(19)
(11) EP 0 567 070 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.1993  Patentblatt  1993/43

(21) Anmeldenummer: 93106384.6

(22) Anmeldetag:  20.04.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 1/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR LU NL

(30) Priorität: 21.04.1992 DE 4213074

(71) Anmelder: Franz, Oliver
D-37688 Beverungen (DE)

(72) Erfinder:
  • Franz, Oliver
    D-37688 Beverungen (DE)

(74) Vertreter: Preissner, Nicolaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Michelis & Preissner, Haimhauser Strasse 1
80802 München
80802 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Treppenhaus für mehrgeschossige Fertighäuser


    (57) Bei einem Treppenhaus für mehrgeschossige Fertighäuser aus vorgefertigen Raumzellen, die eine Bodenplatte mit einem Rahmen aus Stahlprofilen, aufsteigenden Säulenelemeten an den Ecken, einen oberen Deckenrahmen und stirnseitig fertig montierte Außenwandungen aufweist, ist zur Erleichterung der Gesamtmontage und besseren Erschließung der oberen Etagen auch während der Bauzeit erfindungsgemäß vorgesehen, daß die einzelnen übereinanderzustapelnden Raumzellen (A) im Bereich des Treppenhauses fabrikseitig vormontierte und eingebaute Treppen (16, 20) aufweisen derart, daß in die Raumzellen (A) erforderliche Zwischenpodeste (10, 11) eingebaut und entsprechende Aussparungen in Fußbodenplatte (8) und/oder Deckenplatte (3) eingelassen und zwischen, zu und von den Zwischenpodesten (10, 11) führenden Treppenwangen (15, 17, 19) mit vorgefertigten Treppenstufen (16, 18, 20) eingesetzt und an den Treppenwangen (15, 17 , 19) Treppengeländer (40-43) festgelegt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Treppenhaus für mehrgeschossige Fertighäuser aus vorgefertigen Raumzellen, die eine Bodenplatte mit einem Rahmen aus Stahlprofilen, aufsteigenden Säulenelementen an den Ecken, einen oberen Deckenrahmen und stirnseitig fertig montierte Außenwandungen mit Brüstung, Fenstern, Isolierung und Brandschutz aufweisen.

    [0002] Bei mehrgeschossigen Fertighäusern und insbesondere solchen, die aus neben- und übereinandergestapelten vorgefertigten Raumzellen hergestellt werden, ist es üblich, in den Bereichen, die später als Treppenhaus dienen sollen, zunächst entsprechende öffnungen in den Deckenplatten und den darüber befindlichen Bodenplatten vorzusehen und erst nachträglich die Treppen, die üblicherweise aus Fertigteilen bestehen, einzubauen. Bei einer derartigen Bauweise ist es aber auch erforderlich, daß zunächst während der Montage gesonderte Baugerüste und Leitern verwendet werden, um die oberen Etagen zu erschließen.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, derartige Raumzellen zu schaffen, bei denen derartige Notbehelfstreppenhäuser nicht mehr erforderlich sind.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die einzelnen, übereinanderzustapelnden Raumzellen im Bereich des Treppenhauses fabrikseitig Vormontierte und eingebaute Treppen aufweisen derart, daß in die Raumzellen erforderliche Zwischenpodeste eingebaut und entsprechende Aussparungen in Fußboden und/oder Deckenplatten eingelassen und zwischen, zu und von den Zwischenpodesten führende Treppenwangen mit vorgefertigten Treppenstufen eingesetzt und an den Treppenwangen Treppengeländer festgelegt sind.

    [0005] Raumzellen mit derart bereits vormontierten Treppen in praktisch endgültiger Ausgestaltung zusammen mit Zwischenpodesten und Geländer ermöglichen daher eine volle Nutzungsmöglichkeit des Treppenhauses in seiner endgültigen Gestalt und zwar schon während der Bauphase, so daß damit Nottreppen und Notgeländer vermieden und gleichzeitig die Sicherheit für die mit dem Bau Beschäftigten erheblich erhöht wird.

    [0006] Zweckmäßig ist es dabei, wenn die Zwischenpodeste auf einer Seite auf zwischen den aufsteigenden Säulenelementen der Raumzellen festgelegten Querträgern und auf der anderen Seite an Querträgern zwischen aufsteigenden Zusatzsäulen zwischen Bodenrahmen und Deckenrahmen festgelegt sind.

    [0007] Die oberen Enden der Vom Zwischenpodest aufsteigenden Treppenwangen sind zweckmäßigerweise auf Querträgern des Deckenrahmens der jeweiligen Raumzelle festgelegt, so daß jede Raumzelle einen eigenen Treppenbereich von der Fußbodenebene bis zur oberen Ebene der Deckenplatte aufweist.

    [0008] Dabei ist es auch möglich, daß das Zwischenpodest zweiteilig in unterschiedlichen Höhen mit einer zwischengeschalteten Teiltreppe ausgebildet ist.

