[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stranggießen von Metall unter Zufuhr
eines Trennmittels oder eines Trennmittelgemisches zur Oberfläche des Gußstranges
mit Zuführkanälen für zumindest ein Trennmittel oder ein Trennmittelgemisch, deren
Austrittsöffnungen in einem Zwischenbereich zwischen einem Heißkopf, durch dessen
offenen Querschnitt Metallschmelze zugeführt wird, und einer Kokille, in deren offenem
Querschnitt die Metallschmelze erstarrt, münden, wobei zwischen dem Heißkopf und der
Kokille ein Zwischenelement mit einem zentralen offenen Querschnitt vorgesehen ist,
dessen Oberflächen zusammen mit den angrenzenden Oberflächen des Heißkopfes und/ oder
der Kokille zumindest die unmittelbar zu den Austrittsöffnungen führenden Endabschnitte
der Zuführkanäle bilden. Zwischen dem Heißkopf und der wassergekühlten Kokille ist
hierbei in Gießrichtung gesehen ein Rücksprung im Öffnungsquerschnitt vorgesehen;
die im Bereich des Heißkopfes noch flüssige Metallschmelze tritt in diesen Rücksprung
ein, so daß der Gießstrang im wesentlichen den Öffnungsquerschnitt der Kokille annimmt.
Es hat sich als notwendig erwiesen, in diesem Bereich ein Trennmittel oder ein Trennmittelgemisch
zum Gießstrang zuzuführen, damit ein unmittelbarer Kontakt mit der Oberfläche der
Kokille vermieden wird. Dies ist Voraussetzung, daß der Strang eine gute Oberflächenqualität
erhält. Dies ist besonders dann erforderlich, wenn die Stranggußerzeugnisse in der
Weiterverarbeitung plastisch umgeformt werden sollen, ohne daß zuvor Oberflächenschichten
mechanisch entfernt werden sollen. Bei unzureichender oder nicht gleichmäßig geregelter
Trennmittelzuführung können je nach Randbedingungen Oberflächen- und Randgefügefehler
des Gießstranges entstehen. Dazu gehören insbesondere auch Oberflächensteigerungen,
d.h. eine Inhomogenität in der Gefügestruktur in Oberflächennähe. Als geeignetes Trennmittel
haben sich Trennöle, insbesondere bei Zumischung von Gasen - nämlich Luft oder Inertgas
- herausgestellt, die jeweils unter Druck zugeführt werden, wobei aufgrund der in
der Kokille herrschenden Druck- und Temperaturbedingungen sich ein Gas-Öl-Gemisch
bildet.
[0002] Die grundlegenden Probleme sind bekannt. Ebenso ist es bekannt, daß eine genaue Ölmengen-
und Gasmengendosierung erfolgen muß, d.h. die Zufuhr ist während des Prozesses zu
regeln, wobei die entsprechenden Förderdrücke bzw. Fördergeschwindigkeiten beeinflußbar
sein müssen.
[0003] Aus der DE 33 38 184 C2 ist es bekannt, in die Kokillenwand im Übergangsbereich zwischen
Heißkopf und Kokille einen porösen Ringkörper einzusetzen, auf dessen Rückseite Ringkanäle
für die Zufuhr von Trennöl und Gas liegen. Die Trennmittel sollen sich im porösen
Ringkörper vermischen und dosiert zum Gußstrang hinzutreten.
[0004] Das hierbei vorgesehene System von Bohrungen und Ringkanälen in der Kokille ist kompliziert.
Der entsprechende Ringkörper, der rückseitig radiale Bohrungen und ggfs. Umfangsnuten
hat, ist teuer, kompliziert und im Betrieb nicht zuverlässig, da ein Zusetzen seiner
porösen Struktur durch verdicktes Trennöl nicht ausgeschlossen werden kann.
