[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer
strangförmigen Warenbahn entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine
Vorrichtung zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 4.
[0002] In einer solchen Naßbehandlung werden textile Wirk- und Webwaren in Strangform in
wenigstens einem Umlauf durch ein Behandlungsabteil hindurchtransportiert und dabei
vor allem gefärbt, gebleicht oder gewaschen.
[0003] Bei diesem allgemein aus der Praxis bekannten Stand der Technik wird die Ware bzw.
Warenbahn wenigstens einmal in ihrer gesamten Länge durch das Behandlungsabteil hindurchgefahren,
um mit frischer Flotte, Chemikalien oder auch notwendigen mechanischen Einwirkungen
in Kontakt zu kommen und um auf diese Weise den erforderlichen Stoff- bzw. Flottenaustausch
herbeizufuhren. Man ist dabei bestrebt, mit relativ hohen Umlaufgeschwindigkeiten
zu arbeiten.
[0004] Hohe Umlaufgeschwindigkeiten lassen zwar ein relativ geringes Flottenverhältnis (das
Verhältnis Warenmenge zu Flottenmenge) zu, wodurch Behandlungszeiten, Flottenverbrauch
und Energieeinsatz relativ niedrig gehalten werden können. Hohe Umlaufgeschwindigkeiten
haben aber auch erhebliche Nachteile: Es ergibt sich vielfach ein unsicherer Warenbahnlauf
(beispielsweise durch Verknotungen oder dgl.); hohe Beschleunigungen der Warenbahn
führen vielfach zu unerwünscht großem Längszug; grundsätzliche Transportprobleme treten
auch bei extrem leichten und extrem schweren Waren auf; durch Einflüsse von Schaum
und Chemikalien kann ein unerwünschter Schlupf beim Warentransport auftreten; ferner
erfährt die Oberfläche der Warenbahn vielfach eine unerwünschte mechanische Aufrauhung.
[0005] Man hat zwar auch bereits versucht, einige der zuvor aufgezeigten Nachteile dadurch
zu beheben, daß der Transport der Warenbahn für deren Umlauf durch Einblasen von Luft
oder inertem Gas und gleichzeitigem Einspeisen von Behandlungsflotte unterstützt wird.
Hierbei wird mit besonders hohen Umlaufgeschwindigkeiten gearbeitet. Der maschinentechnische
Aufwand ist jedoch auch besonders hoch.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der aufgezeigten
Nachteile ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 4 zu schaffen, durch das bzw. durch die eine strangförmige
Warenbahn bei sehr zuverlässigem und relativ einfachem mechanischen Transport in verhältnismäßig
kurzer Zeit einer intensiven und schonenden Naßbehandlung unterworfen werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verfahrensmerkmale im Kennzeichen des
Anspruches 1 sowie durch die Vorrichtungsmerkmale im Kennzeichen des Anspruches 4
gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die diskontinuierliche Naßbehandlung einer
strangförmigen Warenbahn in der Weise vorgenommen, daß bei einem bzw. jedem Warenbahnumlauf
zwei parallel zueinander laufende Warenbahnabschnitte in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden
und derselben Behandlungsart dienenden Behandlungszonen des Behandlungsabteiles gleichzeitig
behandelt werden. In andern Worten bedeutet dies, daß eine beispielsweise endlos zusammengenähte
zu behandelnde Warenbahn in ein und demselben Behandlungsabteil an zwei Stellen gleichzeitig
mit frischer Flotte, Chemikalien oder auch mit mechanischen Behandlungsmitteln beaufschlagt
wird. Vergleicht man diese Verfahrensweise mit den weiter oben geschilderten bekannten
Verfahren, dann läßt sich durch das erfindungsgemäße Vorgehen in derselben Umlaufzeit
wie bei bekannten Verfahren etwa die doppelte Menge an Ware naßbehandeln (färben,
bleichen, oder dgl.), oder die gleiche Warenbahnmenge kann etwa in der halben Zeit
behandelt werden; außerdem ist es möglich, bei gleichen Warenmengen und gleichen Behandlungszeiten
eine im Vergleich zu den bekannten Ausführungen besonders schonende Behandlung der
jeweiligen Warenbahn durchzuführen.
