[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Aschenbecher mit Entsorgungsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei derartigen Aschenbechern ist es bekannt,
die abgebrannte Zigarette (Zigarettenstummel, Zigarrenstummel und dgl.) in einen nach
oben geöffneten Aschenbecher einzuwerfen, wo die teilweise noch glimmenden Reste in
einem entsprechenden Behälter aufgefangen werden. Problematisch bei diesen bekannten
Aschenbechern ist jedoch, daß sie von Zeit zu Zeit entleert werden müssen, und hierfür
Arbeitskraft vorhanden sein muß. Weiter ist Nachteil bei den bekannten Aschenbechern,
daß die in den Aschenbecher eingeworfene Glut noch zum Weiterbrennen oder Glimmen
neigt und es passieren kann, daß der Inhalt des Aschenbechers selbst in Brand gesetzt
wird.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Aschenbecher
mit Entsorgungsvorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine
Entsorgung (Leerung) des Aschenbechers ohne fremde Hilfe möglich ist, wobei der Aschenbecher
betriebssicherer arbeiten soll.
[0003] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruch 1 gekennzeichnet.
[0004] Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß der Aschenbecher nun mit
einem Zerkleinerer kombiniert ist, welcher automatisch die eingeworfenen Zigaretten-
und Zigarrenabfälle zerkleinert und mittels eines Wasserflusses in die Abwasserleitung
einer Toilette oder dergleichen spült.
[0005] Damit besteht der wesentliche Vorteil, daß eine automatische Entsorgung stattfindet,
denn sobald ein Zigarettenrest in den erfindungsgemässen Aschenbecher geworfen wird,
wird das Einwerfen dieses Zigarettenrestes von einer Sensoranordnung erkannt, welche
eine Zerkleinerungsvorrichtung in Betrieb nimmt. Es wird hierbei bevorzugt, wenn bei
Beginn der Zerkleinerung oder nach der Zerkleinerung ein Wasserstrom in die Zerkleinererkammer
geführt wird, um die dort evtl. anhaftenden, zerkleinerten Zigarren- und Zigarettenreste
über ein daran angeschlossenes Abflußrohr in die Kanalisation abzuleiten.
[0006] Derartige Aschenbecher werden also bevorzugt in der Nähe von Waschbecken angeordnet,
z.B. in öffentlichen Toiletten, Urinalen oder auch Privathaushalten, wo in der Regel
neben einem Waschbecken sowohl ein Druckwasserzulauf als auch ein Ablauf zur Verfügung
steht.
[0007] Es wird nun in vorteilhafter Weise vermieden, daß sich Zigarren- und Zigarettenreste
in diesem Aschenbecher ansammeln, denn sie werden automatisch mit der Inbetriebnahme
des Zerkleinerers zerkleinert und dieser Zerkleinerer fördert die zerkleinerten Reste
sofort in ein daran angeschlossenes Ablaufrohr, welches mit der Kanalisation verbunden
ist.
[0008] Hierbei gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, die sämtlich vom Erfindungsgedanken
umfasst sind.
[0009] In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Zerkleinerer unterhalb des
Wasserspiegels einer wassergefüllten Kammer sitzt und daß die Zigaretten- und Zigarrenreste
auf den Wasserspiegel dieser Kammer eingeworfen werden und danach dann der unter der
Wasserlinie liegende Zerkleinerer in Betrieb genommen wird, der somit das Wasser in
dieser Kammer zusammen mit den darauf schwimmenden Zigarren- und Zigarettenresten
ansaugt, zerkleinert und in das Ablaufrohr fördert.
[0010] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kammer vorerst
trocken ist und daß der Zerkleinerer im trockenen Zustand die Zigarren- und Zigarettenreste
zerkleinert und daß nach erfolgter Zerkleinerung (z.B. nach Überschreiten einer gewissen
Laufzeit) automatisch eine Wasserspülung der Kammer in Tätigkeit gesetzt wird, welche
die Kammer durchspült und die zerkleinerten Reste in das Ablaufrohr befördert.
[0011] Als vorteilhafte Ausgestaltung für einen derartigen Zerkleinerer hat sich ein mit
hoher Drehzahl laufender Zerkleinerer bewährt, der mit Drehflügeln ausgestattet ist,
wie sie in Mixern und anderen Zerkleinerungsvorrichtungen angeordnet ist. Derartige
mit hohen Tourenzahlen umlaufende Drehflügel zerkleinern das eingeworfene Gut so stark,
daß es dann in ein auch eng kalibriertes Ablaufrohr eingespült werden kann.
[0012] In einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein,
die vorher erwähnten Drehflügel durch andere Zerkleinerungsmechismen zu ersetzen,
wie z.B. Pumpflügel oder gegenläufig arbeitende Mahlflügel, Mahlsteine oder dergleichen
mehr.
[0013] Ebenso wird es bevorzugt, wenn in axialer Verlängerung des oberen Einwurftrichters
unten am Gehäuse eine Sackkammer vorhanden ist, in welcher Fremdkörper aufgefangen
werden, die oben eingeworfen werden und die nicht Zigarren- oder Zigarettenreste sind.
Derartige Fremdkörper können Nägel, Klammern oder dergleichen sein, die andernfalls
den Zerkleinerer beschädigen würden. Mit der gegebenen technischen Lehre werden diese
Fremdkörper somit am Zerkleinerer vorbei in eine untere Sackkammer fallen und dort
aufbewahrt werden, bis sie von Hand entsorgt werden können.
[0014] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, den Druckumlauf
des Wassers noch mit zusätzlichen Geruchsverbesserern zu kombinieren, z.B. sind im
Gehäuse des erfindungsgemässen Aschenbechers geruchsverbessernde, wasserumspülte Tabletten
vorhanden, die dann eine entsprechende Geruchsemission im Raum geben, wenn die Wasserspülung
des Aschenbechers in Gang gesetzt wird.
