[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen einer Druckplatte zu einem Plattenzylinder
einer Druckmaschine, der eine Einrichtung zum Festspannen der Druckplatte aufweist,
wobei die Vorrichtung mit mindestens einem Element zum Halten und Führen der Druckplatte
ausgestattet ist.
[0002] Das Aufspannen einer Druckplatte auf dem Plattenzylinder einer Druckmaschine war
bisher ein vom Drucker manuell vorzunehmender Arbeitsgang. Dazu dienten Einrichtungen
zum Festspannen der Druckplatte, welche die Vorderkante und die Hinterkante der Druckplatte
aufnahmen und die mit einem Schlüssel oder einem Dorn geschlossen und geöffnet werden
konnten. In diese Vorrichtungen wurde die Druckplatte mit Hand eingesetzt.
[0003] Die erste Weiterentwicklung auf diesem Gebiet beinhaltete Einrichtungen zum Festspannen
von Druckplatten, welche durch Knopfdruck geöffnet und geschlossen werden kann. Durch
diese Einrichtungen wird die Druckplatte an ihrem vorderen und an ihrem hinteren Ende
automatisch geklemmt und danach gespannt, wobei die Druckplattenhinterkante durch
ein Andrückelement in die Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenhinterkante eingefügt
wird. Der darauf folgende Automatisierungsschritt betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen
einer Druckplatte zu einer solchen automatisierten Einrichtung zum Festspannen der
Druckplattenvorderkante.
[0004] Eine derartige Vorrichtung ist aus der JP-PA Hei 3-13062 bekannt.
[0005] Bei dieser bekannten Vorrichtung wird die Druckplatte in Halter gestellt, wobei Stützteile
die Vorderkante der Druckplatte halten. Die Stützteile geben zum Zuführen der Druckplatte
diese frei, wodurch die Druckplatte durch eine Führung läuft, die die Vorderkante
der Druckplatte auf einem bogenförmigen Weg der Einrichtung zum Festspannen der Druckplattenvorderkante
zuführt. Die Führung zum Zuführen der Druckplatte besteht aus zwei Paaren von Rollen,
welche die Druckplatte am linken und rechten Rand ergreifen und transportieren.
[0006] Diese Vorrichtung ist jedoch kompliziert aufgebaut und es erscheint fraglich, wie
die Druckplatte den bogenförmigen Weg beschreiben soll. Selbst wenn es gelingt, die
Druckplatte auf diesem Weg zu führen, so sind dazu Führungen erforderlich, an denen
die Druckplatte entlanggleitet. Ungenauigkeiten und die Gefahr der Beschädigung der
Druckplatte sind die Folgen. Ein weiterer Grund für das ungenaue Zuführen der Druckplatte
besteht darin, daß die Druckplatte sich in ihrem mittleren Bereich durchbiegt und
dadurch ein exaktes Zuführen nicht mehr gewährleistet ist. Durch die Verwendung der
Führung mit den zwei Rollenpaaren ist die Zuführung einer Druckplatte, welche eine
abgewinkelte Hinterkante aufweist, nicht möglich.
[0007] Eine weitere Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der JP-PO Sho 62-19458
bekannt.
[0008] Diese Vorrichtung verfügt über zwei parallele Führungsschienen, durch die die Druckplatte
hindurchgeführt wird. Diese Führungsschienen weisen an ihrem oberen Ende eine trichterförmige
öffnung zum Einschieben der Druckplatte auf und sie sind gebogen, um die Druckplatte
der Einrichtung zum Festspannen auf dem Plattenzylinder zuzuführen.
[0009] Bei dieser Vorrichtung ist die Gefahr einer Beschädigung der Druckplatte äußerst
groß, weil die Druckplatte an beiden Seiten an der Führung entlanggleitet. Werden,
um Beschädigungen zu vermeiden, die Führungen derart ausgestaltet, daß sie nur einen
schmalen Randbereich auf der linken und rechten Seite der Druckplatte erfassen, so
tritt wie beim oben genannten Stand der Technik ein Durchbiegen auf und die Druckplatte
kann nicht exakt zugeführt werden. Auch bei dieser Vorrichtung ist das Zuführen einer
Druckplatte mit einer abgewinkelten Hinterkante nicht möglich. Eine solche Abwinklung
ist jedoch für ein automatisches Klemmen und Spannen einer Druckplatte von großem
Vorteil, da beim Spannen einer solchen abgewinkelten Druckplatte eine größere Spannkraft
möglich ist, als bei einer Druckplatte mit einer nicht abgewinkelten Hinterkante.
[0010] Schließlich ist eine Vorrichtung zum Zuführen einer Druckplatte noch aus der JP-PO
Sho 61-248834 bekannt. Bei dieser Einrichtung liegt die Druckplatte in einem Magazin,
welches über Transporteinrichtungen zum Herausziehen und Hineinschieben der Druckplatte
verfügt. Wie die Druckplatte konkret geführt wird, ist jedoch in dieser Schrift nicht
offenbart. Auch die Frage, wie eine Druckplatte mit abgekanteter Hinterkante einem
Plattenzylinder zugeführt werden kann, wird durch diese Schrift nicht beantwortet.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangsgenannten
Art verfügbar zu machen, die ein exaktes Zuführen einer Druckplatte zum Plattenzylinder
einer Druckmaschine bei maximaler Schonung der druckenden Fläche auf einfache Weise
ermöglicht.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Element zum Halten und Führen
der Druckplatte mindestens eine leicht drehbare Rolle dient, wobei die druckwerkszugewandte
Seite der Rolle in einer Plattenwechselposition im wesentlichen auf einer Geraden
liegt, welche parallel zu den Klemmflächen der Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenvorderkante
verlaufend zwischen diesen Klemmflächen hindurchführt und schräg nach oben aus dem
Druckwerk herausführt.
