[0001] Die Erfindung betrifft eine Straßenbaumaschine und ein Verfahren zur Ausbesserung
von Fahrbahndecken, mit der schadhafte Stellen auf Straßen, z.B. Risse u.dgl., mit
einem Vliesmaterial abgedeckt und gegen die schädigende Einwirkung von Feuchtigkeit
und Frost abgedichtet werden.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Straßenbaumaschine und ein Verfahren
der angegebenen Art zu schaffen, die mit baulich einfachen Mitteln eine Ablösung aufwendiger
Handarbeit ermöglichen und womit die Qualität und witterungsbeständige Zuverlässigkeit
der Ausbesserungsstelle erhöht werden können.
[0003] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 19. Hinsichtlich
wesentlicher weiterer Ausgestaltungen hinsichtlich der Straßenbaumaschine bzw. des
Verfahrens wird auf die Ansprüche 2 bis 18 bzw. 20 bis 24 verwiesen.
[0004] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Straßenbaumaschine, die im vorderen Bereich
des Fahrgestellrahmens mit den vorteilhaft automatisch steuerbaren Gliedern einer
Vlies-Verlege-Einheit ausgebildet ist, kann ein gleichmäßiger Verlegevorgang für unterschiedlichste
Schadstellen erreicht werden. Mit einer exakt aufeinander abgestimmten Aufbringung
des Haftmittels und der dieses abdeckenden Vliesschicht wird eine homogene, störstellenfreie
Verbindungszone erreicht, wobei die Menge des Haftmittels, die Dicke des Vlieses und
der über das Anpreßglied vermittelte Anpreßdruck einen optimalen Abbindevorgang bei
der Verfestigung des Haftmittels ermöglichen, so daß eine auch bei rauhen Umweltbedingungen
beständige Ausbesserung der Fahrbahndecke erreicht ist.
[0005] Die kontinuierliche Zuführung von der Transportrolle und Ablängung des Vlieses mittels
des Schneidglieds ohne eine Unterbrechung des Abrollvorgangs ermöglicht nahezu unbegrenzt
lange Verlegeabschnitte zu verarbeiten, wobei die Verlegegeschwindigkeit mit geringem
Aufwand über die automatische Steuerung der Einzelglieder der Vlies-Verlege-Einheit
auf die Fahrzeuggeschwindigkeit der Maschine insgesamt abgestimmt werden kann. Dabei
können vorteilhaft auch gleichzeitig mehrere Verlegeabschnitte nebeneinander aufgebracht
werden, so daß beispielsweise bei der Beseitigung von Spurrillen eine hohe Produktivität
erreichbar ist.
[0006] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Straßenbaumaschine schematisch veranschaulicht. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Straßenbaumaschine,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Straßenbaumaschine gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Einzeldarstellung von Verlegegliedern der Straßenbaumaschine gemäß
Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Vorderansicht der Verlegeglieder gemäß Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Draufsicht der Verlegeglieder gemäß Fig. 3,
- Fig. 6
- eine vergrößerte Einzeldarstellung im Bereich eines Vorschubglieds und eines Schneidglieds,
- Fig. 7
- eine teilweise geschnittene Vorderansicht auf die Schneideinrichtung gemäß Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht der Straßenbaumschine ähnlich Fig. 1 in einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf die Straßenbaumschine gemäß Fig. 8, und
- Fig. 10
- eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Schneideinrichtung gemäß Fig. 7 in
einer Pfeilrichtung X.
[0007] In Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Straßenbaumaschine in einer ersten
Ausführungsform dargestellt, deren über zwei parallele Radachsen 2,3 abgestützte Laufräder
4,5 bzw. 6,7 ein Fahrgestell 8 mit entsprechendem Abstand zu einer Fahrbahndecke 9
abstützten, die in einem dem vorderen Laufräderpaar 4,5 vorgelagerten Fahrbahnabschnitt
10 einen zur Ausbesserung vorgesehenen Riß 11 aufweist.
[0008] In der dargestellten Ausführungsform der Maschine 1 ist diese als eine Vlies-Verlege-Einheit
ausgebildet, deren allgemein mit 13 bezeichnete Verlegeglieder im vorderen Bereich
des Fahrgestells 8 angeordnet sind. Mit diesen steuerbaren Einzelgliedern kann ein
auf einer Vliesvorratsrolle 14 befindliches Vliesmaterial über ein Vorschubglied 16
in den Bereich des den Riß 11 aufweisenden Fahrbahnabschnittes 10 zugeführt werden
kann. Auf diesen vorbereiteten Fahrbahnbereich wird über eine einen Haftmittelaustrag
ermöglichende Rampenspritze 17 ein aus einem Haftmitteltank 18 zugeführtes, insbesondere
als Bitumenmischung ausgebildetes Haftmittel 19 aufgebracht und danach zumindest ein
Vliesabschnitt 20 bei kontinuierlicher Bewegung der Maschine 1 in einer Pfeilrichtung
21 aufgelegt und mittels eines eine faltenfreie Anpressung ermöglichenden Anpreßgliedes
22 in eine vorgesehene Lage auf der Fahrbahndecke 9 bzw. dem Riß 11 verbracht.
[0009] Mit einer derartigen Ausbildung der Vlies-Verlege-Einheit kann das Haftmittel 19
unter entsprechender Steuerung der Verlegeglieder 13 so aufgebracht werden, daß danach
die Haft- und Klebeeigenschaften sowohl eine optimale Abbindung im Bereich des Risses
11 als auch eine beispielsweise auf den Sättigungsgrad des Vliesmaterials des jeweiligen
Vliesabschnittes 20 abgestimmte Abbindezeit ermöglichen.
[0010] Die jeweiligen Abbindezeiten des aufgebrachten Haftmittels 19, des diesem zugeführten
Vliesabschnittes 20 und der Anpressung in einer folgenden Anpreßphase mit dem Anpreßglied
22 können dabei über jeweilige Einbaupositionen der Einzelglieder, die z.B. durch
einen Abstand A der Rampenspritze 17 zum Verlegebereich oder einen Abstand B des Anpreßgliedes
22 zum Verlegebereich bestimmt sind, beeinflußt werden. Ebenso ist es denkbar, über
einen Computer (nicht dargestellt), der in einem auf dem Fahrgestell 8 befindlichen,
einen Steuerbereich bildenden Fahrerhaus 23 vorgesehen sein kann, die einzelnen Verlegeglieder
13 derart zu steuern, daß die Fahrgeschwindigkeit in Pfeilrichtung 21 erfaßt und in
Abhängigkeit davon die Rampenspritze 17 in einer Pfeilrichtung 24 positioniert und/oder
das Anpreßglied 22 entsprechend einer Pfeilrichtung 25 verschoben werden.
[0011] Damit kann das Haftmittel 19 in dem vorbestimmten Abstand A vor dem Vliesabschnitt
20 auf die Fahrbahndecke 9 aufgespritzt werden oder gegebenenfalls unmittelbar in
die Verlegezone nahe dem Verlegeabschnitt 20 eingespritzt werden. Der Abstand des
Anpreßgliedes 22 ist in der dargestellten Ausführungsform gemäß Fig. 1 ebenfalls im
Bereich zwischen der Verlegezone und dem Umfangsbereich der Laufräder 4,5 einstellbar.
[0012] Die Draufsicht der Maschine 1 gemäß Fig. 2 verdeutlicht, daß im vorderen Bereich
des Fahrgestells 8 ein von rechteckig angeordneten Gestellteilen 27,28,29 gebildeter
Stützrahmen 30 vorgesehen ist, an dem vorderseitig die mehrere Düsen 31 aufweisende
Rampenspritze 17 zugeordnet ist. Nahe einer im Bereich des Fahrgestells 8 befindlichen
Stützsäule 32 (Fig. 1) sind dabei zwei Vliesvorratsrollen 14,14' oberhalb des Vorschubgliedes
16 abgestützt, dem ein Schneidglied 33,33' (Fig. 3) zugeordnet ist.