[0005] Aus der EP 0 218 855 B1 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt,
bei der Ringkanäle durch Ringnuten in einem Zwischenelement und/oder in einer Fläche
der Kokille vorgesehen sind, die über Bohrungen im Heißkopf bzw. in der Kokille mit
Trennöl bzw. gasförmigen Trennmedium versorgt werden, und von denen aus Ringspalte
zu dem Übergangsbereich zwischen dem Heißkopf und der Kokille führen, die hinter dem
genannten Rücksprung in Gießrichtung münden und die von ringförmigen Oberflächen des
Heißkopfes des Zwischenelementes und der Kokille gebildet werden. Die hiermit angegebene
Vorrichtung erfordert einen sehr hohen Fertigungsaufwand, da an allen drei Teilen
Passungsflächen sehr genau gefertigt werden müssen, um die Austrittsbreite der Ringspalte
genau einzuhalten. Genauso müssen die Oberflächenteile, die unmittelbar die Spalte
bilden, sehr genau gefertigt werden, wobei geringe Ungenauigkeiten, z.B. bei der Zentrierung
des Heißkopfes, des Zwischenelementes und der Kokille zueinander ungleichmäßige Spaltbreiten
verursachen, so daß ganz unbrauchbare Ergebnisse aufgrund ungleicher Trennmittelzufuhr
am Gußstrang entstehen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß eine erhöhte Genauigkeit bei der Erzeugung
der Kanalquerschnitte der Zuführkanäle mit einfachen, kostengünstigen Mitteln erzielt
werden kann. Die Lösung hierfür besteht darin, daß das Zwischenelement ein Blechteil
ist und daß zumindest bis zur Öffnungskante verlaufenden Endabschnitte der Zuführkanäle
in die Oberfläche des Zwischenelementes und/oder der Kokillenoberseite mit konstanter
Tiefe eingearbeitet sind. Hierfür wird erfindungsgemäß ein photochemisches Ätzverfahren
und alternativ ein Laserschnittverfahren vorgeschlagen. Auf diese Weise können Kanäle
konstanter Tiefe und damit genau einzuhaltenden Kanalquerschnittes mit einfachen Mitteln
mit größerer Genauigkeit hergestellt werden. In bevorzugter Weise wird sich das Ätzen
bzw. das Laserschneiden der Kanäle auf die Oberflächen des Zwischenelementes beziehen.
Der Gegenstand der Erfindung schließt in gleicher Weise jedoch auch das Ätzen und
das Laserschneiden entsprechender Kanäle in der Oberseite der ebenfalls aus Metall
bestehenden Kokille ein. Durch die relativ nachgiebige Ausführung des Zwischenelementes
als dünnwandiges Blechteil sind Ungenauigkeiten in den jeweiligen Gegenflächen des
Heißkopfes und der Kokille auszugleichen, ohne daß hierbei die Kanaltiefen wesentlich
verändert werden. Üblicherweise wird die Kanalbreite konstant sein, so daß bei konstantem
Kanalquerschnitt der Strömungswiderstand optimiert ist. Es ist jedoch auch möglich,
daß die Endabschnitte düsenartig verjüngt sind, so daß eine erhöhte Austrittsgeschwindigkeit
erzielt wird. Als bevorzugtes, für das Ätzen und Laserschneiden der Zuführkanäle geeignetes
Material wird Edelstahl oder Kupferlegierungen für das Zwischenelement vorgeschlagen.
Die bevorzugte Dicke des Zwischenelements beträgt zwischen 0,1 und 5 mm, insbesondere
zwischen 0,5 und 2 mm. Hierbei ist eine gute Bearbeitbarkeit gegeben.
[0007] Um eine möglichst gute Durchmischung und Homogenisierung des zugeführten Trennmediums
zu erreichen, sind die Zufuhrkanäle für die Trennmedien zur Öffnungskante hin düsenförmig
erweitert. Grundsätzlich kann der Erweiterungswinkel zwischen 13 und 17° liegen, vorzugsweise
beträgt er 15°. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kanäle so ausgebildet
sind, daß die Trennstege nicht bis zur Öffnungskante vorlaufen, sondern in einer Entfernung
von 0,5 bis 2 mm vor der Öffnungskante enden. Dadurch kommt es vor der Öffnungskante
zu einem Zusammentreffen der zugeführten Medien, wodurch der Austritt des Trennmediums
vergleichmäßigt wird.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung ist das Zwischenelement einstückig und ring- oder rechteckförmig
ausgebildet. Bei vom runden Querschnitt abweichenden Formen der zentralen Querschnittsöffnung
des Heißkopfes und der Kokille ist es jedoch auch möglich, mehrteilige Zwischenelemente
zu verwenden, die jeweils aus den freien Öffnungsquerschnitt begrenzenden einzelnen
Streifen bestehen.
[0009] Nach einer ersten Alternative kann die Öffnungskante des Zwischenelementes bündig
mit der Wandung der Kokille abschließen und zur Querschnittsöffnung der Kokille freiliegen.
Hierbei münden die Endabschnitte der Zuführkanäle für das Trennmittel im wesentlichen
radial zur Gießrichtung des Stranges.
[0010] Nach einer zweiten Alternative kann die Öffnungskante des Zwischenelementes von einem
Überhang des Heißkopfes verdeckt sein und die Endabschnitte der Zuführkanäle in Nuten
in der Öffnungskante des Zwischenelementes münden. Bei gegenüber der Öffnungskante
etwas zurückgenommener Querschnittsöffnung der Kokille ist hierbei im wesentlichen
eine gleichgerichtete Zuströmung des Trennmittels in Bezug auf die Herstellrichtung
des Gußstranges möglich.
[0011] Die Zuführkanäle, d.h. die sich öffnenden Endabschnitte bestehen aus einzelnen im
wesentlichen senkrecht zur Öffnungskante des Zwischenelementes verlaufenden Vertiefungen,
die zur gleichmäßigen Verteilung des Trennmittels bevorzugt voneinander gleichmäßigen
Abstand haben. Zur konstruktiven Vereinfachung sind in weiterhin bevorzugter Ausführung
mit Abstand zur Öffnungskante parallel verlaufende Verbindungsabschnitte und zwar
ebenfalls in Form von vertieften Kanälen oder in Form von vollständigen Schlitzen
im Zwischenelement vorgesehen, die mit Anschlußkanälen in der Kokille oder im Heißkopf
zur Versorgung mit Trennmittel verbunden sind.
[0012] Wenn zwei verschiedene Trennmittel oder Trennmittelgemische, insbesondere Trennöl
und gasförmiges Trennmedium zugeführt werden, ist es günstig, zwei vollkommen getrennte
Systeme von Zuführkanälen vorzusehen, wobei eines davon mit einer Versorgungsquelle
für ein gasförmiges Medium und das andere mit einer Versorgungsquelle für ein Trennöl
verbunden ist. Dies erlaubt eine konstruktiv einfache Ausgestaltung von Zuführkanälen
auf der Oberseite und der Unterseite des Zwischenelementes. Darüber hinaus ist es
für die Förderung und Zumessung günstig, wenn sich der Öl-Gas-Gemisch erst im Bereich
der Kokille bildet. Um eine intensive Vermischung und Nebelbildung sicherzustellen,
ist es weiterhin vorteilhaft, Zuführkanäle auf beiden Seiten des Zwischenelementes
in unmittelbarer Zuordnung zueinander, d.h. mit untereinander gleichen seitlichen
Abständen und jeweils paarweise unmittelbar übereinander auf der Oberseite und der
Unterseite des Zwischenelementes auszuführen. Hierbei ist es weiterhin günstig, daß
die Austrittsöffnung für das gasförmige Trennmedium in Richtung des Gießstranges vor
bzw. über den Austrittsöffnungen für das Trennöl liegen. Zwischen den einzelnen Zuführkanälen
und/oder zwischen den mit Abstand von der Öffnungskante verlaufenden Verbindungskanälen
können in weiterhin günstiger konstruktiver Ausgestaltung Dichtungen vorgesehen sein,
die insbesondere in Nuten in der Oberfläche des Heißkopfes und/oder der Kokille eingelassen
sind.
[0013] Die Erfindung wird anhand der folgenden Zeichnungen näher erläutert, die bevorzugte
Ausführungsbeispiele darstellen.
- Figur 1
- Figur 1 zeigt ein Prinzipbild einer Stranggußanlage, auf die der Gegenstand der Erfindung
bevorzugt anwendbar ist;
- Figur 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im abgestuften
Längsschnitt;
- Figur 2a
- zeigt eine perspektive Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ähnlich Figur 2
mit einem Überhand des Heißkopfes;
- Figur 3
- zeigt ein Zwischenelement gemäß Figur 2 in Draufsicht;
- Figur 4
- zeigt einen Abschnitt eines Zwischenelementes nach Figur 2 in perspektivischer Ansicht;
- Figur 5
- zeigt ein Zwischenelement in runder Ausführung in Draufsicht;
- Figur 6
- zeigt einen Abschnitt eines Zwischenelementes ähnlich Figur 2 in perspektivischer
Ansicht.
- Figur 7
- zeigt einen Abschnitt eines Zwischenelementes analog zu Figur 4, jedoch mit düsenförmig
erweiterten Zuführkanälen in perspektivischer Ansicht.
[0014] In Figur 1 ist eine Gießrinne 1 dargestellt, die einen gemeinsamen offenen Füssigkeitsspiegel
mit einem Heißkopf 12 aufweist, unterhalb dessen eine wassergekühlte Kokille 2 erkennbar
ist. Die flüssige Schmelze erstarrt im Bereich der Kokille, wobei sich ein nach unten
ausgebildeter Miniskus bildet und erstarrt zum Barren 3, die unten auf einem Angußstein
4 aufsitzt, der von einem Tisch 5 nach unten weggezogen wird. Zu Beginn des Gießvorganges
sitzt der Angußstein 4 im wesentlichen dicht in der Kokille 2 ein, so daß zunächst
flüssiges Metall eingefüllt werden kann. Abfließendes Trennöl ist mit 13 bezeichnet.
Im Zwischenbereich zwischen dem Heißkopf 12 und der Kokille 2 wird ein gasförmiges
Trennmedium und ein Trennöl zugeführt. Hierfür sind entsprechende Zuführvorrichtungen
dargestellt. Mit 6 ist eine Schnittstelle zu einem Gasversorgungssystem, insbesondere
dem Druckluftsystem einer Betriebsanlage gezeigt. Im weiteren Strang liegt ein Reduzierventil
7, ein Mengendurchflußgerät 8 und ein Druckmeßgerät 9. Für das Trennöl ist ein Reservoir
14, eine Pumpe 11 und ein Durchflußmeßinstrument 10 dargestellt. Es ist erkennbar,
daß die Kokille in Gießrichtung einen Rücksprung gegenüber dem Heißkopf hat.
[0015] In Figur 2 ist ein Heißkopf 21, eine Kokille 22 und ein dazwischenliegendes blechförmiges
Zwischenelement 23 erkennbar. Gegenüber der zum freien Öffnungsquerschnitt liegenden
Oberfläche 26 des Heißkopfes tritt die entsprechende Oberfläche 27 der Kokille zurück,
die Öffnungskante 28 des Zwischenelementes 23 schließt bündig mit der Oberfläche 27
der Kokille ab. Außerhalb des Heißkopfes liegt ein Spannelement 24. Die Kokille 22
weist in üblicher Weise ein Kühlwasserraum 25 auf. Mit dem Kühlwasserraum 25 sind
interne Bohrungen 29 verbunden, die in die Nähe der Oberfläche 27 der Kokille führen.
[0016] Auf der Oberseite des Zwischenelementes sind einzelne senkrecht zur Öffnungskante
28 liegende Zuführkanäle 30 im gleichen Abstand voneinander eingeätzt und/oder lasergeschnitten,
die rückseitig durch zumindest einen Verbindungskanal 31, der als Schlitz ausgeführt
ist, untereinander verbunden sind. Der schlitzförmige Verbindungskanal 31 liegt über
einem als offene Nut in der Kokille ausgeführten Versorgungskanal 32, der über zumindest
eine Bohrung 33 an eine erste Gas- oder Trennmittelversorgungsquelle anschließbar
ist. Mit Abstand zum Versorgungskanal 32 sind in Nuten eingesetzte Dichtungen 34,
35 parallelverlaufend vorgesehen.
[0017] Auf der Unterseite des Zwischenelementes 23 sind zweite Zuführkanäle 36 in die Oberfläche
eingeätzt oder lasergeschnitten, die mittels eines als offne Nut in der Kokille ausgeführten
Verbindungskanals 37 untereinander verbunden sind. Hierbei ist es auch möglich, einen
querverlaufenden Verbindungskanal teilweise oder ausschließlich in der Oberfläche
des Zwischenelementes auszubilden. Ein Zuführkanal zum Verbindungskanal 37 liegt in
einer anderen Schnittebene und ist hier nicht dargestellt. Dieser Zuführkanal verbindet
den Kanal 37 mit dem Versorgungskanal 38 und ist zumindest mit einer Bohrung an ein
Gas- oder Trennmittelreservoir angeschlossen.
[0018] In Figur 2a sind im wesentlichen die gleichen Einzelheiten wie in Figur 2 erkennbar.
Diese sind mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Abweichend hiervon weist der
Heißkopf 21 einen Überhang 41 auf, der die Austrittsöffnungen der Zuführkanäle 30,
36 mit Abstand verdeckt, so daß diese in einen nach unten offenen Ringspalt 42 münden.