[0013] Bei dieser Vorrichtung nimmt der Drucker die Druckplatte, führt sie an der druckwerkszugewandten
Seite der Rolle vorbei und steckt sie in die Einrichtung zum Feststpannen der Druckplattenvorderkante
hinein. Die Druckplatte wird dabei in bekannter Weise durch Passerstifte und U-förmige
Ausnehmungen positioniert. Es lassen sich durch diese Vorrichtung Druckplatten mit
abgewinkelter Hinterkante ohne Probleme der Druckmaschine zuführen, wobei selbstverständlich
der Abstand zwischen der Rolle und den Teilen des Druckwerks oder eines Schutzes des
Druckwerks an denen die Rolle befestigt ist so groß sein muß, daß die abgewinkelte
Hinterkante hindurchführbar ist.
[0014] Ein weitere bedeutender Vorteil besteht gegenüber dem manuellen Einsetzen der Druckplatte:
Bei diesem kann es leicht dazu kommen, daß der Drucker die Druckplatte vor dem Einspannen
nicht exakt gehalten hat und dadurch bereits beim Einspannen Passerfehler verursacht
werden. Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Drucker die Druckplatte lediglich
in die Einrichtung zum Festspannen der Vorderkante der Druckplatte hineinführt, dann
losläßt und die Druckplatte dort durch ihr Eigengewicht steht, wobei sie durch die
Rolle gehalten wird, ist ein exakteres Spannen der Druckplatte möglich. Der Grund
liegt darin, daß die Druckplatte in der Aufnahmevorrichtung durch ihr eigenes Gewicht
in ihrer Position steht ohne daß Kräfte auf sie wirken. Bei einem Halten der Druckplatte
von Hand treten solche Kräfte auf, was zu den genannten Passerfehlern führt.
[0015] Die Vorrichtung ist einfach aufgebaut, kann kostengünstig hergestellt werden und
sie ist in ihrer Handhabung unkompliziert. Der Weg der Zuführung der Druckplatte entlang
der schräg nach oben aus dem Druckwerk herausführenden Geraden, kann in bequemer Körperhaltung
vorgenommen werden, wobei die Druckplatte gut in ihre exakte Position bringbar ist.
Beschädigungen der Druckplatte sind kaum möglich, da die Druckplatte auf ihrer Bildseite
durch mindestens eine leicht drehbare Rolle geführt wird. Solche Rollen müssen durch
ihre Länge und/oder ihre Anordnung so ausgebildet werden, daß ein Durchbiegen der
Druckplatte in ihrem mittleren Bereich nicht möglich ist. Am zweckmäßigsten ist eine
durchgehende Walze mit einer der Druckplattenbreite entsprechenden Länge. Druckplatten
großer Länge können auch mittels mehrerer übereinander angeordneter Rollen geführt
werden. Die Funktionssicherheit sowie die exakte Zuführung der Druckplatte ist durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung in hohem Maße gewährleistet.
[0016] Eine Weiterbildung sieht ein weiteres Element zum Halten und Führen der Druckplatte
vor, wobei mindestens eine weitere Halteeinrichtung oberhalb der mindestens einen
Rolle angeordnet ist, die die Druckplatte durch Ansaugen hält, jedoch dabei auf dieser
gleiten kann. Diese Halteeinrichtung ist ebenfalls in eine Plattenwechselposition
verbringbar, in der sie im wesentlichen auf der schräg nach oben aus dem Druckwerk
herausführenden Geraden liegt.
[0017] Der Vorteil dieser Weiterbildung besteht darin, daß auch größere Druckplatten auf
einfache Weise in die Vorrichtung eingebracht und von dieser gehalten werden können.
Durch das Ansaugen der Druckplatte erfährt diese eine gewisse Straffung, durch welche
sich die Druckplatte schon zu Beginn der Plattenzylinderdrehung gut an den Zylinder
anlegt. Da das Ansaugen der Druckplatte nicht auf der Bildseite erfolgt, besteht auch
nicht die Gefahr einer Beschädigung der druckenden Fläche.
[0018] Für die weitere Halteeinrichtung sind mehrer Ausführungsformen denkbar, wobei jedoch
wichtig ist, daß auch eine Druckplatte mit abgewinkeltem hinteren Ende handhabbar
ist. Zu diesem Zweck sieht eine Weiterbildung vor, daß die Halteeinrichtung derart
ausgebildet ist, daß sie die Druckplatte freigibt, bevor die abgewinkelte Hinterkante
die Halteeinrichtung erreicht.
[0019] Eine Reihe von Weiterbildungen befassen sich mit der Anordnung der Elemente zum Halten
und Führen der Druckplatte. So ist es zweckmäßig, daß das mindestens eine Element
zum Halten und Führen der Druckplatte an einem hochklappbaren Druckwerkschutz angeordnet
ist. Ein solcher Druckwerkschutz muß ohnehin an jedem Druckwerk vorhanden sein, um
Unfälle zu vermeiden. Dieser Druckwerkschutz wurde auch zum manuellen Zuführen einer
Druckplatte hochgeklappt. Das Element oder die Elemente zum Halten und Führen der
Druckplatte können also mittels eines Arbeitsganges, den der Drucker ohnehin ausführen
muß, in Position gebracht werden.
[0020] Die Anordnung am Druckwerkschutz erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, daß das mindestens
eine Element zum Halten und Führen der Druckplatte auf einem unteren Teilstück des
Druckwerkschutzes angeordnet ist und daß das untere Teilstück in eine Position verbringbar
ist, in der das mindestens eine Element auf der schräg nach oben aus dem Druckwerk
herausführenden Geraden liegt.
[0021] Die Positionierung des unteren Teilstück des Druckwerkschutzes kann dadurch vorgenommen
werden, daß es an seinem unteren Ende in einer am Druckwerk angebrachten Führung verschiebbar
gelagert ist und das obere Teilstück des Druckwerkschutzes mit einem Hebel einen winkelförmigen
Arm bildet, der am Druckwerk gelagert ist, wobei das obere und das untere Teilstück
des Druckwerkschutzes durch ein Gelenk miteinander verbunden sind. Durch Schwenkung
des Hebels mit dem oberen Teilstück des Druckwerkschutzes wird das untere Teilstück
des Druckwerkschutzes gegen einen Anschlag der Führung verbracht, wodurch die Elemte
zum Halten und Führen der Druckplatte in die im wesentlichen auf der Gerade liegende
Plattenwechselposition verbringbar sind.
