(19)
(11) EP 0 565 884 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.1993  Patentblatt  1993/42

(21) Anmeldenummer: 93104263.4

(22) Anmeldetag:  16.03.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D06B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK ES FR GR IT LI PT

(30) Priorität: 15.04.1992 DE 4212674

(71) Anmelder: Brückner Apparatebau GmbH
D-64711 Erbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Koch, Werner
    W-6120 Erbach/Bullau (DE)
  • Kolmer, Gerd, Dipl.-Ing.(FH)
    W-6120 Erbach (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur diskontinuierlichen Nassbehandlung einer strangförmigen Warenbahn


    (57) Die Erfindung befaßt sich mit der diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn in wenigstens einem Warenbahn-Umlauf durch ein Behandlungsabteil. Um mit verhältnismäßig einfachen konstruktiven Mitteln ein schnelles und zuverlässiges Naßbehandeln zu erreichen, ist das Behandlungsabteil in zwei parallel nebeneinanderliegende Behandlungskammern unterteilt, so daß bei jedem Warenbahnumlauf zwei parallel zuein-ander laufende Warenbahnabschnitte in zwei gleichen, derselben Behandlungsart dienenden Behandlungskammern desselben Behandlungsabteiles gleichzeitig behandelt werden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 4.

    [0002] In einer solchen Naßbehandlung werden textile Wirk- und Webwaren in Strangform in wenigstens einem Umlauf durch ein Behandlungsabteil hindurchtransportiert und dabei vor allem gefärbt, gebleicht oder gewaschen.

    [0003] Bei diesem allgemein aus der Praxis bekannten Stand der Technik wird die Ware bzw. Warenbahn wenigstens einmal in ihrer gesamten Länge durch das Behandlungsabteil hindurchgefahren, um mit frischer Flotte, Chemikalien oder auch notwendigen mechanischen Einwirkungen in Kontakt zu kommen und um auf diese Weise den erforderlichen Stoff- bzw. Flottenaustausch herbeizufuhren. Man ist dabei bestrebt, mit relativ hohen Umlaufgeschwindigkeiten zu arbeiten.

    [0004] Hohe Umlaufgeschwindigkeiten lassen zwar ein relativ geringes Flottenverhältnis (das Verhältnis Warenmenge zu Flottenmenge) zu, wodurch Behandlungszeiten, Flottenverbrauch und Energieeinsatz relativ niedrig gehalten werden können. Hohe Umlaufgeschwindigkeiten haben aber auch erhebliche Nachteile: Es ergibt sich vielfach ein unsicherer Warenbahnlauf (beispielsweise durch Verknotungen oder dgl.); hohe Beschleunigungen der Warenbahn führen vielfach zu unerwünscht großem Längszug; grundsätzliche Transportprobleme treten auch bei extrem leichten und extrem schweren Waren auf; durch Einflüsse von Schaum und Chemikalien kann ein unerwünschter Schlupf beim Warentransport auftreten; ferner erfährt die Oberfläche der Warenbahn vielfach eine unerwünschte mechanische Aufrauhung.

    [0005] Man hat zwar auch bereits versucht, einige der zuvor aufgezeigten Nachteile dadurch zu beheben, daß der Transport der Warenbahn für deren Umlauf durch Einblasen von Luft oder inertem Gas und gleichzeitigem Einspeisen von Behandlungsflotte unterstützt wird. Hierbei wird mit besonders hohen Umlaufgeschwindigkeiten gearbeitet. Der maschinentechnische Aufwand ist jedoch auch besonders hoch.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 4 zu schaffen, durch das bzw. durch die eine strangförmige Warenbahn bei sehr zuverlässigem und relativ einfachem mechanischen Transport in verhältnismäßig kurzer Zeit einer intensiven und schonenden Naßbehandlung unterworfen werden kann.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verfahrensmerkmale im Kennzeichen des Anspruches 1 sowie durch die Vorrichtungsmerkmale im Kennzeichen des Anspruches 4 gelöst.