Das Zwischenelement 23 ist mit einem Ausbruch dargestellt. Hierdurch ist erkennbar,
wie der Versorgungskanal 38 über Überströmschlitze 39 in der Oberfläche der Kokille
22 mit dem Verbindungskanal 37 für die unteren Zuführungskanäle 36 verbunden sind.
Die übrigen Einzelheiten entsprechen vollkommen denen in Figur 2.
[0019] In der Figur 3 ist ein Beispiel für ein Zwischenelement 23 in Draufsicht gezeigt.
Es ist die zuvor nicht bezeichnete zentrale Querschnittsöffnung 40 erkennbar, die
in diesem Fall im wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat. Senkrecht zur Öffnungskante
28 enden umfangsverteilt mit im wesentlichen gleichen Abständen eingeätzte und lasergeschnittene
Zuführkanäle 30, die über einzelne rückwärtige schlitzförmige Verbindungskanäle 31
miteinander verbunden sind. Jeder der Verbindungskanäle 31 bedarf einer gesonderten
Zuführbohrung in der Kokille oder im Heißkopf.
[0020] In der Figur 4 sind nochmals Einzelheiten des Zwischenelementes 23 gezeigt, wobei
auf die Beschreibung der Figur 2 Bezug genommen wird.
[0021] In Figur 5 ist ein Zwischenelement 23' gezeigt, das insgesamt rund ist und somit
eine zentrale Querschnittsöffnung 40' bildet. Senkrecht zur Öffnungskante 28' enden
umfangsverteilt mit im wesentlichen gleichen Abständen eingeätzte oder lasergeschnittene
Zuführkanäle 30'. Diese sind über einzelne schlitzförmige teilkreisförmige Verbindungskanäle
31' miteinander verbunden. Jeder der Verbindungskanäle 31' bedarf einer gesonderten
Zuführungsbohrung in der Kokille oder im Heißkopf. In der Funktion entsprechen die
hier gezeigten Einzelheiten denen in Figur 3.
[0022] In Figur 6 sind nochmals Einzelheiten eines Zwischenelementes 23'' mit gerader Öffnungskante
28'' erkennbar, auf die Zuführkanäle 30'' und 36'' zulaufen, von denen die erstgenannten
über einen Verbindungskanal 31'' untereinander kommunizieren. Die Zuführkanäle 30''
und 36'' sind zur Öffnungskante 28'' hin düsenförmig verjüngt, so daß die zugeführten
Medien mit erhöhter Geschwindigkeit bzw. erhöhtem Druck austreten.
[0023] In Figur 7 ist die bevorzugte Variante eines Zwischenelementes 23''' mit gerader
Öffnungskante 28''' erkennbar, in die Zuführkanäle 30''' und 36''' münden. Der Erweiterungswinkel
y der düsenförmigen Zuführkanäle 30''' beträgt im Beispiel 15°, kann jedoch grundsätzlich
auch 13 oder 17° betragen.
[0024] Die Zuführkanäle 30''' sind so ausgebildet, daß die zwischen ihnen angeordneten Trennstege
15 nicht bis zur Öffnungskante 28''' vorlaufen, sondern in einer Entfernung b vor
der Öffnungskante enden. Die Entfernung b kann zwischen 0,5 und 2 mm liegen, wodurch
eine Vergleichmäßigung vor dem Austritt der zugeführten Medien erreicht wird.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Gießrinne
- 2
- Kokille
- 3
- Barren
- 4
- Angußstein
- 5
- Tisch
- 6
- Schmittstelle
- 7
- Reduzierventil
- 8
- Mengendurchflußgerät
- 9
- Druckmeßpgerät
- 10
- Durchflußmeßinstrument
- 11
- Pumpe
- 12
- Heißkopf
- 13
- Trennöl
- 14
- Reservoir
- 21
- Heißkopf
- 22
- Kokille
- 23
- Zwischenelement
- 24
- Spannelement
- 25
- Kühlwasserraum
- 26
- Oberfläche
- 27
- Oberfläche
- 28
- Öffnungskante
- 29
- Bohrungen
- 30
- Zuführkanäle
- 31
- Verbindungskanal
- 32
- Versorgungskanal
- 33
- Bohrung
- 34
- Dichtung
- 35
- Dichtung
- 36
- Zuführkanal
- 37
- Verbindungskanal
- 38
- Versorgungskanal
- 39
- Überströmschlitze
- 40
- Querschnittsöffnung
- 41
- Überhang
- 42
- Ringspalt
1. Vorrichtung zum Stranggießen von Metall unter Zufuhr eines Trennmittels oder eines
Trennmittelgemisches zur Oberfläche des Gußstranges mit Zuführkanälen für zumindest
ein Trennmittel oder ein Trennmittelgemisch, deren Austrittsöffnungen in einem Zwischenbereich
zwischen einem Heißkopf, durch dessen offenen Querschnitt Metallschmelze zugeführt
wird, und einer Kokille, in deren offenem Querschnitt die Metallschmelze erstarrt,
münden, wobei zwischen dem Heißkopf und der Kokille ein Zwischenelement mit einer