[0015] Ebenso ist es möglich, dem zulaufenden Spülwasser des Aschenbechers in flüssiger
Form ein entsprechendes Zusatzmittel beizumischen, welches der Geruchsverbesserung
im Raum dient.
[0016] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung - offenbarten Angaben
und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung
werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisiert einen Schnitt durch einen Aschenbecher nach der Erfindung,
- Figur 2:
- der um 90° gedrehte Schnitt im Vergleich zu Figur 1.
[0019] In einem Gehäuse 1 eines Aschenbechers ist ein oberer Einwurftrichter 2 vorhanden,
der eine mittlere Öffnung 3 definiert, die in ein Rohr 5 mündet.
Im Bereich des Rohres 5 ist ein Sensor 4 angeordnet, der feststellt, wenn in den Einwurftrichter
2 ein Zigarettenrest, ein Zigarrenrest oder dgl. eingeworfen wird.
[0020] Das Rohr 5 ist nach unten axial verlängert und bildet dort eine Sackkammer 15, die
von unten her durch eine Verschraubung 18 abgedichtet
[0021] ist. Das Rohr 5 wird in radialer Richtung durch das Gehäuse 9 eines Zerkleinerers
12 geschnitten, welcher eine innere Kammer 14 aufweist, die flüssigkeitsleitend an
das Rohr 5 angeschlossen ist.
[0022] Das gesamte Gehäuse 1 ist bis zu der angegebenen Markierung (Wasserspiegel 6) mit
Wasser gefüllt, so daß der gesamte Zerkleinerer 12 unter der Wasseroberfläche liegt.
[0023] Der Zerkleinerer 12 besteht im wesentlichen aus einem wasserdichten Gehäuse 9, in
dem die vorher erwähnte Kammer 14 angeordnet ist, die mit Wasser gefüllt ist. In der
Kammer 14 sind ein oder mehrere Drehflügel 11 über einen Motor 13 drehbar angetrieben.
[0024] Radial auswärts an die Kammer 14 mündet der Einlauf für ein Ablaufrohr 16, über das
die zerkleinerten Reste mit dem aus der Kammer 14 angesaugten Wasser in Pfeilrichtung
17 in eine Kanalisation abgeleitet werden.
[0025] Es wird ein ständig gleichbleibender Wasserspiegel 6 im Gehäuse 1 durch einen geregelten
Zulauf erreicht, wobei Wasser 10 über ein Magnetventil 8 in ein Zulaufrohr 7 eingespeist
wird.
[0026] Das Magnetventil 8 wird füllstandsabhängig von der Höhe des Wasserspiegels 6 gesteuert,
so daß ständig ein gleichbleibender Wasserspiegel im Gehäuse 1 bleibt.
[0027] Sobald nun in den Einwurftrichter 2 ein Zigaretten- oder Zigarrenrest eingeworfen
wird, schwimmt dieser Rest auf dem Wasserspiegel 6 im Bereich des Rohres 5.
[0028] Die Sensoranordnung 4 hat das Einwerfen dieses Restes erfasst und nimmt den Motor
13 in Betrieb, der den Drehflügel 11 antreibt. Damit wird das Wasser in der Kammer
14 in Pfeilrichtung 19 aus dem Rohr 5 abgesaugt und der eingeworfene Zigaretten- oder
Zigarrenrest gelangt in den Bereich der Drehflügel 11, wo er zerkleinert wird. Radial
anschließend an die Kammer 14 ist gemäss Figur 1 der Ablauf eines Ablaufrohres 16
vorhanden, so daß die Drehflügel 11 unter hohem Pumpendruck das Wasser mit den zerkleinerten
Resten in das Ablaufrohr 16 fördert.
[0029] Damit erfolgt eine automatische Entleerung des erfindungsgemässen Aschenbechers,
ohne daß es eines Handhabungsaufwandes bedarf.
[0030] Werden Fremdkörper in den Einwurftrichter 2 eingeworfen, die schwerer als Wasser
sind, dann fallen diese in den Bereich einer unten angeordneten Sackkamer 15. Nach
Öffnen der Verschraubung 18 können dann diese Fremdkörper aus dem Aschenbecher entfernt
werden.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0031]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Einwurftrichter
- 3
- Öffnung
- 4
- Sensor
- 5
- Rohr
- 6
- Wasserspiegel
- 7
- Zulaufrohr
- 8
- Magnetventil
- 9
- Gehäuse
- 10
- Wasser
- 11
- Drehflügel
- 12
- Zerkleinerer
- 13
- Motor
- 14
- Kammer
- 15
- Sackkammer
- 16
- Ablaufrohr
- 17
- Pfeilrichtung
- 18
- Verschraubung
- 19
- Pfeilrichtung
1. Aschenbecher mit Entsorgungsvorrichtung mit einem Vorratsbehälter für Zigarettenstummel,
Zigarrenstummel, Pfeifentabak und dergleichen Rauchwaren, dadurch gekennzeichnet, daß der Aschenbecher in Form einer Sackkammer (15) einen vorgeschalteten Zerkleinerer
(12) aufweist.
2. Aschenbecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aschenbecher ein Zulaufrohr (7) für Spülflüssigkeit aufweist.
3. Aschenbecher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslauf des Aschenbechers mit dem Zerkleinerer kombiniert ist.
4. Aschenbecher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn der Zerkleinerungstätigkeit oder während der Zerkleinerung eine Stromspülflüssigkeit,
insbesondere Wasser, in die Sackkammer (15) eingeführt wird, wobei das Endprodukt
in einen Auffangbehälter oder evtl. in den Abflußbereich geführt wird.