[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdeckung mit mehreren parallelen Rollos.
[0002] Aus der DE-OS 36 60 756 ist eine ausfahrbare Abdeckung bekannt, bei der mindestens
eine Federwelle mit ihren stirnseitigen Lagerzapfen in parallelen Laufschienen verschiebbar
gelagert ist. Die Abdeckplane ist bei dieser bekannten Anordnung in vorgegebenem Abstand
an der oder den Federwellen angeschlagen und wickelt sich beim Ausfahren der Abdeckung
doppellagig in gleicher Wickelrichtung von der Federwelle ab. Dabei wird die Abdeckplane
zu den beiden benachbarten Federwickeln um die selbe Länge freigegeben; unterschiedliche
Längenabschnitte zwischen benachbarten Federwellen lassen sich daher mit dieser bekannten
Konstruktion nicht verwirklichen. Außerdem wird von der jeweiligen Federwelle die
Abdeckplane in die eine Richtung jeweils von der Unterseite des Wickels, dagegen in
die andere Richtung von der Oberseite des Wickels abgewickelt, und beim Wiederaufwickeln
werden auf der Abdeckplane liegende Schmutzteilchen etc. in den Wickel eingewickelt,
worunter das Aussehen der Abdeckplane leiden kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine ausfahrbare Abdeckung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß zwischen den einzelnen Rollos in einfacher
Weise unterschiedliche Behanglängen, und damit eine flexiblere bauliche Verwendung
verwirklicht werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der ausfahrbaren Abdeckung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß mindestens ein Rollo in Führungsschienen verschiebbar gelagert
ist, und daß der Behang mindestens eines Rollos mit seinem freien Ende an Halteorganen
des benachbarten Rollos befestigt ist.
[0005] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß erfindungsgemäß Rollos
in Standard-Ausführung verwendet werden, die einen einlagig auf eine Federwelle auf-
und abwickelbaren Behang aufweisen. Die Abdeckung enthält mindestens ein Rollo, welches
beidseitig in Führungsschienen verschiebbar gelagert ist, und der Behang mindestens
eines Rollos ist mit seinem freien Ende an Halteorganen eines benachbarten Rollos
befestigt. Wenn daher der Behang des ersten, vorderen Rollos von dessen Federwelle
abgezogen wird, so verschiebt sich dabei oder anschließend das Rollo in der Führungsschiene
und zieht dabei den angekoppelten Behang des benachbarten Rollos ebenfalls aus. Da
der Behang aller Rollos nur einlagig auf den Rollo-Federwellen aufgewickelt ist, lassen
sich vorteilhafterweise Rollos mit unterschiedlichen Behanglängen aneinander koppeln.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß auch bei geringen Federkräften durch die Aneinanderkopplung
einer großen Anzahl von Rollos eine große Gesamtlänge der Abdeckung realisiert werden
kann. Soll dagegen ein besonders geringer Durchhang des Behangs verwirklicht werden,
so lassen sich die Rollos in geringem Abstand voneinander, also mit jeweils kurzer
Behanglänge an den freien Enden der Behänge aneinander koppeln. Durch Verwendung von
Standard-Rollos mit einer der Aufgabenstellung angepaßten kurzen, langen oder unterschiedlich
langen Behanglänge läßt sich die Abdeckung je nach den gewünschten Abmessungen und
Vorgaben flexibel, einfach und kostengünstig als Sonnen-, Regen- oder Windschutz realisieren.
[0006] Besonders bevorzugt ist ein Rollo ortsfest gelagert, und alle weiteren Rollos sind
in den Führungsschienen verschiebbar. Das freie Ende des Behangs des ortsfesten Rollos
ist an dem benachbarten verschiebbaren Rollo befestigt, die freien Behangenden der
verschiebbaren Rollos sind alle an den benachbarten verschiebbaren Rollos befestigt,
und das freie Ende des vordersten verschiebbaren Rollos ist bevorzugt mit einer Zugstange
versehen, die in den Führungsschienen verschiebbar lagert. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung wird ein Ende der Abdeckung durch ein ortsfestes Rollo vorgegeben, während
das andere Ende der Abdeckung längs der Führungsschienen ausfahrbar ist.
[0007] Alternativ lassen sich alle Rollos verschiebbar in den Führungsschienen anbringen,
und es läßt sich das freie Ende des vordersten Rollos in einer vorgegebenen oder einer
wählbaren Position ortsfest befestigen; das andere Ende der Abdeckung wird dann von
einem verschiebbaren Rollo gebildet, welches verfahrbar und arretierbar ist und über
die aneinandergekoppelten Behänge alle weiteren Rollos verfährt und die Behänge spannt.
[0008] Besonders bevorzugt ist die Wickelrichtung der Behänge auf den Federwellen der Rollos
so gewählt, daß die Behänge jeweils von der Oberseite der Behangwickel abgewickelt
bzw. auf die Oberseite des Behangwickels aufgewickelt werden. Diese Auführungsform
der Erfindung besitzt den Vorteil, daß Schmutzteilchen, die sich auf dem Behang niederschlagen,
beim Aufwickeln von der Oberseite des Behangs herabfallen; es wird also zuverlässig
verhindert, daß derartige Schmutzteilchen in den Behangwikkel eingewickelt werden.