[0013] Im Bereich des vorderen Gestellteiles 28 sind am Stützrahmen 30 zwei Führungsrollen
34,35 vorgesehen, die vorteilhaft mit einem die Fahrgeschwindigkeit aufnehmenden Meßglied
(nicht dargestellt) versehen sein können, mit dem die vorbeschriebene Steuerung der
Verlegeglieder 13 erfolgen kann. Das besagte Meßglied könnte auch einem der Laufräder
4,5 zugeordnet sein.
[0014] Mit der Anordnung von zwei Vliesvorratsrollen 14,14' ist eine Möglichkeit angedeutet,
gleichzeitig zwei unter dem Stützrahmen 32 befindliche Fahrbahnabschnitte 10 zu bearbeiten,
wobei beispielsweise entsprechende Spurrillen und dgl. durch eine parallele Bewegung
der jeweiligen Verlegeglieder 13 unterhalb der Vliesvorratsrollen 14,14' abgedeckt
werden können. Eine individuelle Steuerung (nicht dargestellt) der Düsen 31 ermöglicht
außerdem die nur bereichsweise Zuschaltung einzelner Düsen, so daß bei Förderung des
Haftmittels 19 über z.B. bereits vier der Vliesvorratsrolle 14 zugeordnete Düsen 31
ein entsprechend breiter Fahrbahnabschnitt 10 bearbeitbar ist. Ebenso ist denkbar,
an Stelle der zwei Vliesvorratsrollen 14,14' eine einzige, sich über die gesamte Breite
der Maschine 1 erstreckende Vliesvorratsrollbahn (nicht dargestellt) vorzusehen, so
daß sämtliche Düsen 31 benötigt werden.
[0015] In Fig. 3 bis Fig. 5 ist der Verlegevorgang bei einer gleichzeitigen Verlegung von
zwei Vliesabschnitten 20,20' (Fig. 4) veranschaulicht. Das Anpreßglied 22 ist dabei
in zweckmäßiger Ausführungsform als ein nahe der Verlegeeinrichtung in einem Anpreßbereich
den jeweiligen Verlegeabschnitt 20,20' an den abzudeckenden Fahrbahnabschnitt 10 mit
einem vorwählbaren Druck andrückende Stabwalze 37 vorgesehen, mit deren jeweiligen
stabförmigen Druckgliedern 37' (Fig. 5) bei einer Drehung in Pfeilrichtung 38 der
in Abbindung befindliche jeweilige Vliesabschnitt 20,20' schrittweise derart angedrückt
wird, daß ein die bereits erfolgte Abbindung zwischen der Fahrbahn 9 und dem Haftmittel
19 bzw. diesem und dem Vliesmaterial beschädigendes Mitziehen sicher vermieden ist.
Die endgültige Anpressung des verlegten Vliesabschnittes 20,20' kann mittels mehrerer
versetzt zueinander angeordneter Walzreifen 39 erfolgen, die zwischen der vorderen
und der hinteren Achse 2,3 des Fahrgestellrahmens 8 angeordnet sind (Fig. 2).
[0016] Für eine glatte Verlegung des jeweiligen Vliesabschnittes 20,20' im Bereich des jeweiligen
Fahrbahnabschnittes 10 ist zur faltenfreien Positionierung des Vliesmaterials im Bereich
vor dem Anpreßglied 22 ein Spannglied 40 vorgesehen, das in vorteilhafter Ausbildung
als eine bogenförmig vorgespannte, sich über die gesamte Maschinenbreite erstreckende
Gummischürze 41 (Fig. 5) ausgebildet ist, so daß damit bei Zuführung der Verlegeabschnitte
20,20' in den vorderen Anlagebereich des Spanngliedes 40 die Bildung von Quer- oder
Längsfalten des Vliesmaterials vermieden und eine qualitativ hochwertige, störstellenfreie
Verbindungszone erreichbar ist, da der Vliesabschnitt 20,20' glatt auf den mit Haftmittel
19 versehenen Riß 11 aufgelegt wird.
[0017] In Fig. 6 und Fig. 7 sind die Anordnung des Vorschubgliedes 16 und des Schneidgliedes
33 in einer vergrößerten Einzeldarstellung wiedergegeben, wobei deutlich wird, daß
die zwei Vorschubglieder 16,16' für die Vlieszuführung jeweils paarweise zwischen
sich den Vliesabschnitt 20,20' aufnehmen, wobei oberhalb und unterhalb der zwei Schneidglieder
33,33' jeweils Stabrollen 43,44 bzw. 45,46 in zweckmäßiger Ausführung als die Vorschubglieder
16,16' vorgesehen sind.
[0018] Die den jeweiligen Vliesvorratsrollen 14,14' (Fig. 2) zugeordneten Schneidglieder
33,33' sind dabei vorteilhaft jeweils als eine im Bereich der Verlegeglieder 13 unterhalb
der Vliesrolle über eine geneigte Führungsschiene 47,48 abgestützte Schneideinrichtung
49,50 ausgebildet. Die Schneideinrichtungen 49,50 sind dabei über einen Schlittenkörper
51,52 (Fig. 7) auf der jeweiligen Führungsschiene 47,48 abgestützt und mit jeweiligen
Schwenkgliedern 53,54 versehen, so daß diesen jeweils endseitig zugeordnete Rotationsscheibenmesser
55,55' entsprechend in die mit einem Pfeil 56 angedeutete Bewegungsbahn des von der
Vorratsrolle 14,14' abrollenden Vliesabschnittes 20,20' ein- bzw. ausgeschwenkt werden
können.
[0019] Mit einer jeweils geneigten, in einer Pfeilrichtung 58 in unterschiedlichen Winkeln
einstellbaren Achse 57,57' der Führungsschienen 47,48 ist bei gleichzeitig erfolgender
Abrollbewegung des Vliesabschnitts 20' in Pfeilrichtung 56 und einer Schneidbewegung
der eingeschwenkten Rotationsscheibenmesser 55 bei Verschiebung des Schlittenkörpers
51 auf der Führungsschiene 47 eine Bewegungsüberlagerung erreicht, in deren Ergebnis
der Vliesabschnitt 20' nach dem Trennschnitt einen zur Verlegerichtung bzw. Bewegungsrichtung
21 der Maschine 1 senkrechten Rand aufweist. Damit kann mit geringem Aufwand ein gleichmäßiger
Abschluß im Bereich des Risses 11 erreicht werden, so daß die Fahrbahndecke 9 vorteilhaft
in den Randbereichen der Ausbesserungsstelle einen bündigen und witterungsbeständigen
Übergang darbietet. Der senkrecht zur Verlege- bzw. Bewegungsrichtung 21 der Maschine
verlaufende Schnitt läßt sich auch dann erreichen, wenn bei konstant geneigter Ausrichtung
der Führungsschienen 47,48 bzw. der Achsen 57,57' der Schlittenkörper 51 bzw. 52 mit
einer in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit der Maschine gesteuerten Schneidgeschwindigkeit
verschoben wird.
[0020] Der in Fig. 2 auf dem Fahrgestell 8 abgestützte, die Rampenspritze 17 über entsprechende
Verbindungsleitungen (nicht dargestellt) mit der Bitumenmischung versorgende Haftmitteltank
18 ist vorteilhaft als beheizbares Teil ausgebildet. Über die Steuerung im Fahrerhaus
23 kann mit geringem Aufwand eine entsprechende Steuerung des Haftmittelflusses innerhalb
der Verbindungsleitungen erreicht werden, so daß im Bereich der Düsen 31 (Fig. 2)
sowohl eine Dosierung der Austragungsmenge als auch eine Zu- bzw. Abschaltung einzelner
Düsen 31 erfolgen kann.
[0021] Die Gesamtdarstellung der Maschine 1 gemäß Fig. 1 und Fig. 2 verdeutlicht, daß das
Fahrgestell 8 von einem den Haftmitteltank 18 und den Fahrerhaus 23 mit dem Steuerbereich
tragenden vorderen Bereich 60 und einem mit diesem über ein Lenkelement 61 verbundene,
einen Antrieb 62 und ein Vliesrollenlager 63 aufnehmenden hinteren Bereich 64 gebildet
ist.