[0022] Der Druckwerkschutz wird in dieser Position gehalten, indem zwischen dem Hebel und
dem Druckwerk eine Gasdruckfeder derart angebracht ist, daß das Hebelteilstück bis
zum Angriffspunkt der Gasdruckfeder, die Gasdruckfeder und die Lagerpunkte am Druckwerk
ein Dreieck bilden, wobei sich durch verschiedene Winkelverhältnisse im auf- und zugeklappten
Zustand des Druckwerkschutzes sowie durch die Dimensonierung der Kraft der Gasdruckfeder
derartige Kraftverhältnisse ergeben, daß die Gasdruckfeder den Druckwerkschutz im
aufgeklappten Zustand hält, im zugeklappten Zustand das Gewicht des Druckwerkschutzes
die Gasdruckfeder jedoch im zusamengedrückten Zustand hält.
[0023] Eine Weiterbildung sieht vor, daß zwischen dem Hebel und dem Druckwerk statt der
Gasdruckfeder ein pneumatisches Element angeordnet ist, welches an einem Hebelteilstück
derart angreift, daß der Druckwerkschutz durch das pneumatische Element öffen- und
schließbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, daß der Druckwerkschutz automtisch
geöffnet und geschlossen werden kann, also auch die Elemente zum Halten und Führen
der Druckplatte automatisch in Plattenwechselposition bringbar ist.
[0024] Zur Führung der Druckplatte ohne eine Durchbiegen ist es zweckmäßig, daß die mindestens
eine Rolle als mindestens eine leicht drehbare durchgehende Walze ausgebildet ist,
die mindestens die Breite der Druckplatte aufweist. Um Beschädigungen der Druckplatte
zu vermeiden und eine sichere Führung zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, daß die
Walze mit über die Walzenoberfläche hinausragenden Ringen aus elastischem Material
bestückt ist. Die Anzahl der über die Walze verteilten Ringe muß derart sein, daß
die Druckplatte ohne jegliches Durchbiegen sicher geführt ist. Die Walze wird dadurch
leicht drehbar aufgehängt, daß sie mittels Kugellagern gelagert ist.
[0025] Als Ausführungsbeispiel für das weitere Element zum Halten und Führen einer Druckplatte
kann als Halteeinrichtung ein mittels einer Steuereinrichtung entlüftbarer Saugnapf
vorgesehen sein. Die Halteeinrichtung kann auch eine mit beaufschlagte Saugleiste
sein, wobei durch eine Steuerung mit einem Zwei-Wege-Ventil statt des Unterdrucks
Atmosphärendruck anschließbar ist. Gibt eine Halteeinrichtung der aufgezeigten Art
die Druckplatte frei, so fällt das Druckplattenende durch sein Gewicht leicht nach
unten und entfernt sich dabei soweit von der Halteeinrichtung, daß eine Kollision
der abgewinkelten Hinterkante der Druckplatte mit der Halteeinrichtung nicht mehr
möglich ist.
[0026] Eine sehr einfach zu handhabende Halteeinrichtung besteht aus mindestens einem Saugnapf,
der eine abdichtende, elastische Sauglippe aufweist, welche beim Andrücken der Druckplatte
ein Volumen abschließt, wobei die Sauglippe aus einem Material mit guten Gleiteigenschaften
besteht und die Druckplatte eine Bohrung aufweist, wobei Bohrung und Saugnapf derart
angeordnet sind, daß in einer Plattenposition in der die Halteeinrichtung lösen soll,
die Bohrung die Sauglippe durch die Verschiebung der Druckplatte passiert. Bei dieser
Einrichtung steckt der Drucker die Druckplatte mit ihrer Vorderkante in eine Klemmeinrichtung,
wobei er sie an der hinteren Seite der Rolle vorbeiführt. Danach drückt er die Druckplatte
mit ihrer nichtdruckenden Seite an den Saugnapf oder an die Saugnäpfe der Halteeinrichtung.
Die Maschine zieht die Druckplatte ein, wobei sie an der Halteeinrichtung vorbeigleitet,
bis eine Bohrung in der Druckplatte die Sauglippe passiert. Solche Bohrungen sind
am Ende der Druckplatte ohnehin vorhanden, da sie für die Plattenkopie bzw. für das
Stanzen gebraucht werden. Durch die Entlüftung mit Hilfe dieser Bohrung löst die Halteeinrichtung
und die Druckplatte kann weiter in die Maschine eingezogen werden. Dieses selbständige
Lösen ist wie bereits erwähnt, bei einer abgekanteten Hinterkante einer Druckplatte
erforderlich. Die Entlüftung mittels der Bohrung sorgt für eine rechtzeitige Freigabe
der Druckplatte, damit diese in die Maschine eingezogen werden kann. Auch der Saugnapf
läßt sich zweckmäßigerweise an dem hockklappbaren Druckwerkschutz befestigen, wobei
eine Anordnung an dem unteren Teilstück des Druckwerkschutzes, an dem auch die Rolle
befestigt ist, dafür sorgt, daß bei der entsprechenden Stellung dieses Teilstücks
des Druckwerkschutzes beide Halteeinrichtungen im Wesentlichen auf der Geraden liegen.
[0027] Für eine optimale Funktionssicherheit ist es erforderlich, daß die Haltekraft der
weiteren Halteeinrichtung entsprechend dimensioniert wird. Die erforderliche Haltekraft
hängt von der Beschaffenheit der Druckplatte ab. Die Größe der Haltekraft kann mittels
des Durchmessers der Sauglippe des Saugnapfs und durch den erzielbaren Unterdruck
eingestellt werden. Dabei ist eine Vergrößerung der Haltekraft durch eine Vergrößerung
des Unterdrucks im angesaugten Zustand, beispielsweise durch Verkleinerung des Volumens,
sowie durch eine Vergrößerung des Durchmessers der Sauglippe des Saugnapfs zu erreichen.
Die Haltekraft muß mindestens so groß sein, daß sie für das Halten der Druckplatte
ausreicht, sie darf jedoch höchstens so groß sein, daß ein Gleiten der Sauglippe auf
der Platte noch möglich ist.
[0028] Eine Weiterbildung sieht vor, daß das Volumen entsprechend der gewünschten Haltekraft
variabel einstellbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, eine Halteeinrichtung an
verschiedene Druckplatten, welche wegen ihres Gewichts und ihrer Oberflächenbeschaffenheit
eine unterschiedliche Haltekraft benötigen, anzupassen.
[0029] Die Halteeinrichtung kann derart ausgestaltet sein, daß das Volumen in einen festen
Körper eingeformt ist und daß die elastische Sauglippe an den festen Körper angefügt
ist. Bei einer derartigen Weiterbildung läßt sich das variable Volumen dadurch erzielen,
daß das Volumen in dem festen Körper als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist.
Das Volumen kann durch die Position des Kolbens eingestellt werden. Der Kolben muß
dabei so ausgebildet sein, daß seine Einstellung sich nicht von selbst verstellt.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß eine Gewindespindel den festen Körper
nach außen durchsetzt. Die Gewindespindel kann von außen gedreht werden, wodurch eine
Nachjustierung während des Betriebs möglich ist.
[0030] Für die Größe der Haltekraft ist desweiteren von Einfluß, wieviel Luft beim Andrücken
der Platte aus dem Saugnapf entweicht. Daher sieht eine Weiterbildung vor, daß eine
genau definierte Haltekraft innerhalb eines engen Toleranzbereichs dadurch erzielt
wird, daß ein vorbestimmter Abstand zwischen dem Rand der Sauglippe im nicht angesaugten
Zustand und dem festen Körper vorgesehen ist, und daß beim Andrücken der Platte die
Sauglippe derart verformbar ist, daß der Körper an die Platte anschlägt. Durch die
Bemessung des Abstands kann der im Volumen erzielte Unterdruck, der beim Andrücken
der Platte entsteht, entsprechend der gewünschten Haltekraft sehr genau eingestellt
werden.
[0031] Nach Freigabe der Druckplatte durch das letzte Element zum Halten und Führen der
Druckplatte wird diese durch ein Andrückelement aufgefangen und geführt. Ein solches
Andrückelement ist in der Nähe des Plattenzylinders angeordnet und dient dem Einfügen
der Druckplattenhinterkante in die Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenhinterkante.
Das Andrückelement ist derart angeordnet, daß es sich mit geringer seitlicher Versetzung
am unteren Ende der Geraden befindet, die in der Plattenwechselposition zwischen den
Klemmflächen der Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenvorderkante verlaufend zur
druckwerkszugewandten Seite der Rolle führt.
[0032] Die geforderten Gleiteigenschaften weist beispielsweise eine Sauglippe auf, die aus
Gummi mit einer Härte von 40 bis 45 Shore ist.
[0033] Eine weitere Erläuterung der Erfindung erfolgt anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele. Es zeigen
- Figur 1
- eine Ausführungsform mit zwei an einem Druckwerkschutz angeordneten Halteeinrichtungen
in Plattenwechselposition,
- Figur 2
- dieselben Halteeinrichtungen im geschlossenen Zustand des Druckwerkschutzes,
- Figur 3
- eine Ausführungsform der Rolle,
- Figur 4
- ein unteres Teil eines Druckwerkschutzes mit Rolle und Saugnapf,
- Figur 5
- dasselbe Teil mit drei Rollen,
- Figur 6
- dasselbe Teil mit Rolle und Saugleiste,
- Figur 7
- ein Saugnapf,
- Figur 8
- eine Weiterbildung des Saugnapfs und
- Figur 9
- ein Saugnapf mit einstellbarer Haltekraft.
[0034] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Elemente 28 zum Halten und Führen
der Druckplatte 3 an einem unteren Teilstück 10 eines Druckwerkschutzes 9 angebracht
sind. Bei diesen Elementen 28 handelt es sich um eine Rolle 2 im unteren Bereich dieses
Teilstücks des Druckwerkschutzes und um einen Saugnapf 31 am oberen Ende des unteren
Teilstücks 10 des Druckwerkschutzes 9. Der Druckwerkschutz 9 befindet sich im hochgeklappten
Zustand, wobei das obere Teilstück 11 des Druckwerkschutzes 9 mit einem Hebel 12 einen
abgewinkelten Arm bildet. Der Hebel 12 ist mittels eines Lagers 13 mit dem Druckwerk
6 schwenkbar verbunden. Das obere Teilstück 11 des Druckwerkschutzes 9 bildet mit
dem unteren Teilstück 10 des Druckwerkschutzes 9 die Teile des Druckwerkschutzes,
welche zur Vermeidung von Unfällen vor das Druckwerk 6 schwenkbar sind. Zu diesem
Zweck sind die beiden Teilstücke 10 und 11 des Druckwerkschutzes mittels eines Gelenks
14 scharnierartig miteinander verbunden. Das untere Teilstück des Druckwerkschutzes
10 ist mittels Führungsbolzen 16, die in einer Führung 15 mit u-förmigen Profil laufen,
gelagert. Am oberen Ende der Führung 15 befindet sich ein Anschlag 17, der die Bewegung
der Führungsbolzen 16 nach oben begrenzt. Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 wird
der Druckwerkschutz von Hand hochgeklappt, wobei er in der dargestellten, hochgeklappten
Position durch eine Gasdruckfeder 23 oder jeweils einer Gasdruckfeder an beiden Seiten
gehalten wird. Diese Gasdruckfeder 23 besitzt ein Lager 24 am Druckwerk 6 und ein
Lager 25 am Hebel 12. Die beiden Lager der Gasdruckfeder 23 bilden mit dem Druckwerk
und dem Teilstück des Hebels 12 zwischen dem Lager 13 und dem Lager 25 ein Dreieck,
dessen Winkelverhältnisse sich mit dem Herunterklappen des Druckwerkschutzes verändern,
wie dies aus einem Vergleich der Figuren 1 und 2 entnehmbar ist. Die Gasdruckfeder
23 benötigt in der in Figur 1 gezeichneten Position eine wesentlich geringere Kraft
zum Aufstellen des Druckwerkschutzes 9, wie dies in der Position der Figur 2 der Fall
ist. Es läßt sich also die Gasdruckfeder 23 derart ausbilden, daß sie im aufgeklappten
Zustand den Druckwerkschutz in seiner Position hält, wobei beidseitig die Führungsbolzen
16 an den Anschlägen 17 anliegen, und daß aber in einer Position, in der sich der
Druckwerkschutz im heruntergeklappten Zustand befindet, durch das Gewicht des Druckwerkschutzes
9 die Gasdruckfeder 23 in ihrer zusammengepreßten Position gehalten wird. Diese Ausbildung
hat den Vorteil, daß der Drucker mit einem Handgriff den Druckwerkschutz aufklappen
kann und der Druckwerkschutz in dieser Position verbleibt, in der sowohl die Rolle
2 als auch der Saugnapf 31 derart positioniert sind, daß sowohl die druckwerkszugewandte
Seite der Rolle 2 als auch die Sauglippe 33 des Saugnapfs 31 auf der Geraden liegen,
welche parallel zu den Klemmflächen 45 der Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenvorderkante
4 verlaufend zwischen diesen Klemmflächen 45 hindurchführt und schräg nach oben aus
dem Druckwerk 6 herausführt.
[0035] Anstelle der Gasdruckfeder 43 kann auch ein pneumatische Element 46 angeordnet werden,
wobei dies die entsprechende Kraft aufbringen muß, um den Druckwerkschutz 9 aus der
geschlossen Position in Figur 2 in die geöffnete Position gemäß Figur 1 zu drücken.
Es ist auch möglich dieses pneumatische Element so anzubringen, daß es an einem Hebel
angreift, der in der geschlossenen Position des Druckwerkschutzes ungefähr dieselbe
Stellung einnimmt, wie der Hebel 12 in der geöffneten Position des Druckwerkschutzes.
Auf diese Weise ist für die Bedienung eine geringere Kraft des pneumatischen Elements
46 erforderlich.
[0036] Die Figur 1 zeigt in der Vorrichtung zum Halten und Führen der Druckplatte eine Druckplatte
3, welche eine Bohrung 35 und eine abgewinkelte Druckplattenhinterkante 32 aufweist.
[0037] Die Druckplatte 3 ist zwischen die Klemmflächen 45 der Einrichtung 4 zur Aufnahme
der Druckplattenvorderkante eingefügt. Diese Einrichtung befindet sich in einem Kanal
des Plattenzylinders 7, durch dessen Drehung die Druckplatte um den Zylinder herumgewickelt
wird. In dem selben Kanal bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft zur Einrichtung 4 zur
Aufnahme der Druckplattenvorderkante befindet sich eine Einrichtung 5 zur Aufnahme
der Druckplattenhinterkante. Ein Andrückelement 8 dient dazu, die abgewinkelte Druckplattenhinterkante
32 in die Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenhinterkante 5 einzufügen. Die Klemmflächen
dieser Einrichtung liegen in radialer Richtung, so daß nach dem Klemmen der Druckplattenhinterkante
eine hohe Kraft zur Spannung der Druckplatte 3 aufgebracht werden kann. Der Plattenzylinder
7 wird durch ein Farbwerk 29 mit Farbe versorgt und gibt ein Negativ des zu druckenden
Bildes auf einem Gummizylinder 30, welcher dieses an den Papierbogen weitergibt.
[0038] Das Zuführen der Druckplatte geschieht auf die Weise, daß der Drucker die Druckplatte
3 mit ihrer Vorderkante an der druckwerkszugewandten Seite der Rolle 2 vorbeiführt
und in die Klemmflächen 45 für die Aufnahme der Druckplattenvorderkante einfügt. Für
eine genaue Positionierung der Druckplatte dienen Passerbolzen in dieser Einrichtung
4 zur Aufnahme der Druckplattenvorderkante, welche mit U-förmigen Ausnehmungen der
Druckplatte zusammenwirken. Den oberen Bereich der Druckplatte 3 drückt der Drucker
an den Saugnapf 31. Danach bewirkt ein Kopfdruck das Schließen der Einrichtung 4 zur
Aufnahme der Druckplattenvorderkante sowie eine Drehung des Plattenzylinders 7, der
dabei die Druckplatte 3 aufwickelt. Sobald die Bohrung 35 unter der Sauglippe 33 des
Saugnapfs 31 hindurchgleitet, wird der Saugnapf entlüftet und die Druckplatte freigegeben.
Durch ihr Gewicht fällt sie ein kleines Stück nach unten, so daß die abgewinkelte
Druckplattenhinterkante 32 an dem Saugnapf 31 vorbeigleiten kann. Wenn die Druckplattenhinterkante
32 die Rolle 2 passsiert, fällt sie wiederum etwas nach unten, wird jedoch durch das
Andrückelement 8 aufgefangen, welches schließlich die Druckplattenhinterkante einfügt,
indem das Andrückelement 8 die Hinterkante der Druckplatte durch eine Bewegung in
Richtung des Doppelpfeils in die Einrichtung 5 hineindrückt. Der kurze Pfeil deutet
das Einspannen durch die Bewegung eines Klemmelements der Einrichtung 5 an und der
lange Pfeil die Spannbewegung beider Klemmelemente zum Spannen der Druckplatte.