[0009] Die Halteorgane werden überragen bevorzugt den Behangwickel der einzelnen Rollos;
das freie Ende des Behangs des jeweils benachbarten Rollos läßt sich bevorzugt über
oder unter dem Behangwickel des betreffenden Rollos an den Halteorganen befestigen.
Durch diese Überlappung benachbarter Behänge wird eine geschlossene Abdeckung verwirklicht,
der Sonne, Wind oder Regen zuverlässig abhält.
[0010] Die verschiebbaren Rollos können mit ihren, in den Federwellen gelagerten stirnseitigen
Lagerzapfen direkt in die Führungsschienen eingreifen und dort verschiebbar gelagert
sein. Alternativ enden die stirnseitigen Lagenzapfen und die Zugstange des vordersten
verschiebbaren Rollos in Führungswagen, die in den Führungsschienen verschiebbar sind.
Die Führungswagen lassen sich manuell oder elektrisch antreiben. Besonders bevorzugt
ist jeder Führungswagen mit einem elektrischen Antriebsmotor versehen, der ein Antriebsrad
gegen die Führungsschiene antreibt. Alternativ sind nur die vordersten Führungswagen,
welche die Zugstange des vorderen Rollos tragen, elektrisch angetrieben.
[0011] Die Führungsschienen laufen bevorzugt parallel zueinander und sind als Stangenprofil
ausgebildet, die - gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung - auch Stromschienen
für die Speisen der Antriebsmotoren der Führungswagen enthalten. In den Führungsschienen
bzw. alternativ zu den Führungsschienen lassen sich auch Zahnstangen vorsehen, mit
denen entsprechende Ritzel der Antriebsmotoren Zusammenwirken, um die Führungswagen
anzutreiben. Statt Führungsschienen lassen sich auch Führungsseile verwenden, welche
durch entsprechende Bohrungen oder Ösen der Lagerzapfen der Rollos hindurchgeführt
sind.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung lassen sich die Führungsschienen
als Seitenkanten einer trapezförmigen Abdeckfläche ausbilden. Die stirnseitigen Lagerzapfen
der verschiebbaren Rollos und die Zugstange des vordersten Rollos sind dann axial
teleskopierbar gelagert, um sich dem zunehmenden oder abnehmenden Abstand zwischen
den Führungsschienen anpassen zu können.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0014] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Abdeckung, wobei nur eine Führungsschiene
gezeigt ist; und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform der Abdeckung.
[0015] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer ein- und ausfahrbaren Abdeckung, die z.B.
an eine Gehäusewand 2 anschließt. Zwei Führungsschienen 4 - von denen zur Verdeutlichung
der Darstellung eine weggelassen ist - erstrecken sich z.B. parallel zueinander in
eine vorgegebene Richtung und werden an der Wand 2 oder an anderen, nicht dargestellten
Einbauten oder Stützkonstruktionen gehalten.
[0016] Am wandseitigen Ende der Führungsschienen 4 ist ein Rollo 8a ortsfest angebracht.
Zu diesem Zweck werden die stirnseitigen Lagerzapfen 12 an der Wand 2 mittels entsprechender
Befestigungswangen oder am Ende der Führungsschienen 4 drehfrei gehalten während die
Federwelle 10 des Rollos 8a sich gegen die Vorspannung einer Feder relativ zu den
Lagerzapfen 12 drehen kann, und dabei der Behang 14 von dem auf der Federwelle befindlichen
Behangwickel 16 abgewickelt werden kann.
[0017] In den Führungsschienen 4 sind zwei weitere Rollos 8 verschiebbar gelagert, wobei
die stirnseitigen Lagerzapfen 12 entweder direkt in entsprechenden Führungsnuten der
Führungsschienen 4 geführt sind oder auf Führungswagen lagern, die ihrerseits in den
Führungsschienen 4 leichtgängig verschiebbar sind. An den Rollos 8 sind stirnseitig,
von den Federwellen 10 entkoppelt, Halteorgane 18 angebracht, die an den Lagerzapfen
12 bzw. den Führungswagen für die Lagerzapfen befestigt sind und - im dargestellten
Ausführungsbeispiel - den auf der Federwelle 12 befindlichen Behangwickel 16 nach
oben überragen. An den Halteorganen 18 ist jeweils das freie Ende 15 des Behangs 14
des vorausgehenden Rollos 8 bzw. 8a befestigt. Um eine straffe, faltenfreie Hängung
des Behangs 14 zu erzielen, ist das freie Ende 15 des Behangs 14 mit je einer Zugstange
17 versehen, die an den Halteorganen 18 so befestigt ist, daß der Behang 15 des vorausgehenden
Rollos 8, 8a jeweils den Behangwickel 16 des betreffenden Rollos 8 ein vorgegebenes
Maß überdeckt. Das freie Ende 15 des Behangs 14 des vordersten verschiebbaren Rollos
8 ist ebenfalls mit einer Zugstange 17 versehen, die in den Führungsschienen 4 verschiebbar
gelagert ist und in jeder gewünschten Position arretierbar ist.