    [0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0009] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die diskontinuierliche Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn in der Weise vorgenommen, daß bei einem bzw. jedem Warenbahnumlauf zwei parallel zueinander laufende Warenbahnabschnitte in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden und derselben Behandlungsart dienenden Behandlungszonen des Behandlungsabteiles gleichzeitig behandelt werden. In andern Worten bedeutet dies, daß eine beispielsweise endlos zusammengenähte zu behandelnde Warenbahn in ein und demselben Behandlungsabteil an zwei Stellen gleichzeitig mit frischer Flotte, Chemikalien oder auch mit mechanischen Behandlungsmitteln beaufschlagt wird. Vergleicht man diese Verfahrensweise mit den weiter oben geschilderten bekannten Verfahren, dann läßt sich durch das erfindungsgemäße Vorgehen in derselben Umlaufzeit wie bei bekannten Verfahren etwa die doppelte Menge an Ware naßbehandeln (färben, bleichen, oder dgl.), oder die gleiche Warenbahnmenge kann etwa in der halben Zeit behandelt werden; außerdem ist es möglich, bei gleichen Warenmengen und gleichen Behandlungszeiten eine im Vergleich zu den bekannten Ausführungen besonders schonende Behandlung der jeweiligen Warenbahn durchzuführen.

    [0010] Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine vorzugsweise endlos zusammengenähte Warenbahn gewissermaßen in zwei parallel nebeneinander angeordneten Teil-Kreislaufsystemen naßbehandelt werden. Vergleicht man hierzu wiederum bekannte Verfahren mit sehr kurzen Umlaufzeiten, die beispielsweise mit einer Transportgeschwindigkeit von 400 m/min erreicht werden, dann genügen bei der erfindungsgemäßen Ausführung Transportgeschwindigkeiten von beispielsweise 200 m/min, da zwei parallel laufende Warenbahnabschnitte die beiden nebeneinanderliegenden Behandlungszonen ein und derselben Behandlungsart bzw. ein und desselben Behandlungsabteiles parallel und gleichzeitig durchlaufen können.

    [0011] Hierbei ist es ferner von Vorteil, wenn die Warenbahn bei mehreren Behandlungsumläufen über Transportwalzen geführt und wenn dabei im Übergang von einer Behandlungszone in die andere wenigstens teilweise Behandlungsflotte aus der Warenbahn abgequetscht wird, wodurch ein besonders rascher Flottenaustausch erreicht werden kann.

    [0012] Das Flottenverhältnis bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren kann etwa im Bereich von 1 : 2,5 bis 1 : 10 frei gewählt werden.

    [0013] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn ist in sinnvoller Weise das Behandlungsabteil in zwei parallel und gleichzeitig von zwei Warenbahnabschnitten durchlaufene, nebeneinanderliegende Behandlungskammern für ein und dieselbe Behandlungsart unterteilt. Hierbei sind die Transportorgane in der Verbindung zwischen den beiden Behandlungskammern angeordnet.

    [0014] Von besonderem Vorteil ist es dabei ferner, wenn die beiden Behandlungskammern in der Weise im zugehörigen Behandlungsabteil angeordnet sind, daß jeweils das Einlaufende der einen Behandlungskammer unmittelbar neben dem Auslaufende der anderen Behandlungskammer liegt und die Verbindung zwischen jedem Auslaufende und dem benachbarten Einlaufende durch eine Transportwalze gebildet ist.

    [0015] Weiterhin ist es vorteilhaft, die beiden Behandlungskammern eines Behandlungsabteiles durch zwei Warenkörbe mit perforierten Wänden zu bilden und diese beiden Warenkörbe als Einheit nach Art einer Pendelwaage pendelnd aufzuhängen. Dabei ist dieser Warenkorbeinheit ein Potentiometer in der Weise zugeordnet, daß bei ungleicher Warenbelastung der beiden Warenkörbe eines Paares eine Dreh- bzw. Pendelbewegung dieser Warenkorbeinheit durch das Potentiometer abtastbar und eine Belastungsausgleichssteuerung für die beiden Warenkörbe aktivierbar ist. Auf diese Weise kann ein äußerst sicherer und zuverlässiger Warenbahn- umlauf durch eine gleichmäßige Verteilung der beiden Warenkörbe einer Einheit und damit auch eine äußerst gleichmäßige Nachbehandlung gewährleistet werden.