[0039] Figur 2 zeigt dieselbe Halteeinrichtung in geschlossenem Zustand des Druckwerkschutzes.
In dieser Position befindet sich die Gasdruckfeder 23 in dem bereits erwähnten zusammengedrückten
Zustand. Im Inneren des Druckwerks ist der Plattenzylinder 7 in einer Position dargestellt,
in der das Andrückelement 8 die abgewinkelte Druckplattenhinterkante 32 in die Einrichtung
zur Aufnahme der Druckplattenhinterkante 5 einfügt. In dieser Position kann der Druckwerkschutz
9 schon geschlossen sein, muß es aber nicht.
[0040] Figur 3 zeigt eine günstige Ausführungsform der Rolle 2, welche eine besonders schonende
Handhabung der Druckplatte garantiert. Bei Verwendung mehrere Rollen ist es zweckmäßig,
alle in dieser Weise auszubilden. Die Rolle 2 besteht aus einem Rohr 19, welches mindestens
die Breite der Druckplatte 3 aufweist. In dieses Rohr 19 sind Lagerzapfen 20 an beiden
Seiten mittels Kugellagern 21 gelagert. Die Lagerzapfen 20 befinden sich in Halterungen
18, die an dem unteren Teilstück des Druckwerkschutzes 10 befestigt sind. Die Oberfläche
des Rohres 19 trägt Ringe 22 aus elastischem Material. Diese Ringe 22 sind in Nuten
eingefügt und ragen über die Oberfläche des Rohres hinaus, damit die Druckplatte auf
dem elastischen Material der Ringe 22 läuft. Die Anzahl der Ringe richtet sich danach,
wieviel Unterstützungspunkte notwendig sind, damit die Druckplatte 3 sauber geführt
wird.
[0041] Figur 4 zeigt ein unteres Teil 10 eines Druckwerkschutzes 9, welches zwei Elemente
28 zum Halten und Führen der Druckplatte 3 aufweist. Am unteren Ende ist als ein solches
Element 28 eine Rolle 2 angebracht, die durch eine Halterung 18 getragen wird, welche
an dem unteren Teilstück des Druckwerkschutzes 10 befestigt ist. Die Halterung 18
weist eine Höhe auf, die gewährleistet, daß die abgewinkelte Hinterkante einer Druckplatte
hindurchgeführt werden kann. Als weiteres Element 28 zum Halten und Führen der Druckplatte
3 ist am oberen Ende des unteren Teilstücks 10 des Druckwerkschutzes 9 ein Saugnapf
31 angebracht, der eine Sauglippe 33 aus elastischem Material aufweist, welche an
einem festen Körper 37 befestigt ist. Der genauere Aufbau dieses Saugnapfs 31 wird
weiter unten erläutert. Am oberen Ende ist desweiteren ein Gelenk 14 sichtbar, welches
der Zusammenfügung des unteren Teilstücks 10 des Druckwerkschutzes mit dem oberen
Teilstück 11 des Druckwerkschutzes dient. Am unteren Ende ist ein Führungsbolzen 16
zu sehen, der beidseitig angeordnet in U-förmigen Führungen 15 am Druckwerk 6 geführt
werden kann.
[0042] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des unteren Teilstücks 10 eines Druckwerkschutzes,
welches im Unterschied zu den oben beschriebenen mit drei Elementen 28 zum Halten
und Führen der Druckplatte ausgestattet ist, wobei es sich in diesem Fall um 3 Rollen
2, 2' und 2'' handelt. Alle Rollen werden durch Halterungen 18, 18' und 18'' in der
bereits beschriebenen Weise getragen. Bei dieser Ausführungsform ist es kein Problem,
Druckplatten mit einer abgewinkelten Hinterkante einzuführen, da die Abwinkelung der
Hinterkante nach innen weist und daher problemlos an den Rollen vorbeiläuft.
[0043] Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein unteres Teilstück 10 des Druckwerkschutzes,
wobei zwei Elemente 28 zum Halten und Führen der Druckplatte angeordnet sind. Das
untere Element 28 ist eine Rolle 2 in der oben beschriebenen Weise und das obere Element
28 ist eine Saugleiste 41, die eine Gleitfläche 42 mit einer oder mehreren Ausgangsöffnungen
43 aufweist. Die Saugleiste 41 ist als Rohr 44 ausgebildet, das durch Saugluft beaufschlagt
wird, wobei mittels eines Zwei-Wege-Ventils Atmosphärendruck anschließbar ist, wenn
die Druckplatte wegen ihrer abgewinkelten Hinterkante losgelassen werden muß.
[0044] Figur 7 zeigt eine Halteeinrichtung 1, die als Saugnapf 31 ausgebildet ist. Dieser
Saugnapf 31 ist an dem Druckwerkschutz 9 befestigt und eine Druckplatte 3 wird zum
Halten angedrückt. Die Sauglippe 33 ist elastisch und dichtet das Volumen 34 des Saugnapfs
31 ab. Beim Andrücken der Druckplatte 3 ist Luft aus dem Volumen 34 entwichen, wodurch
ein Unterdruck für das Halten der Druckplatte 3 sorgt. Die Druckplatte 3 wird in Richtung
des Pfeils 36 verschoben. In dieser Druckplatte 3 ist eine Bohrung 35 vorgesehen,
wobei Saugnapf 31 und Bohrung 35 derart angeordnet sind, daß die Bohrung 35 in einer
Plattenposition, in der die Halteeinrichtung lösen soll, die Sauglippe 33 durch die
Verschiebung 36 der Druckplatte passiert. Dadurch wird das Volumen 34 entlüftet und
der Saugnapf 31 löst sich von der Druckplatte 3. Die Bohrungen 35 sind in der Regel
an jedem hinteren Ende einer Druckplatte vorhanden, um die Druckplatte für die Plattenkopie
bzw. für die Einspannung zum Stanzen der U-förmigen Ausnehmungen in die richtige Lage
zu bringen.
[0045] Die Haltekraft des Saugnapfs 31 wird durch den Durchmesser D der Sauglippe 33 sowie
durch den Unterdruck und die Größe des Volumens 34 bestimmt. Bei dieser einfachen
Ausführungsform hängt der Unterdruck und die Größe des Volumens 34 mit davon ab, wie
stark die Druckplatte 3 an den Saugnapf 31 angedrückt wird. Ein kleines Volumen 34,
das durch eine Kraft stark vergrößert wird, welche die Druckplatte 3 senkrecht vom
Saugnapf 31 wegzieht, bringt den größten Unterdruck und damit die größte Haltekraft.
[0046] Figur 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der das Volumen 34 in einen festen Körper
37 eingeformt ist. Der Saugnapf 31 besteht aus einer trichterförmigen Sauglippe 33,
die an den festen Körper 37 angefügt ist. In Figur 8 ist ersichtlich, daß die Druckplatte
3 soweit an den Saugnapf 31 angepresst wurde, daß der feste Körper 37 an die Druckplatte
3 anschlägt. Beim Andrücken der Druckplatte 3 wird die Sauglippe 33 entsprechend verformt.
Dabei wird der Abstand a zwischen dem Rand der Sauglippe 33 in nicht angesaugtem Zustand
(Figur 9) und dem festen Körper 37 überwunden. Auf diese Weise entweicht eine genau
definierte Menge Luft und ein definierter Unterdruck entsteht, wodurch die Haltekraft
innerhalb eines engen Toleranzbereichs reproduzierbar einzustellen ist. Diese reproduzierbare
Einstellung ist deshalb von Bedeutung, weil bei einer zu großen Haltekraft der Gleitwiderstand
des Saugnapfs auf der Platte zu groß wird. Andererseits ist eine bestimmte Haltekraft
erforderlich um die Druckplatte zu halten.
[0047] Figur 8 zeigt eine Druckplatte 3, die an ihrem Ende eine Abwinkelung 32 aufweist,
über welche die Halteeinrichtung nicht hinwegleiten kann. Darum ist es erforderlich,
daß der Saugnapf 31 die Druckplatte 3 vor dem Erreichen ihres Endbereichs freigibt.
Dafür sorgt die Bohrung 5 der Druckplatte, welche wie bereits dargelegt ohnehin vorhanden
ist.
[0048] Figur 9 zeigt eine Weiterbildung des Saugnapfs 31 mit einem Volumen 34, das in dem
festen Körper 37 als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform
wird das Volumen 34 durch die Position des Kolbens 39, beispielsweise mittels einer
Gewindespindel eingestellt. Der Vorteil besteht darin, daß sich der Unterdruck entsprechend
der gewünschten Haltekraft einstellen läßt. Bei einer entsprechenden Ausgestaltung
kann die Verstellung auch während des Betriebs vorgenommen werden. Durch das verstellbare
Volumen 34 lassen sich Druckplatten 3 verschiedenen Gewichts und verschiedene Oberflächenbeschaffenheit
so halten, daß sie sicher gehalten werden und die Sauglippe 33 trotzdem leicht auf
der Druckplatte 3 gleitet.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Halteeinrichtung, welche die Druckplatte ansaugt
- 2, 2', 2''
- Rolle
- 3
- Druckplatte
- 4
- Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenvorderkante
- 5
- Einrichtung zur Aufnahme der Druckplattenhinterkante
- 6
- Druckwerk
- 7
- Plattenzylinder
- 8
- Andrückelement
- 9
- Druckwerksschutz
- 10
- unteres Teilstück des Druckwerksschutzes
- 11
- oberes Teilstück
- 12
- Hebel
- 13
- Lager
- 14
- Gelenk
- 15
- Führung (U-Profil)
- 16
- Führungsbolzen
- 17
- Anschlag
- 18, 18', 18''
- Halterungen für Rolle
- 19
- Rohr
- 20
- Lagerzapfen
- 21
- Kugellager
- 22
- Ringe
- 23
- Gasdruckfeder
- 24
- Lager am Druckwerk
- 25
- Lager am Hebel
- 26
- Klemmflächen für die Aufnahme der Druckplattenhinterkante
- 27
- Betätigung des Andrückelements
- 28
- Element zum Halten und Führen der Druckplatte
- 29
- Farbwerk
- 30
- Gummizylinder
- 31
- Saugnapf
- 32
- abgewinkelte Druckplattenhinterkante
- 33
- Sauglippe
- 34
- Volumen
- 35
- Bohrung
- 36
- Pfeil (Verschiebung der Platte)
- 37
- fester Körper
- 38
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 39
- Kolben
- 40
- Ringnuten
- 41
- Saugleiste
- 42
- Gleitfläche
- 43
- Ansaugöffnung
- 44
- Rohr
- 45
- Klemmflächen für die Aufnahme der Druckplattenvorderkante
- 46
- pneumatisches Element
- 47
- Hebelteilstück für Gasdruckfeder oder pneumatisches Element
- D
- Durchmesser
- a
- Abstand
1. Vorrichtung zum Zuführen einer Druckplatte zu einem Plattenzylinder einer Druckmaschine
der eine Einrichung zum Festspannen der Druckplattenvorderkante aufweist, wobei die
Vorrichtung mit mindestens einem Element zum Halten und Führen der Druckplatte ausgestattet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Element (28) zum Halten und Führen der Druckplatte (3) mindestens eine leicht
drehbare Rolle (2) dient, wobei die druckwerkszugewandte Seite der Rolle (2) in einer
Plattenwechselposition im wesentlichen auf einer Geraden liegt, welche parallel zu
den Klemmflächen (45) der Einrichtung (4) zur Aufnahme der Druckplattevorderkante
verlaufend zwischen den Klemmflächen (45) hindurchführt und schräg nach oben aus dem
Druckwerk (6) herausführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als weiteres Element (28) zum Halten und Führen der Druckplatte (3) oberhalb der
mindestens einen Rolle (2) mindestens eine Halteeinrichung (1) angeordnet ist, die
die Druckplatte (3) durch Ansaugen hält, jedoch dabei auf dieser gleiten kann, und
die ebenfalls in einer Plattenwechselposition im wesentlichen auf der schräg nach
oben aus dem Druckwerk (6) herausführenden Geraden liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 zum Zuführen einer Druckplatte mit abgekanteter Hinterkante,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichung (1) derart ausgebildet ist, daß sie die Druckplatte (3) freigibt,