[0018] Soll die Abdeckung, die als Sonnen-, Wind- oder Regenschutz dienen kann, in ihre
ausgefahrene Position verbracht werden, so wird die Zugstange 17 des vordersten Rollos
manuell oder elektrisch, direkt oder über Zugschnüre in den Laufschienen 4 verschoben.
Dadurch wikkeln sich die Behänge 14 der an den Halteorganen 18 miteinander verkoppelten
Rollos 8, 8a ab, und die Zugstange 17 läßt sich in der gewünschten Endstellung arretieren.
Soll dagegen die Abdeckung wieder zurückgefahren werden, so ist die Arretierung der
Zugstange 17 zu lösen und die Behänge 14 der Rollos 8 werden auf die Behangwickel
16 aufgewickelt.
[0019] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Abdeckung,
die weitgehend der Ausführungsform gemäß Figur 1 entspricht. In zwei parallelen Führungsschienen
4 sind drei Rollos 8 verschiebbar angeordnet. Die Rollos 8 lagern mit ihren stirnseitigen
Lagerzapfen 12, wie auch die Zugstange 17 am freien Ende des vorderen Rollobehangs,
in Führungswagen 20, die in den Führungsschienen 4 verschiebbar sind. Die Führungswagen
20 lassen sich entweder manuell oder mittels elektrischer Motoren (nicht dargestellt)
antreiben, die in den Führungswagen oder lediglich am Führungswagen der vorderen Zugstange
17 angebracht sind und die Führungswagen 20 in den Führungsschienen verfahren. Die
an den freien Enden 15 befestigten Zugstangen 17 der Rollos 8 sind - über dem jeweils
benachbarten Rollo 8 - an den Wagen 20 befestigt.
1. Ausfahrbare Abdeckung mit mehreren parallelen Rollos (8),
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Rollo (8) in Führungsschienen (4) verschiebbar
gelagert ist und daß der Behang (14) mindestens eines Rollos (8) mit seinem freien
Ende (15) an am benachbarten Rollo (8) von dessen Wickelwelle (10) entkoppelt angebrachten
Halteorganen (18) befestigt ist.
2. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Rollo (8a) ortsfest gelagert ist, daß alle weiteren
Rollos (8) in den Führungsschienen (4) verschiebbar gelagert sind, und daß das freie
Ende (15) des Behanges (14) des ortsfesten Rollos (8a) an dem benachbarten verschiebbaren
Rollo (8) befestigt ist.
3. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (15) des vordersten, verschiebbaren Rollos
(8) in den Führungsschienen (4) verschiebbar gelagert ist.
4. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Rollos (8) verschiebbar gelagert sind, daß das freie
Ende (15) des vordersten Rollos (8) ortsfest befestigbar ist und daß das freie Ende
(15) des Behangs (14) aller weiteren Rollos (8) an dem jeweils benachbarten Rollo
(8) befestigt ist.
5. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behang (14) jeweils von der Oberseite des Behangwickels
(16) abgewickelt, bzw. auf der Oberseite des Behangwickels (16) aufgewickelt wird.
6. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halteorgane (18) den Behangwickel (16) überragen,
und daß das freie Ende (15) des Behangs (14) des benachbarten Rollos (8) über dem
Behangwickel (16) an den Halteorganen (18) befestigt ist.
7. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollos (8, 8a) an den freien Enden (15) ihres Behangs
(14) eine Zugstange (17) aufweisen.
8. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollos mit ihren stirnseitigen Lagerzapfen (12) in
den Führungsschienen (4) verschiebbar gelagert sind.
9. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (4) parallel zueinander verlaufen.
10. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen die Seitenkanten einer trapezförmigen
Abdeckfläche bilden, und daß die stirnseitige Lagerzapfen (12) und die Zugstangen
(17) der Rollos (8) axial verschiebbar in den Rollos (8) gelagert sind.
11. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren Rollos (8) mit ihren stirnseitigen
Lagerzapfen (12) in Führungswagen (20) lagern, die in den Führungsschienen (4) verschiebbar
gelagert sind.
12. Abdeckung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (17) des vordersten verschiebbaren Rollos
(8) in Führungswagen (20) gelagert ist, die in den Führungsschienen (4) verschiebbar
sind.
13. Abdeckung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungswagen (20) elektrisch antreibbar sind.
14. Abdeckung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Führungswagen (20) einen elektrischen Antriebsmotor
enthält, der ein Antriebsrad gegen die Führungsschiene (4) antreibt.
15. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halteorgane (18) an den Führungswagen (20) befestigt
sind.
16. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (17) des vorderen Rollos (8) zum Aus- und
Einfahren der Abdeckung elektrisch angetrieben ist.
17. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (17) des vorderen Rollos (8) manuell oder
elektrisch über Zugschnüre betätigbar ist.
18. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (4) als Stangenprofil ausgebildet
sind.
19. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (4) als Führungsseile ausgebildet
sind.
20. Abdeckung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (17) des vorderen Rollos (8) arretierbar
ist.