[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, wobei bei den dort erwähnten Kampfsportarten vorrangig an das sogenannte Taekwondo
gedacht ist. Spezielle Trainingsgeräte hierfür sind bislang noch nicht bekannt, sondern
das Halten und Führen der üblichen Pratzen bzw. Schlag- und Trittpolster erfolgt ausschließlich
durch den jeweiligen Trainer bzw. entsprechend andere Hilfskräfte. Infolge der Härte
der Tritte und Schläge in den Kampfsportarten bestehen bei den bislang üblichen Trainingsmethoden
daher nicht unerhebliche Unfall- und Verletzungs-Risiken für die Trainer u. ä. Personen.
[0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb auch vornehmlich darin, einerseits
das zuvor genannte Risiko durch Verwendung eines entsprechenden Trainingsgerätes gänzlich
auszuschalten und zum anderen, jedem interessierten Sportler durch ein einfaches,
in jeder Wohnung, Garage o.dgl. aufstellbares, preiswertes Gerät die Möglichkeit zu
praktisch unbegrenztem, gezielten Training spezieller Übungsteile auch außerhalb entsprechender
Sportstätten zu geben.
[0003] Gelöst wird diese Aufgabe dabei durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Mittel
und Maßnahmen; die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungsmerkmale
der erfinderischen Grundidee, die anhand von Zeichnungen im folgenden zudem noch näher
erläutert ist.
[0004] Es zeigen in weitestgehend schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- das neue Trainingsgerät in Ansicht,
- Fig. 2
- eine Variante zu Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Weiterbildung der neuen Grundidee.
[0005] Die generelle technische Lehre bei dem neuen Trainingsgerät ist dabei darin zu sehen,
daß die zum Zielen und Abfangen bzw. Kompensieren der Übungsschläge dienenden Pratzen
bzw. Schlag- und/oder Trittpolster 1 jeweils am freien Ende 2a von Armen 2 befestigt
und mit diesen 2, 2a in ihrer Höhe H sowie Auskragung "U" und/oder Neigung β verstellbar
an einer vorzugsweise vertikal gerichteten Säule 3 gelagert sind. Dadurch, daß die
Arme 2, 2a mindestens einen kardanischen o. ä. Gelenkpunkt 4 mit Feststellvorrichtung
wie z.B. Klemmschrauben oder Knebel 5 aufweisen, oder aber in ihrer Auskragung "U"
teleskopartig verstellbar ausgebildet und über eine Verschiebehülse 6 mit Feststelleinrichtung
7 auf der Säule 3 geführt sind, kann jede individuell gewünschte Position der Polster
1 eingestellt werden.
[0006] Die Säule 3 kann dabei mit einem entsprechend schweren Sockel frei auf dem Boden
stehend ausgebildet oder aber an diesem bzw. einer Zimmerdecke starr befestigt sein.
[0007] Bei der in Fig. 2 dargestellten Variante ist ein Säulenteil 3a über ein Distanzstück
12 an einer Wandkonsole 11 und letztere wiederum an einer Wand "W" des Trainingsraumes
"Z" befestigt.
[0008] Ist kein entsprechender Raum, in dem das Gerät ständig stehen kann vorhanden, so
empfiehlt es sich, wenn die Säule 3 in ihrer Länge SL teleskopartig o. ä. verstellbar
ausgebildet sowie mit einem ebenfalls höhenverstellbar ausgebildeten Kopf- und/oder
Fußteil 8 und 9 versehen und zwischen dem Boden "B" und der Decke "D" eines Zimmers
"Z" verspannt ist. Hierbei ist es für einen sicheren Sitz von Vorteil, wenn zumindest
eines der Teile 8 und/oder 9 als Dreibeingestell 8a bzw. 9a o. dgl. ausgebildet ist
und vorzugsweise an jedem der freien Gestellfüße 8a bzw. 9a eine Ein- bzw. Feststellschraube
10 o.dgl. sitzt.
[0009] Ergänzt bzw. perfektioniert werden kann das neue Gerät letztlich noch durch die Zuordnung
eines mechanischen und/oder elektronischen Meßgerätes 15 mit Skala 16, Stromquelle
17 sowie entsprechenden Verkabelungen 14 zu den Pratzen 1 zum Zählen der Schläge oder
Tritte bzw. auch zur Anzeige der Intensität und Größe derselben; auswechselbare Schlag-
und/oder Trittpolster 1 in unterschiedlichster Bauweise sowie Austausch derselben
durch andere Trainingsgeräte wie z. B. einen Punchingball u. ä. erweitern noch den
Nutzungsbereich des neuen Gerätes.
