(19)
(11) EP 0 565 910 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.1993  Patentblatt  1993/42

(21) Anmeldenummer: 93104722.9

(22) Anmeldetag:  23.03.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63B 69/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 13.04.1992 DE 4212374

(71) Anmelder: Ko, Eui Min
D-80469 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Condo, Girolamo
    W-7332 Eislingen (DE)
  • Trocola, Luigi
    W-7332 Eislingen (DE)
  • Märtz, Tibor
    W-7321 Ottenbach (DE)

(74) Vertreter: Seemann, Norbert W., Dipl.-Ing. 
Brehmstrasse 37
D-73033 Göppingen
D-73033 Göppingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trainingsgerät, insbesondere für Kampfsportarten


    (57) Ein Trainingsgerät für Kampfsportarten, bei denen Übungsschläge und/oder Tritte gegen entsprechende Polster (1) ausgeführt werden, zeichnet sich dadurch aus, daß diese Polster (1) jeweils am freien Ende (2a) von Armen (2) und mit diesen (2, 2a) in ihrer Höhe (H) sowie Auskragung (U) und/oder Neigung (β) verstellbar an einer vorzugsweise vertikal gerichteten Säule (3) gelagert sind.
    Dadurch, daß diese Säule (3) in ihrer Länge (LS) teleskopartig o.ä. verstellbar ausgebildet sowie mit einem ebenfalls höhenverstellbar ausgebildeten Kopf- und/oder Fußteil (8 und 9) versehen ist, besteht die Möglichkeit, das Gerät in jedem beliebigen Zimmer (Z) zwischen Decke (D) und Boden (B) eingespannt allein und ohne Trainer zum Üben zu verwenden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wobei bei den dort erwähnten Kampfsportarten vorrangig an das sogenannte Taekwondo gedacht ist. Spezielle Trainingsgeräte hierfür sind bislang noch nicht bekannt, sondern das Halten und Führen der üblichen Pratzen bzw. Schlag- und Trittpolster erfolgt ausschließlich durch den jeweiligen Trainer bzw. entsprechend andere Hilfskräfte. Infolge der Härte der Tritte und Schläge in den Kampfsportarten bestehen bei den bislang üblichen Trainingsmethoden daher nicht unerhebliche Unfall- und Verletzungs-Risiken für die Trainer u. ä. Personen.

    [0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb auch vornehmlich darin, einerseits das zuvor genannte Risiko durch Verwendung eines entsprechenden Trainingsgerätes gänzlich auszuschalten und zum anderen, jedem interessierten Sportler durch ein einfaches, in jeder Wohnung, Garage o.dgl. aufstellbares, preiswertes Gerät die Möglichkeit zu praktisch unbegrenztem, gezielten Training spezieller Übungsteile auch außerhalb entsprechender Sportstätten zu geben.

    [0003] Gelöst wird diese Aufgabe dabei durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Mittel und Maßnahmen; die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungsmerkmale der erfinderischen Grundidee, die anhand von Zeichnungen im folgenden zudem noch näher erläutert ist.

    [0004] Es zeigen in weitestgehend schematischer Darstellung:
    Fig. 1
    das neue Trainingsgerät in Ansicht,
    Fig. 2
    eine Variante zu Fig. 1 und
    Fig. 3
    eine Weiterbildung der neuen Grundidee.


    [0005] Die generelle technische Lehre bei dem neuen Trainingsgerät ist dabei darin zu sehen, daß die zum Zielen und Abfangen bzw. Kompensieren der Übungsschläge dienenden Pratzen bzw. Schlag- und/oder Trittpolster 1 jeweils am freien Ende 2a von Armen 2 befestigt und mit diesen 2, 2a in ihrer Höhe H sowie Auskragung "U" und/oder Neigung β verstellbar an einer vorzugsweise vertikal gerichteten Säule 3 gelagert sind. Dadurch, daß die Arme 2, 2a mindestens einen kardanischen o. ä. Gelenkpunkt 4 mit Feststellvorrichtung wie z.B. Klemmschrauben oder Knebel 5 aufweisen, oder aber in ihrer Auskragung "U" teleskopartig verstellbar ausgebildet und über eine Verschiebehülse 6 mit Feststelleinrichtung 7 auf der Säule 3 geführt sind, kann jede individuell gewünschte Position der Polster 1 eingestellt werden.

    [0006] Die Säule 3 kann dabei mit einem entsprechend schweren Sockel frei auf dem Boden stehend ausgebildet oder aber an diesem bzw. einer Zimmerdecke starr befestigt sein.

    [0007] Bei der in Fig. 2 dargestellten Variante ist ein Säulenteil 3a über ein Distanzstück 12 an einer Wandkonsole 11 und letztere wiederum an einer Wand "W" des Trainingsraumes "Z" befestigt.

    [0008] Ist kein entsprechender Raum, in dem das Gerät ständig stehen kann vorhanden, so empfiehlt es sich, wenn die Säule 3 in ihrer Länge SL teleskopartig o. ä. verstellbar ausgebildet sowie mit einem ebenfalls höhenverstellbar ausgebildeten Kopf- und/oder Fußteil 8 und 9 versehen und zwischen dem Boden "B" und der Decke "D" eines Zimmers "Z" verspannt ist. Hierbei ist es für einen sicheren Sitz von Vorteil, wenn zumindest eines der Teile 8 und/oder 9 als Dreibeingestell 8a bzw. 9a o. dgl. ausgebildet ist und vorzugsweise an jedem der freien Gestellfüße 8a bzw. 9a eine Ein- bzw. Feststellschraube 10 o.dgl. sitzt.

    [0009] Ergänzt bzw. perfektioniert werden kann das neue Gerät letztlich noch durch die Zuordnung eines mechanischen und/oder elektronischen Meßgerätes 15 mit Skala 16, Stromquelle 17 sowie entsprechenden Verkabelungen 14 zu den Pratzen 1 zum Zählen der Schläge oder Tritte bzw. auch zur Anzeige der Intensität und Größe derselben; auswechselbare Schlag- und/oder Trittpolster 1 in unterschiedlichster Bauweise sowie Austausch derselben durch andere Trainingsgeräte wie z. B. einen Punchingball u. ä. erweitern noch den Nutzungsbereich des neuen Gerätes.

    [0010] Weiterhin ist es zur individuellen Einstellung des Gerätes auch noch denkbar, daß die Arme 2, 2a mit oder ohne ihre Verschiebehülsen 6 zusätzlich zu ihrer Höhenverstellung H noch in horizontaler Ebene um ihre Längsachse zur Säule 3 verschwenkbar ausgebildet sind.

    [0011] Anstelle der Kardangelenke 4 können in Verbindung mit den Feststell- oder Klemmschrauben 5 auch zur Verstellung der Arme 2 gegeneinander verdrehbare Scheiben mit Flächenverzahnung oder Lochscheiben mit Steckerbolzen Verwendung finden.

    [0012] Zur Minderung der mechanischen Beanspruchung der Gelenke 4 sowie Verstellorgane 5 kann es zudem letztlich noch von Vorteil sein, wenn zwischen den freien Armenden 2a und den Pratzen 1 schlagdämpfende, gummi- oder federelastische Zwischenglieder 18 eingesetzt sind.

    Bezugsziffernverzeichnis



    [0013] 
    1
    Pratze
    2
    Arm
    2a
    freies Armende
    3
    Säule
    3a
    Säulenteil ( Fig. 2 )
    4
    Kardangelenk
    5
    Feststellvorrichtung
    6
    Verschiebehülse
    7
    Feststelleinrichtung
    8
    Kopfteil
    8a
    Dreibeingestell
    9
    Fußteil
    9a
    Dreibeingestell
    10
    Ein- und Feststellschraube
    11
    Wandkonsole
    12
    Distanzstück
    13
    Sensor
    14
    Verkabelung
    15
    Meßgerät
    16
    Anzeigefeld bzw. Skala
    17
    Stromanschluß
    18
    federelastisches Zwischenstück
    B
    Boden
    D
    Decke
    W
    Wand
    Z
    Zimmer, Trainingsraum
    H
    Höhenlage der Arme
    SL
    Säulenlänge von Pos. 3
    U
    Auskragung der Arme
    β
    Neigungs- bzw. Einstellwinkel



    Ansprüche

    1. Trainingsgerät, insbesondere für Kampfsportarten, wobei zum Zielen und Abfangen bzw. Kompensieren der Übungsschläge sogenannte Pratzen bzw. Schlag- und/oder Trittpolster dienen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß diese Polster (1) jeweils am freien Ende (2a) von Armen (2) befestigt und mit diesen (2, 2a) in ihrer Höhe (H) zum Boden (B) bzw. der Decke (D) des Übüngsraumes (Z) sowie in ihrer Auskragung (U) und/oder Neigung (β) zu ihrer Halterung (3) verstellbar an einer vorzugsweise vertikal gerichteten Säule (3) gelagert sind.
     
    2. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Arme (2, 2a) mindestens einen kardanischen o. ä. Gelenkpunkt (4) mit Feststellvorrichtung wie z. B. Klemmschraube mit Knebel (5) aufweisen.
     
    3. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Arme (2, 2a) in ihrer Auskragung (U) teleskopartig verstellbar ausgebildet sind.
     
    4. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 und 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Arme (2, 2a) über eine Verschiebehülse (6) mit Feststelleinrichtung (7) auf der Säule (3) geführt sind.
     
    5. Trainingsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Säule (3) in ihrer Länge (LS) teleskopartig o. ä. verstellbar ausgebildet sowie mit einem ebenfalls höhenverstellbar ausgebildeten Kopf- und/oder Fußteil (8 und 9) versehen ist.
     
    6. Trainingsgerät nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest eines der Teile (8 und/oder 9) als Dreibeingestell (8a bzw. 9a) o.dgl. ausgebildet ist und vorzugsweise an jedem der freien Gestellfüße (8a bzw. 9a) eine Ein- bzw. Feststellschraube (10) o.dgl. sitzt.
     
    7. Trainingsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    gekennzeichnet durch
    Ausbildung der Schlag und/oder Trittpolster (1) in einfacher oder doppelter Bauweise sowie Austausch derselben durch andere Trainingsgeräte wie z. B. einen Punchingball u. ä.
     
    8. Trainingsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Arme (2, 2a) mit oder ohne ihre Verschiebehülsen (6) zusätzlich zu ihrer Höhenverstellung (H) noch in horizontaler Ebene zur Längsachse der Säule (3) verschwenkbar ausgebildet sind.
     
    9. Trainingsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen den freien Armenden (2a) und den Pratzen (1) schlagdämpfende, gummi- oder federelastische Zwischenglieder (18) eingesetzt sind.
     
    10. Trainingsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    gekennzeichnet durch
    Zuordnung eines mechanischen und/oder elektronischen Meßgerätes (15) zum Zählen der Schläge oder Tritte bzw. auch zur Anzeige der Intensität und Größe derselben.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht