(19)
(11) EP 0 567 740 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.11.1993  Patentblatt  1993/44

(21) Anmeldenummer: 93103277.5

(22) Anmeldetag:  02.03.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A24F 19/00, A24F 19/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 25.04.1992 DE 4213646

(71) Anmelder: von Lepel, Freifrau, Barbara
D-74199 Untergruppenbach-Vorhof (DE)

(72) Erfinder:
  • von Lepel, Freifrau, Barbara
    D-74199 Untergruppenbach-Vorhof (DE)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing., Patentanwalt 
Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aschenbecher mit Entsorgungsvorrichtung


    (57) Beschrieben wird ein Aschenbecher, der erfindungsgemäss eine besondere Entsorgung aufweist, wobei Rauchwaren zerkleinert werden und mit einer Spülflüssigkeit einem Abflußbereich zugeführt werden, wobei der Abflußbereich einen Mündungsbereich in die Kanalisation aufweisen kann.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Aschenbecher mit Entsorgungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei derartigen Aschenbechern ist es bekannt, die abgebrannte Zigarette (Zigarettenstummel, Zigarrenstummel und dgl.) in einen nach oben geöffneten Aschenbecher einzuwerfen, wo die teilweise noch glimmenden Reste in einem entsprechenden Behälter aufgefangen werden. Problematisch bei diesen bekannten Aschenbechern ist jedoch, daß sie von Zeit zu Zeit entleert werden müssen, und hierfür Arbeitskraft vorhanden sein muß. Weiter ist Nachteil bei den bekannten Aschenbechern, daß die in den Aschenbecher eingeworfene Glut noch zum Weiterbrennen oder Glimmen neigt und es passieren kann, daß der Inhalt des Aschenbechers selbst in Brand gesetzt wird.

    [0002] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Aschenbecher mit Entsorgungsvorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine Entsorgung (Leerung) des Aschenbechers ohne fremde Hilfe möglich ist, wobei der Aschenbecher betriebssicherer arbeiten soll.

    [0003] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruch 1 gekennzeichnet.

    [0004] Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß der Aschenbecher nun mit einem Zerkleinerer kombiniert ist, welcher automatisch die eingeworfenen Zigaretten- und Zigarrenabfälle zerkleinert und mittels eines Wasserflusses in die Abwasserleitung einer Toilette oder dergleichen spült.

    [0005] Damit besteht der wesentliche Vorteil, daß eine automatische Entsorgung stattfindet, denn sobald ein Zigarettenrest in den erfindungsgemässen Aschenbecher geworfen wird, wird das Einwerfen dieses Zigarettenrestes von einer Sensoranordnung erkannt, welche eine Zerkleinerungsvorrichtung in Betrieb nimmt. Es wird hierbei bevorzugt, wenn bei Beginn der Zerkleinerung oder nach der Zerkleinerung ein Wasserstrom in die Zerkleinererkammer geführt wird, um die dort evtl. anhaftenden, zerkleinerten Zigarren- und Zigarettenreste über ein daran angeschlossenes Abflußrohr in die Kanalisation abzuleiten.

    [0006] Derartige Aschenbecher werden also bevorzugt in der Nähe von Waschbecken angeordnet, z.B. in öffentlichen Toiletten, Urinalen oder auch Privathaushalten, wo in der Regel neben einem Waschbecken sowohl ein Druckwasserzulauf als auch ein Ablauf zur Verfügung steht.

    [0007] Es wird nun in vorteilhafter Weise vermieden, daß sich Zigarren- und Zigarettenreste in diesem Aschenbecher ansammeln, denn sie werden automatisch mit der Inbetriebnahme des Zerkleinerers zerkleinert und dieser Zerkleinerer fördert die zerkleinerten Reste sofort in ein daran angeschlossenes Ablaufrohr, welches mit der Kanalisation verbunden ist.

    [0008] Hierbei gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, die sämtlich vom Erfindungsgedanken umfasst sind.

    [0009] In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Zerkleinerer unterhalb des Wasserspiegels einer wassergefüllten Kammer sitzt und daß die Zigaretten- und Zigarrenreste auf den Wasserspiegel dieser Kammer eingeworfen werden und danach dann der unter der Wasserlinie liegende Zerkleinerer in Betrieb genommen wird, der somit das Wasser in dieser Kammer zusammen mit den darauf schwimmenden Zigarren- und Zigarettenresten ansaugt, zerkleinert und in das Ablaufrohr fördert.

    [0010] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kammer vorerst trocken ist und daß der Zerkleinerer im trockenen Zustand die Zigarren- und Zigarettenreste zerkleinert und daß nach erfolgter Zerkleinerung (z.B. nach Überschreiten einer gewissen Laufzeit) automatisch eine Wasserspülung der Kammer in Tätigkeit gesetzt wird, welche die Kammer durchspült und die zerkleinerten Reste in das Ablaufrohr befördert.

    [0011] Als vorteilhafte Ausgestaltung für einen derartigen Zerkleinerer hat sich ein mit hoher Drehzahl laufender Zerkleinerer bewährt, der mit Drehflügeln ausgestattet ist, wie sie in Mixern und anderen Zerkleinerungsvorrichtungen angeordnet ist. Derartige mit hohen Tourenzahlen umlaufende Drehflügel zerkleinern das eingeworfene Gut so stark, daß es dann in ein auch eng kalibriertes Ablaufrohr eingespült werden kann.

    [0012] In einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, die vorher erwähnten Drehflügel durch andere Zerkleinerungsmechismen zu ersetzen, wie z.B. Pumpflügel oder gegenläufig arbeitende Mahlflügel, Mahlsteine oder dergleichen mehr.

    [0013] Ebenso wird es bevorzugt, wenn in axialer Verlängerung des oberen Einwurftrichters unten am Gehäuse eine Sackkammer vorhanden ist, in welcher Fremdkörper aufgefangen werden, die oben eingeworfen werden und die nicht Zigarren- oder Zigarettenreste sind. Derartige Fremdkörper können Nägel, Klammern oder dergleichen sein, die andernfalls den Zerkleinerer beschädigen würden. Mit der gegebenen technischen Lehre werden diese Fremdkörper somit am Zerkleinerer vorbei in eine untere Sackkammer fallen und dort aufbewahrt werden, bis sie von Hand entsorgt werden können.

    [0014] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, den Druckumlauf des Wassers noch mit zusätzlichen Geruchsverbesserern zu kombinieren, z.B. sind im Gehäuse des erfindungsgemässen Aschenbechers geruchsverbessernde, wasserumspülte Tabletten vorhanden, die dann eine entsprechende Geruchsemission im Raum geben, wenn die Wasserspülung des Aschenbechers in Gang gesetzt wird.

    [0015] Ebenso ist es möglich, dem zulaufenden Spülwasser des Aschenbechers in flüssiger Form ein entsprechendes Zusatzmittel beizumischen, welches der Geruchsverbesserung im Raum dient.

    [0016] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
    Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung - offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

    [0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

    [0018] Es zeigen:
    Figur 1:
    schematisiert einen Schnitt durch einen Aschenbecher nach der Erfindung,
    Figur 2:
    der um 90° gedrehte Schnitt im Vergleich zu Figur 1.


    [0019] In einem Gehäuse 1 eines Aschenbechers ist ein oberer Einwurftrichter 2 vorhanden, der eine mittlere Öffnung 3 definiert, die in ein Rohr 5 mündet.
    Im Bereich des Rohres 5 ist ein Sensor 4 angeordnet, der feststellt, wenn in den Einwurftrichter 2 ein Zigarettenrest, ein Zigarrenrest oder dgl. eingeworfen wird.

    [0020] Das Rohr 5 ist nach unten axial verlängert und bildet dort eine Sackkammer 15, die von unten her durch eine Verschraubung 18 abgedichtet

    [0021] ist. Das Rohr 5 wird in radialer Richtung durch das Gehäuse 9 eines Zerkleinerers 12 geschnitten, welcher eine innere Kammer 14 aufweist, die flüssigkeitsleitend an das Rohr 5 angeschlossen ist.

    [0022] Das gesamte Gehäuse 1 ist bis zu der angegebenen Markierung (Wasserspiegel 6) mit Wasser gefüllt, so daß der gesamte Zerkleinerer 12 unter der Wasseroberfläche liegt.

    [0023] Der Zerkleinerer 12 besteht im wesentlichen aus einem wasserdichten Gehäuse 9, in dem die vorher erwähnte Kammer 14 angeordnet ist, die mit Wasser gefüllt ist. In der Kammer 14 sind ein oder mehrere Drehflügel 11 über einen Motor 13 drehbar angetrieben.

    [0024] Radial auswärts an die Kammer 14 mündet der Einlauf für ein Ablaufrohr 16, über das die zerkleinerten Reste mit dem aus der Kammer 14 angesaugten Wasser in Pfeilrichtung 17 in eine Kanalisation abgeleitet werden.

    [0025] Es wird ein ständig gleichbleibender Wasserspiegel 6 im Gehäuse 1 durch einen geregelten Zulauf erreicht, wobei Wasser 10 über ein Magnetventil 8 in ein Zulaufrohr 7 eingespeist wird.

    [0026] Das Magnetventil 8 wird füllstandsabhängig von der Höhe des Wasserspiegels 6 gesteuert, so daß ständig ein gleichbleibender Wasserspiegel im Gehäuse 1 bleibt.

    [0027] Sobald nun in den Einwurftrichter 2 ein Zigaretten- oder Zigarrenrest eingeworfen wird, schwimmt dieser Rest auf dem Wasserspiegel 6 im Bereich des Rohres 5.

    [0028] Die Sensoranordnung 4 hat das Einwerfen dieses Restes erfasst und nimmt den Motor 13 in Betrieb, der den Drehflügel 11 antreibt. Damit wird das Wasser in der Kammer 14 in Pfeilrichtung 19 aus dem Rohr 5 abgesaugt und der eingeworfene Zigaretten- oder Zigarrenrest gelangt in den Bereich der Drehflügel 11, wo er zerkleinert wird. Radial anschließend an die Kammer 14 ist gemäss Figur 1 der Ablauf eines Ablaufrohres 16 vorhanden, so daß die Drehflügel 11 unter hohem Pumpendruck das Wasser mit den zerkleinerten Resten in das Ablaufrohr 16 fördert.

    [0029] Damit erfolgt eine automatische Entleerung des erfindungsgemässen Aschenbechers, ohne daß es eines Handhabungsaufwandes bedarf.

    [0030] Werden Fremdkörper in den Einwurftrichter 2 eingeworfen, die schwerer als Wasser sind, dann fallen diese in den Bereich einer unten angeordneten Sackkamer 15. Nach Öffnen der Verschraubung 18 können dann diese Fremdkörper aus dem Aschenbecher entfernt werden.

    ZEICHNUNGS-LEGENDE



    [0031] 
    1
    Gehäuse
    2
    Einwurftrichter
    3
    Öffnung
    4
    Sensor
    5
    Rohr
    6
    Wasserspiegel
    7
    Zulaufrohr
    8
    Magnetventil
    9
    Gehäuse
    10
    Wasser
    11
    Drehflügel
    12
    Zerkleinerer
    13
    Motor
    14
    Kammer
    15
    Sackkammer
    16
    Ablaufrohr
    17
    Pfeilrichtung
    18
    Verschraubung
    19
    Pfeilrichtung



    Ansprüche

    1. Aschenbecher mit Entsorgungsvorrichtung mit einem Vorratsbehälter für Zigarettenstummel, Zigarrenstummel, Pfeifentabak und dergleichen Rauchwaren, dadurch gekennzeichnet, daß der Aschenbecher in Form einer Sackkammer (15) einen vorgeschalteten Zerkleinerer (12) aufweist.
     
    2. Aschenbecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aschenbecher ein Zulaufrohr (7) für Spülflüssigkeit aufweist.
     
    3. Aschenbecher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslauf des Aschenbechers mit dem Zerkleinerer kombiniert ist.
     
    4. Aschenbecher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn der Zerkleinerungstätigkeit oder während der Zerkleinerung eine Stromspülflüssigkeit, insbesondere Wasser, in die Sackkammer (15) eingeführt wird, wobei das Endprodukt in einen Auffangbehälter oder evtl. in den Abflußbereich geführt wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht