 30 und Muttern 31, 32 entlang der Achse 33 zusammengedrückt,
so daß die anodenseitigen Halbschalen jeweils mit den kathodenseltigen Halbschalen
benachbarter Zellenelemente aufgrund der Preßwirkung zwischen Kontaktstreifen 13 Halbschale
3 mit geringem elektrischen Widerstand elektrisch verbunden sind, wobei die Kontaktierung
zwischen den beiden äußeren Stirnplatten 24, 25 und den benachbarten Halbschalen 2
und 3 ebenfalls einen geringen Übergangswiderstand aufweist. Um einen Kurzschluß zu
verhindern, sind Schraubbolzen 30 sowie die Muttern 31, 32 gegenüber den Stirnplatten
24, 25 durch elektrisch isolierende Durchführungen 28, 29 isoliert. Die Schraubbolzen
sind bei viereckig ausgebildeten Stirnplatten in jeweils einer der vier Ecken angeordnet;
zur besseren Übersicht ist hier nur ein Schraubbolzen 30 einer unteren Ecke dargestellt.
Die Stromanschlüsse von Kathodenstirnplatte 24 und Anodenstirnplatte 25 sind mit den
Bezugsziffern 36, 37 bezeichnet.
[0029] Figur 2 c zeigt eine im Aufbau befindliche Membranzelle, wobei zwischen den beiden
Stirnplatten 24, 25, die mit Hilfe der Schraubbolzen 30 an ihren vier Ecken zusammengehalten
werden, Zellenelemente angeordnet sind; die Zellenelemente werden so geschaltet, daß
jeweils die Kathode eines Zellenelements mit der Anode des benachbarten Zellenelements
elektrisch verbunden ist. Nach dem Einsatz aller Zellenelemente 1 werden die Muttern
31 und 32 der beiden Stirnplatten angezogen, so daß sich ein nur sehr geringer Übergangswiderstand
zwischen benachbarten Zellen ergibt. Die äußere Stromversorgung wird dabei über die
Stromanschlüsse 36 und 37 der Kathodenstirnplatte 24 und der Anodenstirnplatte 25
zugeführt.
[0030] Es ist jedoch auch möglich, die Zellen senkrecht hängend parallel zueinander in einer
Rahmenkonstruktion anzuordnen, wobei die einzelnen Zellen von ihrem Randbereich ausgehend
in Verlängerung der Membranfläche liegende Auflagelelemente aufweisen, die auf einem
horizontal verlaufenden Träger der Rahmenkonstruktion aufliegen; die beiden äußeren
Zellen stehen mit ihren jeweils nach außen gerichteten Trägern bzw. Halbschalen in
elektrischem und mechanischem Kontakt mit jeweils einer Stirnplatte, von denen wenigstens
eine dieser Stirnplatten durch Schraubelemente - beispielsweise Spindelschrauben -
in Richtung der anderen Stirnplatte zwecks Aufbringung des erforderlichen KOntaktdruckes
durch Pressung bewegbar ist. Der durch die Schraubelemente erzeugte Druck wird senkrecht
zu den Kontaktflächen der Zellen ausgeübt.
[0031] Die Stromdichte liegt im Bereich von 2 kA bis 5 kA pro m². Die Zellen sind insbesondere
zur Chlor-Alkali-Elektrolyse geeignet, wobei auf die Darstellung der Gas- und Flüssigkeitsabführung
zwecks besserer Übersicht verzichtet wurde.
1. Elektrochemische Membran-Zelle mit jeweils beiderseits einer Membran angeordneten
Elektroden, wobei zwecks gleichmäßiger Stromverteilung sowohl die anodische als auch
die kathodische Elektrode über eine elektrisch leitende, als Abstandhalter dienende
Stromzuführungsstruktur mit einem als Stromverteiler dienenden Träger aus Metallblech
verbunden sind und wenigstens eine Stromzuführungsstruktur der Zelle mit der zugehörigen
Elektrode über flächige Teile lösbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Stromübertragung wenigstens eine der beiden Elektroden (4,6) mittels Preßdruck mit
der jeweils zugehörigen Stromzuführungsstruktur (5,7) über Auflageflächen elektrisch
kontaktiert ist.
2. Elektrochemische Membran-Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführungsstruktur
(5,7) gegen die flächigen Teile der zugehörigen Elektrode (4,6) über eine Spannstruktur,
die auf die Außenseiten der Metallbleche wirkt, mechanisch gegeneinander, einen elektrischen
Flächen-Kontakt bildend gepreßt werden.
3. Elektrochemische Membran-Zelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die kathodische Stromzuführungsstruktur (7) gegen die flächigen Teile der zugehörigen
Kathode (6) gepreßt wird.
4. Elektrochemische Membran-Zelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen
Teile der Kathode (6) und die Stromzuführungsstruktur (7) durch formschlüssig ineinander
greifende Arretierungselemente (21, 22, 38, 41) zentriert sind.
5. Elektrochemische Membran-Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungselemente
jeweils aus einer Ausnehmung (21, 22) und einem in die Ausnehmung ragenden Stift (38,
41) bestehen.
6. Elektrochemische Membran-Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens die kathodische Stromzuführungsstruktur (7) und der kathodische Träger
(3) aus Metallblech in Richtung der Flächennormalen der Membran federnd ausgebildet
sind.
7. Elektrochemische Membran-Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens die kathodische Stromzuführungsstruktur (7) und die der Kathode (6)
im wesentlichen aus Nickel bestehen.
8. Elektrochemische Membran-Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Träger (2) dienenden Metallbleche jeweils auf ihrer Außenseite mit aufgeschweißten
Kontaktelementen (13) versehen sind, wenigstens deren Oberfläche im wesentlichen aus
Nickel besteht.
9. Elektrochemische Membranzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Träger(2, 3) dienenden Metallbleche benachbarter Zellen jeweils mit Kontaktklemmen
aus elektrisch gut leitendem Werkstoff versehen sind, wobei die als Träger (2) der
Anode dienende Halbschale wenigstens eine als Kontaktelement dienende Oberfläche aufweist
und die als Träger (3) der Kathode dienende Halbschale wenigstens ein aufgeschweißtes
Kontaktelement aufweist.
10. Elektrochemische Membranzelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement
des Trägers (2) der Anode metallisch aufgespritzt ist.
11. Elektrochemische Membran-Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannstruktur zwei mit Kontaktierungselementen (34, 35) versehene Stirnplatten
(24, 25) aufweist, wobei durch senkrecht zur Membranfläche wirkende Schraubelemente
der zur Kontaktierung erforderliche Druck erzeugt wird.
12. Elektrochemische Membranzelle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubelemente
über die Fläche der Kontaktierung gleichmäßig verteilt sind.
13. Elektrochemische Membran-Zelle nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die als Träger (2, 3) dienenden Metallbleche zwischen wenigstens zwei Schraubbolzen
angeordnet sind.
14. Elektrochemische Membran-Zelle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnplatten
(24, 25) aus elektrisch leitendem Werkstoff bestehen und daß die Schraubbolzen (30)
und Schraubelemente (31, 32) mittels elektrisch isolierenden Durchführungen (28, 29)
gegenüber den Stirnplatten (24, 25) isoliert sind.
15. Elektrochemische Membran-Zellen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen zwei Stirnplatten (24, 25) wenigstens zwei Zellenelemente (1) in Reihenschaltung
angeordnet sind.