[0001] Die Erfindung betrifft ein Lager- und Transportmittel in Form einer Box, die einen
palettenartig ausgebildeten Boden aufweist, der an drei Seiten von einer Gitterwand
umschlossen ist.
[0002] Ein solches Lager- und Transportmittel ist aus der DE 23 62 160 A1 bekannt. Es besteht
aus wegwerfbarem Einwegmaterial wie Wellpappe od. dgl. und ist deshalb allein schon
aus Stabilitätsgründen nur sehr begrenzt einsetzbar; vor allem für schwere Güter und
rauhe Betriebsbedingungen, wie sie bsp. am Bau vorkommen bzw. herrschen, ist es ungeeignet.
Aber auch aus sicherheitlichen Gründen wäre eine Verwendung am Bau nicht möglich,
und zwar vor allem wegen der offenen vierten Seite der Gitterwand; beim Verschwenken
bzw. Verfahren der über Kopfhöhe angehobenen Last mittels eines Hebe- bzw. Flurförderzeugs
besteht die Gefahr, daß die Last ganz oder teilweise - z.B. einzelne Steine - durch
die offene vierte Seite herunterfällt und Personen verletzt.
[0003] Um diese Mängel zu beseitigen, sind aus dem Katalog "FE-Eichinger Baugeräte" der
Firma Florian Eichinger GmbH in Berching/Opf. Ladegabeln mit daran befestigten Schutzkörben
bekanntgeworden. Bei einer ersten Ausführungsform besteht der Schutzkorb aus einer
drei Seiten eines Rechtecks umschließenden Gitterwand, die mit ihrem der offenen vierten
Seite gegenüberliegenden Bereich am Gabelrücken der Ladegabel befestigt ist; die offene
vierte Seite ist durch zwei schwenkbar an den beiden parallelen Bereichen der Gitterwand
gehaltene Türgitter verschließbar, die beim Unterfahren der Last mittels der Ladegabel
um 270° aufgeklappt und während des Lasttransports mittels des Hebe- bzw. Flurförderzeugs
geschlossen und verriegelt sind. Bei einer anderen Ausführungsform besteht der Schutzkorb
aus einer alle vier Seiten eines Rechtecks umschließenden Gitterwand, die mittels
ihres dem Gabelrücken zugewandten Bereichs an der Ladegabel befestigt ist, an dem
die restliche Gitterwand heb- und senkbar gehalten ist (während der Lastaufnahme angehoben,
während des Lasttransports abgesenkt).
[0004] Diese bekannten Ladegabeln mit Schutzkorb bedeuten zwar eine erhebliche Verbesserung
des aus der DE 23 62 160 A1 bekannten Lager- und Transportmittels, doch erfüllen letztlich
auch sie noch nicht alle insbesondere am Bau gestellten Anforderungen. So besteht
ein erster Nachteil darin, daß bei Aufnahme einer Palette, deren Grundfläche kleiner
als die vom Schutzkorb umschlossene Rechteckfläche ist, zwischen den Seitenrändern
der Palette und der Gitterwand mehr oder minder breite Spalte entstehen, durch die
nach wie vor Teile der transportierten Last - z.B. einzelne Steine - hindurchfallen
können. Die Unfallverhütungsvorschrift läßt nur Öffnungen von 50 x 50 mm zu. Ein weiterer
Nachteil ist es, daß ohne Palette bzw. Unterlage nichts transportiert werden kann;
einzelne Gegenstände wie bsp. Werkzeuge oder lose Güter erfordern daher stets spezielle
Lastaufnahmemittel. Ferner ist es ungünstig, daß für das Überführen des Schutzkorbs
in seine Schließ- bzw. Transportstellung ein besonderer, von Hand vorzunehmender Arbeitsgang
(Schließen und Verriegeln der Türgitter bzw. Absenken des Schutzkorbs) durchgeführt
werden muß, wobei sich Fehlbedienungen (z.B. mangelhaftes Verriegeln der Türgitter)
mit daraus resultierenden Schäden nicht ausschließen lassen. Schließlich wird es als
nachteilig empfunden, daß die nach Beendigung des Transportvorgangs auf der Baustelle,
dem Lagerplatz od. dgl. abgestellte Last nicht stapelbar ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das aus der DE 23 62 160 A1 bekannte Lager-
und Transportmittel dahin zu verbessern, daß es zur Aufnahme verschiedenartigster
Güter geeignet ist, daß sich damit diese Güter unter Einhaltung sicherheitstechnischer
Vorschriften mit Hebe- und Flurförderzeugen beliebiger Art transportieren lassen und
daß die von ihm aufgenommenen Güter stapelbar sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß ein die offene vierte Seite der Box im Transportzustand verschließendes
Gitter dem den Transport bewerkstelligenden Hebe- bzw. Flurförderzeug zugeordnet ist.
