[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein das Dielektrikum bildende Ummantelung für
Elektroden von Coronavorbehandlungsanlagen, die eine Massewalze und Elektroden mit
Elektrodenhalterungen umfasst, welche die Elektroden in einem bestimmten Abstand zur
Massewalze halten.
[0002] Damit sich Kunststoffolien und daraus gefertigte Etiketten haltbar bedrucken lassen,
muss die Oberfläche vorbehandelt werden. Dies geschieht mit sogenannten Coronavorbehandlungsanlagen,
welche die molekulare Oberflächenstruktur verändern. Solche Anlagen sind in diversen
Ausgestaltungsformen bekannt. Sie bestehen aus verschiedenen Bauelementen, nämlich
einem Hochfrequenzgenerator, einem Hochspannungstransformator, einer Massewalze über
die die zu behandelnde Folie bezw. Etiketten geführt werden und mehreren um den Umfang
der Massewalze verteilten Elektroden.
[0003] Obwohl sich solche Anlagen seit langem bewährt haben, gibt es hiermit doch etwelche
Probleme. Ein Problem besteht darin, dass der Einbau bzw. Anbauplatz für den Bauteil
der Coronavorbehandlungsanlage, welche die Massewalze und die Elektroden umfasst,
äusserst gering ist.
[0004] Man ist daher bestrebt, einerseits eine möglichst grosse Bearbeitungsbreite zu erhalten,
andererseits aber die Gesamt breite des Bauteils möglichst gering zu halten.
[0005] Dies ist bisher nur sehr unbefriedigend gelungen. Begründet ist dies durch die Elektroden
und deren, das Dielektrikum bildende, Ummantelung. Ueblicherweise bestanden solche
Elektroden bisher aus Metallstäben, die auswechselbar an entsprechenden Halterungen
befestigt waren und mit einem Silikonschlauch ummantelt waren. Da bei den Hochfrequenzentladungen
zwischen den Elektroden und der Massewalze sich relativ hohe Temperaturen entwickelten,
war es erforderlich, die Elektroden kontinuierlich während des Betriebes zu drehen.
Dies bedingte selbstverständlich eine relativ aufwendige Mechanik. Trotz dieses Tricks
war die Lebensdauer des Dielektrikums, nämlich des Silikonschlauches, sehr begrenzt.
Die Elektroden mussten abgeschraubt und ausgewechselt werden, damit sie an den Lieferanten
gesandt werden konnten um mit einer neuen isolierenden Ummantelung versehen zu werden.
[0006] Die ummantelten Elektroden waren relativ kostspielig und entsprechend legte der Benützer
oftmals eine zu geringe Anzahl an Lager. Fehlten dann die Auswechselelektroden, so
kam es meist zu Arbeitsunterbrüchen für mehrere Tage.
[0007] Ein weiteres Problem der bekannten ummantelten Elektroden bestand darin, dass der
Silikonschlauch selber zu wenig Festigkeit aufwies und entsprechend die Elektroden
immer länger als die Ummantelung sein mussten.
[0008] Dies bedingte aber zwangsläufig, dass die Elektroden länger als die Massewalze sein
mussten und beidseitig über die Massewalze vorstanden, damit keine Kurzschlussdurchlagsspannung
zwischen den nichtisolierten Enden der Elektrode und der Massewalze stattfinden konnte.
Eine Folge davon war natürlich entweder eine grössere Breite des Bauteiles der Coronavorbehandlungsanlage
oder aber eine kürzere Massewalze, was wiederum zur Verminderung der Bearbeitungsbreite
führte.
[0009] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine die das Dielektrikum bildende
Ummantelung für Elektroden von Coronavorbehandlungsanlagen zu schaffen, mit welcher
die vorgenannten Probleme gelöst werden können.
[0010] Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung durch eine Ummantelung, welche die Merkmale
des Patentanspruches 1 umfasst.
[0011] In der beiliegenden Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt:
Figur 1 eine ummantelte Elektrode, angeordnet über der Massewalze, in Seitenansicht;
Figur 2 dieselbe Anordnung in der Seitenansicht, wobei die Elektrode mit seiner Ummantelung
im Schnitt dargestellt ist und
Figur 3 dieselbe Elektrode und die dazugehörige Massewalze im Grundriss.
Figur 4 - 9 zeigen drei weitere Ausführungsformen von Elektroden mit unterschiedlichen
Halterungen und entsprechend angepassten Ummantelungen, jeweils in der Seitenansicht
und im Aufriss, teilweise im Schnitt.
[0012] In den Figuren 1 - 3 ist die Massewalze 1 mit der sie durchsetzenden Achse 2 erkennbar.
Im Abstand über der Massewalze 1 und achsparallel zu dieser ist jeweils mindestens
eine Elektrode 3 angeordnet. Der Einfachheit halber ist nur eine solche Elektrode
dargestellt, doch üblich sind je nach Grösse der Coronavorbehandlungsanlage vier bis
sechs Elektroden. Jede Elektrode ist an einer Elektrodenhalterung angebracht. Ueber
die Elektrodenhalterung erfolgt die Speisung 8. Die Verbindung zwischen der Elektrode
3 und der Elektrodenhalterung 4 erfolgt bei verschiedenen Ausführungsformen mittels
entsprechenden Befestigungsschrauben 5. Diese durchsetzen die Elektrodenhalterung
4 und greifen in entsprechende achsial in der Elektrode 3 verlaufenden Gewindesacklochbohrungen.
[0013] In der Ausführungsform gemäss den Figuren 1 - 3 ist die Elektrode 3 ein einseitig
gehaltener Stab. Die Ummantelung 6 besteht aus einem Keramikröhrchen. Dieses weist
als Ausnehmung 7 einen einseitig angebrachten Längsschlitz 17 auf. Das als Dielektrikum
dienende Keramikröhrchen 6 überlappt beidseitig die Elektrode 3. Im Grundriss gemäss
der Figur 3 erkennt man deutlich, dass somit die Ummantelung 6 die Elektrodenhalterung
4, im Bereich der Ausnehmung 7 bezw. des einseitigen Schlitzes 17, umgibt.
[0014] Ein solches Keramikröhrchen als Ummantelung 6 weist im Vergleich zu den üblichen
Silikonschläuchen eine erheblich längere Lebensdauer auf. Diese Lösung erlaubt es
auch, mit Elektroden 3 unterschiedlicher Länge zu arbeiten. Insbesondere können erheblich
kürzere Elektroden verwendetwerden, entsprechend der Breite der vorzubehandelnden
Kunststoffolie.
[0015] In den Figuren 4 und 5 ist eine zweite Variante dargestellt. Die Elektrode 3 ist
zwar wiederum etwa stabförmig gestaltet, doch ist sie einstückig mit der Elektrodenhalterung
4 verbunden, welche die Gestalt einer angeschweissten Trägerplatte hat. Die Ummantelung,
welche das Dielektrikum bildet, hat wiederum die Form eines Röhrchens, doch wird hier
die Ausnehmung 7 als durchgehender Schlitz 27 gestaltet. Eine solche Ausführungsform
ist in der Fertigung besonders preiswert, da es endlos gefertigt und nur noch den
Elektroden 3 angepasst, abgelängt werden muss.
[0016] Während die Lösung gemäss den Figuren 4 und 5 eine freie relative Verschieblichkeit
der Ummantelung 6 bezüglich der Elektrode 3 erlaubt, ist dies bei der Lösung gemäss
den Figuren 6 und 7 nicht möglich. Auch hier wird die Ummantelung wiederum durch ein
Keramikröhrchen gebildet, doch sind die Ausnehmungen durch beidseitig angebrachte
Längsschlitze 37, die miteinander fluchten, gestaltet. Zur Auswechslung der Ummantelung
6 muss eine der beiden Befestigungsschrauben 17 gelöst und die Elektrodenhalterung
4 einseitig entfernt werden, bevor sich die Ummantelung aufschieben lässt. Anschliessend
muss die Elektrodenhalterung 4 wieder in den einen der beiden Längsschlitze 37 eingeführt
und die Befestigungsschraube 5 wieder angezogen werden.
[0017] Eine letzte Ausführungsvariante ist in den Figuren 8 und 9 aufgezeigt. Diese Ausführungsbeispiele
sind keineswegs vollständig oder gar als abschliessend zu betrachten. Die letztgezeigte
Ausführungsform geht wiederum von einer stabförmigen Elektrode 3 aus, doch erfolgt
deren Befestigung mit den Elektrodenhalterungen 4 nicht mittels Befestigungsschrauben
in achsialer Verlaufsrichtung, sondern die Halterungen selbst sind als drehbare Stifte
ausgestaltet, und weisen endseitig einen Gewindebolzen 14 auf, der in die entsprechenden
radialverlaufenden Sacklochbohrungen einschraubbar sind. Die Ummantelung 6 ist auch
hier wiederum als Keramikröhrchen gestaltet, welches Ausnehmungen in Form von radialen
Bohrungen 47 zur Durchführung der Elektrodenhalterungen 4 aufweist. Der Durchmesser
der radialen Bohrungen 47 ist geringfügig grösser als die Durchmesser der als drehbare
Stifte gestalteten Elektrodenhalterungen 4.
[0018] Obwohl die Ummantelungen 6 jeweils als zylindrische Röhrchen dargestellt sind, können
in gewissen Anwendungsfällen auch davon abweichende Querschnittsformen Verwendung
finden.
[0019] Da die eigentlichen Elektroden 3 bei der Coronavorbehandlung keiner feststellbaren
Abnutzung unterliegen, müssen diese selber, wenn sie nicht mechanisch beschädigt werden,
nie ausgewechselt werden. Folglich bleiben diese ständig im Druckereibetrieb. Die
Ummantelungen 6 sind äusserst einfach auswechselbar und können folglich vom Fachpersonal
im Druckereibetrieb selber ausgewechselt werden. Es ist ein positiver Nebeneffekt,
dass die verbrauchten Keramikröhrchen auch kein Problem in der Entsorgung bieten.
1. Eine das Dielektrikum bildende Ummantelung (6) für Elektroden (5) von Coronavorbehandlungsanlagen,
die eine Massewalze (1) und Elektroden mit Elektrodenhalterungen (4) umfasst, welche
die Elektroden in einem bestimmten Abstand zur Massewalze halten, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ummantelung (6) aus einer Keramikhülse besteht, welche länger als die zu
ummantelnde Elektrode (3) ist, und in dem von der Massewalze (1) abgelegenen Bereich
mindestens eine Ausnehmung (17,27,37,47) aufweist, durch welche die Elektrodenhalterung
durchgeführt ist.
2. Ummantelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese (6) die Gestalt
eines Röhrchens hat, welches einen einseitigen Längsschlitz (17) als Ausnehmung für
die Durchführung der Elektrodenhalterung (4) aufweist.
3. Ummantelung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass diese (6) die Gestalt
eines Röhrchens hat, welches beidseitig einen Längsschlitz (37) als Ausnehmungen für
die Durchführung der Elektrodenhalterung (4) aufweist.
4. Ummantelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese (6) die Gestalt
eines Röhrchens hat, welches einen über die gesamte Länge sich erstreckenden Schlitz
(27) als Ausnehmung zur Durchführung der Elektrodenhalterung (4) aufweist.
5. Ummantelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese (6) die Gestalt
eines Röhrchens hat, welches mehrere auf einer Linie angeordnete, radiale Bohrungen
(47) als Ausnehmungen für die Durchführung der Elektrodenhalterung aufweist.