[0010] Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine vorzugsweise endlos zusammengenähte
Warenbahn gewissermaßen in zwei parallel nebeneinander angeordneten Teil-Kreislaufsystemen
naßbehandelt werden. Vergleicht man hierzu wiederum bekannte Verfahren mit sehr kurzen
Umlaufzeiten, die beispielsweise mit einer Transportgeschwindigkeit von 400 m/min
erreicht werden, dann genügen bei der erfindungsgemäßen Ausführung Transportgeschwindigkeiten
von beispielsweise 200 m/min, da zwei parallel laufende Warenbahnabschnitte die beiden
nebeneinanderliegenden Behandlungszonen ein und derselben Behandlungsart bzw. ein
und desselben Behandlungsabteiles parallel und gleichzeitig durchlaufen können.
[0011] Hierbei ist es ferner von Vorteil, wenn die Warenbahn bei mehreren Behandlungsumläufen
über Transportwalzen geführt und wenn dabei im Übergang von einer Behandlungszone
in die andere wenigstens teilweise Behandlungsflotte aus der Warenbahn abgequetscht
wird, wodurch ein besonders rascher Flottenaustausch erreicht werden kann.
[0012] Das Flottenverhältnis bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren kann etwa im Bereich
von 1 : 2,5 bis 1 : 10 frei gewählt werden.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer
strangförmigen Warenbahn ist in sinnvoller Weise das Behandlungsabteil in zwei parallel
und gleichzeitig von zwei Warenbahnabschnitten durchlaufene, nebeneinanderliegende
Behandlungskammern für ein und dieselbe Behandlungsart unterteilt. Hierbei sind die
Transportorgane in der Verbindung zwischen den beiden Behandlungskammern angeordnet.
[0014] Von besonderem Vorteil ist es dabei ferner, wenn die beiden Behandlungskammern in
der Weise im zugehörigen Behandlungsabteil angeordnet sind, daß jeweils das Einlaufende
der einen Behandlungskammer unmittelbar neben dem Auslaufende der anderen Behandlungskammer
liegt und die Verbindung zwischen jedem Auslaufende und dem benachbarten Einlaufende
durch eine Transportwalze gebildet ist.
[0015] Weiterhin ist es vorteilhaft, die beiden Behandlungskammern eines Behandlungsabteiles
durch zwei Warenkörbe mit perforierten Wänden zu bilden und diese beiden Warenkörbe
als Einheit nach Art einer Pendelwaage pendelnd aufzuhängen. Dabei ist dieser Warenkorbeinheit
ein Potentiometer in der Weise zugeordnet, daß bei ungleicher Warenbelastung der beiden
Warenkörbe eines Paares eine Dreh- bzw. Pendelbewegung dieser Warenkorbeinheit durch
das Potentiometer abtastbar und eine Belastungsausgleichssteuerung für die beiden
Warenkörbe aktivierbar ist. Auf diese Weise kann ein äußerst sicherer und zuverlässiger
Warenbahn- umlauf durch eine gleichmäßige Verteilung der beiden Warenkörbe einer Einheit
und damit auch eine äußerst gleichmäßige Nachbehandlung gewährleistet werden.
[0016] Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung
zeigen
Fig.1 eine vereinfachte Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Diskontinue-Nachbehandlungsvorrichtung
mit einer Warenkorbeinheit;
Fig.2 eine Vertikalschnittansicht durch die Vorrichtung gemäß Fig.1 (etwa entlang
der Linie 11-11 in Fig.1);
Fig.3 eine stark vereinfachte Schemaansicht der Naßbehandlungsvorrichtung mit mehreren
zusammengeordneten Warenkorbeinheiten.
[0017] Der allgemeine Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Diskontinue-Naßbehandlungsvorrichtung)
sei zunächst anhand der Perspektivansicht in Fig.1 erläutert, in der nur ein Behandlungsabteil
1 veranschaulicht ist, das zur Naßbehandlung (insbesondere färben, bleichen, waschen
oder dgl.) einer vorzugsweise endlos zusammengenähten strangförmigen Warenbahn 2 dient,
die in Richtung der Pfeile 3 in wenigstens einem einmaligen Umlauf durch das Behandlungsabteil
1 mechanisch transportiert wird.
[0018] Das Behandlungsabteil 1 ist in zwei parallel und gleichzeitig von zwei Warenbahnabschnitten
2a, 2b durchlaufene, nebeneinanderliegende Behandlungskammern 4, 5 für ein und dieselbe
Behandlungsart unterteilt. Für den mechanischen Transport der Warenbahn 2 sorgen vorzugsweise
als Transportwalzen 6, 7 ausgebildete Transportorgane, die in der Verbindung zwischen
den beiden Behandlungskammern 4, 5 angeordnet sind.
[0019] Wie in Fig.1 zu erkennen ist, besitzt jede Behandlungskammer 4, 5 ein Einlaufende
4a bzw. 5a sowie ein entgegengesetztes Auslaufende 4b bzw. 5b, und diese beiden Behandlungskammern
4, 5 sind dabei im zugehörigen Behandlungsabteil 1 derart zusammengeordnet, daß jeweils
das Einlaufende der einen Behandlungskammer unmittelbar neben dem Auslaufende der
anderen Behandlungskammer liegt, d.h. das Einlaufende 4a der Behandlungskammer 4 liegt
unmittelbar neben dem Auslaufende 5b der Behandlungskammer 5, während das Auslaufende
4b der ersten Kammer 4 unmittelbar neben dem Einlaufende 5a der zweiten Kammer 5 liegt.
Die Verbindung zwischen jedem Auslaufende 4b bzw. 5b und dem benachbarten Einlaufende
4a bzw. 5a wird dann durch die jeweils zugehörige Transportwalze 6 bzw. 7 gebildet,
die mit ihrer Drehachse 6a bzw. 7a vorzugsweise parallel zu und mit entsprechendem
Abstand über den unmittelbar aneinander liegenden Trennwänden 8 bzw. 9 zwischen den
beiden Behandlungskammern 4, 5 liegen.
[0020] Die beiden Behandlungskammern jedes Behandlungsabteiles 1 sind vorzugsweise durch
zwei Warenkörbe 4, 5 mit perforierten Wanden (vgl. bei 10 angedeutete Perforation
in Fig.1) gebildet. Diese beiden Warenkorbe 4, 5 sind vorzugsweise als Einheit (Paar)
nach Art einer Pendelwaage pendelnd aufgehängt, was in Fig.1 durch eine Art Waagebalken
11 und eine Pendelachse 12 angedeutet ist, um die die Warenkorbeinheit 4, 5 bei ungleicher
Warenbelastung in Richtung des Doppelpfeiles 3 drehen bzw. pendeln kann.
[0021] Dieser Warenkorbeinheit 4, 5 ist ein Potentiometer 14 in der Weise zugeordnet, daß
bei ungleicher Warenbelastung der beiden Warenkörbe 4, 5 eine Dreh- bzw. Pendelbewegung
der Warenkorbeinheit in Richtung des schwereren bzw. stärker gefüllten Warenkorbes
auftritt. Diese Pendelbewegung in der einen oder anderen Richtung des Doppelpfeiles
13 ist durch das Potentiometer 14 abtastbar, wodurch ein entsprechendes Meßsignal
an eine nur vereinfacht angedeutete Steuereinrichtung 15 weitergeleitet wird, von
der aus ein entsprechendes Steuersignal an eine der beiden Transportwalzen 6 oder
7 in dem Sinne weitergeleitet wird, daß eine Belastungsausgleichssteuerung für die
beiden Warenkörbe 4, 5 aktivierbar ist. Letzteres kann auf einfache Weise durch eine
entsprechende Änderung der Drehgeschwindigkeit zumindest einer der beiden Transportwalzen
6 oder 7 erreicht werden. Zu diesem Zweck sind die beiden Transportwalzen 6, 7 mit
gesonderten Antrieben mit je einem gesonderten Antriebsmotor 16 bzw. 17 (Fig.2) versehen,
so daß sie mit gesondert regelbarer Drehgeschwindigkeit in Richtung der Pfeile 6b
bzw. 7b angetrieben werden können. Mit diesen Antriebsmotoren steht das Potentiometer
14 über die Steuereinrichtung 15 in Steuerverbindung.
[0022] Aus den Fig.1 und 2 läßt sich ferner entnehmen, daß jeder Transportwalze 6, 7 eine
Ausdrückwalze 18 bzw. 19 zugeordnet ist. Jede Ausdrückwalze 18, 19 ist - wie in Fig.2
bei der linken Ausdrückwalze 18 zu erkennen ist - in Schwenkarmen 20 frei drehbar
gelagert, und zwar in der Weise, daß jede Ausdrückwalze 18 bzw. 19 wahlweise bzw.
im Bedarfsfalle gegen die zugehörige Transportwalze 6 bzw. 7 gedrückt werden kann,
wodurch zwischen den beiden hierbei zusammenwirkenden Walzenpaaren 6 und 18 bzw. 7
und 19 ein Quetschspalt ausgebildet wird, durch den die zu behandelnde Warenbahn 2
hindurchtransportiert werden kann, damit im Bedarfsfalle wenigstens ein Teil der mitgeführten
Behandlungsflotte aus der Warenbahn 2 abgequetscht werden kann, wobei diese abgequetschte
Flotte dann in das darunter liegende Auslaufende 4b bzw. 5b des zugehörigen Warenkorbes
4 bzw. 5 zurückfließen kann.
[0023] Was die Ausbildung der Warenkörbe 4, 5 anbelangt, so können diese in jeder geeigneten
Form hergestellt sein, die für die erfindungsgemäße Behandlungsweise geeignet ist.
Besonders bevorzugt wird jedoch eine Ausbildung der Warenkörbe 4, 5 jeweils nach Art
von gleichgroßen, U-förmigen Kanälen, wie es in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist.
[0024] Darüber hinaus wird es vorgezogen, die Warenkorbeinheit mit den Körben 4, 5 in einem
die Behandlungsflotte 21 enthaltenden gemeinsamen Behandlungsbehälter 22 anzuordnen.
Durch eine zweckmäßige Art der weiter oben bereits erwähnten Perforierung der Warenkorbwände
dringt zum einen genügend Behandlungsflotte 21 in jeden in die Behandlungsflotte eingetauchten
Warenkorb 4, 5 ein, zum andern wird durch diese Perforation 10 der Warenkorbwände
gleichzeitig eine äußerst gute Durchmischung der Behandlungsflotte während des Behandlungsvorganges
gewährleistet.
[0025] Anhand der Fig.1 und 2 ist ferner veranschaulicht, daß im Bereich des oberen Einlaufendes
4a, bzw. 5a jeder Behandlungskammer bzw. jedes Warenkorbes 4 bzw. 5 sowie unterhalb
der zugehörigen Transportwalze 6 bzw. 7 ein von der strangförmigen Warenbahn 2 durchlaufener,
düsenförmiger Overflow-Trichter 23 angeordnet ist. Unterhalb jedes Overflow-Trichters
23 ist ferner vorzugsweise noch ein den Warenbahnstrang aufnehmendes und weiterleitendes
Prallblech 24 angeordnet. Jeder Overflow-Trichter ist dabei für ein gerichtetes Einführen
des Warenbahnstranges in die zugehörige Behandlungskammer bzw. den sie bildenden Warenkorb
4 bzw. 5 ausgebildet, wobei jeder Overflow-Trichter 23 an eine Flottenleitung 25 angeschlossen
ist.
[0026] Die Ausbildung und Anordnung jedes Overflow-Trichters 23 sowie dessen Zusammenordnung
mit dem zugehörigen Prallblech 24 sorgen in optimaler Weise dafür, daß der von der
zugehörigen Transportwalze 6 bzw. 7 kommende Abschnitt der strangförmigen Warenbahn
2 sauber und vorzugsweise mit einwandfreier Faltenverlegung in das Einlaufende des
zugehörigen Warenkorbes 4 bzw. 5 eingeführt wird. Dabei ist es ausreichend, den Overflow-Trichter
23 und das nachgeschaltete Prallblech 24 in geeigneter Weise fest anzuordnen bzw.
zueinander zusammenzuordnen. Es kann jedoch auch von Vorteil sein, wenn der Overflow-Trichter
23 und das Prallblech 24 in geeigneter Weise einstellbar gehaltert sind, so daß im
Bedarfsfalle eine nachträgliche Neueinstellung dieser Teile möglich ist.
[0027] Anhand der vereinfachten Schemadarstellung in Fig.3 läßt sich außerdem erkennen,
daß die erfindungsgemäße Kontinue-Naßbehandlungsvorrichtung, wie sie bisher anhand
einer einzigen Warenkorbeinheit mit den Warenkörben 4 und 5 (Fig.1 und 2) erläutert
worden ist, auch mit mehreren Warenkorbeinheiten 1 a, 1 b, 1 in ein und demselben
Behandlungsbehälter 22' ausgestattet sein kann, wobei dann diese Warenkorbeinheiten
1 a, 1 b, 1 baukastenartig nebeneinander in dem gemeinsamen Behandlungsbehälter 22'
angeordnet und für den gleichen Behandlungsvorgang mehrerer parallel laufender, jeweils
endlos umlaufender Warenbahnen in demselben Flottenbad 21' betreibbar sind. Dies kommt
hauptsächlich für größere Anlagen bzw. Vorrichtungen in Frage, wobei dann jede Warenkorbeinheit
1 a, 1 b, 1 mit einem optimalen Wareninhalt (Warenfüllungsgrad) arbeiten kann. Auch
hier besteht jede Warenkorbeinheit wiederum aus zwei Warenkörben 4, 5 mit perforierten
Wänden, wie es weiter oben anhand der Fig.1 und 2 im einzelnen erläutert worden ist.
[0028] Egal ob die Vorrichtung mit nur einer einzigen Warenkorbeinheit 4, 5 oder mehreren
gleichartig aufgebauten und baukastenartig nebeneinanderliegenden Warenkorbeinheiten
ausgeführt ist, so arbeitet jede dieser Warenkorbeinheiten nach der weiter oben beschriebenen
gleichen Verfahrensweise, wonach also bei jedem Warenbahnumlauf zwei parallel zueinander
laufende Warenbahnabschnitte 2a, 2b in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden und derselben
Behandlungsart dienenden Behandlungszonen (Behandlungskammern bzw. Warenkörbe 4, 5)
des Behandlungsabteiles 1 gleichzeitig behandelt werden, und zwar vorzugsweise in
endlos zusammengenähter Strangform bei einer beliebigen Anzahl von Umläufen. Bei diesen
Umläufen könnte es dann beispielsweise durch einen Schlupf auf den Tansportwalzen
6, 7 vorkommen, daß unterschiedliche Warenbahn-Füllmengen in den beiden Warenkörben
4, 5 einer Einheit enthalten sind. Dies kann auf einfache Weise durch die pendelnde
Aufhängung jeder Warenkorbeinheit und die zugehörige Steuerung über das Potentiometer
14 ausgeglichen werden, wobei jede Warenkorbeinheit nach Art einer Pendelwaage gehaltert
bzw. aufgehängt ist. Wenn sich dabei beispielsweise im linken Warenkorb einer Einheit
weniger Ware befindet als im rechten, dann kippt diese Warenkorbeinheit in Richtung
des rechten Warenkorbes. Diese Dreh- bzw. Pendelbewegung um die Pendelachse 12 wird
mit Hilfe des Potentiometers 14 abgetastet, so daß über die Steuereinrichtung 15 der
Antrieb für die Auszugsgeschwindigkeit des rechten Warenkorbes nach oben und gegebenenfalls
gleichzeitig die Auszugsgeschwindigkeit für die andere Transportwalze am linken Warenkorb
nach unten korrigiert wird.