[0006] Aufgrund dieser Ausgestaltung ist es möglich, durch Auslegung der Bodenfläche der
Box auf das größte existierende Palettenformat alle am Bau oder auch auf anderen Gebieten
verwendeten Palettengrößen aufnehmen zu können. Selbst wenn die in der Box abgestellte
Palette wesentlich kleinere Abmessungen als die Bodenfläche der Box aufweist, können
von der Palette herunterfallende Teile nicht aus der Box herausfallen, da sie daran
durch den Boden und die im Transportzustand allseitig umlaufende Gitterwand gehindert
werden. Auch lassen sich in der Box nicht palettierte lose Güter unterbringen, ohne
daß es deshalb zu Schwierigkeiten in sicherheitlicher Hinsicht kommt. Das Verschließen
der während des Ladevorgangs offenen vierten Seite der Gitterwand erfolgt automatisch
beim Unterfahren der Last mittels der Ladegabel, wozu diese lediglich bis zum Anschlag
des Gitters gegen die vertikalen Stirnflächen der dreiseitigen Gitterwand eingefahren
zu werden braucht. Schließlich schafft die mit dem Boden der Box fest verbundene stabile
dreiseitige Gitterwand die Voraussetzung für die Ausbildung von Flächen, welche die
Stapelbarkeit der Box ermöglichen, so daß sich mit dieser auf Baustellen und Lagerplätzen
ein Ordnungssystem einrichten läßt.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die offene vierte Seite der Box der Ladegabel
des Hebe- bzw. Flurförderzeugs zugewandt, an deren Gabelrücken das Gitter lösbar befestigt
ist, das zweckmäßigerweise breiter als die offene vierte Seite der Box ist. Auf diese
Weise ist sichergestellt, daß die offene vierte Seite der dreiseitigen Gitterwand
beim Unterfahren der Last mittels der Ladegabel auch dann sicher verschlossen wird,
wenn die Ladegabel die Box nicht genau mittig untergreift.
[0008] Gemäß einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung steht der Obergurt der
beiden parallelen Bereiche der dreiseitigen Gitterwand über deren vertikale Stirnfläche
vor und bildet in diesem vorstehenden Bereich einen Verschlußhaken, dessen der vertikalen
Stirnfläche zugewandte Fläche nach oben keilförmig ansteigt. Dadurch ist gewährleistet,
daß nach Beendigung des Unterfahrens der Last mittels der Ladegabel, wenn das Gitter
gegen die vertikalen Stirnflächen der parallelen Bereiche der dreiseitigen Gitterwand
zur Anlage gekommen ist, im Zuge des Anhebens der Last durch die dabei stattfindende
Aufwärtsbewegung der Ladegabel der Obergurt des Gitters in die Öffnung der Verschlußhaken
einrückt und so eine automatische Sicherung bzw. Arretierung des Gitters in seiner
Schließstellung bewirkt wird. Umgekehrt findet nach Beendigung des Transports der
Last ein automatisches Entriegeln des Gitters statt, da dieses nach dem Absetzen der
Box auf dem Untergrund im Zuge der weiteren Absenkbewegung der Ladegabel aus den Verschlußhaken
freikommt und beim Zurückfahren der Ladegabel die offene vierte Seite freigibt.
[0009] Es hat sich als sehr günstig erwiesen, wenn an den vertikalen Stirnflächen Kupplungsmittel
vorgesehen sind, an die Elemente zum vorübergehenden Sichern der offenen vierten Seite
der Box anschließbar sind, wobei die Kupplungsmittel zweckmäßigerweise als Scharniere,
ösenartige Aufnahmen oder Drehgelenke und die daran anschließbaren Elemente als Klapp-
oder Schwenktüren, Gurtprofile oder Schwenkgitter ausgebildet sind. Auf diese Weise
läßt sich die offene vierte Seite der dreiseitigen Gitterwand vor oder nach dem Transport
der beladenen Box mittels des Hebe- bzw. Flurförderzeugs verschließen, so daß diese
auch während einer eventuellen Lkw-Anlieferung zur Baustelle oder zum Lagerplatz bzw.
nach dem Absetzen auf der Baustelle oder dem Lagerplatz gegen ein ungewolltes Herausfallen
von Teilen der Last gesichert ist.
[0010] Um die Box stapeln zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, die untere Stirnfläche
der dreiseitigen Gitterwand gegenüber der Unterseite des palettenartig ausgebildeten
Bodens nach oben zurückspringen und seitlich über den Boden vorstehen zu lassen. Dadurch
läßt sich eine Box von oben auf eine bereits abgestellte Box derart aufsetzen, daß
der Boden der oberen Box vom oberen Randbereich der dreiseitigen Gitterwand der unteren
Box umgriffen wird und der Obergurt der dreiseitigen Gitterwand der unteren Box das
Auflager für die untere Stirnfläche der dreiseitigen Gitterwand der oberen Box bildet.
[0011] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0012] Es zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer - leeren - Box mit zugehöriger Ladegabel sowie
- Fig. 2 und 3
- je einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
[0013] Gemäß Fig. 1 besteht die Box 1 aus einem palettenartig ausgebildeten Boden 2 und
einer diesen Boden 2 an drei Seiten umschließenden Gitterwand 3; die - in der Zeichnung
vordere - vierte Seite 4 ist offen. Der Boden 2, dessen Fläche etwas größer als die
einer Euro-Palette ist, weist drei Träger 5 auf, die auf ihrer Ober- und Unterseite
mit Brettern 6 versehen sind, welche sich rechtwinklig zu den Trägern 5 erstrecken
und mit Abstand zueinander angeordnet sind. Selbstverständlich können die oberen Bretter
6 auch eine geschlossene Fläche bilden, um feinteilige lose Güter aufnehmen zu können;
in diesem Fall würde die dreiseitige Gitterwand 3 sehr feinmaschig bzw. sogar als
geschlossene Wand ausgebildet sein.
[0014] Die Ladegabel 7 besteht aus einem Querholm 8, zwei darauf seitenverschiebbar gehaltenen
Gabelzinken 9 und einem daran mittig ansitzenden, nach oben aufragenden Gabelrücken
10, dessen freier Schenkel 11 mit einer Kupplung 12 zum Einhängen des Kranhakens od.
dgl. versehen ist. Auf der der Box 1 zugewandten Vorderseite des Gabelrückens 10 ist
ein Gitter 13 angebracht, das daran mittels Haltern 14 und Spannschrauben 15 lösbar
befestigt ist. Die Breite des Gitters 13 ist größer als die Breite der offenen vierten
Seite 4 der dreiseitigen Gitterwand 3. Die Ladegabel 7 ist so ausgelegt, daß sie sich
in Verbindung mit den verschiedensten Baumaschinen wie Gabel- und Geländestaplern,
Radladern usw. verwenden läßt.
[0015] Wie insbesondere Fig. 2 erkennen läßt, steht der Obergurt 16 der beiden parallelen
Bereiche der dreiseitigen Gitterwand 3 über deren vertikale Stirnflächen 17 vor und
bildet je einen Verschlußhaken 18. Die Öffnung dieser Verschlußhaken 18 ist nach unten
gerichtet und verjüngt sich nach oben; ihre kleinste Breite an der Basis entspricht
etwa der Breite des Obergurts 19 des Gitters 13.
[0016] Vor allem aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die untere Stirnfläche 20 der dreiseitigen
Gitterwand 3 gegenüber der Unterseite des Bodens 2 nach oben zurückspringt und seitlich
über den Boden 2 vorsteht. Auf diese Weise wird der Boden 2 einer oberen Box 1 vom
oberen Randbereich der dreiseitigen Gitterwand 3 einer unteren Box 1 umfaßt, wobei
die untere Stirnfläche 20 der oberen Box 1 auf den Obergurt 16 der dreiseitigen Gitterwand
3 der unteren Box 1 zu liegen kommt; die obere Box 1 ist nach drei Seiten unverrückbar
gehalten. Um das Stapeln der Boxen 1 zu erleichtern, sind die Seitenflächen 21 des
Bodens 2 nach unten und innen geneigt ausgebildet.
[0017] Die mit dem erfindungsgemäßen Lager- und Transportmittel durchzuführende Verfahrensweise
ist folgende:
Die zu transportierende Last wird, sofern es sich um ein palettiertes Gut handelt,
mit der Ladegabel 7 aufgenommen und samt Palette in der Box 1 abgestellt. Danach wird
die Ladegabel 7 unter der Last weg- und aus der Box 1 herausgefahren, abgesenkt und
in den Boden 2 der Box 1 eingefahren. Nach Anschlag des Gitters 13 gegen die vertikalen
Stirnflächen 17 der dreiseitigen Gitterwand 3 wird die Ladegabel 7 angehoben, wodurch
der Obergurt 19 des Gitters 13 in die Öffnung der Verschlußhaken 18 einrückt und das
Gitter 13 in seiner Schließstellung arretiert. Danach erfolgt der Transport der Last
mittels des mit der Ladegabel 7 verbundenen Hebe- bzw. Flurförderzeugs. Nach dem Absetzen
der Box 1 am Bestimmungsort wird die Ladegabel 7 noch so weit abgesenkt, daß der Obergurt
19 des Gitters 13 aus der Öffnung der Verschlußhaken 18 freikommt; danach wird die
Ladegabel 7 aus dem Boden 2 der Box 1 ausgefahren und steht für den nächsten Arbeitsgang
zur Verfügung.
[0018] Handelt es sich bei der zu transportierenden Last um ein nicht palettiertes loses
Gut, so erfolgt die Beladung der Box 1 nicht mittels der Ladegabel 7, sondern von
Hand. Der sich an die Beladung der Box 1 anschließende Vorgang entspricht dem zuvor
beschriebenen.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Box
- 2
- Boden
- 3
- Gitterwand
- 4
- offene vierte Seite
- 5
- Träger
- 6
- Bretter
- 7
- Ladegabel
- 8
- Querholm
- 9
- Gabelzinken
- 10
- Gabelrücken
- 11
- freier Schenkel
- 12
- Kupplung
- 13
- Gitter
- 14
- Halter
- 15
- Spannschrauben
- 16
- Obergurt Gitterwand
- 17
- vertikale Stirnflächen
- 18
- Verschlußhaken
- 19
- Obergurt Gitter
- 20
- untere Stirnfläche
- 21
- schräge Seitenflächen
1. Lager- und Transportmittel in Form einer Box, die einen palettenartig ausgebildeten
Boden aufweist, der an drei Seiten von einer Gitterwand umschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein die offene vierte Seite (4) der Box (1) im Transportzustand verschließendes
Gitter (13) dem den Transport bewerkstelligenden Hebe- bzw. Flurförderzeug zugeordnet
ist.
2. Lager- und Transportmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die offene vierte Seite (4) der Box (1) der Ladegabel (7) des Hebe- bzw. Flurförderzeugs
zugewandt ist, an deren Gabelrücken (10) das Gitter (13) lösbar befestigt ist.
3. Lager- und Transportmittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gitter (13) breiter als die offene vierte Seite (4) der Box (1) ist.
4. Lager- und Transportmittel nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Obergurt (16) der beiden parallelen Bereiche der dreiseitigen Gitterwand
(3) über deren vertikale Stirnfläche (17) vorsteht und in diesem vorstehenden Bereich
einen Verschlußhaken (18) bildet.
5. Lager- und Transportmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die der vertikalen Stirnfläche (17) zugewandte Hakenfläche nach oben keilförmig
ansteigt.
6. Lager- und Transportmittel nach Anspruch 1 und mindestens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß an den vertikalen Stirnflächen (17) Kupplungsmittel vorgesehen sind, an die
Elemente zum vorübergehenden Sichern der offenen vierten Seite (4) der Box (1) anschließbar
sind.
7. Lager- und Transportmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsmittel als Scharniere, ösenartige Aufnahmen oder Drehgelenke und
die daran anschließbaren Elemente als Klapp- oder Schwenktüren, Gurtprofile oder Schwenkgitter
ausgebildet sind.
8. Lager- und Transportmittel nach Anspruch 1 und mindestens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Stirnfläche (20) der dreiseitigen Gitterwand (3) gegenüber der Unterseite
des palettenartig ausgebildeten Bodens (2) nach oben zurückspringt und seitlich über
den Boden (2) vorsteht.