[0022] Dabei ist das Lenkelement 61 vorteilhaft als eine Knicklenkung ausgebildet, die eine
entsprechende Verschwenkung des vorderen Bereiches 60 und des hinteren Bereiches 64
um eine Hochachse 65 (Fig. 1) entsprechend einer Pfeilrichtung 66 ermöglicht. Das
Knickgelenk ist dabei nahe vor der hinteren Radachse 3 angeordnet, so daß bei Bewegung
der Maschine 1 in Fahrtrichtung 21 notwendige Lenkbewegungen mit geringstem Seitenversatz
im Bereich der Verlegeglieder 13 ausführbar sind, die Abrollbewegung der Walzenreifen
39 kontinuierlich erfolgt und der verlegte Vliesabschnitt 20,20' ohne Beschädigungen
oder Verschiebungen sicher in seiner nach dem Anpreßvorgang eingenommenen Lage verbleibt.
[0023] In Fig. 8 und 9 ist eine zweite Ausführungsform der Straßenbaumaschine 1' veranschaulicht,
wobei in vorteilhafter Ausbildung im Bereich des Anpreßgliedes 22 jeweilige Walzreifen
39' vorgesehen sind, die in zwei Reihen und auf Lücke versetzt zueinander so angeordnet
sind, daß die Vliesbahnen bzw. Verlegeabschnitte 20,20' von den Walzenreifen 39' und
den im Randbereich wirksamen Laufräder 4,5 über die gesamte Bereite angepreßt werden
(Fig. 9).
[0024] Im Bereich der Walzreifen 39' und der Laufräder 4,5 bzw. 6,7 ist die Maschine 1'
jeweils mit einer ein haftmittelabweisendes Fluid ausbringenden Sprühanlage 70 versehen,
so daß auf den Rollflächen eine Schutzschicht gebildet werden kann, mit der ein Kleben
des an der Oberseite des verlegten Vlies 20,20' befindlichen Haftmittels und damit
das ungewollte Lösen der verlegten Vliesbahn von der Fahrbahnoberfläche vermeidbar
ist. Dabei kann beim Verlegen eines schmalen Vliesstreifens 20,20' über eine entsprechende
Steuerung die Besprühung auf wenige Radteile begrenzt und der Sprühmittelverbrauch
auf das notwendige Maß reduziert werden.
[0025] Im hinteren Bereich 64 der Maschine 1' gemäß Fig. 8 und 9 ist in zweckmäßiger Ausführungsform
ein zwei Behälterteile 71,72 aufweisendes Streuwerk 73 vorgesehen, so daß wahlweise
aus beiden Behältern gleichzeitig oder beschränkt auf die jeweilige Vliesbahnseite
ein Deckmittel, beispielsweise Splitt, Schaummaterial oder dgl., auf die frisch verlegte
Vliesbahn aufgebracht werden kann. Für einen nachfolgenden Fahrzeugverkehr ist die
ausgebesserte Fahrbahn sofort wieder befahrbar, da eine unbeeinflußte Abbindung des
Haftmittels 19 unter dem aufgebrachten Deckmittel erreichbar ist.
[0026] In Fig. 10 ist eine Ausschnittsvergrößerung der Maschine 1,1' im Bereich einer der
Schneideinrichtungen 49,50 (Fig. 7) dargestellt, wobei das auf dem Schlittenkörper
51 befindliche Schwenkglied 54 eine mit einer Pfeilrichtung 74 angedeutete Positionierung
des Rotationsscheibenmessers 55 ermöglicht und dieses in der Schneidstellung (nicht
dargestellt) bei Bewegung in einer Drehrichtung 75 im Bereich des Vliesabschnittes
20' eine diesen unvollständig von der jeweiligen Vorratsrolle 14' trennende, intermittierende
Schneidkontur dadurch erzeugt, daß jeweilige Schneidspitzen 76 und Bogenschneiden
77 bei gleichzeitiger Verschiebung des Schlittens 51 in Pfeilrichtung 78 nacheinander
in Schneideingriff am Vliesabschnitt 20' (bzw.20) gelangen.
