(19)
(11) EP 0 566 752 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.1993  Patentblatt  1993/43

(21) Anmeldenummer: 92105226.2

(22) Anmeldetag:  26.03.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01C 23/08, B28D 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Joseph Vögele AG
D-68146 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Grundl, Roland, Dipl.-Ing.
    W-6901 Heiligkreuzsteinach (DE)
  • Resch, Erich
    W-6800 Mannheim 31 (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufrauh-Ausziehbohle


    (57) Bei einer insbesondere für einen Straßenfertiger bestimmten Aufrauh-Ausziehbohle (V), die zwei quer zur Fahrtrichtung an einem schleppbaren Mittelteil (M) querverschiebbar abgestützte Ausziehteile (A, B) mit je einem daran befestigten Träger (W1, W2) aufweist, an dem eine Vielzahl über Schwellkraftantriebe (14) mit vertikalen Schwellkraftimpulsen periodisch auf den Boden (G) aufdrückbarer Aufrauhelemente (15) angeordnet ist, wobei die aus den Schwellkraftimpulsen resultierenden, nach oben gerichteten Reaktionskräfte an einer oberhalb der Schwellkraftantriebe angeordneten, in Relation zur Masse der Aufrauhelemente wesentlich größeren Masse abstützbar sind, liegen die beiden Ausziehteile (A, B) am von Aufrauhelementen freien Mittelteil (M) in Schlepprichtung (1) hintereinander, so daß sie einander und sich mit ihren Aufrauhelementen (15) quer zur Schlepprichtung überlappen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Aufrauh-Ausziehbohle der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Bei einer aus der DE-OS 40 24 711 bekannten Aufrauh-Ausziehbohle sind die beiden Ausziehteile an dem einen Bohlenhauptkörper bildenden Mittelteil quer zur Schlepprichtung nebeneinander liegend verschiebbar abgestützt. Der Mittelteil ist über seine ganze Breite ebenfalls mit Aufrauhelementen und Schwellkraftimpuls-Antrieben ausgestattet. Eine Querantriebsvorrichtung versetzt sowohl den Mittelteil als auch die beiden Ausziehteile beim Arbeiten der Aufrauhelemente in oszillierende Querbewegungen. Da sowohl von den Aufrauhelementen des Mittelteils als auch von den Aufrauhelementen der Ausziehteile die Reaktionskräfte aus den Schwellkraftimpulsen in der gesamten Ausziehbohle wirksam sind und sich dabei der Mittelteil verschieden von den beiden Ausziehteilen verhält, treten die Funktionsfähigkeit beeinträchtigende mechanische Probleme in der Ausziehbohle auf.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufrauh-Ausziehbohle der eingangs genannten Art zu schaffen, die baulich vereinfacht ist und bei der mechanische, die Funktionsfähigkeit beeinträchtigene Probleme vermieden werden.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäße mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

    [0005] Bei dieser Ausbildung dient der Mittelteil nur mehr als Träger und Schleppteil für die beiden das Aufrauhen ausführenden Ausziehteile. Der Mittelteil nimmt aktiv nicht am Aufrauhen teil. Die beiden Ausziehteile verhalten sich beim Arbeiten für den Mittelteil im wesentlichen gleich. Der Aufbau der Ausziehbohle ist vereinfacht. Mechanische und die Funktionsfähigkeit beeinträchtigende Probleme werden vermieden. Besonders vorteilhaft läßt sich eine sehr stabile und über die Breite des Mittelteils gleichmäßige Abstützung der Ausziehteile erreichen.

    [0006] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 werden zweckmäßigerweise nur die relativ geringen Massen repräsentierenden Ausziehteile oszillierend bewegt, um die Schlangenlinien- oder Zick-Zack-Form der eingeritzten Nuten zu erzeugen. Die Reaktionskräfte aus der oszillierenden Bewegung werden vom Mittelteil aufgenommen.