    [0009] Diese Zwischenpodeste können dabei an ihren zum Treppenhaus innenliegenden Ecken über gesonderte, aufsteigende Säulenelemente abgefangen sein.

    [0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Unterseiten der Podeste und Treppen gleich fabrikseitig mit Brandschutzplatten verkleidet sind.

    [0011] Die Brandschutzverkleidung der Treppen kann dabei unterseitig der Treppenwangen und die Treppenstufen überdeckend angebracht sein.

    [0012] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise von Ausführungsbeispielen nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
    Fig. 1
    einen Längsschnitt durch das Treppenhaus einer unteren Raumzelle im teilweise geschnittenen Zustand,
    Fig. 2
    einen Längsschnitt durch ein Treppenhaus eines mehrstöckigen Fertigbaus und
    Fig. 3
    ein Blick von oben in das Treppenhaus nach Fig. 2.


    [0013] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Treppenhausbereich einer unteren Raumzelle A für ein mehrgeschossiges Fertighaus. Diese Raumzelle weist eine Bodenplatte 1 mit quer verlaufenden Stahlträgern 2 und im dargestellten Schnitt nicht sichtbaren längs verlaufenden Stahlträgern sowie aufsteigenden Säulenelementen 9 an den Ecken und eine oben liegende Deckenplatte 3 mit quer- und längs verlaufenden Stahlträgern 4 und 5 auf. Von der darauf gesetzten Raumzelle B sind gestrichelt nur die Träger 6 und 7 der Bodenplatte 8 dargestellt.

    [0014] In die untere Raumzelle sind nunmehr zunächst zwei Zwischenpodeste 10 und 11 eingesetzt, wobei das untere im Schnitt dargestellte Zwischenpodest 10 auf der linken Seite von einem Querträger 12 abgestützt ist, der zwischen den aus Fig. 3 ersichtlichen, aufsteigenden Säulenelementen 9 festgelegt ist. Auf der rechten Seite wird das Zwischenpodest 10 von einem Querträger 13 gehaltert, der von einer aufsteigenden Zusatzsäule 14 und den in den Längswandungen 46 und 47 nach Fig. 3 angeordneten Säulenträgern 45 abgestützt ist.

    [0015] Zwischen der Bodenplatte 1 und dem unteren Zwischenpodest 10 sind nunmehr entsprechend der gezeigten Darstellung Treppenwangen 15 festgelegt, zwischen denen bereits vorgefertigte Treppenstufen 16 eingesetzt sind.

    [0016] Entsprechende Treppenwangen 17 mit eingesetzten Treppenstufen 18 sind in gleicher Weise zwischen dem unteren Zwischenpodest 10 und dem oberen Zwischenpodest 11 eingesetzt.

    [0017] Vom oberen Treppenpodest 11 führen dann wiederum Treppenwangen 19 mit eingesetzten Treppenstufen 20 zur Dekkenplatte 3. Der sichtbare Bereich des Längsträgers 5 zwischen dem Querträger 4 und einem weiteren Querträger 21 ist dabei als Treppenhausöffnung freigelassen, so daß sich erst rechts anschließend an den Querträger 21 die eigentliche Deckenisolierung und Verkleidung 3 anschließt. Die Treppenwangen 19 sind nunmehr am oberen Ende auf dem Querträger 21 abgestützt und schließen unmittelbar an den nur gestrichelt eingezeichneten Querträger 22 der Bodenplatte 8 der nächsten aufgesetzten Raumzelle B an und bilden damit den Abschluß der Treppe zum ersten Geschoß.

    [0018] Zusätzlich sind aus der dargestellten Figur noch eine Brandschutzverkleidung 23 unterhalb der Treppenwangen 15 bzw. der Stufen 16 sowie weitere Brandschutzplatten 24 unterhalb des Zwischenpodestes 10 zu erkennen. In gleicher Weise ist auch das obere Zwischenpodest 11 sowie die Treppenwangen 19 mit den Stufen 20 auf der Unterseite mit Brandschutzplatten verkleidet.

    [0019] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein mehrstöckiges Treppenhaus, wobei die Trennlinien zwischen der unteren Raumzelle A und der Raumzelle B der ersten Etage entsprechend der Schnittlinie I - I verläuft und die zwischen der Raumzelle B und der Raumzelle C der zweiten Etage entlang der Schnittlinie II - II.

    [0020] Für die untere Raumzelle sind die gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1 verwendet worden, d.h. die Treppenwangen 15 mit den Stufen 16 führen von der unteren Bodenplatte 1 zum ersten Zwischenpodest 10, von hier die Treppenstufen 18 mit den Wangen 17 zum zweiten Zwischenpodest 11 und von hier die Wangen 19 mit den Stufen 20 zur Bodenplatte 8 der aufgesetzten Raumzelle B der ersten Etage. Diese aufgesetzte Raumzelle B weist in gleicher Weise ein unteres Zwischenpodest 30 und ein oberes Zwischenpodest 31 auf, wobei hier wiederum Treppenwangen 32 mit Stufen 33 von der Bodenplatte 8 der ersten Etage zum Zwischenpodest 30 führen und anschließend vom Zwischenpodest 31 entsprechende Treppenwangen 34 mit Treppenstufen 35 zur Bodenplatte 36 der zweiten Etage.

    [0021] Gleichzeitig sind in diesem Schnittbild die bereits fabrikseitig auf die entsprechenden Treppenwangen 15 und 19 bzw. 32 und 34 aufgesetzten und fertig montierten Geländer 40, 41, 42 und 43 zu erkennen sowie gleichzeitig die sich zwischen den Zwischenpodesten 10 und 30 erstreckenden Verlängerungen 37 der Zusatzsäulen 14 zum Abfangen der Zwischenpodeste.

    [0022] In dem Querschnitt nach Fig. 3 ist eine Aufsicht auf dieses Treppenhaus dargestellt im Verlauf vom Erdgeschoß bis zur ersten Etage mit den beiden voneinander abgesetzten Zwischenpodesten 10 und 11 sowie den Stufenreihen 16, 18 und 20. Außerdem sind in diesem Schnitt noch die aufsteigenden Hauptsäulen 9 an den Ekken jeder Raumzelle zu erkennen, zwischen denen bereits vorgefertigte Wandelemente 45 an der Stirnseite sowie 46 und 47 an den Längsseiten eingesetzt sind.

    [0023] Durch diese Vormontage praktisch fertiger Treppenhausabschnitte bereits in der Fabrik bei der Herstellung der einzelnen Raumzellen steht an der Baustelle sofort ein begehbares und praktisch fertiges Treppenhaus zur Verfügung, das allen statischen Anforderungen genügt und gleichzeitig der erforderlichen Feuerwiderstandsklasse F90 für den fertig erstellten Bau entspricht. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß bei einem Umbau das gesamte Treppenhaus versetzbar ist, ohne gesondert ausgebaut und später wiedereingebaut werden zu müssen.


    Ansprüche

    1. Treppenhaus für mehrgeschossige Fertighäuser aus vorgefertigten Raumzellen, die eine Bodenplatte mit einem Rahmen aus Stahlprofilen, aufsteigenden Säulenelementen an den Ecken, einen oberen Deckenrahmen und stirnseitig fertig montierte Außenwandungen mit Brüstung, Fenstern, Isolierung und Brandschutz aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen, übereinanderzustapelnden Raumzellen (A, B, C) im Bereich des Treppenhauses fabrikseitig vormontierte und eingebaute Treppen (16, 20; 33, 35) aufweisen derart, daß in die Raumzellen (A, B, C) erforderliche Zwischenpodeste (10, 11; 30, 31) eingebaut und entsprechende Aussparungen in Fußbodenplatte (8; 36) und/oder Deckenplatte (3) eingelassen und zwischen, zu und von den Zwischenpodesten (10, 11; 30, 31) führende Treppenwangen (15, 17, 19; 32, 34) mit vorgefertigten Treppenstufen (16, 18, 20; 33, 35) eingesetzt und an den Treppenwangen (15, 17, 19; 32, 34) Treppengeländer (40-43) festgelegt sind.
     
    2. Treppenhaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenpodeste (10, 11; 30, 31) auf einer Seite auf zwischen den aufsteigenden Säulenelementen (9) der Raumzellen (A, B, C) festgelegten Querträgern (12) und auf der anderen Seite an Querträgern (13) zwischen aufsteigenden Zusatzsäulen (45) zwischen Bodenrahmen (1) und Deckenrahmen (5) festgelegt sind.
     
    3. Treppenhaus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Enden der vom Zwischenpodest (11; 31) aufsteigenden Treppenwangen (19; 34) auf Querträgern (21) des Deckenrahmens (4, 5) der jeweiligen Raumzelle festgelegt sind.
     
    4. Treppenhaus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenpodest (10, 11) zweiteilig in unterschiedlichen Höhen mit einer zwischengeschalteten Teiltreppe (18) ausgebildet ist.
     
    5. Treppenhaus nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenpodeste (10, 11; 30, 31) an ihren zum Treppenhaus innenliegenden Ecken über gesonderte, aufsteigende Säulenelemente (14) abgefangen sind.
     
    6. Treppenhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseiten der Zwischenpodeste (10, 11; 30, 31) und der Treppen (16, 20; 33, 35) mit Brandschutzplatten (23, 24) verkleidet sind.
     
    7. Treppenhaus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschutzverkleidung (23) der Treppen (16) unterseitig der Treppenwangen (15) die Treppenstufen (16) überdeckend angebracht ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht