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EP 0 566 887 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.10.1993 Patentblatt 1993/43 |
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Anmeldetag: 24.03.1993 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH FR GB IT LI |
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Priorität: |
22.04.1992 DE 4213234
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Anmelder: Fischer, Karl |
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D-83359 Hufschlag (DE) |
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Erfinder: |
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- Fischer, Karl
D-83359 Hufschlag (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Umstimmeinrichtung für Harfe |
(57) Im Hals einer symmetrisch aufgebauten Harfe werden die in der Mitte des Halses "mittig"
angeordneten Saiten durch Schieber mit Nocke an einen Stift gedrückt, der genau im
vorberechneten Halbtonabstand angeordnet ist. Die schwingende Länge der Saite wird
verkürzt, die Saite erklingt einen Halbton höher. Dadurch kann die Harfe in verschiedenen
Tonarten - bis zu acht Tonarten - ohne Umstimmen mit den Stimmwirbeln gespielt werden.
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[0001] Bei den meisten bekannten Harfen, wie Irische Harfen (= non-pedal-harps), Volksharfen
(= Einfachpedalharfe, Bauernharfe, Tiroler Harfe) und Konzertharfen (= Doppelpedalharfe),
sind die Saiten auf einer Seite des Harfenhalses angebracht. Die Saiten (bis zu 47)
haben eine Gesamtzugkraft von ca. 500 kg bei Irischen Harfen, ca. 600 - 700 kg bei
Volksharfen und bis zu 1500 kg bei Konzertharfen. Durch die Anbringung auf einer Seite
des Harfenhalses und dem asymmetrischen Saitenzug wollen die Saiten den Hals der Harfe
verdrehen = verwinden und die Harfensäule verkrümmen (Abb. 1).
[0002] Für derartige Harfen ohne Pedale, sind Umstimmeinrichtungen bekannt (vgl. DE 22 41
679), bei denen mittels von Hand betätigbarer Schwenkhebel und daran befindliche Nocken
die Saiten gegen Bünde zur Verkürzung der frei schwingenden Länge drückbar sind.
[0003] Es sind auch Harfen bekannt, bei denen die Saiten nicht "einseitig" angeordnet sind,
sondern "mittig", d.h. die Saiten laufen durch die Mitte des Halses (Abb. 2). Dadurch
ergibt sich eine symmetrische Kraftverteilung. Alle asymmetrischen Kräfte, welche
verwinden, verziehen, verkrümmen wollen, fallen weg. Diese Harfe ist als "paraguayische
Harfe" bekannt. Sie hat den großen Nachteil, daß die Saiten nicht auf die Halbtöne
umschaltbar sind, die Harfe also nur in einer Tonart gespielt werden kann oder mit
den Stimmwirbeln umgestimmt werden muß.
[0004] Eine andere symmetrisch aufgebaute Harfe ist aus der US 47 44 280 bekannt. Dieses
Instrument besitzt Tonabnehmer für jede Saite; das Umstimmen erfolgt rein elektronisch.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Harfe mit symmetrischem Aufbau
und mit "mittig", d.h. in der Mitte des Halses laufenden Saiten eine Umschaltvorrichtung
zu konstruieren, mit der Halbtöne geschaltet werden können, damit die Harfe in mehreren
Tonarten - bis zu acht Tonarten - gespielt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen ausgewiesen.
[0007] Es zeigen:
Abb. 1: den Harfenhals bei asymmetrischem Saitenzug
Abb. 2: den Harfenhals bei symmetrischem Saitenzug
Abb. 3 bis 6: die erfindungsgemäße Umschalteinrichtung.
[0008] Durch einen quer durch den Hals laufenden Schieber wird die jeweilige Saite an einen
Anschlagstift gedrückt, der genau im vorberechneten Halbtonabstand angeordnet ist
(Abb. 3 und Abb. 4). Die Saite wird verkürzt und damit einen Halbton höher geschaltet.
[0009] Der Schieber aus Metall oder Kunststoff besteht aus einem Basisteil (Welle) mit eingesetzter
oder aufgesetzter Nocke. Die Nocke hat abgerundete Enden und bewirkt bei der Verschiebung
den Andruck der Saite an den Anschlagstift (Abb. 5 und Abb. 6).
[0010] Der Schieber ist an beiden Enden knopfartig ausgebildet durch eingeschraubte Scheiben
aus Kunststoff in verschiedenen Farben (analog den Saitenfarben in weiß, schwarz und
rot) oder aus verschieden eingefärbtem Metall. Durch Druck mit dem Finger ist der
Schiebevorgang leicht zu vollziehen. Mit der knopfartigen Ausführung an beiden Seiten
der Welle ist der Schub exakt begrenzt.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Umstimmvorrichtung für Harfen mit symmetrischem
Saitenzug wie folgt:
1. Harfe mit einer Umstimmeinrichtung für Saiten, mit einem Hals und daran angebrachten
Stimmwirbeln, an denen die Saiten etwa mittig des Halses, in dessen Querrichtung gesehen,
befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rein mechanische Umstimmeinrichtung von Hand betätigbare Schieber mit knopfartig
ausgebildeten Enden umfaßt,
daß die Schieber quer zum Hals einzeln verschiebbar gelagert sind,
daß die Schieber jeweils einen Nocken aufweisen, mit dem die jeweilige Saite gegen
einen zur Verkürzung der schwingenden Saitenlänge in vorbestimmtem Abstand zum Stimmwirbel
angebrachten Anschlagstift drückbar ist.
2. Harfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die knopfartigen Enden der Schieber
durch farbige Kunststoffscheiben analog der Saitenfarbe farbig markiert sind.
3. Harfe nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieber aus Metall sind.
4. Harfe nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieber aus Kunststoff sind.
5. Harfe nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieber jeweils ein Basisteil und eine eingesetzte oder aufgesetzte Nocke
mit abgerundeten Enden umfassen.