[0027] Dabei kann das Vlies 20 (bzw. 20') mit einer Art von Perforations-Schnitt versehen
werden, mit dem das Vliesmaterial eine hinreichende Zugfestigkeit für eine lagegenaue
Verlegung aufweist und der in der Verlegeposition eine Trennung im Bereich der Perforations-Ebene
dann ermöglicht, wenn die Anpreßglieder 22 den Verlegeabschnitt festdrücken.
1. Straßenbaumaschine, insbesondere zur Ausbesserung von Fahrbahndecken (9), dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine (1,1') als eine verfahrbare Vlies-Verlege-Einheit ausgebildet ist,
der im Bereich eines Fahrgestells (8) ein Antrieb (62), ein Haftmitteltank (18), ein
Steuerbereich (23) und mehrere einen Haftmittelaustrag, eine Vlieszuführung sowie
eine Vliesanpressung ermöglichende Verlege- und Anpreßglieder (17,16,22) derart zugeordnet
sind, daß zumindest ein von einer Vliesvorratsrolle (14,14') abtrennbarer Verlegeabschnitt
(20,20') auf einem vorbestimmten Fahrbahnabschnitt (10) faltenfrei verklebbar ist.
2. Straßenbaumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vlies-Verlege-Einheit
mit einem im vorderen Bereich des Fahrgestells (8) befindlichen und von rechteckig
angeordneten Gestellteilen (27,28,29) gebildeten Stützrahmen (30) versehen ist, an
dem vorderseitig eine mehrere Düsen (31) aufweisende Rampenspritze (17) und nahe einer
im Bereich des Fahrgestells (8) befindlichen Stützsäule (32) jeweils zumindest eine
Vliesvorratsrolle (14,14'), ein Vorschubglied (16) und ein den Verlegeabschnitt (20,20')
abtrennendes Schneidglied (33,33') abgestützt sind.
3. Straßenbaumaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Anpreßglied
(22) eine nahe der Verlegeeinrichtung in einem Anpreßbereich den jeweiligen Verlegeabschnitt
(20,20') in den abzudeckenden Fahrbahnabschnitt (10) drückende Stabwalze (37) vorgesehen
ist.
4. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der vorderen und der hinteren Achse (2,3) des Fahrgestellrahmens (8) mehrere versetzt
zueinander angeordnete Walzreifen (39) als zusätzliche Anpreßglieder vorgesehen sind.
5. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich des Anpreßgliedes (22) mehrere versetzt zueinander angeordnete Walzreifen
(39') vorgesehen sind.
6. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Schneidglied (33,33') eine im Bereich der Verlegeglieder (13) unterhalb der Vliesrolle
(14,14') entlang einer Führungschiene (47,48) bewegbare Schneideinrichtung (49,50)
vorgesehen ist.
7. Straßenbaumaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene
(47,48) eine zur vertikalen Bewegungsrichtung (56) des abrollenden Vliesabschnittes
(20,20') geneigte Achse (57,57') aufweist.
8. Straßenbaumaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung
(49,50) mit einem über einen Schlitten (51,52) auf der Führungs- schiene (47,48) abgestützten
und über Schwenkglieder (53,54) in die Bewegungsbahn des Vliesabschnittes (20,20')
ein- bzw. ausschwenkbaren Rotationsscheibenmesser (55,55') versehen ist.
9. Straßenbaumschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schneideinrichtung (49,50) im Bereich der Rotationsscheibenmesser (55,55') über die
Schwenkglieder (53,54) eine den Vliesabschnitt (20,20') unvollständig trennende, intermittierende
Schneidbewegung vermittelbar ist.
10. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als
Vorschubglied (16,16') für die Vlieszuführung jeweils paarweise zwischen sich den
Vliesabschnitt (20,20') aufnehmende, oberhalb und unterhalb der Schneideinrichtung
(49,50) angeordnete Stabrollen (43,44 bzw. 45,46) vorgesehen sind.
11. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Anpreßglied (22) nahe dem unteren Stabrollenpaar (45,46) ein den jeweiligen Verlegeabschnitt
(20,20') faltenfrei positionierendes Spannglied (40) vorgesehen ist.
12. Straßenbaumaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannglied (40)
eine bogenförmig vorgespannte, sich über die gesamte Maschinenbreite erstreckende
Gummischürze (41) vorgesehen ist.
13. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rampenspritze (17) mit dem eine Bitumenmischung als Haftmittel (19) enthaltenden,
beheizbaren Haftmitteltank (18) über eine geregelte Haftmittelzufuhr ermöglichende
Verbindungsleitungen verbunden ist.
14. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fahrgestell (8) von einem den Haftmitteltank (18) und eine Fahrerkabine (23) mit
dem Steuerbereich tragenden vorderen Bereich (60) und einem mit diesem über ein Lenkelement
(61) verbundenen, den Antrieb (62) und ein Vliesrollenlager (63) aufnehmenden hinteren
Bereich (64) gebildet ist.
15. Straßenbaumaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkelement (61)
als eine Knicklenkung ausgebildet ist.
16. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Fahrerkabine (23) ein die über ein Tastrad (34,35) aufgenommene Fahrgeschwindigkeit,
den Vorschub und das Ablängen des Verlegeabschnitts (20,20') des Vlieses und eine
Anhebung bzw. Absenkung der Stab- und/oder Reifenwalzen (22,37;39;39') erfassender
Steuerungscomputer vorgesehen ist.
17. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest im Bereich der Stab- und/oder Reifenwalzen (22,27;39;39') jeweils eine diese
mit einem haftmittelabweisenden Fluid besprühende Sprühanlage (70) vorgesehen ist.
18. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
im hinteren Bereich (64) eine auf den verlegten Vlies ein Deckmittel auftragendes
Streuwerk (73) vorgesehen ist.
19. Verfahren zur Ausbesserung von Fahrbahndecken mit einem Vliesmaterial, wobei auf einen,
einen Riß u.dgl. aufweisenden Fahrbahnbereich (10) ein Haftmittel (19), insbesondere
eine Bitumenmischung, aufgebracht, danach ein Vliesabschnitt (20,20') aufgelegt und
angedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer, steuerbare Einzelglieder aufweisenden
Vlies-Verlege-Einheit das Haftmittel (19) auf den vorbereiteten Fahrbahnabschnitt
aufgebracht, nach einer auf jeweilige Haft- und Klebeeigenschaften des Haftmittels
ausgelegten Abbindezeit der gleichzeitig vorbereitete Vliesabschnitt (20,20') zugeführt
und danach, bei einer gleichzeitigen Endabbindung des Haftmittels (19) sowohl auf
der Fahrbahndecke (9) als auch im Bereich des einen hinreichenden Sättigungsgrad mit
dem Haftmittel (19) aufweisenden Vliesabschnittes (20,20'), diesem eine faltenfreie
Anpressung vermittelt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,daß die jeweiligen Abbindezeiten
des aufgebrachten Haftmittels (19), des diesem zugeführten Vliesabschnitts (20,20')
und der folgenden Anpressung an jeweilige Einbaupositionen und/oder variierbare Arbeitsstellungen
der zugehörigen Einzelglieder der Verlegeeinheit angepaßt und/oder bei gleichzeitiger
Abstimmung auf die jeweiligen Fahrgeschwindigkeiten über einen Computer gesteuert
werden.
21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftmittel (19) in einem
vorbestimmten Abstand (A) vor dem Vliesabschnitt (20,20') auf die Fahrbahn (9) aufgespritzt
wird.
22. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftmittel (19)
unmittelbar in die Verlegezone eingespritzt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesabschnitt
(20,20') kontinuierlich zugeführt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
(B) des Anpreßgliedes (22) zum Vliesverlegebereich wahlweise eingestellt wird.