[0001] Die Erfindung betrifft eine geteilte Webmaschine mit einem stationären Maschinenteil,
der einen Schaftantrieb enthält, und mit einem entfernbaren Maschinenteil, der ein
Kettbaumlager enthält.
[0002] Es ist bekannt (CH 668 608 A5), eine Webmaschine in einen stationären Webmaschinenteil
und einen entfernbaren Webmaschinenteil zu unterteilen. Der stationäre Webmaschinenteil
enthält unter anderem einen Schaftantrieb für Webschäfte, die in dem entfernbaren
Webmaschinenteil derart gehalten werden, daß sie nach Lösen von dem Schaftantrieb
mit dem entfernbaren Webmaschinenteil mitgenommen und mit entfernt werden.
[0003] Es ist auch bekannt (US-Patent 33 20 978), eine Webmaschine mit Kantenbildern auszurüsten,die
mit einem Drehantrieb ausgerüstet sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine geteilte Webmaschine der eingangs
genannten Art mit Kantenbildern auszurüsten, ohne daß durch diese Kantenbilder und
ihren Drehantrieb das Entfernen des entfernbaren Webmaschinenteils sowie das Wiederzusammenbauen
des entfernbaren Webmaschinenteils und des stationären Webmaschinenteils behindert
werden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in dem entfernbaren Webmaschinenteil Kantenbilder
untergebracht sind, von denen wenigstens einer mittels einer im wesentlichen quer
zu den Kettfäden verlaufenden Welle angetrieben ist, die ebenfalls an dem entfernbaren
Webmaschinenteil gehalten ist und die mittels einer trennbaren Kupplung mit einer
Antriebswelle verbindbar ist, die in dem stationären Webmaschinenteil angeordnet ist.
[0006] Durch diese Ausbildung ist es möglich, den Drehantrieb für die Kantenbilder, der
von dem Webladeantrieb oder dem Schaftantrieb abgeleitet wird oder einen eigenen Antriebsmotor
besitzt, in dem stationären Webmaschinenteil anzuordnen, während dennoch die Kantenbilder
so vor den Webschäften angeordnet werden können, daß sie kein Hindernis beim Ein-
oder Ausbauen des entfernbaren Webmaschinenteils darstellen.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß wenigstens einer der Kantenbilder
in Richtung der Breite der Webmaschine verstellbar angeordnet ist. Dadurch ist es
möglich, auf der Webmaschine unterschiedliche Gewebebreiten zu produzieren, ohne daß
durch die Kantenbilder, von denen dann wenigstens einer näher zur Mitte der Webmaschine
angeordnet ist, der Ein- und Ausbau des entfernbaren Webmaschinenteils behindert wird.
[0008] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer geteilten Webmaschine während des Ausbaus oder
Einbaus des entfernbaren Webmaschinenteils,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Webmaschine in zusammengebauten Zustand,
- Fig. 3
- einen Teilschnitt durch die zusammengebaute Webmaschine im Bereich eines Kantenbildes
und seines Antriebes,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 3 und
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 3.
[0009] Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Webmaschine (1) besteht aus einem stationär angeordneten,
ersten Webmaschinenteil (2) und einem entfernbaren, zweiten Webmaschinenteil (3).
Der stationäre Webmaschinenteil (2) enthält unter anderem ein nicht dargestelltes
Webladeantriebssystem, ein nicht dargestelltes Tuchaufwickelsystem, einen nicht dargestellten
Kettbaumantrieb und einen schematisch angedeuteten Schaftantrieb (4).
[0010] Die von dem Schaftantrieb (4) gelösten Webschäfte (5), das von seinem Antrieb gelöste
Webblatt (6) und der von seinem Antrieb getrennte Kettbaum (7) sind mit dem entfernbaren
Webmaschinenteil (3) mit entfernbar. Dieser Webmaschinenteil (3) enthält eine Lagerung
(8) für den Kettbaum. Ferner enthält er höhenverstellbare Stützarme (9) für einen
Kettfadenwächter (10) und einen Streichbaum (11). Der Streichbaum (11) wird mittels
Schwingen (12) gehalten, die schwenkbar an den Stützarmen (9) gelagert und gegen an
dem Stützarm (9) befestigte Federn (13) abgestützt sind. Der entfernbare Webmaschinenteil
(3) weist an einem Kragarm Schaftführungen (14) für die Webschäfte auf. An diesen
Schaftführungen (14) ist eine Halterung für das Webblatt (6) angebracht.
