[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochspannungsspule für einen Zündtransformator einer
Zündanlage einer Brennkraftmaschine nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer derartigen Hochspannungsspule, die beispielsweise aus der DE-3504298A1
oder der DE-3937828C1 bekannt ist, sind die Kammerdurchbrüche zur Verbindung der einzelnen
Wicklungskammern bezüglich der geraden Seiten des hohlzylinderförmigen Spulenkörpers
etwa mittig angeordnet. Da beim Zündvorgang die Zündspannung innerhalb von Nano- oder
sogar Picosekunden von ca. 15kV auf ca. 800V zusammenfällt, ergibt sich eine schnell
veränderliche Spannung, die als Stoßwelle in den Zündtransformator hineinläuft. Durch
die elektrischen, dynamisch verlaufenden Felder tritt eine hohe Feldbeanspruchung
in axialer Richtung der Sekundär- oder Hochspannungswicklung des Zündtransformators
auf.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, die Hochspannungsspule
nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 so auszugestalten, daß sie eine hohe
Spannungsfestigkeit in axialer Richtung hat.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Ausbildung gelöst, die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
[0005] Besonders bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Hochspannungsspule
sind Gegenstand der Patentansprüche 2-4.
[0006] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Hochspannungsspule
und
Fig. 2 eine vergrößerte Teilseitenansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 sowie
Ansichten in Richtung der Pfeile A-A und B-B jeweils.
[0007] Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hochspannungsspule
für einen Zündtransformator umfaßt einen Spulenkörper, der etwa in Form eines Hohlzylinders
mit geraden Seiten und abgerundeten Kanten ausgebildet ist. Die Abrundung der Kanten
ist insbesondere in Fig. 2 in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles B-B dargestellt,
wobei der Abrundungsradius mit R bezeichnet ist. Radial vorstehende, umlaufende Trennstege
3 sind dazu vorgesehen, Wicklungskammern 1 zu begrenzen, die Wicklungsgruppen 6 der
Hochspannungswicklung aufnehmen. Die Wicklungsgruppen 6 bestehen jeweils aus einer
bestimmten Anzahl von Windungen.
[0008] Die Trennstege 3 sind mit Kammerdurchbrüchen 4 jeweils versehen, die benachbarte
Wicklungskammern 1 miteinander verbinden. Die Wicklungsgruppen 6 sind über einen durch
die Kammerdurchbrüche 4 führenden Wickeldrahtübergang elektrisch miteinander verbunden.
[0009] Der Spulenkörper kann aus einem thermoplastischen Material bestehen und als Wicklungsdraht
kann ein Kupferlackdraht mit Imprägnierharz verwandt werden, der in die Wicklungskammern
1 auf den Kammerboden 5 jeweils gewickelt ist.
[0010] Wie es insbesondere in Fig. 2 dargestellt ist, sind die Kammerdurchbrüche 4 an einer
bestimmten Stelle bezüglich der abgerundeten Kanten des Spulenkörpers angeordnet.
Die Kam merdurchbrüche 4 gehen in Wickelrichtung von einer Stelle am Anfang der Abrundung
einer Spulenkante aus, d.h. beginnen am Nullpunkt des jeweiligen Umfangsradius R des
Kammerbodens 5.
[0011] Die Ausbildung der Kammerdurchbrüche 4 ist insbesondere so gewählt, daß der Wickeldraht
2 im Bereich des Drahtüberganges in den Kammerdurchbrüchen 4 einen tangentialen Verlauf
an den Kreisbogen der Abrundung des Spulenkörpers mit dem Radius A nimmt. Bei einer
derartigen Ausbildung der Kammerdurchbrüche 4 innerhalb der Trennstege 3 und der Anordnung
am Radius A wird der Draht auf den Kammerboden geführt.
[0012] Im Bereich der Kammerdurchbrüche 4 ist eine Rampe 7 ausgebildet, die radial verläuft
und so dimensioniert ist, daß die Gefahr eines Kurzschließens von Windungen innerhalb
einer Wicklungsgruppe 6 gering ist. Um die einzelnen Wicklungsgruppen 6 voneinander
zu trennen, sind der Spaltwinkel α sowie die zugehörigen Radien so gewählt, daß die
die Kammerdurchbrüche 4 begrenzenden Teile der Trennstege 3 einander von der Unterkante
bis zur Oberkante der Kammerdurchbrüche 4 in radialer Richtung überlappen. Durch diese
Ausbildung werden elektrische Überschläge im Drahtübergangsbereich ausgeschlossen,
da der Draht so geführt ist, daß sich der Isolierabstand analog zur Eintauchtiefe
vergrößert.
[0013] Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hochspannungsspule
für einen Zündtransformator kann insbesondere so ausgebildet sein, daß bei einem Spulenkörper
aus einem thermoplastischen Material die Trennstege 3 eine Dicke von 1,0 bis 1,7 mm
haben.
[0014] Da gemäß Fig. 1 die Kammerdurchbrüche 4 schräg zur axialen Richtung ausgebildet sind,
ergibt sich ein längerer Isolierweg im Spannungsfesten Material des Spulenkörpers
und ein längerer Kriechweg an der Grenzfläche zwischen dem Material des Spulenkörpers
und dem Gießharz, mit dem der Spulenkörper ausgegossen ist. Der Drahtübergang zwischen
benachbarten Wicklungskammern 1 hat somit einen verlängerten Kriechweg und die Lage
des Drahtübergangs befindet sich auf einer Seite, so daß eine große Isoliestrecke
zwischen den Wicklungen und über dem geleiteten Wickeldraht entsteht.
[0015] Die erfindungsgemäße Hochspannungsspule hat weiterhin den Vorteil, daß sie gegenüber
Mängeln im Fertigungsprozeß und des verwandten Kupferlackdrahts und des Imprägnierharzes
unempfindlich ist und daß der Wickelprozeß vereinfacht ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Hochspannungsspule zeichnet sich jedoch insbesondere durch eine
längere Lebensdauer bei Belastung der Kochspannungswicklung mit einer Funkenstrecke
insbesondere bei hohen Temperaturen aus.
1. Hochspannungsspule für einen Zündtransformator einer Zündanlage einer Brennkraftmaschine
mit einem Spulenkörper, der etwa in Form eines Hohlzylinders mit geraden Seiten und
abgerundeten Kanten ausgebildet ist und radial vorstehende, umlaufende Trennstege
aufweist, die Wicklungskammern begrenzen und mit Kammerdurchbrüchen versehen sind,
und einer Wicklung, die gruppenweise mit einer bestimmten Anzahl von Windungen in
die Wicklungskammern jeweils gewickelt ist, wobei die Wicklungsgruppen über einen
Wickeldrahtübergang miteinander verbunden sind, der durch die Kammerdurchbrüche führt,
dadurch Gekennzeichnet, daß die Kammerdurchbrüche (4) in Wickelrichtung von einer Stelle am Anfang der Abrundung
einer Spulenkörperkante ausgehen.
2. Hochspannungsspule nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Wickeldrahtübergang
im wesentlichen tangential zur Abrundung der Spulenkörperkante verläuft.
3. Hochspannungsspule nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Kammerdurchbrüche
(4) jeweils radial verlaufende Rampen (7) ausgebildet sind.
4. Hochspannungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß die die Kammerdurchbrüche (4) begrenzenden Teile der Trennstege (3) von der Unterkante
bis zur Oberkante der Durchbrüche (4) in radialer Richtung einander überlappen.