    [0016] Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigen

    Fig.1 eine vereinfachte Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Diskontinue-Nachbehandlungsvorrichtung mit einer Warenkorbeinheit;

    Fig.2 eine Vertikalschnittansicht durch die Vorrichtung gemäß Fig.1 (etwa entlang der Linie 11-11 in Fig.1);

    Fig.3 eine stark vereinfachte Schemaansicht der Naßbehandlungsvorrichtung mit mehreren zusammengeordneten Warenkorbeinheiten.



    [0017] Der allgemeine Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Diskontinue-Naßbehandlungsvorrichtung) sei zunächst anhand der Perspektivansicht in Fig.1 erläutert, in der nur ein Behandlungsabteil 1 veranschaulicht ist, das zur Naßbehandlung (insbesondere färben, bleichen, waschen oder dgl.) einer vorzugsweise endlos zusammengenähten strangförmigen Warenbahn 2 dient, die in Richtung der Pfeile 3 in wenigstens einem einmaligen Umlauf durch das Behandlungsabteil 1 mechanisch transportiert wird.

    [0018] Das Behandlungsabteil 1 ist in zwei parallel und gleichzeitig von zwei Warenbahnabschnitten 2a, 2b durchlaufene, nebeneinanderliegende Behandlungskammern 4, 5 für ein und dieselbe Behandlungsart unterteilt. Für den mechanischen Transport der Warenbahn 2 sorgen vorzugsweise als Transportwalzen 6, 7 ausgebildete Transportorgane, die in der Verbindung zwischen den beiden Behandlungskammern 4, 5 angeordnet sind.

    [0019] Wie in Fig.1 zu erkennen ist, besitzt jede Behandlungskammer 4, 5 ein Einlaufende 4a bzw. 5a sowie ein entgegengesetztes Auslaufende 4b bzw. 5b, und diese beiden Behandlungskammern 4, 5 sind dabei im zugehörigen Behandlungsabteil 1 derart zusammengeordnet, daß jeweils das Einlaufende der einen Behandlungskammer unmittelbar neben dem Auslaufende der anderen Behandlungskammer liegt, d.h. das Einlaufende 4a der Behandlungskammer 4 liegt unmittelbar neben dem Auslaufende 5b der Behandlungskammer 5, während das Auslaufende 4b der ersten Kammer 4 unmittelbar neben dem Einlaufende 5a der zweiten Kammer 5 liegt. Die Verbindung zwischen jedem Auslaufende 4b bzw. 5b und dem benachbarten Einlaufende 4a bzw. 5a wird dann durch die jeweils zugehörige Transportwalze 6 bzw. 7 gebildet, die mit ihrer Drehachse 6a bzw. 7a vorzugsweise parallel zu und mit entsprechendem Abstand über den unmittelbar aneinander liegenden Trennwänden 8 bzw. 9 zwischen den beiden Behandlungskammern 4, 5 liegen.

    [0020] Die beiden Behandlungskammern jedes Behandlungsabteiles 1 sind vorzugsweise durch zwei Warenkörbe 4, 5 mit perforierten Wanden (vgl. bei 10 angedeutete Perforation in Fig.1) gebildet. Diese beiden Warenkorbe 4, 5 sind vorzugsweise als Einheit (Paar) nach Art einer Pendelwaage pendelnd aufgehängt, was in Fig.1 durch eine Art Waagebalken 11 und eine Pendelachse 12 angedeutet ist, um die die Warenkorbeinheit 4, 5 bei ungleicher Warenbelastung in Richtung des Doppelpfeiles 3 drehen bzw. pendeln kann.