    [0007] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 werden die Reaktionskräfte unmittelbar an den Mittelteil übergeleitet, so daß der gewünschte Effekt, nämlich höhere Druckkräfte ohne die gefürchtete Kornzertrümmerung in den Boden einzuleiten und dabei die Aufrauhbohle in der dynamischen Phase mit nahezu unendlicher Masse zu stabilisieren, wirkungsvoll eintritt. Da beide Ausziehteile im wesentlichen auf die gleiche Art geführt und abgestützt werden und sich auch beim Arbeiten annähernd gleich verhalten, lassen sie sich, falls gewünscht, auch problemlos oszillierend hin- und herbewegen.

    [0008] Stabile Abstützverhältnisse ergeben sich bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 4. Ferner vereinfacht dies den Aufbau des Mittelteils. Die große zum Abstützen der Reaktionskräfte gebrauchte Masse befindet sich konzentriert oberhalb der Aufrauhelemente.

    [0009] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 5 werden die Reaktionskräfte im Mittelteil mittig in die Führungselemente eingeleitet, so daß sich stabile Abstützverhältnisse ergeben. Dabei auftretende Drehmomente der Ausziehteile werden von den Führungselementen und den Drehmoment-Abstützelementen im Mittelteil aufgenommen.

    [0010] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 6 ergibt sich eine Konfiguration der Ausziehbohle, die deren Zusammenarbeit mit einem Straßenfertiger begünstigt, bei dem die Gutverteileinrichtung angebaut ist.

    [0011] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 7 werden die Drehmomente der Ausziehteile auf ein Minimum reduziert, weil die Reaktionskräfte praktisch direkt von unten in die Führungselemente eingeleitet werden.

    [0012] Trotz der Ausfahrbarkeit der Ausziehteile ist bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 8 eine stabile Abstützung, zweckmäßigerweise für jeden Ausziehteil zweifach, gegeben.

    [0013] Um gegebenenfalls auftretende Verwindungen in den Ausziehteilen oder/und im Mittelteil klemmungsfrei aufnehmen und trotzdem verstellen zu können, ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 9 vorteilhaft. Die punktweise angreifenden Abstützglieder können sich nämlich auch dann nicht an den Drehmoment-Abstützelementen verklemmen.

    [0014] Alternativ kann es auch zweckmäßig sein, mit flächig angreifenden Abstützgliedern zu arbeiten, die dann baulich so gehaltert werden, daß sie sich bei Verwinden der Ausziehteile und/oder des Mittelteils nicht verklemmen.

    [0015] Eine besonders stabile Abstützung wird ferner bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 erreicht. Die Reaktionskräfte aus den Drehmomenten in einer Drehrichtung werden lokal anders in den Mittelteil eingeleitet als die Reaktionskräfte des entgegengesetzten Drehmoments.

    [0016] Besonders vorteilhaft ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 12, bei der die größeren Reaktionskräfte aus dem Arbeiten der Aufrauhelemente mit einem größeren Momentarm abgestützt werden, als die in der anderen Richtung durch das Eigengewicht und gegebenenfalls durch Relativbewegungen zwischen den Ausziehteilen und dem Mittelteil auftretenden kleineren Reaktionskräfte. Die Abstützglieder für die beiden Drehmomentrichtungen in der Abstützvorrichtung lokal voneinander zu trennen, bringt auch montagetechnische und bauliche Vereinfachungen.

    [0017] Die Gestaltfestigkeit des Mittelteils und die Kraftaufnahme der Drehmoment-Abstützelemente sind günstig, wenn diese als Vierkantrohre oder als Vierkantträger ausgebildet werden. Auch unterbleibt bei punkt- oder linienförmig anliegenden Abstützgliedern ein Eingraben oder Verschleißen der Berührungsbereiche.

    [0018] Die auftretenden Kräfte werden vom Mittelteil besonders bei einer Ausführung gemäß Anspruch 14 problemlos aufgenommen. Ferner trägt der Mittelteil dazu bei, die notwendige große Masse zu ergänzen, die zum einwandfreien Arbeiten der Aufrauhelemente benötigt wird.

