[0001] Die Erfindung betrifft eine Kolben-Zylinder-Anordnung, mit einem pneumatischen Arbeitszylinder,
der ein Zylindergehäuse, einen darin axialbeweglich angeordneten Betätigungskolben
und ein mit diesem verbundenes, zur Verbindung mit einer zu bewegenden Last aus dem
Zylindergehäuse herausgeführtes Abtriebsteil aufweist, mit einem radial neben dem
Arbeitszylinder angeordneten und insbesondere als Ölbremszylinder ausgeführten hydraulischen
Fluidbremszylinder, der einen Verdrängungskolben aufweist, der axial bewegbar in einem
Bremsgehäuse angeordnet ist und dort ein zu verdrängendes Hydraulikfluid beaufschlagt,
und mit einer Mitnahmeeinrichtung, über die der Betätigungskolben des Arbeitszylinders
mit dem Verdrängungskolben des Fluidbremszylinders bewegungsgekoppelt ist.
[0002] Eine Anordnung dieser Art geht beispielsweise aus dem Fachbuch "Pneumatische Steuerungen",
W. Deppert/K. Stoll, Vogel-Verlag, 4. Auflage 1977, Seiten 75-78, hervor. Der pneumatische
Arbeitszylinder wird in üblicher Weise zum Transport einer Last, das heißt eines beliebigen
Gegenstandes, eingesetzt, wobei der Vorschub von Druckluft erzeugt wird, die in das
Zylindergehäuse zur Beaufschlagung des Betätigungskolbens eingeleitet wird. Der Fluidbremszylinder
hat im Sinne einer Arbeitsleistung keine Eigenfunktion. Seine Aufgabe ist es, die
Einhaltung einer gleichmäßigen Vorschubgeschwindigkeit zu gewährleisten und/oder die
Bewegung des Betätigungskolbens abzubremsen. In der Regel befindet sich der Verdrängungskolben
in einem Verdrängungsraum, der Bestandteil einer geschlossenen, mit einem Drosselventil
ausgestatteten Fluidstrecke ist. Beim Bewegen des Betätigungskolbens wird der Verdrängungskolben
mitbewegt und dadurch Hydraulikfluid aus dem Verdrängungsraum ausgeschoben. Über die
Einstellung des Drosselventils kann der dem Verdrängungskolben entgegengesetzte fluidische
Widerstand und damit letztlich die Geschwindigkeit des Betätigungskolbens reguliert
werden. Die die beiden Kolben koppelnde Mitnahmeeinrichtung umfaßt beim Stand der
Technik zwei jeweils mit einem der Kolben verbundene Kolbenstangen, die außerhalb
der Gehäuse durch ein Joch starr miteinander verbunden sind.
[0003] Vielfach läßt sich die bekannte Kolben-Zylinder-Anordnung wegen Platzmangels nicht
einsetzen. Der Grund liegt darin, daß auch im Bereich vor der Anordnung ein relativ
breiter Handhabungsraum freigehalten werden muß, um eine ungestörte Bewegung des verbindenden
Joches zu ermöglichen. Auch ist die bekannte Anordnung für große Hublängen des Arbeitszylinders
wenig geeignet, da die seitlich am Abtriebsteil angreifende Bremskraft des Fluidbremszylinders
zu Querbelastungen des Abtriebsteils führt, was den Verschleiß begünstigt.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kolben-Zylinder-Anordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei kompakter Bauweise und reduziertem
Handhabungsraum auch bei großen Hublängen verschleißarm arbeitet.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Mitnahmeeinrichtung in Radialrichtung
durch die umfangsseitige Wand des Zylindergehäuses hindurch zwischen dem Betätigungskolben
und dem Verdrängungskolben wirkt.
[0006] Auf diese Weise ist der vor und hinter der Anordnung für deren Betrieb erforderliche
Platzbedarf nicht größer als bei einer vergleichbaren Anordnung ohne Fluidbremszylinder.
Die Mitnahmekopplung findet im Bereich innerhalb der axialen Baulänge des Zylindergehäuses
statt und überschreitet diese auch bei großen Hublängen des Arbeitszylinders nicht.
Da die Kraftübertragung praktisch unmittelbar zwischen den benachbart angeordneten
Kolben des Arbeitszylinders und des Fluidbremszylinders stattfindet, wirken auf das
Abtriebsteil auch bei großem Hub kaum Querkräfte oder Kippmomente, so daß ein verschleißarmer
Betrieb möglich ist.
[0007] Es wäre zwar prinzipiell möglich, den Betätigungskolben und den Verdrängungskolben
mittels eines starren Mitnehmers miteinander zu verbinden, der durch einen Längsschlitz
der umfangsseitigen Wand des Zylindergehäuses hindurchgeführt ist, etwa derart, wie
dies bei sogenannten Schlitzzylindern der Fall ist. Dichtheitsprobleme, insbesondere
im Bereich des Fluidbremszylinders, sind jedoch wesentlich besser in den Griff zu
bekommen, wenn die Mitnahmeeinrichtung als Magneteinrichtung ausgebildet ist, über
die der Betätigungskolben berührungslos mit dem Verdrängungskolben gekoppelt ist.
Bei dieser bevorzugten Weiterbildung umfaßt die Magneteinrichtung zweckmäßigerweise
eine am Betätigungskolben angeordnete erste Mitnahme-Magnetanordnung und eine dieser
radial gegenüberliegende, am Verdrängungskolben angeordnete zweite Mitnahme-Magnetanordnung.
[0008] Andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen
aufgeführt.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß mindestens eine der zwei
Mitnahme-Magnetanordnungen im Querschnitt gesehen Ringgestalt hat und insbesondere
eine hülsenartige Struktur bildet. Die Anordnung ist in diesem Zusammenhang zweckmäßigerweise
so getroffen, daß die am Verdrängungskolben angeordnete zweite Mitnahme-Magnetanordnung
die am Betätigungskolben angeordnete erste Mitnahme-Magnetanordnung radial außerhalb
koaxial umschließt. Hierbei ist zweckmäßigerweise auch der Verdrängungskolben ringförmig
ausgebildet und in einem im Querschnitt ringförmigen Verdrängungsraum aufgenommen,
der den den Betätigungskolben aufnehmenden Zylinderraum radial außen koaxial umgibt.
Man erhält dadurch eine äußerst kompakte Anordnung, bei der die Kraftübertragung zwischen
dem Betätigungskolben und dem Verdrängungskolben über den Umfang gesehen gleichförmig
ist, so daß sich die auftretenden Seiten- und/oder Kippkräfte gegenseitig ausgleichen.
[0010] Der Verdrängungskolben kann dichtungslos im Verdrängungsraum angeordnet sein, so
daß sich wie bei Labyrinthdichtungen allein durch den geringen Laufspalt zwischen
Verdrängungskolben und Verdrängungsraum ein für die vorliegenden Zwecke ausreichender
Dichteffekt einstellt.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine bevorzugte Bauform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung in schematischer
Darstellung im Längsschnitt und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Anordnung aus Fig. 1 entlang Schnittlinie II-II.
[0012] Die beispielsgemäße Kolben-Zylinder-Anordnung vereinigt einen pneumatischen Arbeitszylinder
1 und einen hydraulischen Fluidbremszylinder 2 zu einer kompakten, einheitlich handhabbaren
Baueinheit.
[0013] Beginnend mit dem Arbeitszylinder 1 verfügt dieser über ein Zylindergehäuse 3, das
einen Zylinderraum 4 begrenzt. Es setzt sich aus einer sich axial erstreckenden umfangsseitigen
Wand 5 und zwei stirnseitigen Wänden 6,7 zusammen. Die umfangsseitige Wand 5 bildet
praktisch ein Zylinderrohr, das durch von den stirnseitigen Wänden 6,7 gebildete Zylinderdeckel
verschlossen ist. Beim Ausführungsbeispiel ist die umfangsseitige Wand 5 hohlzylindrisch
gestaltet und verfügt sowohl radial innen als auch radial außen über eine kreisförmige
Querschnittskontur.
[0014] Im Zylinderraum 4 ist in Richtung der Längsachse 8 der Anordnung hin und her bewegbar
ein Betätigungskolben 12 angeordnet. Er unterteilt beim Ausführungsbeispiel den Zylinderraum
4 in zwei axial aufeinanderfolgende Arbeitsräume 13,14. Im Bereich seines Außenumfanges
trägt er zweckmäßigerweise mindestens eine Dichtungs- und/oder Führungseinrichtung
15, die mit der Innenfläche der umfangsseitigen Wand 5 zusammenarbeitet.
[0015] Ein beim Ausführungsbeispiel als Kolbenstange 16 ausgebildetes Abtriebsteil 17 ist
am Betätigungskolben 12 angebracht, erstreckt sich in Längsrichtung 8 und ist durch
eine (7) der stirnseitigen Wände des Zylindergehäuses 3 nach außen geführt. Es ist
prinzipiell möglich, die Kolbenstange 16 zusätzlich auch an der entgegengesetzten
stirnseitigen Wand 6 herauszuführen, wenn zwei Kraftabgriffsmöglichkeiten geboten
werden sollen. Der außerhalb des Zylindergehäuses 3 liegende Abschnitt der Kolbenstange
16 verfügt über eine Befestigungseinrichtung 18, über die eine zu bewegende Last,
das heißt ein Werkstück oder ein sonstiger Gegenstand, insbesondere lösbar festlegbar
ist.
[0016] Im Durchdringungsberich der Kolbenstange 16 wartet die zugeordnete stirnseitige Wand
7 zweckmäßigerweise mit einer Führungs- und/oder Dichtungsanordnung 22 für die Kolbenstange
16 auf.
[0017] Der Arbeitszylinder 1 des Ausführungsbeispiels ist doppeltwirkender Art, weshalb
in beide Arbeitsräume 13,14 jeweils eine gehäuseseitig ausgebildete Anschlußöffnung
23,23' einmündet, über die eine Zufuhr und/oder Abfuhr von Druckluft möglich ist.
Entsprechende Druckluftleitungen sind in der Zeichnung der Einfachheit halber weggelassen
worden. Somit kann der Betätigungskolben 12 mit seinem Abtriebsteil 17 in Richtung
der Längsachse 8 gemäß Doppelpfeil 24 hin und her bewegt werden.
[0018] Vor allem wenn sehr geringe Kolbengeschwindigkeiten zu realisieren sind, bereiten
Pneumatikzylinder ab und an Probleme bei der Einhaltung konstanter Geschwindigkeiten.
Es besteht überdies die Gefahr des Eintretens des sogenannten stick-slip-Effektes,
infolge dessen sich der Kolben ruckartig fortbewegt. Zur Ausschaltung dieser Probleme
verfügt die erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-Anordnung über den bereits erwähnten,
dem Arbeitszylinder 1 parallelgeschalteten hydraulischen Fluidbremszylinder 2. Sein
Arbeitsmedium ist beispielsgemäß Öl, so daß man hier von einem Ölbremszylinder sprechen
kann. Er verfügt über ein Bremsgehäuse 25, das beim Ausführungsbeispiel in platzsparender
Weise in koaxialer Anordnung um das Zylindergehäuse 3 des Arbeitszylinders 1 koaxial
herumgelegt ist. Man erkennt die Koaxialanordnung besonders gut in Fig. 2. Das Bremsgehäuse
25 begrenzt einen im Querschnitt ringförmigen Verdrängungsraum 26, der somit eine
insgesamt im wesentlichen hohlzylindrische Gestalt hat und den Zylinderraum 4 radial
außen koaxial umschließt. Man könnte den Verdrängungsraum 26 als Ringraum bezeichnen.
[0019] Zugunsten einer materialsparenden Bauweise stellt beim Ausführungsbeispiel die umfangsseitige
Wand 5 des Zylindergehäuses 3 zugleich die innere hohlzylindrische Umfangswand 27
des Bremsgehäuses 25 dar, der radial beabstandet außen eine äußere Umfangswand 28
in koaxialer Anordnung gegenüberliegt. Deren Innenfläche ist bevorzugt kreisförmig
konturiert, wie im übrigen auch die Außenfläche, die bei einem nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel aber auch rechteckig konturiert sein kann, so daß die Anordnung
nach außen hin einen Quaderblock repräsentiert.
[0020] Zum stirnseitigen Abschluß des Verdrängungsraumes 26 sind zwei Abschlußwände 32,33
vorgesehen. Eine jeweilige dieser Abschlußwände 32,33 ist beim Ausführungsbeispiel
einstückig mit der zugeordneten stirnseitigen Wand 6,7 des Zylindergehäuses 3 ausgebildet,
so daß die Anzahl der Bauteile reduziert wird. Es liegen praktisch zwei Gehäusedeckel
vor, die einen gleichzeitigen Abschluß der Stirnseiten beider Gehäuse 3,25 ermöglichen.
[0021] In dem Verdrängungsraum 26 ist ein auch als Bremskolben bezeichenbarer Verdrängungskolben
34 angeordnet, der ebenfalls in Richtung der Längsachse 8 gemäß Doppelpfeil 24 hin
und her bewegbar ist. Er.ist entsprechend der Querschnittsgestalt des Verdrängungsraumes
26 mit ringförmigem Querschnitt ausgestattet und bildet einen Ringkolben, dessen axiale
Länge beim Ausführungsbeispiel zumindest im wesentlichen der axialen Länge des Betätigungskolbens
12 entspricht. Er ist kolbenstangenlos ausgebildet und verfügt demzufolge über keinerlei
mechanische Verbindung zur Umgebung hin.
[0022] Der den Verdrängungskolben 34 aufnehmende Verdrängungsraum 26 ist vollständig mit
einem hydraulischen Fluid, hier: mit Öl, gefüllt. Die beiden durch den Verdrängungskolben
34 voneinander abgeteilten Teilkammern 35,36 des Verdrängungsraumes 26 stehen überdies
über mindestens einen Fluidkanal 37 miteinander in Verbindung. Letzterer mündet beim
Ausführungsbeispiel im Bereich der beiden Abschlußwände 32,33 über eine Öffnung 31,31'
in die jeweils zugeordnete Teilkammer 35,36 ein. Auf diese Weise liegt zwischen den
beiden Teilkammern 35,36 eine geschlossene Fluidstrecke vor. In diese ist beim Ausführungsbeispiel
eine Drosselstelle insbesondere in Gestalt eines Drosselventils 38 eingebaut, wobei
sich die Drosselungsintensität vorzugsweise veränderlich einstellen läßt. Das Drosselventil
38 ist gemäß Fig. 1 in den Fluidkanal 37 eingeschaltet, der extern radial neben der
äußeren Umfangswand 28 verläuft. Er kann natürlich auch in diese äußere Umfangswand
28 oder an anderer Stelle in das Bremsgehäuse 25 oder das Zylindergehäuse 3 integriert
sein.
[0023] Über eine Mitnahmeeinrichtung 39 sind der Betätigungskolben 12 und der Verdrängungskolben
34 in axialer Richtung 8 bewegungsgekoppelt. Jede Axialbewegung des Betätigungskolbens
12 führt gleichzeitig auch der Verdrängungskolben 34 aus. Dabei wirkt die Mitnahmeeinrichtung
39 in Radialrichtung bezüglich der Längsachse 8 durch die umfangsseitige Wand 5 hindurch
unmittelbar zwischen den beiden Kolben 12,26. Während des üblichen Gebrauches der
Anordnung stellen somit die beiden Kolben 12,34 eine in Axialrichtung 8 praktisch
starre Einheit dar.
[0024] Wird im Betrieb der Betätigungskolben 12 durch Druckbeaufschlagung in Axialrichtung
verlagert, so wird der Verdrängungskolben 34 synchron mitbewegt. Hierbei verdrängt
der Verdrängungskolben 34 aus der in Bewegungsrichtung zugeordneten Teilkammer hydraulisches
Fluid, das über den Fluidkanal 37 in die andere Teilkammer zurückgeführt wird, wobei
im Drosselventil 38 eine Drosselung stattfindet. Dies hat zur Folge, daß der Verdrängungskolben
34 gegen einen konstanten Druck bewegt werden muß, was insgesamt dazu führt, daß der
Betätigungskolben 12 und das mit diesem verbundene Abtriebsteil 17 auch bei sehr niedrigen
Geschwindigkeiten mit gleichförmiger Bewegung verlagert werden. Über die Einstellung
des Drosselventils 38 läßt sich dabei auf die gewünschte Geschwindigkeit Einfluß nehmen.
Da beim Ausführungsbeispiel die Drosselwirkung bei beiden Bewegungsrichtungen des
Verdrängungskolbens 34 vorliegt, stellt sich auch bei beiden Bewegungsrichtungen des
Betätigungskolbens 12 die entsprechende Bremswirkung ein. Es wäre natürlich auch möglich,
anstelle des einfachen Drosselventils 38 ein Drosselrückschlagventil vorzusehen, so
daß eine Drosselung lediglich in einer Richtung erfolgt und der Rückhub ungedrosselt
mit maximaler Geschwindigkeit vorgenommen werden kann.
[0025] Die Mitnahmeeinrichtung 39 ist beim Ausführungsbeispiel als Magneteinrichtung 40
ausgebildet. Auf diese Weise erübrigt sich eine mechanische Verbindung zwischen den
beiden Kolben 12,34. Abgesehen von dem so erzielten vereinfachten Aufbau und der problemlosen
Montage vermeidet man auf diese Weise auch Dichtheitsprobleme, da die radial zwischen
den beiden Kolben 12,34 liegende Wand 5 über den gesamten Umfang geschlossen ausgebildet
sein kann.
[0026] Über die Magneteinrichtung 40 sind die beiden Kolben 12,34 berührungslos magnetisch
fest miteinander verbunden. Beispielsgemäß ist vorgesehen, daß die Magneteinrichtung
40 eine am Betätigungskolben 12 angeordnete erste Mitnahme-Magnetanordnung 41 und
eine dieser koaxial radial außen gegenüberliegende, am Verdrängungskolben 34 angeordnete
zweite Mitnahme-Magnetanordnung 42 aufweist. Die Ausgestaltung ist so getroffen, daß
sich die beiden Mitnahme-Magnetanordnungen 41,42 gegenseitig anziehen, so daß erst
bei einer im Betrieb normalerweise nicht auftretenden entgegengesetzt gerichteten
Axialbelastung der beiden Kolben 12,34 ein Abreißen der magnetischen Kopplung auftreten
kann. Dies verhindert im übrigen auch bei versehentlicher Überbelastung eine mechanische
Beschädigung der gesamten Anordnung.
[0027] Die äußere Zweite Mitnahme-Magnetanordnung erstreckt sich beim Ausführungsbeispiel
über den gesamten Ringumfang des Verdrängungsraumes 26, besitzt im Querschnitt gesehen
eine Ringgestalt und ist von der radialen Innenseite her in den Verdrängungskolben
34 eingelassen. Auf diese Weise kommt sie sehr nahe an der umfangsseitigen Wand 5
zum Betätigungskolben 12 hin zu liegen. Dessen Mitnahme-Magnetanordnung 41 ist in
die radial außen liegende Umfangsfläche eingelassen, verläuft ebenfalls entlang des
gesamten Umfanges des Zugeordneten Zylinderraumes 4 und hat demzufolge im Querschnitt
ebenfalls bevorzugt eine Ringgestalt. Da sie ebenfalls in unmittelbarer radialer Nähe
zur umfangsseitigen Wand 5 angeordnet ist, ist der radiale Abstand zwischen den beiden
Mitnahme-Magnetanordnungen 41,42 sehr gering, was auch bei geringer Baugröße eine
hohe magnetische Verbindungskraft gewährleistet.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel stellen die beiden Mitnahme-Magnetanordnungen 41,42 jeweils
eine hülsenartige hohlzylindrische Struktur dar. Sie sind jeweils mehrteilig aufgebaut
und bestehen aus einer Mehrzahl axial aufeinanderfolgend angeordneter einzelner Ringmagnete
43,44. Zwischen axial benachbarten Ringmagneten einer jeweiligen Mitnahme-Magnetanordnung
41,42 befindet sich zweckmäßigerweise noch eine Ringscheibe 45 aus insbesondere magnetisierbarem
Material wie Stahl. Die Ringmagnete 43,44 sind alle vorzugsweise axial polarisiert,
wobei innerhalb einer jeweiligen Mitnahme-Magnetanordnung 41,42 die Ausrichtung so
getroffen ist, daß gleichnamige Pole axial aufeinanderfolgender Ringmagnete 43 bzw.
44 einander Zugewandt sind. Die Anzahl der Ringmagnete 43,44 ist in beiden Mitnahme-Magneteinrichtungen
41,42 gleich, so daß sich Ringmagnete 43,44 jeweils paarweise radial gegenüberliegen.
Dabei ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Ausrichtung der Ringmagnete 43,44
in den beiden Mitnahme-Magnetanordnungen 41,42 entgegengesetzt ist, so daß sich in
Radialrichtung ungleichnamige Pole der Ringmagnete 43,44 der beiden Mitnahme-Magnetanordnungen
41,42 gegenüberliegen. Es hat sich gezeigt, daß eine derartige Anordnung bei kompakter
Bauweise hohe Magnetkräfte liefert.
[0029] Bei der beispielsgemäßen Anordnung erfolgt über den gesamten Umfang des Betätigungskolbens
12 eine gleichmäßige Kraftübertragung auf den Verdrängungskolben 34, so daß weder
der Betätigungskolben 12 noch das Abtriebsteil 17 von nennenswerten Kippmomenten beaufschlagt
werden. Die Kontaktbereiche zwischen Betätigungskolben 12 und umfangsseitiger Wand
5 sowie zwischen Abtriebsteil 17 und Führungs- und/oder Dichtungsanordnung 22 bleiben
auf diese Weise vor nennenswertem Verschleiß verschont.
[0030] Eine weitere Verschleißminderung ergibt sich, wenn der Verdrängungskolben 34 dichtungslos
im Verdrängungsraum 26 läuft. In diesem Falle sind keine speziellen Dichtelemente
wie Dichtringe vorgesehen. Es stört die Wirksamkeit der Anordnung nicht, wenn die
radialen Laufspalte 46 zwischen dem Verdrängungskolben 34 und den ihn radial flankierenden
Wänden 5,28 im Betrieb von einer gewissen Fluidmenge durchströmt werden. Abgesehen
davon stellt sich im Bereich dieser Laufspalte 46 zweckmäßigerweise ein Zustand ähnlich
dem bei Labyrinthdichtungen ein, so daß die Durchströmung vernachlässigbar ist.
[0031] Bei einem kolbenstangenlos ausgebildeten Verdrängungskolben 34 besteht zum einen
der Vorteil, daß zwischen dem Verdrängungsraum 26 und der Umgebung keine dynamisch
beanspruchten Dichtungen erforderlich sind, im Bereich derer im Laufe der Zeit verschleißbedingt
Öl austreten könnte. Zum anderen ergeben sich beidseits des Verdrängungskolbens 34
in den beiden Teilkammern 35,36 identische Kammerquerschnitte, so daß im Rahmen der
Fluidverdrängung zwischen den beiden Teilkammern 35,36 keine Volumen-Ausgleichsmaßnahmen
zu treffen sind. Dies vereinfacht den Aufbau beträchtlich.
[0032] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß es sich bei der Magneteinrichtung 40
und den beiden Mitnahme-Magnetanordnungen 41,42 um solche permanentmagnetischer Art
handelt, wobei die Ringmagnete 43,44 von Permanentmagnetringen gebildet sind. Die
gesamte Anordnung ermöglicht lange Hübe. Für eine starke Bremswirkung kann im Fluidbremszylinder
2 zähes Öl verwendet werden.
1. Kolben-Zylinder-Anordnung, mit einem pneumatischen Arbeitszylinder (1), der ein Zylindergehäuse
(3), einen darin axialbeweglich (24) angeordneten Betätigungskolben (12) und ein mit
diesem verbundenes, zur Verbindung mit einer zu bewegenden Last aus dem Zylindergehäuse
(3) herausgeführtes Abtriebsteil (17) aufweist, mit einem radial neben dem Arbeitszylinder
(1) angeordneten und insbesondere als Ölbremszylinder ausgeführten hydraulischen Fluidbremszylinder
(2), der einen Verdrängungskolben (34) aufweist, der axial bewegbar in einem Bremsgehäuse
(25) angeordnet ist und dort ein zu verdrängendes Hydraulikfluid beaufschlagt, und
mit einer Mitnahmeeinrichtung (39), über die der Betätigungskolben (12) des Arbeitszylinders
(1) mit dem Verdrängungskolben (34) des Fluidbremszylinders (2) bewegungsgekoppelt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahmeeinrichtung (39) in Radialrichtung durch
die umfangsseitige Wand (5) des Zylindergehäuses (3) hindurch zwischen dem Betätigungskolben
(12) und dem Verdrängungskolben (34) wirkt.
2. Kolben-Zylinder-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahmeeinrichtung
(39) als Magneteinrichtung (40) ausgebildet ist, über die der Betätigungskolben (12)
berührungslos magnetisch mit dem Verdrängungskolben (34) gekoppelt ist.
3. Kolben-Zylinder-Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magneteinrichtung
(40) eine am Betätigungskolben (12) angeordnete erste Mitnahme-Magnetanordnung (41)
und eine dieser radial gegenüberliegende, am Verdrängungskolben (34) angeordnete zweite
Mitnahme-Magnetanordnung (42) aufweist.
4. Kolben-Zylinder-Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der zwei Mitnahme-Magnetanordnungen (41,42) und zweckmäßigerweise beide Mitnahme-Magnetanordnungen
(41,42) im Querschnitt gesehen Ringgestalt haben und insbesondere eine hülsenförmige
Struktur bilden.
5. Kolben-Zylinder-Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die am Verdrängungskolben
(34) angeordnete zweite Mitnahme-Magnetanordnung (42) die am Betätigungskolben (12)
angeordnete erste Mitnahme-Magnetanordnung (41) radial außerhalb koaxial umschließt.
6. Kolben-Zylinder-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zylindergehäuse (3) und das Bremsgehäuse (25) eine insbesondere koaxiale Baueinheit
bilden.
7. Kolben-Zylinder-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängungskolben (34) ringförmig ausgebildet ist und in einem im Querschnitt
ringförmigen Verdrängungsraum (26) aufgenommen ist, der den den Betätigungskolben
(12) aufnehmenden Zylinderraum (4) radial außen koaxial umgibt.
8. Kolben-Zylinder-Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängungskolben
(34) dichtungslos in dem Verdrängungsraum (26) angeordnet ist.
9. Kolben-Zylinder-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängungskolben (34) kolbenstangenlos ausgebildet ist.
10. Kolben-Zylinder-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abtriebsteil (17) von einer an wenigstens einer Stirnseite aus dem Zylindergehäuse
(3) herausgeführten Kolbenstange (16) gebildet ist.