[0010] Weiterhin ist es zur individuellen Einstellung des Gerätes auch noch denkbar, daß
die Arme 2, 2a mit oder ohne ihre Verschiebehülsen 6 zusätzlich zu ihrer Höhenverstellung
H noch in horizontaler Ebene um ihre Längsachse zur Säule 3 verschwenkbar ausgebildet
sind.
[0011] Anstelle der Kardangelenke 4 können in Verbindung mit den Feststell- oder Klemmschrauben
5 auch zur Verstellung der Arme 2 gegeneinander verdrehbare Scheiben mit Flächenverzahnung
oder Lochscheiben mit Steckerbolzen Verwendung finden.
[0012] Zur Minderung der mechanischen Beanspruchung der Gelenke 4 sowie Verstellorgane 5
kann es zudem letztlich noch von Vorteil sein, wenn zwischen den freien Armenden 2a
und den Pratzen 1 schlagdämpfende, gummi- oder federelastische Zwischenglieder 18
eingesetzt sind.
Bezugsziffernverzeichnis
[0013]
- 1
- Pratze
- 2
- Arm
- 2a
- freies Armende
- 3
- Säule
- 3a
- Säulenteil ( Fig. 2 )
- 4
- Kardangelenk
- 5
- Feststellvorrichtung
- 6
- Verschiebehülse
- 7
- Feststelleinrichtung
- 8
- Kopfteil
- 8a
- Dreibeingestell
- 9
- Fußteil
- 9a
- Dreibeingestell
- 10
- Ein- und Feststellschraube
- 11
- Wandkonsole
- 12
- Distanzstück
- 13
- Sensor
- 14
- Verkabelung
- 15
- Meßgerät
- 16
- Anzeigefeld bzw. Skala
- 17
- Stromanschluß
- 18
- federelastisches Zwischenstück
- B
- Boden
- D
- Decke
- W
- Wand
- Z
- Zimmer, Trainingsraum
- H
- Höhenlage der Arme
- SL
- Säulenlänge von Pos. 3
- U
- Auskragung der Arme
- β
- Neigungs- bzw. Einstellwinkel
1. Trainingsgerät, insbesondere für Kampfsportarten, wobei zum Zielen und Abfangen bzw.
Kompensieren der Übungsschläge sogenannte Pratzen bzw. Schlag- und/oder Trittpolster
dienen,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Polster (1) jeweils am freien Ende (2a) von Armen (2) befestigt und mit
diesen (2, 2a) in ihrer Höhe (H) zum Boden (B) bzw. der Decke (D) des Übüngsraumes
(Z) sowie in ihrer Auskragung (U) und/oder Neigung (β) zu ihrer Halterung (3) verstellbar
an einer vorzugsweise vertikal gerichteten Säule (3) gelagert sind.
2. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (2, 2a) mindestens einen kardanischen o. ä. Gelenkpunkt (4) mit Feststellvorrichtung
wie z. B. Klemmschraube mit Knebel (5) aufweisen.
3. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (2, 2a) in ihrer Auskragung (U) teleskopartig verstellbar ausgebildet
sind.
4. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (2, 2a) über eine Verschiebehülse (6) mit Feststelleinrichtung (7) auf
der Säule (3) geführt sind.
5. Trainingsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Säule (3) in ihrer Länge (LS) teleskopartig o. ä. verstellbar ausgebildet
sowie mit einem ebenfalls höhenverstellbar ausgebildeten Kopf- und/oder Fußteil (8
und 9) versehen ist.
6. Trainingsgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eines der Teile (8 und/oder 9) als Dreibeingestell (8a bzw. 9a) o.dgl.
ausgebildet ist und vorzugsweise an jedem der freien Gestellfüße (8a bzw. 9a) eine
Ein- bzw. Feststellschraube (10) o.dgl. sitzt.
7. Trainingsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Ausbildung der Schlag und/oder Trittpolster (1) in einfacher oder doppelter Bauweise
sowie Austausch derselben durch andere Trainingsgeräte wie z. B. einen Punchingball
u. ä.
8. Trainingsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (2, 2a) mit oder ohne ihre Verschiebehülsen (6) zusätzlich zu ihrer Höhenverstellung
(H) noch in horizontaler Ebene zur Längsachse der Säule (3) verschwenkbar ausgebildet
sind.
9. Trainingsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den freien Armenden (2a) und den Pratzen (1) schlagdämpfende, gummi-
oder federelastische Zwischenglieder (18) eingesetzt sind.
10. Trainingsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Zuordnung eines mechanischen und/oder elektronischen Meßgerätes (15) zum Zählen der
Schläge oder Tritte bzw. auch zur Anzeige der Intensität und Größe derselben.