    [0021] Dieser Warenkorbeinheit 4, 5 ist ein Potentiometer 14 in der Weise zugeordnet, daß bei ungleicher Warenbelastung der beiden Warenkörbe 4, 5 eine Dreh- bzw. Pendelbewegung der Warenkorbeinheit in Richtung des schwereren bzw. stärker gefüllten Warenkorbes auftritt. Diese Pendelbewegung in der einen oder anderen Richtung des Doppelpfeiles 13 ist durch das Potentiometer 14 abtastbar, wodurch ein entsprechendes Meßsignal an eine nur vereinfacht angedeutete Steuereinrichtung 15 weitergeleitet wird, von der aus ein entsprechendes Steuersignal an eine der beiden Transportwalzen 6 oder 7 in dem Sinne weitergeleitet wird, daß eine Belastungsausgleichssteuerung für die beiden Warenkörbe 4, 5 aktivierbar ist. Letzteres kann auf einfache Weise durch eine entsprechende Änderung der Drehgeschwindigkeit zumindest einer der beiden Transportwalzen 6 oder 7 erreicht werden. Zu diesem Zweck sind die beiden Transportwalzen 6, 7 mit gesonderten Antrieben mit je einem gesonderten Antriebsmotor 16 bzw. 17 (Fig.2) versehen, so daß sie mit gesondert regelbarer Drehgeschwindigkeit in Richtung der Pfeile 6b bzw. 7b angetrieben werden können. Mit diesen Antriebsmotoren steht das Potentiometer 14 über die Steuereinrichtung 15 in Steuerverbindung.

    [0022] Aus den Fig.1 und 2 läßt sich ferner entnehmen, daß jeder Transportwalze 6, 7 eine Ausdrückwalze 18 bzw. 19 zugeordnet ist. Jede Ausdrückwalze 18, 19 ist - wie in Fig.2 bei der linken Ausdrückwalze 18 zu erkennen ist - in Schwenkarmen 20 frei drehbar gelagert, und zwar in der Weise, daß jede Ausdrückwalze 18 bzw. 19 wahlweise bzw. im Bedarfsfalle gegen die zugehörige Transportwalze 6 bzw. 7 gedrückt werden kann, wodurch zwischen den beiden hierbei zusammenwirkenden Walzenpaaren 6 und 18 bzw. 7 und 19 ein Quetschspalt ausgebildet wird, durch den die zu behandelnde Warenbahn 2 hindurchtransportiert werden kann, damit im Bedarfsfalle wenigstens ein Teil der mitgeführten Behandlungsflotte aus der Warenbahn 2 abgequetscht werden kann, wobei diese abgequetschte Flotte dann in das darunter liegende Auslaufende 4b bzw. 5b des zugehörigen Warenkorbes 4 bzw. 5 zurückfließen kann.

    [0023] Was die Ausbildung der Warenkörbe 4, 5 anbelangt, so können diese in jeder geeigneten Form hergestellt sein, die für die erfindungsgemäße Behandlungsweise geeignet ist. Besonders bevorzugt wird jedoch eine Ausbildung der Warenkörbe 4, 5 jeweils nach Art von gleichgroßen, U-förmigen Kanälen, wie es in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist.

    [0024] Darüber hinaus wird es vorgezogen, die Warenkorbeinheit mit den Körben 4, 5 in einem die Behandlungsflotte 21 enthaltenden gemeinsamen Behandlungsbehälter 22 anzuordnen. Durch eine zweckmäßige Art der weiter oben bereits erwähnten Perforierung der Warenkorbwände dringt zum einen genügend Behandlungsflotte 21 in jeden in die Behandlungsflotte eingetauchten Warenkorb 4, 5 ein, zum andern wird durch diese Perforation 10 der Warenkorbwände gleichzeitig eine äußerst gute Durchmischung der Behandlungsflotte während des Behandlungsvorganges gewährleistet.

    [0025] Anhand der Fig.1 und 2 ist ferner veranschaulicht, daß im Bereich des oberen Einlaufendes 4a, bzw. 5a jeder Behandlungskammer bzw. jedes Warenkorbes 4 bzw. 5 sowie unterhalb der zugehörigen Transportwalze 6 bzw. 7 ein von der strangförmigen Warenbahn 2 durchlaufener, düsenförmiger Overflow-Trichter 23 angeordnet ist. Unterhalb jedes Overflow-Trichters 23 ist ferner vorzugsweise noch ein den Warenbahnstrang aufnehmendes und weiterleitendes Prallblech 24 angeordnet. Jeder Overflow-Trichter ist dabei für ein gerichtetes Einführen des Warenbahnstranges in die zugehörige Behandlungskammer bzw. den sie bildenden Warenkorb 4 bzw. 5 ausgebildet, wobei jeder Overflow-Trichter 23 an eine Flottenleitung 25 angeschlossen ist.

    [0026] Die Ausbildung und Anordnung jedes Overflow-Trichters 23 sowie dessen Zusammenordnung mit dem zugehörigen Prallblech 24 sorgen in optimaler Weise dafür, daß der von der zugehörigen Transportwalze 6 bzw. 7 kommende Abschnitt der strangförmigen Warenbahn 2 sauber und vorzugsweise mit einwandfreier Faltenverlegung in das Einlaufende des zugehörigen Warenkorbes 4 bzw. 5 eingeführt wird. Dabei ist es ausreichend, den Overflow-Trichter 23 und das nachgeschaltete Prallblech 24 in geeigneter Weise fest anzuordnen bzw. zueinander zusammenzuordnen. Es kann jedoch auch von Vorteil sein, wenn der Overflow-Trichter 23 und das Prallblech 24 in geeigneter Weise einstellbar gehaltert sind, so daß im Bedarfsfalle eine nachträgliche Neueinstellung dieser Teile möglich ist.

    [0027] Anhand der vereinfachten Schemadarstellung in Fig.3 läßt sich außerdem erkennen, daß die erfindungsgemäße Kontinue-Naßbehandlungsvorrichtung, wie sie bisher anhand einer einzigen Warenkorbeinheit mit den Warenkörben 4 und 5 (Fig.1 und 2) erläutert worden ist, auch mit mehreren Warenkorbeinheiten 1 a, 1 b, 1 in ein und demselben Behandlungsbehälter 22' ausgestattet sein kann, wobei dann diese Warenkorbeinheiten 1 a, 1 b, 1 baukastenartig nebeneinander in dem gemeinsamen Behandlungsbehälter 22' angeordnet und für den gleichen Behandlungsvorgang mehrerer parallel laufender, jeweils endlos umlaufender Warenbahnen in demselben Flottenbad 21' betreibbar sind. Dies kommt hauptsächlich für größere Anlagen bzw. Vorrichtungen in Frage, wobei dann jede Warenkorbeinheit 1 a, 1 b, 1 mit einem optimalen Wareninhalt (Warenfüllungsgrad) arbeiten kann. Auch hier besteht jede Warenkorbeinheit wiederum aus zwei Warenkörben 4, 5 mit perforierten Wänden, wie es weiter oben anhand der Fig.1 und 2 im einzelnen erläutert worden ist.

    [0028] Egal ob die Vorrichtung mit nur einer einzigen Warenkorbeinheit 4, 5 oder mehreren gleichartig aufgebauten und baukastenartig nebeneinanderliegenden Warenkorbeinheiten ausgeführt ist, so arbeitet jede dieser Warenkorbeinheiten nach der weiter oben beschriebenen gleichen Verfahrensweise, wonach also bei jedem Warenbahnumlauf zwei parallel zueinander laufende Warenbahnabschnitte 2a, 2b in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden und derselben Behandlungsart dienenden Behandlungszonen (Behandlungskammern bzw. Warenkörbe 4, 5) des Behandlungsabteiles 1 gleichzeitig behandelt werden, und zwar vorzugsweise in endlos zusammengenähter Strangform bei einer beliebigen Anzahl von Umläufen. Bei diesen Umläufen könnte es dann beispielsweise durch einen Schlupf auf den Tansportwalzen 6, 7 vorkommen, daß unterschiedliche Warenbahn-Füllmengen in den beiden Warenkörben 4, 5 einer Einheit enthalten sind. Dies kann auf einfache Weise durch die pendelnde Aufhängung jeder Warenkorbeinheit und die zugehörige Steuerung über das Potentiometer 14 ausgeglichen werden, wobei jede Warenkorbeinheit nach Art einer Pendelwaage gehaltert bzw. aufgehängt ist. Wenn sich dabei beispielsweise im linken Warenkorb einer Einheit weniger Ware befindet als im rechten, dann kippt diese Warenkorbeinheit in Richtung des rechten Warenkorbes. Diese Dreh- bzw. Pendelbewegung um die Pendelachse 12 wird mit Hilfe des Potentiometers 14 abgetastet, so daß über die Steuereinrichtung 15 der Antrieb für die Auszugsgeschwindigkeit des rechten Warenkorbes nach oben und gegebenenfalls gleichzeitig die Auszugsgeschwindigkeit für die andere Transportwalze am linken Warenkorb nach unten korrigiert wird.

    [0029] Ein Zahlenbeispiel soll nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren - beispielsweise anhand Fig.1 - nochmals verdeutlichen:

    Es sei angenommen, daß sich in einer Warenkorbeinheit Ware (eine Warenbahn) in einer Menge von 150 kg befindet; das Laufmetergewicht beträgt 200 g/m, womit 5 laufende Meter Warenbahn 1 kg wiegen, so daß die 150 kg Ware eine Warenbahnlänge von 750 m bedeuten.



    [0030] Die angestrebte Umlaufzeit soll maximal 4 Minuten betragen. Würde man die zuvor definierte Warenbahn nach einem der eingangs geschilderten bekannten Verfahren naßbehandeln, so müßte die Transportgeschwindigkeit für den Warenbahnumlauf mindestens 187,5 m/min betragen, damit die gesamte Warenbahnlänge einmal das Flottenbad durchläuft.

    [0031] Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der geschilderten Weise jeweils zwei parallel zuein- ander laufende Warenbahnabschnitte in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden Behandlungszonen (Warenkörben 4, 5) desselben Behandlungsabteiles 1 gleichzeitig behandelt werden, braucht die Warenbahn nur mit einer Transportgeschwindigkeit von maximal 93,75 m/min transportiert zu werden, damit die gesamte Warenbahnlänge in den genannten 4 Minuten einmal vollkommen das Flottenbad durchsetzen kann. Wird demgegenüber auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit derselben Umlaufgeschwindigkeit wie bei den erwähnten bekannten Verfahren gearbeitet, also mit 187,5 m/min, dann sinkt die Umlaufzeit für einen Umlauf der ganzen Warenbahn (bei erfindnngsgemäßer Behandlung) auf 2 Minuten, so daß der Naßbehandlungsvorgang dann in etwa der Hälfte der Zeit stattfinden kann, verglichen mit den bekannten Verfahren.

    [0032] Vergleicht man hierzu noch die Möglichkeit, mehrere solcher Warenkorbeinheiten in einem einzigen gemeinsamen Behandlungsbehälter baukastenartig zusammenzuordnen, dann vervielfacht sich die Naßbehandlungsleistung der so erweiterten Vorrichtung um die Anzahl der verwendeten Warenkorbeinheiten.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn (2), bei dem die Warenbahn in wenigstens einem Umlauf durch ein Behandlungsabteil (1) hindurchtransportiert und dabei einem Behandlungsvorgang unterworfen wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei einem (jedem) Warenbahnumlauf zwei parallel zueinander laufende Warenbahn-Abschnitte (2a, 2b) in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden und derselben Behandlungsart dienenden Behandlungszonen (4, 5) des Behandlungsabteiles (1) gleichzeitig behandelt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn (2) für die Behandlung in dem Behandlungsabteil (1) zu einem endlosen Strang zusammengenäht wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn (2) bei mehreren Behandlungsumläufen über Transportwalzen geführt und im Übergang von einer Behandlungszone (4, 5) in die andere (5, 4) wenigstens teilweise Behandlungsflotte aus der Warenbahn abgequetscht wird.
     
    4. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn (2), enthaltend wenigstens ein Behandlungsabteil (1), dem mechanische Transportorgane (6, 7) für einen wenigstens einmaligen Umlauf der Warenbahn (2) durch dieses Behandlungsabteil zugeordnet sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Behandlungsabteil (1) in zwei parallele und gleichzeitig von zwei Warenbahn-Abschnitten (2a, 2b) durchlaufene, nebeneinanderliegende Behandlungskammern (4, 5) für dieselbe Behandlungsart unterteilt ist, wobei die Transportorgane (6, 7) in der Verbindung zwischen den beiden Behandlungskammern angeordnet sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungskammern (4, 5) in der Weise im zugehörigen Behandlungsabteil (1) angeordnet sind, daß jeweils das Einlaufende (4a, 5a) der einen Behandlungskammer (4, 5) unmittelbar neben dem Auslaufende (5b, 4b) der anderen Behandlungskammer liegt und die Verbindung zwischen jedem Auslaufende und dem benachbarten Einlaufende durch eine Transportwalze (6, 7) als Transportorgan gebildet ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des oberen Einlaufendes (4a, 5a) jeder Behandlungskammer (4, 5) sowie unterhalb der zugehörigen Transportwalze (6, 7) ein von der Strangförmigen Warenbahn (2) durchlaufener, düsenförmiger Overflow-Trichter (23) angeordnet ist, der für ein gerichtetes Einführen des Warenbahnstranges in die Behandlungskammer ausgebildet und an den eine Flottenleitung (25) angeschlossen ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Overflow-Trichters (23) ein den Warenbahnstrang aufnehmendes und weiterleitendes Prallblech (24) angeordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Overflow-Trichter (23) und das Prallblech (24) einstellbar gehaltert sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungskammern des Behandlungsabteiles (1) durch zwei Warenkörbe (4, 5) mit perforierten Wänden gebildet sind und diese beiden Warenkörbe als Einheit nach Art einer Pendelwaage pendelnd aufgehängt sind, wobei dieser Warenkorbeinheit ein Potentiometer (14) in der Weise zugeordnet ist, daß bei ungleicher Warenbelastung der beiden Warenkörbe (4, 5) eine Pendelbewegung der Warenkorbeinheit durch das Potentiometer (14) abtastbar und eine Belastungs-Ausgleichssteuerung für die beiden Warenkörbe aktivierbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Transportwalzen (6, 7) in der Verbindung zwischen den beiden Warenkörben (4, 5) der Einheit mit gesonderten Antrieben (16, 17) versehen und mit regelbarer Drehgeschwindigkeit antreibbar sind, wobei diese Antriebe mit dem Potentiometer (14) in Steuerverbindung stehen.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Transportwalze (6, 7) eine Ausdrückwalze (18, 19) zugeordnet ist, die in Schwenkarmen (20) frei drehbar gelagert und unter Ausbildung eines Quetschspaltes für die transportierte Warenbahn (2) wahlweise gegen die zugehörige Transportwalze andrückbar ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenkörbe (4, 5) jeweils nach Art von gleich großen, U-förmigen Kanälen ausgebildet sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Warenkörbe (4, 5) der Einheit in einem die Behandlungsflotte (21) enthaltenden gemeinsamen Behandlungsbehälter (22, 22') angeordnet sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Warenkorbeinheiten (1 a, 1 b, 1c) in ein und demselben Behandlungsbehälter (22') baukastenartig nebeneinander angeordnet und für dieselbe Behandlungsart mehrerer parallellaufender Warenbahnen betreibbar sind.
     




    Zeichnung