zentralen Querschnittsöffnung vorgesehen ist, dessen Oberflächen zusammen mit den
angrenzenden Oberflächen des Heißkopfes und/oder der Kokille zumindest die unmittelbar
zu den Austrittsöffnungen führenden Endabschnitte der Zuführkanäle bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenelement (23) ein Blechteil ist und daß zumindest bis zur Öffnungskante
(28) verlaufenden Endabschnitte der Zuführkanäle (30, 36) in die Oberfläche des Zwischenelementes
und/oder in die Oberseite der Kokille (22) mit konstanter Tiefe eingearbeitet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungskante (28) des Zwischenelementes (23) bündig mit der Wandung (27)
der Kokille (22) ist und zur Querschnittsöffnung der Kokille freiliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungskante (28) des Zwischenelementes (23) von einem Überhang des Heißkopfes
(21) verdeckt ist und daß ggfs. die Endabschnitte der Zuführkanäle (30) in Nuten in
der Öffnungskante (28) des Zwischenelementes münden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführkanäle (30, 36) einzelne senkrecht zur Öffnungskante (28) der Querschnittsöffnung
(40) verlaufende Endabschnitte aufweisen, die insbesondere düsenartig zulaufend ausgebildet
sein können.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführkanäle (30) für ein Trennmedium zur Öffnungskante (28) hin düsenförmig
erweitert sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Zuführkanälen (30) verlaufenden Trennstege (15) in einer Entfernung
b von der Öffnungskante (28) enden.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entfernung b von der Öffnungskante (28) zwischen 0,5 und 2 mm beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Erweiterungswinkel y der düsenförmig erweiterten Zuführkanäle (30) zwischen
13 und 17° liegt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführkanäle (30) durch mit Abstand zur Öffnungskante (28) parallel verlaufende
Verbindungskanäle (31) in Form von Schlitzen oder Ausnehmungen im Zwischenelement
(23) verbunden sind, die mit Versorgungskanälen (32) im Heißkopf (21) oder in der
Kokille (22) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Zuführkanäle (36) durch mit Abstand zur Öffnungskante verlaufende Verbindungskanäle
(37) verbunden sind, die als Nuten in den Oberflächen des Zwischenelements (23) und/oder
der Kokille (22) gebildet sind, die ihrerseits mit Versorgungskanälen (38) in der
Kokille (22) verbunden sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei getrennte Systeme von Zuführkanälen (30, 36) vorgesehen sind, von denen eines
mit einer Versorgungsquelle für ein gasförmiges Trennmedium und das andere mit einer
Versorgungsquelle für Trennöl verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen der beiden Systeme in Richtung des Gießstranges hintereinander
bzw. übereinander liegen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen für das gasförmige Trennmedium in Richtung des Gießstranges
über den Austrittsöffnungen für das Trennöl liegen.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwischen den Versorgungskanälen (32, 38) der Zuführkanäle (30, 36) der
beiden Systeme parallel zu diesen verlaufende Dichtungen (34, 35) in die Oberfläche
der Kokille (22) eingelassen sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenelement (23) rund oder rechteckförmig und ggfs. mehrteilig ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke des Zwischenelements 0,1 bis 5 mm, bevorzugt 0,5 bis 2 mm beträgt.
17. Verfahren zur Herstellung eines Zwischenelementes nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Endabschnitte der Zuführkanäle (30, 36) als Vertiefungen in die
Oberfläche des Zwischenelementes (23) ein- oder beidseitig photochemisch eingeätzt
werden.
18. Verfahren zur Herstellung eines Zwischenelementes nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Endabschnitte der Zuführkanäle (30, 36) als Vertiefungen in die
Oberfläche des Zwischenelementes (23) ein- oder beidseitig lasergeschnitten werden.