[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Treppenhaus für mehrgeschossige Fertighäuser aus
vorgefertigen Raumzellen, die eine Bodenplatte mit einem Rahmen aus Stahlprofilen,
aufsteigenden Säulenelementen an den Ecken, einen oberen Deckenrahmen und stirnseitig
fertig montierte Außenwandungen mit Brüstung, Fenstern, Isolierung und Brandschutz
aufweisen.
[0002] Bei mehrgeschossigen Fertighäusern und insbesondere solchen, die aus neben- und übereinandergestapelten
vorgefertigten Raumzellen hergestellt werden, ist es üblich, in den Bereichen, die
später als Treppenhaus dienen sollen, zunächst entsprechende öffnungen in den Deckenplatten
und den darüber befindlichen Bodenplatten vorzusehen und erst nachträglich die Treppen,
die üblicherweise aus Fertigteilen bestehen, einzubauen. Bei einer derartigen Bauweise
ist es aber auch erforderlich, daß zunächst während der Montage gesonderte Baugerüste
und Leitern verwendet werden, um die oberen Etagen zu erschließen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, derartige Raumzellen
zu schaffen, bei denen derartige Notbehelfstreppenhäuser nicht mehr erforderlich sind.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die einzelnen, übereinanderzustapelnden
Raumzellen im Bereich des Treppenhauses fabrikseitig Vormontierte und eingebaute Treppen
aufweisen derart, daß in die Raumzellen erforderliche Zwischenpodeste eingebaut und
entsprechende Aussparungen in Fußboden und/oder Deckenplatten eingelassen und zwischen,
zu und von den Zwischenpodesten führende Treppenwangen mit vorgefertigten Treppenstufen
eingesetzt und an den Treppenwangen Treppengeländer festgelegt sind.
[0005] Raumzellen mit derart bereits vormontierten Treppen in praktisch endgültiger Ausgestaltung
zusammen mit Zwischenpodesten und Geländer ermöglichen daher eine volle Nutzungsmöglichkeit
des Treppenhauses in seiner endgültigen Gestalt und zwar schon während der Bauphase,
so daß damit Nottreppen und Notgeländer vermieden und gleichzeitig die Sicherheit
für die mit dem Bau Beschäftigten erheblich erhöht wird.
[0006] Zweckmäßig ist es dabei, wenn die Zwischenpodeste auf einer Seite auf zwischen den
aufsteigenden Säulenelementen der Raumzellen festgelegten Querträgern und auf der
anderen Seite an Querträgern zwischen aufsteigenden Zusatzsäulen zwischen Bodenrahmen
und Deckenrahmen festgelegt sind.
[0007] Die oberen Enden der Vom Zwischenpodest aufsteigenden Treppenwangen sind zweckmäßigerweise
auf Querträgern des Deckenrahmens der jeweiligen Raumzelle festgelegt, so daß jede
Raumzelle einen eigenen Treppenbereich von der Fußbodenebene bis zur oberen Ebene
der Deckenplatte aufweist.
[0008] Dabei ist es auch möglich, daß das Zwischenpodest zweiteilig in unterschiedlichen
Höhen mit einer zwischengeschalteten Teiltreppe ausgebildet ist.
[0009] Diese Zwischenpodeste können dabei an ihren zum Treppenhaus innenliegenden Ecken
über gesonderte, aufsteigende Säulenelemente abgefangen sein.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Unterseiten der Podeste und Treppen gleich
fabrikseitig mit Brandschutzplatten verkleidet sind.
[0011] Die Brandschutzverkleidung der Treppen kann dabei unterseitig der Treppenwangen und
die Treppenstufen überdeckend angebracht sein.
[0012] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise von Ausführungsbeispielen
nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch das Treppenhaus einer unteren Raumzelle im teilweise geschnittenen
Zustand,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch ein Treppenhaus eines mehrstöckigen Fertigbaus und
- Fig. 3
- ein Blick von oben in das Treppenhaus nach Fig. 2.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Treppenhausbereich einer unteren Raumzelle
A für ein mehrgeschossiges Fertighaus. Diese Raumzelle weist eine Bodenplatte 1 mit
quer verlaufenden Stahlträgern 2 und im dargestellten Schnitt nicht sichtbaren längs
verlaufenden Stahlträgern sowie aufsteigenden Säulenelementen 9 an den Ecken und eine
oben liegende Deckenplatte 3 mit quer- und längs verlaufenden Stahlträgern 4 und 5
auf. Von der darauf gesetzten Raumzelle B sind gestrichelt nur die Träger 6 und 7
der Bodenplatte 8 dargestellt.
[0014] In die untere Raumzelle sind nunmehr zunächst zwei Zwischenpodeste 10 und 11 eingesetzt,
wobei das untere im Schnitt dargestellte Zwischenpodest 10 auf der linken Seite von
einem Querträger 12 abgestützt ist, der zwischen den aus Fig. 3 ersichtlichen, aufsteigenden
Säulenelementen 9 festgelegt ist. Auf der rechten Seite wird das Zwischenpodest 10
von einem Querträger 13 gehaltert, der von einer aufsteigenden Zusatzsäule 14 und
den in den Längswandungen 46 und 47 nach Fig. 3 angeordneten Säulenträgern 45 abgestützt
ist.
[0015] Zwischen der Bodenplatte 1 und dem unteren Zwischenpodest 10 sind nunmehr entsprechend
der gezeigten Darstellung Treppenwangen 15 festgelegt, zwischen denen bereits vorgefertigte
Treppenstufen 16 eingesetzt sind.
[0016] Entsprechende Treppenwangen 17 mit eingesetzten Treppenstufen 18 sind in gleicher
Weise zwischen dem unteren Zwischenpodest 10 und dem oberen Zwischenpodest 11 eingesetzt.
[0017] Vom oberen Treppenpodest 11 führen dann wiederum Treppenwangen 19 mit eingesetzten
Treppenstufen 20 zur Dekkenplatte 3. Der sichtbare Bereich des Längsträgers 5 zwischen
dem Querträger 4 und einem weiteren Querträger 21 ist dabei als Treppenhausöffnung
freigelassen, so daß sich erst rechts anschließend an den Querträger 21 die eigentliche
Deckenisolierung und Verkleidung 3 anschließt. Die Treppenwangen 19 sind nunmehr am
oberen Ende auf dem Querträger 21 abgestützt und schließen unmittelbar an den nur
gestrichelt eingezeichneten Querträger 22 der Bodenplatte 8 der nächsten aufgesetzten
Raumzelle B an und bilden damit den Abschluß der Treppe zum ersten Geschoß.
[0018] Zusätzlich sind aus der dargestellten Figur noch eine Brandschutzverkleidung 23 unterhalb
der Treppenwangen 15 bzw. der Stufen 16 sowie weitere Brandschutzplatten 24 unterhalb
des Zwischenpodestes 10 zu erkennen. In gleicher Weise ist auch das obere Zwischenpodest
11 sowie die Treppenwangen 19 mit den Stufen 20 auf der Unterseite mit Brandschutzplatten
verkleidet.
[0019] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein mehrstöckiges Treppenhaus, wobei die Trennlinien
zwischen der unteren Raumzelle A und der Raumzelle B der ersten Etage entsprechend
der Schnittlinie I - I verläuft und die zwischen der Raumzelle B und der Raumzelle
C der zweiten Etage entlang der Schnittlinie II - II.
[0020] Für die untere Raumzelle sind die gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1 verwendet
worden, d.h. die Treppenwangen 15 mit den Stufen 16 führen von der unteren Bodenplatte
1 zum ersten Zwischenpodest 10, von hier die Treppenstufen 18 mit den Wangen 17 zum
zweiten Zwischenpodest 11 und von hier die Wangen 19 mit den Stufen 20 zur Bodenplatte
8 der aufgesetzten Raumzelle B der ersten Etage. Diese aufgesetzte Raumzelle B weist
in gleicher Weise ein unteres Zwischenpodest 30 und ein oberes Zwischenpodest 31 auf,
wobei hier wiederum Treppenwangen 32 mit Stufen 33 von der Bodenplatte 8 der ersten
Etage zum Zwischenpodest 30 führen und anschließend vom Zwischenpodest 31 entsprechende
Treppenwangen 34 mit Treppenstufen 35 zur Bodenplatte 36 der zweiten Etage.
[0021] Gleichzeitig sind in diesem Schnittbild die bereits fabrikseitig auf die entsprechenden
Treppenwangen 15 und 19 bzw. 32 und 34 aufgesetzten und fertig montierten Geländer
40, 41, 42 und 43 zu erkennen sowie gleichzeitig die sich zwischen den Zwischenpodesten
10 und 30 erstreckenden Verlängerungen 37 der Zusatzsäulen 14 zum Abfangen der Zwischenpodeste.
[0022] In dem Querschnitt nach Fig. 3 ist eine Aufsicht auf dieses Treppenhaus dargestellt
im Verlauf vom Erdgeschoß bis zur ersten Etage mit den beiden voneinander abgesetzten
Zwischenpodesten 10 und 11 sowie den Stufenreihen 16, 18 und 20. Außerdem sind in
diesem Schnitt noch die aufsteigenden Hauptsäulen 9 an den Ekken jeder Raumzelle zu
erkennen, zwischen denen bereits vorgefertigte Wandelemente 45 an der Stirnseite sowie
46 und 47 an den Längsseiten eingesetzt sind.
[0023] Durch diese Vormontage praktisch fertiger Treppenhausabschnitte bereits in der Fabrik
bei der Herstellung der einzelnen Raumzellen steht an der Baustelle sofort ein begehbares
und praktisch fertiges Treppenhaus zur Verfügung, das allen statischen Anforderungen
genügt und gleichzeitig der erforderlichen Feuerwiderstandsklasse F90 für den fertig
erstellten Bau entspricht. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß bei
einem Umbau das gesamte Treppenhaus versetzbar ist, ohne gesondert ausgebaut und später
wiedereingebaut werden zu müssen.
1. Treppenhaus für mehrgeschossige Fertighäuser aus vorgefertigten Raumzellen, die eine
Bodenplatte mit einem Rahmen aus Stahlprofilen, aufsteigenden Säulenelementen an den
Ecken, einen oberen Deckenrahmen und stirnseitig fertig montierte Außenwandungen mit
Brüstung, Fenstern, Isolierung und Brandschutz aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen, übereinanderzustapelnden Raumzellen (A, B, C) im Bereich des Treppenhauses
fabrikseitig vormontierte und eingebaute Treppen (16, 20; 33, 35) aufweisen derart,
daß in die Raumzellen (A, B, C) erforderliche Zwischenpodeste (10, 11; 30, 31) eingebaut
und entsprechende Aussparungen in Fußbodenplatte (8; 36) und/oder Deckenplatte (3)
eingelassen und zwischen, zu und von den Zwischenpodesten (10, 11; 30, 31) führende
Treppenwangen (15, 17, 19; 32, 34) mit vorgefertigten Treppenstufen (16, 18, 20; 33,
35) eingesetzt und an den Treppenwangen (15, 17, 19; 32, 34) Treppengeländer (40-43)
festgelegt sind.
2. Treppenhaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenpodeste (10,
11; 30, 31) auf einer Seite auf zwischen den aufsteigenden Säulenelementen (9) der
Raumzellen (A, B, C) festgelegten Querträgern (12) und auf der anderen Seite an Querträgern
(13) zwischen aufsteigenden Zusatzsäulen (45) zwischen Bodenrahmen (1) und Deckenrahmen
(5) festgelegt sind.
3. Treppenhaus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Enden der
vom Zwischenpodest (11; 31) aufsteigenden Treppenwangen (19; 34) auf Querträgern (21)
des Deckenrahmens (4, 5) der jeweiligen Raumzelle festgelegt sind.
4. Treppenhaus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenpodest
(10, 11) zweiteilig in unterschiedlichen Höhen mit einer zwischengeschalteten Teiltreppe
(18) ausgebildet ist.
5. Treppenhaus nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenpodeste (10,
11; 30, 31) an ihren zum Treppenhaus innenliegenden Ecken über gesonderte, aufsteigende
Säulenelemente (14) abgefangen sind.
6. Treppenhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseiten
der Zwischenpodeste (10, 11; 30, 31) und der Treppen (16, 20; 33, 35) mit Brandschutzplatten
(23, 24) verkleidet sind.
7. Treppenhaus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschutzverkleidung
(23) der Treppen (16) unterseitig der Treppenwangen (15) die Treppenstufen (16) überdeckend
angebracht ist.