    [0019] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 15 werden die oszillierenden Bewegungen der Träger direkt an diesen erzeugt. Dies führt zu baulichen Vorteilen und vermeidet unerwünschte große Hebelarme zwischen den Kräften, die die Träger zu verschieben haben, und den Kräften, mit denen die Aufrauhelemente vom bearbeiteten Boden zurückgehalten werden. Mit mehreren in Schlepprichtung hintereinander angeordneten Reihen von Aufrauhelementen an jedem Ausziehteil werden bei der oszillierenden Querbewegung einander überkreuzende Schlangen- oder Zick-Zacknuten eingeritzt, was besonders wichtig ist für die Wasserabführung auf einer derart aufgerauhten Fahrbahn (Minderung der Aquaplaninggefahr).

    [0020] Baulich einfach ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch 16. Bei einer Verstellung der Arbeitsbreite durch Ausschieben eines oder beider Ausziehteile werden entweder die Widerlager umgesetzt oder die Lenker mit dann passenden Widerlagern gekoppelt.

    [0021] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 17 lassen sich die Ausziehteile ferngesteuert auf die jeweilige Arbeitsbreite einstellen.

    [0022] Die Auszieh-Aufrauhbohle gemäß der Erfindung arbeitet beim Aufrauhen wie die aus der DE-OS 4 024 711 bekannte Auszieh-Aufrauhbohlen-Einheit. Bezüglich der Funktion und des Detailaufbaus wird deshalb hier nachdrücklich auf die Offenbarung dieser DE-OS 4 024 711 verwiesen.

    [0023] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigt:
    Fig. 1
    einen Längsschnitt durch eine Aufrauh-Ausziehbohle in der Ebene I-I von Fig. 2,
    Fig. 2
    einen Horizontalschnitt in der Ebene II-II von Fig. 1, teilweise unter Weglassung von Abdeckungsteilen,
    Fig. 3
    einen schematische Hinteransicht mit zugehöriger Teildraufsicht eines Details der vorhergehenden Fig.,
    Fig. 3a - 3c
    schematisch drei verschiedene Einstellstellungen,
    Fig. 4
    eine Detailvariante zur Ansicht von Fig. 1, und
    Fig. 5
    eine weitere Detailvariante zur Ansicht von Fig. 1.


    [0024] Eine zum Anhängen an ein Schleppfahrzeug, insbesondere einen Straßenfertiger (nicht gezeigt) bestimmte Aufrauh-Ausziehbohle V gemäß den Fig. 1 und 2 wird in Schlepprichtung 1 über den Boden G bewegt und bearbeitet dabei die Oberfläche des Bodens G mit Aufrauhelementen 15. Die Aufrauhelemente 15 ritzen in Schlepprichtung verlaufende Nuten in die Oberfläche des Bodens G ein, ohne Körner oder Bestandteile zu zerschlagen und herauszulösen. Der Boden G kann eine Fahrbahndecke aus bituminösem Mischgut oder aus Beton sein. Zur Funktion der Aufrauh-Ausziehbohle wird auf die Offenbarung der DE-OS 40 24 711 hingewiesen. Zusammengefaßt werden die Aufrauhelemente 15 über Schwellkraft-Antriebe 14 mit vertikal nach unten wirkenden Schwellkraftimpulsen periodisch beaufschlagt, wobei sie vor jeder Beaufschlagung schon auf dem Boden aufliegen und nicht hämmernd wirken. Die Aufrauhelemente 15 werden durch Rückholfedern 16 nach oben belastet. Die Aufrauhelemente 15 sind in mehreren quer zur Schlepprichtung 1 verlaufenden Reihen und in Schlepprichtung 1 zueinander versetzt angeordnet. Sie können einzeln oder in Gruppen betätigt werden. Wahlweise können einige der Aufrauhelemente 15 unbetätigt bleiben. Die Reaktionskräfte aus den Schwellkraftimpulsen wirken vertikal nach oben und stützen sich an der darüberliegenden großen Masse der Ausziehbohle V ab, die in der dynamischen Phase, d.h. sobald die Eigenfrequenz der großen Masse überschritten wird, wie eine unendlich große Masse wirkt und es zuläßt, jedes Aufrauhelement 15 mit einem Schwellkraftimpuls nach unten zu drücken, dessen Kraftwert größer ist als das Eigengewicht der Ausziehbohle.

    [0025] Die Ausziehbohle weist einen geschleppten Mittelteil M mit Seitenwänden 2 und Abdeckungen und Versteifungsblechen 3, 4 auf. Der Mittelteil M ist von kastenförmiger Gestalt und liegt mit seiner Unterseite im Abstand oberhalb des Bodens G. Im Mittelteil M sind zwei Ausziehteile A und B auf gleicher Höhe und in Schlepprichtung 1 hintereinanderliegend derart angeordnet, daß sie sich aus der in Fig. 2 in ausgezogenen Linien gezeigten Grundstellung für die schmalste Arbeitsbreite L bis in die in Fig. 3c gezeigte Stellung für die größte Arbeitsbreite L3 ausfahren lassen. Der Mittelteil M hat beispielsweise eine Breite von 2,5m. In der Stellung gemäß Fig. 3c ist die maximale Arbeitsbreite L3 erreicht, für die die beiden Ausziehteile A, B um jeweils 625mm ausgefahren sind.

    [0026] Jeder Ausziehteil A, B weist einen unterhalb des Mittelteils M hängenden Träger W1, W2 auf, der mit zwei in Querrichtung beabstandeten Aufhängungsteilen 5, 6, 5', 6' an im Mittelteil M querliegenden, runden Führungselementen 9, 9' mit Schiebe- und Drehführungen 7 verschiebbar geführt und abgestützt ist. Die Aufhängungsteile 5, 6 sind in der Schnittansicht von Fig. 1 L-förmig ausgebildet und mit Drehmoment-Abstützvorrichtungen 8 ausgestattet, die sich an zu den Führungselementen 9, 9' parallelen Drehmoment-Abstützelementen 10, 10', vorzugsweise Vierkantrohren oder Vierkant-Massivträgern, abstützen. In der Drehmoment-Abstützvorrichtung 8 sind zwei Abstützglieder 11 gelagert, die an der Ober- und an der Unterseite des Abstützelementes 10 anliegen. Um Verklemmungen zu vermeiden, sollte eine punktförmige Anlage, bzw. wie in Fig. 1, eine linienförmige Anlage erreicht werden. Zu diesem Zweck sind die Abstützglieder 11 in Fig. 1 Rollen, die mit einer Linienberührung abstützen und leicht drehbar gelagert sind.

    [0027] Die Träger W1, W2 weisen oberseitig eine massive Platte 12 auf, in der die Schwellkraft-Impulsantriebe 14 festgelegt sind. In Schlepprichtung 1 vor den Aufrauhelementen 15 sind Verstärkungs- und Führungselementen 13 an der Platte 12 angeordnet, die die Aufrauhelemente 15 führen und am Quer- und andere Ausweich-Bewegungen hindern, hingegen ihre vertikale Beweglichkeit sichern.

    [0028] Um beim Arbeiten der Aufrauhelemente 15 nicht nur in Schlepprichtung 1 verlaufende Nuten einzuritzen, sondern einander überkreuzende wellenförmige oder zick-zack-förmige Nuten zu erzeugen, ist eine Querantriebsvorrichtung Q vorgesehen, mit der beide Ausziehteile A, B oszillierend quer zur Schlepprichtung hin- und herbewegbar sind. Auf den Platten 12 sind (Fig. 3) Beschläge 25 befestigt, auf denen jeweils ein Widerlager 17 verankert ist. An jedem Widerlager 17 ist ein Lenker 18 schwenkbar angelenkt, der an einem Exzenterzapfen 24a bzw. 24b einer Exzenterwelle 23 abgestützt ist. Die Exzenterwelle 23 ist mit Lagerungen 22 im Mittelteil M drehbar festgelegt und trägt ein Antriebsrad 21, das über eine Kette 20 mit einem Antriebsrad 19a eines Antriebsmotors 19 verbunden ist. Durch die Drehbewegung der Exzenterwelle 23 werden die Ausziehteile A, B entweder gegensinnig oder gleichsinnig oszillierend entlang den Führungselementen 9, 9' und den Abstützelementen 10, 10' hin- und herbewegt. In der Praxis reicht ein Gesamtbewegungshub von 15mm, d.h. jeweils 7,5mm nach jeder Seite aus.

    [0029] In Fig. 2 ist schematisch eine Schiebeantrieb 29 für jeden Ausziehteil A, B angedeutet, mit dem die Ausziehteile A, B auf die gewünschte Arbeitsbreite verstellbar oder auch wieder einziehbar sind. In Fig. 2 sind in ausgezogenen Linien die Schiebeführungen 7 und die Drehmoment-Abstützvorrichtungen 8 in der Stellung für die kleinste Arbeitsbreite L angedeutet, in strichlierter Darstellung hingegen in der Stellung für die größte Arbeitsbreite L3.

    [0030] Gemäß Fig. 3 sind bei auf den Beschlägen 25 der beiden Träger W1, W2, die sich sowohl in der Stellung für die kleinste Arbeitsbreite als auch in der Stellung für die größte Arbeitsbreite in einem Mittelbereich überlappen, mehrere Verankerungsstellen 26 für die Widerlager 17 vorgesehen. Beim Verstellen der Arbeitsbreite werden die Widerlager 17 entsprechend umgestellt. Es wäre auch denkbar, mehrere Widerlager 17 auf jedem Träger anzuordnen und die Lenker 18 entsprechend umzukoppeln, wenn die Arbeitsbreite verstellt wird. Ferner ist es denkbar, die Widerlager beim Verstellen der Arbeitsbreite ebenfalls automatisch zu verstellen. Mit dem Doppelpfeil 27 ist angedeutet, wie sich die beiden Ausziehteile A, B beim Arbeiten der Aufrauhelemente periodisch hin- und herbewegen. Zweckmäßigerweise wird ein Teil der Aufrauhelemente abgeschaltet, um im Überlappungsbereich nicht doppelt zu arbeiten. In den Fig. 3 und 3a bis 3c deuten die Maße L, L1, L2 und L3 verschiedene Arbeitsbreiten an.

    [0031] Bei der Detailvariante gemäß Fig. 4 sind im Mittelteil zwei Drehmoment-Abstützelemente 10a, 10b vorgesehen. Die Drehmoment-Abstützvorrichtung 8 stützt sich in Drehrichtung der Aufhängungsteile 5, 6 entgegen dem Uhrzeigersinn um das Führungselement 9 mit dem Abstützglied 11' am Abstützelement 10a ab, während sie sich in der entgegengesetzten Drehrichtung mit dem Abstützglied 11a am Abstützelement 10b abstützt. Der wirksame Abstütz-Hebelarm des Abstützgliedes 11' ist größer als der wirksame Abstütz-Hebelarm des Abstützgliedes 11a. Ferner ist der Träger W1 so an den Aufhängteilen 5, 6 angebracht, daß die resultierende Reaktionskraft R aus den Schwellkraftimpulsen für die Aufrauhelemente 15 in etwa vertikal auf die Achse des Führungselementes 9 gerichtet ist.

    [0032] Bei der Ausführungsvariante gemäß Fig. 5 sind wiederum zwei Drehmoment-Abstützelemente 10a und 10b vorgesehen, die sich in unterschiedlichen Höhelagen befinden. Die Drehmoment-Abstützvorrichtung 8 stützt sich in jeweils einer Drehrichtung um das Führungselement 9 an einem Abstützelement 10a bzw. 10b mit einem Abstützglied 11' bzw. 11a ab. Die Berührungsbereiche zwischen den Abstützgliedern 11', 11a und den Abstützelementen 10a, 10b liegen in etwa auf derselben Höhe wie die Achse des Führungselementes 9. Die Abstützglieder 11', 11a können mit flächigem Kontakt anliegen und als Gleitsteine oder Gleitkissen ausgebildet sein, die zweckmäßigerweise so gehaltert werden, daß sie sich bei einer Verwindung der Ausziehteile A, B und/oder des Mittelteils M nicht an den Abstützelementen verklemmen. In Fig. 5 kann eine lösbare Befestigung 30 für das Stützglied 11a vorgesehen sein.