bevor die abgewinkelte Hinterkante (32) die Halteeinrichung (1) erreicht.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Element (28) zum Halten und Führen der Druckplatte (3) an
einem hochklappbaren Druckwerksschutz (9) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Element (28) zum Halten und Führen der Druckplatte (3) auf
einem unteren Teilstück (10) des Druckwerksschutzes (9) angeordnet ist und daß das
untere Teilstück (10) in eine Position verbringbar ist, in der das mindestens eine
Element (28) auf der schräg nach oben aus dem Druckwerk (6) herausführenden Geraden
liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Teilstück (10) des Druckwerksschutzes (9) an seinem unteren Ende in
einer am Druckwerk (6) angebrachten Führung (15) verschiebbar gelagert ist, und daß
das obere Teilstück (11) des Druckwerkschutzes (9) mit einem Hebel (12) einen winkelförmigen
Arm bildet, der am Druckwerk (6) gelagert ist, daß das obere (11) und das untere Teilstück
(10) des Druckwerkschutzes (9) durch ein Gelenk (14) miteinander verbunden sind, wobei
durch Schwenkung des Hebels (12) mit dem daran befestigten oberen Teilstück (11) des
Druckwerkschutzes (9) das untere Teilstück (10) gegen einen Anschlag (17) der Führung
(15) verbringbar ist, wodurch die Elemente (28) zum Halten und Führen der Druckplatte
(3) in die im wesentlichen auf der Geraden liegende Plattenwechselposition verbringbar
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Hebel (12) und dem Druckwerk (6) eine Gasdruckfeder (23) derart angeordnet
ist, daß das Hebelteilstück (47) bis zum Lager (25) der Gasdruckfeder (23), die Gasdruckfeder
(23) und die Lager (13, 24) am Druckwerk (6) ein Dreieck bilden, wobei sich durch
verschiedene Winkelverhältnisse im auf- und zugeklappten Zustand des Druckwerksschutzes
(9) sowie durch die Dimensionierung der Kraft der Gasdruckfeder (23) derartige Kraftverhältnisse
ergeben, daß die Gasdruckfeder (23) den Druckwerkschutz (9) im aufgeklappten Zustand
hält, jedoch im zugeklappten Zustand das Gewicht des Druckwerkschutzes (9) die Gasdruckfeder
(23) im zusammengedrückten Zustand hält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Hebel (12) und dem Druckwerk (6) ein pneumatisches Element (46) angeordnet
ist, welches an dem Hebelteilstück (47) derart angreift, daß der Druckwerkschutz (9)
durch das pneumatische Element (46) öffen- und schließbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Rolle (2) als mindestens eine durchgehende Walze ausgebildet
ist, die mindestens die Breite der Druckplatte aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze mit über die Walzenoberfläche hinausragenden Ringen (22) aus elastischem
Material bestückt ist.
11. Vorrichung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Rolle (2) mittels Kugellagern (21) gelagert ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichung (1) ein mittels einer Steuererung entlüftbarer Saugnapf ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtung (1) eine mit Unterdruck beaufschlagte Saugleiste (41) ist,
wobei durch eine Steuerung mit einem Zwei-Wege-Ventil statt des Unterdrucks Atmosphärendruck
anschließbar ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichung (1) ein Saugnapf (31) ist, der eine abdichtende, elastische
Sauglippe (33) aufweist, welche beim Andrücken der Druckplatte (3) ein Volumen (34)
abschließt, daß die Sauglippe (33) aus einem Material mit guten Gleiteigenschaften
besteht, daß die Druckplatte (39) eine Bohrung (35) aufweist und daß Saugnapf (31)
und Bohrung (35) derart angeordnet sind, daß die Bohrung (35) in einer Plattenposition,
in der die Halteeinrichtung (1) lösen soll, die Sauglippe (33) durch die Verschiebung
(36) der Druckplatte (3) passiert.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser (D) und das Volumen (34) des Saugnapfs (31) derart bemessen sind,
daß die Haltekraft für das Halten der Druckplatte (3) ausreicht, jedoch ein Gleiten
der Sauglippe (33) auf der Druckplatte (3) zuläßt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen (34) entsprechend der gewünschten Haltekraft variabel einstellbar
ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen (34) in einen festen Körper (37) eingeformt ist und daß die elastische
Sauglippe (33) an den festen Körper (37) angefügt ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen (34) in dem festen Körper (37) als Kolben-Zylinder-Einheit (38) ausgebildet
ist, wobei das Volumen (34) durch die Position des Kolbens (39) einstellbar ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abstand (a) zwischen dem Rand der Sauglippe (33) im nicht angesaugten Zustand
und dem festen Körper (37) vorgesehen ist, und daß beim Andrücken der Druckplatte
(3) die Sauglippe (33) derart verformbar ist, daß der feste Körper (37) an die Druckplatte
(3) anschlägt.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (a) derart bemessen ist, daß im Volumen (34) der für die gewünschte
Haltekraft erforderliche Unterdruck beim Andrücken der Druckplatte (3) entsteht.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sauglippe (33) aus Gummi mit einer Härte von 40 bis 45 Shore ist.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckplatte (3) nach der Freigabe durch das letzte die Druckplatte (3) haltende
Element (28) durch ein Andrückelement (8) aufgefangen und geführt wird.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Andrückelement (8) die abgewinkelte Druckplattenhinterkante (32) in die Einrichtung
zur Aufnahme der Druckplattenhinterkante (5) drückt.