[0011] Der stationäre Webmaschinenteil (2) und der entfernbare Webmaschinenteil (3) sind
mit ineinander eingreifenden Führungsmitteln (15) versehen, die zwischen den beiden
Webmaschinenteilen beim Ein- oder beim Ausbau eine Zwangsführung bilden, so daß insbesondere
die Webschäfte (5) mit einer vorgegebenen Bewegung ein- und ausgebaut werden können,
durch die verhindert wird, daß diese mit Elementen des stationären Webmaschinenteils
(3) zusammenstoßen, beispielsweise Querträgern (16), die zwischen den Seitenteilen
des Webmaschinenteils (2) angeordnet sind. Die Kettfäden (19) laufen von einem Kettbaum
(7) über den Streichbaum (11) durch die Kettfadenwächter (10) zu den Webschäften (5)
und dem Webblatt (6).
[0012] Der entfernbare Webmaschinenteil (3) ist mit an seinen Seitenteilen angebrachten
Armen (17) versehen, die in zusammengebautem Zustand der beiden Webmaschinenteile
(2 und 3), der in Fig. 2 dargestellt ist, in den stationären Webmaschinenteil (2)
hineinragen. Die Arme (17) tragen einen Querträger (18). Auf dem Querträger (18) sind
zwei Kantenbilder (21) angeordnet. Derartige Kantenbilder (21) sind an sich bekannt.
Sie könnten beispielsweise der Konstruktion entsprechen, die in dem US-Patent 33 20
978 beschrieben ist. Die Kantenbilder (21), wie dies in Fig. 3 und 4 dargestellt ist,
besitzen ein Zahnrad (41), das in einem Halter (33) gelagert ist, der auf dem Querträger
(18) angebracht ist. Das Zahnrad (41) ist über ein mit ihm kämmendes Zahnrad (40)
angetrieben, das auf einer Welle (26) angeordnet ist. Die Welle (26) ist in dem Halter
(33) mittels eines Lagers (32) und in einem oder mehreren weiteren Lagern (31) gelagert,
die auf dem Querträger (18) abgestützt sind.
[0013] Die Welle (26) ist mittels einer trennbaren Kupplung (25) mit einer Antriebswelle
(36) verbunden, die mittels eines Lagers (37) in dem Seitenteil des stationären Webmaschinenteils
(2) gelagert ist. Die Antriebswelle (36) wird in nicht dargestellter Weise über einen
Webladeantrieb oder einen Schaftantrieb mit angetrieben. Es ist auch möglich, der
Antriebswelle (36) einen eigenen Antriebsmotor zuzuordnen, der synchron mit dem Hauptmotor
der Webmaschine betrieben wird.
[0014] Die trennbare Kupplung ist als eine formschlüssige Kupplung ausgebildet. Auf der
Antriebswelle (36) ist ein Kupplungsteil (34) drehfest angebracht, das mit Klauen
(35) in Klauen (28) eines Kupplungsteils (27) eingreift, das drehfest mit der Welle
(26) verbunden ist. Das Kupplungsteil (27) ist zum trennen der Kupplung (25) axial
auf der Welle (26) verschiebbar. Das Kupplungsteil (27) ist mit einem Mitnehmer versehen,
der bei dem Ausführungsbeispiel als eine Schraube (29) ausgebildet ist und der in
eine Längsnut (30) der Welle (26) eingreift, so daß eine drehfeste Verbindung zwischen
Welle (26) und Kupplungsteil (27) bestehen bleibt, auch wenn das Kupplungsteil (27)
axial verschoben ist. Das Kupplungsteil (27) ist mit einem Längsschlitz versehen,
in deren Bereich eine Klemmschraube (38) angeordnet ist, durch deren Anziehen das
Kupplungsteil (27) auf der Welle (26) festgespannt wird.
[0015] Wie insbesondere aus Fig. 5 zu ersehen ist, ist zwischen den stirnseitigen Klauen
(28) des Kupplungsteils (27) und den ebenfalls stirnseitigen Klauen (35) des Kupplungsteils
(34) ein zahnradförmiges Zwischenteil (39) angeordnet, das vorzugsweise aus einem
elastischen Kunststoff besteht. Dieses Zwischenteil ist fest mit den Klauen (28) des
Kupplungsteils (27) verbunden, beispielsweise durch Verkleben.
[0016] Zum Ausbauen des entfernbaren Webmaschinenteils (3) wird die Kupplung (25) getrennt.
Hierzu wird die Klemmschraube (38) gelöst, so daß das Kupplungsteil (27) auf der Welle
(26) verschoben werden kann, bis die Klauen (28) und (35) voneinander getrennt sind.
Es ist zweckmäßig, danach die Klemmschraube (38) wieder leicht anzuziehen, um ein
unbeabsichtigtes Verschieben des Kupplungsteils (27) auf der Welle (26) zu verhindern.