[0029] Ein Zahlenbeispiel soll nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren - beispielsweise
anhand Fig.1 - nochmals verdeutlichen:
Es sei angenommen, daß sich in einer Warenkorbeinheit Ware (eine Warenbahn) in einer
Menge von 150 kg befindet; das Laufmetergewicht beträgt 200 g/m, womit 5 laufende
Meter Warenbahn 1 kg wiegen, so daß die 150 kg Ware eine Warenbahnlänge von 750 m
bedeuten.
[0030] Die angestrebte Umlaufzeit soll maximal 4 Minuten betragen. Würde man die zuvor definierte
Warenbahn nach einem der eingangs geschilderten bekannten Verfahren naßbehandeln,
so müßte die Transportgeschwindigkeit für den Warenbahnumlauf mindestens 187,5 m/min
betragen, damit die gesamte Warenbahnlänge einmal das Flottenbad durchläuft.
[0031] Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der geschilderten Weise jeweils zwei parallel
zuein- ander laufende Warenbahnabschnitte in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden
Behandlungszonen (Warenkörben 4, 5) desselben Behandlungsabteiles 1 gleichzeitig behandelt
werden, braucht die Warenbahn nur mit einer Transportgeschwindigkeit von maximal 93,75
m/min transportiert zu werden, damit die gesamte Warenbahnlänge in den genannten 4
Minuten einmal vollkommen das Flottenbad durchsetzen kann. Wird demgegenüber auch
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit derselben Umlaufgeschwindigkeit wie bei den
erwähnten bekannten Verfahren gearbeitet, also mit 187,5 m/min, dann sinkt die Umlaufzeit
für einen Umlauf der ganzen Warenbahn (bei erfindnngsgemäßer Behandlung) auf 2 Minuten,
so daß der Naßbehandlungsvorgang dann in etwa der Hälfte der Zeit stattfinden kann,
verglichen mit den bekannten Verfahren.
[0032] Vergleicht man hierzu noch die Möglichkeit, mehrere solcher Warenkorbeinheiten in
einem einzigen gemeinsamen Behandlungsbehälter baukastenartig zusammenzuordnen, dann
vervielfacht sich die Naßbehandlungsleistung der so erweiterten Vorrichtung um die
Anzahl der verwendeten Warenkorbeinheiten.
1. Verfahren zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn
(2), bei dem die Warenbahn in wenigstens einem Umlauf durch ein Behandlungsabteil
(1) hindurchtransportiert und dabei einem Behandlungsvorgang unterworfen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem (jedem) Warenbahnumlauf zwei parallel zueinander laufende Warenbahn-Abschnitte
(2a, 2b) in zwei gleichen, nebeneinanderliegenden und derselben Behandlungsart dienenden
Behandlungszonen (4, 5) des Behandlungsabteiles (1) gleichzeitig behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn (2) für die
Behandlung in dem Behandlungsabteil (1) zu einem endlosen Strang zusammengenäht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn (2) bei mehreren
Behandlungsumläufen über Transportwalzen geführt und im Übergang von einer Behandlungszone
(4, 5) in die andere (5, 4) wenigstens teilweise Behandlungsflotte aus der Warenbahn
abgequetscht wird.
4. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Naßbehandlung einer strangförmigen Warenbahn
(2), enthaltend wenigstens ein Behandlungsabteil (1), dem mechanische Transportorgane
(6, 7) für einen wenigstens einmaligen Umlauf der Warenbahn (2) durch dieses Behandlungsabteil
zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behandlungsabteil (1) in zwei parallele und gleichzeitig von zwei Warenbahn-Abschnitten
(2a, 2b) durchlaufene, nebeneinanderliegende Behandlungskammern (4, 5) für dieselbe
Behandlungsart unterteilt ist, wobei die Transportorgane (6, 7) in der Verbindung
zwischen den beiden Behandlungskammern angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungskammern
(4, 5) in der Weise im zugehörigen Behandlungsabteil (1) angeordnet sind, daß jeweils
das Einlaufende (4a, 5a) der einen Behandlungskammer (4, 5) unmittelbar neben dem
Auslaufende (5b, 4b) der anderen Behandlungskammer liegt und die Verbindung zwischen
jedem Auslaufende und dem benachbarten Einlaufende durch eine Transportwalze (6, 7)
als Transportorgan gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des oberen
Einlaufendes (4a, 5a) jeder Behandlungskammer (4, 5) sowie unterhalb der zugehörigen
Transportwalze (6, 7) ein von der Strangförmigen Warenbahn (2) durchlaufener, düsenförmiger
Overflow-Trichter (23) angeordnet ist, der für ein gerichtetes Einführen des Warenbahnstranges
in die Behandlungskammer ausgebildet und an den eine Flottenleitung (25) angeschlossen
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Overflow-Trichters
(23) ein den Warenbahnstrang aufnehmendes und weiterleitendes Prallblech (24) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Overflow-Trichter
(23) und das Prallblech (24) einstellbar gehaltert sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungskammern
des Behandlungsabteiles (1) durch zwei Warenkörbe (4, 5) mit perforierten Wänden gebildet
sind und diese beiden Warenkörbe als Einheit nach Art einer Pendelwaage pendelnd aufgehängt
sind, wobei dieser Warenkorbeinheit ein Potentiometer (14) in der Weise zugeordnet
ist, daß bei ungleicher Warenbelastung der beiden Warenkörbe (4, 5) eine Pendelbewegung
der Warenkorbeinheit durch das Potentiometer (14) abtastbar und eine Belastungs-Ausgleichssteuerung
für die beiden Warenkörbe aktivierbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Transportwalzen
(6, 7) in der Verbindung zwischen den beiden Warenkörben (4, 5) der Einheit mit gesonderten
Antrieben (16, 17) versehen und mit regelbarer Drehgeschwindigkeit antreibbar sind,
wobei diese Antriebe mit dem Potentiometer (14) in Steuerverbindung stehen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Transportwalze
(6, 7) eine Ausdrückwalze (18, 19) zugeordnet ist, die in Schwenkarmen (20) frei drehbar
gelagert und unter Ausbildung eines Quetschspaltes für die transportierte Warenbahn
(2) wahlweise gegen die zugehörige Transportwalze andrückbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenkörbe (4, 5)
jeweils nach Art von gleich großen, U-förmigen Kanälen ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Warenkörbe
(4, 5) der Einheit in einem die Behandlungsflotte (21) enthaltenden gemeinsamen Behandlungsbehälter
(22, 22') angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Warenkorbeinheiten
(1 a, 1 b, 1c) in ein und demselben Behandlungsbehälter (22') baukastenartig nebeneinander
angeordnet und für dieselbe Behandlungsart mehrerer parallellaufender Warenbahnen
betreibbar sind.