    [0033] Es wäre ferner denkbar, um in Schlepprichtung eine kurze und kompakte Bauweise der Ausziehbohle zu erreichen, die Drehmoment-Abstützelemente 10, 10', 10a, 10b oberhalb der Führungselemente 9 anzuordnen.

    [0034] Die Auszieh-Aufrauhbohle V gemäß den Fig. 1 bis 5 ist zweckmäßigerweise direkt an die üblicherweise bei einem Straßenfertiger vorgesehenen Ausleger zum Anbauen einer Einbaubohle anstelle der Einbaubohle ansetzbar. Die einzelnen Antriebe der Auszieh-Aufrauhbohle sind mit der Energie- und Kraftversorgung des Straßenfertigers kompatibel. Es wäre aber auch denkbar, in der Aufrauh-Ausziehbohle eine eigene Antriebsquelle anzuordnen, die die Antriebe der Ausziehbohle versorgt.


    Ansprüche

    1. Aufrauh-Ausziehbohle, insbesondere für einen Straßenfertiger, mit zwei quer zur Fährtrichtung an einem schleppbaren Mittelteil (M) querverschiebbar abgestützten Ausziehteilen mit je einem daran befestigten Träger (w1, W2), an dem eine Vielzahl über Schwellkraftantriebe mit vertikalen Schwellkraftimpulsen periodisch auf den Boden aufdrückbarer Aufrauhelemente (15) angeordnet ist, wobei die aus den Schwellkraftimpulsen resultierenden, nach oben gerichteten Reaktionskräfte an einer oberhalb der Schwellkraftantriebe angeordneten, in Relation zur Masse der Aufrauhelemente (15) wesentlich größeren Masse abstützbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ausziehteile (A, B) am von Aufrauhelementen freien Mittelteil (M) in Schlepprichtung (1) hintereinander liegen und einander und sich mit ihren Aufrauhelementen (15) quer zur Schlepprichtung überlappen.
     
    2. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 1, wobei eine Querantriebsvorrichtung zum oszillierenden Hin- und Herbewegen der Aufrauhelemente quer zur Fahrtrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Querantriebsvorrichtung (Q) zwischen den Mittelteil (M) und die Ausziehteile (A, B) eingegliedert ist, derart, daß die beiden Ausziehteile (A, B) relativ zum in Querrichtung stillstehenden Mittelteil (M) hin- und herbewegbar sind.
     
    3. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Mittelteil (M) für jeden Ausziehteil (A, B) ein querliegendes rundes Führungselement (9, 9') und parallel und mit Abstand dazu wenigstens ein Drehmoment-Abstützelement (10, 10', 10a, 10b) angeordnet ist, daß sich die Elemente (9, 9', 10, 10', 10a, 10b) über die Breite des Mittelteils (M) erstrecken, und daß jeder Ausziehteil (A, B) mit wenigstens einer Schiebeführung (7) auf dem Führungselement (9, 9') und mit wenigstens einer Drehmoment-Abstützvorrichtung (8) an dem oder den Drehmoment-Abstützelement(en) abgestützt ist und mit dem Träger (W1, W2) nach unten über den Mittelteil (M) vorsteht.
     
    4. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs- und Drehmoment-Abstützelemente (9, 9', 10, 10', 10a, 10b) für beide Ausziehteile (A, B) in etwa in einer gemeinsamen Horizontalebene im Mittelteil (M) verankert sind.
     
    5. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (9, 9') für beide Ausziehteile (A, B) zwischen den Drehmoment-Abstützelementen (10, 10') angeordnet sind.
     