Wenn der entfernbare Webmaschinenteil (3) wieder eingebaut wird, so wird das Kupplungsteil,
gegebenenfalls nach Lösen der Klemmschraube (38), wieder auf der Welle (26) so weit
verschoben, bis die Klauen (28) und (35) der beiden Kupplungsteile (27) und (34) wieder
ineinandergreifen. Anschließend wird die Klemmschraube (38) festgezogen. Da das Kupplungsteil
(27) auch nach dem Trennen der Kupplung (25) drehfest mit der Welle (26) verbunden
bleibt, ist die Möglichkeit gegeben, die Synchronisierung des Kantenbilders (21) zu
der Antriebswelle (36) wieder in einfacher Weise herzustellen. Hierzu können beispielsweise
Markierungen auf den beiden Kupplungsteilen (27) und (34) angebracht werden. Dies
ermöglicht es, das Kreuzungsmoment der Fäden des Kantenbilders (21) im Webzyklus zu
einem gewünschten Zeitpunkt ausführen zu lassen, wobei der Kreuzungsmoment nach einem
erneuten Einbau des Webmaschinenteils (3) erhalten bleibt. Der gleiche Effekt kann
auch dadurch erreicht werden, daß die Anordnung der Klauen (28) und (35) der Kupplungsteile
(27) und (34) so vorgenommen wird, daß die beiden Kupplungsteile nur in einer definierten
Drehwinkelstellung von Welle (26) und Antriebswelle (36) miteinander in Eingriff gebracht
werden können.
[0017] Um unter Verwendung der Kantenbilder unterschiedliche breite Gewebe herstellen zu
können, wird vorgesehen, daß der Halter (33) mit dem Kantenbilder (21) in unterschiedlichen
Positionen auf dem Querträger (18) anbringbar ist. Hierzu werden der Halter (33) und
das Zahnrad (40) auf der Welle (26) verschoben.
[0018] In der Regel wird vorgesehen werden, daß sich die Welle (26), die im wesentlichen
parallel zu dem Querträger (18) verläuft, über die gesamte Breite der Webmaschine
erstreckt und beide Kantenbilder (21) antreibt. Bei Maschinen, bei denen nur auf einer
Seite des Gewebes nicht die maximale Webbreite ausgenutzt wird, genügt es, wenn nur
auf dieser Seite ein in unterschiedlichen Positionen anbringbarer Kantenbilder (21)
vorgesehen wird, während der gegenüberliegende Kantenbilder dann stationär angeordnet
wird. In diesem Fall kann vorgesehen werden, daß die Welle (26) nicht über die gesamte
Breite der Webmaschine reicht, sondern sich mit ihrer Länge nur auf den Bereich beschränkt,
über welchen der von ihr angetriebene eine Kantenbilder (21) versetzt angeordnet werden
kann.
[0019] Die vorstehend beschriebene Anordnung der Kantenbilder (21) ist selbstverständlich
auch auf Jacquard-Webmaschinen möglich.
1. Geteilte Webmaschine mit einem stationären Webmaschinenteil, der einen Schaftantrieb
enthält, und mit einem entfernbaren Webmaschinenteil, der ein Kettbaumlager enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem entfernbaren Webmaschinenteil (3) Kantenbilder
(21) untergebracht sind, von denen wenigstens einer mittels einer im wesentlichen
quer zu den Kettfäden (19) verlaufenden Welle (26) angetrieben ist, die ebenfalls
an dem entfernbaren Webmaschinenteil (3) gehalten ist und die mittels einer trennbaren
Kupplung (25) mit einer Antriebswelle (36) verbindbar ist, die an dem stationären
Webmaschinenteil (2) angeordnet ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Kantenbilder
(21) in Richtung der Breite der Webmaschine (1) verstellbar angeordnet ist.
3. Webmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der entfernbare Webmaschinenteil
(3) einen im zusammengebauten Zustand beider Webmaschinenteile (2, 3) in den stationären
Webmaschinenteil (2) hineinragenden Querträger (18) aufweist, auf dem Lager für die
Welle (26) und Halter (33) für den oder die Kantenbilder (21) angeordnet sind.
4. Webmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (33) wenigstens
eines Kantenbilders (21) in mehreren bezüglich der Breite der Webmaschine (1) wählbaren
Positionen anbringbar ist.
5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die trennbare
Kupplung (25) als eine formschlüssige Kupplung ausgebildet ist.
6. Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, da die trennbare Kupplung (25)
ein Kupplungsteil (27) enthält, das zum Trennen der Kupplung auf der Welle (26) axial
verschiebbar ist.
7. Webmaschine nach Anspruch 1, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kupplungsteile
(27, 34) in vorgegebenen Drehwinkelpositionen miteinander verbindbar sind.