    6. Aufrauh-Ausziehbohle nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß - in einer Seitenansicht - in Schlepprichtung (1) die Aufrauhelemente (15) des einen, vorzugsweise des in Schlepprichtung (1) vorderen, Ausziehteils (A) mit ihren Schwellkraft-Antrieben (14) am Träger (W1) mit einem Abstand hinter dem Führungselement (9) dieses Ausziehteils (A) angeordnet sind, und daß die Aufrauhelemente (15) des anderen Ausziehteils (B) mit ihren Schwellkraft-Antrieben (14) am Träger (W2) zwischen dem Führungselement (9') und dem Drehmoment-Abstützelement (10') dieses Ausziehteils (B) angeordnet sind.
     
    7. Aufrauh-Ausziehbohle nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrauhelemente (15) mit ihren Schwellkraftantrieben (14) in jedem Ausziehteil (A, B) in etwa vertikal unterhalb des Führungselements (9, 9') angeordnet sind, derart, daß die resultierende Reaktionskraft (R) aus den Schwellkraftimpulsen in etwa auf das Führungselement (9, 9') gerichtet ist.
     
    8. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Träger (W1, W2) mit zwei beabstandeten Schiebeführungen (7) und zwei in Schlepprichtung (1) in etwa mit den Schiebeführungen (7) fluchtenden Drehmoment-Abstützvorrichtunten (8) über Aufhängungsteile (5, 6) verbunden ist.
     
    9. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Drehmoment-Abstützvorrichtung (8) mit punktweise oder linienweise anliegenden Abstützgliedern (11), z.B. Rollen oder dgl., an dem oder den Drehmoment-Abstützelement(en) (10, 10', 10a, 10b) abstützt.
     
    10. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Drehmoment-Abstützvorrichtung (8) mit flächig anliegenden Abstützgliedern (11', 11a), z.B. Gleitsteinen, Gleitkissen oder dgl., an dem oder den Drehmoment-Abstützelement(en) (10, 10', 10a, 10b) abstützt.
     
    11. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Ausziehteil (A, B), zwei Drehmoment-Abstützelemente (10a, 10b) vorgesehen sind, und daß sich die Drehmoment-Abstützvorrichtung (8) an den beiden Drehmoment-Abstützelementen (10a, 10b) jeweils nur in einer Drehrichtung des Ausziehteils (A, B) um das Führungselement (9, 9') abstützt.
     
    12. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmoment-Abstützvorrichtung (8) an einem vom Führungselement (9, 9') weiter beabstandeten Drehmoment-Abstützelement (10a) in der durch die Reaktionskraft (R) der Schwellkraftimpulsantriebe (14) bestimmten Drehrichtung und an einem dem Führungselement (9, 9') näherliegenden zweiten Drehmoment-Abstützelement (10b) in der entgegengesetzten Drehrichtung abstützt.
     
    13. Aufrauh-Ausziehbohle nach den Ansprüchen 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Drehmoment-Abstützelement (10, 10'. 10a, 10b) einen Vierkant-Außenumriß aufweist, vorzugsweise ein Vierkantrohr ist.
     
    14. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelteil (M) als gestaltfester und verwindungssteifer Kasten (2) mit gewichtssteigernden Aussteifungen (4) ausgebildet, vorzugsweise mit die Masse erhöhenden Ballastgewichten (28) bestückt, ist.
     
    15. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querantriebsvorrichtung (Q) einen Antriebsmotor (19) und eine davon antreibbare Exzenterwelle (23) aufweist, und daß die im Mittelteil (M) annähernd in Schlepprichtung (1) angeordnete Exzenterwelle (23) über Lenker (18) mit je einem Widerlager (17) an einem Träger (W1, W2) gekoppelt ist.
     
    16. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (W1, W2) in Verschieberichtung des Ausziehteils (A, B) mehrere beabstandete, wahlweise mit einem Lenker (18) koppelbare Widerlager oder mehrere Verankerungsstellen (26) bzw. eine Verankerungsbahn für ein mit einem Lenker (18, 19) gekoppeltes Widerlager (17) angeordnet sind bzw. ist.
     
    17. Aufrauh-Ausziehbohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine hydraulische oder elektrische Verschiebeantriebseinrichtung (29) für die Ausziehteile (A, B) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht